Perry Rhodan – Gruelfin (Silber Edition 50)

Die Handlung:

Die menschenähnlichen Cappins aus der fernen Galaxis Gruelfin bereiten eine Invasion gegen die Milchstraße vor. Perry Rhodan weiß, dass er nur vor Ort etwas dagegen unternehmen kann – er muss den riesigen Sprung über 36 Millionen Lichtjahre wagen und die Sterneninsel erkunden, die in irdischen Sternkatalogen als NGC 4594 verzeichnet wird.
Perry Rhodan lässt die MARCO POLO ausrüsten, sein neues Flaggschiff, ein imposantes Wunderwerk der Technik. Mit dem 2500 Meter durchmessenden Raumschiff und einer Elite-Mannschaft unternimmt er die gewaltigste Expedition, die Menschen jemals gewagt haben. In seiner Begleitung reisen die Cappins Merceile und Ovaron, die vor 200.000 Jahren auf der Erde gestrandet sind und mit Hilfe einer Zeitmaschine die Gegenwart erreicht haben. Sie wollen der Menschheit beistehen und den Cappins den Frieden bringen.
Doch was die Terraner und ihre Begleiter in der Galaxis Gruelfin finden, ist erschütternd: Sie treffen auf radioaktiv strahlende und völlig zerstörte Planeten. Und sie sehen die Flotten der Eroberer, die gnadenlos zuschlagen und sich kurz vor dem endgültigen Triumph sehen … (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

Eine Jubiläums-Silberlesung? Gibts Geschenke? Nicht? Schade, hätte ja sein können. Was ist denn übrigens mit dem Titel passiert? Soll der so heißen? Soll er, denn das ist der Name, den die Cappins ihrer Heimatgalaxis gegeben haben. Immer noch besser aussprechbar als die terranische Bezeichnung: NGC 4594, M 104. Und vielleicht lernen wir diesen „Sombrero-Nebel“ ja mal aus der Nähe kennen … quasi bei einem Gegenbesuch bei den Cappins zu Hause.

Den wollen auch viele der uns bekannten und ein paar noch unbekannte Helden antreten .. und zwar mit der MARCO POLO, einem richtig dicken Raumschiffklops, der zig andere Raumschiffe in seinem Bauch tragen kann. Die Reise wird erfreulicherweise auch nicht verschleppt oder ausgebremst, was ich überraschend fand. Überrascht zeigt sich die Besatzung aber, dass es vor Ort nicht so aussieht wie erwartet. Ok, zugegeben sind die alten Unterlagen, denen wir gefolgt sind, wirklich und richtig alt.

Wir lernen die Moritatoren kennen, ein Volk von Walther von der Vogelweiden … reisende Sänger, die hier und da ihr Wissen zum Besten schmettern … als obs keine andere Kommunikationsformen gäb. Aber hey, ein schöner, nostalgischer Einfall ists … und er wird auch weitergesponnen, denn aus dem Kopf eines dieser Moritatoren gibts vielleicht Interessantes zu extrahieren. Non invasiv versteht sich … Mutanten-Style.

Nun aber erfolgt die Handlungsverzögerung … oder auch: Wir nehmen die Ermitllung im Fall „Wo sind denn die ganzen Ganjasen geblieben?“ auf. Es gibt Planetenabenteueruntersuchungen, Erstkontakte und sogar ein paar Cappins finden wir. Die wissen aber nicht wirklich zu helfen und so treten wir weiter auf der Stelle.

Im Gegensatz zu dem Körperspringer Vavischon, der unsere Leute in Atem hält, indem er sich einfach nicht fassen lässt und in mehr als einen uns bekannten Rhodan-Mitstreiter hüpft, um Unheil anzurichten. Man stelle sich bei dem Ausmaß an Hörminuten, die wir mit der Jagd auf diesen Fiesling verbringen, mal vor, wie es wäre, wenn wir noch viel mehr von diesen Pedotransferleuten zu bekämpfen hätten. Also nix wie weg hier …

Und da das Universum groß ist, können wir es uns leisten, einen ganzen Planeten als Datenbank zu benutzen und ihn gleich „Archivplanet“ nennen. Nicht dass in der Zukunft alles noch unfassbar kleiner als heutzutage wäre und sicher das ganze Universum in einem Handballen gespeichert werden könnte …

Aber wenn wir schon mal da sind, können wir auch einen Blick ins Archiv werfen … und erfahren eine Menge Hintergründe, auch darüber, was die Antagonisten der Stunde, die Takerer, in und mit der Milchstraße vorhaben. Und damit uns nicht langweilig wird, entführen die Takerer gleich mal einen „Wissenden“ und eröffnen die Jagd. Leider passiert das am Ende der Lesung und wir werden im Orbit geparkt … zusammen mit über 6000 Flüchtlingen.

Das Hör-Erlebnis:

Josef Tratnik macht einen prima Job, so wie es der Erstschienen-Lesungsfan von ihm gewohnt ist. Auch wenn es in den ersten Stunden gefühlt weniger Dialoge als sonst von ihm zu vertonen gab, klingt bei ihm dennoch alles wie berichtet … nicht wie abgelesen. Sein Gucky quakt, das kennen wir ja, aber er nervt nicht.

Je nachdem, in welcher Gefühlslage sich der von ihm gesprochene Charakter gerade befindet, passt der Sprecher nicht nur seine Tonlage an, er wird auch immer mal wieder lauter und eindringlicher. Das steigert den Hörspaß.

Auch wenn es sicher Kollegen gibt, die sich gerade schauspieltechnisch vor dem Mikro noch mehr ins Zeug legen, kann Josef Tratnik mit prima Unterhaltung aufwarten.

Die Kapitelanfänge sind mit einem Ambientsoundeffekt unterlegt, sonst gibts keine weiteren Fremdklänge zu hören.

Der Sprecher:

Josef Tratnik ist der Sprecher der „klassischen“ Silber Editionen. Er studierte Theaterwissenschaften, Philosophie und Germanistik in Köln und absolvierte er dort eine Schauspielausbildung am Theater „Der Keller“. Neben der Sprechertätigkeit für Hörfunk und Fernsehen, hauptsächlich bei den Sendern DLF, DW und WDR mit Hörspiel-/ und Feature-Produktionen, ist er freischaffender Schauspieler, Synchronsprecher und Sprecher in Köln. (Quelle: wikipedia)

Die Ausstattung:

Die 13 CDs sind mit dem Titelbild der Silber Edition bedruckt, die der Front von Heft 450, „Aufbruch der MARCO POLO“ recht ähnlich ist … Die CDs sind einzeln in Papphüllen verpackt und in einer stabilen Papp-Klappbox zusammengefasst. Die Rückseiten der Papphüllen von CD1-12 ergeben zusammengesetzt das Cover von Heft 450, „Aufbruch der MARCO POLO“. Für die Rückseite der Klappbox ist als Hintergrundbild ein Ausschnitt des Covers von Heft 460, „Zeitpunkt X“, gewählt worden. Auch die aneinandergereihten Rücken der Klappboxen bilden mit jeder weiteren Ausgabe ein sich zusammensetzendes schickes Gesamtbild.

Zusätzlich ist wieder ein Booklet enthalten, mit Tracklisting und Kapitelnummern, einer Inhaltsangabe, einem Teil des Vorwortes von Horst Hoffmann aus der Silberbandvorlage, einer Zeitleiste, einer Risszeichnung eines Raumers der Moritatoren und den Titelbildern der in dieser Silber Editon zusammengefassten Hefte Nr. 450, 451, 453 und 457-460 der Erstauflage. Außerdem gibt es noch etwas Werbung für zwei weitere Verlagserzeugnisse. Die Rückseite des Booklets ziert das Cover von Heft 460, „Zeitpunkt X“.

Mein Fazit:

Es geht mit Ovaron nach Gruelfin, um Freunde zu finden. Die Reise selbst ist angenehm kurz, was wir vor Ort erleben, ist kurzweilig. Klar, dass hier nicht alles glattläuft, denn unsere Unterlagen entsprechen nicht mehr so ganz dem aktuellen Zustand. Und so besuchen wir ein paar Planeten, forschen nach, lernen neue Völker kennen, von denen eins uns nichts Gutes will und starten am Ende zur Verfolgungsjagd. Das Ganze wird ohne große Längen erzählt, auch wenn es nach meinem Geschmack immer noch hier oder da eine Kürzung gegeben haben könnte. Aber echte Handlungsstrecker, die auch noch lang und weilig sind, gibts hier nicht zu finden … zum Glück.

Ein Glück für den Hörer ist auch die bewährt konstante, prima Sprecherleistung. Josef Tratnik erzählt die Geschichte und liest sie nicht nur ab. Auch wenn er bei den Charakteren seine Stimme nicht arg verbiegt, schafft er es dennoch gut, die Figuren unterschiedlich genug klingen zu lassen, damit sie vom Hörer auch später noch leicht zuzuordnen sind.

13 Audio-CDs in Papp-Klappbox mit 200 Tracks
Spieldauer der Lesung: 16:08 Std.
Sprecher: Josef Tratnik
ISBN-13: 978-3-95795-062-8

www.einsamedien.de
www.perryrhodan.net

Auch erhältlich als Download-Version mit PDF-Booklet und Cover als JPG-Datei
Größe: 1,3 GB

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