Dorian Hunter – Hexensabbat: Lehrjahre (Folge 29.1)

Die Handlung:

In Begleitung des neuen Lords der Schwarzen Familie Olivaro betritt Coco Zamis die Kanzlei des Wiener Syndikus Skarabäus Toth. Angeblich existiert ein Testament ihres Vaters Michael Zamis, dessen Erfüllung die Verhältnisse innerhalb der Schwarzen Familie auf den Kopf stellen würde … Eine finstere Intrige? Bald gibt es für Coco keinen Weg zurück mehr, denn ihr Gegner ist ein Feind aus früheren Zeiten – aus ihrer Kindheit … (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

Über ein ganzes halbes Jahr mussten die Dämonenjäger-Freunde warten, bis es endlich weitergeht. Und dann gibts auch noch am selben Tag zwei Folgen … wow. Wobei … es sind zwei Teile der gleichen Story. Wenn die Hörspielmacher sich dabei den Dämonenkiller-Roman Nummer 31 gleichen Namens zum lockeren Vorbild genommen haben, dann stammt der allerdings nicht von Ernst Vlcek, wie es auf der Verlagsseite und im Booklet steht, sondern von Neal Davenport, der mit bürgerlichem Namen Kurt Luif hieß. Außerdem wäre es dann eine der aufwendigsten Heftromanumsetzung, die ich kenne … schließlich hatte das Heft aus dem Jahr 1983 nur 64 Seiten … und daraus werden hier glatt zwei Folgen …

Und was geht denn nun mit Coco so? Unterschwellig spielte sie ja immer mit, in Dorians Kopf sowieso … wurde auch Zeit, dass der Handlungsblick mal wieder auf seine Flamme umschwenkt.

Was der Klappentext beschreibt, das erleben wir gleich zu Anfang … erst bekommen wir ein düsteres Einschlaflied gesungen und dann lernen wir Cocos Papa Michael kennen. Grinsen darf der Hörer dann, wenn er den Anwalt Toth kennenlernt, weil der sich irgendwie nicht entscheiden kann, seine Sätze entweder konsequent wie Yoda aus STAR WARS zu formulieren oder normal zu sprechen. Lustig ist allerdings nicht, was er dann mit der Hausdienerin anstellt … bevor das Testament als Television von allen wahrgenommen werden kann.

Eine Zwangsheirat solls also werden … und ein wenig Hexenquälerei und eine große Menge Erinnerungsforschung im Vorfeld noch dazu … ok. Hier erleben wir die Kinderjahre von Harry Potter noch mal neu … nur mit nervenden Hexenmädchen … und fiesen Zaubern … und jede Menge Gewalt. Keine schönen Erinnerungen, die da mit uns geteilt werden. Rückblicke sind ja ok und Hintergrundwissen auch, aber mir wars ein wenig zu lang und ausführlich, was uns da auf die Ohren gegeben wurde. Zumal die Serie ja nicht COCO ZAMIS heißt. Geht das nun die ganze Folge so weiter? Ein verstörendes Kindheits- und Jugenderlebnis nach dem Nächsten? Leider ja.

Und damit der Hörer auch nicht vergisst, dass er in einem Coco-Special steckt, hören wir gegen Ende der Folge sogar ihr eigenes Theme … ein stampfend marschierendes und gar nicht weiblich anmutendes Stück Psycho-Musik.

Die Szenenüberblendungen sind wie gewohnt soundtechnisch sehr kreativ gestaltet und haben mir wieder sehr gut gefallen.

Tracklisting:

01. Kleine Hexe, schlafe, schlafe
02. Ungereimtheiten
03. Schwarzes Testament
04. Dorian Hunter Theme
05. Das Schwalbennest
06. Auf der Rennbahn
07. „Dein Leben gehört mir!“
08. Gelöschte Erinnerung
09. Am See
10. Im Spiegelzimmer
11. Die Wahrheit
12. „Ich hau ab von hier!“
13. Besuch auf Schloss Behemoth
14. Veränderung
15. Claras Sabbat
16. Rache im Spiegelzimmer
17. Coco Zamis Theme
18. „Vera …?“

Die Sprecher und ihre Rollen:

Coco Zamis – als Kind: Christina Staats, als Teenager: Lotta Doll, erwachsen: Claudia Urbschat-Mingues
Vera Zamis – ALS KIND Emmi Bohle, ALS TEENAGER Nadine Schreier
Ciara Zamis – ALS KIND Ulrike Staats ALS TEENAGER Florentine Draeger‘
Robert Schwinger – ALS KIND FleMming Draeger ALS TEENAGER Flemming Stein
Laura – ALS KIND Yael Zschocke ALS TEENAGER Julia Fölster
Cyrano von Behemoth – Lutz Mackensy
Sandra – Sandra Schwittau
Skarabäus Toth – Andreas Schmidt
Michael Zamis – Douglas Welbat
Asmodi – K. Dieter Klebsch
Olivaro – Stefan Krause
Daniel – Patrick Bach
Agnes Houlkmann – Tanja Dohse
Dieter Houlkmann – Daniel Kirchberger
Ingvar Zamis – Achim Buch
Lauras Mutter – Dagmar Dreke
Thekla Zamis – Katja Brügger

in weiteren Rollen: Robin Brosch, Dennis Ehrhardt, Alexander Rieß, Björn Schalla, Wolf-Dietrich Sprenger

Technik-Credits:

Aufnahmen: Alexander Rieft, CSC Studio, Hamburg; Franz Fuchs, Studio Konterfei, Berlin Anna Liebesehl, Studio Süd, Köln; Eva Przygodda, Schlosstonstudio, Münschen
Skript: Dennis Ehrhardt & Andrea Bottlinger
Regie: Dennis Ehrhardt
Sounddesign: Alexander Rieß
Schnitt: Jonatan Frieden
Musik: Andreas Meyer
Titelmusik: Joachim Witt
Illustration: Mark Freier
Layout und Realisation: Sebastian Hopf

Die Ausstattung:

Das Cover des Booklets zeigt ein paar dunkle Kuttenträger. Alles im düsteren Stil der „Dorian Hunter“-Serie gehalten. Die CD, die mit dem gleichen Motiv bedruckt ist, steckt in einem Jewel-Case. Im Booklet finden wir ein paar Hintergedanken zur Geschichte von zu Coco Zamis. Zusätzlich werden noch die Sprecher und ihre Rollen aufgeführt, die Technik-Credits genannt und etwas Werbung in eigener Sache gemacht.

Mein Fazit:

In dieser Coco-Zamis-Gedächtnisfolge bekommen wir in eindrucksvoll authentisch geschrienen Szenen eine Menge aus Kindheit und Jugend der Hexe vermittelt. Die Idee fand ich gut, das viele Kleinkindgezicke und Jugendgepöbel ging mir recht schnell auf die Nerven. „Harry Potter“ in „böse“ … soundtechnisch eindrucksvoll aufbereitet, sehr gut und überzeugend gesprochen.

Wer aber mit diesem Ausflug, der ganz ohne Dorian auskommt, einverstanden ist und sich auf die verstörenden Erlebnisse der kleinen Coco und ihrer Schwestern einlassen möchte, der bekommt hier einen tiefen Einblick in die Seele der Hexe.

1 Audio-CD
Spieldauer: 51:43 Min.
Tracks: 18
Empfohlen ab 16 Jahren

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