Dreizehn geheimnisvolle Bilder sorgen auf dem Schrottplatz von Justus‘ Onkel Titus für allerhand Aufregung. Als sich eine ganze Reihe von zwielichtigen Gestalten für die Gemälde interessiert, wittern die drei ??? einen Fall. Zu dumm, dass einige der Bilder bereits spurlos verschwunden sind. Justus, Peter und Bob müssen sich bei ihrer Suche beeilen, denn Rocky Beach wird von einem hinterhältigen Erpresser heimgesucht, der es ausgerechnet auf Kunstwerke abgesehen hat und eine mysteriöse Spur hinterlässt. (Verlagsinfo)
Mein Eindruck:
Die Autorin verliert keine Zeit und es vergeht keine Minute, da gibts den ersten „Mord“ zu vermelden. Aber diesmal sinds nicht die Juniordetektive selbst, die das ermitteln, sondern Justus‘ Tante Mathilda … auch mal was Neues … nach immerhin 160 Abenteuern.
Und in die Ferne schweifen müssen die Jungs auch nicht, denn es ist der Schrottplatz selbst, auf dem es etwas zu finden gibt … oder auch nicht … mehr. Und zwar nicht irgendwas, sondern „tetra modernen, naiven Realismus“ … wenn ihr wisst, was gemeint ist. Nicht? Gut, ich auch nicht. Verwirrt ist davon offenbar sogar der Meisterdetektiv Justus Jonas, antwortet er doch auf die Frage nach dem Namen des Malers dieser gesuchten Bilder, dass er die Ziffern auf den Gemälden nicht erkannt hat. Ziffern sind bekanntlich Zahlzeichen und keine Buchstaben … und 08/15 wird der Maler wohl kaum heißen. Ob das wohl der Grund ist, warum die Jungs gar keinen Auftrag bekommen, die verschwundenen Bilder zu suchen?
Das hat die drei aber noch nie davon abgehalten, selbst die Ermittlungen aufzunehmen. Dabei gibts wieder etwas Seltsames zu hören … einen Ermittlungszeitsprung, der nicht vom Erzähler kommentiert, sondern nur von ein paar Streichern musikalisch unterbrochen wird. Peter ist weg … streich, streich … Peter ist wieder da. Das klingt genauso seltsam, wie es sich hier liest. Auch die Musikauswahl ist hier ab und an etwas … „tetra modern“ … und klingt verdammt nach den Stückchen, die unter die alten EUROPA-Science-Fiction-Hörspiele der Marke COMMANDER PERKINS gemischt wurden.
Der geheime „Star“ dieser Folge ist dann auch weder Peter, noch Bob oder Justus, sondern Brock, der nicht ganz so intelligente Schrottplatzgehilfe, der von Guido A. Schick wie „Forrest Gump“ gesprochen wird und so jedem, der es nicht wissen soll, erzählt, was die drei Fragezeichen so alles herausgefunden haben. Und das ist in der ersten halben Hörstunde nicht viel.
Dann aber wird die Story zwar nicht komplexer, das Abenteuer-Tempo nimmt aber Fahrt auf. Und wer hier nicht richtig aufpasst, der verliert schnell den Überblick, wer denn so alles hinter den Bildern her ist. Das WARUM, das kann man sich allerdings denken.
Turbulent und teilweise sogar dramatisch erlebt der Hörer dann die Jagd zusammen mit den Jungs und kann sich am Ende entspannt mit dem Abschlusslacher zurücklehnen. Fall gelöst, Hörspaß gehabt.
Wer übrigens zum Zeitpunkt des Erscheinens der Printversion dieses Falles, also im Jahr 2011, rund um Bremen gewohnt hat, der wird bemerkt haben, dass die hier gesuchten Bilder des norwegischen Malers Edvard Munch in derselben Stadt in einer Ausstellung zu sehen waren. Das kann gut und wird sicher auch die Inspiration für diese Story gewesen sein.
Die Sprecher und ihre Rollen:
Erzähler: Thomas Fritsch
Justus Jonas: Oliver Rohrbeck
Peter Shaw: Jens Wawrczeck
Bob Andrews: Andreas Fröhlich
Tante Mathilda: Karin Lieneweg
Greenwalt: Harald Dietl
Brock: Guido A. Schick
Deforge: Bruno F. Apitz
Mrs. Kretchmer: Monika Werner
Mrs. Espenson: Karin Eckhold
Mrs. Wondratschek: Ela Nitzsche
Mrs. Field: Celine Fontanges
Inspektor Cotta: Holger Mahlich
Mr. Harris: Lutz Harder
Trackliste:
1. Mord in Rocky Beach!
2. Brock erinnert sich
3. Im Atelier des Malers
4. Im Frauen-Club
5. Die Rückkehr des Zauberers
6. Gefragte Porrees
7. Ein Bild gibt Rätsel auf
8. Der Vampir
9. Das Verwirrspiel
10. Echtes Blut
11. Komplikationen
12. Ein alter Bekannter
13. Perfekte Tarnung
14. Ein Bild in Lebensgefahr
Technik-Credits:
Based on characters created by Robert Arthur
Erzählt von Kari Erlhoff
Buch und Effekte: André Minninger
Redaktion und Geräusche: Wanda Osten
Regie und Produktion: Heikedine Körting
Titelmusik: Simon Bertling & Christian Hagitte (STIL)
Musik: Christian Hagitte & Simon Bertling (STIL), Stahlberg, Betty George, Morgenstern, Conrad
Cover-Illustration: Silvia Christoph
Design: Atelier Schoedsack
Die Ausstattung:
Die CD steckt in einem Jewel-Case. Das Bookletchen enthält eine Doppelseite voller Live-Tourdaten der „Phonophobia“-Tour, die 2014 stattfinden wird. Dazu kommt noch eine Aufstellung der Sprecher und ihrer Rollen und eine kleine Bildvorschau für die nächste Folge 162 „… und der schreiende Nebel“. Auf der Rückseite des Case finden wir eine kurze Inhaltsangabe und die Trackliste.
Mein Fazit:
Um gestohlene Bilder gehts nicht das erste Mal bei den DREI FRAGEZEICHEN, aber diese Geschichte hat dennoch ihren eigenen Twist und ihre eigene Spannung. Direkt nachdem der Hörer herausgefunden hat, worum es eigentlich geht, dreht die Autorin an der Spannungsschraube und schafft es, einen interessanten Plot zu entwickeln, der über 70 Minuten spannend unterhalten kann.
Es stellen sich nur zwei Fragen: Ist der Gärtner immer der Mörder? … und … ist Bob eigentlich schwerhörig?
1 Audio-CD mit 70:38 Minuten Spieldauer
Vom Verlag empfohlen ab 8 Jahren
EAN: 887254003120
http://www.natuerlichvoneuropa.de
Der Autor vergibt: