Stephen King – The Green Mile

Spannend, mystisch: Weltgericht im Todestrakt

Das Staatsgefängnis Cold Mountain im US-Bundesstaat Georgia, im Jahre 1932: Paul Edgecombe ist der für den Todestrakt verantwortliche Gefängnisaufseher. Hier wartet der elektrische Stuhl Old Sparky auf zum Tode Verurteilte. Doch mit Pauls Seelenruhe ist es vorbei, als der verurteilte Mörder John Coffey bei ihm landet. Er soll zwei junge Farmerstöchter missbraucht und getötet haben. Schon bald zweifelt Paul an Coffeys Schuld. Aber was ist Coffey dann? Eine kleine Maus taucht im Todestrakt, der „Green Mile“, auf. Sie scheint über besondere Fähigkeiten zu verfügen.

_Der Autor_

Was kann man noch über Stephen King, einen der erfolgreichsten Autoren der Welt, sagen, was nicht schon jeder weiß? Er hat 1973 seinen ersten Roman, „Carrie“, verkauft, den er nachts in einem Wohnwagen auf einer alten Schreibmaschine tippte, während er tagsüber als unterbezahlter Englischlehrer arbeitete. Der Rest ist Geschichte, wie es so schön heißt.

Von seinem Magnum Opus, dem Epos um Roland und den Dunklen Turm, ist nach „Wolfsmond“ und „Susannah“ auch der letzte Teil erschienen: [„Der Turm“. 822 So wird den King-Junkies der Lesestoff vorerst wohl nicht ausgehen. Und dann gibt es ja immer noch Richard Bachman …

_Der Sprecher / Die Lesung_

David Nathan, geboren 1971 in Berlin, gilt laut Verlag als einer der besten Synchronsprecher Deutschlands. Er leiht seine Stimme Darstellern wie Johnny Depp, Christian Bale und Leonardo DiCaprio. In „The Green Mile“ erweckt er die Spannung und den Horror zum Leben.

Die mit Hintergrundmusik inszenierte Lesung umfasst die ungekürzte Textfassung. Wie ich im direkten Vergleich feststellte, weicht der Text nur in einzelnen Formulierungen vom Text im Taschenbuch ab. Der Vorteil: besserer Stil. Manche Spezialbegriffe wie etwa „Canestoga (-Planwagen)“ wurden weggelassen, da sie den Hörer nur verwirren.

_Handlung_

(Nachdem der Hörer die zwei Einleitungen ertragen oder auch weggeklickt hat, kann’s endlich losgehen. Musik!)

Paul Edgecombe ist schon weit über achtzig Jahre alt, als er die Chronik seiner Erlebnisse aus dem Jahr 1932 niederschreibt. In jedem der sechs Teile erzählt er ein wenig mehr vom Geschehen im Altersheim, wo er jetzt wohnt und dessen Ähnlichkeit mit der „Green Mile“ ihm immer offensichtlicher wird. Paul hütet ein Geheimnis …

|Paul Edgecombe|

Die „Green Mile“ ist der Todestrakt (Block E) des Staatsgefängnisses von Cold Mountain im Bundesstaat Georgia. Hier ist Paul Edgecombe Oberaufseher der Wachmannschaft, die teils aus Stammpersonal, teils aus „Springern“ besteht. Zum Stammpersonal gehören Harry Terwilliger, Brutus „Brutal“ Howell, Dean Stanton und natürlich Edgecombe. Aber sie bekommen einen Neuzugang: Percy Wetmore ist mit seinen 21 Jährchen gerade erst volljährig geworden, aber schon arrogant wie König Rotz, weil er der Neffe des Gouverneurs ist. Weil während der Weltwirtschaftskrise alle Menschen um ihre Jobs bangen müssen, überlegen es sich die von Percy schikanierten Kollegen dreimal, ob sie sich mit ihm anlegen. Wie sich zeigt, werden sie es tun müssen.

|John Coffey|

Im Verlaufe der in Pauls Chronik erzählten Ereignisse geht es vor allem um drei Todeskandidaten. Da ist als Erstes der wichtigste: John Coffey. Er ist ein riesiger Schwarzer, der zwar geistig minderbemittelt ist – er kann seine Schnürsenkel nicht sehr gut binden -, aber er soll dennoch eine perfide und grausame Tat begangen haben. Das Gericht verurteilte ihn wegen Entführung, Schändung und Tötung der zwei Töchter des Farmers Klaus Detterick zum Tode auf dem elektrischen Stuhl. Ein Suchtrupp hatte ihn am Trapingus-Fluss mit den zwei blutverschmierten Mädchenleichen in den Armen gefunden. Zwar klagte und heulte er, aber der Zusammenhang war ja wohl eindeutig. Und außerdem ist er ein Schwarzer. Also verknackte man ihn.

Dass Coffey über die Kräfte eines Heilers verfügt, erfährt Edgecomb am eigenen Leib. Eine Blasenentzündung peinigt ihn derart, dass er beim Wasserlassen schreien muss. Coffey, der ihm nur „helfen“ will, legt ihm die Hand auf das fragliche Körperteil. Bei Paul gehen fast die Lichter aus, aber die Schmerzen verschwinden sofort. Aus Coffeys Mund entsteigt eine schwarze Wolke – Insekten? – die weiß wird und dann verschwindet. Die Heilkraft Coffeys macht sich Paul später mehrfach zunutze.

|Edouard Delacroix|

Der zweite Häftling ist Edouard Delacroix, ein verurteilter sechsfacher Mörder aus dem Mississippi-Delta, der als Cajun-Franzose eine Ahnung von französischer Kultur zu haben scheint. Er dressiert eine bemerkenswert intelligente Maus, die schon vorher für Verblüffung sorgte. Wurde sie zunächst „Steamboat Willy“ genannt – diesen Namen trägt Micky Maus in seinem ersten Kinofilm – so erhält sie von Delacroix den Namen Mr. Jingles. Er passt zu den Zirkuskunststückchen, die er ihr beibringt. Percy Wetmore hasst Delacroix ebenso wie die Maus, aus unerfindlichen Gründen.

|William Wharton|

Um aus der „Green Mile“ (sie heißt so wegen des grünen Linoleums auf dem Boden) ein für alle Beteiligten tödliches Milieu zu machen, fehlt nur noch eine Komponente: der Sadismus und Wahnsinn von William „Wild Bill“ Wharton. Der 19-jährige Mörder hat nichts mehr zu verlieren und provoziert die Wärter. Als er Percy für einen Moment in seine Gewalt bekommt, macht dieser sich in die Hose, weshalb ihn wiederum Delacroix auslacht. Dafür rächt sich Wetmore furchtbar. Er darf dessen Hinrichtung überwachen und leiten.

|Mouseville|

Doch zuvor … Edgecomb und die anderen Wärter haben gerade Delacroix dadurch zu beruhigen versucht, indem sie ihm von Mr. Jingles’ strahlender Zukunft im Zirkus von Mouseville vorflunkerten, als Wetmore brutal die Maus zertritt. Zeter und Mordio schreit Del, während Edgecomb die schwer verletzte Maus zu Coffey bringt. Während Percy, zufrieden mit seinem Vernichtungswerk, wieder zur Routine zurückkehrt, heilt Coffey Mr. Jingles vollständig auf die gleiche Weise, wie er schon Edgecombes Blaseninfektion geheilt hat. Als Percy die Maus sieht, glaubt er an eine Vertauschung, aber keinesfalls an ein Wunder. Dazu ist Percy gar nicht fähig.

|Der qualvolle Tod|

Aber Percy ist mit Delacroix noch nicht quitt. Dessen von Percy geleitete Hinrichtung auf Old Sparky, dem elektrischen Stuhl, wird zu einem grauenhaften Desaster, bei dem sich die herbeigeeilten Zuschauer die Seele aus dem Leib kotzen und selbst der Arzt in Ohnmacht fällt. Wetmores Fehlverhalten hat weitreichende Folgen – nicht nur für ihn, sondern für alle Beteiligten.

_Mein Eindruck_

In seinem in sechs Teilen gelieferten Fortsetzungsroman à la Dickens macht Stephen King den Todestrakt, die „Green Mile“, zu einer allgemeingültigen Metapher für das menschliche Leben. Das wird ganz besonders deutlich, als Paul im Altersheim schreibt und wegen seines Geheimnisses (das ich nicht verraten werde) von einem zudringlichen Pfleger namens Brad Dolan gepiesackt und sogar tätlich bedroht wird. Der alte Knacker kann sich nicht mehr gegen sollte Angriffe wehren, wie er es noch 1932 tun konnte, als er Percy Wetmore zur Räson brachte. Und Brad Dolan hat in der Tat viele Züge von Wetmore: die gleiche Sucht nach Macht, um seine Bedeutungslosigkeit zu kompensieren und wenigstens Beachtung, wenn schon nicht Liebe zu finden. Pauls gleichaltrige Freundin Elaine Connelly schafft ihm diesen Feind vom Leib. Dafür darf sie sein Manuskript lesen.

Im Jahr 1932 wird kaum ein Lebensalter vom Tod verschont: die ganze Welt als Todestrakt. Selbst kleine unschuldige Mädchen müssen dran glauben. (Keine Angst: Auch dieser Fall wird auf spannende Weise aufgeklärt.) Und auch liebenswerteste ältere Damen werden heimgesucht. Die Frau des Gefängnisdirektors, Mrs. Melinda Moores, hat einen unheilbaren Gehirntumor, der ihren Geist in drei Persönlichkeiten aufspaltet. Die Szene in ihrem Zimmer gehört zu einem der emotionalen Höhepunkte des an solchen Höhepunkten nicht gerade armen Buches.

|Auf Golgatha oder: Jesus im Kaffee?|

Wenn also die Welt ein Jammertal und Todestrakt ist, wo sind dann die erlösenden Elemente zu finden? Denn dies ist keineswegs bereits die Hölle, obwohl Leute wie Wetmore und Wharton sie durchaus dazu machen möchten. Die erste Verteidigungslinie sind die Aufseher. Doch auch sie reagieren bisweilen kopflos, wenn sie durch die bizarren Ereignisse schlicht überfordert sind. Dann muss Edgecombe einen kühlen Kopf bewahren und ihnen sagen, wo’s langgeht.

Aber auch er wäre nur ein halber Mensch, wenn er nicht die Liebe (und den Sex mit) seiner Frau Janice hätte. Und sie sagt ihm, was ihr ihr Herz sagt. Es gibt aber eine Stelle, an der auch Janice verzweifelt: Nichts und niemand kann John Coffey vor dem Tod auf dem Stuhl bewahren. In Ihrer Verzweiflung nennt sie die Aufseher – auch Paul, ihren Mann – Feiglinge und künftige Killer. Das nimmt sie Gottseidank zurück. Aber es kommt nahe an die Wahrheit heran.

Paul hat einen sehr bezeichnenden Traum, der sein Verhältnis zu John Coffey, dem unterbelichteten Heiler, auf den Punkt bringt. Paul ist ein römischer Soldat, der auf Golgatha drei Gekreuzigte zu bewachen hat: Zwischen Wharton und Delacroix hängt John Coffey am römischen Folterinstrument. Ist er der Erlöser, der hienieden stets sterben muss?

Doch Coffey ist, wie sich für Paul erst nach diesem Traum herausstellt, kein unschuldiger Jesus, den kein Wässerchen trüben kann, auch wenn er ob der zunehmenden Dunkelheit des Schmerzes in der Welt lieber aus dieser scheiden möchte als noch länger darin leiden zu müssen. Und an diesem Punkt kann man Kings Fiktion durchaus kritisch sehen.

John Coffey erkennt Whartons Rolle in diesem Drama und verhilft ihm zu einem vorzeitigen Abgang. (Wie er das schafft, obwohl doch beide in völlig getrennten Zellen sitzen? Selber lesen bzw. hören!). Darüber hinaus übt er auch Gerechtigkeit (wirklich?) an dem anderen „bösen Mann“, wie er ihn nennt: an Percy Wetmore. Coffey, das unschuldig verurteilte Opfer, schwingt sich hier zum Richter und Henker auf. Ist das Gerechtigkeit? Vielleicht in der Literatur.

|Hilf dir selbst, dann hilft dir Gott|

Aber es entspricht auch dem Yankee-Grundsatz: Wenn dir keiner Gerechtigkeit verschafft, dann musst du’s schon selber tun. Wie Edgecombe herausfindet, sitzt Cofffey als unschuldig Verurteilter in der Todeszelle. Das ist ein feines Stück Detektivarbeit, das Paul da leistet. Wenn die Geschworenen des Gerichts nur zwei Fragen beantwortet hätten, wäre Coffey immer noch ein freier Mann. Aber da er ein Schwarzer war und somit automatisch ein rechtloses Opfer, hatten sie es sich leicht gemacht.

Nach Coffeys Strafaktion sind Edgecombe und seine Mannen moralisch aus dem Schneider. Der Gerechtigkeit an den Bösen wurde Genüge getan, und Coffey hat seinen Henkern schon vorher vergeben. Der Rest ist Pflichterfüllung. Leider gibt es für ihn keine Auferstehung. Allerdings hat er Paul ein Geschenk gemacht. Und dabei handelt es sich um das Geheimnis, das uns Paul in seiner Chronik bis zuallerletzt vorenthält. Allerdings, so erkennt Paul schließlich, bedeutet Rettung manchmal auch Verdammung …

|Mouseville, der Mäusehimmel|

Warum kommt die Maus vor, mag man sich fragen. Warum sind alle – außer den Bösen, versteht sich – so vernarrt in den kleinen Mr. Jingles? Und zwar ganz besonders dann, wenn Mr. Jingles sein Kunststück vorführt: Er rollt eine bunt angemalte Garnspule immer zu seinem Herrchen zurück. Die Maus erscheint wie ein kleiner Sisyphus, der immer seinen ganz privaten Felsen den Berg hochrollt. Ebenso unermüdlich wie heldenhaft, und wir schauen zu wie entzückte Götter, nicht ahnend, dass wir selbst eine Aufführung auf die Bretter legen. Wir tanzen und deklamieren auf der Green Mile des Lebens, doch wer schaut uns zu, fragt sich Paul Edgecomb.

Ist es ein gleichgültiger, ein neugieriger oder gar ein boshafter Gott? Wenn Paul an die einschneidenden Erlebnisse seines Lebens denkt, so kommen ihm Zweifel an dem wohlwollenden, allgegenwärtigen und teilnehmenden Gott, den der Prediger in seiner Kirche gezeichnet hat. Warum ließ dieser Gott seinen Sohn John Coffey auf dem Stuhl braten, wenn dieser doch unschuldig war – und seine Henker dies ganz genau wussten?

Allmählich beginnt Paul in seinen Aussagen zu schwanken, ob es für uns menschliche Sisyphus-Mäuse auch einen Mäusehimmel à la Mouseville geben kann. Er hofft es natürlich, denn die Hoffnung stirbt, wie immer, zuletzt. Und wir sind überrascht, wie lange Paul nach dem Tod seiner geliebten Janice durchgehalten hat. Elaine zumindest tröstet der Gedanke an Mouseville und die Liebe von Paul Edgecombe: Sie entschläft friedlich … No-one here gets out alive, aber es kommt darauf an, wie man abtritt. Wie Percy Wetmore oder lieber wie Paul Edgecombe und wie sie alle heißen.

|Der Sprecher|

David Nathan gelingt es, mit seinem nuancenreichen Vortrag sowohl Figuren zu charakterisieren als auch emotionale Untertöne darzustellen. Wenn eine Frau spricht, so ist seine Tonlage entsprechend höher und zarter, die Emotionen sind deutlicher. Wenn die Männer sprechen – und das gilt für den Großteil des Textes – ist die Tonlage selbstverständlich tiefer.

Aber es reicht nicht, männliche Stärke usw. auszudrücken. Nathan muss auch den Wahnsinn und Sadismus in Whartons wenigen Worten ausdrücken können, wie auch die kindliche Einfalt in Coffeys einzigem längeren Monolog. Und wenn jemand wirklich wirklich schreit oder brüllt, dann schafft Nathan auch das (ohne dass das Mikro den Geist aufgibt).

Nathan unterlaufen wie vielen seiner Kollegen Aussprachefehler, aber es sind erstaunlich wenige. Delacroix wird mehrmals als „Cajun“ bezeichnet. Nathan spricht das englische Wort deutsch aus, also „ka-juun“. Korrekter wäre wohl die englische Aussprache „kejdschn“. Die Cajun-Küche in Louisiana ist mittlerweile ziemlich bekannt. Positiv überrascht war ich hingegen durch Nathans makellose Aussprache des Französischen, das Delacroix mehr als einmal benutzt. Nur – dort, wo im Text „Ärgeeerr“ steht, ist nichts von einem langen „e“ zu hören, sondern ein ganz normales Wort. Vielleicht wurde das lange E als zu übertrieben empfunden, vielleicht steht es auch gar nicht so im Original, sondern wurde vom Übersetzer Joachim Honnef eingeschmuggelt. Dessen Werk wurde mehrfach stilistisch verbessert.

Im direkten Vergleich mit dem Text im Taschenbuch fielen mir zudem eine Reihe von Lesefehlern auf, so etwa „Damelle“ statt „Danielle“ und „Arien“ statt „Arlen“. Verwirrende und unnötige Wörter wie „Canestoga“ (s.o.) wurden weggelassen.

Wenn ich alle diese Abweichungen aufzähle, so heißt dies nicht, dass das Hörbuch an sich schlecht sei. Es ist nur anders als der gedruckte Text. Und an vielen Stellen ist es stilistisch besser.

|Die Musik|

Die Musik besteht aus einer Reihe bestimmter Motive, die wie Samples zu den jeweils passenden Textstellen abgespielt werden, um dem Vortrag Nathans eine emotionale Stütze zu verleihen. Dementsprechend gibt es ein dynamisches Sample für Action und Spannung, ein lustiges für die Tricks der Maus, mehrere für die Mittellage und ein recht langes Sample für traurige Anlässe.

Merkwürdig fiel mir auf, dass dieses letzte Sample an einer Stelle regelmäßig einen winzigen Aussetzer hatte. Fällt zunächst nicht auf, aber weil es sich immer wiederholt, wird man dann doch darauf aufmerksam. Warum hat das der Tonmeister nicht korrigiert? Nicht genug Zeit gehabt?

_Unterm Strich_

„The Green Mile“, verfilmt mit Tom Hanks in der Rolle des Paul Edgecombe, ist einer der besten Romane, die Stephen King je geschrieben hat. Fast unmerklich zieht er den Leser bzw. Hörer in Dramen, die auf zwei verschiedenen Zeitebenen stattfinden. Action und Spannung sind auf glaubwürdige und stets überraschende Weise mit übernatürlichen Phänomenen verknüpft, so dass der typische King-Touch sichtbar wird.

Das Hörbuch weicht im Text an vielen Stellen vom Taschenbuchtext ab, aber das erweist sich als Vorteil: Der sprachliche Stil ist angemessener und moderner – die Übersetzung ist auch schon wieder an die neun Jahre alt. David Nathan zeigt sich als mitreißender und durchweg kompetenter Sprecher des Hörbuches. Besonders seine Aussprache des Französischen hat mich beeindruckt. Dass er das Wort [„Cajun“]http://www.etymonline.com/index.php?search=Cajun nicht kennt, finde ich ein wenig bedauerlich. Ich hoffe, er hat Gelegenheit, mal nach New Orleans zu reisen und die lokale Cuisine zu testen.

Die CDs des Hörbuchs sind einzeln verpackt und befinden sich zusammen mit einem Booklet in einem Schuber. Dieser erweist sich leider nicht als der stabilste, und bei der Handhabung sollte man Vorsicht walten lassen. Mir sind die CDs alle gleich beim ersten Griff auf den Boden gefallen. Dafür ist aber der Preis von knapp 20 Euronen unschlagbar günstig. Und bei Amazon kostet das Hörbuch nochmal 4,90 EU weniger (= 25%). Ideal also fürs Weihnachtsgeschenk.

12 CDs, 865 Minuten
Originaltitel: The Green Mile, 1996
Aus dem US-Englischen übersetzt von Joachim Honnef
www.luebbe.de