Brent Weeks – Schattenblender (Licht-Zyklus 3.2)

Licht-Zyklus

Band 1: Schwarzes Prisma“
Band 2: Die blendende Klinge“
Band 3.1: Sphären der Macht“
Band 3.2: „Schattenblender“

Da sitzt Gavin nun also: im Verlies von Rath, der Hauptstadt von Ruthgar. Noch glaubt er, dass er sich mit seiner goldenen Zunge gegenüber Eirene Melargos herausreden kann. Doch er hat nicht damit gerechnet, dass eine Frau sich in Rath aufhält, die ihn noch weit mehr hasst als Eirene …!

Kips Versuche, etwas über das besondere Deck von Spielkarten herauszufinden, die Andross Guile so dringend von ihm haben will, waren nicht von allzu viel Erfolg gekrönt. Und auch sein Privatleben entwickelt sich überhaupt nicht so, wie er es sich erhofft. Um seinen Frust loszuwerden, tobt er sich am Boxsack im Trainingsraum des Prismas aus … mit unerwarteten Folgen!

Teia soll derweil zur Probe etwas aus den privaten Räumen der Weißen stehlen. Sie ahnt nicht, dass Meister Spitz mit diesem Auftrag noch ganz andere Ziele verfolgt!

Da es sich bei diesem Buch um eine zweite Hälfte handelt, gibt es zu den meisten Aspekten seit der letzten Rezension eigentlich nichts Neues zu sagen. Dazu gehört zum Beispiel die Charakterentwicklung von Kip. Was Gavin angeht, so wird sich eine eventuelle Entwicklung wohl erst im nächsten Band voll zeigen. Dasselbe gilt für Karris.

Auch die Handlung bietet nicht unbedingt etwas konkret Neues, sondern führt fort, was im Vorgängerband bzw. der ersten Hälfte aufgebaut wurde. Lediglich das Gewicht verschiebt sich ein wenig, weg von Gavin und hin zu Kip. Der Orden des gebrochenen Auges taucht erstaunlicherweise so gut wie gar nicht mehr auf, wenn man von Meister Spitz absieht.

Die Spannung steigt gegen Ende ein wenig an, von einem wirklich straff gespannten Bogen kann man aber noch immer nicht sprechen. Eine spontane Rettungsaktion und eine Flucht sind die einzigen, etwas turbulenteren Passagen. Zusammen mit den vielen Geheimnisse im Zusammenhang mit den Spielkarten halten sie das Interesse wach, feuchte Hände hab ich aber keine bekommen. Dafür kann das Ende mit ein paar fiesen Überraschungen aufwarten.

Überraschend viel Raum nimmt Kips Liebesleben ein, wenn man es denn als solches bezeichnen will, obwohl es natürlich in Wechselwirkung zur Handlung steht, vor allem im Hinblick auf Tisis. Die Szenen waren aber völlig kitschfrei.

Unterm Strich müsste man eigentlich diesen und den Vorgängerband gemeinsam betrachten, und alles in allem können sie mit den ersten beiden Bänden mithalten. Allerdings ist die Bandbreite der Handlung inzwischen so groß, dass der Fortschritt darunter zu leiden beginnt. Obwohl ich sonst immer für neue Ideen zu haben bin, wäre es hier wohl besser, der Autor würde zugunsten des Vorhandenen auf neue Aspekte verzichten. Zumal er bereits die Fähigkeit bewiesen hat, der Handlung durch überraschende Wendungen immer wieder neue Impulse zu verleihen.

Brent Weeks wollte schon als Junge Schriftsteller werden und hat sich deshalb nach dem College nicht mit dem Erlernen eines anderen Berufes aufgehalten, sondern gleich mit dem Schreiben begonnen. Bis jemand bereit war, ihm etwas dafür zu bezahlen, hielt er sich als Barkeeper über Wasser. Aus seiner Feder stammt außer dem Licht-Zyklus auch die Nachtengel-Trilogie sowie „Perfect Shadow“, ein Prequel zur Nachtengel-Trilogie, das auf Deutsch noch nicht erschienen ist.

Broschiert 640 Seiten
Originaltitel „The Broken Eye“
Deutsch von Michaela Link
ISBN-13: 978-3734160387

www.brentweeks.com
www.randomhouse.de/blanvalet

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