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Perry Rhodan – Raumschiff Erde (Silber Edition 76, Teil 4 von 4)

_|Raumschiff Erde|:_

Teil 1: 336 MB, 4:01 h, 48 Tracks
Teil 2: 381 MB, 4:33 h, 56 Tracks
Teil 3: 335 MB, 4:00 h, 46 Tracks
Teil 4: _376 MB, 4:26 h, 55 Tracks_

_Die Handlung:_

Im Jahr 3459. Die Völker der Milchstraße ächzen unter dem Joch der Konzilsherrschaft. Die Laren und ihre willfährigen Helfer, die Überschweren, beherrschen dank ihrer überlegenen Technik die gesamte Galaxis. Das Solare Imperium ist wie alle übrigen Sternenreiche zusammengebrochen. Unter Aufbietung aller Kräfte gelang es der Menschheit aber, zumindest ihre Heimat, das Solsystem, dem Zugriff der Eroberer zu entziehen. Ein gewaltiges Schirmfeld hüllt die Sonne und ihre Planeten ein, hält sie mehrere Minuten in der Zukunft, unerreichbar für die feindlichen Flotten. Doch Perry Rhodan weiß, dass die Zuflucht in der Zeit nicht von Dauer sein kann. Zu überlegen ist die Technik der Laren, zu erdrückend ihre Übermacht. Die Menschheit benötigt ein neues Versteck – und in Perry Rhodan reift ein Entschluss, der die Geschicke der Menschheit und der Erde für immer verändern wird … (Verlagsinfo für die komplette |Silber Edition 76| )

|Dieser Teil:|

Die Roboter, in denen das gesamte Wissen von NATHAN gespeichert ist, sollen ins SOL-System abgestrahlt werden. Danach soll NATHAN mit seinen alten Daten gefüttert werden, doch er weigert sich, diese anzunehmen. Perry Rhodan stellt seinen Plan vor, nicht nur die Terraner an eine andere Stelle in der Galaxis zu versetzen, sondern auch TERRA und LUNA. Dieser Plan wird nicht von allen Terranern begrüßt und es regt sich teils heftiger Widerstand. Schließlich wird die Erde und ihr Mond doch über den Sonnentransmitter abgestrahlt, aber …

_Mein Hör-Eindruck:_

Dieser letzte Teil der |Silber Edition| steckt voller hitziger politischer Diskussionen und Ansprachen. Das, was Perry Rhodan mit der Erde und rund 20 Milliarden Terranern vorhat, stößt nicht überall auf Gegenliebe.

Hier kann Tom Jacobs wieder einmal zeigen, warum er zu meinem Lieblings-Silber-Editions-Sprecher geworden ist. Ohne auf alberne Akzente oder unangenehme Stimmfarben und -höhen zurückzugreifen, bringt er die volle Dramatik ins Ohr des Hörers. Die Erde und der Mond sollen einfach aus dem Sonnensystem verschwinden. So will Rhodan sich und die Terraner dem Zugriff der Laren entziehen, vor denen er sich hinter dem ATG-Schild versteckt, das die Erde bislang für einen unerreichbar kurzen Moment in der Zukunft festhält und schützt.

Einige Heimatverbundene zetteln einen großen und gewaltbereiten Protest an und da gibt es für Jacobs des Öfteren einen Grund, auch mal laut zu werden. Und das wird er dann auch, dennoch, alles im angenehmen Rahmen und der Geschichte absolut gerecht werdend.

Auch wenn es hier wenig Action und jede Menge Diskussionsstoff gibt, ist dieser Teil nicht langweilig. Jacobs brilliert als NATHAN, der seine alten Daten nicht annehmen will, als Wissenschaftler und der darüber verzweifelt. Als gewaltbereiter Heimatliebender, der sein Sonnensystem nicht verlassen will und als Perry Rhodan, der seinen Plan dennoch durchzieht … es gibt keine Rolle, an der ich hier etwas auszusetzen hatte.

Dass der Schluss ein riesiger Cliffhanger ist, dafür kann Jacobs ja nichts. Und so sagt der Hörer dieser |Silber Edition 76 – Raumschiff Erde| zum Abschied leise: „Ne, oder?“

|Die Effekte – Der Hintergrund|

Jedes Kapitel beginnt mit einer kleinen Melodie oder ein paar Sound-Effekten. Danach folgt bei einigen Kapiteln noch ein Ambient-Teppich als Untermalung für den Hintergrund, der wird er aber auch gern mal spontan mitten in einem Track verlegt. Dieser Teppich fällt manchmal kaum, manchmal gar nicht und manchmal stark auf, weil er in der Lautstärke variiert, was dann teilweise den Sprecher unterstützt oder von ihm ablenkt.

|Die MP3s und das Booklet|

Die Qualität der MP3s entspricht dem derzeitigen Eins-A-Medien-Standard: 192kbps, 41,1kHz und Joint Stereo. Die 55 Tracks sind fortlaufend nummeriert, wobei die Tracknummer im Dateinamen vorn steht und im ID3-Tag am Ende. Auch die Namen der an diesem Teil der |Silber Edition| beteiligten Autoren, Kurt Mahr und Ernst Vlcek, werden im ID3-Tag erwähnt. Beim Abschlussteil dieser |Silber Edition| ziert die grafisch aufgehellte Front von Band 673 „Raumschiff Erde“ die ID3-Tags. Das Bild liegt dem Hörbuch zusätzlich als JPG- und als PDF-Datei in der Auflösung 1448 x 1444 bei.

Der Download ist auch als One-Track-Version erhältlich.

Als Bonus gibt es das Booklet, das auch der CD-Version beiligt, als PDF-Datei. Hier finden wir ein Tracklisting, ein Vorwort von Horst Hoffmann, eine Risszeichnung einer neuen Space-Jet, eine Zeitleiste und die Cover der in dieser |Silber Edition| enthaltenen Heftromane Nr. 664, 666, 667, 668, 672 und 673 zu sehen.

_Mein Fazit:_

Ein diskussionslastiger Teil, der dennoch voller Dramatik steckt, die vom Sprecher perfekt transportiert wird. Ein dicker Cliffhanger am Ende sorgt für vorfreudige Erwartung … wir hören uns in drei Wochen.

|MP3-Download mit ca. 376 MB Größe
Spieldauer der Lesung: 4:26 h
Anzahl der Tracks: 55
Sprecher: Tom Jacobs
ISBN-13: 9783939648956|
[einsamedien.connectare.de]http://einsamedien.connectare.de
[www.perry-rhodan.net]http://www.perry-rhodan.net

|Hinweis:| Die |Silber Edition 76| ist auch auf zwei MP3-CDs im Handel erhältlich.

Brandon Sanderson – Der Weg der Könige (Die Sturmlicht-Choniken 1, Teil 1)

Die Sturmlicht-Chroniken:

Band 1: „Der Weg der Könige“
Band 1 (Teil 2): „Der Pfad der Winde“
Band 2: „Die Worte des Lichts“
Band 3: „Die Stürme des Zorns“

Die Handlung:

Dies ist die Geschichte von Dalinar, Heerführer von Alethkar und Bruder des ermordeten Königs. Seit dem Tod des Königs sind die Fürsten des mächtigsten Reiches von Roschar zerstritten, und der Krieg mit dem Barbarenvolk im Osten zieht sich länger hin als erwartet. Dabei trägt Fürst Dalinar nicht nur schwer an dem Vermächtnis seines toten Bruders, sondern auch an den unheimlichen Visionen, die ihn des Nachts überfallen: Visionen aus einem vergangenen Zeitalter, als die Völker von Roschar vereint waren, als die Menschen noch Seite an Seite mit den Göttern kämpften und die magischen Schwerter dem Schutz des Lebens dienten. Visionen, die in Fürst Dalinar nicht nur eine neue Hoffnung auf Einheit unter den Menschen wecken, sondern auch eine tiefe Furcht. Denn noch weiß keiner, welches Schicksal die Zukunft von Roschar für all jene bereithält, die das Rätsel der Vergangenheit lösen können … (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

Verlage halten sich ungern zurück, wenn es um das Bewerben eines neuen Titels geht. Gern wird auch mal ein Fantasy-Roman aus dem eigenen Programm als neuer „Herr der Ringe“ vorab gefeiert. Einige Romane können dem standhalten, einige nicht. „Der Weg der Könige“ von Brandon Sanderson scheint ein Weg zu werden, den einige sicher gern mitgehen werden. Ich schreibe „werden“, da dieses Buch der Auftakt einer geplant zehnbändigen Reihe und noch nicht abzusehen ist, womit der Autor noch aufwartet.

In diesem Buch wartet er auf jeden Fall mit sehr vielen Erklärungen auf, um seine neue Welt zu erklären. Auf knapp 900 Seiten wird der Leser überwiegend in die Welt eingeführt, statt mit abenteuerlicher Handlung konfrontiert. Es wird sicher nicht wenige Leser geben, die sich gute 500 Seiten dieses Buch hätten schenken wollen, um dem interessanten Ende schneller näher zu kommen oder um einfach wieder ein wenig neuer Action zu begegnen. Gegen Ende nimmt der Roman dann aber endgültig Fahrt auf und hinterlässt auch den allseits bekannten leicht faden Beigeschmack eines ersten Teils einer Reihe.

Freunde der epischen Fantasy werden allerdings durch die ausführliche, einbändige Einführung in alles rund um Roschar belohnt. Wie sieht die Tier- und Pflanzenwelt aus? Warum bauen die Bewohner ihre Unterkünfte in Höhlen oder aus Stein und alle zeigen in die gleiche Richtung? Was kann man mit den Edelsteinen noch so alles anstellen, außer sie als Währung zu gebrauchen? Geschichte, Religion, Mythologie, alles wird vom Autor erklärt, der sich offenbar richtig lange und richtig viele Gedanken darüber gemacht hat. Nach eigener Aussage seit Mitte der 1990er und teilweise noch weit davor.

Welcher der vielen Charaktere, die im Buch auftreten, wird später noch eine wichtige Rolle spielen? Kaladin, Schallan, Dalinar oder einer der anderen? Jasnah oder Szeth vielleicht? Wer ist hier eigentlich der Hauptgegner und was haben die Könige mit den magischen Schwertern vom Prolog mit allem zu tun? Was sagen die Visionen aus, die Dalinar quälen? Es sind eine Menge Infos und Fragen, die der Leser zu verarbeiten hat. Einige Fragen werden beantwortet, einige nicht. Fortsetzung folgt, wie das oftmals so ist.

Und so werden sich bei diesem Buch sicher die Lager teilen. Den einen wird zu viel erklärt und beschrieben anstatt eine Handlung voranzutreiben, so sie denn eine erkennen konnten und den anderen hat genau diese langsame und ausführliche Einführung in die neue Welt gefallen.

Die zum Teil farbigen Illustrationen und Karten im Buch sind wirklich schön anzusehen und das „Ars Arcanum“ am Ende gibt einen tabellarischen Überblick über die zehn Essenzen und ihre Eigenschaften.

Die Teilung von Romanen für den deutschen Sprachraum

Leider hat der Verlag nicht auf eine Teilung des Romans verzichtet und so ist der Roman zwar ein Brocken, dennoch aber nur die Hälfte von dem, was er hätte sein können. Leider wird dieses Vorgehen im Fantasy-Bereich gerne praktiziert, um den geneigten Fan mehrfach zur Kasse zu bitten. Beim „Rad der Zeit“ zum Beispiel hatte man sogar zum Teil drei Bücher aus einem gemacht.

Wo ich gerade beim „Rad der Zeit“ bin, einer von vielen Fantasy-Fans geliebten Reihe, kann ich direkt die Verbindung zu Brandon Sanderson herstellen. Denn nach dem Tod des Schöpfers Robert Jordan hat Brandon Sanderson den Auftrag bekommen, dessen vorgeschriebene Manuskripte aufzuarbeiten, um die Reihe so zum Abschluss zu bringen. Und das Material ist so umfangreich, dass es für drei Bücher reicht. Auf Englisch wohlgemerkt, denn auf Deutsch werden sie jeweils wie gehabt geteilt.

Und da Sanderson erstmal das letzte „Rad der Zeit“-Buch fertigstellen will, dauert es noch mindestens anderthalb Jahre, bis in den USA der zweite Band dieser Reihe erscheinen wird. Schade, aber, das Warten lohnt sich auf jeden Fall für alle, die eine lange Lese-Reise nicht scheuen oder bevorzugen.

Der Autor

Brandon Sanderson, 1975 in Nebraska geboren, schreibt seit seiner Schulzeit phantastische Geschichten. Er studierte Englische Literatur und unterrichtet Kreatives Schreiben. Sein Debütroman „Elantris“ avancierte in Amerika auf Anhieb zum Bestseller. Seit seinen Jugendbüchern um den jungen Helden Alcatraz und seiner großen Saga um die „Kinder des Nebels“ gilt der junge Autor auch in Deutschland als einer der neuen Stars der Fantasy. Er wurde auserwählt, Robert Jordans großen Fantasy-Zyklus „Das Rad der Zeit“ fortzuschreiben. Brandon Sanderson lebt mit seiner Familie in Provo, Utah. (Verlagsinfo)

Mein Fazit:

Der Auftakt zu einer epischen Fantasy-Reihe, die sich eine Menge Zeit lässt, so gut wie alles und jeden ausführlich vorzustellen. Wer nicht von einer Schlacht zur nächsten hetzen muss, kann hier eine schöne und interessante Zeit verbringen und richtig tief abtauchen. Und Roschar ist absolut eine Reise wert.

Hardcover: 896 Seiten
Originaltitel: The Way of Kings – The Stormlight Archive 1 (Teil 1)
Aus dem Amerikanischen von Michael Siefener
Mit zehn Schwarzweiß-Abbildungen
ISBN: 978-3-453-26717-6
www.randomhouse.de/heyne
www.brandonsanderson.com

Der Autor vergibt: (4/5) Ihr vergebt: SchrecklichNa jaGeht soGutSuper (1 Stimmen, Durchschnitt: 5,00 von 5)

Jan Wallentin – Strindbergs Stern

Die Handlung:

In der verlassenen und gefluteten Mine von Falun findet ein schwedischer Taucher ein geheimnisvolles Artefakt, ein kunstvoll gefertigtes Kreuz. Kurze Zeit später wird er tot aufgefunden und es beginnt eine atemlose Jagd nach dem Kreuz durch ganz Europa. Die Spur führt zurück zu einer mysteriösen Polarexpedition im Jahr 1897, zur Verschwörung einer Sekte und reicht bis in die Gegenwart. Die Jagd hat nur ein Ziel: Dem rätselhaften Kreuz seine magischen Kräfte zu entlocken. (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

Die Verlagsinfo zum Roman deutet ja irgendwie ein Abenteuer im Indiana Jones-Stil an. Vielleicht haben sich das auch die 23 anderen ausländischen Verlage gedacht, die dieses Erstlingswerk auch angekauft haben, bevor es überhaupt veröffentlicht wurde.

Die Geschichte ist keine, die man einfach so nebenbei erleben kann. Passt man mal nicht auf, driftet man mit den Gedanken mal eben beim Hören ab, so ist man ganz schnell raus aus der Geschichte. Was nämlich wie ein Krimi anfängt, hat bald nichts mehr mit einem Krimi zu tun. Irgendwie lässt sich die Story auch überhaupt nicht auf ein Genre festnageln, sondern ist eine Kombination aus Mystery und Abenteuer. Alles immer geschickt kombiniert mit gut recherchierten und belegten geschichtlichen Fakten.

Und wenn der Hörer nach ein paar Stunden des Hörens herausgefunden hat, dass der Taucher vom Anfang gar nicht der Hauptheld des Romans ist, fragt er sich, warum nicht schon in den ersten Stunden gekürzt wurde. Gute zehn Stunden ist die Lesung lang, einige davon hätten gut weggelassen werden können. Denn oftmals sind die Beschreibungen, die weder die Story voranbringen noch irgendwie interessant oder spannend sind, schlichtweg zu ausschweifend.

Mit Don Titelman, dem drogensüchtigen Arzt und historisch interessierten Forscher verbringt der Hörer also die weitere Zeit der Lesung, denn er ist der eigentliche Protagonist. Die Hörphasen sollte man aber nicht allzu oft unterbrechen, damit man den Überblick nicht verliert. Kaum hat der Hörer im Kopf ein paar Zusammenhänge und Lösungsansätze formuliert, springt die Handlung und man kann von vorn anfangen. Das ist ja nicht zwangsläufig schlecht, das ist nur schlecht, wenn man das Hörbuch in mehreren Teilabschnitten hören möchte oder muss.

Wer aber konzentriert am Ball bleibt, der findet hier eine spannende und intelligent erzählte Geschichte, die sich nicht in eine Schublade packen lässt, weil sie sich nicht strikt an nur ein Genre hält. Die Abwechslung bietet und auch fesselnd ist, wenn sie dann endlich mal Fahrt aufgenommen hat. Und wenn man am Ende dann alles für sich geordnet hat, dann weiß man auch, was der Autor mit Strindberg, Hedin, den Nazis und vor allem dem Stern und dem Kreuz erzählen wollte und warum so viele hinter ihnen her waren.

Das Hörerlebnis:

Matthias Brandt macht seine Sache gut. Er klingt wie ein ambitionierter Geschichtenvorleser, jedoch nicht wie ein Geschichtenerzähler, aber verleiht den Charakteren dennoch genug Ausdruck, sodass sie beim Hörer ein nettes Kopfkino auslösen.

Als störend empfand ich seine Geschwindigkeitswechsel beim Sprechen, was ja auch aus dramaturgischer Sicht ein Stilmittel sein kann, hier ist es das nicht. Denn er beginnt sehr viele Sätze hektisch schnell und wird dann immer langsamer, das hat mich nicht nur einmal irritiert.

Dennoch schafft er es, den Hörer bei der Stange zu halten, nicht nur, weil dieser wissen will, wohin die Reise geht.

Der Sprecher:

Matthias Brandt wurde 1961 als jüngster Sohn des ehemaligen Bundeskanzlers Willy Brandts in Berlin geboren. Er studierte Schauspiel an der Hochschule für Musik und Theater in Hannover und war anschließend an verschiedenen Theatern engagiert, u. a. am Bayerischen Staatsschauspiel, dem Schauspielhaus Zürich, dem Schauspielhaus Bochum und dem Schauspiel Frankfurt. Als Hörbuchsprecher war er zuletzt in „Psycho“ von Robert Bloch im Jahr 2010 und „Wir Wirtschaftswunderkinder“ von Rainer Moritz im Jahr 2009 zu hören. (Verlagsinfo und wikipedia)

Die Ausstattung:

Die acht mit dem Titel bedruckten silbernen CDs stecken in durchsichtigen Plastikhüllen. Zusammen mit einem Faltblatt-Booklet, das Kapitelnamen und ein paar Infos zu Autor und Sprecher enthält, befindet sich alles in einer robusten Klappbox aus Pappe.

Mein Fazit:

Ein ungewöhnlicher und interessanter Okkultismus-Mystery-Nazi-Geheimbund-Krimi, der den Hörer belohnt, der am Ball bleibt und aufmerksam zuhört.

Gekürzte Lesung auf 8 Audio-CDs mit 119 Tracks
Gesamtspielzeit: 9:57 Std.
Originaltitel: Strindbergs stjärna
Aus dem Schwedischen von Antje Rieck-Blankenburg
ISBN-13: 978-3867177009
www.hoerverlag.de

 

Der Autor vergibt: (3.5/5) Ihr vergebt: SchrecklichNa jaGeht soGutSuper (No Ratings Yet)

Y. S. Lee – Eine fast perfekte Tarnung (Meisterspionin Mary Quinn 2)

Meisterspionin Mary Quinn

Band 1: „Ein verhängnisvoller Auftrag“
Band 2: „Eine fast perfekte Tarnung“
Band 3: „Skandal im Königshaus“
Band 4: „Rivals in the City“ (ohne dt. Titel)

Die Handlung:

Als Mary sich als Junge verkleidet, um auf der Baustelle von Big Ben zu ermitteln, kommen die schrecklichen Erinnerungen an ihre Kindheit wieder hoch. Damals hatte sie sich – ebenfalls in Jungenkleidern – als Straßenkind und Kleindieb durchs Leben schlagen müssen. Und jetzt muss sie mit den anderen Bauarbeitern schuften und im Pub zechen, um an Informationen zu kommen. Ein gefährliches Unterfangen, denn mehr als einmal droht ihre Tarnung aufzufliegen. Und dann taucht auch noch der attraktive James Easton auf der Baustelle auf, ebenfalls um zu ermitteln. Wird Marys Tarnung seinen Adleraugen standhalten?
(Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

Mary Quinn, die jugendliche Spionin in ihrem zweiten Fall. Wieder erleben wir ein lebendig gezeichnetes, viktorianisches London als Setting für ihren Einsatz. Die Klassenunterschiede und unterschiedlichen Lebensumstände der Charaktere schildert Lee eindrucksvoll, sodass der Leser einen manchmal angenehmen und manchmal unangenehmen Eindruck von diesem Zeitalter und diesem Ort bekommt.

Dieses zweite Abenteuer lässt sich auch erleben, wenn man den ersten Teil nicht gelesen hat. Allerdings fehlt dem Leser dann das Hintergrundwissen darum, welche Chemie zwischen Mary und James herrscht. Auch versteht man als neuer Leser der Serie nicht, warum sie so heftig auf ihn reagiert, als sie sich in der Geschichte das erste Mal sehen. Entweder können sie sich nicht leider oder sie sind verliebt … ein bisschen von beidem scheint es zu sein, eher das Letztere ist es, wenn der Roman voranschreitet.

Neben dieser romantischen Verwicklung, die Mary bei ihren Ermittlungen getarnt als 12-jähriger Junge auf der Baustelle von Big Ben dazwischenfunkt, bekommt auch der Leser nicht viele Chancen, sich auf eine Lösung des eigentlichen Falles zu konzentrieren. Wer hat wohl wann, was und wie getan und mit welchem Hintergedanken? Immer gibt es neue Verdächtige und neue Umstände zu beachten. Mary bekommt immer mehr den Verdacht, dass auf der Baustelle so einiges nicht ganz mit rechten Dingen zugeht und viele Beschäftigte so ihre Geheimnisse haben.

Ich bin kein Freund von romantischen Sub-Plots in Krimis und von daher legt mir die Autorin auch auf diesen Teil zu viel Gewicht. In diesen Momenten möchte ich nicht lesen, wie sehr es zwischen Mary und James knistert und sie sich gegenseitig ärgern, ich möchte wissen, was da auf der Baustelle eigentlich los ist. Aufgelöst wird das natürlich auch, sodass auch ich nach dem Lesen zufrieden war.

Das Setting ist lebendig beschrieben und die Protagonistin wächst auch dem Leser schnell ans Herz, der den ersten Band nicht kennt. Wie sie handelt, denkt, fühlt und spricht … das alles wirkt echt und authentisch und auch passend für ihren persönlichen Hintergrund, über den der Leser hier mehr, als im ersten Teil erfährt.

Die Autorin

Y. S. Lee wurde in Singapur geboren und ist in Kanada aufgewachsen. Recherchen für ihr Studium über das viktorianische England inspirierten sie zu den Romanen über die „Meisterspionin Mary Quinn“. Y. S. Lee lebt heute gemeinsam mit ihrem Mann und ihrem kleinen Sohn in Kingston, Ontario.
(Verlagsinfo)

Mein Fazit:

Ein interessantes Setting und eine sympathische Heldin. Ein spannender Fall und eine romantische Ablenkung. Mary Quinn ermittelt kurzweilig und hoffentlich auch bald wieder im dritten Teil auf Deutsch.

Hardcover: 380 Seiten
Originaltitel: The Body at the Tower (The Agency 2)
Aus dem Englischen von Eva Riekert
Empfohlen ab 14 Jahren
ISBN: 978-3423760362
www.dtv.de
yslee.com
www.meisterspionin.de

Der Autor vergibt: (4/5) Ihr vergebt: SchrecklichNa jaGeht soGutSuper (No Ratings Yet)

John Stephens – Emerald (Die Chroniken vom Anbeginn 1) (Lesung)

Die Chroniken vom Anbeginn:

01 „Emerald“
02 „Das Buch Rubyn“
03 „Onyx“

Als Hörspiel ist lediglich Band 1 erschienen, der zweite Teil noch als Lesung und der dritte Teil ist gar nicht mehr auf Deutsch vertont worden.

Die Handlung:

Als die drei Geschwister Kate, Michael und Emma, die als Kleinkinder von ihren Eltern getrennt wurden,auf dem Weg in ein neues Waisenhaus in dem abgelegenen Herrenhaus des geheimnisvollen Dr. Pym landen, ahnen sie nicht im Geringsten, wohin diese Reise sie führen wird. Denn bevor sie sich versehen, sind die besonnene Kate, der kluge Michael und die tollkühne kleine Emma in den Kampf um drei magische Bücher voll unermesslicher Macht verstrickt. Sie müssen erfahren, dass es ihre Aufgabe ist, diese zu finden, wenn sie ihre Eltern je wiedersehen wollen. Auf dem Weg dorthin treten sie gegen finstere Gegner an, finden unerwartete, liebenswerte Verbündete, meistern ihre magischen Talente, entdecken unvorstellbare Wesen und beginnen das Geheimnis ihrer Familie zu lüften.
(Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

Bereits Monate vor dem Erscheinen der Erstausgabe wurde um dieses Buch ein riesiger Rummel veranstaltet. Was ist das für eine Geschichte, die bereits in 32 Länder verkauft wurde, bevor die Öffentlichkeit überhaupt nur ein Wort davon gelesen hat? Da müssen sich aber viele Verantwortliche sehr sicher sein, dass die Trilogie um Kate, Michael und Emma ordentlich in den Kinderzimmern dieser Welt einschlagen wird.

Nicht so ganz nachvollziehen kann ich allerdings die Wahl des deutschen Titels. Wie kann man den Originaltitel „Emerald Atlas“ um das sinngebende Element kürzen? So ist es nur noch ein Edelstein, denn „Emerald“ heißt „Smaragd“, und nicht „smaragdgrüner Atlas“, der nämlich, verzaubert wie er ist, eine zentrale Rolle in diesem Buch spielt. So wird der Atlas dann im Buch auch „Buch Emerald“ genannt oder gegen Ende auch „Chronik der Zeit“. Was beides so gar keinen Sinn ergibt, wenn in der Geschichte davon gesprochen wird, dass hier diverse Karten enthalten sind … „wie in einer Chronik“ … Falsch! … In einer Chronik steht Text, in einem Atlas sind Karten! Wenn man schon die Namen der Charaktere direkt übernimmt, dann frage ich mich, warum die Namen der Bücher nicht auch sinngemäß übersetzt wurden, denn auch das Zwergen-Buch, aus dem Michael gern und ständig zitiert, trägt im Original einen ganz anderen Namen.

Es dauert nur ein paar Minuten, bis der Hörer gemerkt hat, dass John Stephens bislang Drehbücher für US-Fernsehserien geschrieben hat. Seine Dialoge sprühen vor Lebendigkeit und Wortwitz. Das Verhältnis der Geschwister untereinander wirkt so echt, wie es nur jemand beschreiben kann, der selbst Geschwister hat. Man ärgert den anderen ständig, aber nicht, weil man ihn nicht leiden kann, sondern weil man ihn liebhat. Aber das würde man natürlich nie öffentlich zugeben. So ähnlich geht es auch den drei „Waisen“ in „Emerald – Die Chroniken vom Anbeginn“. Sind sie das erste Mal voneinander getrennt, merken sie, wie viel sie sich gegenseitig bedeuten. Und das ist auch schon das Kernstück der gesamten Geschichte: Der Zusammenhalt der Familie, der Zusammenhalt von Geschwistern. Durch dick und dünn gehen, aber nie dabei allein sein müssen.

Der lockere Erzählstil von Stephens ist flüssig und lässt den Hörer nie ins Stocken geraten. Die Kapitel sind kurz genug, um in ein „Eins höre ich noch, dann ist aber Schluss“ zu verfallen.

Gleich zu Anfang merkt der Hörer, woher Stephens seine Inspirationen bekommen hat. Sofort denkt man an „Harry Potter“, „Die Chroniken von Narnia“ und „Der goldene Kompass“. Aber trotz aller bekannter Zutaten erfindet Stephens eine neue Geschichte, die mit eigenem Charme begeistert. Seine Ideenvielfalt ist brillant und jedes Kapitel ist wie eine Szene in einer TV-Serie, bei der es alle paar Minuten einen kleinen Höhepunkt gibt und geben muss, bevor dann die Werbung gezeigt wird. Von daher ist seine langjährige Tätigkeit fürs Fernsehen sehr hilfreich gewesen und das kommt auch dem Hörer zugute.

Ohne langwierige und langweilige Beschreibungen schafft Stephens es, dem Hörer dennoch genug Tiefgang zu vermitteln, dass alle Personen glaubhaft wirken. Schnell entstehen die ersten Bilder im Kopf und das Abenteuer beginnt. Nachdem der erste Mann in der Mitte zerteilt wurde, wusste ich allerdings, warum der Verlag die Altersempfehlung nicht noch weiter heruntergesetzt hat. Abgesehen von dieser Szene sprüht die Story vor Witz, Charme und Abenteuer. Magische Geheimnisse, Zeitreisen, Zauberer, Zwerge, neue Freundschaften, neue Feindschaften, Schwertkämpfe, all das und mehr erwartet die drei Geschwister und auch den Hörer von „Emerald – Die Chroniken vom Anbeginn“.

Die drei verlieren dennoch nie ihr eigentliches Ziel aus den Augen: Ihre Eltern zu finden. Denn sie sind überzeugt davon, dass sie noch leben. Und am Ende dieses Teils weiß der Hörer dann, was es mit dem ersten der „drei mächtigsten Zauberbücher, die je geschrieben wurden“ auf sich hat, was man damit anstellen kann und warum diese drei Kinder so entscheidend für das Schicksal der gesamten Menschheit sind.

Mein Hör-Eindruck:

Was mir als Erstes auffiel: Die Aufnahme ist übersteuert, leider. Nicht nur, wenn David Nathan textbefohlen lauter werden muss, auch während des ganz normalen Lesens hatte ich oft ein unangenehmes Gefühl im Ohr, weil es mir einfach zu laut war. Das bestätigte mir dann auch der Ausschlagsgraph meines Softwareplayers am Computer. Ständig schlugen die Werte an das Maximum an.

Das ganz zur Seite geschoben, gibt es hier das Rundum-Glücklich-Paket. David Nathan ist in Höchstform. Dass er Dialoge mit Leben füllen und als perfektes Kopfkino durch das Ohr des Hörers schicken kann, das wusste ich schon. Aber selten habe ich ihn so lebendig auch beschreibenden Text sprechen hören.

Die Dynamik zwischen den Kindern, deren Charaktereigenschaften er perfekt umsetzt, ist absolut spürbar. Die „Gegner“ der Kinder, ob menschlich, übermenschlich oder fantastisch sind allesamt spannend interpretiert.

Da ich das Glück hatte, vor einiger Zeit auch das Buch lesen zu können, muss ich sagen, dass mich das Hörbuch noch mehr gefesselt hat. Beim Buch bin ich an spannenden Stellen immer schneller geworden, hier war ich auf Gedeih und Verderb David Nathan und seiner Sprechgeschwindigkeit ausgeliefert. Und das war gut so! Ich habe mich noch mehr in das Abenteuer der Geschwister hineingezogen gefühlt und habe so noch mehr mitgefiebert.

Der Sprecher:

David Nathan, die deutsche Stimme von u. a. Christian Bale und Johnny Depp, gehört zu den gefragtesten Hörbuchsprechern Deutschlands. Für Random House Audio hat er zuletzt die Hörbücher zu Guillermo del Toros „Die Saat“ und „Das Blut“ und Justin Cronins „Der Übergang“ gesprochen. (Verlagsinfo)

Der Autor

John Stephens ist als Drehbuchautor und Produzent bekannt geworden. Er wirkte nach seinem Studium an so erfolgreichen Fernsehserien wie Gossip Girl oder Gilmore Girls mit. Erst Philip Pullmans Goldener Kompass-Trilogie brachte ihn schließlich auf die Idee, sich dem Schreiben von Kinder- und Jugendbüchern zu widmen. (Verlagsinfo)

Die Ausstattung:

Die mit dem Buchcover bedruckten sechs CDs kommen in einem Jewel-Case daher. Das Booklet ist ein Faltblatt mit Infos zur Story und Kurzinfos zu Autor und Sprecher.

Mein Fazit:

Ein fantastisches Abenteuer für die Zielgruppe, für die es hier keine Altersbeschränkung nach oben gibt. Fans von „Harry Potter“ und „Narnia“ finden mit diesem Hörbuch ein ebenbürtiges Erlebnis. Und David Nathan macht als Sprecher einen hervorragenden Job. Er erzählt lebendig und zieht den Hörer ganz tief in die Story hinein.

Gekürzte Lesung auf 6 Audio-CDs
Laufzeit: 7:42 Std.
Originaltitel: The Emerald Atlas – Books of Beginning
Aus dem Amerikanischen von Alexandra Ernst
Gelesen von David Nathan
Vom Verlag empfohlenes Höralter: Ab 10 Jahren
ISBN: 978-3-8371-0786-9
www.der-audio-verlag.de
www.EmeraldAtlas.com

Der Autor vergibt: (4.5/5) Ihr vergebt: SchrecklichNa jaGeht soGutSuper (No Ratings Yet)

James Dashner – Die Auserwählten – Im Labyrinth (Maze-Runner 1)

Die Maze-Runner-Romane:

01 „Die Auserwählten – Im Labyrinth“
02 „Die Auserwählten – In der Brandwüste“
03 „Die Auserwählten – In der Todeszone“

Die Handlung:

Sein Name ist Thomas. An mehr kann er sich nicht erinnern. Und er ist an einem bizarren Ort gelandet: Eine Lichtung, umgeben von einem riesigen Labyrinth. Doch er ist nicht der Einzige. Zusammen mit fünfzig Jungen, denen es genauso geht wie ihm, sucht er einen Weg in die Freiheit. Der führt durch das Labyrinth, dessen gewaltige Mauern sich Nacht für Nacht verschieben und in dem mörderische Kreaturen lauern. Doch gibt es wirklich einen Weg hinaus? Ist das Ganze eine Prüfung? Und wer hat sich dieses grauenvolle Szenario ausgedacht? Den Jungen bleibt nicht viel Zeit, um das herauszufinden. (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

Der Hörer wird direkt in die Verwirrung geworfen. Thomas hat keine Ahnung, was los ist, der Hörer auch nicht. Geschickt bindet der Autor den Hörer an die Hauptfigur, indem sich Thomas nicht nur an einem ihm unbekannten Ort wiederfindet, sondern von den anderen Jungen mit Wortneuschöpfungen bombardiert wird. Die hat auch der Hörer noch nie gehört und sie fügen sich auch nach mehrmaligem Hören nicht wirklich angenehm in die Geschichte ein. Als ob der Autor keine echten Flüche verwenden wollte und sich lieber neue Wörter ausgedacht hat, aus Gründen des Jugendschutzes.

Aus Thomas und dem Hörer wird schnell ein Team, das mehr über diesen seltsamen Ort erfahren will, um schnellstmöglich von dort wieder verschwinden zu können. Leider geht sehr schnell aber auch die Langeweile los. Die anderen Jungs sind teilweise schon zwei Jahre auf der Lichtung im Labyrinth und haben so gut wie nichts rausgefunden. Auch die „mörderischen Kreaturen“, die im Labyrinth lauern, sind nicht wirklich furchterregend, weil schnell erklärt.

Thomas und die anderen finden während der Geschichte auch nicht wirklich viel über das Labyrinth heraus, geschweige denn darüber, wer sie sind, was sie da sollen und wer sie dort hingebracht hat. Stunden des Hörens später erinnert sich Thomas dann plötzlich und praktischerweise an vieles und erzählt den anderen Jungs und dem Hörer mehr oder weniger alles, was sie wissen wollten. Dies hätte zu jedem Zeitpunkt im Buch passieren können und stellt keine Entwicklung dar.

Auch der Tod von einigen Jungs geht dem Hörer nicht wirklich nahe, da sie allesamt recht blass und eindimensional entworfen sind. Da baut sich keine Empathie auf. Am Ende erfährt man dennoch, warum Thomas und die anderen im Labyrinth eingesperrt waren und wird mit einem kleinen Cliffhanger auf den nächsten Band vorbeiretet.

Mein Hör-Eindruck:

Wie erhofft und gewohnt, schafft es David Nathan, den Hörer direkt in die Geschichte zu ziehen und ihn festzuhalten. Nathans Art, die Charaktere unterschiedlich zu sprechen ist angenehm im Ohr. Er verändert hier nicht seine Tonlage oder legt alberne künstliche Akzente auf, er ändert einfach nur seine Art zu sprechen, den Umgangston der Stimme. So lassen sich die unterschiedlichen Figuren gut voneinander trennen, ohne dass sie negativ auffallen.

Wenn die Jungs miteinander reden, ob hitzig oder scherzend, zeigt Nathan seine Talente als Synchronsprecher. Er liest seinen Text nicht nur runter, er erfüllt ihn mit Leben und das schafft ein spannendes Kopfkino beim Hörer. Seine einzige Schwäche ist der beschreibende Text, der klingt fast immer gleich, wenn er ihn vorliest. Und hier klingt es dann auch eher wie ambitioniert vorgelesen und nicht wie erzählt. Da fehlt die Dramatik des Textes, den er grad vorträgt.

Der Sprecher:

David Nathan, die deutsche Stimme von u. a. Christian Bale und Johnny Depp, gehört zu den gefragtesten Hörbuchsprechern Deutschlands. Für Random House Audio hat er zuletzt die Hörbücher zu Guillermo del Toros „Die Saat“ und „Das Blut“ und Justin Cronins „Der Übergang“ gesprochen. (Verlagsinfo)

Die Ausstattung:

Die sechs CDs stecken in Einschüben einer aufklappbaren Papptasche. Auf den Einschüben sind Infos zu Autor und Sprecher abgedruckt und das Booklet ist ein Faltblatt mit Verlags-Werbung.

Außergewöhnlich ist die ungewöhnlich hohe Anzahl der Tracks pro CD, es sind über 20. Die insgesamt 144 Tracks sind allesamt um die drei Minuten lang.

Der Autor

James Dashner ist ein amerikanischer Autor, der sich auf den Bereich Fantasy spezialisiert hat. Er schreibt für junge wie auch erwachsene Leser und hat bereits drei Buchreihen veröffentlicht. Seine Maze Runner-Serie besteht derzeit aus zwei Romanen, die beide zu Bestsellern wurden.

Mein Fazit:

Die Grundidee ist interessant, aber die Umsetzung ist leider nicht so spannend geworden. Einfache Charaktere, die sich so wenig weiterentwickeln wie die Handlung selbst und ein Held, der sich irgendwann plötzlich an vieles erinnert und so alles auflöst. Das ist zu einfach, auch für einen Jugendroman.

Eine knapp drei Minuten lange Hörprobe bietet der Verlag hier an: http://www.hoerbuch-hamburg.de/elbe/download/audio/hoerprobe/mp3/9783867420860.mp3 im MP3-Format zum Download an.

Gekürzte Lesung auf 6 Audio-CDs
Laufzeit: ca. 7:51 Std.
Originaltitel: The Maze Runner
Aus dem Amerikanischen von Anke Burger
Gelesen von David Nathan
Vom Verlag empfohlenes Höralter: Ab 13 Jahren
ISBN: 978-3-86742-086-0
www.hoerbuch-hamburg.de/web/hbhh/silberfisch

Der Autor vergibt: (2/5) Ihr vergebt: SchrecklichNa jaGeht soGutSuper (No Ratings Yet)

John Stephens – Emerald (Die Chroniken vom Anbeginn 1)

Die Chroniken vom Anbeginn:

01 „Emerald“
02 „Das Buch Rubyn“
03 „Onyx“

Die Handlung:

Als die drei Geschwister Kate, Michael und Emma, die als Kleinkinder von ihren Eltern getrennt wurden, auf dem Weg in ein neues Waisenhaus in dem abgelegenen Herrenhaus des geheimnisvollen Dr. Pym landen, ahnen sie nicht im Geringsten, wohin diese Reise sie führen wird. Denn bevor sie sich versehen, sind die besonnene Kate, der kluge Michael und die tollkühne kleine Emma in den Kampf um drei magische Bücher voll unermesslicher Macht verstrickt. Sie müssen erfahren, dass es ihre Aufgabe ist, diese
zu finden, wenn sie ihre Eltern je wiedersehen wollen. Auf dem Weg dorthin treten sie gegen finstere Gegner an, finden unerwartete, liebenswerte Verbündete, meistern ihre magischen Talente, entdecken unvorstellbare Wesen und beginnen das Geheimnis ihrer Familie zu lüften.
(Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

Bereits Monate vor dem Erscheinen der Erstausgabe wurde um dieses Buch ein riesiger Rummel veranstaltet. Was ist das für eine Geschichte, die bereits in 32 Länder verkauft wurde, bevor die Öffentlichkeit überhaupt nur ein Wort davon gelesen hat? Da müssen sich aber viele Verantwortliche sehr sicher sein, dass die Trilogie um Kate, Michael und Emma ordentlich in den Kinderzimmern dieser Welt einschlagen wird.

Nicht so ganz nachvollziehen kann ich allerdings die Wahl des deutschen Titels. Wie kann man den Originaltitel „Emerald Atlas“ um das sinngebende Element kürzen? So ist es nur noch ein Edelstein, denn „Emerald“ heißt „Smaragd“, und nicht „smaragdgrüner Atlas“, der nämlich, verzaubert wie er ist, eine zentrale Rolle in diesem Buch spielt. So wird der Atlas dann im Buch auch „Buch Emerald“ genannt oder gegen Ende auch „Chronik der Zeit“. Was beides so gar keinen Sinn ergibt, wenn in der Geschichte davon gesprochen wird, dass hier diverse Karten enthalten sind … „wie in einer Chronik“ … Falsch! … In einer Chronik steht Text, in einem Atlas sind Karten! Wenn man schon die Namen der Charaktere direkt übernimmt, dann frage ich mich, warum die Namen der Bücher nicht auch sinngemäß übersetzt wurden, denn auch das Zwergen-Buch, aus dem Michael gern und ständig zitiert, trägt im Original einen ganz anderen Namen.

Es dauert keine Handvoll Seiten, bis der Leser gemerkt hat, dass John Stephens bislang Drehbücher für US-Fernsehserien geschrieben hat. Seine Dialoge sprühen vor Lebendigkeit und Wortwitz. Das Verhältnis der Geschwister untereinander wirkt so echt, wie es nur jemand beschreiben kann, der selbst Geschwister hat. Man ärgert den anderen ständig, aber nicht, weil man ihn nicht leiden kann, sondern weil man ihn liebhat. Aber das würde man natürlich nie öffentlich zugeben. So ähnlich geht es auch den drei „Waisen“ in „Emerald – Die Chroniken vom Anbeginn“. Sind sie das erste Mal voneinander getrennt, merken sie, wie viel sie sich gegenseitig bedeuten. Und das ist auch schon das Kernstück der gesamten Geschichte: Der Zusammenhalt der Familie, der Zusammenhalt von Geschwistern. Durch dick und dünn gehen, aber nie dabei allein sein müssen.

Der lockere Erzählstil von Stephens ist flüssig zu lesen und lässt den Leser nie ins Stocken geraten. Die Kapitel sind kurz genug, um in ein „Eins lese ich noch, dann ist aber Schluss“ zu verfallen.

Gleich zu Anfang merkt der Leser, woher Stephens seine Inspirationen bekommen hat. Sofort denkt man an „Harry Potter“, „Die Chroniken von Narnia“ und „Der goldene Kompass“. Aber trotz aller bekannter Zutaten erfindet Stephens eine neue Geschichte, die mit eigenem Charme begeistert. Seine Ideenvielfalt ist brillant und jedes Kapitel ist wie eine Szene in einer TV-Serie, bei der es alle paar Minuten einen kleinen Höhepunkt gibt und geben muss, bevor dann die Werbung gezeigt wird. Von daher ist seine langjährige Tätigkeit fürs Fernsehen sehr hilfreich gewesen und das kommt auch dem Leser zugute.

Ohne langwierige und langweilige Beschreibungen schafft Stephens es, dem Leser dennoch genug Tiefgang zu vermitteln, dass alle Personen glaubhaft wirken. Schnell entstehen die ersten Bilder im Kopf und das Abenteuer beginnt. Nachdem der erste Mann in der Mitte zerteilt wurde, wusste ich allerdings, warum der Verlag die Altersempfehlung nicht noch weiter heruntergesetzt hat. Abgesehen von dieser Szene sprüht das Buch vor Witz, Charme und Abenteuer. Magische Geheimnisse, Zeitreisen, Zauberer, Zwerge, neue Freundschaften, neue Feindschaften, Schwertkämpfe, all das und mehr erwartet die drei Geschwister und auch den Leser von „Emerald – Die Chroniken vom Anbeginn“.

Die drei verlieren dennoch nie ihr eigentliches Ziel aus den Augen: Ihre Eltern zu finden. Denn sie sind überzeugt davon, dass sie noch leben. Und am Ende dieses Teils weiß der Leser dann, was es mit dem ersten der „drei mächtigsten Zauberbücher, die je geschrieben wurden“ auf sich hat, was man damit anstellen kann und warum diese drei Kinder so entscheidend für das Schicksal der gesamten Menschheit sind.

Die 464 Seiten gehen viel zu schnell zu Ende und der Film, der von der ersten Seite an im Kopf des Lesers abläuft, wird bis zum nächsten Band, dessen Erscheinungstermin leider noch nicht feststeht, leider auf Pause stehen müssen. Aber einen Kinofilm wird es zu diesem Buch mit Sicherheit auch in absehbarer Zeit geben.

Der Autor

John Stephens ist als Drehbuchautor und Produzent bekannt geworden. Er wirkte nach seinem Studium an so erfolgreichen Fernsehserien wie Gossip Girl oder Gilmore Girls mit. Erst Philip Pullmans Goldener Kompass-Trilogie brachte ihn schließlich auf die Idee, sich dem Schreiben von Kinder- und Jugendbüchern zu widmen. (Verlagsinfo)

Mein Fazit:

Ein fantastisches Abenteuer für die Zielgruppe, für die es hier keine Altersbeschränkung nach oben gibt. Fans von „Harry Potter“ und „Narnia“ finden mit diesem Buch einen ebenbürtigen Lesespaß.

Hardcover: 464 Seiten
Originaltitel: The Emerald Atlas – Books of Beginning
Aus dem Amerikanischen von Alexandra Ernst
Mit Illustrationen von Jon Foster
Vom Verlag empfohlenes Lesealter: 10-13 Jahre
ISBN: 978-3-570-15292-8
www.randomhouse.de/cbjugendbuch
www.EmeraldAtlas.com

Der Autor vergibt: (5/5) Ihr vergebt: SchrecklichNa jaGeht soGutSuper (3 Stimmen, Durchschnitt: 4,67 von 5)

Perry Rhodan – Raumschiff Erde (Silber Edition 76, Teil 3 von 4)

Raumschiff Erde:

Teil 1: 336 MB, 4:01 h, 48 Tracks
Teil 2: 381 MB, 4:33 h, 56 Tracks
Teil 3: 335 MB, 4:00 h, 46 Tracks
Teil 4: – erscheint am 26.04.2011 –

Die Handlung:

Im Jahr 3459. Die Völker der Milchstraße ächzen unter dem Joch der Konzilsherrschaft. Die Laren und ihre willfährigen Helfer, die Überschweren, beherrschen dank ihrer überlegenen Technik die gesamte Galaxis. Das Solare Imperium ist wie alle übrigen Sternenreiche zusammengebrochen. Unter Aufbietung aller Kräfte gelang es der Menschheit aber, zumindest ihre Heimat, das Solsystem, dem Zugriff der Eroberer zu entziehen. Ein gewaltiges Schirmfeld hüllt die Sonne und ihre Planeten ein, hält sie mehrere Minuten in der Zukunft, unerreichbar für die feindlichen Flotten. Doch Perry Rhodan weiß, dass die Zuflucht in der Zeit nicht von Dauer sein kann. Zu überlegen ist die Technik der Laren, zu erdrückend ihre Übermacht. Die Menschheit benötigt ein neues Versteck – und in Perry Rhodan reift ein Entschluss, der die Geschicke der Menschheit und der Erde für immer verändern wird … (Verlagsinfo für die komplette |Silber Edition 76| )

Dieser Teil:

KOBOLD soll ins SOL-System abgestrahlt werden. Vorher wird noch nach demjenigen gesucht, der die dazu benötigten Daten verändert hat, um das Ganze zu sabotieren. Im USO-Stützpunkt „Potari-Pano“ hetzt ein durch Gerüchte und Unwissenheit fehlgeleiteter Wissenschaftler gegen Perry Rhodan und zerstört letztendlich die Basis.

Mein Hör-Eindruck:

Nach dem wirklich packenden Teil vor drei Wochen gibts dieses Mal die Handbremse. Erst wird meines Erachtens nach künstlich gestreckt nach dem Saboteur der Abstrahldaten gesucht. Und dann gibts Brülltiraden vom Hetz-Wissenschaftler Dr. Ammun.

Hier hat Jacobs wenig Gelegenheit, um zu glänzen. Viele Dialoge und Gespräche durchziehen diesen Teil der |Silber Edition|. Nur gegen Ende, wenn er als aufgeregt hetzender Dr. Ammun loslegen kann, bietet ihm das Skript ein wenig Sprach-Action. Das allerdings geht manchmal ein wenig auf die Nerven, aber, wenn im Skript steht, dass er ständig brüllen soll, dann kann sich der Hörer nicht beschweren, nur leiser drehen.

Tom Jacobs interpretiert den Mutanten Ribald Corello nicht immer durchgängig gleich, was manchmal zu Verwechslungen mit seiner Version von Gucky führen kann. Ansonsten liefert er souverän ab und holt aus der Geschichte heraus, was ihm möglich ist.

Alles in allem passiert halt sehr wenig. In diesem Teil werden nur Weichen gestellt, es wird sehr viel geredet (oder gebrüllt), aber Action gibts überhaupt keine. Der einzig halbwegs interessante Teil war der Ausflug des Vario-500-Roboters in seiner Anson Argyris Maske.

Die Effekte – Der Hintergrund

Jedes Kapitel beginnt mit einer kleinen Melodie oder ein paar Sound-Effekten. Danach folgt bei einigen Kapiteln noch ein Ambient-Teppich als Untermalung für den Hintergrund, der wird er aber auch gern mal spontan mitten in einem Track verlegt. Dieser Teppich fällt manchmal kaum, manchmal gar nicht und manchmal stark auf, weil er in der Lautstärke variiert, was dann teilweise den Sprecher unterstützt oder von ihm ablenkt.

Die MP3s

Die Qualität der MP3s entspricht dem derzeitigen Eins-A-Medien-Standard: 192kbps, 41,1kHz und Joint Stereo. Die 48 Tracks sind fortlaufend nummeriert, wobei die Tracknummer im Dateinamen vorn steht und im ID3-Tag am Ende. Auch die Namen der an diesem Teil der |Silber Edition| beteiligten Autoren, H. G. Ewers und Ernst Vlcek, werden im ID3-Tag erwähnt. Dieses Mal ziert die grafisch aufgehellte Front von Band 668 „Countdown für Terra“ die ID3-Tags. Das Bild liegt dem Hörbuch zusätzlich als JPG- und als PDF-Datei in der Auflösung 1448 x 1444 bei.

Der Download ist auch als One-Track-Version erhältlich.

Mein Fazit:

Viel Reden, viel Vorbereiten, wenig Action. Dieser Teil zieht sich und wirkt teilweise künstlich gestreckt. Tom Jacobs rettet mit seiner Sprecherleistung, was zu retten ist.

MP3-Download mit ca. 335 MB Größe
Spieldauer der Lesung: 4:00 h
Anzahl der Tracks: 46
Sprecher: Tom Jacobs
ISBN-13: 9783939648956
www.einsamedien.de
www.perry-rhodan.net

Hinweis: Die Silber Edition 76 wird zusammen mit dem letzten Download-Teil ab dem 26. April 2011 auch komplett auf zwei MP3-CDs im Handel erhältlich sein.

Jonathan Stroud – Das Amulett von Samarkand (Bartimäus 1)

Die Bartimäus-Trilogie:

Band 1:  „Das Amulett von Samarkand“
Band 2:  „Das Auge des Golem“
Band 3: „Die Pforte des Magiers“
Band 4: „Der Ring des Salomo“

Als Hörspielversion ist leider nur der erste Band erschienen.

Die Handlung:

„Dämonen sind überaus heimtückisch. Sie fallen dir in den Rücken, sobald sich ihnen auch nur die geringste Gelegenheit dazu bietet. Hast du verstanden?“

Und ob Nathanael verstanden hat. Er weiß genau, was es mit der Macht von Dämonen auf sich hat. Aus diesem Grund hat er sich ja für Bartimäus entschieden, den 5.000 Jahre alten, ebenso scharfsinnigen wie spitzzüngigen Dschinn. Nathanael braucht einen mächtigen Mitspieler für seinen Plan, denn er will sich rächen! Der Auftrag an Bartimäus ist klar: Er soll das Amulett von Samarkand stehlen, das im Besitz von Simon Lovelace ist.
Doch Nathanael weiß nicht, wie wertvoll und mächtig dieser Gegenstand ist und sieht sich schon bald in einem Strudel gefährlicher Ereignisse. Der Kampf gegen das Böse nimmt seinen Lauf. (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

Eigentlich sollte die Trilogie rund um Bartimäus aus drei Büchern bestehen. Dann spendierte Stroud aber fünf Jahre nach Erscheinen des dritten Bandes noch einen vierten, der als Prequel dient. Die vier Bücher sind auch alle bereits auf Deutsch erschienen und vorgelesen wurden sie auch schon. Martin Semmelrogge sprach den ersten, Gerd Köster die weiteren Bände.

Nun wurde der erste Band vom SWR als Hörspiel umgesetzt und um die Weihnachtszeit 2010 im Radio in drei Teilen ausgestrahlt. Kein leichtes Unterfangen, aber dem öffentlich rechtlichen Rundfunk ist in ferner Vergangenheit auch schon eine tolle Umsetzung vom „Herrn der Ringe“ und vor einiger Zeit auch Tad Williams‘ „Otherland“-Romanen als Hörspiel gelungen, warum also nicht auch „Bartimäus“?

Die Geschichte ist einfach, aber spannend und vor allem so erzählt, dass der Hörer nach drei CDs dieses gemeine „Wie? Schon Schluss?“-Gefühl hat. Die Dynamik zwischen den beiden Dickköpfen Nathanael und seinem zwangsverpflichteten Dämon Bartimäus ist großartig. Anfangs traut keiner dem anderen und am Ende arbeiten sie sogar zusammen. Und die ganze Zeit ist der Hörer mit dabei und fiebert mit.

Schön ist auch, dass die Geschichte wirklich abgeschlossen ist und nicht wie bei vielen anderen Startbänden viele Fragen offenlässt.

Das Hörerlebnis:

Alles beginnt mit einer Persiflage, einer Cover-Version mit eigenem mit dem Hammer gereimtem Text oder einer tatsächlich ernstgemeinten Eigenkomposition, ich konnte mich nicht entscheiden. Die Musik erinnert stark an die NINE INCH NAILS und der Gesang extrem an RAMMSTEIN. Und die Frage ist, ob die vom Verlag angepeilte Zielgruppe des Buchs, die 10-Jährigen, das so lustig findet wie der geneigte erwachsene Hörer. Sämtliche Musiken während des Hörspiels, die Geräusche und auch die Akteure verhalten sich hingegen kindgerecht, da passt die Titel- und Abspannmusik so gar nicht dazu.

Erzählt wird die Geschichte von zwei Sprechern, was auch ungewöhnlich für ein Hörspiel ist. Die Geschichte aus der Sicht von Nathanael wird von einer Frauenstimme erzählt, wohl, weil man dem Sprecher des Jungen diese Rolle nicht zugetraut hat, anders kann ich mir das nicht erklären. Bartimäus hingegen darf seinen Handlungsfaden selbst erzählen.

Dass dies eine auf CD gepresste Radioproduktion ist, die ursprünglich in drei Teilen gesendet wurde, fällt auf. Jede CD entspricht einer Sendung und wurde auch nach der Ausstrahlung offenbar nicht noch einmal nachbearbeitet. So gibt es am Anfang von CD 2 und 3 jeweils eine Zusammenfassung des gerade Gehörten. Unnötig, wenn man das Hörspiel am Stück hört, was bei der Länge von etwas über 2,5 Stunden sicherlich einige Hörer tun werden.

Was das Radiohörspiel auch ausmacht, ist der Tausch von Geräuschen gegen Hintergrundmusik. Im Gegensatz zu „normalen“ Hörspielen gibt es hier fast ständig irgendeine Hintergrundmusik als Unterlage zu den Dialogen serviert. Geräusche gibt es auch, aber eher im Stil einer inszenierten Lesung. Das ist ein Stilmittel, kein Verlust, denn der Stimmung und Spannung tut das keinen Abbruch.

Wenn es aber Effekte gibt, dann sind sie wirklich richtig gut gewählt. Ist Bartimäus als Fliege unterwegs, so hat der Hörer aufgrund der gewählten Stereo-Effekte tatsächlich das Gefühl, ein Brummer würde ihm den Hörspaß vermiesen wollen. Und wenn ich „der Hörer“ schreibe, dann meine ich mich … ich hatte Kopfhörer auf und wirklich gedacht, es würde eine Fliege um meinen Kopf herumschwirren.

Der Hörer bekommt es hier mit erstaunlich vielen Sprechern zu tun. Wenn man mal einen Moment unaufmerksam ist und nicht richtig zuhört, könnte man den Überblick verlieren. Die Geschichte konzentriert sich aber im Wesentlichen eh auf Bartimäus und Nathanael, von daher kann man diese beiden Stimmen leicht wiedererkennen.

Alle Sprecher bieten durch die Bank eine sehr gute Leistung. Meine Hochachtung gilt besonders dem jungen Nathanael, Kai Gies, der eine altersgerecht tolle Darbietung präsentiert und die weit entfernt ist von einem Vorlesewettbewerb. Und auch Andreas Mannkopff als Bartimäus ist grandios.

Die Sprecher:

Gleich 24 Sprecher sind im Booklet aufgelistet und einige davon sprechen sogar mehrere Rollen:

Andreas Mannkopff = Bartimäus
Christian Redl = Simon Lovelace
Kai Gies = Nathanael
Anton Kurth = Nathanael als 6-Jähriger
Carmen-Maja Antoni = Erzählerin
Klaus Manchen = Mr Underwood
Christine Davis = Mrs Underwood
Isabella Archan = Miss Lutyens
Birgit Bücker = Amanda Cathcart
Karim Cherif, = Kobold / Nittles
Martin Hug = Faquarl
Andreas Szerda = Adlerschnabel / Utukku / Jabor
Jo Jung = Beamter / Protokollarius
Elena Jesse = Kitty
Alexander Schank = Joe / Zeitungsjunge / Squalls junior
Achim Hall = Stierkopf / Slayer / Ramuthra
Berthold Toetzke = Maurice Schyler
Berth Wesselmann = Rufus Lyme
Horst Hildebrand = Carter
Ernst Konarek = Sholto Pinn / Squalls /John
Hubertus Gertzen = Simpkin
Bodo Primus = Ruper Devereaux
Gertraud Heise = Jessica Whitwell
Luce Erdmann = Kleines Mädchen

Die Ausstattung:

Die drei CDs sind farblich passend zum Cover der Jewel-Case-Box bedruckt. Das Booklet ist eine aufklappbare Doppelseite, die noch einmal den Inhalt der Geschichte umreißt, Infos zum Autor gibt und die Sprecher und ihre Rollen auflistet.

Die Reihe:

Es gibt noch drei weitere |Bartimäus|-Bücher, die auch bereits als Hörbuch erhältlich sind. Ob der SWR plant, auch die weiteren Bände als Hörspiel zu bearbeiten, ist nicht bekannt.

Mein Fazit:

Ein spannendes, kurzweiliges und wirklich gut gemachtes Radio-Hörspiel, das nicht nur die Zielgruppe begeistert, sondern auch ältere Freunde von Jugendabenteuern. Bleibt zu hoffen, dass auch die restlichen Bände vom SWR verhörspielt werden, es wäre wirklich ein Gewinn für die Hörlandschaft.

Hörspiel auf 3 Audio-CDs
Gesamtspielzeit: 165 Minuten
Originaltitel: The Amulet of Samarkand
Aus dem Englischen von Katharina Orgaß und Gerald Jung
Hörspielbearbeitung: Renate Greinacher
Musik: deutung / Okusa
Regie: Robert Schoen
ISBN: 978-3-8371-0784-5
www.randomhouse.de/cbjaudio

Der Autor vergibt: (5/5) Ihr vergebt: SchrecklichNa jaGeht soGutSuper (No Ratings Yet)

Kathy Reichs – Tote können nicht reden (Virals 1)

Virals:

Band 1: „Tote können nicht reden“
Band 2: „Nur die Toten kennen die Wahrheit“
Band 3: „Jeder Tote hütet ein Geheimnis“
Band 4: „Exposure“ (ohne dt. Titel)

Als deutsches Hörbuch ist leider nur der erste Teil der Reihe erschienen.

Die Handlung:

Tory Brennan ist die Nichte der berühmten forensischen Anthropologin Tempe Brennan. Mit ihr teilt sie zwei Dinge: Den Instinkt für Verbrechen – und den unbedingten Willen, diese aufzuklären … Auf einer einsamen Insel findet Tory die vergrabenen Knochen eines vor etwa 30 Jahren verstorbenen jungen Mädchens. Torys Versuch, gemeinsam mit ihren Freunden die Identität des Mädchens zu lüften, erweist sich als gefährlicher als erwartet: Bei der Toten handelt es sich um die damals sechzehnjährige Katherine Heaton, deren Verschwinden nie aufgeklärt wurde. Die Spuren des Verbrechens reichen bis in die Gegenwart, bis in ein Labor, in dem wissenschaftliche Experimente mit dem gefährlichen Parvovirus vorgenommen werden. Tory und ihre Freunde infizieren sich mit dem Virus – und erlangen dadurch eine erhöhte Wahrnehmungsfähigkeit, die ihnen bei ihren Recherchen zugutekommt. Denn der Mörder von Katherine Heaton tut alles dafür, dass das Verbrechen nicht ans Tageslicht gebracht wird … (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

Ob Kathy Reichs gehört hat, dass John Grisham in seinem letzten Buch einen 13-Jährigen ermitteln ließ? Man weiß es nicht. Auf jeden Fall hat jetzt auch Kathy Reichs ein Jugendbuch geschrieben und auch auf dem Terrain, auf dem sie sich auskennt. Ihre allseits bekannte und beliebte forensische Anthropologin Tempe Brennan konnte sie nicht verjüngen, aber eine Nichte konnte sie erfinden. Und so gibt es jetzt nach 13 Büchern, die immer wieder gern das Wort „Bones“ im Namen trugen, das erste Abenteuer, das ein jüngeres Publikum ansprechen soll.

Und das tut es auch. Mit einer Story, die auch ohne komplizierte und eklig genaue Schilderungen von Leichenverwesungen auskommt. Fast fühlte ich mich an die „Fünf Freunde“ erinnert, nur, dass es hier nur vier sind. Tory und drei Jungs. Alles intelligente Kinder von Wissenschaftlern, die zusammen auf einer Insel vor Carolina leben. Hier gehen sie gemeinsam auf Erforschungstouren in Gebiete, die verboten sind. Wohin auch sonst? Macht ja anderswo keinen Spaß.

Nachdem die Jugendlichen einen Hund, der getötet werden soll, aus einem Labor befreien und sich dadurch mit einem Virus anstecken, fügt Kathy Reichs ihrer Geschichte ein neues Element hinzu, das man nicht aus ihren vorangegangen Büchern kennt: Mystery. Denn ab jetzt haben die Teenager hundeähnliche Eigenschaften und schärfere Sinne. Und diese neuen Fähigkeiten helfen ihnen bei der Aufklärung eines jahrzehntealten Vermisstenfalls.

Sowohl die Sprache als auch das Verhalten der Teenager ist dem Alter angemessen und Reichs‘ Charaktere wirken sympathisch, sodass man gern mit ihnen auf Abenteuerjagd geht … wie mit den „Fünf Freunden“ auch … auf Kirren Island. Und auch junggebliebene Erwachsene haben hier viel Spaß und werden gut unterhalten, selbst wenn mir persönlich zu viel Werbung für Apple-Produkte gemacht wird und es ein wenig dauert, bis die Handlung Fahrt aufnimmt.

Wann das nächste Buch mit den vier Jugendlichen auf Deutsch erscheint, ist leider noch nicht bekannt, aber, „VIRALS – Töte können nicht mehr reden“ ist der Anfang einer Jugend-Serie, die einen guten Start hingelegt hat.

Das Hörerlebnis:

Anna Thalbach macht einen super Job. Gleich zu Anfang kann sie beweisen, dass sie spannend erzählen kann, um im Anschluss während einer Rückschau die Freunde vorzustellen. Das tut sie dann in einer Art und Weise, die den Hörer fesselt, obwohl eigentlich noch gar nicht allzu viel passiert. Und es dauert auch eine ganze Weile bis das Abenteuer in Schwung kommt.

Was das Skript hergibt, wird von Thalbach umgesetzt. Ihre Ausdrucksweise und Stimme passt sie den Umständen und Charakteren an. Gefühle und Spannung vermittelt sie hervorragend, und wenn sich Tory mit den Jungs unterhält, dann klingt es wirklich lebendig, authentisch und nicht platt vorgelesen. Hier erkennt man ihre schauspielerischen Fähigkeiten, die sie gekonnt einzusetzen weiß.

Alles in allem hat der Hörer die ganze Zeit das Gefühl, als würde Tory selbst die Geschichte erzählen.

Die Sprecherin:

Anna Thalbach, geboren 1973, liest so eindrucksvoll, dass die Geschichten beim Hören geradezu bildlich werden. 2008 hat sie den Deutschen Hörbuchpreis erhalten. Anna Thalbach lebt und arbeitet in Berlin. (Verlagsinfo)

Die Ausstattung:

Die sechs dem Cover entsprechenden und schlicht bedruckten CDs stecken in einem Jewel-Case. Das Booklet ist ein schwarzes Faltblatt, in dem ein paar Infos zu Autorin und Sprecherin zu finden sind.

Mein Fazit:

Der erste Jugendroman von Kathy Reichs bleibt hoffentlich nicht ihr letzter, denn der Versuch, eine neue Zielgruppe anzusprechen, hat prima geklappt. Spannend, jugendlich, clever und kurzweilig ist das Abenteuer der vier Freunde.

Anna Thalbach liefert hervorragend ab und fesselt den Hörer durch ihr schauspielerisches Können vor dem Mikrofon. Absolut zu empfehlen, nicht nur für die vom Verlag angepeilte Zielgruppe, auch erwachsene Freunde von Jugendliteratur hören hier gerne zu.

Gekürzte Lesung auf 6 Audio-CDs
Gesamtspielzeit: ca. 6:50 h
Originaltitel: Virals
Aus dem Englischen von Knut Krüger
Vom Verlag empfohlenes Hör-Alter: 13 – 15 Jahre
ISBN-13: 978-3837107753
www.randomhouse.de/cbjaudio

Der Autor vergibt: (5/5) Ihr vergebt: SchrecklichNa jaGeht soGutSuper (No Ratings Yet)

Thomas Bleskin – Depeche Mode – Die Audiostory

Die Handlung:

Das erste Hörbuch zur Geschichte der erfolgreichsten Elektropop-Band der Welt! Sie haben eine der treuesten Fangemeinden aller Zeiten und verstehen es wie keine zweite Band, Popsongs mit experimenteller Elektronik zu verschmelzen, Musik sowohl für die Massen als auch für anspruchsvolle, kritische Ohren zu produzieren. DEPECHE MODE sind damit heutzutage einzigartig. Die Audiostory erzählt die bewegte Geschichte einer der einflussreichsten, beständigsten und erfolgreichsten Bands des Planeten. Ein umfassendes Feature mit vielen Originaltönen von DEPECHE MODE von 1980 bis heute.
(Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

Nachdem sich Thomas Bleskin im Jahr 2009 auf vier CDs die BEATLES vorgeknöpft hat, ist nun DEPECHE MODE dran, halb so lang und etwas preiswerter. Einen aktuellen Anlass gibt es 2011 auch, denn vor 30 Jahren ist ihre Single „Dreaming of Me“ erstmals in die Charts vorgestoßen. Das hat sie übrigens im März 2011 aufgrund eines Facebook-Aufrufs von Fans wieder geschafft, wenn auch nur für eine Woche.

„Ein umfassendes Feature mit vielen Originaltönen“ verspricht die Rückseite des Jewelcases und wer sich das Booklet anschaut, der wird feststellen, dass dies eine geschickte Formulierung für „Die Rechte waren uns zu teuer, wir haben die Stücke daher selbst nachgespielt“ ist. Das bedeutet, dass es schon Original-Töne gibt, was sich auf die Stimmen der Musiker bezieht, aber eben keine Original-Musik.

Entsprechend wurden die 29 Song-Stückchen, die im Booklet aufgeführt sind und immer mal zur passenden Zeit im Hintergrund einige Sekunden lang angespielt werden, von Jose María Bará aufgenommen. Der ist spezialisiert auf 80er-Jahre Cover-Versionen, im Speziellen von Depeche Mode. Für die Aufnahmen dieser CDs hat er auf authentische Musikinstrumente zurückgegriffen. Des Weiteren wurden drei Stücke von Decades und ein Stück von Stefan Leukert nachgespielt. Dass die Musikstückchen nicht original sind, hört der Fan auch sofort am Sound, ähnlich ja, original nein. Da sie aber nur wenige Sekunden dauern, ist das zu verschmerzen. Zwar gibt Bleskin an, dass er Instrumentalversionen der Songs zur Untermalung des Kommentars haben wollte, aber die Originalsongs von DEPECHE MODE bieten alle auch die wenigen gesangsfreien Sekunden, die man gebraucht hätte.

Vorgetragen wird das „biographische Feature“ vom Autor Thomas Bleskin selbst. Es klingt irgendwie wie eine Radiosendung, in der ein Sprecher die Lebensgeschichte einer Band vorliest. Mit einer leicht schmatzenden aber nicht unangenehmen Stimmfarbe trägt Bleskin das vor, was er zusammengesammelt hat. Die langen Sprechpausen, die er dabei teilweise einlegt, wirken manchmal etwas störend. Und immer mal wieder werden die nachgespielten DEPECHE-MODE-Songs zum Text passend ein paar Sekunden angespielt.

Die Bandmitglieder kommen hier und da im Originalton auch ein paar Sekundenbruchteile zu Wort (von wann die Interviews sind und von wem sie geführt wurden, ist nirgendwo angegeben), bevor sie dann von deutschen Synchronstimmen übertönt werden.

Zur Verdeutlichung der Textinhalte werden einige Auszüge von Silke Nauschütz in der deutschen Übersetzung vorgelesen. Das macht sie dann mit einer seltsamen und zum Teil völlig bedeutungsfremden Betonung, als würde sie Sonderangebote im Supermarkt vorlesen, begleitet von hektischem und lautem Einatmen. Warum sich der Autor hier für eine Frauenstimme entschieden hat, kann ich nicht nachvollziehen.

Die beiden CDs tragen laut Booklet eigene Bezeichnungen, was wohl zur besseren zeitlichen Orientierung des Hörers führen soll. Wer aber schnell zu einer bestimmten Information gelangen möchte, der darf länger suchen, denn die 18 Tracks haben keine Namen. Das Hörbuch ist offenbar darauf ausgelegt, am Stück gehört zu werden, um dann in der Vitrine neben die DEPECHE-MODE-Sammlung gestellt zu werden.

Das „biographische Feature“ beginnt natürlich mit den Anfängen der Band, springt dabei aber immer mal wieder in der Zeit hin und her. Erst später wird die Chronologie dann eingehalten, wenn der Autor über die Entstehungsumstände der einzelnen Alben berichtet.

CD 1: Vom Synthiepop zum Industrialsound – Depeche Mode in den 80ern

Hier erzählt der Autor davon, wie die Band zusammengefunden hat und was die Jungs sonst noch so gemacht haben, neben der Musik. Vom ersten Konzert als „Composition of Sound“ vor einer Handvoll Zuhörer bis zum ersten Top-10-Hit „Just Can’t Get Enough“.

CD 2: Modemania und Comeback – Eine Kultband wird zur festen Größe

Auf dieser CD geht es um die Weiterentwicklung, weg von der Boyband, als die sie in Großbritannien immer angesehen wurden. Vom Industrial Sound zu wärmeren, menschlicheren Klängen ging es. Mit „Violator“ wollten sie dann eine neue Richtung einschlagen, wieder akustische Instrumente verwenden, neue Experimente starten. Auch die Drogenprobleme und die Überdosis von Gahan ist ein Thema. Stress und Depressionen werden ebenfalls angesprochen.

Als Abschluss der CD gibt es dann eine akustische Cover-Version von „Shake the Desease“ in voller Länge, die der Autor für eine der besten akustischen Coverversionen eines Depeche-Mode-Songs hält, die er je gehört hat. Ob der Hörer das auch so sieht, muss jeder für sich selbst beurteilen.

Wer ist denn eigentlich die Zielgruppe?

Diese Frage hat mich eine ganze Weile beschäftigt und ich weiß es immer noch nicht. Der Autor meint, dass man das Hörbuch „auf einer längeren Autofahrt“ prima hören kann und dem stimme ich absolut zu.

Der eingefleischte Fan aber wird nicht nur alle Infos bereits kennen, sondern auch die Originalmusik vermissen. Und die Wahrscheinlichkei, dass er sich das Hörbuch ein zweites Mal anhören wird, ist recht gering.

Der neutrale Musikinteressierte wird eventuell mehr Informationen bekommen, als er eigentlich haben wollte. Aber in 138 Minuten lassen sich eine Menge Infos unterbringen und das hat der Autor zweifelsfrei geschafft. Nur Musik gibts kaum bis gar nicht.

Der Autor und der Sprecher:

Thomas Bleskin, Jahrgang 1972, studierte Geschichtswissenschaften und Politologie an der Humboldt-Universität in Berlin. Seit 2000 produziert er als Redakteur und Sprecher Nachrichten und Korrespondentenbeiträge für die Deutsche Presse-Agentur. (Verlagsinfo)

Der Autor gibt den Sprecher. Außerdem treten auf:

Michael Herden als Dave Gahan
Ralph Guhlke als Martin Gore
Thomas Brockt als Andy Fletcher
Clemens Kurth als Alan Wilder
Jörg Ratzsch als Vince Clare
Uli Reitinger als Robert Smith

Die rezitierten Songtexte spricht Silke Nauschütz.

Die Ausstattung und das Booklet:

Das Hörbuch kommt auf zwei schlichten mit Schwarz bedruckten CDs in einem Jewelcase daher. Ein Faltblatt als Booklet verrät innen, welche Stücke für diese Aufnahme von den oben erwähnten Musikern nachgespielt wurden und wer sonst noch an diesem Hörbuch beteiligt war. Außerdem gibt es noch ein Foto der Band aus den 1980ern zu sehen.

Mein Fazit:

Wie der Autor schon sagt, ist dieses Hörbuch für eine längere Autofahrt bestens geeignet. Eingefleischte Fans finden hier aber nichts Neues, sodass es wohl beim einmaligen Hören bleiben wird. Dennoch ist das Hörbuch gut recherchiert und für Musikinteressierte bietet es kurzweilige und interessante Unterhaltung.

2 Audio-CDs
Gesamtspielzeit: ca. 2:18 h
ISBN-13: 978-3-7857-4399-7
www.luebbe.de
Die Musik von Jose María Bará auf YouTube: www.youtube.com/dx5
Decades bei MySpace: www.myspace.com/decadesmusics
Stefan Leukert bei MySpace: www.myspace.com/leukert

Der Autor vergibt: (3/5) Ihr vergebt: SchrecklichNa jaGeht soGutSuper (No Ratings Yet)

Wolfgang Hohlbein – Infinity: Der Turm

Die Handlung:

Der Turm, ein gewaltiges, äonenaltes Bauwerk, ist die letzte Bastion auf einer sterbenden Welt. Niemand kann mehr sagen, wer den Turm erbaut hat und welches Schicksal er für seine Bewohner bereithält. Der Turm ist allwissend, übermächtig und bedrohlich – auch für Prinzessin Arion, die Herrscherin über die Menschen und seltsamen Geschöpfe, die im Turm Zuflucht gefunden haben. Doch von außen droht Gefahr. Denn die Rebellen um den ungestümen Anführer Craiden, die abseits des Turms in einer archaischen Welt ihr Dasein fristen müssen, sind im Besitz einer Superwaffe. Mit deren Hilfe könnte nicht nur Arions Herrschaft gestürzt werden, sondern auch der Turm fallen. (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

Laut Verlag trug Wolfgang Hohlbein diese Geschichte 30 Jahre im Kopf mit sich herum, bis er endlich damit anfing, sie aufzuschreiben. Klingt episch, wenn er den Roman als „sein Schlüsselwerk“ ansieht und dramatisch, wenn er sagt, dass er „im Zentrum seines Schaffens stehen wird“. Wenn ich mir den Titel, das Cover und all diese Aussagen betrachte, werde ich irgendwie an Stephen King erinnert, dessen Dark Tower-Romane ja auch eine sehr lange Zeit in der Mache gewesen sind und für King einen ähnlichen Stellenwert haben.

Verwirrt und verwundert war ich … eigentlich von Anfang bis Ende. „Infinity – Der Turm“, von wegen. Infinity ist nicht der Name des Turms. Es ist der Name der Prinzessin, die in dem Turm wohnt, aber eigentlich heißt sie Arion, vielleicht aber auch Gea, denn darauf deutet einer der Handlungsfäden irgendwie hin, ohne das aber aufzulösen. Und der Turm heißt R’Achernon und ist eigentlich kein echter Turm, sondern ein großer Compter, der telepathisch begabt ist … unter anderem. Ist das nun Fantasy, Sciencefiction oder Belletristik?

Erst freute ich mich darüber, dass es ohne viel Gerede direkt zur Sache geht und ich mitten in die Handlung geworfen werde. Aber irgendwie fühlte es sich an, als hätte jemand gleich zu Anfang ein Foto gemacht und würde dann Kapitel für Kapitel die einzelnen auf dem Bild gezeigten Personen erklären. Das bremst die Handlung ungemein, denn, bis endlich mal alle durcherzählt waren und der Fokus endlich wieder auf jemanden zurückkommt, an den man sich noch erinnert, hat man die Hälfte schon fast wieder vergessen … wenn man die Geschichte nicht am Stück hört … was bei einer Länge von über 23 Stunden wohl nur die wenigsten tun werden.

Bei einem Buch kann man Seiten querlesen, wenn die Geschichte nicht genug Dampf hat, bei einem Hörbuch ist man in diesem Fall dem Tempo des Sprechers ausgeliefert. Und wenn der nicht viel Spannendes zu berichten hat und ständig die Perspektive wechselt, dann kämpft man verwirrt mit dem Schlaf. Schlecht, wenn man dann beim Hören grad im Auto auf dem Weg zur Arbeit sitzt.

Ganze 17 Personen und Wesen werden im beiliegenden Booklet kurz vorgestellt, das gibt einen Hinweis darauf, wie das Verhältnis zwischen Charakteren und Handlung ist. Nach dem großen Atombombenangriff, mit dem Craiden am Anfang Infinitys/Arions/Geas? Turm eigentlich vernichten wollte, passiert erstmal zu lange nicht mehr umwerfend viel. Und das wird auch noch sehr stark in die Länge gezogen. Davon ab, dass der Autor die Charaktere wirklich viel reden und nicht wirklich viel handeln lässt.

Leider wird man am Ende des Buches auch nicht mit der großen Erleuchtung und Auflösung aller angehäuften Fragen beschenkt, sondern mit einem ungläubigen „Wie jetzt? Das wars?“ zurückgelassen. Ob es eine Fortsetzung geben wird, ist nicht bekannt, wie viele Leser eine solche lesen würden, auch nicht. Wenn Hohlbein den „Stephen King“ machen möchte mit diesem „zentralen Werk seines Schaffens“, dann werden sicher noch so einige Bücher folgen. Hätte der Autor im Vorfeld angekündigt, dass dies der Auftakt einer Serie ist, so hätte der Leser/Hörer das Ende verzeihen können, aber so … werden nicht wenige verärgert sein.

Das Hör-Erlebnis

Eine ungekürzte Lesung bekommt der geneigte Käufer selten angeboten, es sei denn, es handelt sich um exklusive Lesungen eines bekannten Downloadportals, „Harry Potter“ oder „Perry Rhodan“. Hier muss der Osterwold Audio Verlag von Sprecher, Autor und Geschichte schon sehr überzeugt gewesen sein, um das Risiko einer ungekürzten Lesung auf CD einzugehen.

Gert Heidenreich macht seinen Job ordentlich. Dass die Story ziemlich gestreckt und durch die ständigen Wechsel der handelnden Charaktere im Kopf nicht leicht aktuell zu halten ist, ist nicht seine Schuld. Heidenreich gibt jedem Charakter, so gut es eben bei der Masse an Figuren geht, einen Wiedererkennungswert, was ihm auch gut gelingt. Ob er nun den Turm selbst spricht, die Prinzessin oder ihren Berater in Mausform, immer spielt er mit seiner Stimmfarbe, sodass der Unterschied klar zu hören, aber nie nervig ist.

Auch die Stimmungen und Gefühle der Charaktere transportiert er gut ins Ohr des Hörers, wobei er hier manchmal zwischen zu ruhig erzählendem Märchenonkel und engagiertem Synchronsprecher hin- und herwechselt. Nie aber kommt das Gefühl auf, dass er hier nur seinen Job macht, weil er dafür bezahlt wird und ihm die Geschichte eigentlich egal ist.

Einer ungekürzten Lesung kann man am besten folgen, wenn es wenige Charaktere gibt, die viel erleben. Hier ist es leider genau andersrum. Wer also nicht viele Stunden am Stück hören kann oder möchte, der hat es jedes Mal wieder schwer, in die eigentliche Story zurückzufinden. Mit einem Blick ins Booklet weiß der Hörer zwar schnell wieder, wer hier wer ist, aber wo er ist und was er grad macht …

Da nützt auch die gute Leistung des Sprechers nichts, eine gekürzte Lesung hätte hier eine Menge Gutes tun können. Für die Spannung und Straffung der Handlung und die Entspannung und das Interesse des Hörers.

Der Sprecher

Gert Heidenreich ist ein deutscher Schriftsteller, Journalist und Radiosprecher. Im Fantasy-Bereich ist bereits als Sprecher der „Herr der Ringe“-Trilogie aufgetreten. Auch den „Hobbit“ hat er komplett eingelesen. Des Weiteren hat er „Die Tränen der Wüste“, „Die Hexe von Portobello“ und „Handbuch des Kriegers des Lichts“ von Paulo Coelho gesprochen.

Die Ausstattung

Die 19 CDs stecken einzeln in weißen handelsüblichen Papierhüllen mit Sichtfenster, sind mit schlichtem Schwarz bedruckt und mit weißem Titel beschriftet. Eingeschweißt sind sie in einer Pappdeckel-Klappbox. Auf CD Nummer 2 meiner Ausgabe waren Fingerabdrücke und auch die Papierhülle dieser CD war leicht eingerissen.

Auch ein Booklet liegt der Box bei. Sechsseitig zum Auseinanderklappen bekommt der Hörer hier Kurzbeschreibungen zu wichtigen Personen und Wesen des Romans sowie Infos zu Autor und Sprecher.

Jeder der im Schnitt 19 Tracks pro CD ist etwa vier Minuten lang und als Bonus ist als letzter Track auf der letzten CD das Lied „Geas Traum“ der Gruppe SCHANDMAUL enthalten. Der Sänger der Band ist nach eigener Aussage ein langjähriger Fan von Wolfgang Hohlbein und hat sich bei seinen Texten schon öfter von ihm inspirieren lassen. Dieser Song soll nicht die letzte Zusammenarbeit der Band und Hohlbein sein.

Zusätzlich liegt der Box ein kurzes Verlagsprogramm bei.

Mein Fazit:

Episch ist dieses Hörbuch allemal, allein von der Länge her. Gert Heidenreich liest gut und bindet den Hörer über viele Stunden. Leider ist es nicht einfach, beim Hören den Überblick zu behalten, wenn so viel hin- und hergesprungen und ständig auf die Handlungsbremse getreten wird.

Für Freunde von Hohlbeins ausschweifendem Stil, die wissen, was auf sie zukommen kann, sicher empfehlenswert. Unbedarfte Hörer, die spannende und kurzweilige 23 Stunden verbringen möchten, könnten hier oftmals verwirrt werden und am Ende verärgert sein.

Ungekürzte Lesung auf 19 Audio-CDs
Gesamtspielzeit: ca. 23:14 h
Aufgeteilt auf 354 Tracks
Gelesen von Gert Heidenreich
ISBN-13: 978-3869520797

www.osterwold-audio.de

Der Autor vergibt: (3/5) Ihr vergebt: SchrecklichNa jaGeht soGutSuper (3 Stimmen, Durchschnitt: 3,00 von 5)

Perry Rhodan – Raumschiff Erde (Silber Edition 76, Teil 2 von 4)

Raumschiff Erde:

Teil 1: 336 MB, 4:01 h, 48 Tracks
Teil 2: _381 MB, 4:33 h, 56 Tracks_
Teil 3: – erscheint am 05.04.2011 –
Teil 4: – erscheint am 26.04.2011 –

Die Handlung:

Im Jahr 3459. Die Völker der Milchstraße ächzen unter dem Joch der Konzilsherrschaft. Die Laren und ihre willfährigen Helfer, die Überschweren, beherrschen dank ihrer überlegenen Technik die gesamte Galaxis. Das Solare Imperium ist wie alle übrigen Sternenreiche zusammengebrochen. Unter Aufbietung aller Kräfte gelang es der Menschheit aber, zumindest ihre Heimat, das Solsystem, dem Zugriff der Eroberer zu entziehen. Ein gewaltiges Schirmfeld hüllt die Sonne und ihre Planeten ein, hält sie mehrere Minuten in der Zukunft, unerreichbar für die feindlichen Flotten. Doch Perry Rhodan weiß, dass die Zuflucht in der Zeit nicht von Dauer sein kann. Zu überlegen ist die Technik der Laren, zu erdrückend ihre Übermacht. Die Menschheit benötigt ein neues Versteck – und in Perry Rhodan reift ein Entschluss, der die Geschicke der Menschheit und der Erde für immer verändern wird … (Verlagsinfo für die komplette |Silber Edition 76| )

Dieser Teil:

Das Forschungsschiff EX-8977 stößt im DUO-System auf die Neu-Lemurer, die mit den Yjancs im Krieg liegen. Nachdem sich die Besatzung der EX-8977 von einer mentalen Beeinflussung des Planeten NEU-LEMUR lösen kann, kehrt sie nach einem Kampf mithilfe des Sonnentransmitters zurück ins Archi-Tritrans-System. Hier verdummt die Mannschaft erneut und kann erst vier Monate später erneut durch den Transmitter entkommen. Zurückgekehrt, erfährt die EX-8977, dass auch das Schwesterschiff EX-1819 im System angekommen, aber in die Hände der Yjancs gefallen ist.

Atlan bricht aus dem ATG-Feld, das weiterhin das Sonnensystem schützt, aus, um die Möglichkeit zu prüfen, einen Weißen Zwerg ins SOL-System zu holen. Damit soll ein Transmitter gebaut werden.

Ein Schwenk in die ferne Vergangenheit erzählt von Calibso, der auf der Suche nach dem Anzug der Vernichtung ist. Er bringt den gehirnmanipulierten Barbaren Skopein zur Schaltstation des Sonnentransmitters Archi-Tritrans, wo er von Cruum-Sporen befallen wird. Auf diese Sporen treffen auch Atlan und seine Mannschaft in der Gegenwart, als sie die Schaltstation betreten. Die Situation scheint ausweglos, bis Alaska Saedelaere den Anzug der Vernichtung einsetzt …

Mein Hör-Eindruck:

Tom Jacobs ist in Bestform. Der Text bietet ihm die Vorlage, sein Können zu zeigen und er liefert ab. Dramatische Ereignisse, hektische Diskussionen, Angst, Wut, alle Gefühle und Stimmungen werden fesselnd ins Ohr des Hörers gebracht.

Skopein der Barbar ist passend lautstark umgesetzt. Und bei Bentejac dem Neu-Lemurer legt sich Tom Jacobs richtig ins Zeug, wenn die Besatzung des terranischen Forschungsraumers auf ihn und seine Leute trifft. Laut und aufgeregt, teilweise sogar brüllend, aber nie schmerzend für den Hörer, fährt der Sprecher hier richtig auf und fesselt an die spannende Story.

Allein der Oponer Merkosh hat bei mir im Kopf durch die Interpretation von Tom Jacobs das Gefühl erweckt, er wäre ein Zwerg, dabei ist er zwei Meter groß. Ein wenig zu hoch ist da die Stimmwahl für meinen Geschmack gewesen. Und den Afrikaner Ras Tschubai spricht Jacobs wie einen Haluter, ein wenig sehr laut. Später dann fährt er die Lautstärke runter und Tschubai klingt wieder wie ein Terraner.

Die Effekte – Der Hintergrund

Jedes Kapitel beginnt mit einer kleinen Melodie oder ein paar Sound-Effekten. Danach folgt bei einigen Kapiteln noch ein Ambient-Teppich als Untermalung für den Hintergrund, der wird er aber auch gern mal spontan mitten in einem Track verlegt. Dieser Teppich fällt manchmal kaum, manchmal gar nicht und manchmal stark auf, weil er in der Lautstärke variiert, was dann teilweise den Sprecher unterstützt oder von ihm ablenkt.

Die MP3s

Die Qualität der MP3s entspricht dem derzeitigen Eins-A-Medien-Standard: 192kbps, 41,1kHz und Joint Stereo. Die 48 Tracks sind fortlaufend nummeriert, wobei die Tracknummer im Dateinamen vorn steht und im ID3-Tag am Ende. Auch die Namen der an diesem Teil der |Silber Edition| beteiligten Autoren, Hans Kneifel und William Voltz, werden im ID3-Tag erwähnt. Dieses Mal ziert die grafisch aufpolierte Front von Band 666 „Im Bann des Sonnendreiecks“ die ID3-Tags. Das Bild liegt dem Hörbuch zusätzlich als JPG- und als PDF-Datei in der Auflösung 1448 x 1444 bei.

Der Download ist auch als One-Track-Version erhältlich.

Mein Fazit:

Eine spannende Geschichte, die interessant ist und bleibt, obwohl Perry Rhodan in diesem Teil nicht im Mittelpunkt steht, nicht mal die larischen Besatzer. Gelesen von Tom Jacobs, der in Hochform ist. Selten gingen 4,5 Stunden so schnell um, wie mit diesem Hörbuch.

MP3-Download mit ca. 381 MB Größe
Spieldauer der Lesung: 4:33 h
Anzahl der Tracks: 56
Sprecher: Tom Jacobs
ISBN-13: 9783939648956|
www.einsamedien.de
www.perry-rhodan.net

Hinweis: Die Silber Edition 76 wird zusammen mit dem letzten Download-Teil ab dem 26. April 2011 auch komplett auf zwei MP3-CDs im Handel erhältlich sein.

Perry Rhodan – Raumschiff Erde (Silber Edition 76, Teil 1 von 4)

_|Raumschiff Erde|:_

Teil 1: _336 MB, 4:01 h, 48 Tracks_
Teil 2: – erscheint am 15.03.2011 –
Teil 3: – erscheint am 05.04.2011 –
Teil 4: – erscheint am 26.04.2011 –

_Die Handlung:_

Im Jahr 3459. Die Völker der Milchstraße ächzen unter dem Joch der Konzilsherrschaft. Die Laren und ihre willfährigen Helfer, die Überschweren, beherrschen dank ihrer überlegenen Technik die gesamte Galaxis. Das Solare Imperium ist wie alle übrigen Sternenreiche zusammengebrochen. Unter Aufbietung aller Kräfte gelang es der Menschheit aber, zumindest ihre Heimat, das Solsystem, dem Zugriff der Eroberer zu entziehen. Ein gewaltiges Schirmfeld hüllt die Sonne und ihre Planeten ein, hält sie mehrere Minuten in der Zukunft, unerreichbar für die feindlichen Flotten. Doch Perry Rhodan weiß, dass die Zuflucht in der Zeit nicht von Dauer sein kann. Zu überlegen ist die Technik der Laren, zu erdrückend ihre Übermacht. Die Menschheit benötigt ein neues Versteck – und in Perry Rhodan reift ein Entschluss, der die Geschicke der Menschheit und der Erde für immer verändern wird … (Verlagsinfo für die komplette |Silber Edition 76| )

|Dieser Teil:|

Wie lange kann Perry sich noch zusammen mit dem Sonnensystem hinter dem ATG-Feld in der Zeit verstecken? Perrys Nachfolger als Erster Hetran der Milchstraße, LETICRON, unternimmt Versuche, mittels eines Zeittunnels den Schutzschirm zu durchstoßen. Ein von Rhodan ausgesandtes Kommando zur Informationsgewinnung wird abgefangen. Handlungssprung: Das Forschungsschiff EX-8977 wird aufgrund der plötzlich einsetzenden galaxisweiten Verdummungsstrahlung, die vom SCHWARM ausgelöst wurde, von einem Transmitter erfasst und in das DUO-System versetzt.

_Mein Hör-Eindruck:_

Tom Jacobs liest hier seine zweite |Silber Edition|. Er bleibt seiner Leistung, die der Hörer bereits von Band 74 her kennt, treu. Manchmal leicht gehetzt und ein wenig Nervosität verbreitend, weil recht schnell vorgetragen, schafft es Jacobs dennoch zügig, den Hörer in die Geschichte zu ziehen.

Die von ihm angebotenen Charaktervariationen sind immer angenehm im Ohr, und selbst wenn im Text steht, dass der Sprecher der Hyptons eine hohe Stimme hat, so hat Jacobs dennoch Erbarmen mit den Hörern und übertreibt die Umsetzung nicht.

Stimmungen und Verstimmungen der Figuren bringt er gut rüber. Hakkos von Mitrusan zum Bespiel, der Akone, der sich zu Anfang dieses Teils dem neuen Hetran der Milchstraße, Leticron, entgegenstellt, soll arrogant klingen, tut er auch. Genau so kommen auch die Gefühle und Auftritte der anderen Charaktere an.

Auch wenn in diesem Teil noch nicht so wahnsinning viel Aufregendes passiert, Perry macht sich Sorgen um das Halten des ATG-Felds, sein Gegner Leticron auch, hält Tom Jacobs den Hörer durch seine Leistung bei der Stange.

|Die Effekte – Der Hintergrund|

Jedes Kapitel beginnt mit einer kleinen Melodie oder ein paar Sound-Effekten. Danach folgt bei einigen Kapiteln noch ein Ambient-Teppich als Untermalung für den Hintergrund, der wird er aber auch gern mal spontan mitten in einem Track verlegt. Dieser Teppich fällt manchmal kaum, manchmal gar nicht und manchmal stark auf, weil er in der Lautstärke variiert, was dann teilweise den Sprecher unterstützt oder von ihm ablenkt.

|Die MP3s|

Die Qualität der MP3s entspricht dem derzeitigen Eins-A-Medien-Standard: 192kbps, 41,1kHz und Joint Stereo. Die 48 Tracks sind fortlaufend nummeriert, wobei die Tracknummer im Dateinamen vorn steht und im ID3-Tag am Ende. Auch die Namen der an diesem Teil der |Silber Edition| beteiligten Autoren, H. G. Ewers und Hans Kneifel, werden im ID3-Tag erwähnt. Dieses Mal ziert die grafisch aufpolierte Front von Band 664 „Tunnel durch die Zeit“ die ID3-Tags. Das Bild liegt dem Hörbuch zusätzlich als JPG- und als PDF-Datei in der Auflösung 1448 x 1444 bei.

Der Download ist auch als One-Track-Version erhältlich.

_Mein Fazit:_

Perry sorgt sich, Leticron greift weiter an und am Ende tritt die galaxisweite Verdummung ein. Tom Jacobs überzeugt als Sprecher und bringt den Auftakt zur |Silber Edition 76| gut ins Ohr.

|MP3-Download mit ca. 336 MB Größe
Spieldauer der Lesung: 4:01 h
Anzahl der Tracks: 48
Sprecher: Tom Jacobs
ISBN-13: 9783939648956|
[einsamedien.connectare.de]http://einsamedien.connectare.de
[www.perry-rhodan.net]http://www.perry-rhodan.net

|Hinweis:| Die |Silber Edition 76| wird zusammen mit dem letzten Download-Teil ab dem 26. April 2011 auch komplett auf zwei MP3-CDs im Handel erhältlich sein.

Blake Charlton – Nicodemus – Der Zauberverschreiber

Die Nicodemus-Trilogie:

01  „Der Zauberverschreiber“
02 „Spellbound“ (nicht auf Deutsch erschienen)
03 „Disjunction“ (angekündigt für 16.07.2017)

Die Handlung:

Nicodemus ist Student der Zaubersprachen. Durch seine Legasthenie bringt er die einfachsten Zaubersprüche durcheinander, und die komplizierteren erst recht. Schon bald gerät er zwischen die Fronten eines unerbittlichen Kampfs der Zauberschulen.

Magische Runen steigen von einer Buchseite auf, sie vermögen den Körper eines Mannes in die Luft zu heben, ein Messer zu schärfen oder ein Herz anzuhalten. Nichts ist in Starhaven so machtvoll wie die Magie der Zaubersprüche! Nur Nicodemus, dem Lehrling der Zaubersprachen, will rein gar nichts gelingen. Durch seine Legasthenie bringt er die Zaubersprüche ein ums andere Mal durcheinander und stürzt sich und seine Umgebung in heilloses Chaos. Und ist er womöglich der lang ersehnte Halkyon, der die Welt von Starhaven retten soll? Wer aber hat Nicodemus die Kunst des Zauberschreibens gestohlen? Seine Feinde haben sich schon auf den Weg gemacht. Durch den rätselhaften Mord an einer Professorin geraten Nicodemus und sein Mentor, der blinde Zauberer Shannon, in große Gefahr.
(Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

Auf dem Buchrücken wirbt einer meiner Lieblingsautoren, Tad Williams, für das Buch. Er behauptet, dass „Blake Charlton eine der außergewöhnlichsten magischen Welten erfunden hat, die die Fantasyliteratur zu bieten hat“. Starke Behauptung. Wie außergewöhnlich Charltons Welt tatsächlich ist, wird schon auf den ersten Seiten deutlich. Wenn der Kakograph Nicodemus nämlich seine Wasserspeierin mit neuen Texten bearbeiten will, damit sie schneller arbeitet. Verwirrt? Keine Sorge, war ich auch. Aber zügiges Weiterlesen erhellt das Dunkel und zeigt sehr schnell, was sich Charlton so alles Überraschendes ausgedacht hat. So erzeugt unser „Schlechtschreiber“, der Kakograph also, seine meist fehlerhaften Zaubersprüche, indem er seine Armmuskeln anspannt. Dadurch erzeugt er Zauberrunen, die er als Zaubersprüche in die Welt fließen lassen kann. Zum Beispiel in seinen aus Texten bestehenden Gehilfen, damit er schneller mit der Arbeit fertig ist. Und bei Auseinandersetzungen fliegen die Zaubersprüche … als Text, den jeder lesen kann … dem Gegner um die Ohren.

Es heißt, dass Künstler, und dazu zähle ich auch Autoren mit tollen Ideen, immer etwas von sich selbst in ihre Werke einfließen lassen. Hier muss man kein Detektiv sein, um zu erkennen, dass Blake Charlton seine eigenen Erinnerungen an Legasthenie und Schwierigkeiten in der Schule mit eingebracht hat. Das Ganze hat er allerdings komplett umgekehrt, sodass das Buch nicht wirklich immer leicht und locker zu lesen und zu verstehen ist.

Nicodemus ist mit seinen 25 Jahren auf den ersten Blick vielleicht auch ein wenig alt, um als Held eines Jugendromans aufzutreten. Von vielen als künftiger Retter von Starhaven prophezeit, von anderen aber auch als großer Zerstörer, versucht Nicodemus einfach nur ein Zauberer zu werden und seine Zauberschwäche loszuwerden. Er selber gibt nicht viel auf die Prophezeiungen. Außerdem stehen er und sein Mentor im Zentrum einer Ermittlung wegen Mordes.

„Der Zauberverschreiber“ liest sich nicht so flüssig wie andere Jugendbücher und nicht nur 10-13-Jährige werden so ihre (anfänglichen) Probleme haben, wenn immer wieder Fremdwörter auftauchen. Hier weiß der junge Leser sicher oft nicht, ob es ein echtes Fremdwort ist oder ein Eigenname aus dem Einfallsreichtum des Autors. Auch die Spannung wird manchmal durch zu viel Detailreichtum gebremst.

Wer sich aber die Zeit nimmt, die es braucht, um in diese neue Welt einzutauchen, sich auf das neue Magie-System einzulassen, den erwartet ein zauberhaftes Abenteuer. Und dann ist es auch nicht mehr so schwer, der Handlung zu folgen, denn die ist spannend und Nicodemus wächst dem Leser schnell ans Herz.

Leider endet das Buch mit dem faden Beigeschmack, dass es nicht nur der erste Teil einer Trilogie ist, sondern sich auch so anfühlt. Nicht wenige Fragen bleiben am Ende unbeantwortet und als alleinstehendes Buch kann dieser Roman nur schlecht gelesen werden. Vielleicht sollte man warten, bis alle Teile erschienen sind und dann alle am Stück lesen.

Der Autor

Blake Charlton, geboren 1979, studiert Medizin an der Stanford University. Bevor er an diese Eliteuniversität aufgenommen wurde, hatte er selbst mit seiner Legasthenie und dem Ruf als ewiger Schulversager zu kämpfen. „Der Zauberverschreiber“ ist sein erster Fantasyroman. (Verlagsinfo)

Mein Fazit:

Das Magie-System braucht ein wenig Eingewöhnungszeit, aber dann entfaltet sich eine spannende Geschichte um einen sympathischen Zauberlehrling … mit Rechtschreibschwäche.

Eine Leseprobe bietet der Verlag unter dieser Adresse an.

Hardcover: 473 Seiten
Originaltitel: Spellwright
Aus dem Amerikanischen von Petra Knesse
Vom Verlag empfohlenes Lesealter: 10-13 Jahre
ISBN: 978-3-608-93877-7
www.klett-cotta.de

Der Autor vergibt: (4/5) Ihr vergebt: SchrecklichNa jaGeht soGutSuper (1 Stimmen, Durchschnitt: 4,00 von 5)

Perry Rhodan – Andromeda (Silber Edition 27)

_Die Handlung:_

Im Jahr 2404 terranischer Zeitrechnung ist es soweit: Die sogenannte sechste Epoche der neueren Menschheitsgeschichte bricht an. Perry Rhodan wagt mit seinem neuen Flaggschiff CREST III den direkten Vorstoß über den Leerraum zwischen den Sterneninseln. Sein Ziel ist die Galaxis Andromeda – und damit der unmittelbare Herrschaftsbereich der mysteriösen Meister der Insel.

Was die Terraner dort erwartet, weiß niemand an Bord des Kugelraumschiffes. Nach wie vor ist Andromeda von einem undurchdringlichen Mantel des Geheimnisses umgeben. Erste Erkenntnisse gewinnt die Besatzung der CREST durch den Paddler Kalak, ein aus 800-jährigem Todesschlaf erwachtes Wesen mit unheimlichen Fähigkeiten.

Der eigentliche Schock steht den Menschen nach dramatischen Kämpfen auf einer Dunkelwelt jedoch erst noch bevor: Tief in Andromeda, nahe der verbotenen Zentrumszone, treffen die Männer und Frauen der Expedition auf ihre Doppelgänger. Die Zentrumswächter von Andromeda sehen nicht nur aus wie Menschen, sie kämpfen auch so verbissen und klug wie Menschen …
(Verlagsinfo)

_Mein Eindruck:_

Im siebten |Silberband| des Zyklus‘ „Meister der Insel“ sind die Inhalte von gleich sieben Romanheften enthalten. Den Anfang macht das Heft Nr. 250 „Die 6. Epoche“, dessen Cover auch für diese |Silber Edition| nachbearbeitet und als Titel übernommen wurde. Dazu gesellen sich die Nummern 253, 254, 255, 256, 258 und 259.

Diese |Silber Edition| sprüht vor Ideen. Kein Wunder, dass der Zyklus um die |Meister der Insel| zu den beliebtesten gehört. Hier werden noch echte Abenteuer erlebt und nicht seitenlang um den heißen Brei herumphilosophiert. Klassischer |Perry Rhodan| halt.

Die Idee von einer Werftplattform mit dem irren Namen „KA-preiswert“ wird noch getoppt von der Werbeshow, der die ankommenden Raumfahrer um Perry Rhodan ausgesetzt werden. Neue Verbündete werden gefunden und weiter geht es auf dem Weg nach Andromeda von Idee zu Idee. Eine davon ist der Planet |Bengal|, auf dem es eine Gemeinschaftsintelligenz aus ehemaligen Bewohnern und der Pflanzenwelt gibt. Der geneigte Hörer wird sich direkt an den Fim „Avatar“ erinnern. Bei Perry Rhodan gabs das schon 1966.

Die Vorstellung davon, dass sich irgendwo im Universum eine Rasse entwickelt hat, die uns verdammt ähnelt, ist bei „Perry Rhodan“ neu. Meist sind die Außerirdischen doch ganz und gar anders als wir. Wie wird Perry mehr herausfinden können, ohne aufzufallen?

_Das Hörerlebnis:_

Josef Tratnik präsentiert sich in Höchstform. Er legt sich richtig ins Zeug, wenn er die Werbeshow auf |KA-preiswert| auf den Hörer loslässt. Ich hatte das Gefühl, dass ihm das richtig Spaß gemacht hat. Das geht zwar irgendwann auf die Nerven, aber es ist tatsächlich mal (wieder) etwas anderes.

Auch Diskussionen zwischen vier verschiedenen Personen bringt Tratnik hervorragend unterscheidbar ins Ohr des Hörers. Wenn er den Epsaler Cart Rudo spricht, wird er gewohnt laut und Gucky ist stets der altbekannte |Kermit|. Auch die Stimmen von Atlan und Perry Rhodan behält er seit 27 Lesungen bei, was sie für den Stammhörer angenehm wiedererkennbar macht. Baar Lun der Modul, klingt als hätte er sich einen Stapel Zahnarzttampons in die Wangentaschen gestopft, aber irgendwas muss sich der Sprecher ja einfallen lassen. Französische oder russische Akzente bietet Tratnik hier auch an. Alles nicht zu übertrieben und immer glaubwürdig. Guckys neuer Freund, der Psi-Roboter |Lucky Log|, klingt ein wenig nervig mit seinem dauernden Kichern, aber, das ist von den Autoren so beabsichtigt.

Hektik, Ruhe, Dramatik, Action, Kampf … alles wird sehr gut vermittelt und führt zu einem tollen Hörgenuss, weil Tratnik bei dieser Lesung Herr jeder Gefühlslage ist.

|Musik und Effekte|

Jedes Kapitel beginnt mit einer kleinen Melodie oder ein paar Sound-Effekten. Danach folgt bei einigen Kapiteln noch ein Ambient-Teppich als Untermalung für den Hintergrund, wird er aber auch gern mal spontan mitten in einem Track verlegt. Dieser Teppich fällt manchmal kaum, manchmal gar nicht und manchmal stark auf, weil er in der Lautstärke variiert, was dann teilweise den Sprecher unterstützt oder von ihm ablenkt.

_Der Sprecher:_

Josef Tratnik ist der Sprecher der „klassischen“ |Silber Edtionen|. Er studierte Theaterwissenschaften, Philosophie und Germanistik in Köln und absolvierte er dort eine Schauspielausbildung am Theater „Der Keller“. Neben der Sprechertätigkeit für Hörfunk und Fernsehen, hauptsächlich bei den Sendern DLF, DW und WDR mit Hörspiel-/ und Feature-Produktionen, ist er freischaffender Schauspieler, Synchronsprecher und Sprecher in Köln. (Quelle: wikipedia)

_Die Ausstattung:_

Wie gewohnt sind die 13 CDs mit dem Titelbild der |Silber Edition| bedruckt, einzeln in Pappcover verpackt und in einer stabilen Papp-Klappbox zusammengefasst. Die Rückseiten der CD-Hüllen (1-12) ergeben zusammengesetzt das Cover von Heft 250 „Die 6. Epoche“.

Zusätzlich ist wieder ein Booklet enthalten, mit Tracklisting, einem Vorwort von Horst Hoffmann, einer Risszeichnung einer fliegenden Reparaturwerft MA-GENIAL und den Titelbildern der verarbeiteten Hefte.

Beim Druck der Risszeichnung ist dem Verlag aber offenbar die weiße Tinte ausgegangen, denn sowohl die Abbildung der Reparaturwerft als auch die erklärende Legende daneben sind nur schlecht zu lesen.

_Fazit:_

Absolut eine meiner |Silber|-Lieblingslesungen. Perry Rhodan erlebt kurzweilige und spannende Abenteuer und Josef Tratnik ist in Bestform.

Auf der [Produktseite des Verlags]http://einsamedien.connectare.de/index.php?id=16&productID=37072 gibt es auch eine Hörprobe zu dieser |Silber Edition|, die einen Flash-Player voraussetzt.

|13 Audio-CDs in Papp-Klappbox
Spieldauer: ca. 16:18 Stunden
Gelesen von Josef Tratnik
ISBN-13: 978-3939648925|
[einsamedien.connectare.de]http://einsamedien.connectare.de

Perry Rhodan – Die Laren (Silber Edition 75)

_Die Handlung:_

Man schreibt das Jahr 3459. Die Herrschaft des |Konzils der Sieben| in der Milchstraße ist gefestigt. Niemand vermag den SVE-Raumern der Laren Widerstand zu leisten. Als sogenannter Erster Hetran der Galaxis kooperiert Perry Rhodan zum Schein mit den Okkupanten. In Wirklichkeit bereitet er hinter ihrem Rücken den Befreiungskampf vor. Hilfe verspricht ihm der larische Rebell Roctin-Par, der mit seiner Widerstandsgruppe in der Dunkelwolke Provcon-Faust Unterschlupf gefunden hat. Rhodan erlebt auf seinem Flug in diese Region der Milchstraße die Schrecken der Dunkelwolke. In der Zwischenzeit wird auf der Hundertsonnenwelt der Posbis eine Waffe gegen die SVE-Raumer entwickelt. Doch die Laren reagieren mit fürchterlicher Vergeltung, der offene Krieg droht. Perry Rhodan lässt das Solsystem in die Zukunft versetzen, um die völlige Vernichtung der Erde zu verhindern. Damit zieht sich der Terraner vom Amt des Ersten Hetrans zurück. Andere Mächte wollen an seine Stelle treten – und ein mörderischer Kampf um die Macht entbrennt … |(Verlagsinfo)|

_Mein Eindruck:_

Jetzt ist es also an Andreas Laurenz Maier, zu beweisen, dass auch er sich nicht hinter dem |Silber Editions|-Altmeister Josef Tratnik zu verstecken braucht. Freunde der wöchentlichen Heftromanlesungen kennen ihn schon länger, Fans der |Silber Editionen| begegnen ihm hier das erste Mal.

Leider stellt sich heraus, dass Maier der Schwächste unter den Sprechern ist. Der Hörer erlebt ihn zwar als ambitionierten Vorleser, aber im Vergleich zu Tom Jacobs fehlt bei ihm oftmals die schauspielerische Leistung vor dem Mikro. Auch seine Stimmfarbe ist unangenehmer im Ohr des Hörers als die der beiden anderen Sprecher.

Besonders fällt dies bei der Interpretation einiger Charaktere auf. Wenn Maier schon einmal die Stimme verstellt, um Unterschiede zwischen den Sprechern erkennen zu lassen, geht das meist auf Kosten des Hörgenusses. Allzu häufig benutzt er dann eine sehr unangenehm klingende, krächzend hohe Quakstimme, die wirklich wehtut, wenn man die Lesung per Kopfhörer hört. Polatrom-Upas, der larische Kommandant in der Milchstraße, der Supermutant Ribald Corello und auch der Sekretär von Hotrenor-Taak, Loremaar-Hunut, krächzen dem Hörer auf diese Weise ins Ohr. Interessanterweise spricht er Gucky, den die meisten anderen Sprecher der Rhodan-Lesungen nach |Kermit| klingen lassen, wie eine Kreuzung zwischen |Bugs Bunny| und einer schlechten Parodie auf Marcel Reich-Ranicki. Auch das Plasma der Posbis hört sich manchmal irgendwie leicht wie Samson aus der |Sesamstraße| an.

Im Gegensatz zum vorangegangenen neuen |Silber Editions|-Sprecher Tom Jacobs legt Maier dem Chef der Solaren Abwehr, Galbraith Deighton, keinen amerikanischen Akzent auf. Er mischt sich unter die anderen Charaktere und wird nur erkennbar, wenn er vor der wörtlichen Rede angekündigt wird.

Das hat aber natürlich auch den Vorteil, dass den Hörer eventuell nervige Interpretationen einiger Charaktere die ganze |Silber Edition| hindurch begleiten. Wie der Weinvertreter bei Loriot schon sagte: „Einer wie der andere!“ Auch wenn der Hörer manchmal durch die Gleichheit der gesprochenen Figuren ein „pelziges Gefühl“ in den Ohren hat.

Leider gibt er aber Vancan de Corst, dem Kommandanten der KOSMOPOLIS, einen französischen Akzent. Dieser klingt dann genauso krächzig, wenn er ihn schnell und hektisch spricht, wie der Vogel, dem man Reginald Bull als Trojanisches Pferd untergejubelt hat.

Bei der Springerversammlung legt sich Maier allerdings richtig ins Zeug und ist mehr als nur ein ambitionierter Vorleser. Hier verleiht er jedem der hitzigen und mächtigen Springer eine eigene Stimmfarbe und macht sie dadurch gut unterscheidbar.

Wenn er keine Außerirdischen oder besonders hektische Passagen zu lesen hat, zeigt Maier auch, dass er eigentlich ein mitreißender Erzähler ist.

|Die Effekte – Der Hintergrund|

Diese |Silber Edition| unterscheidet sich in Sachen Hintergrundgestaltung nicht vom Vorgänger. Hier und da gibt es ein paar Ambientsounds oder -teppiche zu hören oder eine leichte New-Age-Melodie. Leider tragen diese Stilmittel auch hier wieder zur Verwirrung des Hörers bei, denn es ist nicht nachvollziehbar, warum sie nur zu bestimmten Zeiten im Hintergrund lauern und so vom eigentlichen Geschehen ablenken, anstatt die Handlung zu unterstützen. Außerdem verschwinden sie auch nicht nachvollziehbar wieder nach ein paar Minuten.

|Die MP3s – Das Booklet|

Die MP3s liegen in der Qualität 192kbps, 41,1kHz und in Joint Stereo vor. Die ID3-Tags sind sauber gesetzt und alle MP3s beinhalten das Cover der |Silber Edition|, was sich bei MP3-Playern der iPod-Touch-Fraktion immer nett im Display macht.

Ein Kompressionsartefakt konnte ich in Track 169 ausmachen, dadurch wird ein Wort leicht zusammengequetscht.

Die Dateinamen tragen die Tracknummer am Ende. Das kann zu Problemen führen, wenn man die MP3s auf einen MP3-Player kopiert, der schon ein paar Jahre alt ist. Denn die würfeln die Dateien gern durcheinander, weil sie die Tracknummer nur am Anfang der Datei richtig deuten können.

Auf beiden MP3-CDs, die mit dem Titel der |Silber Edition| bedruckt sind, ist zusätzlich das Cover der Box im Format 1448 x 1444 als JPG-Datei zu finden und auf der zweiten CD auch noch die Titelseite des Perry-Rhodan-Heftes Nr. 663 „Leticron, der Überschwere“ in der Auflösung 2513 x 3716 im JPG-Format.

Wie auch bei den weiterhin parallel erscheinenden Josef-Tratnik-SIlber-Editionen liegt dem Digipack ein Booklet bei. Hier gibt es ein Tracklisting, ein Vorwort von Horst Hoffmann, eine Risszeichnung eines Walzenraumers der Überschweren, eine Zeitleiste und die Cover der in dieser |Silber Edition| enthaltenen Heftromane. Auf der Hülle des Digipacks zeigt der Verlag ein Bild des Sprechers und gibt weitere Informationen zu ihm.

_Mein Fazit:_

Maier ist mit seiner Leistung der Schwächste der |Silberband|-Sprecher, besonders weil er viel zu oft eine unangenehme und hoch krächzende Stimmfarbe auflegt. Manchmal stört auch die schlechte Unterscheidbarkeit der sich unterhaltenden Charaktere.

Abgesehen davon bringt er die Stimmung und die Emotionen der Figuren und die spannende Handlung prima ins Ohr des Hörers, weil er, bis auf das Krächzen halt, ein guter Sprecher ist. Er muss sich allerdings mit Tratnik und Jacobs vergleichen lassen, die mir persönlich besser gefallen haben, allein, weil sie meinen Ohren nicht wehtaten.

Eine Kaufempfehlung gibts für diese Lesung aber dennoch, denn die Geschichte ist spannend und Maier krächzt ja nicht ständig.

|2 MP3-CDs mit 17:13 h Gesamtspieldauer
Aufgeteilt auf 200 Tracks
Sprecher: Andreas Laurenz Maier
ISBN-13: 978-3939648949|
http://einsamedien.connectare.de/

Perry Rhodan – Die Sternenarche (Lemuria 1)

_Perry Rhodan: |Lemuria| – Die Lesungen:_

Band 1: [„Die Sternenarche“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6935
Band 2: [„Der Schläfer der Zeiten“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7093
Band 3: _“Exodus der Generationen“_
Band 4: „Der erste Unsterbliche“ (Oktober 2011)
Band 5: „Die letzten Tage Lemurias“ (Januar 2012)
Band 6: „Die längste Nacht“ (April 2012)

_Die Handlung:_

Perry Rhodan hat sich als Passagier auf dem Zivilraumschiff PALENQUE eingeschifft. Sein Ziel ist das Niemandsland des Ochent-Nebels. Dort will er, ungestört von der Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit, Kontakt zu den Akonen aufnehmen, den alten Erzfeinden der Menschheit.

Rhodan stößt auf die Akonen – und auf ein gigantisches Raumschiff, das seit Jahrzehntausenden durch das All rast, einem unbekannten Ziel entgegen. Es handelt sich um ein uraltes Generationenraumschiff – und seine Besatzung sind Menschen …
|(Verlagsinfo)|

_Mein Eindruck:_

Nachdem der ANDROMEDA-Sechsteiler offenbar von den Fans als Tratnik-Lesung gut angenommen wurde, macht sich der Verlag nun an LEMURIA. Auch diese eigenständige Reihe, die parallel zu den Heftromanen erschienen ist, umfasst sechs Romane, die zwischen Oktober 2004 und März 2005 herausgegeben wurden und aus den Federn von sechs verschiedenen Autoren stammen. Den Anfang macht Frank Borsch. Er hält sich nicht Seiten schindend mit langen Beschreibungen auf, sondern lässt den Hörer direkt ins Abenteuer einsteigen. Und das Schöne ist, es gibt auch nach so vielen Jahren immer noch spannende Geschichten im Perryversum zu erleben.

Wir befinden uns direkt an Bord der Sternenarche, die Perry Rhodan erst noch finden wird, und erleben die Konflikte, mit denen einige der lemurischen Raumfahrer zu kämpfen haben. Und „Konflikte“ ist das Oberthema dieses ersten Bandes. Jeder hat mit jedem irgendwie einen auszutragen: An Bord der Sternenarche gibt es Konflikte, zwischen Perry Rhodan und den Wissenschaftlern des akonischen Raumschiffs gibt es Stress gerade wegen der Sternenarche. Schließlich greift das akonische Militär ein, nimmt die Sternenarche in Beschlag und macht allen Beteiligten Ärger. Inoffiziell beschließen Rhodan und die Besatzung des akonischen Wissenschaftsraumers aber, zusammenzuarbeiten, um das Geheimnis der Sternenarchen zu lüften. Und am Ende gibts ein großes Besäufnis mit Karaoke.

Ich würde nicht sagen, dass „Die Sternenarche“ langweilig ist, aber mir persönlich passiert zu wenig. Sehr viel Reden, wenig Handeln, so werden hier die Konflikte ausgetragen. Das ist im echten Leben sicher löblich, in einem Roman könnte es zu Längen führen. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass dies der erste Teil von sechs ist und dieser Band komplett der Einführung dienen soll.

Wie schwer es sein wird, sich in drei Monaten noch daran zu erinnern, was gerade passiert ist, bleibt abzuwarten. Der nächste Audioband „Der Schläfer der Zeiten“ erscheint im Mai.

_Das Hörerlebnis:_

Bei der Wahl des Sprechers setzte man auf Altbewährtes, was nicht verwundert. Wie auch für ANDROMEDA wurde wieder Josef Tratnik verpflichtet, der seinen Job wie gewohnt super erledigt. Als |Silber Edition|s-Stammhörer könnte man allerdings leicht ins Schlingern kommen, denn Tratniks Charaktere ähneln immer denen, die man bereits „irgendwo schon mal gehört“ hat. Das bleibt aber natürlich bei der Masse an unterschiedlichen Personen irgendwann nicht aus.

Gewohnt spannend, den Zuschauer immer mitnehmend, erzählt Tratnik die Geschichte. Terraner, Lemurer, Akonen – alle werden von ihm akustisch gut in Szene gesetzt. Er ist kein Meister der tausend Stimmen, aber er schafft es dennoch durch leichte Modulationen der Stimmfarbe, oftmals auch über Lautstärke, die Charaktere für den Hörer gut unterscheidbar zu machen.

Selten aufdringlich oder störend unangenehm sind seine Charakterisierungen der handelnden Figuren angenehm im Ohr. Allein Tekker, der Chef der „Reparaturkolonne“ krächzt mir ein wenig zu sehr. Ok, was will Tratnik auch anderes machen, wenn im Skript „Gackern“ steht. Sonst lenkt nichts weiter von der Handlung ab, im Gegenteil, Tratnik sorgt wie gewohnt dafür, dass der Hörer die Geschichte noch intensiver erlebt, als wenn er selbst das Buch lesen würde.

Aber Tratnik muss sich mittlerweile auch mit verschiedenen anderen Kollegen vergleichen lassen. Die haben erst nur die wöchentlichen Romanhefte vertont und sind jetzt auch in „seine“ |Silber Edition|s-Bastion eingedrungen. Und da merkt man, dass Perry Rhodan mit ein wenig mehr Action vor dem Mikro und Schauspiel im Studio sogar noch ein wenig lebendiger wirken kann, auch wenn sich Josef Tratnik hier oftmals ins Zeug legt. Aber, das ist halt seine Art und sie ist gut so.

|Musik und Effekte|

Im Gegensatz zu den |Silber Editionen| ist die Einstiegs- und zugleich auch Kapitel-Vorspann-Musik flotter im Abgang und elektronischer vom Stil her. Die auch in den |Silber Editionen| verwendeten und aufgrund ihrer Seltenheit leicht irritierenden Ambient-Sound-Teppiche sind auch hier vorhanden. Allerdings so selten und so leise, dass ich oftmals dachte, es wären Störgeräusche von außen.

Ich mag dieses Stilmittel gern, weil es eine Story noch mehr zum Kopfkino werden lassen kann. Leider dürfen oder wollen die Toningenieure nicht mehr zur Belebung der Lesung beitragen, sodass die „Effekte“ oftmals eher eine Ablenkung denn eine Unterstützung sind. „Entweder richtig oder gar nicht“, wäre hier die beste Lösung für den Hörer.

_Der Sprecher:_

Josef Tratnik ist der Sprecher der „klassischen“ |Silber Edtionen|. Er studierte Theaterwissenschaften, Philosophie und Germanistik in Köln und absolvierte er dort eine Schauspielausbildung am Theater „Der Keller“. Neben der Sprechertätigkeit für Hörfunk und Fernsehen, hauptsächlich bei den Sendern DLF, DW und WDR mit Hörspiel-/ und Feature-Produktionen, ist er freischaffender Schauspieler, Synchronsprecher und Sprecher in Köln.
|(Quelle: wikipedia)|

_Die Ausstattung:_

Wie vom Verlag gewohnt sind die 8 CDs mit dem Titelbild der |Silber Edition| bedruckt, einzeln in Papphüllen verpackt und in einer stabilen Pappklappbox zusammengefasst.

Das vierseitige Booklet enthält die Trackliste der einzelnen CDs mit den Kapitelnummern des Buches und den Gesamtspieldauern der Scheiben. Auf der Rückseite wird für den nächsten Teil der Reihe „Der Schläfer der Zeiten“ geworben.

Als Extra gibt es ein entfaltbares Poster in der Größe 36 x 48cm mit dem Cover-Motiv der Box.

_Mein Fazit:_

Josef Tratnik erzählt in gewohnter Form spannend, mitreißend und gekonnt ein interessantes Abenteuer. Das allerdings ist in diesem Band noch wenig actionlastig. Bei Musik und Effekten ist weiterhin noch viel Luft nach oben.

|8 CDs in Pappklappbox, einzeln in Papphüllen verpackt
Spieldauer: ca. 9:18 Stunden
Gelesen von Josef Tratnik
ISBN-13: 978-3939648963|
[einsamedien.connectare.de]http://einsamedien.connectare.de

_Perry Rhodan auf |Buchwurm.info|:_
[„Die Sternenarche“ 769 (Perry Rhodan – Lemuria 1)
[„Der Schläfer der Zeiten“ 871 (Perry Rhodan – Lemuria 2)
[„Exodus der Generationen“ 886 (Perry Rhodan – Lemuria 3)
[„Der erste Unsterbliche“ 949 (Perry Rhodan – Lemuria 4)
[„Die letzten Tage Lemurias“ 1021 (Perry Rhodan – Lemuria 5)
[„Die längste Nacht“ 1137 (Perry Rhodan Lemuria 6)
[„Die Lebenskrieger“ 2189 (Perry Rhodan PAN-THAU-RA 1)
[„Die Trümmersphäre“ 2468 (Perry Rhodan PAN-THAU-RA 2)
[„Die Quantenfestung“ 3050 (Perry Rhodan PAN-THAU-RA 3)
[„PERRY RHODAN: Odyssee“ 3240
[„Die Kaiserin von Therm“ 3241 (Perry Rhodan Silberband 94)
[„Die Rückkehr“ 1611 (Perry-Rhodan-Roman 2295)
[„Das Antares-Riff“ 1706 (Perry Rhodan Extra 2)
[„Perry Rhodan – Das Rollenspiel“ 2925 (Grundregelwerk)
[„Sternenozean“ 5831 (Hörspielserie, Teil 1-25)
[„Das gestrandete Imperium“ (Perry Rhodan – Der Posbi-Krieg 1)“ 6081
[„Perry Rhodan – Silber Edition 24: Die Para-Sprinter“ (Hörbuch) 6330
[„Perry Rhodan – Silber Edition 25: Brennpunkt Andro-Beta“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6492
[„Perry Rhodan: Der Posbi-Krieg“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6394
[„Perry Rhodan – Silber Edition 74: Konzil der Sieben“ (Teil 1)]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6560
[„Perry Rhodan – Silber Edition 74: Konzil der Sieben“ (Teil 2)]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6614
[„Perry Rhodan – Silber Edition 74: Konzil der Sieben“ (Teil 3)]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6666
[„Perry Rhodan – Silber Edition 74: Konzil der Sieben“ (Teil 4)]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6721
[„Die Zeitstadt“ (Perry Rhodan – Andromeda 6) (Lesung)]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6740
[„Konzil der Sieben“ (Perry Rhodan – Silber Edition 74) (Lesung)]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6743
[„Die Laren“ (Perry Rhodan – Silber Edition 75, Teil 1) (Lesung)]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6775
[„Die Laren“ (Perry Rhodan – Silber Edition 75, Teil 2) (Lesung)]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6824
[„Die Laren“ (Perry Rhodan – Silber Edition 75, Teil 3) (Lesung)]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6880
[„Die Laren“ (Perry Rhodan – Silber Edition 75, Teil 3) (Lesung)]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6916
[„Geisterschiff CREST IV“ (Perry Rhodan – Taschenheft 10]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id%3C/b%3E__book=6925
[„Die Laren“ (Perry Rhodan – Silber Edition 75) (Lesung)]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6936
[„Die Sternenarche“ (Perry Rhodan – LEMURIA 1) (Lesung)]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6935
[„Andromeda“ (Perry Rhodan – Silber Edition 27) (Lesung)]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6945

Chevy Stevens – Still missing – Kein Entkommen

Die Handlung:

Ein ganz normaler Tag, ein ganz normaler Kunde mit einem freundlichen Lächeln. Doch im nächsten Moment liegt die junge Maklerin Annie O’Sullivan betäubt und gefesselt in einem Lastwagen. Als sie erwacht, findet sie sich in einer abgelegenen, schallisolierten Blockhütte wieder. Ihr Entführer übt die absolute Kontrolle über sie aus. Ein endloser Albtraum beginnt … (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

Wenn ein Autor mit seinem Erstling bei nur einem Agenten und nur einem Verlag vorstellig werden muss, um einen Deal über drei Bücher zu bekommen, dann hat er entweder gute Beziehung oder sein Manuskript ist einfach verdammt gut. In diesem Fall gehe ich davon aus, dass Chevy Stevens keine Beziehungen hatte, denn ihr Psycho-Thriller ist wirklich richtig gut. Und der lässt sich auch verkaufen, ohne zu wissen, dass Frau Stevens auch noch verdammt gut aussieht.

Aber, wie spannend kann ein Roman sein, der aus der Perspektive einer Entführten erzählt, nachdem sie längst wieder in Freiheit ist? Ich meine, sie hat es überlebt, da kann doch keine Spannung aufkommen, oder? „Ein Entführungsopfer erzählt seinem Psychiater, was es erlebt hat“. So hätte die Zusammenfassung des Romans lauten können … dachte ich. Zum Glück kam es doch ganz anders. Denn weder sie noch der Leser weiß, warum sie überhaupt entführt wurde und von wem und das ist viel spannender , als es sich anhört.

Schon nach den ersten Sätzen ist der Hörer so interessiert, dass er vollkommen vergisst, dass eigentlich ein paar Stunden Langeweile auf ihn warten sollten, weil alles, was beschrieben wird, in der Vergangenheit liegt. Dies ist nicht so. Der Stil von Stevens geht unter die Haut. Die teilweise zynischen und dunkel-humorigen Beschreibungen der Entführten und dessen, was sie in ihrem Jahr in der Gewalt des „Psychos“, wie sie ihn nennt, erleiden musste, ließ mich einfach nicht los.

Ich frage mich, ob Psychiater alles Mitgefühl abschalten, damit sie solche Schilderungen nicht an sich heranlassen und den professionellen Abstand wahren können. Oder ob sie nicht manchmal still in sich hinein bitten: „Es ist gut, bitte nicht weitererzählen!“ Dem Hörer fällt es auf jeden Fall schwer, Abstand zu halten. Oftmals möchte man auch einfach nur Abschalten, um einfach mal frei durchzuatmen, bevor es wieder in die beklemmende Geschichte zurückgeht.

Und als Annie dann auch noch herausfindet, warum sie eigentlich entführt worden ist, wird alles noch schlimmer für sie.

Das Hörerlebnis:

Laura Maire schafft es innerhalb weniger Sätze, den Hörer zu fesseln. Ihre Stimmfarbe passt perfekt zum Stil der Autorin. Endlich mal eine Sprecherin, die nicht diese unfassbar künstliche und unnatürlich überdeutliche Schauspielschulaussprache zeigt, bei der man sich den Kiefer ausrenkt, sondern eine der Geschichte angepasste. Das macht es dem Hörer noch leichter, in die Story einzutauchen und Kontakt zu Annie aufzunehmen.

Von Lebendig und natürlich bis zickig, ängstlich oder einfach nur verzweifelt … Laura Maire bietet das gesamte Spektrum an Gefühlen, mit denen es die Protagonistin zu tun hat. Ich habe bislang noch keine Hörbuch-Sprecherin getroffen, der ich so gern zugehört habe, auch wenn das, was sie erzählt, schrecklich ist.

Auf Musik, Klangteppiche oder sonstige Effekte hat der Verlag bei dieser Lesung komplett verzichtet. Das lässt die Sprecherin durch ihre Leistung aber auch nicht vermissen.

Was allerdings stört, ist die Aufnahme selbst. Zu viele Höhen zischen dem Hörer unangenehm ins Ohr. Jedes „s“ ist zu scharf und jedes „t“ klingt zu hart. Wenn man dies allerdings am Abspielgerät nachregeln kann ist das auch in den Griff zu bekommen.

Die Sprecherin:

Laura Maire ist eine deutsche Schauspielerin und Sprecherin, die u. a. in „Verdammt verliebt“, „alphateam“ und „Die Rosenheim-Cops“ im deutschen Fernsehen zu sehen war. Als Sprecherin wirkte sie 2006 in der Radio-Produktion „Das Gespenst von Canterville“ mit und als Marie in „Krieg der Knöpfe“ 2007. Im Kino ist sie als dt. Stimme von Alice Cullen (gespielt von Ashley Greene) in „Twilight – Bis(s) zum Morgengrauen“ zu hören.

Die Aufmachung:

Sechs schlichte, orangefarbene CDs in einer Jewel-Case-Box mit schwarzer Schrift bedruckt. Auf ein Booklet wurde verzichtet. Stattdessen sind die Infos zu den Tracks und deren Namen auf die Innenseite des rückwärtigen Covers gedruckt. Auf der Rückseite der Front sind zudem noch die Namen der an dieser Produktion Beteiligten aufgeführt. Infos zu Autorin und Sprecherin findet man auf der Rückseite des Jewel-Case‘.

Auch wenn ein CD-Player keine Augen hat und der Hörer die CDs während des Hörens eh nicht sieht, hätte ich eine Fortsetzung des interessanten Cover-Motivs auf den CDs schöngefunden.

Mein Fazit:

Ein packender Psycho-Thriller, der seinem Genre alle Ehre macht und problemlos in der großen Liga mitspielen kann. Eine verstörend fesselnde Entführungsgeschichte, die sogar noch mehr ist, als der Hörer auf den ersten Blick vermutet. Packend und mitreißend erzählt von einer tollen Sprecherin. Absolut empfehlenswert.

Gekürzte Lesung auf 6 Audio-CDs
Gesamtspielzeit: 7:05 h
Originaltitel: Still Missing
Aus dem Englischen von Maria Poets
Gelesen von Laura Maire
ISBN: 978-3-8398-1075-0
www.argon-verlag.de

Der Autor vergibt: (5/5) Ihr vergebt: SchrecklichNa jaGeht soGutSuper (No Ratings Yet)

Perry Rhodan – Die Laren (Silber Edition 75, Teil 4)

_|Die Laren (Silber Edition 75)|:_

Teil 1: [244 MB, 4:20 h]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6775
Teil 2: [247 MB, 4:24 h]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6824
Teil 3: [325 MB, 3:53 h]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6880
Teil 4: _395 MB, 4:40 h_

_Die Handlung:_

Man schreibt das Jahr 3459. Die Herrschaft des |Konzils der Sieben| in der Milchstraße ist gefestigt. Niemand vermag den SVE-Raumern der Laren Widerstand zu leisten. Als sogenannter Erster Hetran der Galaxis kooperiert Perry Rhodan zum Schein mit den Okkupanten. In Wirklichkeit bereitet er hinter ihrem Rücken den Befreiungskampf vor. Hilfe verspricht ihm der larische Rebell Roctin-Par, der mit seiner Widerstandsgruppe in der Dunkelwolke Provcon-Faust Unterschlupf gefunden hat. Rhodan erlebt auf seinem Flug in diese Region der Milchstraße die Schrecken der Dunkelwolke. In der Zwischenzeit wird auf der Hundertsonnenwelt der Posbis eine Waffe gegen die SVE-Raumer entwickelt. Doch die Laren reagieren mit fürchterlicher Vergeltung, der offene Krieg droht. Perry Rhodan lässt das Solsystem in die Zukunft versetzen, um die völlige Vernichtung der Erde zu verhindern. Damit zieht sich der Terraner vom Amt des Ersten Hetrans zurück. Andere Mächte wollen an seine Stelle treten – und ein mörderischer Kampf um die Macht entbrennt … (Verlagsinfo für die komplette |Silber Edition| )

|Dieser Teil:|

Atlan, dessen Versteckspiel vor den Laren nicht lange erfolgreich war, ist bereits am Ende des letzten Teils auf OLYMP enttarnt worden und Rhodan ist darüber nicht wirklich glücklich, als er jetzt davon erfährt. Um sich den Laren zu entziehen, die jetzt wissen, dass er ein doppeltes Spiel getrieben hat und um das Sonnensystem vor Übergriffen zu schützen, lässt Perry Rhodan Vorbereitungen treffen, um es in die Zukunft versetzen zu lassen. Nachdem Rhodan durch sein Handeln nicht mehr das Amt des Ersten Hetrans der Milchstraße bekleidet, drängen sich verschiedene Individuen in den Vordergrund, um ihn zu beerben. Letztendlich setzt sich der Pariczaner Leticron gegen die Konkurrenz durch und wird von den Laren zu Rhodans Nachfolger ernannt. Leticron macht sich auch gleich auf den Weg, um den Verräter Rhodan zur Strecke zu bringen, aber kann nichts gegen das ATG-Feld unternehmen, durch das das Solsystem geschützt ist.

_Mein Hör-Eindruck:_

Bei Kapitel 25 steigen wir in die Handlung ein. Es folgt ein schneller Überblick über das, was grad (vor drei Wochen) passiert ist und dann geht das Krächzen auch schon wieder los, ich hatte es verdrängt. Maier lässt den Laren Hartranta-Too sprechen und ich verziehe unwillkürlich das Gesicht. Es klingt einfach zu hoch, zu kratzig, zu ohrenschmerzig. Kurze Zeit später gesellt sich auch Gucky dazu. Dass Maier ihn als lispelnden |Bugs Bunny| liest, hatte ich auch verdrängt gehabt.

Wenn er keine Außerirdischen oder besonders hektische Passagen zu lesen hat, zeigt Maier, dass er eigentlich ein mitreißender Erzähler ist. Allein seine Stimmen-Wahl für Stress, Aufregung und vor allem für die Außerirdischen ist unglücklich. Nach der Versetzung des Sonnensystems in die Zukunft macht das Zuhören richtig Spaß, da längere Zeit kein störendes Krächzen von der spannenden Handlung ablenkt.

Aufgrund der vielen verschiedenen Rassen, die es in diesem Teil zu vertonen gibt, bleibt nicht aus, dass sich einige Charaktere und Rassen gleich anhören, wenn Maier sie spricht. Grad das störend hohe Krächzen findet auch bei den Hyptons Anwendung. Schmunzelnder Höhepunkt ist allerdings Aifar von Saminien, der einen sehr tuntigen Touch verliehen bekommt.

|Die Effekte – Der Hintergrund|

Auch der letzte Teil von |Die Laren| unterscheidet sich in Sachen Hintergrundgestaltung nicht sonderlich von den Vorgängern. Ein teilweise leicht irritierender New-Age-Klangteppich, der auch gern mal als ein schlichtes moduliertes Surren zu hören ist, wird einfach mal ein- und dann genauso überraschend wieder ausgeblendet. Ich konnte immer noch nicht nachvollziehen, warum die Geräusche so eingesetzt werden, wie der Verlag das macht und warum er das so unregelmäßig tut. Als ob ein Zufallsgenerator einfach mitten in die Lesung hineinspringt und dann ein paar zufällig gewählte Effekte unter den Sprecher legt.

|Die MP3s – Das Booklet|

Die Qualität der MP3s ist wie schon von der letzten Ausgabe gewohnt: 192kbps, 41,1kHz und Joint Stereo. Der Download ist gute 70 MB größer als der letzte und auch die Lesung selbst ist eine gute dreiviertel Stunde länger. Und diesmal erwarten den Hörer 55 Tracks, also auch elf mehr als noch vor drei Wochen.

Dieses Mal sind die Tracks wieder fortlaufend nummeriert, mit der entsprechenden Tracknummer am Anfang. In den ID3-Tags selbst steht die Tracknummer wie gehabt am Ende des Namens.

Auch die Namen der an diesem Teil beteiligten Autoren, Vlcek und Voltz, stimmen in den ID3-Tags wieder und es wurde niemand vergessen. Dieses Mal ziert die Front von Band 663 „Leticron, der Überschwere“, dem Abschlussband dieser |Silber Edition| das Cover und die ID3-Tags der MP3s. Das Bild liegt dem Hörbuch zusätzlich als JPG- und als PDF-Datei in der Auflösung 1448 x 1444 bei.

Ein Kompressionsartefakt konnte ich in Track 25 ausmachen, dadurch wird ein Wort leicht zusammengequetscht.

Als Bonus gibt es, wie auch schon mit dem Abschlussdownload von |Silber Edition 74| ein Booklet als PDF-Datei. Hier gibt es ein Tracklisting, ein Vorwort von Horst Hoffmann, eine Risszeichnung eines Walzenraumers der Überschweren, eine Zeitleiste und die Cover der in dieser |Silber Edition| enthaltenen Heftromane Nr. 657, 658, 660,661, 662 und 663 zu sehen.

_Mein Fazit:_

Der Abschlussteil der |Silber Edition 75| ist spannend und wird von Maier gut gelesen. Wichtigster Störfaktor bleibt weiterhin das hohe Krächzen, das zu vielen Charakteren verliehen wird und so den Hörspaß immer mal wieder dämpft. Die Stimmung und die Emotionen der Figuren und die spannende Handlung bringt Andreas Laurenz Maier aber prima ins Ohr des Hörers. Und das muss jetzt wieder drei Wochen warten, um zu erfahren, wie es mit den Laren und vor allem mit Perry Rhodan weitergeht.

|MP3-Download mit ca. 395 MB Größe
Spieldauer der Lesung: 4:40 h
Sprecher: Andreas Laurenz Maier
ISBN-13: 978-3939648949|
[einsamedien.connectare.de]http://einsamedien.connectare.de
[www.perry-rhodan.net]http://www.perry-rhodan.net

|Hinweis:| Die |Silber Edition 75| ist zusammen mit dem letzten Download-Teil seit dem 1. Februar 2011 auch komplett auf zwei MP3-CDs im Handel erhältlich.