Asterix in Italien (Band 37)

Die Handlung

Wir befinden uns im Jahre 50 v. Chr. Ganz Italien ist von den Römern besetzt … Ganz Italien? Nein, nicht komplett! Obelix ist überrascht, dass dort bei weitem nicht nur Römer wohnen, die es mit Zauberkräften zu vermöbeln gilt! Stattdessen gibt es viele Italiker, die ganz nach gallischer Manier ihre Unabhängigkeit wahren wollen. Sie lehnen den Herrschaftsanspruch von Julius Cäsar mit seinen Legionen strikt ab. Unsere Lieblingshelden Asterix und Obelix stürzen sich in ein fesselndes Abenteuer und entdecken das außergewöhnliche Italien der Antike! (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

Auf den Monat genau sind zwei Jahre seit dem letzten ASTERIX-Band vergangen, es wird Zeit für Neues. Und dass Ferri und Conrad frischen Wind aus ihren Federn pusten können, das haben sie den Fans weltweit schon doppelt bewiesen.

Natürlich wurde im Vorfeld auch hier wieder extremst geschwiegen. Zunächst wurde nur bekannt, dass es überhaupt einen Band geben würde. Weder Titel noch Cover wurden preisgegeben. Es hieß nur, dass die beiden auf Reisen gingen. Das haben sie in der Vergangenheit schon ein paarmal getan … gibts diesmal neue Länder zu sehen oder besuchen wir alte Freunde? Man wusste es (noch) nicht.

Lediglich eine Zeichnung, die Obelix mit seinem Hündchen Idefix zeigte, wurde veröffentlicht. Hier wundert sich der Hund über die orange-gestreifte Hose seines Herrchens, der ja sonst nur Himmelblau trägt … nebst Kleinstschwert am Gürtel. Wofür auf immer er das braucht, denn normal trägt er keins und bestraft Bösewichte gern per „Handarbeit“.

Im April 2017 dann gabs Butter bei die Fische und die Autoren ließen zumindest den Titel raus und erzählten, warum dieser „Asterix in Italien“ lautet. Es gäbe mehr zu erzählen, mehr zu entdecken und mehr als nur Römer zu vermöbeln in Italien, also müssten Asterix, Obelix und Idefix unbedingt da mal vorbeischauen. Klar, warum nicht.

Die Geheimniskrämerei zog sich dann bis zehn Tage vor Veröffentlichung. Da nämlich gabs erstmals das neue Cover zu sehen. Und darauf werden Asterix und Obelix verfolgt … von einem Roboter in einem Streitwagen? Oder ists ein Mensch mit einer aus Kürbis geschnitzten, gelben Kopfbedeckung? Sehr seltsam auf jeden Fall. Aber, wer „der maskierte Aurige“ ist, das sehen wir später im Heft noch.

Und worum gehts jetzt?

Es geht um ein Rennen durch Italien, von dem Cäsar gern hätte, dass sein Gespann gewinnt. Und das steht bestimmt auch so in den AGB, die die Teilnehmer vor Antritt unterschreiben müssen. Wer danach ins Ziel kommt, egal … zweiter Platz ist erster Verlierer … oder so. Dumm nur, dass Asterix und Obelix sich so gar nichts vom alten Feldherrn vorschreiben lassen … wäre auch mal was Neues, nach all den Jahren innig vertrauter Feindschaft.

Was Neues ist auf jeden Fall die fehlende Landkarte, die uns immer vor dem Abenteuer begrüßt hat … die ist wegrationalisiert worden … oder passte nicht, weil wir nicht in Gallien sind? Eine seitengroße Karte gibts aber vor Rennbeginn dennoch, die von Italien, nebst Stationen des Rennens.

Und dann gehts los. Immer geradlinig zum Ziel, auch storytechnisch. Tagsüber wird mehr oder weniger jeder im Vorbeifahren verdroschen, der Obelix in die Quere kommt, auch die Konkurrenz und wir bekommen ein paar italienische Klischees auf der Durchreise serviert. Abends im Fahrerlager wird gegessen und gestritten … oder Heimweh nach dem schönen Plündern und Brandschatzen gehabt … und dann gehts auch schon weiter.

„Der maskierte Aurige“ wird zwischenzeitlich enttarnt, erzählt seine Geschichte und tritt dann am Ende mit einer kleinen Wendung noch mal auf den Plan. Kurz vor Rennende erklärt Asterix dann übrigens, dass ab jetzt der Bessere gewinnen sollte … vorher wars wohl der, der am besten Prügeln konnte. Und da liegen die beiden generell ziemlich weit vorn.

Dass sie um den Sieg mitfahren würden, war ja eigentlich klar, aber, ob sies wohl auch schaffen? Und wenn ja … was wohl Cäsar dazu sagen würde?

Die Autoren und der Übersetzer

Jean-Ives Ferri, Jahrgang 1959, wie Asterix! Er kommt aus dem Südwesten Frankreichs. Als Kind lernt er mit „Pilote“ das Lesen, zeichnet mit 11 Jahren die Abenteuer von „Tom l’Ours“ und erkennt, dass er damit seine Bestimmung gefunden hat: Er möchte Comicautor werden.

Didier Conrad, Jahrgang 1959, wie Asterix! Er stammt aus Marseille und debütierte 1973 in der Welt der Comics.

Als erfahrener Comic-Übersetzer übersetzte Klaus Jöken schon an die 400 Comic-Bände, darunter Lucky Luke und Asterix-Filmbücher. Er wurde im niederrheinischen Kleve geboren und studierte in Köln und Löwen/Belgien Niederländisch und Geschichte. Er lebt in Moulins in der Nähe von Lyon und übersetzt belletristische Werke, Kinder- und Jugendbücher, Comics und Sachbücher aus dem Französischen und Niederländischen. (Verlagsinfos)

Mein Fazit:

Die Rennreise durch Italien ist recht einfach strukturiert, kann aber dennoch gut unterhalten. Es wird geprügelt, geschlemmt und gestreitwagenfahren, was das Zeug hält. „Fair“ definiert dabei jeder für sich selbst.

Ironische Anspielungen auf Gegenden, Umstände und Personen gibts wie immer auch zu entdecken, während wir mit alten und neuen Mitbewerbern um den Pokal von Norden her durch Italien pflügen.

Ein kurzweiliger Spaß ohne Tiefgang, der prima in einem Rutsch genossen werden kann. Die Puristen unter den Fans hauts nicht um, aber wer einfach mal wieder „einen ASTERIX lesen“ möchte, der macht hier nix falsch. Beim Teutates … und so.

Gebunden: 48 Seiten
Originaltitel: Asterix et la Transitalique
Ins Deutsche übertragen von Klaus Jöken
1. Auflage, Oktober 2017
ISBN-13: 978-3770440375

www.egmont-comic-collection.de

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