Perry Rhodan – Laire (Silber Edition 106)

Die Handlung:

Im Jahr 3586 n. Chr. steht die Menschheit im Brennpunkt galaktischer Konflikte: Im heimatlichen Solsystem sind die Loower, die sogenannten Trümmerleute, mit einer großen Raumflotte aufmarschiert. Und in der weit entfernten Galaxis Tschuschik versucht Perry Rhodan mit seinen Gefährten, die Gefahr zu beseitigen, die vom uralten Sporenschiff Pan-Thau-Ra ausgeht. In der Zentrale des riesigen Raumschiffs treffen die Terraner auf den einäugigen Roboter Laire, ein kosmisches Wesen mit einer lange zurückreichenden Geschichte … (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

So, da wären wir also am Anfang des neuen Zyklus angelangt, der DIE KOSMISCHEN BURGEN heißt („kosmisch“, nicht „komisch“) und mit stattlichen 13 Lesungen eine ordentliche Länge aufweist. Mit jeder Menge Altlasten im Gepäck, denn der letzte Zyklus rund um das vermisste Sporenschiff PAN-THAU-RA wird mit seinem „Ende“ nicht jeden Hörer befriedigt haben … mich zumindest nicht. Ich mags, wenns frisch losgeht, mit neuen Ideen, komplett losgelöst von den vorherigen Handlungsfäden und -orten … das gibts hier größtenteils nicht. Aber, das muss ja nicht heißen, dass es langweilig wird. Diese Auftaktlesung heißt genau wie der Roboter, der über die PAN-THAU-RA geherrscht hatte und dem wir dann am Ende der letzten Lesung auch endlich begegnet sind. Dass eines seiner Augen fehlt, ist irgendwie traurig und gruselig zugleich.

Und dann erfahren wir hier am Anfang sehr lang und breit, was ich mir eigentlich am Schluss der letzten Lesung gewünscht hatte … Laire erzählt uns, was er mit BARDIOC und dem Sporenschiff so gemacht hat und wie sein Auge geklaut wurde. Immerhin fällt dann auch irgendwann mal das KO-Wort dieses Zyklus „Kosmische Burgen“, denn hier vermutet Perry irgendwo die Materiequelle, von der Gefahr ausgeht.

Vorher gilt es aber immer noch die Altlasten des letzten Zyklus abzuarbeiten. Da wären noch Konflikte bei den Ansken und den Priestern, deren Weltbild nun zusammengestürzt ist, nachdem bekannt wurde, dass LARD/LAIRE nur ein Roboter ist. Außerdem gibts immer noch die politischen Konflikte rund um die SOL, mit der die SOL-Geborenen gern allein und ohne Auswärtige wegfliegen möchten. Irgendwann tun sie das dann endlich auch und zumindest dieser Handlungsfaden ist abgeschlossen.

Aber da wären ja noch die Loower, die auf dem Mars eine Anlage errichtet haben und die das Auge von LAIRE gern mitnehmen würden. Das ist ja im Besitz vom Bösewicht Boyt Margor, der auch immer besser damit umzugehen weiß und die freundliche Annäherung zwischen Loowern und Terranern zu seinen Gunsten verhindern möchte. Auch diese Handlungsstränge werden weiter vorangetrieben, ohne dem Hörer das Gefühl geben zu wollen, dass hier bald Schluss wäre.

Und nebenbei lernen wir auch noch die siebenjährige Baya Gheröl kennen, die als einzige das entelechische Denken der Loower nachvollziehen kann … was im Grunde nicht so schwer ist, aber im Grunde auch irgendwie doch … das ist alles so eine Mehrbewusstseinsgeschichte und irgendwo wieder mal recht esoterisch angehaucht.

Das Hör-Erlebnis:

Tom Jacobs bekommt recht schnell einige intensive Dialoge forgesetzt, die er zu vertonen hat. Hier schafft er es prima, die Energie der Gespräche gut zu transportieren. Nicht nur bekommt jede der Figuren eine leicht andere Stimmfarbe, damit der Hörer sie gut voneinander unterscheiden kann, Tom Jacobs variiert auch den Nachdruck in seiner Stimme, die Lautstärke und die Sprechgeschwindigkeit. Und wenn er LAIREs Diener Torc vertont, drückt er sogar ein Maß an passender Verzweiflung mit rein.

Auch Wimbey, der Wynger, klingt ein wenig „schräger“ als die anderen, aber nicht so, dass es ungenehm wäre. Außerdem ist er aufgeregt, da passte das ganz gut. Und wenns später zu „Das Mädchen und die Loower“ kommt, dann klingt der Sprecher zerbrechlicher, kindlicher, unschuldiger.

Aber auch die beschreibenden und erklärenden Szenen liest der Sprecher so vor, dass es interessant klingt … nicht nur, weil es das meistens auch wirklich ist. Die Sprachmelodie ist dabei immer mal anders, was das Ganze unterhaltsamer macht.

Die Kapitelanfänge sind mit einem Ambientsoundeffekt unterlegt, sonst gibts keine weiteren Fremdklänge zu hören.

Der Sprecher:

Tom Jacobs ist 1969 in Euskirchen geboren. Von 1991 bis 1995 studiert er an der Hochschule für Musik & Theater Rostock. Erste Engagements führen ihn ans Marburger Schauspiel und an das Theater der Stadt Trier. Seit 1997 arbeitet er als freischaffender Schauspieler, Sprecher und Sänger in Köln. Dort gründet er 1998 die deutsche Rockband Die Konsequenzen (CD „Falsche Fährten“,2001). 2004 schließt er sich mit Kollegen zum Live-Hörspiel-Kollektiv hörmacher04 zusammen. Tom Jacobs gastiert in verschiedenen Theatern, u. a. dem prinz regent theater Bochum, dem Volkstheater Millowitsch, dem Theater Augsburg und dem Schauspiel Köln und ist in diversen Film und Fernsehproduktionen zu sehen. Durch seine markante Stimme und langjährige Erfahrung vor allem in den Bereichen Hörbuch, Hörspiel, Synchron und Voice- over ist er ein vielseitiger und gefragter Sprecher geworden. Seit 2007 liest er regelmäßig Romane für die Science-Fiction-Serie Perry Rhodan ein. Tom Jacobs lebt in Köln, ist verheiratet und hat drei Kinder. (Quelle: www.tomjacobs.info)

Die MP3s und das Booklet:

Die Qualität der MP3s entspricht dem Eins-A-Medien-Standard von festen 192 Kbps, 41,1 kHz und Joint Stereo. Die Tracks sind fortlaufend nummeriert, wobei die Tracknummer im Dateinamen vorn steht und im ID3-Tag am Ende. Auch sämtliche Namen der an der kompletten Silber Edition beteiligten Autoren wurden mit in das ID3-Tag der Dateien geschrieben. Dies macht den Eintrag in der Playlist einiger Abspielgeräte so lang, dass nur noch die Autorennamen zu sehen sind und der Titel am Ende abgeschnitten wird.

Das Titelbild der Silber Edition, das auch in den ID3-Tags der Dateien zu finden ist, liegt dem Hörbuch zusätzlich als JPG-Datei in der Auflösung 3000 x 3000 bei und entspricht einer farbenfroheren Version der Front von Heft 908, „Aura des Friedens“, das in dieser Lesung gar nicht mit verarbeitet wurde. Außerdem bekommen wir noch das tatsächliche Heft-Cover der Nummer 900, „Laire“, als JPG-Datei in der Auflösung 2000 x 2958 zum Ausdrucken als Poster mit dazu.

Im beiliegenden Booklet finden wir ein Tracklisting mit den Kapitelnamen, einen Auszug aus dem Nachwort von Hubert Haensel aus der Silberbandversion, eine Zeitleiste und die Cover der in dieser Silber Edition enthaltenen Heftromane Nr. 900-902, 905-907 und 911. Außerdem gibts auf der Rückseite noch eine aufpolierte Version der Hälfte des Heftcovers 900, „Laire“, zu sehen, das damals ein Rundumcover war. Die Risszeichnung der Raumstation DUCKO ORG-Z 12 hat es leider nicht vom Silberband ins Booklet geschafft.

Mein Fazit:

Die ganzen Erklärungen des Roboters LAIRE kommen für mich eine Lesung zu spät. So erleben wir in diesem Zyklusauftakt eher eine Weiterführung des alten. Bis auf den Konflikt auf der SOL und den Solanern wird von den mitgebrachten kein Handlungsfaden abgeschlossen, was ich ein wenig schade finde.

Dennoch unterhält die ganze Dramatik um den fiesen Boyt Margor, der LAIREs Auge besitzt und benutzt, ziemlich spannend, sodass es doch gar nicht soooo schlimm ist, dass es nichts wirklich Neues zu hören gibt. Mit Kosmischen Burgen … so heißt ja der neue Zyklus … bekommen wirs hier allerdings noch gar nicht zu tun.

Darüber kann Tom Jacobs aber prima „hinwegtäuschen“, denn er macht einen prima Job. Seine Dialoge klingen lebendig und auch das Gefühlsleben der Figuren weiß er gut zu vermitteln. Bei den Szenenbeschreibungen klingts dann wie nacherzählt und auch hier konnte er bei mir punkten.

2 MP3-CDs mit 168 Tracks
Spieldauer der Lesung: 15:27 Std.
Sprecher: Tom Jacobs
ISBN-13: 978-3957951281

www.einsamedien.de
www.perryrhodan.net

Die Silber Edition 106 ist auch als Downloadversion erhältlich, mit PDF-Booklet und JPG-Cover.

Der Autor vergibt: (4/5) Ihr vergebt: SchrecklichNa jaGeht soGutSuper (No Ratings Yet)