Perry Rhodan NEO – Planet der Stürme / Suchkommando Rhodan (Folgen 55+56)

NEO 55: Planet der Stürme“

Mai 2037: Das große Arkon-Imperium, mit dem die Menschheit seit einem Jahr in Kontakt steht, umfasst Tausende von Planeten. Es ist Perry Rhodans Ziel, bis zum Zentrum dieses Sternenreiches vorzustoßen – es liegt im Kugelsternhaufen Thantur-Lok, der Zigtausende von Lichtjahren von der Milchstraße entfernt ist. Rhodan hat eine klare Mission: Er muss verhindern, dass der auf Rache sinnende Regent des Imperiums anordnet, die Erde zu vernichten. Nachdem die Entführung des Regenten gescheitert ist, planen Rhodan und der Arkonide Atlan einen Umsturz im Imperium. Auch andere Arkoniden arbeiten daran, den Regenten zu entmachten. Agenten gehen auf einer entlegenen Welt in den Einsatz. Sie finden Hinweise – doch dann landen arkonidische Söldnertruppen, und eine Jagd auf Leben und Tod beginnt … (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

Im Klappentext steht zwar „Perry Rhodan“, aber auch hier taucht er mal wieder nicht auf. Ist schon lange her, dass wir etwas über den Terraner zu hören bekamen. Diesmal folgen wir also einem Arkoniden … nein, nicht Crest … aber relativ dicht dran: Charron da Gonozal, das ist der Zieh-Papa von Thora.

Nach außen gibt er sich so sympathisch wie ein deutscher Politiker, aber ob er durch seine geheime Mitgliedschaft in der Opposition gefälliger wird, das muss jeder Hörer für sich entscheiden. Ich hab ihn nicht wirklich in mein Herz geschlossen.

Und da wir halt eh nichts anderes zu hören bekommen, erforschen wir mit dem dicken Arkoniden die Xisrapen … das sind fliegende Bettlaken-Lebewesen, von denen keiner so richtig die Hintergründe kennt. Der Autorin sind sie aber wichtig genug, um uns dann auch noch ein Planetenabenteuer zu spendieren, bei dem wir die Xirdor kennenlernen. Jetzt könnte man der Vermutung erliegen, dass die beiden verwandt sind … womöglich, weil beide mit „Xi“ anfangen? Ich fand diese ganze Geschichte nur leidlich fesselnd.

Aufgelockert wird das Ganze aber von ein wenig „Oh mein Gott, die Maakhs kommen!“-Panik und der durchaus interessanten Info, dass mit dem Regenten irgendetwas nicht stimmt.

Hanno Dinger braucht diesmal nicht so lange wie sonst, um auf Touren zu kommen. Das liegt sicher auch daran, dass er gefühlt mehr Dialoge zu sprechen hat als Szenenbeshreibungen. Bei denen droht der Hörer ab und zu abzudriften, weil sie wie immer im Gegensatz zu den lebendig vertonten Wortwechseln stehen. Sobald Hanno Dinger die Rahmenhandlung zu erzählen hat, bremst er die Sprechgeschwindigkeit manchmal bis auf Zeitlupentempo herab und klingt fast träge … warum auch immer er das macht, es bremst den Hörspaß gewaltig.

Den einzelnen Charakteren aber verleiht er den gebührenden Nachdruck und gibt ihnen hörbar unterschiedliche Merkmale, sodass sie gefällig im Ohr des Hörers ankommen. Mal schneller, mal langsamer, mal brummiger, mal höher, mal lauter oder sanfter … so klingt Hanno Dinger dann und kann so gut unterhalten.

NEO 56 – Suchkommando Rhodan“

Perry Rhodan ist verschwunden – zumindest müssen das die Menschen auf der Erde annehmen. Im Sommer 2037 ist der Kontakt zu dem Raumfahrer abgebrochen, der nach vielen Schwierigkeiten endlich direkt ins Zentrum des großen Arkon-Imperiums vorstoßen wollte. Niemand weiß, was mit dem Mann geschehen ist, der als Erster die Außerirdischen getroffen hat. Zusammen mit einigen Gefährten bricht Reginald Bull auf, um Rhodan zu suchen. Er folgt einer Spur, die ihn über mehrere Stationen hinwegführt: Zuletzt landet er auf Trebola, der Welt der spinnenartigen Trebolaner. Dort kommt es zur Konfrontation mit dem Imperium: Um die Geheimnisse der Trebolaner zu lüften, beginnen arkonidische Raumschiffe mit einer Militäraktion. Die Menschen von der Erde und ihre Verbündeten stehen auf einmal zwischen den Fronten … (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

Der Titel dieses NEOs lässt es erahnen … genau, wieder gibts nichts Neues von Perry zu hören. Aber, diesmal sucht mal jemand nach ihm, sein Freund Bully. Der alte Koma-Rhodan ist ja vielleicht nicht das Original oder zumindest nicht das, mit dem Reginald Vorlieb nehmen möchte. Also macht er sich auf den Weg, um zu gucken, wohin es denn „unseren“ Perry verschlagen hat. Wenn wir ihm jetzt zurufen könnten, dass schon seit unzähligen NEOs auf dem Weg Richtung Arkon unterwegs ist, dann wäre diese Lesung rekordverdächtig schnell zu Ende.

Mit einer Mischung aus Geocaching und dem Aufwärmen von altbekannten NEO-Ideen erleben wir dann eine durchaus unterhaltsame Schnitzeljagd mit (Kreuzwort-)Rätseleinlagen. Die führen uns dann letztendlich zu einem recht kurzweiligen Planetenabenteuer auf Trebola. Da wohnen die Spinnenwesen, die wir im Juli letzten Jahres mal auf ihrer WELT AUS SEIDE besucht hatten.

Auf der einen Seite gibts na klar keine Regel, die besagt, dass man einmal besuchte Planeten und deren Bewohner nicht wiedertreffen darf, grad bei einer Spurensuche lässt sich das ja nicht vermeiden … auf der anderen Seite ist das Universum aber verdammt groß. Ideen haben keine Grenzen und da hätte ichs schon spannender gefunden, wenn Bully auch mal ein paar Erstkontakte geknüpft hätte. Aber, das kann ja alles noch kommen und die Ereignisse mit Shaneta, der Raumschiffkommandantin, waren nicht wirklich langweilig.

Axel Gottschick gelingt es allein schon durch seinen lebendig schnellen Erzählstil, den Hörer schnell an die Story zu binden. Längere Sprechpausen gibts bei ihm nur, wenn es die Dramatik der Szene wirklich unterstützt. So klingt seine Skriptinterpretation wie erlebt und erzählt … so, wie es sein soll.

Manchmal übertreibt er es aber für meinen Geschmack mit dem Druck, den er manchen Charakteren mitgibt. So klingt sein Bully wie eine Hitler-Persiflage mit zugehaltener Nase … für mich nicht ganz passend und ziemlich unsympathisch. Und der Naat Jeethar klingt aus dem Mund von Axel Gottschick wie Samson aus der Sesamstraße … auch, na ja, gewöhnungsbedürftig.

Die Sprecher:

Hanno Dinger (geb. 1969) wuchs in Wuppertal auf und besuchte die Hochschule für Musik und Theater in Bern (CH). Danach folgten zahlreiche Bühnenengagements u.a. in Konstanz, Linz, Basel, Zürich, Düsseldorf, bis er sich entschloss, vor allem in eigener Verantwortung zu arbeiten. Sein Weg führte nach Köln, wo er sich neben Rundfunk und Fernsehtätigkeiten in zahlreichen Theaterprojekten engagierte und die freie Bühne Raketenklub leitet. (Quelle: Perrypedia)

Axel Gottschick kann auf 25 Jahre Theatererfahrung und 13 Jahre Rundfunk-, Film- und Fernseharbeit zurückblicken. Er spricht Voice-Over für Dokumentarproduktionen und Radiohörspiele.

Die MP3s

Die Qualität der MP3s entspricht dem Eins-A-Medien-Standard: 192 kbps, 41,1 kHz und Joint Stereo. Die Tracks sind fortlaufend nummeriert, wobei die Tracknummer im Dateinamen vorn steht und im ID3-Tag am Ende. Auch der Name des Autors ist vorhanden, der des Sprechers nicht.

Das Cover des jeweiligen Taschenhefts ist auch im ID3-Tag zu finden und liegt dem jeweiligen Hörbuch zusätzlich als JPG- und als PDF-Datei in der Auflösung 2400 x 2400 bei. Außerdem gibts noch eine TXT-Datei, in der die Technik-Credits, ein Urheberrechtshinweis und noch mal der Klappentext zur Lesung nachzulesen sind.

Die Ausstattung:

Die beiden MP3-CDs, die mit den jeweiligen Taschenheft-Cover bedruckt sind, stecken in einer Klappbox auf dessen Front das Titelbild von Perry Rhodan NEO 54 zu sehen ist. Auf der Rückseite gibt es Inhaltsangaben zu den beiden Folgen zu lesen.

Fazit:

Noch immer nichts Neues von und über Perry Rhodan. Stattdessen gibts hier eine Lesung Infos zu einem übergewichtigen Arkoniden und seinen Absichten und eine weitere Lesung lang folgen wir Reginald Bull, der sich auf die Suche nach „unserem“ Perry Rhodan macht und wieder auf die Spinnen trifft, die wir schon aus der NEO-Vergangenheit kennen.

Durchaus abwechslungsreich werden wir hier von Planet zu Planet geschickt und erfahren eine Menge, umgehauen hat mich dieser Doppel-NEO spannungstechnisch jetzt aber nicht so. Politik und Rangeskämpfe … not my bag, Baby.

Hanno Dinger macht als Erzähler wie immer einen sehr ruhigen Job, weiß aber bei den Dialogen gut zu unterhalten. Axel Gottschick ist bei seiner Lesung um einiges lebendiger vor dem Mikro, übertreibt es aber hier und da für meinen Geschmack ein wenig bei der Interpretation einiger Charaktere. Dennoch können beide auf ihre eigene Art und Weise gut unterhalten, auch wenn die Storys nicht wirklich so fesselnd sind.

2 MP3-CDs in Klappbox
NEO 55 – Planet der Stürme: 6:06 Std. Spieldauer (ungekürzt), 65 Tracks, gelesen von Hanno Dinger
NEO 56 – Suchkommando Rhodan: 5:44 Std. Spieldauer (ungekürzt), 55 Tracks, gelesen von Axel Gottschick
Cover- und CD-Illustrationen: Dirk Schulz
ISBN-13: 978-3943393880

www.einsamedien.de

Die Reihe „Perry Rhodan NEO“ ist beim Verlag auch als Download-Version erhältlich.

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