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Perry Rhodan – Die Laren (Silber Edition 75, Teil 1)

_|Die Laren (Silber Edition 75)|:_

Teil 1: [244 MB, 4:20 h]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6775
Teil 2: [247 MB, 4:24 h]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6824
Teil 3 – erscheint am 11.01.2011
Teil 4 – erscheint am 01.02.2011

_Die Handlung:_

Man schreibt das Jahr 3459. Die Herrschaft des |Konzils der Sieben| in der Milchstraße ist gefestigt. Niemand vermag den SVE-Raumern der Laren Widerstand zu leisten. Als sogenannter Erster Hetran der Galaxis kooperiert Perry Rhodan zum Schein mit den Okkupanten. In Wirklichkeit bereitet er hinter ihrem Rücken den Befreiungskampf vor. Hilfe verspricht ihm der larische Rebell Roctin-Par, der mit seiner Widerstandsgruppe in der Dunkelwolke Provcon-Faust Unterschlupf gefunden hat. Rhodan erlebt auf seinem Flug in diese Region der Milchstraße die Schrecken der Dunkelwolke. In der Zwischenzeit wird auf der Hundertsonnenwelt der Posbis eine Waffe gegen die SVE-Raumer entwickelt. Doch die Laren reagieren mit fürchterlicher Vergeltung, der offene Krieg droht. Perry Rhodan lässt das Solsystem in die Zukunft versetzen, um die völlige Vernichtung der Erde zu verhindern. Damit zieht sich der Terraner vom Amt des Ersten Hetrans zurück. Andere Mächte wollen an seine Stelle treten – und ein mörderischer Kampf um die Macht entbrennt … (Verlagsinfo für die komplette |Silber Editon| )

|Dieser Teil:|

Nach der Zeitleiste folgt ein Prolog, der noch einmal die Handlung des Vorgängerbandes, |Silber Edition 74 „Konzil der Sieben“| zusammenfasst. Und danach passiert nicht so wirklich viel. Der Versuch, den Tod von Atlan vorzutäuschen, hat offensichtlich geklappt und der Arkonide weilt in einem Versteck, von dem aus er mit Perry Rhodan in Verbindung steht.

Perry Rhodan selbst plant und bereitet den Kampf gegen die Laren vor, die die Milchstraße besetzt halten, auch wenn sie selbst das anders auslegen. Hier gelingt es ihm auch, ein gegnerisches Schiff zu vernichten, ohne dabei erkannt zu werden. Am Ende dieses Teils enttarnt Rhodan einen von den Laren in die Besatzung des Schlachtschiffs der Terraner eingeschleusten Spion.

_Mein Hör-Eindruck:_

Jetzt ist es also an Andreas Laurenz Maier, zu beweisen, dass auch er sich nicht hinter dem |Silber Editions|-Altmeister Josef Tratnik zu verstecken braucht. Freunde der wöchentlichen Heftroman-Lesungen kennen ihn schon länger, Fans der |Silber Editionen| begegnen ihm hier das erste Mal.

Leider stellt sich heraus, dass Maier der Schwächste unter den Sprechern ist. Der Hörer erlebt ihn zwar als ambitionierten Vorleser, aber im Vergleich zu Tom Jacobs fehlt bei ihm die schauspielerische Leistung vor dem Mikro. Auch seine Stimmfarbe ist unangenehmer im Ohr des Hörers als die der beiden anderen Sprecher.

Besonders fällt dies bei der Interpretation einiger Charaktere auf. Wenn Maier schon einmal die Stimme verstellt, um Unterschiede zwischen den Sprechern erkennen zu lassen, geht das meist auf Kosten des Hörgenusses. Allzu häufig benutzt er dann eine sehr unangenehm klingende, krächzend hohe Quakstimme, die wirklich unangenehm für die Ohren ist, wenn man die Lesung per Kopfhörer hört. Polatrom-Upas, der larische Kommandant in der Milchstraße, der Supermutant Ribald Corello und auch der Sekretär von Hotrenor-Taak, Loremaar-Hunut, krächzen dem Hörer auf diese Weise ins Ohr. Interessanterweise spricht er Gucky, den die meisten anderen Sprecher der Rhodan-Lesungen nach |Kermit| klingen lassen, wie |Bugs Bunny|. Vielleicht, weil beide gern Karotten essen.

Leider ist auch die Unterscheidbarkeit der miteinander agierenden Charaktere nicht immer gegeben. Wenn Atlan sich mit Perry Rhodan unterhält, muss man sehr genau aufpassen, weil Maier beide mit dem gleichen Tonfall liest.

|Die Effekte – Der Hintergrund|

Der erste Teil der neuen |Silber Edition| unterscheidet sich in Sachen Hintergrundgestaltung nicht vom Vorgänger. Hier und da gibt es ein paar Ambientsounds oder -teppiche zu hören oder eine leichte New-Age-Melodie. Leider tragen diese Stilmittel auch hier wieder zur Verwirrung des Hörers bei, denn es ist nicht nachvollziehbar, warum sie nur zu bestimmten Zeiten im Hintergrund lauern und so vom eigentlichen Geschehen ablenken, anstatt die Handlung zu unterstützen. Außerdem verschwinden sie auch nicht nachvollziehbar wieder nach ein paar Minuten.

|Die MP3s|

Mit 4:20 h ist dieser erste Teil der |Silber Edition 75| eine halbe Stunde länger als der erste Teil der vorherigen Ausgabe.

Die 53 Tracks der neben der One-Track-Version erhältlichen Download-Version liegen wie gehabt in der Qualität 128kbps, 41,1kHz und in Joint Stereo vor. Die ID3-Tags sind sauber gesetzt und jede Datei enthält neben den Angaben zu Titel der |Silber Edition| und Autor des gerade gelesenen Heftromans auch ein schickes Cover, was sich bei MP3-Playern der iPod-Touch-Fraktion immer nett im Display macht.

Dieses Mal ziert die grafisch nachbearbeitete Front von Band 658 „Flug in die Dunkelwolke“ das Cover und die ID3-Tags der MP3s. Das Bild liegt dem Hörbuch zusätzlich als JPG- und als PDF-Datei in der Auflösung 1448 x 1444 bei.

_Mein Fazit:_

Maier ist mit seiner Leistung in diesem ersten Teilabschnitt der bislang schwächste der |Silber Band|-Sprecher, der oftmals eine unangenehme Stimmfarbe auflegt und weniger Vorfreude auf den nächsten Teil hinterlässt, als Jacobs und Tratnik das tun. Und das liegt nicht daran, dass nicht wirklich viel Interessantes passiert ist in diesem ersten Teil.

|MP3-Download mit ca. 244 MB Größe
Spieldauer der Lesung: 4:20 h
Sprecher: Andreas Laurenz Maier
ISBN-13: 978-3939648949|
[perry-rhodan-shop.de]https://perry-rhodan-shop.de
[perry-rhodan.net]http://www.perry-rhodan.net

|Hinweis:| Die |Silber Edition 75| wird zusammen mit dem letzten Download-Teil am 1. Februar 2011 auch auf zwei MP3-CDs im Handel erhältlich sein.

Paul W. Catanese – Der gefundene Junge (Die Bücher von Umber 1)

Die Handlung:

Als Hap in einer Höhle erwacht, kann er sich an nichts erinnern – nicht einmal daran, wer er ist. Auch der Mann, der sich seiner annimmt, ist ihm unbekannt: Lord Umber, Abenteurer, Erfinder und königlicher Berater. Mit Boroon, einem Wal, der zugleich ein U-Boot ist, bringt Lord Umber ihn nach Kurahaven. Als sie versuchen, etwas über Haps Vergangenheit herauszufinden, stoßen sie auf merkwürdige Dinge. Zum Beispiel kann Hap alle Bücher lesen, egal, in welcher Sprache. Und dann ist da noch diese unheimliche Kreatur, die Hap auf den Fersen ist. (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

Dies ist der erste Teil der „Umber“-Serie. Denn, so interessant das Schicksal des jungen Happenstance (auf Deutsch „Zufall“, so nennen ihn Umber und seine Begleiter) auch sein mag, noch eine Spur mysteriöser ist Lord Umber selbst. Okay, Happenstance kann im Dunkeln sehen, ziemlich weit und hoch springen, unzählige Sprachen sprechen, komplett ohne Schlaf auskommen – und er kann sich an absolut nichts erinnern. Das ist schon mal was. Aber Lord Umber, der ihn mit seinen beiden seltsamen Begleitern aufnimmt, ist und bleibt dennoch der Mittelpunkt der Geschichte. Schließlich heißt die Serie ja nicht „Die Bücher von Happenstance“.

Und während der Hörer nach und nach immer mehr über Happenstance erfährt und darüber, was er für außergewöhnliche Fähigkeiten hat, und dass ihm eine Kreatur auf den Fersen ist, fragt sich der Fantasy-Fan, ob er das nicht irgendwo schon einmal gehört hat. Hat er, mindestens bei den „Harry Potter“-Büchern, die Rufus Beck auch schon einmal vorgelesen hat.

Das war dann aber auch die einzige Gemeinsamkeit mit dem Zauberschüler, denn die Abenteuer, die der Junge zusammen mit seinen neuen Freunden erlebt, sind schon andere. Und die Auflösung, woher Lord Umber eigentlich stammt, war für mich überraschend.

Die Geschichte macht auf jeden Fall Lust auf mehr. Und für den, der des Englischen nicht mächtig ist, bleibt zu wünschen, dass der Verlag auch die Fortsetzungen auf Deutsch veröffentlichen wird.

Das Hörerlebnis:

Rufus Beck ist einer der Sprecher, die den Hörer von Anfang an in seinen Bann ziehen können. Hat der Hörer in den ersten Minuten noch das Gefühl, dass jemand neben ihm sitzt und ihm von einem Jungen erzählt, der ohne Erinnerungen in einer Höhle erwacht, so steht man kurz danach schon neben dem Jungen und erlebt seine Abenteuer mit.

Auch wenn es hier weder Musik noch Effekte zur Unterstützung gibt, schafft Beck es gekonnt, die vom Autor gewünschte Atmosphäre ins Ohr des Hörers zu bringen. Die Charaktere sind gut zu unterscheiden und auch die Emotionen werden von Beck perfekt transportiert.

Nie wird er zu laut oder zu leise, immer ist der Sprecher gut zu verstehen, und das schafft ein rundum angenehmes Hörerlebnis.

Der Sprecher:

Rufus Beck ist als Hörbuchsprecher vor allem durch „Harry Potter“ populär geworden. Für die Interpretation hat er vier Goldene und vier Platin-Schallplatten sowie 2008 den HÖRkulino im Rahmen des Deutschen Hörbuchpreises bekommen. Er ist bis heute einer der beliebtesten Hörbuchsprecher überhaupt. (Verlagsinfo)

Die Ausstattung:

Die vier CDs ließen sich leicht aus den Trays der Jewel-Case-Box entnehmen. Sie sind mit dem ansprechenden Wal-Cover bedruckt, das sowohl Buch als auch Hörbuch ziert. Das Booklet ist ein kleines Faltblatt, in dem Informationen zu Autor und Sprecher zu finden sind und eine Handlungszusammenfassung, die etwas ausführlicher ist als die von der Rückseite der CD-Box.

Die Serie:

Aus der „Umber“-Serie sind bislang im englischen Original zwei Bücher erschienen. „Happenstance Found“ (2009) und „Dragon Games“ (2010). Das dritte Buch soll am 8. Februar 2011 unter dem Titel „The End of Time“ erscheinen.

Wann und ob in Deutschland mehr als nur der erste Titel erscheinen wird, ist bislang nicht bekannt und womöglich vom wirtschaftlichen Erfolg von „Der gefundene Junge“ abhängig.

Nachtrag vom 24.06.2015: Offenbar hat sich die Geschichte bei uns nicht gut verkauft, denn es ist kein weiterer Teil der Trilogie auf Deutsch erschienen.

Mein Fazit:

Ein schönes Abenteuer für die vom Verlag angepeilte Zielgruppe, das ohne unpassende Gewaltdarstellungen auskommt. Spannend und mit einem offenen Ende, das Lust auf den nächsten Band macht, ohne zu frustrieren. Denn die wichtigen Fragen werden beantwortet und nicht auf die nächste Ausgabe verschoben.

Eine knapp dreiminütige Hörprobe bietet der Verlag hier an.

Gekürzte Lesung auf 4 Audio-CDs
Gesamtspielzeit: 5:05 h
Originaltitel: Happenstance Found (2009)
Aus dem Englischen von Birgit Schmitz
Vom Verlag empfohlenes Alter: 10 – 11 Jahre
ISBN-13: 978-3837105636
www.randomhouse.de/cbjaudio

Der Autor vergibt: (4.5/5) Ihr vergebt: SchrecklichNa jaGeht soGutSuper (No Ratings Yet)

Perry Rhodan – Konzil der Sieben (Silber Edition 74)

_Die Handlung:_

Es beginnt Anfang des Jahres 3459. Perry Rhodans Gehirn ist in seinen Körper zurückgekehrt, und die Galaxis wartet voller Spannung auf die Konsequenzen, die sich aus dem „Kosmischen Schachspiel“ ergeben könnten. Als dann aber die Sterne erlöschen, kommt alles anders als erhofft. Eine fremde Macht, die Laren, landet im Auftrag des „Konzils der Sieben“ auf der Erde und stellt unmissverständliche Forderungen. Hotrenor-Taak, ihr Sprecher und Anführer, bestimmt Perry Rhodan kurzerhand zum „Ersten Hetran der Milchstraße“. Der Terraner soll im Auftrag des Konzils diktatorisch über die Völker der Galaxis herrschen. Perry Rhodan bleibt nichts anderes übrig, als zum Schein auf die Forderung der Fremden einzugehen und im Untergrund gegen das Konzil der Sieben zu kämpfen. Dabei darf er nicht einmal davor zurückschrecken, zum Schein seinen Freund Atlan zum Tode zu verurteilen – ein Spiel, aus dem tödlicher Ernst wird … (Verlagsinfo)

_Mein Eindruck:_

Da ist sie nun, die erste |Silber Edition|, die nicht von Josef Tratnik gelesen wird. Nach 25 erfolgreichen Hörbüchern startete der Verlag, sicher auch auf Drängen der Fans hin, eine Parallelveröffentlichung von weiteren Silberbänden, die im Wechsel von Tom Jacobs und Andreas Laurenz Maier gelesen werden. Und damit man sich selbst nicht irgendwann in die Quere kommt, beginnen die neuen Lesungen mit |Silber Edition 74|, die Tom Jacobs vorliest. Die |Silber Edition 75| vertont dann Andreas Laurenz Maier. In der „regulären“ Reihe hat Josef Tratnik gerade Silberband 26 präsentiert.

Die |Silber Edition| 74 „Konzil der Sieben“ startet den „Konzil“-Zyklus, der sieben Silberbände umfasst. Band 74 selbst beinhaltet die Handlung der Heftromane mit den Nummern 650-655.

|Das Hör-Erlebnis|

Es ist schon ein wenig seltsam, nach der altbekannten Titelmusik nicht die Stimme von Josef Tratnik zu hören, besonders für die, die Tom Jacobs nicht von den wöchentlichen Heftlesungen her kennen. Was allerdings ein wenig das Hörvergnügen gleich zu Anfang schmälert, ist die Zeitleiste, die Jacobs vorträgt. Das hat Tratnik auch schon 26-mal gemacht, natürlich, sie steht ja auch am Anfang jedes Silberbandes, nur erfährt der Hörer der vorherigen |Silber Editionen| jetzt schon Dinge, die er eventuell gar nicht wissen möchte. Denn hier wird die Lücke zwischen Band 26 und 74 im Schnelldurchlauf geschlossen und die Handlung sämtlicher kommender Tratnik-Lesungen schon vorweg genommen. Wer hier also nicht schnell genug auf den „Nächster Track“-Knopf drückt, der bekommt eine Hypnoschulung der unfreiwilligen Art.

|Der erste „neue“ Sprecher|

Tom Jacobs liest gefühlt schneller als Josef Tratnik, dieser Eindruck stellte sich sofort ein. Teilweise klingt er ein wenig unruhig und gehetzt und überträgt eine Art Nervosität. Aber er kann auch langsamer lesen und sich passend mit den bekannten Charakteren auseinandersetzen, sodass es nicht lange seltsam anmutet, dass hier Jacobs liest und nicht Tratnik. Er hat seine eigene Note, kopiert Tratnik nicht und hat es auch nicht nötig.

Einen leichten Einstand hat Jacobs allerdings nicht, so muss er doch gleich zu Anfang einen Xisrapen lesen. Diese amöbenartige Rasse kann die Lautverbindungen „an“ und „in“ mit ihrer Sprechblase nicht erzeugen, und entsprechend schwer hat es der Sprecher, wenn solche Passagen vorzulesen sind. Jacobs spricht den Außerirdischen gequält, gedrungen, bedrückt, fast asthmatisch und irgendwie leidend. Es hat den Anschein, dass hier auch das Leid des Sprechers mit eingeflossen ist. Allerdings hat der Erfinder dieser Rasse 1974 sicher noch nicht daran gedacht, dass in 36 Jahren einmal jemand diese Sprache laut vorlesen würde.

Davon abgesehen macht Jacobs seinen Job wirklich gut und transportiert die Stimmung und die Handlung überzeugend. Insgesamt wirkt sein Vortrag ein wenig lebendiger als der von Tratnik, an dem er sich natürlich messen lassen muss. Tratnik ist eher der ruhigere und gemächlichere Vorleser, wohingegen Jacobs mehr Schauspiel vor dem Mikro und somit ein wenig mehr Action in die Ohren bringt.

Im Speziellen spricht er Gucky nicht wie „Kermit der Frosch“. Zwar auch ein wenig gedrungen, aber nicht so nervend, wie Tratnik diesen Charakter vertont. Und Icho Tolot spricht er nicht wie einen ruhigen Riesen mit tiefer Stimme, wie sein Kollege es tut, sondern kräftig laut und mit Abstand vom Mikrofon.

Allerdings fällt störend auf, dass er Galbraith Deighton, der den Angriff der Solaren Abwehr und des Mutantenkorps gegen die Hetos-Inspekteure leitet, mit einem störenden amerikanischen Nuschelakzent liest. Sämtliche anderen Amerikaner liest er allerdings ohne Akzent. Und auch Perry Rhodan ist Amerikaner.

Auch der Mutant Merkosh klingt ein wenig seltsam. Seine Stimme erinnerte mich spontan an alte Schwarz-Weiß-Filme, in denen als Frauen auftretende Männer versuchen, eine „Frauenstimme“ zu imitieren. Und wo ich grad bei „Frauen“ bin: Der Egosektor der Schiffspositronik der VISION, „Angel“, soll erotisch klingen. Entweder ist Tom Jacobs bei dieser Aufgabe unwohl oder ihm liegen strenge und autoritäre Charaktere einfach besser.

|Die Effekte – Der Hintergrund|

In Sachen „Hintergrund“ bleibt der Verlag bei Altbewährtem. So werden die bereits aus den Tratnik-Lesungen bekannten Effekte und Ambientsounds an den Anfang einiger Tracks gestellt. Dies könnte gern öfter und vielfältiger getan werden. Auch die Titelmusik ist die Gleiche.

|Die MP3s – Das Booklet|

Die MP3s liegen in der Qualität 192kbps, 41,1kHz und in Joint Stereo vor. Die ID3-Tags sind sauber gesetzt. Leider fehlt im Vergleich zur Downloadversion in den Dateien das Cover der |Silber Edition|, was sich bei MP3-Playern der iPod-Touch-Fraktion immer nett im Display macht oder in diesem Fall gemacht hätte. Genau wie in der Downloadversion gibt es ein knackendes Kompressionsartefakt an der jeweils identischen Stelle in Kapitel 24 in der sonst fehlerfreien Aufnahme zu hören. Das zeigt, dass hier für beide Qualitätsversionen (die Downloadvariante wurde in 128kbps angeboten) nur einmal nach MP3 gewandelt wurde.

Auf beiden MP3-CDs ist zusätzlich das Cover der |Silber Edition 74| im Format 1648 x 1475 als JPG-Datei zu finden und auf der zweiten CD auch noch die Titelseite des Perry-Rhodan-Heftes Nr. 650 „Der Bund der Sieben“ in der Auflösung 2513 x 3716.

Wie auch bei den weiterhin parallel erscheinenden Josef-Tratnik-Silber-Editionen liegt dem Digipack ein Booklet bei. Hier gibt es ein Tracklisting, ein Vorwort von Horst Hoffmann, die Risszeichnung eines Laren-Raumers, eine Zeitleiste und die Cover der in dieser |Silber Edition| enthaltenen Heftromane Nr. 650-655 zu sehen. Auf der Hülle des Digipacks zeigt der Verlag ein Bild des Sprechers und gibt weitere Informationen zu ihm.

_Mein Fazit:_

Tom Jacobs hat die Vergleiche mit Josef Tratnik absolut nicht zu fürchten. Jeder der beiden liefert seine eigene Interpretation der Handlungen und Charaktere ab. Tom Jacobs bietet aber mehr Action und Lebendigkeit vor dem Mikro und reißt den Hörer noch ein wenig mehr mit, als Tratnik das tut.

Perry-Fans, die warten können, freuen sich jetzt zweimal auf neue |Silber Editionen|, die ungeduldigeren greifen vorab zu den vier Downloadhäppchen, die zwischen den CD-Versionen alle drei Wochen erscheinen.

Eine etwa 7,5 Minuten lange Hörprobe bietet der Verlag [hier]http://www.einsamedien.de/MP3/hoerprobe__se74.mp3 an.

|2 MP3-CDs mit 16 h Gesamtspieldauer
Aufgeteilt auf 188 Tracks
Sprecher: Tom Jacobs
ISBN-13: 978-3939648819|
[perry-rhodan-shop.de]https://perry-rhodan-shop.de
[perry-rhodan.net]http://www.perry-rhodan.net

Perry Rhodan – Die Zeitstadt (Andromeda 6)

Perry Rhodan: Andromeda

Band 1: „Die brennenden Schiffe“
Band 2: „Die Methanatmer“
Band 3: „Der schwerelose Zug“
Band 4: „Die Sternenhorcher“
Band 5: „Der Schattenspiegel“
Band 6: „Die Zeitstadt“

Die Handlung:

Noch immer sind Perry Rhodan und seine Mannschaft an Bord der Journee in der Andromeda-Galaxis gefangen, eine temporale Barriere macht jede Flucht unmöglich.
Doch nichts hat der Resident der Liga Freier Terraner weniger im Sinn, als die dort lebenden Tefroder und Maahks ihrem Schicksal zu überlassen.

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Perry Rhodan – Kontrollstation Modul (Silber Edition 26)

_Die Handlung:_

Geheimnisvolle Hypersignale rasen durch die Zwerggalaxis Andro-Beta; sie stürzen die Sterneninsel, die Andromeda vorgelagert ist, ins Chaos. Als Folge erwachen die Mobys, planetengroße und bereits totgeglaubte Weltraumungeheuer. Sie tragen Tod und Verderben zu den Planeten von Andro-Beta.

Den Terranern ist klar, dass dahinter nur die |Meister der Insel| stecken können, die mysteriösen Beherrscher Andromedas. Perry Rhodan schickt seine besten Männer aus, um den Vorgängen auf die Spur zu kommen. Er ahnt, dass die Meister weitere schreckliche Angriffe vorbereiten.

Die terranischen Raumfahrer, darunter Captain Don Redhorse, finden einen seltsamen Planeten, auf dem sie die |Kontrollstation Modul| entdecken. In der Station erwartet sie das Grauen – und ein Wesen, das seit Jahrtausenden ein ohnmächtiges Werkzeug der Meister der Insel ist. Der Ausgang dieser Begegnung ist entscheidend für das weitere Schicksal von Andro-Beta und der terranischen Expedition …
|(Verlagsinfo)|

_Mein Eindruck:_

Im sechsten |Silberband| des Zyklus‘ „Meister der Insel“ sind die Romanhefte Nr. 241 bis 247 der Heftserie enthalten. Bei der Auswahl des Covers für die |Silber Edition| hat man sich allerdings für ein anderes Motiv entschieden als noch bei der Buchausgabe. So ziert eine farblich nachbearbeitete Version des Titels von Heft Nr. 241 („Fünf von der CREST“) die Front dieser CD-Box. Das verleiht dem Ganzen noch ein wenig mehr Dramatik. Das Buch-Cover war ein wenig entspannter im Ausdruck.

|Kontrollstation Modul| ist ein Planetenabenteuer mit Betonung auf „Abenteuer“. Wenig Technobabble, viel Erlebnis. Dies ist einer der |Perry Rhodan|-Sammelbände, die auch mit wenig Vorwissen gehört werden können. Keine Massen an Fremdvölkern mit unaussprechlichen Namen, keine komplizierten Zusammenhänge, die lang und breit erklärt werden müssen. Die wenigen Neulinge im Perryversum fügen sich schnell und unkompliziert in die Story ein.

Wobei das mit dem Erklären diesmal am Anfang ein wenig mehr Zeit in Anspruch nimmt als sonst. Nach der üblichen Zeitleiste, die dem Hörer im Schnelldurchlauf noch einmal erzählt, was in Perry Rhodans Leben bislang so alles passiert ist, gibt es im anschließenden Prolog noch eine Zusammenfassung der jüngsten Ereignisse. Dies empfand ich allerdings eher als hilfreich denn als störend, denn nach drei Monaten Tratnik-Silber-Edition-Pause war eine kleine Gedächtnisstütze sehr willkommen.

_Das Hörerlebnis:_

|Musik und Effekte|

Leider geht der Verlag wie immer für meinen Geschmack viel zu sparsam mit Effekten und Musik oder kleinen Melodien um. Wenn wie hier entschieden wurde, dass beides eingesetzt werden soll, dann wäre eine konsequentere und mutigere Umsetzung wünschenswert. Und ich werde auch erst aufhören dies zu monieren, wenn sich das geändert hat. Ich bin immer noch überzeugt davon, dass man mit einer passend gewählten atmosphärischen Untermalung noch einiges mehr aus den |Silber Editionen| herausholen könnte.

So gibt es weiterhin lediglich zögerlich eingespielte schwebende Klangteppiche, die teilweise in der Lautstärke unangenehm stark variieren. Da ist ein Kampf des Funkers Olivier Doutreval auf dem Planeten zu Anfang der |Silber Edition| nur zur Hälfte mit Teppich ausgelegt, der aber irgendwie weder zur beschriebenen Planetenoberfläche noch zur Szene passt. Die Untermalung verbreitet durch die Lautstärkewechsel nur Unruhe beim Hörer. Nicht zuletzt auch dadurch, dass sie plötzlich zu Ende ist, die Szene mit Doutreval aber weitergeht.

Einzige Neuerung war in dieser |Silber Editon| ein Spezialeffekt bei einem Intercom-Funkspruch. Ich gehe davon aus, dass hier ein Klang wie bei einem Funkgerät beabsichtigt war. Leider war das Ergebnis lediglich eine elektronisch verzerrte Stimme mit unangenehm schnell wabernder Modulation. Zum Glück dauerte der Funkspruch nicht allzu lange.

|Die Vertonung der Charaktere|

|Kontrollstation Modul| ist für mich die bislang schwächste Leistung Josef Tratniks, was die Auswahl an Stimmfarben für die einzelnen Charaktere angeht. Die bekannten Charaktere sind Tratnik-mäßig wieder klar zu unterscheiden und werden in der Regel durch Lautstärkeunterschiede, ruhige Gelassenheit oder hektische Betriebsamkeit dargestellt. Aber so gut wie alle „Neulinge“ klingen extrem unangenehm in den Ohren.

Bei der Vertonung von Doutreval hat er sich für einen französischen Akzent entschieden, den er allerdings nicht konsequent durchhält, sondern bei einigen Wörtern auch einfach weglässt. Die Stimmen der Gleamor nerven extrem, weil Tratnik bei ihren Dialogen das „i“ unnötig in die Länge zieht. Wenn er die Superintelligenz ES spricht, dann klingt er im Vergleich zu den anderen Stimmen sehr viel leiser und langsam wie ein Hypnotiseur, dem man die Wörter aus der Nase ziehen muss. Auch das Kugelwesen Harno spricht er in diesem Stil. Leise, langsam und somit anstrengend für den Zuhörer. Bei Major Notami verpasst er fast jedem zweiten Wort am Ende ein sehr nerviges „äh“. Und zu schlechter Letzt hört sich der neue Verbündete von Perry Rhodan, Baar Lun, erst wie ein krächzender alter Zahnarztpatient an, dem noch die Tampons der Behandlung in den Mundecken stecken, später lässt er diesen Effekt immer öfter weg, um dann gegen Ende nur noch hoch zu krächzen. Grad in den Schlusskapiteln der Lesung ist das extrem unangenehm für die Ohren, da Baar Lun zum Erzähler wird.

Wer auch die Lesungen der Heftromane oder der parallel erscheinenden |Silber Edition 74| verfolgt, stellt fest, dass |Perry Rhodan|-Lesungen auch noch eine Spur lebendiger vorgetragen werden können. Wo die Kollegen mehr Stimmung erzeugen, indem sie mehr Schauspiel vor dem Mikro präsentieren, bleibt Tratnik gewohnt ruhig und erinnert im Vergleich zu Tom Jacobs und Co. eher an einen Märchenonkel. Dennoch ist bei Tratnik oftmals die Trennung zwischen Handlungsbeschreibung und wörtlicher Rede klarer zu erkennen als bei den Kollegen, die teilweise beides im gleichen Tonfall interpretieren, was das Hören ein wenig unübersichtlich machen kann.

_Der Sprecher:_

Josef Tratnik ist der Sprecher der „klassischen“ |Silber Edtionen|. Er studierte Theaterwissenschaften, Philosophie und Germanistik in Köln und absolvierte dort eine Schauspielausbildung am Theater „Der Keller“. Neben der Sprechertätigkeit für Hörfunk und Fernsehen, hauptsächlich bei den Sendern DLF, DW und WDR mit Hörspiel-/ und Feature-Produktionen, ist er freischaffender Schauspieler, Synchronsprecher und Sprecher in Köln. (Quelle: wikipedia)

_Das Fazit:_

Tratnik liefert wie gewohnt eine gute Arbeit ab. Bei seinen Lesungen kann man sicher sein, jedes Mal ein tolles Hörerlebnis zu bekommen. Allerdings hat er sich dieses Mal bei so gut wie allen neuen Charakteren in der Tonkiste vergriffen und strengt die Ohren des Hörers unnötig an. Die Geschichte allerdings ist wieder ein spannendes Abenteuer, das zum Glück für den Hörer ungekürzt nacherzählt wird. Wir hören uns in drei Monaten auf jeden Fall wieder. Hoffentlich mit etwas mehr Rücksicht auf meine Ohren.

Hörprobe: http://www.einsamedien.de/MP3/hoerprobe__se26.mp3

|13 CDs in Papp-Klappbox, einzeln in Papphüllen verpackt
Spieldauer: ca. 16 Stunden
Gelesen von Josef Tratnik
Booklet mit Tracklisting, einem Vorwort von Horst Hoffmann, der Risszeichnung einer Hyperfunk-Relaisstation und den Titelbildern der Hefte Nr. 241 bis 247
Die ausgebreiteten Rückseiten der CD-Hüllen ergeben zusammengesetzt das Cover von Heft 243
ISBN-13: 978-3939648802|
http://www.einsamedien.de
http://perry-rhodan.net

Perry Rhodan – Konzil der Sieben (Silber Edition 74, Teil 4)

_|Konzil der Sieben (Silber Edition 74)|:_
Teil 1: [216 MB, 3:52 h]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6560
Teil 2: [205 MB, 3:40 h]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6614
Teil 3: [240 MB, 4:18 h]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6666
_Teil 4: 238 MB, 4:11 h_

_Die Handlung:_

Es beginnt Anfang des Jahres 3459. Perry Rhodans Gehirn ist in seinen Körper zurückgekehrt, und die Galaxis wartet voller Spannung auf die Konsequenzen, die sich aus dem „Kosmischen Schachspiel“ ergeben könnten. Als dann aber die Sterne erlöschen, kommt alles anders als erhofft. Eine fremde Macht, die Laren, landet im Auftrag des „Konzils der Sieben“ auf der Erde und stellt unmissverständliche Forderungen. Hotrenor-Taak, ihr Sprecher und Anführer, bestimmt Perry Rhodan kurzerhand zum „Ersten Hetran der Milchstraße“. Der Terraner soll im Auftrag des Konzils diktatorisch über die Völker der Galaxis herrschen. Perry Rhodan bleibt nichts anderes übrig, als zum Schein auf die Forderung der Fremden einzugehen und im Untergrund gegen das Konzil der Sieben zu kämpfen. Dabei darf er nicht einmal davor zurückschrecken, zum Schein seinen Freund Atlan zum Tode zu verurteilen – ein Spiel, aus dem tödlicher Ernst wird … (Verlagsinfo für den kompletten Silberband)

|Dieser Teil:|

Atlan und eine Gruppe von Spezialisten wollen auf dem Erd-Mond bei der Operation „Datakill“ den Speicher von NATHAN löschen, bevor sich die Laren in den Besitz der Daten bringen können. Von den Laren dafür als Verbrecher gejagt und verurteilt, soll Perry Rhodan an ihm die Todesstrafe vollstrecken. Mit Hilfe eines Magiers will Rhodan dabei die Laren austricksen.

_Mein Hör-Eindruck:_

Nach einem Einleitungssatz, der Titel und Teil der |Silber Edition| nennt, geht es direkt mit Kapitel 24 los. Diesmal wird der Hörer nicht in eine hitzige Diskussion geworfen, sondern bekommt eine Geschichtsstunde rund um NATHAN, den Hauptrechner der Menschheit.

Das ist allerdings auch der einzige Moment, in dem der Hörer etwas Ruhe erfährt. In diesem letzten Teil der |Silber Edition 74| wird sehr viel geschrien. Für meine Ohren absolut zu viel, aber, was bleibt dem Sprecher schon übrig, wenn im Buch steht, dass sich alle anbrüllen und auch die Handlung sehr dramatisch ist? Ein entspanntes Hörerlebnis ist das allerdings nicht, gerade weil oftmals zwischen ruhigen Zwischenteilen und Gebrüll hin- und hergeschaltet wird. Das irritiert den Hörer, der das Hörbuch mit Kopfhörern hört, schon ziemlich.

|Der erste neue Sprecher|

Tom Jacobs liest gewohnt packend und mitreißend. Grad in diesem dramatischen Schlussteil der |Silber Edition| versteht er es sehr gut, dem Hörer die Spannung ins Ohr zu bringen. Galbraith Deighton fällt wie schon im letzten Teil, etwas störend aus der Reihe, weil Jacobs ihn weiterhin als einzigen Charakter mit Akzent liest.

Ansonsten hat er viel zu schreien in diesem Teil. NATHAN, die Oxtorner, die Laren und eigentlich alle anderen auch, sind immer mal wieder extrem laut zu hören. Selbst Perry Rhodan, der in einer Szene mit seinem Sohn etwas „geduldig erwidert“, wird hier zum Scheihals.

|Die Effekte – Der Hintergrund|

Der vierte Teil unterscheidet sich natürlich in Sachen Hintergrundgestaltung nicht vom Vorgänger. Hier und da gibt es ein paar Ambientsounds zu hören oder eine leichte Melodie.

|Die MP3s – Das Booklet|

Diesmal gibt es mit 57 Tracks acht Tracks mehr als vor drei Wochen, dennoch ist dieser letzte Teil der |Silber Edition 74| sieben Minuten kürzer. Die Lesung wird auch als One-Track-Version zum Download angeboten.

Die MP3s liegen wie gehabt in der Qualität 128kbps, 41,1kHz und in Joint Stereo vor. Die ID3-Tags sind sauber gesetzt und jede Datei enthält neben den Angaben zu Titel und Autor auch das Cover der |Silber Edition|, was sich bei MP3-Playern der iPod-Touch-Fraktion immer nett im Display macht.

Da die Aufnahme der |Silber Edition 74| bislang immer störungsfrei präsentiert wurde und nur hier und da das Umblättern des Skripts zu hören ist, fällt direkt auf, dass sich in Track 7 ein Kompressionsartefakt eingeschlichen hat. Das ist allerdings auch die einzige Stelle in den gesamten vier Teilen, an der es geknackt hat.

Schön ist auch, dass der Verlag weiterhin das Cover bei jedem Teil der |Silber Edition| austauscht. Dieses Mal ist die Front von Band 655 „Der letzte Magier“ an der Reihe. Das Bild liegt dem Hörbuch wieder zusätzlich als JPG- und als PDF-Datei in der Auflösung 1448 x 1444 bei.

Als Bonus gibt es dieses Mal auch das Booklet, das der CD-Version beiligt als PDF-Datei. Hier gibt es ein Tracklisting, ein Vorwort von Horst Hoffmann, eine Risszeichnung eines Laren-Raumers, eine Zeitleiste und die Cover der in dieser |Silber Edition| enthaltenen Heftromane Nr. 650-655 zu sehen.

|Das neue Konzept der Silber Editionen|

Die Fans hatten mehr |Silber Editionen| gefordert und wollten nicht immer drei Monate zwischen den Lesungen warten. So rief der Verlag einen neuen Parallel-Zyklus mit zwei neuen Sprechern ins Leben, die alle drei Wochen einen von vier Teilen einer |Silber Edition| vortragen sollten.

Das Konzept ging auf. Nicht nur die wesentlich verkürzte Wartezeit zwischen den Fortsetzungen ist sehr angenehm, auch der erste neue Sprecher, Tom Jacobs, macht einen tollen Job und bringt die spannende Handlung als echtes Kopfkino ins Ohr.

_Mein Fazit:_

Nach vier Teilen muss ich sagen, dass Jacobs die Vergleiche mit Josef Tratnik absolut nicht zu fürchten hat. Jeder der beiden liefert seine eigene Interpretation der Handlungen und Charaktere ab. Tom Jacobs bietet aber mehr Action und Lebendigkeit vor dem Mikro und reißt den Hörer noch ein wenig mehr mit, als Tratnik das tut.

Und die Idee, eine |Silber Edition| in vier Teile aufzuspalten und diese dann alle drei Wochen zu servieren, ist bei mir sehr gut angekommen. Das Schöne ist, in drei Wochen geht es direkt weiter … und nicht erst in drei Monaten.

Eine etwa 7,5 Minuten lange Hörprobe bietet der Verlag [hier]http://www.einsamedien.de/MP3/hoerprobe__se74.mp3 an.

|MP3-Download mit ca. 238 MB Größe
Spieldauer der Lesung: 4:11 h
Sprecher: Tom Jacobs
ISBN-13: 978-3939648819|
[perry-rhodan-shop.de]https://perry-rhodan-shop.de
[perry-rhodan.net]http://www.perry-rhodan.net

|Hinweis:| Die MP3-Fassung erschien zeitgleich mit dem letzten Download-Teil am 9. November auch auf zwei MP3-CDs im Handel.

Félix J. Palma – Die Landkarte der Zeit

Die Handlung:

Andrew hat seine große Liebe verloren und begibt sich auf eine Zeitreise in die Vergangenheit, um sie wiederzugewinnen. Claire langweilt sich im viktorianischen London und verliebt sich in einen Mann aus der Zukunft. Und Inspektor Garrett jagt einen zeitreisenden Mörder … Alle Fäden laufen bei einem dämonischen Bibliothekar zusammen. Denn er kennt das Geheimnis der Landkarte der Zeit. Gibt es die Zeitreisenden wirklich oder ist alles nur Illusion? Kann man Fehler aus der Vergangenheit ungeschehen machen? Und ist die Liebe wirklich stärker als die Zeit?
(Verlagsinfo)

Das Hörerlebnis:

Der Einleitungssatz zum Hörbuch wird von Oliver Rohrbeck gesprochen, was den geneigten „Drei ???“-Fan zum Grinsen bringt und eigentlich nur noch Jens Wawrczek vermissen lässt, damit das Detektiv-Trio aus Rocky Beach komplett ist. Aber allein schon der Erzählstil des Autors lenkt den Hörer sofort in die gewünschten Bahnen.

Die Geschichte spielt in der viktorianischen Zeit, die Sprachwahl des Autors ist entsprechend und Andreas Fröhlich vermittelt beides perfekt. Wenn es die Umstände und die teilweise verschachtelten Sätze verlangen, spricht er ruhig und erklärend. Und wenn die Spannung steigt und die Charaktere aufgeregt sind, gibt Fröhlich auch das glänzend an den Hörer weiter.

Ihm gelingt es, die Charaktere unterschiedlich und wiedererkennbar zu halten, und das ganz ohne laut zu werden oder seine Stimme unnatürlich zu verstellen. Im zweiten der drei Teile spendiert Fröhlich einem Charakter einen ausländischen Akzent, was bei anderen Produktionen von seinen Kollegen auch oft gemacht wird, aber selten gut oder wenigstens glaubhaft. Fröhlichs Interpretation wirkt hier stimmig und belustigend. Eine leichte Modulation der eh schon angenehmen Stimmfarbe reicht bei ihm oft aus, und eine kurze Variation der Sprechgeschwindigkeit und schon weiß der Hörer, wen er vor sich hat. Allein „Salomon“, der Anführer der Roboter, klingt von der Stimmfarbe und der monotonen „Sprachmelodie“ her ein wenig nervig.

Die einzige leichte Irritation ist das teilweise lautstarke Ausatmen durch die Nase, als hätte der Sprecher Polypen oder Schnupfen. In Seufzer-Situationen ist so etwas absolut angebracht, aber wenn es dem Hörer einmal zwischendurch als störend aufgefallen ist, hört er es immer wieder und wartet förmlich auf den nächsten „alte Männer Nasenatmer“.

Das allerdings ist natürlich Pedanterie, denn Fröhlich gibt eine großartige Vorstellung ab, die absolut zu überzeugen weiß.

Absolut zurecht hat der Autor für das Buch im Jahr 2008 den Literaturpreis „Premio Ateneo de Sevilla“ gewonnen. Hier passt einfach alles unglaublich gut zusammen. Die Sprachwahl, das Zeitalter, die Geschichte, die Handlungsfäden, die Spannung, die miteinander verflochtenen Genres, die eine spannende Symbiose eingehen und sich in ihrer Gesamtheit vor H. G. Wells verneigen. Und das nicht nur, weil er selber einen Platz im Roman bekommen hat.

Drei Erzählstränge, viktorianische Liebesgeschichten, eine Zeitmaschine, Jack the Ripper und Morde mit Waffen aus der Zukunft … wer hätte gedacht, dass das alles zusammen in einem Roman funktionieren könnte. Palma beweist, dass es geht.

Der Sprecher:

Andreas Fröhlich von „Die drei ???“ ist einer der bekanntesten und beliebtesten Sprecher. Er ist die feste deutsche Synchronstimme von u. a. John Cusack, Edward Norton, Ethan Hawke sowie Andy „Gollum“ Serkis und hat zahlreiche erfolgreiche Hörbücher wie z. B. die „Eragon“-Trilogie von Christopher Paolini eingelesen. Für „Der Herr der Ringe“ führte er zudem die Synchronregie und schrieb das Dialogbuch. (erweiterte Verlagsinfo)

Die Ausstattung:

Neun CDs in einer Klappdeckelbox. Das klingt schlicht und ist leider auch genau das, was man bekommt. Die CDs sind zwar in Eierschal eingefärbt und damit nicht entsprechend dem Sepia-Thema der Box, aber da sie lediglich mit Titel, Autor- und Sprechername bedruckt sind, bleiben große Teile der Oberfläche scheinbar leer. Eine clevere Idee allerdings ist, die CD-Nummer jeweils an der richtigen Stelle eines aufgedruckten Ziffernblattes darzustellen. Leider ist das Ziffernblatt aber so blass, dass es erst beim näheren Betrachten zu erkennen ist und dann auch so aussieht, als hätte etwas auf die CD abgefärbt.

Auch die Einzelverpackungen der CDs sind an Schlichtheit kaum zu überbieten. Geschützt werden sollen die CDs durch dünne schwarze Papierhüllen mit Sichtfenster, die ihren Inhalt aufbewahren, aber weder schützen noch optisch gefällig präsentieren können.

Das sechsseitige Booklet ist ansprechend gestaltet und in Sepia gehalten. Hier werden die Charaktere der Geschichte nicht nur genannt, sondern auch mit einer zusätzlichen Kurz-Info beschrieben. Zusätzlich gibt es noch Informationen dazu, wie viele Tracks auf den CDs sind und wie lang die Gesamtspieldauer der einzelnen CDs ist. Außerdem liegt noch ein Gesamtverzeichnis des Verlages bei.

Mein Fazit:

Ein toller Genremix zwischen Liebe, klassischem Zukunftsroman und Krimi, der in einer interessanten Zeit spielt, sich passend auszudrücken weiß und von einem der besten deutschen Sprecher perfekt ins Ohr transportiert wird.

Gekürzte Lesung auf 9 Audio-CDs
Gesamtspielzeit: 640 Minuten, aufgeteilt auf 97 Tracks
Originaltitel: El mapa del tiempo (2008)
Aus dem Spanischen von Willi Zurbrüggen
ISBN-13: 978-3-8398-1057-6
www.argon-verlag.de

Der Autor vergibt: (5/5) Ihr vergebt: SchrecklichNa jaGeht soGutSuper (1 Stimmen, Durchschnitt: 5,00 von 5)

Perry Rhodan – Konzil der Sieben (Silber Edition 74, Teil 3)

_|Konzil der Sieben (Silber Edition 74)|:_

[Teil 1: 216 MB, 3:52 h]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6560
[Teil 2: 205 MB, 3:40 h]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6614
_Teil 3: 240 MB, 4:18 h_
Teil 4: – erscheint am 9. November 2010 –

_Die Handlung:_

Es beginnt Anfang des Jahres 3459. Perry Rhodans Gehirn ist in seinen Körper zurückgekehrt, und die Galaxis wartet voller Spannung auf die Konsequenzen, die sich aus dem „Kosmischen Schachspiel“ ergeben könnten. Als dann aber die Sterne erlöschen, kommt alles anders als erhofft.

Eine fremde Macht, die Laren, landet im Auftrag des „Konzils der Sieben“ auf der Erde und stellt unmissverständliche Forderungen. Hotrenor-Taak, ihr Sprecher und Anführer, bestimmt Perry Rhodan kurzerhand zum „Ersten Hetran der Milchstraße“. Der Terraner soll im Auftrag des Konzils diktatorisch über die Völker der Galaxis herrschen.

Perry Rhodan bleibt nichts anderes übrig, als zum Schein auf die Forderung der Fremden einzugehen und im Untergrund gegen das Konzil der Sieben zu kämpfen. Dabei darf er nicht einmal davor zurückschrecken, zum Schein seinen Freund Atlan zum Tode zu verurteilen – ein Spiel, aus dem tödlicher Ernst wird … (Verlagsinfo für den kompletten Silberband)

|Dieser Teil:|

Nachdem sich Perry Rhodan einen Überblick über die aktuelle Lage in der Milchstraße verschafft hat, fingiert er mit Hilfe der Rebellen seine „Befreiung“ aus seiner „Gefangenschaft“ und kehrt zurück in den Einzugsbereich des Konzils. Die Laren glauben ihm die Geschichte und bringen ihn wieder zurück in die Milchstraße, wo er von ihnen zum Ersten Hetran der Milchstraße ernannt wird. Was das bedeutet, ist den meisten nicht klar. Auch Rhodan verhält sich abwartend. Als Rhodan und Atlan sich darüber streiten, ob die Speicher von NATHAN, dem lunaren Großrechner und Hauptrechner der Menschheit, vorsorglich gelöscht werden sollten, startet Atlan das Unternehmen „Datakill“. Das ist dann auch der Cliffhanger zum letzten Teil.

_Mein Hör-Eindruck:_

Nach einem Einleitungssatz, der Titel und Teil der |Silber Edition| angibt, geht es direkt mit Kapitel 15 los. Und wieder findet sich der Hörer in einer Diskussion wieder, wie schon vor drei Wochen. Auch auch hier stellt sich der gleiche Effekt ein: Der Hörer ist schnell wieder „im Thema“ und kann der Handlung problemlos folgen.

Die letzte Teil-Lesung hörte mit dem ersten enttarnten HI, dem Hetos-Inspektor und Spion des Konzils, auf, und mit diesem Thema geht es hier auch direkt weiter, sodass der Einstieg in diesen dritten Teil nicht schwerfällt.

|Der erste neue Sprecher|

Tom Jacobs liest auch diesen Teil wie erwartet überzeugend. Wenn es spannend wird, nimmt er Fahrt auf, und wenn es die Geschichte erfordert, liest er langsamer. Allerdings fällt störend auf, dass er Galbraith Deighton, der den Angriff der Solaren Abwehr und des Mutantenkorps gegen die Hetos-Inspekteure leitet, mit einem amerikanischen Nuschelakzent liest. Dieser fügt sich so nicht wirklich gut zu den anderen von ihm in Szene gesetzten Charakteren. Das fällt in diesem Teil der Lesung stärker auf als beim letzten Mal, da Deighton mehr „Sprechzeit“ bekommt.

Auch der Mutant Merkosh klingt ein wenig seltsam. Seine Stimme erinnerte mich spontan an alte Schwarz-Weiß-Filme, in denen als Frauen auftretende Männer versuchen, eine „Frauenstimme“ zu imitieren. Und wo ich grad bei „Frauen“ bin: Der Egosektor der Schiffspositronik der VISION, „Angel“, soll erotisch klingen. Entweder ist Tom Jacobs bei dieser Aufgabe unwohl oder ihm liegen strenge und autoritäre Charaktere einfach mehr.

|Die Effekte – Der Hintergrund|

Auch der dritte Teil unterscheidet sich in Sachen Hintergrundgestaltung nicht vom Vorgänger. Hier und da gibt es ein paar Ambientsounds zu hören oder eine leichte Melodie.

Da ich davon ausgehe, dass die |Silber Edition 74| schon komplett produziert auf die Verteilung wartet, würde ich mir bei der Untermalung für die folgende |Silber Edition| ein wenig mehr Mut zum Abmischen wünschen.

|Die MP3s|

Mit 49 Tracks gibt es diesmal nicht nur 35 MB mehr zum Downloaden als vor drei Wochen, auch ist diese Teil-Lesung um 20 Minuten länger als die vorherige und somit die längste der bisher veröffentlichten Teile. Die Lesung wird auch als One-Track-Version zum Download angeboten.

Die MP3s liegen wie gehabt in der Qualität 128kbps, 41,1kHz und in Joint Stereo vor. Die ID3-Tags sind sauber gesetzt und jede Datei enthält neben den Angaben zu Titel und Autor auch das Cover der |Silber Edition|, was sich bei MP3-Playern der iPod-Touch-Fraktion immer nett im Display macht.

Schön ist auch, dass der Verlag weiterhin das Cover bei jedem Teil der |Silber Edition| austauscht. Dieses Mal ist die Front von Band 653 „Der Terraner und der Rebell“ an der Reihe. Das Bild liegt dem Hörbuch zusätzlich als JPG- und als PDF-Datei in der Auflösung 1448 x 1444 bei.

_Mein Fazit:_

Der Versuch, eine |Silber Edition| zu zerstückeln und in vier Teilen zu veröffentlichen, scheint zu funktionieren. Die einzelnen Teile gehören zwar zu einem Ganzen, lassen sich aber auch gut in Drei-Wochen-Häppchen konsumieren. Schließlich ist eine |Silber Edition| ja auch „nur“ ein Sammelband von einzelnen Heften. Der große Vorteil an der Idee ist ganz klar die verkürzte Wartezeit zwischen den Teilen. Jetzt gibt es alle drei Wochen etwas zu hören und nicht erst alle zwölf.

Eine etwa 7,5 Minuten lange Hörprobe bietet der Verlag [hier]http://www.einsamedien.de/MP3/hoerprobe__se74.mp3 an.

|MP3-Download mit ca. 240 MB Größe
Spieldauer der Lesung: 4:18 h
Sprecher: Tom Jacobs
ISBN-13: 978-3939648819|
[perry-rhodan-shop.de]https://perry-rhodan-shop.de
[perry-rhodan.net]http://www.perry-rhodan.net

Hinweis: Die MP3-Fassung erscheint im November auch auf 2 CDs im Handel.

Rick Yancey – Der Monstrumologe

Die Handlung:

New Jerusalem, 1888: Der Waisenjunge Will Henry arbeitet als Assistent des kauzigen Dr. Warthrop, der sich auf ein ganz besonderes Gebiet spezialisiert hat: Er ist Monstrumologe, das heißt, er studiert Monster und macht notfalls Jagd auf sie. Eines Tages macht ein Grabräuber einen schrecklichen Fund: eine Leiche, in die sich ein zahnbewehrtes Monster verbissen hat. Der Doktor weiß, diese Monsterart ist äußerst gefährlich, da sie Menschen tötet und sich rasend schnell vermehrt … (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

Beim Thema „Jugend-Horror“ bin ich immer sehr vorsichtig. Darren Shan hat mit seiner gleichnamigen Vampir-Reihe bewiesen, dass es durchaus gruselige Jugendbücher geben kann, die nicht zu brutal sind. Mit seiner „Demonata“-Serie allerdings griff er für meinen Geschmack zu sehr in den Splatter-Topf. Und das, obwohl auch diese Bücher auf Kinder und Jugendliche abzielen.

Wie hoch ist also der „Splatter-Faktor“ im „Monstrumologen“? Sehr hoch! Zu hoch! Auch wenn der Roman den „Michael L. Printz Award“ für „Excellence in young adult literature“ gewonnen hat, würde ich diese Geschichte keinem angehenden Teenager guten Gewissens empfehlen. Vielleicht bin ich aber auch nicht abgestumpft genug, weil ich die „Saw“-Filme widerlich finde. Der Verlag empfiehlt das Buch Lesern ab 14 Jahren, ich würde noch ein paar Jahre draufpacken, auch wenn einer der Protagonisten noch ein Junge ist.

Die Monster, auf die hier Jagd gemacht wird, sind kopflos, haben jede Menge Zähne (auf Bauchhöhe) und Augen in den Schultern. Diese „Anthropophagen“ stammen ursprünglich aus Afrika und sind keineswegs Zombies, sondern ziehen sogar ihre eigenen Kinder groß. Und wenn sie nicht die Bewohner der näheren Umgebung abschlachten würden, dann würde der Hörer direkt Mitleid für diese Kreaturen empfinden, die hier gejagt und getötet werden. Denn eigentlich wollen sie auch nur leben, genau wie die Menschen, die auf sie Jagd machen.

Schade ist, dass sich die gesamte Geschichte auch mehr oder weniger nur um die Jagd auf eine einzige Monsterart dreht, aber vielleicht gibt es pro Band der Serie jeweils eine neue Gattung, die es zu töten gilt.

Am bedauerlichsten ist allerdings, dass der Autor oftmals zu sehr auf Schock setzt, anstatt dem Hörer eine spannende Geschichte zu servieren. So beschreibt er immer wieder viel zu detailliert, wo ein Hinweis ausgereicht hätte, um das Kopfkino des Publikums in Gang zu setzen. Das wird schon am Anfang deutlich, als der Monstrumologe die Autopsie an einer jungen Frau durchführt, in die sich ein Monster verbissen hat. Absolut kein Stoff für ein Jugendbuch.

Das Hörerlebnis:

Außer der Einführungsmusik, während welcher der Sprecher vorgestellt wird, gibt es keinerlei Hintergrunduntermalung. Relativ zügig fängt der Sprecher an, die widerliche Autopsie an der jungen Frau zu beschreiben. Und als wäre die Szene noch nicht abstoßend genug, liest Christoph Wortberg immer abwechselnd in furiosem Stakkato und leiser Zurückhaltung, sodass es beim Hörer ein zusätzlich unangenehmes Gefühl hinterlässt.

Die Charaktere des Buches sind nicht einnehmend beschreiben. Es baut sich keine Beziehung zu ihnen auf, nicht einmal zu dem bedauernswerten Will Henry, der einfach nur ein armes Kind ist. Diesen liest Wortberg zwar passend, sehr schüchtern und leise, um dann im nächsten Moment dem Hörer aber als Monstrumologe ins Ohr zu brüllen. Teilweise überträgt er die Manie des Monstrumologen auch auf die Stellen, in denen nicht gesprochen wird, sodass die Trennung zwischen wörtlicher Rede und Szenenbeschreibung nicht immer leichtfällt.

Außerdem stellt der Sprecher die einzelnen Charaktere fast ausschließlich durch verschiedene Lautstärken dar, weniger durch das Verstellen der Stimme. Das macht die Unterscheidung der verschiedenen Charaktere nicht so leicht wie bei anderen Sprechern.

Der Sprecher:

Christoph Wortberg erlangte erste Bekanntheit in der Rolle des Frank Dressler in der ARD-Serie „Lindenstraße“. Seither wirkte er in zahlreichen Theater- und TV-Produktionen mit. Er lebt als Schauspieler und Autor in Köln und schreibt Drehbücher und Romane.(Verlagsinfo)

Die Ausstattung:

Die Aufmachung dieser Lesung ist |Lübbe|-typisch ansprechend gestaltet: eine aufklappbare Pappbox mit Einschüben, in denen die sechs CDs stecken, alles komplett in schwarz gehalten.

Auf den Einschubtaschen gibt es Informationen zu Autor und Sprecher sowie eine weiße Zeichnung einer halben Wirbelsäule. Auch auf den CDs sind unterschiedliche gezeichnete Motive in weißer Farbe zu finden. Eine Knochenschere, ein Stethoskop, eine Knochensäge und weitere medizinische Werkzeuge sind hier zu sehen.

Das Cover ziert das gezeichnete Motiv, das auch auf dem Buch zu finden ist. Der einzige Farbklecks befindet sich auf einem Tisch … es ist ein Blutfleck, was nicht verwundert. Sowohl das Titelmotiv als auch der Klappentext suggerieren, dass es sich hier zwar um eine gruselige Geschichte handelt, die aber doch für angehende Jugendliche passend ist.

Aufgrund der aufgedruckten Infos vermisst man hier auch das Booklet nicht. Die Tracks auf den CDs sind zwischen drei und sieben Minuten lang, was eine angenehme Dauer ist, wenn man mal zwischendurch aufhören möchte oder muss. So findet der Hörer wieder schnell an die verlassene Stelle zurück.

Die Serie:

Der zweite Teil der „Monstrumologist“-Serie erschien am 12. Oktober 2010 unter dem Titel „The Curse of the Wendigo“ als englische Originalausgabe. Wann und ob dieser Teil auch auf Deutsch veröffentlicht wird, hängt wohl vom Erfolg und den Verkaufszahlen des „Monstrumologen“ ab. (Nachtrag vom 24.06.2015: Die Folgebände sind tatsächlich auf Deutsch als Buch erschienen, ein weiteres Hörbuch gabs allerdings nicht.)

Mein Fazit:

Nichts für schwache Nerven und nichts für Kinder! Wer das Risiko von Alpträumen nicht scheut, der kann mit dem Monstrumologen auf Monsterjagd gehen. Wer aber wenig für Splatter übrig hat, der sollte diese Geschichte besser meiden. Der Sprecher passt mit seiner Interpretation der Charaktere zum Buch, was nicht wirklich ein Kompliment ist, sondern eine konstante Unruhe bei mir auslöste, die nichts mit der Geschichte selber zu tun hatte.

Gekürzte Lesung auf 6 Audio-CDs
Gesamtspielzeit: 457 Minuten, aufgeteilt auf 81 Tracks
Originaltitel: The Monstrumologist (2009)
ISBN-13: 978-3785743980
www.luebbe-audio.de

Der Autor vergibt: (3/5) Ihr vergebt: SchrecklichNa jaGeht soGutSuper (No Ratings Yet)

Scott Westerfeld – Die geheime Mission (Leviathan 1)

Die Handlung:

Europa am Vorabend des Ersten Weltkriegs auf einer alternativen Erde. Prinz Aleksandar, der Sohn des gerade in Sarajevo ermordeten Erzherzogs Franz Ferdinand, wird von seinen eigenen Leuten gejagt. Er flieht in einem „Stormwalker“. Das ist eine Art Jules-Verne-Ausgabe eines Kampfläufers aus „Star Wars“.

In den Schweizer Alpen trifft Alek auf das lebende britische Luftschiff „Leviathan“, das eigens für die britische Armee erbaut und gezüchtet wurde. Die „Leviathan“ befindet sich auf geheimer Mission ins Osmanische Reich. Mit an Bord ist Deryn, die sich als Junge verkleidet in die Armee der britischen Darwinisten eingeschmuggelt hat. Alek rettet sich an Bord der „Leviathan“ und muss mit Deryn gemeinsame Sache machen … (stark abgeänderte Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

Ich mag Steampunk. Ich mag Jules Verne. Und ich mag Jugendbücher, weil sie meist nicht so düster und gewaltverherrlichend sind wie Romane für abgestumpfte Erwachsene, denen „Saw“ nicht blutig und menschenverachtend genug ist.

Scott Westerfeld – Die geheime Mission (Leviathan 1) weiterlesen

Ken Follett – Sturz der Titanen (Die Jahrhundert-Saga 1)

Die Handlung:

Europa, 1914: Eine deutsch-österreichische Aristokratenfamilie, die durch politische Spannungen zerrissen wird. Eine Familie aus England zwischen Arbeiterschicht und Adel. Und zwei Brüder aus Russland, die in den Strudel der Revolution geraten und sich auf verschiedenen Seiten gegenüber stehen. Ken Folletts neue Trilogie spielt zwischen 1914 und 1989 und erzählt von drei Familien aus drei Ländern, deren Schicksale auf dramatische Weise miteinander verknüpft sind – und wird Geschichte schreiben! (Verlagsinfo)

Meine Meinung:

Mit diesem Buch startet Follett seine neue Trilogie mit dem Titel „The Century“. In dieser Reihe beschreibt der Autor das 20. Jahrhundert aus der Sicht unterschiedlicher Familien aus Amerika, Deutschland, Russland, England und Wales, die wichtige und bekannte geschichtliche Ereignisse durchleben. Im Speziellen sind das im ersten Band der Erste Weltkrieg, die Russische Revolution und der Kampf der Frauen um das eigene Wahlrecht in Großbritannien.

Wie schon beim letzten Roman „Die Tore der Welt“ erwartet den Hörer eine gekürzte Lesung, die allerdings auch wieder auf 12 CDs erscheint, was fast die doppelte Menge von dem ist, mit dem andere Verlage bei ihren Hörbuchumsetzungen aufwarten. Eine ungekürzte Lesung mit ca. 40 Stunden Spieldauer, die von Philipp Schepmann gelesen wird, erscheint voraussichtlich im November. Und ich kann mir gut vorstellen, dass auch bei diesem Buch eine Hörspiel-Umsetzung folgen wird, wie es schon nach dem Erfolg von „Die Tore der Welt“ der Fall war.

„Sturz der Titanen“ beginnt im Juni 1911 und endet im Januar 1924, wobei ein großer Anteil der Geschichten sich in der Zeit des Ersten Weltkriegs abspielen. Hier schafft es Follett perfekt, die Schicksale der vielen Charaktere und Familien, die aus unterschiedlichen Gesellschaftsschichten und Ländern stammen, miteinander zu verknüpfen. So trifft der Grubenjunge Billy aus Wales auf den Russen Lev, der eigentlich von Russland nach Amerika auswandern wollte, aber betrogen wurde und in Wales gestrandet ist. Und Lady Maud Fitzherbert verliebt sich in den Deutschen Walter von Ulrich.

Viele interessante Charaktere, viele interessante Geschichten, alle irgendwie und irgendwo miteinander verbunden und keine davon auch nur eine Spur langweilig. Jeder Mann und jede Frau ist nicht einfach nur gut oder böse gezeichnet, Follett zeigt dem Hörer auch, warum sie so handeln und denken, wie sie es tun. Die gesellschaftliche Stellung und die Herkunft der Charaktere hat eine Menge damit zu tun, wie sie miteinander interagieren.

Einzig die mir persönlich zu detailliert geschilderten und zu häufig auftretenden Sex-Szenen bremsen die Handlung immer mal wieder ab. Aber auch nicht wirklich lange, denn während sich die einen ausruhen, erleben die anderen wieder etwas Interessantes.

Mein Hör-Eindruck:

Ken Follett persönlich begrüßt den Hörer als Einleitung der ersten CD auf Englisch. Er wünscht eine gute Unterhaltung und spricht am Ende seines Einleitungssatzes den Titel des Romans auch auf Deutsch aus. Dann folgt ruhige Ambientmusik, während eine Frauenstimme den männlichen Sprecher vorstellt. Nach ein wenig mehr Musik beginnt Johannes Steck mit seiner Arbeit, während die Musik ganz langsam ausgeblendet wird. Das schafft eine angenehme Stimmung und nimmt den Hörer ganz vorsichtig mit in die Story.

Und wenn Steck dann beginnt, vom Grubenjungen Billy zu erzählen, fällt dem Hörer gar nicht auf, dass im Hintergrund schon gar keine Untermalung mehr zu hören ist. So schnell schafft es Follett, den Hörer in seinen Bann zu ziehen – oder ist es Steck? Es ist bestimmt die Kombination aus beiden.

Nie aufdringlich oder nervend bearbeitet er die vielen unterschiedlichen Charaktere. Der jeweiligen Gesellschaftsstellung angemessen spricht er aristokratisch oder vulgär und gewöhnlich. Auch mit der Lautstärke seiner Stimme spielt Steck gekonnt. So deutet er nicht nur ein Brüllen an, er brüllt auch, allerdings entfernt er sich dafür vom Mikrofon, was den Effekt aber nicht schmälert. Jedem Charakter wird seine eigene individuelle Note verliehen, die einen hohen Wiedererkennungswert hat.

Steck ist dabei immer klar und deutlich zu verstehen und erzählt mit seiner angenehmen Stimmfarbe eine spannende und überaus interessante Geschichte.

Die Übersetzung

Normalerweise gehe ich nie gesondert auf die Übersetzung ein, besonders nicht bei einem Hörbuch, aber hier ist mir doch etwas äußerst unangenehm aufgefallen. Wie der Übersetzer auf die Idee kommt, dass Wörter wie „giggle“ (kichern) und „pal“ (Kumpel, Kamerad) als Anglizismus Eingang in die deutsche Sprache gefunden haben, kann ich nicht nachvollziehen. Wenn Kinder oder Näherinnen also „giggeln“, dann klingt es nicht nur unnatürlich, das ist es auch, denn im Gegensatz zum Wort „googeln“ gibt es dieses Wort im deutschen Sprachgebrauch nicht.

Des Weiteren schafft der Übersetzer es auch den derben Witz einer Näherin so seltsam und unlustig zu übersetzen, dass ich im Original nachschlagen musste, weil ich mir nicht erklären konnte, was an dieser Stelle denn nun so witzig sein sollte. Es stellte sich heraus, dass hier „itchy finger“ (juckender Finger) mit „Intimbereich“ übersetzt wurde, was den Witz komplett zerstört.

Und das sind nur die Stellen, die mir direkt aufgefallen sind. Es gibt bestimmt noch weitere, die nicht das wiedergeben, was der Autor beabsichtig hat.

Die Aufmachung

Die Aufmachung dieser Lesung ist wirklich ansprechend gemacht. Komplett auf Plastik verzichtend, kommt das Hörbuch in einem Pappschuber daher, in dem zwei Pappeinschübe stecken, die jeweils sechs CDs enthalten.

Bei den Einschüben hat man sich eine intelligente Aufbewahrungsart einfallen lassen. So stecken die einzelnen CDs jeweils bis zur Hälfte in einer Art Einschubtasche. Sie sind zwar leicht zu entnehmen, sitzen aber fest genug, um nicht herauszufallen. Hinter den CDs und auf den Einschubtaschen sind weitere Informationen zum Buch, Bilder von Autor und Sprecher, Auszüge aus „Sturz der Titanen“, eine Aufstellung der beschriebenen Charaktere, und das sind eine Menge Personen, Schwarz/Weiß-Zeichnungen und bei CD 7 – 12 Werbung für weitere Ken-Follett-Lesungen aufgedruckt. So stört es nicht weiter, dass es kein Booklet gibt.

Was allerdings stört, ist ein starker Geruch nach Chemie, der sich sofort verbreitet, nachdem die Box von der Plastikfolie befreit wurde. Nach ein paar Tagen war dieser Geruch allerdings verflogen.

Die Fortsetzungen

In den nächsten beiden Bänden der Reihe wird Follett den kommenden Generationen der bekannten Familien folgen, die sich mit weiteren geschichtlichen Großereignissen auseinandersetzen müssen. Und Nachwuchs gibt es so viel, wie es in „Sturz der Titanen“ Sex gibt.

Der Sprecher

Johannes Steck, Jahrgang 1966, ist Schauspieler und Sprecher. Nach einer Ausbildung zum Theatermaler am Staatstheater Braunschweig studierte er an der Schauspielschule Prof. Krauss in Wien. Verschiedene Engagement an deutschen Bühnen folgten, zum Beispiel am Schauspielhaus Chemnitz, am Stadttheater Würzburg und am Staatstheater Darmstadt. Danach zog es ihn verstärkt zum Fernsehen. Er war über vier Jahre in einer Hauptrolle in der ARD-Fernsehserie „In aller Freundschaft“ zu sehen, spielte aber auch in „Forsthaus Falkenau“, „Soko Leipzig“ und „Die Wache“. Seit 2004 widmet sich Johannes Steck verstärkt seiner Leidenschaft – den Hörbüchern. (Verlagsinfo)

Mein Fazit:

Ein tolles Hörbuch und ein toller Sprecher. Eine sehr gut recherchierte und ebenso spannende Geschichte mit vielen unterschiedlichen Charakteren, die in einer interessanten Zeit leben. Kein Sturz für den Titan Ken Follett.

12 Audio-CDs mit 15:30 Stunden Spieldauer, aufgeteilt auf 157 Tracks
Originaltitel: Fall of the Giants
Gesprochen von Johannes Steck
ISBN-13: 978-3785744000
www.luebbe-audio.de
Der Autor vergibt: (5/5) Ihr vergebt: SchrecklichNa jaGeht soGutSuper (No Ratings Yet)

Perry Rhodan – Konzil der Sieben (Silber Edition 74, Teil 2)

_Die Handlung:_

Es beginnt Anfang des Jahres 3459. Perry Rhodans Gehirn ist in seinen Körper zurückgekehrt, und die Galaxis wartet voller Spannung auf die Konsequenzen, die sich aus dem „Kosmischen Schachspiel“ ergeben könnten. Als dann aber die Sterne erlöschen, kommt alles anders als erhofft. Eine fremde Macht, die Laren, landet im Auftrag des [„Konzils der Sieben“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6560 auf der Erde und stellt unmissverständliche Forderungen.

Hotrenor-Taak, ihr Sprecher und Anführer, bestimmt Perry Rhodan kurzerhand zum „Ersten Hetran der Milchstraße“. Der Terraner soll im Auftrag des Konzils diktatorisch über die Völker der Galaxis herrschen. Perry Rhodan bleibt nichts anderes übrig, als zum Schein auf die Forderung der Fremden einzugehen und im Untergrund gegen das Konzil der Sieben zu kämpfen. Dabei darf er nicht einmal davor zurückschrecken, zum Schein seinen Freund Atlan zum Tode zu verurteilen – ein Spiel, aus dem tödlicher Ernst wird … (Verlagsinfo für den kompletten Silberband)

|Dieser Teil:|

Perry täuscht mithilfe der Rebellen seine Entführung vor, um sich aus dem Griff der Laren zu befreien. Die Rebellen bringen ihn zurück in die Milchstraße, wo er erkennt, dass die Laren schon vor ihrem offiziellen Auftauchen Informationen auf Terra gesammelt haben müssen. Eine Informantin, die Doppelgängerin einer Großindustriellen, verhält sich auffällig.

_Mein Hör-Eindruck:_

Nach einem Einleitungssatz, der Titel und Teil der |Silber Edition| angibt, geht es direkt mit Kapitel acht los. Sprich, es gibt keine gesprochene Zeitleiste wie vor dem ersten Teil, keine Zusammenfassung der Art „was bisher geschah“ und auch kein anfängliches „die Hauptpersonen“, wie es bei den wöchentlichen Heftlesungen der Fall ist. Das kommt dem Hörer entgegen, der erst alle vier Teile der |Silber Edition| sammelt, bevor er mit dem Hören anfängt, weil er so einem etwaigen Cliffhanger mit anschließender Wartezeit von drei Wochen bis zur Auflösung entgehen will.

Der Hörer, der drei Wochen auf die Fortsetzung gewartet hat und sich vielleicht nicht mehr so ganz daran erinnert, wo Perry denn jetzt gerade ist oder was er gerade macht, wird direkt ins aufgewühlte Handlungswasser geworfen. Denn er landet mitten in einer hitzigen Diskussion und muss erst einmal versuchen, dieser zu folgen. Aber besser so als eine langatmige Handlung, die erst nach Stunden des Hörens Fahrt aufnimmt. Spätestens nach dem ersten Track sollte sich aber jeder Hörer wieder zurechtgefunden haben.

|Der erste neue Sprecher|

Tom Jacobs liest auch diesen Teil gewohnt souverän. Diesmal gibt es keinen asthmatischen Außerirdischen für ihn zu bewältigen, an dem er sich die Zunge brechen müsste. Spannend und mitreißend erzählt er die Geschichte um Perry Rhodan und seine Mitstreiter und verleiht auch hier wieder jedem Charakter seine eigene Stimmfarbe.

Einzig der übertriebene amerikanische Akzent, den er einem der Charaktere zuteil werden ließ, stört – liest er doch sämtliche anderen Amerikaner ohne Akzent. Und auch Perry Rhodan ist Amerikaner.

Ansonsten habe ich mich an Jacobs‘ Gucky gewöhnt und er gefällt mir mittlerweile besser als der von Josef Tratnik. Allein Icho Tolot und sein Brüllen sind für den Stammhörer der |Silber Editionen| vielleicht noch etwas gewöhnungsbedürftig.

|Die Effekte – Der Hintergrund|

Dieser zweite Teil unterscheidet sich in Sachen Hintergrundgestaltung nicht vom Vorgänger. Hier und da gibt es ein paar Ambientsounds zu hören oder eine leichte Melodie. Das ist aber teilweise so leise, dass es schon wieder irritierend wirkt.

Da ich davon ausgehe, dass die |Silber Edition| 74 schon komplett produziert auf die Verteilung wartet, würde ich mir bei der Untermalung für die folgende |Silber Edition| ein wenig mehr Mut zum Abmischen wünschen.

|Die MP3s|

Dem Pedanten fällt auf, dass der zweite Teil von |Silber Edition| 74 um über zehn Minuten kürzer ist als der erste. Das liegt aber ausschließlich an der Tatsache, dass die Kapitel einfach unterschiedlich lang sind.

Dennoch ist auch dieser Teil der |Silber Edition| wieder in 45 Tracks aufgeteilt, von denen sich der Hörer unterhalten lassen kann. Die MP3s liegen wie gehabt in der Qualität 128kbps, 41,1kHz und in Joint Stereo vor. Die ID3-Tags sind sauber gesetzt und jede Datei enthält neben den Angaben zu Titel und Autor auch das Cover der |Silber Edition|, was sich bei MP3-Playern der iPod-Touch-Fraktion immer nett im Display macht.

Schön ist auch, dass der Verlag das Cover bei jedem Teil der |Silber Edition| austauscht. Zierte den ersten Teil noch der Titel von Perry Rhodan Band 650, so ist es diesmal die Front von Band 651. Dies liegt dem Hörbuch zusätzlich als JPG- und als PDF-Datei bei.

_Mein Fazit:_

Die Story ist weiterhin spannend, Tom Jacobs liest auf gleichem Niveau gut. Schade, dass es erst in drei Wochen weitergeht.

Eine etwa 7,5 Minuten lange Hörprobe bietet der Verlag [hier]http://www.einsamedien.de/MP3/hoerprobe__se74.mp3 an.

|MP3-Download mit ca. 205 MB Größe
Spieldauer der Lesung: 3:40 h
Sprecher: Tom Jacobs|
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Hinweis: Die MP3-Fassung erscheint im November auch auf 2 CDs im Handel.

Thomas Thiemeyer – Korona

Die Handlung:

Mit dem Eintreffen eines neuen Teammitglieds in Uganda beginnt für die Gorillaforscherin Imelda Walker ein Abenteuer, das ihre kühnsten Träume übersteigt. Bei einer Expedition ins Hochgebirge stößt ihr Team auf die Ruinen einer versunkenen Hochkultur, die die Forscher vor unerklärliche Phänomene stellt. Bald kann sich die Biologin der Wahrheit nicht länger verschließen: Ihr Team hat das Portal zu einer fremden Dimension durchschritten. Und für die Rückkehr ist es längst zu spät … (Verlagsinfo)

Meine Meinung:

Ich habe wirklich versucht, die Geschichte zu mögen, wirklich, es hat nicht geklappt. Die Verlagsinfo versprach mir eine Abenteuergeschichte mit Gorillas im Dschungel und Sciencefiction mit „Stargate“-Dimensionsportalen. Empfänglich bin ich für solche Geschichten allemal. Bekommen habe ich Mosaikteile, die sich einfach nicht zu einem Ganzen zusammensetzen ließen.

Dschungelabenteuer mit intelligenten Menschenaffen sind nicht neu, aber als dann noch erwähnt wurde, dass in besonders heißen Sommern etwas kommt und die Menschen umbringt, da musste ich lachen und an „Predator“ denken. Die Intelligenz der Affen hat es dann auch nicht auf das Niveau vom „Planet der Affen“ geschafft und die fliegenden Schiffe, die später noch auftauchen, passen so gar nicht ins Bild, weil sie mich eher an Jule Vernes Werke erinnerten oder an japanische Zeichentrickserien.

Pflanzenmonster, die den Menschen den Kopf abbeißen und sich mit Gewehrkugeln nicht aufhalten lassen, passen prima in die Horror-Ecke. Und die toughe Anführerin, die erst tough, dann weinendes Mädchen und plötzlich wieder tough ist, gesellt sich zu dem „Verräter“, der erst von der Gruppe verachtet wird, um dann auf einmal als Anführer dazustehen und mit der ehemaligen Anführerin in ihrer Mädchen-Phase zu kuscheln.

Das alles passt und fügt sich so überhaupt nicht zusammen. Die ganze Gruppendynamik der Beteiligten fühlt sich künstlich und gezwungen an. Die Dialoge klingen oftmals gestellt und unnatürlich.

Und als mich der Sprecher des Hörbuchs nach vielen Stunden des Wartens auf etwas wirklich Interessantes in den Sciencefiction-Anteil mitnahm, zu den fliegenden Inseln und Schiffen, mit mehr-als-halbintelligenten Menschenaffen, da hatte der Roman dann endgültig für mich verloren.

Dass die letzten Stunden des Hörbuchs nur noch aus B-Movie-Horror bestanden, bestätigte meinen Eindruck erneut. Hier sind auch die Stellen zu finden, in denen der Sprecher extra gruselig klingen will und ich mich jedes Mal extrem zusammenreißen musste, damit ich nicht loslache.

Das Ende ist dann auch passend melodramatisch und kitschig.

Das Hörerlebnis – Der Sprecher

Ohne Musik und ohne Effekte geht es nach einem einleitenden Satz direkt mit der Geschichte los. Hier zeigt Dietmar Wunder, dass er als deutsche Stimme von Adam Sandler, Jamie Foxx, Robert Downey Jr. und Daniel Craig vor dem Mikro auch schauspielern kann. Dass er auch auf verschiedenen Theaterbühnen gespielt hat, kommt ihm auch bei dieser Produktion zugute.

Er moduliert seine Stimme zwar nicht so extrem, wie es einige seiner Kollegen tun, dennoch sind die in den verschiedenen Szenen agierenden Charaktere gut zu unterscheiden. Und wenn er eines der Teammitglieder liest, das vorsichtig auf einen Gorilla einredet, dann überträgt er die Spannung gekonnt auf den Hörer.

Verschiedene Sprachen und Akzente bringt er gut ins Ohr, ohne aufgesetzt oder nervig zu klingen. Allein den „Botschafter“ spricht er wie eine Kreuzung zwischen einer schlechten Persiflage auf Helmut Kohl und Boris Becker. Seiner Leistung allein ist es zu verdanken, dass die zu sehr konstruierte Geschichte, die einfach zu viele Genres bedienen will und das zwangsweise bei keinem richtig schafft, noch interessant bleibt. Denn Wunder erzählt sie wirklich gut und mitreißend.

Das Case – Das Booklet

Die CDs ließen sich leicht aus den Trays des Jewelcase‘ lösen, was heutzutage eine Seltenheit ist. Zum Roman selber gibt es keinerlei Infos in der Hülle. Auch ein Booklet sucht der Hörer vergebens. Stattdessen gibt es ein Büchlein mit dem Gesamtverzeichnis des Verlages.

Lediglich die Namen der an der Produktion beteiligten Personen werden genannt, sowie die Spieldauer und Trackanzahl der sechs enthaltenen CDs.

Mein Fazit:

Eine Story, die zu viele Genres bedienen will, scheitert an dem Versuch, es allen recht machen zu wollen. Thomas Thiemeyer hat mir mit seinen anderen Büchern wesentlich besser gefallen. Dietmar Wunder hingegen macht seinen Job gewohnt gut.

6 Audio-CDs mit 477 Minuten Spieldauer
Gesprochen von Dietmar Wunder
ISBN-13: 978-3839810538
www.argon-verlag.de

Der Autor vergibt: (2.5/5) Ihr vergebt: SchrecklichNa jaGeht soGutSuper (No Ratings Yet)

Perry Rhodan – Konzil der Sieben (Silber Edition 74, Teil 1)

_Die Handlung:_

Es beginnt Anfang des Jahres 3459. Perry Rhodans Gehirn ist in seinen Körper zurückgekehrt, und die Galaxis wartet voller Spannung auf die Konsequenzen, die sich aus dem „Kosmischen Schachspiel“ ergeben könnten. Als dann aber die Sterne erlöschen, kommt alles anders als erhofft. Eine fremde Macht, die Laren, landet im Auftrag des „Konzils der Sieben“ auf der Erde und stellt unmissverständliche Forderungen. Hotrenor-Taak, ihr Sprecher und Anführer, bestimmt Perry Rhodan kurzerhand zum „Ersten Hetran der Milchstraße“. Der Terraner soll im Auftrag des Konzils diktatorisch über die Völker der Galaxis herrschen. Perry Rhodan bleibt nichts anderes übrig, als zum Schein auf die Forderung der Fremden einzugehen und im Untergrund gegen das Konzil der Sieben zu kämpfen. Dabei darf er nicht einmal davor zurückschrecken, zum Schein seinen Freund Atlan zum Tode zu verurteilen – ein Spiel, aus dem tödlicher Ernst wird … (Verlagsinfo für den kompletten Silberband)

_Mein Hör-Eindruck:_

Da ist sie nun, die erste |Silber Edition|, die nicht von Josef Tratnik gelesen wird. Nach 25 erfolgreichen Hörbüchern startet der Verlag, sicher auch auf Drängen der Fans hin, eine Parallelveröffentlichung von weiteren Silberbänden, die im Wechsel von Tom Jacobs und Andreas Laurenz Maier gelesen werden. Und damit man sich selbst nicht in die Quere kommt, beginnen die Lesungen mit Silberband 74, den Tom Jacobs vorliest. Die Silber Edition 75 vertont dann Andreas Laurenz Maier. In der „regulären“ Reihe hatte Josef Tratnik gerade Silberband 25 präsentiert.

Die |Silber Edition| 74 „Konzil der Sieben“ startet den „Konzil“-Zyklus, der sieben Silberbände umfasst. Band 74 selber beinhaltet die Handlung der Heftromane mit den Nummern 650-655. Das sind sechs Hefte, deren Gesamthandlung in vier Teilen vorgetragen werden. Da fragt sich der geneigte Fan mit Vorwissen, wo denn da unterbrochen wird, und der unvorbelastete Hörer freut sich auf weitere Abenteuer mit Perry Rhodan und seinen Freunden.

Es ist schon ein wenig seltsam, nach der altbekannten Titelmusik nicht die Stimme von Josef Tratnik zu hören, besonders für die, die Tom Jacobs nicht von den wöchentlichen Heftlesungen her kennen. Was allerdings ein wenig das Hörvergnügen gleich zu Anfang schmälert, ist die Zeitleiste, die Jacobs vorträgt. Das hatte Tratnik auch schon 25-mal gemacht, natürlich, sie steht ja auch am Anfang jedes Silberbandes, nur erfährt der Hörer der vorherigen |Silber Editionen| jetzt schon Dinge, die er eventuell gar nicht wissen möchte. Denn hier wird die Lücke zwischen Band 25 und 74 im Schnelldurchlauf geschlossen und die Handlung sämtlicher kommender Tratnik-Lesungen schon vorweggenommen. Wer hier also nicht schnell genug auf den „Nächster Track“-Knopf drückt, der bekommt eine Hypnoschulung der unfreiwilligen Art.

|Der erste neue Sprecher|

Tom Jacobs liest gefühlt schneller als Josef Tratnik, dieser Eindruck stellte sich sofort ein. Teilweise klingt er ein wenig unruhig und gehetzt und überträgt eine Art Nervosität. Aber er kann auch langsamer lesen und sich passend mit den bekannten Charakteren auseinandersetzen, so dass es nicht lange seltsam anmutet, dass hier Jacobs liest und nicht Tratnik. Er hat seine eigene Note, kopiert Tratnik nicht und hat es auch nicht nötig.

Einen leichten Einstand hat Jacobs allerdings nicht, so muss er doch gleich zu Anfang einen Xisrapen lesen. Diese amöbenartige Rasse kann die Lautverbindungen „an“ und „in“ mit ihrer Sprechblase nicht erzeugen, und entsprechend schwer hat es der Sprecher, wenn solche Passagen vorzulesen sind. Jacobs spricht den Außerirdischen gequält, gedrungen, bedrückt, fast asthmatisch und irgendwie leidend. Es hat den Anschein, dass hier auch das Leid des Sprechers mit eingeflossen ist. Allerdings hat der Erfinder dieser Rasse 1974 sicher noch nicht daran gedacht, dass in 36 Jahren einmal jemand diese Sprache laut vorlesen würde.

Davon abgesehen macht Jacobs seinen Job wirklich gut und transportiert die Stimmung und die Handlung überzeugend. Insgesamt wirkt sein Vortrag ein wenig lebendiger als der von Tratnik, an dem er sich natürlich messen lassen muss. Tratnik ist eher der ruhigere und gemächlichere Vorleser, wohingegen Jacobs mehr Schauspiel vor dem Mikro und somit ein wenig mehr Action in die Ohren bringt.

Im Speziellen spricht er Gucky nicht wie „Kermit der Frosch“. Zwar auch ein wenig gedrungen, aber nicht so nervend, wie Tratnik diesen Charakter vertont. Und Icho Tolot spricht er nicht wie einen ruhigen Riesen mit tiefer Stimme, wie sein Kollege es tut, sondern kräftig laut und mit Abstand vom Mikrofon.

|Keine neuen Effekte|

In Sachen „Hintergrund“ bleibt der Verlag bei Altbewährtem. So werden die bereits aus den Tratnik-Lesungen bekannten Effekte und Ambientesounds an den Anfang einiger Tracks gestellt. Dies könnte gern öfter und vielfältiger getan werden. Auch die Titelmusik ist gleich geblieben. Lediglich das Ende unterscheidet sich von den Vorgängern durch ein „Ende Teil 1“ des Sprechers statt der bekannten Abspannmusik. Diese wird wahrscheinlich am Ende des letzten Teils wieder zu hören sein und auf der im November erscheinenden Komplett-Ausgabe der |Silber Edition|.

|Die MP3s|

Beim Taggen der 45 Dateien, die in der Qualität 128kbps, 41,1kHz und in Joint Stereo vorliegen, ist ein wenig geschlampt worden. Die ersten 16 Tracks tragen eine andere ID als die folgenden 29. Bei der One-Track-Version gibt es dieses „Problem“ natürlich nicht.

_Mein Fazit:_

Das Experiment, eine neue Parallelreihe mit |Silber Editionen| zu starten, ist geglückt. Es ist keine Blasphemie, wenn Jacobs statt Tratnik zu hören ist, denn auch er versteht es, durch seine Vortragsart den Hörer zu fesseln, und schafft durch unterschiedliche Betonungen und Stimmmodulationen einen Wiedererkennungswert bei den Charakteren.

Eine etwa 7,5 Minuten lange Hörprobe bietet der Verlag [hier]http://www.einsamedien.de/MP3/hoerprobe__se74.mp3 an.

|MP3-Download mit ca. 215 MB Größe
Spieldauer der Lesung: 3:52 h
Sprecher: Tom Jacobs|
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Hinweis: Die MP3-Fassung erscheint im November auch auf 2 CDs im Handel.

Stephen Hawking / Leonard Mlodinow – Der große Entwurf

Eine neue Erklärung des Universums versuchen die Autoren und Wissenschaftler Stephen Hawking und Leonard Mlodinow in ihrem neuen Buch zu geben. Warum gibt es etwas und nicht einfach nichts? Warum existieren wir? Warum dieses besondere System von Gesetzen und nicht irgendein anderes? Ohne Formelsammlungen und massivem Fachchinesisch erklären die beiden ihre Sicht der Welt in mikro- und makrokosmologischer Betrachtungsweise und richten sich dabei an den interessierten Laien, der nur geringe Vorkenntnisse und ein offenes Wesen braucht, um den Autoren folgen zu können.

Wer zwar interessiert genug ist, sich das Buch zu kaufen, aber mit dem Namen Leonard Mlodinow nichts anfangen kann, dem sei gesagt, dass auch Mlodinov Wissenschaftler im Bereich der Quantenmechanik ist und derzeit am California Institute of Technology als Gastdozent tätig. Einige Drehbücher für „Star Trek: The Next Generation“ hat er übrigens auch verfasst. Er war Hawkings Co-Autor bei „Die kürzeste Geschichte der Zeit“.

Relativ am Anfang des Buches stellen die Autoren fest, dass die Antwort auf die Frage nach dem Leben, dem Universum und einfach allem nicht „42“ ist, was den Laien nicht verwundern dürfte, aber Douglas-Adams-Fans ein Lächeln auf das Gesicht zaubert.

Nicht verwunderlich ist es auch, dass die Kirche pauschal schon im Vorfeld der Veröffentlichung ihrer Bestürzung darüber Ausdruck verliehen hat, dass Hawking und Mlodinow in ihren Theorien behaupten, dass es nicht zwangsläufig eines Gottes bedarf, um ein Universum zu erschaffen. Wobei die beiden nicht behaupten, es gebe keinen Gott, lediglich, dass man niemanden brauche, der den ersten Dominostein anschubst, damit der Rest an seinen Platz fällt.

Der Aufbau des Buches ist so gewählt, dass der Leser nicht direkt mit den neuesten Erkenntnissen torpediert, sondern langsam an die Materie herangeführt wird. So beschreiben die Autoren auch eine Geschichte der Physik und deren Gesetze und vor allem deren Gesetzgeber, die sich im Laufe der Jahrhunderte, gar Jahrtausende die Klinken und Theorien in die Hand gegeben haben – vom Glauben der Urvölker in Afrika über Newton und Einstein bis hin zur M-Theorie. Letztere sei der beste Kandidat, um tatsächlich eine einzige Antwort auf die Frage nach dem Leben, dem Universum und einfach allem zu geben. Leider kann auch die M-Theorie derzeit noch nicht vollständig bewiesen werden und deshalb kommt das Wort „Theorie“ im Buch ebenso häufig vor wie das Wort „Gesetz“.

Unterstützt durch viele anschauliche Bilder und einige lustig gezeichnete Cartoons erklären Hawking und Mlodinow, dass die newtonschen Gesetze nicht unfehlbar sind, sich nicht zwangsläufig alles mit einem Gott im Hintergrund abspielen muss und dass die Naturgesetze immer weniger Gültigkeit haben, je kleiner die betrachteten Dinge werden. Auf Quantenebene verhält sich vieles nicht so, wie anfangs erwartet, und so mussten Quantenversionen der Naturgesetze gebildet werden. Diese beiden sich teilweise unterscheidenden und widersprechenden Gesetze doch unter einen Hut zu bringen, daran versucht sich die oben genannte M-Theorie.

Und so bekommt der Leser einen umfassenden Überblick darüber, wie früher und heute über die Entstehung des Universums gedacht wurde und wird, dass es jede Menge Paralleluniversen gibt und dass „Außerirdische, deren stammesgeschichtliche Entwicklung sich unter dem Einfluss von Röntgenstrahlen vollzog, gute Berufsaussichten beim Sicherheitsdienst von Flughäfen haben“ (S. 91).

Außerdem kommen gegen Ende des Buches dann die Steine des kirchlichen Anstoßes, dass nämlich die Multiversumstheorie zur Erklärung der Entstehung des Universums mit Darwins Evolutionstheorie verglichen werden kann, denn beide kommen ohne einen „gütigen Schöpfer“ aus.

Und irgendwo gibt es auch ein Universum, in dem die Antwort auf die Frage nach dem Leben, dem Universum und einfach allem tatsächlich „42“ ist! Nur halt nicht in unserem. Das allerdings behauptet der Rezensent, nicht die Autoren.

Wer ist die Zielgruppe?

Wie anfangs schon erwähnt, richtet sich das Buch an interessierte Laien, die sich offen und unvoreingenommen anhören möchten, was Stephen Hawking und Leonard Mlodinow zu sagen haben. Sprachlich nicht abgehoben und vieles mit Beispielen in Wort und Bild erklärend, ist es nicht schwer, den Ausführungen zu folgen.

Ob der Leser nach der Lektüre für sich auch ausschließt, dass es zwangsläufig einen Gott geben muss, bleibt jedem selbst überlassen.

Mein Fazit:

Mir hat es Spaß gemacht, auf so lockere Art und Weise Wissen vermittelt zu bekommen. Die Sprache ist sympathisch leicht und nicht oberlehrerhaft. Hier und da lockert ein Scherz den Text im richtigen Maß auf, so dass sich das Buch nicht wie eine Lehrstunde an der Universität liest, bei der der Leser mit Fakten druckbetankt wird.

Mir wurde im Buch sogar eine Frage beantwortet, die ich schon lange hatte: Was war eigentlich vor dem Urknall? Falls auch Sie sich das schon einmal gefragt haben, die Antwort steht in „Der große Entwurf“.

Gebunden: 192 Seiten
Originaltitel: The Grand Design
Aus dem Amerikanischen von Hainer Kober
ISBN-13: 978-3-498-02991-3
www.rowohlt.de
www.hawking.org.uk

Der Autor vergibt: (5/5) Ihr vergebt: SchrecklichNa jaGeht soGutSuper (No Ratings Yet)

Justin Cronin – Der Übergang

Die Handlung:

Die sechsjährige Amy Harper Bellafonte, aus einer Affäre geboren, wird von ihrer Mutter weggegeben. Das FBI greift sich das Mädchen und setzt es zusammen mit einem Dutzend Schwerverbrecher einem Experiment mit einem Virus aus, das zur Unsterblichkeit führen soll. Das Experiment schlägt katastrophal fehl und die Welt wird ins Chaos gestürzt.

Es scheint, dass Amy die Einzige ist, die die Welt jetzt noch retten kann …

Mein Hör-Eindruck:

Das Buch hat 1024 Seiten, und auch die Hör-Ausgabe, trotz Kürzung, umfasst stattliche zehn CDs. Diese Größenordnung bin ich eher von ungekürzten Lesungen der „Harry Potter“-Romane oder „Perry Rhodan“ gewohnt. Aber offenbar wollte der Verlag dem Hörer etwas Gutes tun und nicht zu sehr streichen, aber auch nicht langweilen und jedes kleine Detail vorlesen lassen. Wobei ich mich das ein und andere Mal schon gefreut hätte, wenn (problemlos) um weitere Stunden gekürzt worden wäre, an Stellen, an denen die Geschichte nicht vorankommt und die Protagonisten nicht von der Stelle.

Der Sprecher

David Nathan entwickelt sich immer mehr zu einem meiner Favoriten. Selbst die über 40 Stunden „Die Arena“ von Stephen King mit ihm waren kurzweilig, weil er es perfekt versteht, seine Stimme leicht zu modulieren, wenn es vonnöten ist. Sei es, um verschiedenen Charakteren eine eigene wiedererkennbare Stimme zu verleihen, oder um Spannung aufzubauen. Hier merkt man, dass er als deutsche Synchronstimme von Johnny Depp und Christian Bale nicht nur Texte abliest, sondern die Szenen auch vor dem Mikro spielt. Umso glaubhafter sind das Ergebnis und das Erlebnis für den Hörer. Die Geschichte klingt erzählt und nicht nur vorgelesen.

Gestört hat mich immer mal wieder eine falsche englische Aussprache Nathans. Bei „Mardi Gras“ spricht der Amerikaner das „S“ nicht, und bei „New Orleans“ liegt die Betonung auf dem „O“, nicht auf auf dem „ea“. Das allerdings hätte die Aufnahmeleitung bemerken müssen.

Das Hörerlebnis

Abgesehen davon konnte ich mal langsam, mal schnell, dann wieder mit Vollbremsung, auch mit spontanem Zeitsprung und wieder mit blutiger Action, ein postapokalyptisches Amerika erleben, das von Vampiren bevölkert wird, die eigentlich keine sind, eher eine Art Zombie. Und das nicht nur, weil „Vampir“ heutzutage nicht mehr „N-o-s-f-e-r-a-t-u“ geschrieben wird, sondern „E-d-w-a-r-d“. Die Vampire aus „Der Übergang“ sind aus einem Virus entstandene Killer, da ist nichts Romantisches dran.

Eigentlich könnte man das Buch auch als eigenständigen Roman stehenlassen. Das Ende ist offen, was nicht verwundert, es ist ja auch Teil eins von drei, und es entsteht der Eindruck, als sei der Weg das Ziel und die Geschichte steuere nicht wirklich auf ein Ende zu. Dennoch könnte das (Hör-)Buch als Ende-zum-Nachdenken und Abschluss durchgehen.

Ich bin auf jeden Fall gespannt, ob sich Cronin weiterhin lustig aus allem, was Rang und Namen hat, freizügig bedient, um seine Story weiterzuerzählen. Mich würde allerdings auch nicht wundern, wenn auch das dritte Buch kein wirkliches Ende hätte, und ob es happy ist, bleibt auch abzuwarten. Vielleicht sind die Hauptcharaktere um Amy (die eigentlich in „Der Übergang“ nur eine Nebenrolle spielt, auch wenn sie das Cover ziert und in der Verlagsinfo gern als Hauptperson dargestellt wird) am Ende des dritten Teils am Ozean ankommen, und es entstünde der tiefenpsychologisch wertvolle Dialog:

„Oh, guckt mal, der Ozean … wollen wir ’ne Runde schwimmen?“
„Ne, lasst mal wieder umdrehen.“
Ein paar fäkale Kraftausdrücke folgen.

Es ist halt ein Roadmovie in Buchform. Eine Geschichte, bei welcher der Weg das Ziel ist, auch wenn die Protagonisten etwas anderes behaupten.

Der zweite Teil wird 2012 erscheinen und den Titel „The Twelve“ tragen. Der letzte Teil „The City of Mirrors“ ist für 2014 geplant. Bereits vor dem Erscheinen von „Der Übergang“ verkaufte Cronin die Filmrechte an dem Buch an Fox 2000 für $1.75 Millionen. $3.75 Millionen gab es für den Autor vom Verlag für die gesamte Trilogie.

Die Verpackung – Das Booklet

In einer aufklappbaren Pappschachtel sind die zehn CDs der Lesung jeweils einzeln nochmals in Papphüllen verpackt. Das Booklet ist ein zweiseitiger Flyer, in dem das Gleiche steht, was auch auf der Rückseite der CD-Box zu lesen ist. Zusätzlich gibt es noch ein paar kurze Infos zu Autor und Sprecher.

Die düstere und abgewetzte Optik, die das Buch ziert, ist auch für das Cover der Lesung übernommen worden und passt gut zur Stimmung, die vermittelt werden soll. Die ganze Box sieht aus, als wäre sie schon eine Zeit lang unterwegs gewesen und hätte einiges hinter sich, genau wie die Protagonisten in der Geschichte.

Mein Fazit:

Wer postapokalyptische Erzählungen wie „The Road“ oder „I am Legend“ mag und wen es nicht stört, dass dieser Roman eine Reise ohne Abschluss ist und erst der erste von drei Teilen, der kann sich hier über 700 Minuten lang düster und teilweise actionreich-brutal unterhalten lassen. Nicht zuletzt, weil David Nathan wieder einmal gute Arbeit leistet, trotz der immer wieder eingestreuten Fäkalausdrücke. Aber dafür kann ja der Sprecher nichts. Scheiße aber auch.

10 Audio-CDs mit ca. 12,5 Stunden Spieldauer
Gesprochen von David Nathan
ISBN-13: 978-3-8371-0421-9
www.randomhouse.de/randomhouseaudio
www.der-übergang.de

Der Autor vergibt: (4/5) Ihr vergebt: SchrecklichNa jaGeht soGutSuper (No Ratings Yet)

Thomas Thiemeyer – Der Palast des Poseidon (Chroniken der Weltensucher 2)

Die „Chroniken der Weltensucher„:

Band 1: „Die Stadt der Regenfresser“
Band 2: „Palast des Poseidon“
Band 3: „Der gläserne Fluch“
Band 4: „Der Atem des Teufels“
Band 5: „Das Gesetz des Chronos

Als Hörbuch erschienen lediglich die ersten drei Bände.

Die Handlung:

Im Mittelmeer verschwinden plötzlich Schiffe auf unerklärliche Weise, angeblich sei ein Seeungeheuer dafür verantwortlich. Carl Friedrich von Humboldt, der nach seinem Abenteuer in Peru unter die Freelancer gegangen ist, wird von einer griechischen Reederei beauftragt, mit seinem Team heraus zu finden, was hinter der ganzen Sache steckt. Und so macht er sich mit dem Schiff „Calypso“ auf die Reise, um über und unter Wasser nach der Ursache zu suchen.

Mein Hör-Eindruck:

Das Hörerlebnis

Ohne Musik, ohne Geräusche, ohne Vorankündigung der Art „Sie hören …“ geht es direkt los mit der Geschichte. Und nach den ersten Minuten hatte ich den Eindruck, als würde Dietmar Wunder mit angezogener Handbremse lesen oder davon ausgehen, dass der Hörer nur eine begrenzte Anzahl an Wörtern pro Minute verarbeiten kann. Dieses Gefühl legte sich zum Glück recht schnell wieder, als der Sprecher anfing zu zeigen, was er kann, und das ist so einiges.

Er kann auf jeden Fall auch schneller lesen, wenn es spannend und dramatisch wird. Er kann seine Stimmfarbe modulieren oder einen Berliner Akzent auflegen, wenn die Leute des niederen Volkes reden, und er kann leicht aufgesetzt klingen, wenn Carl Friedrich von Humboldt spricht. Ganoven, Frauen und Ausländer weiß er gekonnt unterschiedlich zu sprechen und der Wiedererkennungswert der Charaktere ist die ganze Zeit über gegeben.

Schon nach den ersten turbulenten Szenen hatte ich vergessen, dass ich anfänglich ein wenig Untermalung vermisst hatte. Im Nachhinein gesehen, kommt das Hörbuch auch gut ohne aus, denn Dietmar Wunder macht seine Arbeit wirklich gut und es dem Hörer durch seine Erzählweise wirklich schwer, das Hörbuch zu stoppen, wenn es mittlerweile zu spät zum Weiterhören oder man auf der Arbeit angekommen ist.

Die von den Charakteren empfundenen Emotionen vermittelt Wunder von träumerisch bis gemein genauso souverän wie entspannte und angespannte Situationen durch Anpassung der Lesegeschwindigkeit und Änderung der Stimmlage.

Auch wenn das Hörbuch ohne Geräusche und Musik gut auskommt, wäre für eine Fortsetzung eine dauerhafte Untermalung perfekt. Ein paar Windgeräusche, ein Meeresrauschen, ein wenig sanfte Musik im Hintergrund, und das Hörerlebnis wäre auch noch perfektes Kopfkino. Die einzigen „Spezialeffekte“, die es zu hören gibt, sind Pseudo-Funkgeräte-Stimmen und ein wenig Hall. Die Kollegen im englischsprachigen Ausland machen das schon eine ganze Weile so und steigern dadurch das Erlebnis noch mal um einiges.

Der Sprecher

Dietmar Wunder ist die deutsche Stimme von Adam Sandler, Jamie Foxx, Robert Downey Jr. und Daniel Craig. Dass er auch auf verschiedenen Theaterbühnen gespielt hat, kommt ihm bei dieser Produktion zugute.

Das Case – Das Booklet

Die CDs saßen ziemlich fest im Jewelcase und ich hatte Angst, dass ich entweder die Halterung oder aber die CDs beim Herausnehmen beschädige. Aber das ist bei Jewelcase-Boxen, die für mehrere CDs bestimmt sind, leider schon immer so gewesen.

Wenn man die CD-Trays umklappt, kommt ein schöner, altertümlich gezeichneter Kartenausschnitt einer Weltkarte zum Vorschein, der Griechenland und die umliegenden Meere zeigt. Das Cover des Booklets ziert das wunderschön gestaltete und gezeichnete Bild, das auch schon die Vorderseite des Buches bildet. Im Booklet ist der Inhalt der sechs CDs aufgeführt und man kann anhand der Namen der einzelnen Tracks leicht gesuchte Stellen in der Geschichte wiederfinden.

Dann folgt eine Seite mit Infos zu Thomas Thiemeyer und Dietmar Wunder und im Anschluss eine „Encyclopedia Humboldtica“. Diese erklärt alphabetisch sortiert dreizehn Begriffe aus und zu der Geschichte. Enthalten sind unter anderem Wörter wie „Roboter“, „Atlantis“, „Eiffelturm“ oder „Tesla, Nikola“.

Danach gibt es noch ein paar Seiten mit Werbung für andere Hörbücher des Verlags.

Mein Fazit:

Ein tolles Abenteuer für Fans der klassischen Jules-Verne- und Steampunk-Abenteuer, gelesen von einem, der es kann. Diese Lesung war für mich wie ein spannendes Buch, von dem man wirklich nur noch schnell dieses eine Kapitel zu Ende lesen will und dann aber auch wirklich aufhört, ganz ehrlich, versprochen. Ich hatte Mühe, mich zurückzuhalten, das ganze Abenteuer auf einen Schlag zu hören. Ab und zu musste ich leider aus der Welt von Carl Friedrich von Humboldt in meine eigene zurück.

Gekürzte Lesung auf 6 Audio-CDs mit ca. 450 Minuten Spieldauer
ISBN-13: 978-3-8337-2612-5
www.jumboverlag.de
www.weltensucher-chroniken.de
www.thiemeyer.de

Der Autor vergibt: (5/5) Ihr vergebt: SchrecklichNa jaGeht soGutSuper (No Ratings Yet)

Dave Duncan – Die Jägersschenke

Die „Omar„-Romane:

„Die Straße der Plünderer“
„Die Jägersschenke“

auch als Sammelband erschienen: „Omar, der Geschichtenerzähler“

Die Handlung:

Unglückliche Umstände verschlagen den Geschichtenerzähler Omar ziemlich durchgefroren in die „Jägersschenke“. Unglücklich deshalb, weil er hier im Sommer zuvor nicht nur die Zeche geprellt hat, nachdem er seine Speisen nicht bezahlen konnte, sondern auch noch den Hund des Wirts erschlagen.

Verständlicherweise möchte sich der Wirt nun rächen und Omar nackt zurück in den Winter schicken, da kommt Omar auf eine Idee. In einem Geschichtenwettbewerb will er im Wechsel gegen die anwesenden Gäste antreten und so lange seine Geschichten als die besseren anerkannt werden, darf er bleiben. Und so fängt Omar an, um sein Leben zu erzählen. (Veränderte Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

Nachdem die 1992 und 1995 erschienen zwei „Omar“-Bücher bei uns bereits 2007 als Sammelband bei Otherworld veröffentlicht wurden, entschied sich Bastei Lübbe nun dazu, die beiden Romane „Die Straße der Plünderer“ und „Die Jägersschenke“ noch einmal separat als preiswerte Taschenbuchausgaben zu veröffentlichen. In beiden Büchern steht der Geschichtenerzähler Omar im Mittelpunkt und beide können auch einzeln gelesen werden, ohne die jeweils andere Geschichte zu kennen.

Die Gäste in der „Jägersschenke“, gegen die Omar antritt, sind vom Autor interessant gezeichnet und sehr unterschiedlich. Sechs Geschichten hat der Geschichtenerzähler zu erzählen und tritt dabei gegen einen Soldaten, eine Schauspielerin, einen Spielmann, einen Rechtspfleger, eine Zofe und einen Pferdehändler an.

Das klingt auf den ersten Blick nach einer Menge Abwechslung, allein auf Grund der unterschiedlichen Charaktere, aber leider erzählen sowohl die Gäste als auch Omar im Prinzip eine einzige große Geschichte um ein kriegerisches Königreich immer ein Stückchen weiter. Natürlich werden von Omar immer neue Details eingefügt und er schmückt seine Geschichten ein wenig mehr aus als seine Gegner … muss er ja auch, denn er will ja gewinnen und nicht nackt hinaus in die Kälte geschickt werden. Dennoch hätte ich von einem Geschichtenerzähler, der mit geschilderten Abenteuern handelt, nach dem Lesen des Klappentextes erwartet, dass er nicht einfach die Vorlage der anderen Gäste aufgreift und einfach nur weiter erzählt, sondern völlig eigenständige Geschichten zum Besten gibt. Hierfür fehlten dem Autor entweder die Ideen oder er sparte sie sich für andere Bücher auf.

Dennoch ist Omar ein Charakter, dem man als Leser (dem er ja nichts getan hat) nicht böse sein kann, wenn er wieder einmal die Wahrheit so hindreht, wie sie ihm zuträglich ist. Auch die Zeche hat er ja nie geprellt, er wollte ja bezahlen …

Interessant ist auch, dass der Roman keine einfache Sammlung von aneinandergereihten Geschichten ist, sondern sich auch in der Gruppe der Gäste mit zunehmender Zeit eine eigene Dynamik und Anspannung bildet. Natürlich ist Omar auch hieran nicht ganz unschuldig. Und so wird zwischen den Geschichten eifrig diskutiert.

Mein Fazit:

Der Roman über den liebenswerten Wahrheitsverdreher Omar lässt sich trotz der zum Genre passenden altertümlichen Sprache flüssig lesen. Sobald der Geschichtenerzähler in seinem Element war, stellte sich bei mir unweigerlich ein dauerhaftes Grinsen ein und ich wünschte ihm, dass er den Wettstreit gewinnen würde.

Ein Fantasy-Roman ohne Trolle, Oger, Elfen und Orks in den Hauptrollen, sondern ein Charakterroman, der seine Aufgabe erfüllt: er unterhält, und das gut. Der geneigte Leser kann anschließend wie schon erwähnt problemlos zum Vorgänger- oder Sammelband greifen.

Taschenbuch: 480 Seiten
Originaltitel: The Hunter’s Haunt (1995)
Aus dem Englischen von Michael Krug
ISBN-13: 978-3404206261
www.luebbe.de

Der Autor vergibt: (4/5) Ihr vergebt: SchrecklichNa jaGeht soGutSuper (No Ratings Yet)

 

Karl May – Der Schatz im Silbersee

Die Handlung:

Old Firehand ist auf der Reise zurück zum Silbersee, an dem er eine Silberader entdeckt hatte. Aber nicht nur er ist auf dem Weg dorthin, auch eine Gruppe von Tramps unter der Führung von Cornel Brinkley, der im Silbersee einen Schatz heben will.

Viele Kämpfe und Indianerüberfälle behindern die Reisenden, zu denen sich auch Winnetou und Old Shatterhand gesellen.

Mein Eindruck:

Eigentlich ist der Titel des Buches irreführend, denn eigentlich beschreibt der Großteil der Handlung den Kampf zwischen guten Cowboys (und teilweise auch Indianern) und bösen Tramps (und teilweise auch Indianern).

Immer wieder kommt es zu Konflikten und immer wieder werden neue Charaktere zum Handlungsstrang hinzugefügt. Das dient zum einen der Auflockerung, zum anderen fragt sich der Leser aber irgendwann, ob bei dem Roman der Weg das Ziel ist. Und auch die Namen der Protagonisten sind Karl-May-typisch lustig. Tante Droll, der gar keine Frau ist, sondern nur aufgrund seiner Kleidung so genannt wird, Hobble Frank, Der lange Davy, Der dicke Jemmy … allein schon beim Lesen der Namen formt sich ein schräges Bild im Kopf.

Die Charakterzeichnung ist sehr klar und strikt. Es gibt gute Menschen und schlechte Menschen. Bei Old Shatterhand und seinen Leuten bzw. der Gegenseite um Cornel Brinkley kann man leicht und schnell erkennen, wer hier gut und wer böse ist. Aber auch bei den Indianern gibt es nicht nur die Bösen, die überfallen, skalpieren und Ohren abschneiden, sondern auch die guten Timbabatschen. Die allerdings verraten die Guten und werden dann auch wieder böse.

Wer das Buch liest, weil er schnell herausfinden möchte, was es denn nun mit dem Schatz auf sich hat, der wird vielleicht etwas enttäuscht sein, weil er beim Lesen ständig von Kämpfen und Überfällen aufgehalten wird. Wer sich aber an die Seite von Old Shatterhand gesellt, den erwartet eine tolle und spannende Abenteuerreise mit jeder Menge Action. Allerdings ist die Action streckenweise sehr brutal beschrieben, denn die Indianer schneiden tatsächlich Ohren ab und lassen ihre Widersacher von Hunden zerfleischen.

Die Sprache – Die Rechtschreibung

„Der Text des vorliegenden Bandes folgt originalgetreu der ersten Buchausgabe von 1894“, steht noch vor der Inhaltsübersicht, und entsprechend ist die Rechtschreibung auch „alt“. Aufgelockert wird der Text durch immer wieder eingestreute englische Vokabeln wie „drink“ oder „behold“ oder auch „all devils“, was bei mir allerdings eher als eine Art „Guckt mal, das spielt wirklich im Wilden Westen … und alle reden auch wirklich Englisch!“ jedes Mal ein Grinsen hervorrief. Auch die Sprache des Romans ist dem Alter entsprechend authentisch.

Mein Fazit:

Ein zeitloser Klassiker, den man auch heute noch lesen kann. Denn ein Abenteuer bleibt ein Abenteuer, egal in welcher Zeit es spielt. Hauptsache es ist spannend erzählt. Und „Der Schatz im Silbersee“ ist eine spannende Erzählung.

Taschenbuch: 768 Seiten
Mit sämtlichen Illustrationen der ersten Buchausgabe von 1894,
einem Essay von Hans-Rüdiger Schwab zu dem Roman
und einer Zeittafel zu Leben und Werk von Karl May
ISBN-13: 978-3423138857
www.dtv.de

Dieses Buch gehört zur Reihe „Klassiker der Abenteuerliteratur“ von dtv:

Daniel Defoe: „Robinson Crusoe“
Jules Verne: „Reise zum Mittelpunkt der Erde“
Robert L. Stevenson: „Die Schatzinsel“
Karl May: „Der Schatz im Silbersee“
Jack London: „Lockruf des Goldes“ (Oktober 2010)

Der Autor vergibt: (4/5) Ihr vergebt: SchrecklichNa jaGeht soGutSuper (No Ratings Yet)

Perry Rhodan – Brennpunkt Andro-Beta (Silber Edition 25)

_Die Handlung:_

|Im Jahr 2402 steht die Entscheidung bevor: Die Terraner stoßen nach Andro-Beta vor, jene Kleingalaxis im Vorfeld der großen Galaxis Andromeda. Dort wollen Perry Rhodan und seine Begleiter jene Gefahr bannen, die der Milchstraße durch die Meister der Insel und ihre Angriffe droht.

Mit seinem Raumschiff, der |CREST II|, unternimmt Perry Rhodan erste Erkundungsflüge in den absolut fremden Raum. Sie stoßen auf einen Moby, ein riesiges Lebewesen, das in der Lage ist, im Leerraum zwischen den Sternen zu existieren. In seinem Innern leben die geheimnisvollen Twonoser – ein Volk mit vielen Facetten.

Während die Terraner noch die ersten Kontakte knüpfen, erkennen die Herrscher über Andromeda, dass Fremde ihren Herrschaftsbereich betreten haben. Sie reagieren sofort – und Perry Rhodan kommt in Kontakt zu einem alten Volk, das er bereits kennt und über dessen Ursprünge er in der Fremde mehr erfährt …|
(Verlagsinfo)

_Das Hörbuch:_

25 Lesungen der „Perry Rhodan“-Silberbände gibt es mittlerweile. Welcher Fan hätte 2002 mit dem Erscheinen von „Die Dritte Macht“ erwartet, dass die Hörbuchversion der Silberbände tatsächlich so lange durchhalten würde?

Dies ist nicht zuletzt der Verdienst von Josef Tratnik, denn Hörbücher und insbesondere Lesungen stehen und fallen mit dem Sprecher. Tratnik erzählt wie immer souverän und enthusiastisch eine spannende Geschichte und klingt dabei wie bei der ersten Silber Edition. Ich habe keine Ermüdungserscheinungen feststellen müssen, denn Tratnik ist immer noch mit dem gleichen Eifer bei der Sache wie schon vor acht Jahren, als die erste Lesung erschien, auch wenn es mir in diesem Silberband im Vergleich zu den Vorgängern zu viel Gerede um die und mit den Mobys und zu wenig Action gab. Aber dafür kann ja der Sprecher nichts.

Der Stammhörer, und davon gibt es offenbar sehr viele, hört an jeder von Tratnik aufgelegten Stimmfarbe sofort, welcher Charakter gerade spricht, noch bevor es die Story verrät. Allein den Telepathen John Marshall liest er exakt so wie Perry Rhodan selber. Autoritär, selbstbewusst, mit kräftiger Stimme und manchmal leicht hektisch. Das könnte zu Verwirrungen führen, aber wenn die beiden aufeinandertreffen, dann verändert Tratnik die Stimme von Marshall leicht.

Gucky verursacht nach wie vor jedem Hörer einen Tinitus, weil der Kermit-Akzent in den Ohren schmerzt, wenn das Hörbuch mit Kopfhörern gehört wird. Hier wäre ein Meter Abstand vom Mikro angenehmer gewesen. Das Gleiche gilt auch für die Vertonung der Umweltangepassten. Diese Charaktere werden von Tratnik wie immer ins Mikro geschrien.

Ansonsten erwartet den Hörer wieder das ganze Spektrum aller Akzente, derer Tratnik mächtig ist, und die gewohnt ruhige und Ich-spreche-jetzt-so-tief-wie-ich-kann-Stimme von Icho Tolot.

Mit Musik und Ambient-Sounds wird mir immer noch zu vorsichtig umgegangen. Zwar ist mittlerweile hörbar mehr Untermalung da (auch wenn es teilweise nur ein nervender Dauerton ist) als noch zu Zeiten der „Dritten Macht“, aber es ist noch reichlich Raum für mehr Beiwerk vorhanden. Hier wünsche ich mir weiterhin eine Angleichung an amerikanische Standards. Bei den Lesungen der neuen amerikanischen „Star Wars“-Hörbücher ist immer etwas zur Geschichte Passendes im Hintergrund zu hören, was das ganze Geschehen wesentlich lebendiger macht.

|Die Bonus-CD und der Bonus-Sprecher|

Da Josef Tratnik nicht den ganzen Tag nur für „Perry Rhodan“ lesen kann und die (zahlungswilligen) Fans nach mehr Hörnachschub drängten, wird die Jubiläums-Geschichte „Helden im Ruhestand“ von Andreas Laurenz Maier gelesen. Diese Novelle, die auf einer Bonus-CD enthalten ist, wurde von Marc. A. Herren geschrieben und soll mit einem Augenzwinkern auf den neuen Plan des Verlages rund um Perry Rhodan hinweisen.

Maier ist den Abonnenten der wöchentlichen Heftlesungen der Erstauflage von „Perry Rhodan“ bereits bekannt und wird ab September im Wechsel mit Tom Jacobs, der ebenfalls zum Stamm der Sprecher der Heftlesungen gehört, einen parallel erscheinenden Silberband-Zyklus vorlesen.

Auch Maiers Leistung als Sprecher ist rundum überzeugend. Im Gegensatz zu Tratnik macht er teilweise längere Sprachpausen und legt ein wenig mehr Schauspiel in seine Darbietung, was der Geschichte einen Hauch mehr Lebendigkeit verleiht als dem Vortrag Tratniks. Dadurch wirkt die Erzählung sehr stimmungsvoll und manchmal auch dramatisch, auch wenn es sich um eine Humoreske handelt.

Auf jeden Fall ist Maier als Sprecher ein Gewinn für das Franchise, und Fans, die ihn von den Heftlesungen noch nicht kennen, brauchen keinen Qualitätsabbruch zu befürchten, nur weil der neue Parallel-Zyklus nicht von Josef Tratnik gelesen wird.

|Die „neuen“ Silber Editionen|

„Das Konzil“ besteht aus sieben Silberbänden, die jeweils in vier Teilen in dreiwöchigem Abstand parallel zu den Tratnik-Lesungen erscheinen sollen. Außerdem wird es diese Lesungen nicht mehr als Audio-CD-Boxen geben, sondern als MP3-Download und, nach Erscheinen des vierten und letzten Teils eines Silberbandes, auch als MP3-CD.

Die künftigen Lesungen mit Josef Tratnik wird es nach wie vor auch als schicke Pappboxen geben, die nebeneinander im Regal ein nettes Bild zeigen, das sich aus den Rändern der einzelnen Schuber zusammensetzt.

_Das Fazit:_

Perry-Rhodan-Hörbuch-Fans greifen hier eh zu und müssen nicht erst überzeugt werden, denn sie wissen mittlerweile, was sie bei einer Tratnik-Lesung erwartet. Die einzige Enttäuschung ist die lange Stille zwischen dem Ende des letzten Tracks und dem ersten von Silber Edition 26, die in drei Monaten erscheint.

Auch die Idee des Verlages, eine Bonus-Geschichte in diese Jubiläumsbox zu packen, wird gut ankommen und dient zeitgleich dazu, Werbung für den im September startenden neuen Parallel-Zyklus zu machen.

Bleibt mir und den anderen Fans nur zu wünschen, dass auch dieser Zyklus mit den „neuen“ Sprechern so gut ankommt und so lange durchhält wie die bereits laufende Serie.

|13 CDs in Papp-Klappbox, einzeln in Papphüllen verpackt
Spieldauer: ca. 14,5 Stunden („Brennpunkt Andro-Beta“) + 1 Stunde („Helden im Ruhestand“)
Gelesen von Josef Tratnik, Bonus-CD gelesen von Andreas Laurenz Maier
Booklet mit Vorwort zum Jubiläum, Cover der Einzelromane und einer Risszeichnung eines Raumschiffs der Twonoser
ISBN-13: 978-3939648796|
[www.einsamedien.de]http://www.einsamedien.de/
[perry-rhodan.net]http://perry-rhodan.net