Perry Rhodan – WEGA – Die komplette Miniserie (Teile 1-12)

Die Handlung:

Als die Menschen ins All vorstießen, gelangten sie zuerst ins System der blauen Sonne Wega und ihrer 42 Planeten. Dort trafen sie nicht nur auf Außerirdische, sondern auch auf das Galaktische Rätsel. Nach vielen Abenteuern konnten sie es lösen. Mehr als 3600 Jahre später sind die Bewohner des Wegasystems und die Menschen von der Erde längst gute Freunde. Doch als Perry Rhodan den Planeten Ferrol besucht, entwickeln sich auf einmal Raum-Zeit-Anomalien. Das gesamte System wird in einen undurchdringlichen Schirm gehüllt. In seinem Inneren sind Milliarden von Lebewesen gefangen.
Was steckt dahinter? Kann Perry Rhodan das neue Galaktische Rätsel lösen? (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

Nein, dieses Jahr gibts keine Fortsetzung der SOL-Reisen, diesmal gibts mal wieder was Eigenständiges. Und jedem Ur-Fan der Serie, kommen wohlige Erinnerungen, wenn er/sie den Klappentext liest. Das waren noch Zeiten, in denen es bei Perry Rhodan wenig Techno-Babble, wenig Handlungsverzögerungen, sondern jede Menge Action und kurzweilige Unterhaltung gab. Echte Abenteuerromane aus der Zukunft.

Was erleben wir wohl 3600 Jahre später? Noch ein weiteres Rätsel?

Erst mal erleben wir, dass Perry und Bully zu Gast auf Ferol sind, weil der Thort medienwirksam seinen neuen Roten Palast einweihen möchte. Weil das allein recht langweilig wäre, wird uns auch die Gegenseite dieser Mini-Serie vorgestellt. Krakatau (ob der wohl auch in die Luft fliegt irgendwann?), der im Auftrag seines Herrn unterwegs ist, freut sich mit ihm zusammen, dass der Plan, die Raumzeit zu durchlöchern, prima aufgeht. Warum sie das machen? Aus Gründen!

Eine verdammt alte Astronautin, viel Hektik, ein Transmitter und schon geht die wilde Reise los. Auch wenn das folgende Planeten-Abenteuer mit den Känguruwesen … interessant … ist, irgendwie entsteht schnell der Eindruck, dass es in jeder WEGA-Folge einen neuen Transmitter zu erreichen gilt, der … wasn Zufall … auch immer zum Ende hin erreicht wird.

Das hat natürlich den Vorteil, dass viele abwechslungsreiche und unterschiedliche Abenteuer erzählt werden können, ohne lange Reisen oder warten zu müssen. Das hatte mir damals beim Ur-Galaktischen-Rätsel schon sehr gut gefallen.

Erwartungsgemäß gehts dann auch im nächsten Teil so weiter. Ein Planetenabenteuer, Erstkontakte, kryptische Orakeleien und am Ende ein Transmitter, der Perry und uns zum nächsten Teil bringt. Das geht auch so weiter, bis Bully und Gucky ein eigenes Planetenabenteuer zu erleben bekommen. Was die Katze dabei zu tun hat … vielleicht mag die Autorin ja welche …

Zumindest gibts nun einen Einblick darin, was ES mit der Rätselreise eigentlich bezweckt und Konflikte zwischen den Antagonisten, in welche Richtung es als Nächstes gehen soll.

Und während wir uns in der Handlung buchstäblich „voranwurmen“ scheints auch schon die erste Länge zu geben. Bis hierher fand ichs recht kurzweilig, aber die (überlange) Episode rund um den ferronischen Admiral, der mutmaßlich durch die Invasoren manipuliert alle gegen Perry aufhetzt … hätte es nicht oder jedenfalls nicht in dem Umfang gebraucht.

Genau wie kriegerischen Handlungen, auf dem Weg durch die Decks … bis wir am Ende … der Hörer ahnt es … mal wieder einen Transmitter finden, benutzen und direkt zur nächsten Lesung greifen müssen/können/dürfen.

Da treffen wir dann auf die Landsmänner und -frauen von Gucky, dem Ilt. Die komplette Lesung spielt auf Tramp, der Heimatwelt der Mausbiber und … konnte mich nicht so wirklich bei der Stange halten. Mutanten finde ich pauschal immer interessant, hier hatte ich oftmals das Gefühl, dass gern der nächste Transmitter bereit stehen könnte, um die Handlung zum nächsten Handlungsort zu bringen.

Der konnte mich dann nicht wirklich überzeugen, denn „Perry schließt sich auf Planet X den Wiederstandskämpfern gegen Y an“-Geschichten waren noch nie meins und das Wissen darum, dass mutmaßlich eh alles hier Erlebte nicht von Belang sein würde, erhöhte den Hörspaß nicht wirklich für mich.

Das setzte sich dann auch in der nächsten Lesung mehr oder weniger fort, da es stundenlang darum geht, Kontakt mit der mutmaßlichen Gegenseite aufzunehmen. Dass das Ganze aber nicht so rund abläuft, wie Perry das geplant und gedacht hat, machte die Sache aber wieder etwas spannender.

Die weiteren Erlebnisse und Kämpfe und das „Finale auf Tramp“ waren für meinen Geschmack etwas in die Länge gezogen und zu ausführlich erzählt. Gleiches gilt auch für die Hintergrundstory des Bastardprinzen, die uns auch noch aufbereitet erzählt wird.

Und am Ende fragen wir uns zurecht: Was hat das Ganze eigentlich alles mit dem zweiten Galaktischen Rätsel zu tun, wegen dem wir eigentlich seit vielen Stunden schon zuhören?

Kann Perry die „Maccani-Krise“ auflösen und den Mini-Serien-Antagonisten erlegen? Viel Zeit dafür bleibt ihm nicht mehr, denn bald schon ist die Geschichte vorbei.

Das Hörerlebnis:

Auch wenn Martin Bross hin und wieder längere Passagen ohne Dialoge zu lesen hat, so konnte er mich dennoch schnell mitnehmen auf die Neo-Rätselreise.

Er liest zügig und mit variierender Geschwindigkeit, sodass die Lesungen lebendiger und nacherzählter wirken.

Die von ihm vertonten Charaktere sind gut voneinander zu unterscheiden und selbst Gucky, den andere Rhodan-Hörbuchsprecher gern mal verquaken, klingt eher frech als nervig im Ohr. Wobei, in einer Lesung muss er einem Käfer seine Stimme leihen … und das war grenzwertig hochkrächzig für mich. Wispernde Schmetterlinge klingen da schon viel angenehmer … liegt sicher auch an der Lautstärke.

Im Ohr kratzten mir wie gewohnt seine scharfen S- und Z-Laute, auf die meine Trommelfelle sehr empfindlich reagieren.

Die WEGA-Lesungen im Überblick:

01: „Im Licht der blauen Sonne“ – Michael Marcus Thurner, 3:49 Std, 46 Tracks
02: „Die rollende Stadt“ – Ben Calvin Hary, 4:05 Std, 41 Tracks
03: „Im Garten des Unsterblichen“ – Olaf Brill, 3:47 Std, 44 Tracks
04: „Feind der Harthäuter“ – Madeleine Puljic, 3:43 Std, 42 Tracks
05: „Die Mission des Wurms“ – Olaf Brill, 3:52 Std, 38 Tracks
06: „Hinter den Truhen“ – Dietmar Schmidt, 3:45 Std, 58 Tracks
07: „Oase der Mutanten“ – Katharina V. Haderer, 4:04 Std, 61 Tracks
08: „Hort der Transformationen“ – Roman Schleifer, 4:09 Std, 49 Tracks
09: „Leuchtfeuer auf Graborflack“ – Arno Endler, 4:05 Std, 50 Tracks
10: „Finale auf Tramp“ – Lucy Guth, 3:53 Std, 43 Tracks
11: „Der Bastardprinz“ – Ben Calvin Hary, 4:10 Std, 48 Tracks
12: „Geschenke der Superintelligenz“ – Michael Marcus Thurner, 4:09 Std, 43 Tracks

Der Sprecher:

Martin Bross, geboren 1972 in Wetter an der Ruhr, absolvierte ein Schauspielstudium an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Frankfurt am Main. Er spielte in zahlreichen Filmen und Fernsehspielen. Auf der Theaterbühne stand er erstmals 1997 in Heidelberg, später u.a. in Heidelberg, Mainz, Wiesbaden, Mannheim, Bonn, Hamburg und Mülheim. Als Sprecher in Hörspielen und Features tritt er für den WDR und andere Rundfunkanstalten auf. (Quelle: www.theater-an-der-ruhr.de)

Die MP3-CDs:

Die 6 MP3-CDs tragen alle das Cover von Teil 1 „Im Licht der blauen Sonne“ und stecken in einem Digifile. Sprich, die CDs sind in Einschübe in der auseinanderfaltbaren Pappbox gesteckt worden. Jeweils zwei Lesungen teilen sich eine CD. Zusätzlich gibts noch Infos zur Serie und zum Sprecher, von dem auf der Rückseite auch ein Foto zu sehen ist.

Die Qualität der MP3s entspricht nicht dem Eins-A-Medien-Standard von festen 192 Kbps, 41,1 kHz und Joint Stereo. Hier wurde mit einer variablen Bitrate (VBR) kodiert, um Platz zu sparen. Interessanterweise scheint die dennoch fest zu sein, denn mein Player zeigte mir konstante 191 Kps bei allen zwölf Lesungen an. Vielleicht ein Effekt der Strangeness, man weiß es nicht.

Die Tracks sind fortlaufend nummeriert, wobei die Tracknummer im Dateinamen vorn steht und im ID3-Tag am Ende. Der Dateiname fängt immer mit einer 0 an, deren Sinn sich mir nicht erschließt … keine der Lesungen hat 100 Tracks oder mehr.

Auch die Namen der am jeweiligen Vorlageroman beteiligten Autoren wurden mit in das ID3-Tag der Dateien geschrieben. Der Sprecher wird nicht genannt.

Das Titelbild des jeweils zugrunde liegenden Heftromans ist auch im ID3-Tag zu finden. Zusätzlich sind die Cover auch als JPG-Bilddateien in der Auflösung 3000×3000 auf der CD des Hörbuchs enthalten.

Technik-Credits:

Sprecher: Martin Bross
Technik: Michael Sonnen, Nicolas Epe, Max Kalhöfer
Illustrationen: Arndt Drechsler
Grafik: Robert Feuchtl

Mein Fazit:

Das ist sie nun, die diesjährige 12-Band-Perry-Mini-Serie. Es soll um ein neues galaktisches Rätsel gehen und allein damit hatte man mich schon im Sack.

Es geht auch interessant los, zerfasert sich für mich dann aber immer mal wieder ordentlich und Streichbares und Unnötiges hätte ich gern überhört.

Dennoch konnte ich mich von der Story gut mitnehmen lassen. Die, lässt man sich drauf ein, nicht nur rund abgeschlossen wird, sondern durchaus auch wieder ein wenig an „alte Zeiten“ erinnern lässt, als es das „echte“ galaktische Rätsel gab … ganz am Anfang der Perry-Rhodam-Heftromane. Auf jeden Fall haben sich die Macher hinter der Serie hörbar Mühe gegeben, dieses Gefühl wieder entstehen zu lassen.

Wir hören uns nächstes Jahr wieder, denn die nächste Mini-Serie ist bereits angekündigt.

Die wird mutmaßlich wieder von Martin Bross gelesen, der hier einen guten Job macht. Seine Dialoge füllt er mit Schauspiel und jeder Charakter klingt anders. Oftmals driftet er dabei ins Krächzige ab, aber nie so weit, dass es arg unangenehm wäre.

Wie immer sind seine S- und Z-Laute ziemlich scharf und könnten Hörer mit empfindlichen Ohren etwas stressen.

6 MP3-CDs
Gesamtspieldauer der Lesungen: 47:33 Std.
Sprecher: Martin Bross
1. Auflage, September 2021
ISBN-13: 978-3957951939

www.einsamedien.de
www.perryrhodan.net

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