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Wellington, David – Welt der Untoten (Monster Island 3)

_Die „Monster Island“-Trilogie:_

Band 1: [„Stadt der Untoten“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=4980
Band 2: „Nation der Untoten“
Band 3: _“Welt der Untoten“_

_Inhalt:_

Zwölf Jahre nach den grauenhaften Ereignissen auf Govenors Island, New York, bei denen der UN-Waffeninspektor Dekalb ums Leben kam, kämpfen die letzten Menschen immer noch gegen die Horden der Untoten. Die Zahl der Ghoule wächst beständig, in dem Maße, wie die Menschheit immer weniger wird. Die somalische Soldatin Ayaan hat Dekalb geschworen auf seine Tochter Acht zu geben und sie zu beschützen. Mittlerweile ist Sarah zwanzig Jahre alt und besitzt die Gabe, die tote Energie der Ghoule zu sehen. Als Soldatin hingegen sind ihre Fähigkeiten eher schwach ausgeprägt. Bei einem weiteren Einsatz in der Wüste wird die Einheit von Ayaan von einer Gruppe Untoter angegriffen, die völlig anders agieren als gewohnt. Die Ghoule taumeln nicht langsam und unkontrolliert auf ihre Gegner zu, sondern rennen mit beängstigender Geschwindigkeit präzise auf ihre Opfer zu. Es gibt herbe Verluste zu beklagen und schließlich fällt Ayaan dem Feind in die Hände. Sarah hat ihrer Freundin einst versprochen sie zu erlösen, sollte sie zu einem Ghoul mutieren. Ein Geist namens Jack, ein ehemaliger Freund ihres Vaters, hilft Sarah bei der Suche nach Ayaan. Gemeinsam mit dem Piloten Osman kapert Sarah einen Hubschrauber. Doch steht sie gegen die Übermacht der Untoten auf verlorenem Posten. So verhilft ihr Jack zu neuen Verbündeten – jahrtausendealte Mumien. Mit ihrer Hilfe hofft Sarah Ayaan aus den Fängen des Zarewitsch befreien zu können. Doch der russische Leichenherr im Körper eines verkrüppelten Jungen hat seine eigenen Pläne und will die versehrte Erde zu einer Welt der Untoten machen …

_Meinung:_

„Welt der Untoten“ ist der krönende Höhepunkt der Zombie-Trilogie aus der Feder von David Wellington, der sich bereits mit seinem Vampir-Dreiteiler (ebenfalls erschienen bei PIPER) einen Namen gemacht hat. Protagonistin ist dieses Mal, neben Ayaan, Sarah, die Tochter von Dekalb, der auf Govenors Island zurückblieb. Treffsicher gelingt Wellington die Charakterisierung der beiden jungen, unterschiedlichen Frauen. Die eine hart, unerbittlich und kriegerisch versucht die andere lediglich zu überleben, sich nützlich zu machen und angesichts des allumfassenden Grauens nicht den Verstand zu verlieren. Die magisch-fantastischen Komponenten, die in den ersten beiden Romanen nur am Rande eine Rolle spielten, treten im vorliegenden Buch in den zentralen Fokus. Der Leser wird mit allerlei Abarten und Mutationen der Untoten konfrontiert, die direkt den Alpträumen eines Clive Barker entsprungen zu sein scheinen. Mit den Zombieszenarien eines Goerge A. Romero hat David Wellingtons Roman indes nichts mehr gemein. Die literarisch-geistige Distanz wird auch im Ausdruck deutlich, denn der Autor vermeidet es auf den 400 Seiten konsequent den Begriff „Zombie“ zu verwenden. Die alternative Bezeichnung lautet Ghoul, der im Sinne eines menschenfleischfressenden Dämons benutzt wird, mit den arabischen Mythengestalten aber nichts zu tun hat. Die Szenerie der „Welt der Untoten“ ist sehr viel bizarrer, abgedrehter und unwirklicher als in den anderen Romanen, die noch einen unverkennbaren Realitätsbezug hatten. Die Geschichte spielt in einer postapokalyptischen Welt, in der die Menschheit eine verschwindend geringe Minderheit darstellt. Die Fülle an Figuren und Begriffen würde einen unbedarften Leser schnell überfordern, so dass es unabdingbar ist, die Bücher in chronologischer Reihenfolge zu lesen. Auf ein Glossar, wie im zweiten Band „Nation der Untoten“, muss verzichtet werden. Waffensysteme und militärische Abkürzungen werden im Kontext erklärt. Auch in diesem Buch outet sich Wellington als Waffennarr und Militär-Fan was auf die Dauer sehr ermüdend und überfrachtet wirkt. Hinzu kommt ein sehr actionlastiger und handlungsorientierter Schreibstil, der wenig Möglichkeit zur Reflektion bietet. Das führt dazu, dass der Leser zwischen all den Lebenden, Toten und Leichenherren den Überblick zu verlieren droht. Einzig die plakative Brutalität und der zynische, schwarze Humor wirken in der ansonsten staubtrockenen Zombie- … Verzeihung … Ghoul-Apokalypse reichlich erfrischend.

Das handliche und stabile Taschenbuch ziert ein kunstvolles Covermotiv des Künstlers Dan Dos Santos. Papier, Satz und Lektorat lassen keine Wünsche offen.

_Fazit:_

Im abschließenden Teil seiner Zombie-Trilogie verrennt sich der Autor in mystischen Magie-Duellen, militärischen Fachbegriffen und einem unwirklichen Apokalypse-Szenario. Eher etwas für Fantasy-Fans, die sich auch von brutalen Zombie-Massakern nicht abschrecken lassen.

|Taschenbuch: 398 Seiten
Originaltitel: Monster Planet (2007)
Aus dem Amerikanischen von Andreas Decker
Titelillustration/Titelgestaltung von Dan Dos Santos/Agentur Luserke
ISBN-13: 9783492266871|
[www.piper-verlag.de]http://www.piper-verlag.de
[www.brokentype.com/davidwellington]http://www.brokentype.com/davidwellington

_Florian Hilleberg_

_David Wellington bei |Buchwurm.info|:_
[„Der letzte Vampir“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=4613
[„Krieg der Vampire“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=5894
[„Vampirfeuer“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6230

Cast, P.C. & Kristin – Erwählt (House of Night 3)

_Die „House of Night“-Bücher:_

Band 1: [„Gezeichnet“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6374]
Band 2: [„Betrogen“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6277]
Band 3: _“Erwählt“_
Band 4: „Ungezähmt“ (erscheint am 11.11.2010)
Band 5: „Gejagt“ (erscheint am 01.02.2011)
Band 6: „Versucht“ (erscheint am 01.05.2011)
Band 7: „Verbrannt“ (erscheint am 01.08.2011)

_Weihnachten und somit_ auch Zoeys Geburtstag stehen vor der Tür. Für Zoey kein Grund, sich zu freuen: Sie befürchtet wie jedes Jahr, Geburtstagsgeschenke zu bekommen, die mehr mit Weihnachten zu tun haben als mit ihrem Ehrentag. Als hätte sie es geahnt, sind dann auch alle Geschenke überaus weihnachtlich, bis auf ein Armband, das ihr menschlicher Freund Heath ihr schickt – zusammen mit einem Brief, den leider auch ihre Vampyr-Freunde lesen, in dem er ihr mitteilt, wie sehr er sie vermisst, und hofft, dass das Geschenk ihr gefällt, schließlich hätte es nichts mit Weihnachten gemein. Besonders ihr Vampyr-Freund Erik ist verletzt, da er nicht wusste, dass Zoey weihnachtliche Geschenke hasst … sein Geschenk ziert ein Schneemann. Auch die „Zwillinge“ Erin und Shaunee, Damian und Jack sind enttäuscht.

Zoey allerdings macht sich mehr Sorgen um ihre untote Freundin Stevie Rae, denn diese verliert immer mehr ihre Menschlichkeit. Zoey ist fest entschlossen, Stevie Rae zu retten, und nimmt sogar die Hilfe Aphrodites an. Sie verstecken Stevie Rae in einer Angestelltenwohnung in Aprodites Elternhaus und versorgen sie mit Blutbeuteln. Zoey appelliert an Stevies Erdverbundenheit, da Zoey glaubt, diese würde Stevie Rae helfen.

Leider kann Zoey ihre übrigen Freunde nicht einweihen, da die Hohepriesterin und Rektorin Neferet die Gedanken aller – mit Ausnahme von Zoey und Aphrodite – lesen kann und keinesfalls erfahren darf, dass Zoey versucht, Stevie Rae zu retten. Immerhin sind die untoten Schüler ihr Werk.

So sucht sie, fast auf sich allein gestellt, eine Möglichkeit, Stevie Rae zu helfen. Aber nicht nur das belastet Zoey, denn dazu kommt noch die Problematik mit ihrem Elternhaus; nur ihre Grandma steht zu ihr. Noch schlimmer allerdings ist die verzwickte Dreiecksbeziehung, in der sie steckt. Da wäre der Schulschwarm Erik, ihr menschlicher Freund Heath, der zu allem Überfluss auf sie geprägt ist, und der Lehrer Loren Blake, der sich für sie interessiert.

Als dann noch Vampire des Internats regelrecht hingerichtet werden, droht Zoeys Welt zusammenzubrechen.

_Kritik_

Mit „Erwählt“ hat das Autorengespann P.C. und Kristin Cast seinen dritten Roman der „House of Night“-Serie geschrieben. Der Schreibstil der Autorinnen ist jugendlich gehalten und flüssig zu lesen, lässt allerdings Detailreichtum vermissen. Ihr Hauptaugenmerk liegt auf dem Spannungsbogen und dem Versuch, möglichst viele Geschehnisse auf den 408 Seiten unterzubringen. Der Leser wird von Ereignis zu Ereignis gejagt und kommt kaum zum Luftholen.

Erzählt wird die Geschichte, wie auch schon in den vorangegangenen Teilen, aus der Sicht von Zoey. Mit viel Tempo rast der Leser so durch die Erzählung und die verschiedenen Ereignisse. Der Spannungsbogen wird dabei voll ausgeschöpft und zu keiner Sekunde kommt Langeweile auf. Wie ebenfalls schon in den ersten Teilen, legen die Autorinnen viel Wert auf eine jugendliche Ausdrucksweise, die zwar im Vergleich zum ersten Teil „Gezeichnet“ weniger vulgär geworden ist, allerdings noch immer etwas übertrieben wirkt. Dort wäre etwas weniger mehr.

Die Problematik von Zoey ist zwar realitätsnah beschrieben, der Umgang mit den Problemen, gerade in Liebsdingen, aber schlichtweg unmöglich. Dass eine 16-Jährige sich durchaus in mehrere Männer verlieben kann, ist nachvollziehbar, die Entwicklung, die ihre Beziehung zu ihrem Lehrer nimmt, ist allerdings mehr als bedenklich. Gerade bei so etwas sollte ein Buch schon eine Vorbildfunktion einnehmen und eine solche Beziehung realistisch und vernünftig angehen.

In diesem rasanten Roman bekommen die Protagonisten wenig Möglichkeiten, sich weiterzuentwickeln. Da es sich hierbei um eine Serie handelt, ist dies aber durchaus zu verzeihen, denn Zoey und ihre Freunde haben ja noch viel Zeit zu zeigen, was alles in ihnen steckt. Alles in allem ist dieser Roman durchaus lesenswert und in jedem Fall unterhaltsam. Der Leser bekommt einiges geboten und ist neugierig darauf, wie es mit Zoey und dem House of Night weitergeht.

_Fazit_

Der dritte Teil der „House of Night“-Serie ist ein lesenswerter und spannender Roman, den ich bedingt weiterempfehlen kann. Erwachsene erhalten einen guten Einblick in das Denken, Fühlen und Handeln von Jugendlichen. Dies ist interessant zu lesen, und die Spannung trägt ihr Übriges dazu bei. Bei Jugendlichen kommt die Empfehlung ganz auf die Charakterstärke an, gerade wegen des Umgangs mit Liebesdingen und der dort vermittelten Werte. Ich bin schon sehr gespannt darauf, wie es im „Ungezähmt“, dem vierten Teil der „House of Night“-Serie, weitergeht.

|Gebundene Ausgabe: 442 Seiten
Originaltitel: Chosen (House of Night 3)
Übersetzerin: Christine Blum
ISBN-13: 978-3841420039|
[www.house-of-night.de]http://www.house-of-night.de
[www.fischerverlage.de]http://www.fischerverlage.de

_Nadine Warnke_

Graeff, Alexander – Dazwischen: Eine kurios-philosophische Suche nach dem Gottmenschen

_Die Rückführung des Menschen zu sich selbst_

Das 2009 im |Phänomen|-Verlag erschienene Buch „Dazwischen“ von Alexander Graeff widmet sich der philosophischen Suche nach dem Gottmenschen. Der Autor, der sich Erzählungen wie kunstwissenschaftlichen Werken gleichermaßen verschrieben hat, legt mit „Dazwischen“ nun eine Synthese seiner Beschäftigungsfelder vor.

Graeff bemüht sich weder um Dogmen noch um streng wissenschaftliche Definitionen, auch nicht um ein konkretes Ziel. Nein, es geht ihm um Sinnstiftung und Erklärung. Erklärung einer Position des individuellen Subjekts in der Welt, und um Erklärung seiner Möglichkeiten und Potentiale, die in ihm ruhen, und nicht zuletzt um Sinnstiftung an Plätzen, die in einer rein rationalistischen und funktionalistischen Welt verkümmern und einem „multidimensionalen“ Menschen nicht gerecht werden. Hierfür ist Philosophie nötig, die sich nicht auf einen Themenkomplex beschränkt. Der strebende Mensch soll an seinen Grundfesten gepackt werden. Dabei wird sich einerseits an vielseitiger Praxis orientiert und andererseits bei wohl erklärter Metaphorik bedient. Dadurch nähert sich Graeff in tiefgründiger Wortwahl der Beschreibung eines Dazwischens an, weiß eine Fülle an Assoziationen beim Leser zu wecken und erinnert bei jedem neuen Kapitel – sei es das über Gott, über Liebe, über Okkultismus, über Religion oder über Wissenschaft – an die Komplexität des Themas, ohne den logischen Aufbau aus dem Blick zu verlieren.

Bezwungen wird der schwierige und sicher vorurteilsbeladene Begriff des Gottmenschen unideologisch und durch eine an den Anfang gestellte, persönliche Erklärung des Autors untermauert. „Dazwischen“ ist also ein implizites Werk. Es lässt nicht so sehr einblicken als vielmehr ausblicken, was es in seinem lebenspraktischen Wert enorm befördert.

Graeff schreibt: |“Die Gedanken, die Werk geworden sind […] Sie kommen zurück zu mir.“| Wenn sich Graeff da mal nicht irrt! Denn mit Hilfe seines Mediums der Schrift hat er einen Zeit überdauernden und vor allem facettenreichen Gedankenkomplex erschaffen, der seine Gedanken geradewegs in den Geist vieler Leser treibt, durchaus das Potential hat, viele Horizonte zu erweitern, und mit exakter Treffsicherheit zur so wichtigen Bewusstmachung der Strebensziele des individuellen Menschen beiträgt.

|148 Seiten
ISBN-13: 978-3933321749|
http://www.alexander-graeff.de
http://www.phaenomen-verlag.de

_Gregor Feller_

Garcia, Kami / Stohl, Margaret – Sixteen Moons – Eine unsterbliche Liebe

|Sixteen moons, sixteen years
Sixteen of your deepest fears
Sixteen times you dreamed my tears
Falling, falling through the years …|

_Der 16-jährige Ethan Wates_ lebt mit seinem Vater, einem Schriftsteller, in der Südstaaten-Kleinstadt Gatlin. Seine Mutter ist bei einem Unfall verstorben und sein Vater lebt seitdem völlig zurückgezogen. Nur die Haushälterin Amma kümmert sich um Ethan. Ethan kennt nur ein Ziel: dieser Kleinstadt und dem Leben dort möglichst schnell zu entkommen. Obwohl er als Star der Basketballmanschaft immerhin zu den beliebten Schülern gehört, kann er es nicht erwarten, Gatlin hinter sich zu lassen. Das vorbestimmte Leben dort und die Menschen nerven ihn total.

Seit Wochen hat Ethan einen sehr merkwürdigen Traum. Er versucht ein ihm unbekanntes Mädchen zu retten, dieses entgleitet ihm aber jedes Mal. Seltsam ist, dass er beim Aufwachen immer nass und voller Erde ist und ihn der Geruch von Rosmarin und Zitronen umschwebt. Obwohl er dieses Mädchen in seinen Träumen noch nie richtig gesehen hat, ist er in es verliebt.

Am ersten Schultag nach den Ferien sieht er das Mädchen dann in der Schule, Lena Duchannes. Sie ist die Neue an seiner Schule und lebt bei ihrem Onkel, dem alten Ravenwood, um den sich viele unheimliche Geschichten ranken und der sich seit Jahren nicht mehr in der Öffentlichkeit gezeigt hat. Genau das befördert Lena auch direkt in das soziale Aus in der Schule.

Trotzdem fühlt Ethan sich sehr zu ihr hingezogen, und als ein Unfall in der Schule geschieht und Lena davonläuft, folgt Ethan ihr. Ethan findet sie auf dem Grundstück der Greenbriers. Er setzt sich zu ihr, um mit ihr zu reden, als ihm ein in der Erde steckendes Medaillon in die Hände fällt. Urplötzlich haben er und Lena eine Vision und sehen, riechen und spüren ein großes Feuer. Die beiden hören Schreie und befinden sich in der Schlacht des Bürgerkrieges. Nachdem diese Vision zu Ende ist, sind beide völlig verwirrt und sehen sich das Medaillon genauer an.

Eingraviert sind nicht nur Lenas Geburtsdatum, sondern auch Initialen von Ethan. Beide beschließen, der Sache auf den Grund zu gehen, und forschen in der Vergangenheit. Dies ist auch sehr wichtig für Lena, denn sie ist eine Caster mit außergewöhnlichen Fähigkeiten, und ein Fluch der Familie, der auf ihr lastet, bedrückt sie sehr. Erst an ihrem 16. Geburtstag wird sich, ohne dass sie es beeinflussen kann, entscheiden, ob sie eine helle oder dunkle Caster wird. Hat die Liebe von Ethan und Lena dabei eine Chance und werden sie den Fluch brechen können?

_Kritik_

Mit „Sixteen Moons – Eine unsterbliche Liebe“ haben die Autorinnen Kami Garcia und Margaret Stohl einen mystischen Jugendroman geschrieben, der von der ersten Seite an fesselt.

Die Autorinnen verblüffen mit einem leicht fließenden, sehr detailreichen und mystischen Schreibstil, der den Leser an die Geschichte fesselt. Geschickt weben die Autorinnen die geheimnisvolle Geschichte um Lena und ihre Familie in die engstirnige Welt der amerikanischen Südstaatenstadt Gatlin ein.

Trotz der Mystik ist dieser Roman realistisch geschrieben und transportiert die Geschichte lebensnah und glaubwürdig. Kami Gracia und Margaret Stohl haben einen sanften Spannungsbogen in die Geschichte eingebaut, der zwar ab und an abfällt, sich aber dennoch immer wieder gekonnt steigert und den Leser nicht mehr loslässt. Vollkommen wirkt die Beschreibung der Schauplätze; diese sind so facettenreich und greifbar beschrieben, dass der Leser meint, sie sehen zu können. Neben dem gut entwickelten Spannungsbogen und der authentischen Beschreibung der Schauplätze kommen auch die Gefühle, die junge Liebe und die Beziehungen der übrigen Charaktere nicht zu kurz.

Erzählt wird die Geschichte aus der Sicht von Ethan. Es ist schon etwas Besonderes, einen romantischen Roman aus der Sicht eines männlichen Charakters zu lesen. Dieses ist für die Geschichte ein absoluter Pluspunkt, da Ethan so nach und nach die Geheimnisse der Caster entdeckt und der Spannungsbogen neue Höhepunkte erhält. Trotz der Ich-Perspektive kommen in diesem Roman die weiteren Charaktere nicht zu kurz.

Die Protagonisten sind lebendig und lebensnah, manchmal auch sehr geheimnisvoll konzipiert. Jeder Darsteller wird detailreich und einzigartig beschrieben und die Autorinnen geben jedem etwas Besonderes, und Einzigartiges auf den Weg. Egal, ob nun ein guter Charakter oder ein böser, alle haben Schwächen und Stärken, die die einzelnen Protagonisten sehr plastisch wirken lassen.

Die Helden der Geschichte, der menschliche Ethan und seine geheimnisvolle Freundin Lena, wirken sehr liebenswert, und der Leser kann nicht anders als mit den beiden mitzufiebern und auf ein gutes Ende zu hoffen. Die besondere Verbindung der beiden und die Gefühle, die sich entwickeln, sind trotz der Magie und Eigentümlichkeit sehr nachvollziehbar aufgebaut. Besonders im Gedächtnis bleiben auch die Voodoo praktizierende Haushälterin Amma, Ethans bester Freund Link und Lenas Onkel Marcen Ravenwood.

Raum wurde auch der schon sprichwörtlichen Intoleranz der Südstaatler gegenüber der Andersartigkeit mancher Menschen gegeben. Obwohl die Caster/Hexen in diesem Roman abgeschieden leben, wird auf die geheimnisvolle Lena geradezu eine Hexenjagd veranstaltet.

„Sixteen Moons – Eine unsterbliche Liebe“ ist wirklich etwas Besonders. Der Roman ist außergewöhnlich atmosphärisch und lebendig geschrieben. Die Magie und auch die Probleme, mit denen sich die Caster in diesem Buch herumzuschlagen haben, sind realistisch gezeichnet. Zusätzlich haben die Autorinnen Kami Garcia und Margaret Stohl eine Liebesgeschichte entwickelt, der es gelingt, nie kitschig zu wirken.

Der Roman, der auf jugendliche Fantasy-Leser ausgerichtet ist, wird diese Zielgruppe überzeugen können, und nicht nur diese, denn auch Erwachsene werden dieses Buch nur schwer aus der Hand legen können.

_Fazit_

Der Debütroman „Sixteen Moons – Eine unsterbliche Liebe“ von Kami Garcia und Margaret Stohl schafft es, den Leser zu überzeugen. Die Autorinnen haben einen unglaublich gut ausgearbeiteten Roman vorgelegt, der jedem empfohlen werden kann, der gern mystische Romane ließt.

Ich freue mich schon auf den zweiten Teil, der unter dem Titel „Beautiful Darkness“ am 12.10.2010 im Englischen erscheinen wird.

_Autorinnen_

Kami Garcia und Margaret Stohl kam die Idee zu „Sixteen Moons – Eine unsterbliche Liebe“ während eines gemeinsamen Essens. Margaret wollte einen Fantasyroman schreiben, Kami ein Buch, das im Süden der USA spielte. Auf eine Papierserviette kritzelten sie ihre Gedanken zu einem Roman, der ihnen beiden gefallen würde … und begannen zu schreiben. Kami und Margaret leben beide mit ihren Familien im kalifornischen Los Angeles. Mittlerweile schreiben sie nicht mehr auf Papierservietten, sondern auf Computern, und wer mehr über sie erfahren möchte, sollte ihre Website besuchen: [www.kamigarciamargaretstohl.com.]http://www.kamigarciamargaretstohl.com
(Verlagsinfo)

|Gebundene Ausgabe: 544 Seiten
Originaltitel: Beautiful Creatures
Übersetzer: Koob-Pawis, Petra
ISBN-13: 978-3570138281|
[www.sixteenmoons.de]http://www.sixteenmoons.de
[www.randomhouse.de/cbjugendbuch]http://www.randomhouse.de/cbjugendbuch

_Nadine Warnke_

Larson, Reif – Karte meiner Träume, Die

_Der 12-jährige Tecumseh Sparrow Spivet_, von allen nur T.S. genannt, wohnt mit seiner Familie auf der Coppertop-Ranch in Divide, Montana. Sein Vater ist ein schweigsamer Cowboy durch und durch, seine Mutter eine Käferforscherin, die seit Jahren erfolglos nach dem Tigermönchskäfer forscht, den noch nie jemand gesehen hat. Seine Schwestern Gracie ist 16 Jahre alt und mitten in der Pubertät und sein Bruder Layton ist vor kurzem bei einem Gewehrunfall gestorben, für den sich T.S. die Schuld gibt.

Seit T.S. zeichnen kann, tut er kaum etwas anderes. Er fertigt von allem, was rund um ihn herum passiert, Karten, Diagramme und Zeichnungen an. Auch von seiner Schwester, wie sie Maiskolben schält und aussortiert. Er zeichnet Skizzen der Käfer seiner Mutter, und sogar die Art, wie sein Vater seinen Whiskey zu trinken pflegt, wird genauestens festgehalten. Ebenso kartographiert er das Land um sich herum. Seine Zeichnungen sind in farblich unterschiedlichen Notizbüchern ordentlich in seinem Zimmer untergebracht.

Seine Schaubilder werden schon in diversen wissenschaftlichen Zeitungen und sogar im Smithsonian Museum in Washington, DC, ausgestellt. Eines Tages bekommt er einen Anruf von Mr. G. H. Jibsen, dem Kurator für Illustration und Design am Smithsonian. Er teilt dem verdutzten T.S. mit, dass dieser, nach Empfehlung seines Mentors Terry Yorn, den begehrten Baid-Preis für die Illustration eines Bomberkäfers gewonnen hat. Er solle bitte in einer Woche dort erscheinen, eine Rede halten und den Preis entgegennehmen. Keiner dort am Smithsonian weiß um das Alter dieses Wunderkindes, denn er wird für einen erwachsenen Wissenschaftler gehalten.

Ohne es seiner Familie zu sagen, macht sich T.S. am nächsten Morgen, lediglich mit den wichtigsten Zeichensachen, seinen für ihn wichtigsten Geräten, etwas frischer Wäsche und einem gestohlenen Notizbuch seiner Mutter ausgestattet, auf die gut 2400 Kilometer lange Reise vom Westen in den Osten. Da er nicht sehr viel Geld besitzt, tritt er die Reise wie ein „Hobo“ an: Er will diese Strecke mit dem Güterzug bewältigen. In Divide besteigt er einen Güterzug, den er erst wieder in Chicago verlassen wird …

_Kritik_

Mit seinem Debüt-Roman „Die Karte meiner Träume“ hat Reif Larsen eine wunderbare Geschichte über das Wunderkind T.S. Spinet geschrieben. Aufgrund der leicht zu lesenden Sprache findet man sich schnell in die Geschichte ein und staunt dann über den großartigen Plot.

Die Geschichte spielt in der Gegenwart, auch wenn man anfangs fast das Gefühl hat, einen Roman zu lesen, der vielleicht Anfang des 20. Jahrhunderts spielt. Erst als |moderne| Wörter wie „iPod“ und „Computer“ fallen, merkt man, dass der Roman in der heutigen Zeit spielt.

Die Protagonisten sind allesamt überzeugend beschrieben. T.S. kann man nur mögen, so sympathisch ist dem Leser dieses Wunderkind. Seine Art, seine Geschichte zu erzählen, seine Familie zu beschreiben, die er trotz oder gerade wegen der Verrücktheit der einzelnen Mitglieder liebt, ist einzigartig. Die Art wie das Denken und Handeln der Hauptfigur beschrieben ist, ist beachtenswert.

Anfangs etwas gewöhnungsbedürftig erscheinen die Zeichnungen am Rand der Seiten. Mitten im Text führt ein Pfeil zu einer Skizze, die dann erklärt wird. Mit jeder weiteren Seite findet der Leser aber mehr und mehr in diese Eigenart hinein und ist schon fast enttäuscht, wenn da plötzlich mal eine Seite ohne diese liebevollen |Randbemerkungen| kommt. Diese machen „Die Karte meiner Träume“ zu etwas wirklich Besonderem.

_Fazit_

„Die Karte meiner Träume“ von Reif Larsen ist ein wunderbarer Roman, der den Leser spannend unterhält und auch zum Nachdenken anregt.

Ich kann diesen Roman ausdrücklich empfehlen – der Lesegenuss ist garantiert.

_Der Autor_

Reif Larsen wurde 1980 geboren und lebt in Brooklyn, New York. Er schreibt, dreht Dokumentarfilme und unterrichtet an der Columbia University. „Die Karte meiner Träume“ ist sein erster Roman, den er noch als Student schrieb und der nun in 30 Ländern erscheint.

|Gebundene Ausgabe: 435 Seiten
Originaltitel: The Selected Works of T.S. Spivet
Übersetzer: Manfred Allié, Gabriele Kempf-Allié
ISBN-13: 978-3100448118|
[www.fischerverlage.de]http://www.fischerverlage.de
[www.tsspivet.com]http://www.tsspivet.com

_Nadine Warnke_

Galenorn, Yasmine – Hexenküsse (Schwestern des Mondes 4)

_|Schwestern des Mondes:|_

Band 1: [„Die Hexe“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6485
Band 2: „Die Katze“
Band 3:“ Die Vampirin“
Band 4: _“Hexenküsse“_
Band 5: „Katzenkrallen“
Band 6: „Vampirliebe“

_Nach den ersten drei Bänden_, in denen die Halbblut-Schwestern Camille, die Hexe, Delilah, die Gestaltenwandlerin, und Menolly, die Vampirin, vorgestellt wurden und sich bisher erfolgreich gegen den Dämon Schattenschwinge zur Wehr gesetzt haben, geht es nun mit dem vierten Teil weiter.

Als Camille eines Abends ihren Buchladen, den Indigo Crescent, schließen will, kommt sie aus dem Staunen nicht mehr hinaus, denn vor ihr steht ein Einhorn! Feddrah-Dahns, der Prinz der Einhörner, bietet ihr und ihren Schwestern seine Hilfe und ein magisches Artefakt gegen den Kampf mit Schattenschwinge an.

Allerdings haben auch die finsteren Mächte starkes Interesse an diesem Artefakt, dem Horn des schwarzen Einhorns, und so muss Camille erst einmal mit einem Goblin, einem Grottenschrat und einer Fee fertigwerden. Anschließend muss Camille das AETT (Anderwelt-Erdwelt-Teror-Team) auf den Plan rufen, um die Straße von den Spuren des Kampfes zu befreien.

Chase, der menschliche Leiter des AND (Anderwelt-Nachrichtendienst)-Teams berichtet Camille von noch mehreren ungewöhnlichen Meldungen über Kryptonen (mystische Geschöpfe).

Sie fahren schließlich zu Camille und ihren Schwestern nach Hause, um alles Weitere zu besprechen. Dort teilt Feddrah-Dahns ihnen mit, dass er das kostbare Artefakt seinem treu ergebenen Pixie „Mistelzweig“ übergeben hat. Dieser ist verschwunden, nachdem versucht wurde, ihm das Horn zu stehlen.

Langsam beginnt Camille die Situation über den Kopf zu wachsen. Sie muss Goblins und andere nicht erwünschte Dämonen, die neue Portale nutzen, in Schach halten, den Pixie und das dritte Geistsiegel finden, und noch andere diverse „Kleinigkeiten“.

Für Camille kommt noch ihr chaotisches Liebesleben erschwerend hinzu, und auch der Drache Smoky will eine Schuld bei ihr einfordern …

_Kritik_

In dem vierten Teil von „Schwestern des Mondes“ steht wieder Camille im Vordergrund der Handlung. Um diesen Roman zu verstehen, sollten auf jeden Fall vorher die drei Vorgänger „Die Hexe“, „Die Katze“ und „Die Vampirin“ gelesen worden sein. Es dürfte sonst schwerfallen, die Handlungen nachvollziehen zu können.

Die Autorin Yasmine Galenorn hat wieder einen spannenden, lustigen und vor Erotik knisternden Roman geschrieben. Der Spannungsbogen baut sich im Laufe des Romans kontinuierlich auf und findet zum Ende hin seinen Höhepunkt, wie es sein soll. Camilles chaotisches Liebesleben steuert einen guten Teil Erotik dazu bei und die Feuerproben, die sie, ihre Schwestern und ihre Freunde zu bestehen haben, lassen den Leser nicht so schnell los. Alle Handlungen greifen ineinander über und sind stimmig konzipiert. Der Stil und der Aufbau dieses Romans lässt ebenso wie bei den vorhergehenden Teilen nichts zu wünschen übrig.

Erzählt wird der Roman aus Camilles Perspektive. Ihre Art zu denken und zu fühlen, ihre Aufgaben und der Kampf gegen Schattenschwinge sind facettenreich geschildert. Sie bringt den Leser zum Lachen, Staunen und Mitfiebern. Auch die anderen Charaktere sind hervorragend ausgearbeitet und entwickeln sich auch im vierten Teil weiter, Eintönigkeit kommt überhaupt nicht auf. Die Beziehungen untereinander sind klar dargestellt, die Autorin verliert hier niemals ihren roten Faden.

_Fazit_

Wer schon die anderen Teile der „Schwestern des Mondes“ gelesen hat, wird sehr viel Vergnügen mit „Hexenküsse“ von Yasmine Galenorn haben. Wer diese nicht gelesen hat, sollte es unbedingt nachholen, denn die Bücher sind allesamt uneingeschränkt empfehlenswert.

Ich freue mich schon auf den nächsten Teil „Katzenkrallen“ und bin gespannt darauf, wie es mit den drei Schwestern und ihrem Team weitergeht.

_Autorin_

Yasmine Galenorn hatte sich in Amerika bereits mit einer Reihe von Romanen und Sachbüchern einen Namen gemacht, bevor ihr mit ihrer Serie um die „Schwestern des Mondes“ auch der internationale Durchbruch gelang. Sie lebt gemeinsam mit ihrem Mann Samwise und vier Katzen in Bellevue.

|Broschiert: 409 Seiten
Originaltitel: Dragon Wytch
Übersetzer: Katharina Volk
ISBN-13: 978-3426503430|
[www.knaur.de ]http://www.knaur.de
[www.schwestern-des-mondes.de]http://www.schwestern-des-mondes.de
[www.galenorn.com]http://www.galenorn.com

_Nadine Warnke_

Walden, Conny – Bernsteinhändlerin, Die

_Lübeck im Jahre 1447:_ Die Tochter des Rigaer Bernsteinkönigs Heinrich Heusenbrink, Barbara, soll die Ehe mit dem Lübecker Kaufmannssohn Matthias Isenbrandt eingehen. Mit ihrem Vater reist Barbara Heusenbrink von Riga nach Lübeck, um die Verlobung zu feiern. Am Hafen angekommen, werden Barbara und ihr Vater von dem Schreiber und Sekretär der Isenbrandts, Thomas Bartelsen, in Empfang genommen und zum Haus der Isenbrandts geleitet. Barbara macht ihrem Unmut darüber Luft, dass ihr zukünftiger Verlobter es nicht für nötig hält, sie in Lübeck zu begrüßen. Auch der Empfang in dem Patrizierhaus fällt sehr kalt aus, und Matthias geht Barbara offensichtlich aus dem Weg, während sein Vater auf eine schnelle Eheschließung drängt.

Zur gleichen Zeit trifft der Ritter Erich von Belden in Lübeck ein, um sich als Söldner in der Lübecker Stadtwache zu verdingen. Kurz nach seiner Anstellung muss er eine Giftmischerin in Gewahrsam nehmen und dem Henker übergeben. Unter der Folter und der anschließenden Gerichtsverhandlung berichtet die Giftmischerin – neben vielen bereits vollzogenen Morden – von einem von Matthias Isenbrandt geplanten Giftmord an seiner zukünftigen Frau.

Der vom Lübecker Rat eingesetzte Richter Richard Kührsen schließt mit dieser Aussage plötzlich das Verfahren und alle Anwesenden werden bestochen, Lübeck auf schnellstem Wege zu verlassen. Erich kann es allerdings mit seiner Ehre nicht vereinbaren, die junge Barbara in ihr Unglück laufen zu lassen, und sucht diese am Abend ihrer Verlobung auf, um sie zu warnen. Kurz darauf bekommt Erich Besuch von einem Meuchelmörder in seinem Mietzimmer. Erich kann sich wehren und tötet den Mörder im Kampf. Er nimmt eine Münze an sich, die der Mörder um den Hals trägt. Diese zeigt drei Kreuze auf goldenem Grund mit schwarzem Rand.

Drei Jahre später: Barbara ist für ihren Vater geschäftlich unterwegs und auf dem Landweg auf dem Heimweg nach Riga. Auf der kurischen Nehrung wird sie mit ihrem Gefolge überfallen und alle Männer werden getötet. Als sie schon keine Hoffnung mehr hat, taucht plötzlich Erich von Belden auf und rettet sie. Schnell wird klar, dass Barbara niemandem mehr trauen kann, und sie begibt sich unter den Schutz von Erich. Eine abenteuerliche Reise durch das Baltikum beginnt. Nicht nur einmal begegnen sie den drei Kreuzen, die schon in Lübeck beider Leben bedrohten und in Zusammenhang mit den Bernsteinschmugglern zu stehen scheinen.

_Kritik_

Mit „Die Bernsteinhändlerin“ hat Conny Walden – ein Pseudonym für das Autorenehepaar Alfred und Silke Bekker – einen eindrucksvollen historischen „Debütroman“ geschrieben. Das Autorenduo baut ab der ersten Seite einen Spannungsbogen auf, der sich bis zum Schluss stetig steigert. Der Sprachstil passt sich der Zeit verständlich an und ist flüssig zu lesen. Findig eingewobene Intrigen rund um den Bernsteinhandel dieser Zeit und einen Geheimbund, der nach Macht und dem Gold der Ostsee giert, entsprechen der Erwartungshaltung, die der Leser an historische Romane richtet.

Conny Walden beschreibt in ihrem Roman „Die Bernsteinhändlerin“ eindrucksvoll und glaubwürdig den Bernsteinhandel, der durch das Monopol des Deutschen Ordens Schmuggler und manch andere kriminelle Energie auf den Plan rief. Die Schauplätze der Handlung werden aussagekräftig und lebendig beschrieben und die Zeit um 1450 dem Leser so nahegebracht.

Ein kleiner Fehler des Autorenduos: Das in dem Roman vorkommende Holstentor wurde erst ca. 20 Jahre, nachdem Barbara Heusenbrink dieses durchschreitet, gebaut – zumindest jener Teil der Toranlage, der heute unter diesem Namen bekannt ist. Dies ist verzeihbar, schließlich gehört das Holstentor als Wahrzeichen und Symbol zu Lübeck.

Erzählt wird der Roman aus der Sicht eines Beobachters, der sich auf die Erlebnisse der Protagonisten Barbara Heusenbrink und Erich von Belden konzentriert. Die Protagonisten sind für ihre Zeit realitätsnah konzipiert, bleiben aber aufgrund mangelnder Beschreibung und Tiefe ein wenig im Schatten ihrer selbst. Hier hätte das Autorenduo auf mehr charakterlicher Tiefe und Detailreichtum in etwaigen Nebengeschichten setzen sollen. So wären die Figuren nachhaltiger in Erinnerung geblieben.

Die Protagonisten Barbara Heusenbrink und Erich von Belden sind sympathisch, werden aber aufgrund der fehlenden Lebendigkeit schnell in die Vergessenheit gedrängt. Dies wird allerdings durch die spannende Handlung und den schön zu lesenden, dem Mittelalter angepassten Stil wieder wettgemacht. Die Beziehungen der einzelnen Charaktere sind klar umrissen und nachvollziehbar dargestellt.

Trotz kleiner Schwächen ist dem Autorenduo Conny Walden ein fesselnder und lesenswerter Debütroman gelungen, der die Zielgruppe von Lesern historischer Romane ansprechen wird.

_Fazit_

Conny Waldens Erstlingswerk „Die Bernsteinhändlerin“ ist ein durchaus lesenswerter Roman, der durch seine Schauplätze und die spannende Handlung besticht. Der Roman ist leicht zu lesen und bietet verwirrende Intrigen, eine glaubhafte Romanze und jede Menge Spannung, die auch ihren Höhepunkt findet.

Mir hat dieser Roman gut gefallen, und Lesern historischer Romane kann ich dieses Werk mit ruhigem Gewissen als leichte Lektüre ans Herz legen.

_Autor_

Conny Walden ist das Pseudonym für das Autorenduo Alfred und Silke Bekker. Alfred Bekker schreibt Fantasy, historische Romane, Kinder- und Jugendbücher. Seine Frau Silke Bekker veröffentlicht vor allem Humoresken und Erzählungen. Unter dem Pseudonym Conny Walden schreiben sie gemeinsam historische Romane. Weitere historische Romane des Autorenduos sind bei |Goldmann| in Vorbereitung.

|Taschenbuch, Broschur: 448 Seiten
ISBN: 978-3-442-47123-2|
[www.alfredbekker.de]http://www.alfredbekker.de
[www.goldmann.de]http://www.randomhouse.de/goldmann/

_Nadine Warnke_

Mull, Brandon – Gesellschaft des Abendsterns, Die (Fabelheim 2)

_Die „Fabelheim“-Bücher:_

Band 1: [„Fabelheim“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=5819
Band 2: „Die Gesellschaft des Abendsterns“
Band 3: „Grip of the Shadow Plague“ (bislang nicht auf Deutsch angekündigt)
Band 4: „Secrets of the Dragon Sanctuary“ (bislang nicht auf Deutsch angekündigt)
Band 5: „Keys to the Demon Prison“ (bislang nicht auf Deutsch angekündigt)

_Für die Geschwister_ Kendra und Seth Sorensen brechen die letzten Schultage vor den großen Ferien an, als in Kendras Klasse ein neuer Schüler auftaucht. Kendra kann ihren Ekel von Chase Hancock kaum verbergen, denn dieser hat einen kahlen Schädel und das mit Eiterpusteln übersäte Gesicht erinnert an eine aufgeplatzte Kartoffel. Merkwürdig, dass sich alle ihre Mitschüler um Case geradezu zu reißen scheinen. Ihre Freundin Alyssa verliebt sich augenblicklich und Kendra kann dies nur für einen schlechten Scherz halten.

Auch ihr Bruder Seth bemerkt das sonderliche Aussehen von Case nicht, was Kendra die Augen öffnet: Sie ist als Einzige in der Lage, Case‘ wahre Natur zu sehen, folglich muss Case ein Wesen Fabelheims sein. Nach den Erlebnissen im letzten Sommer ist Kendra nämlich in der Lage, Fabelwesen als solche zu erkennen, da sie von den Feen geküsst wurde.

Daraufhin versucht Kendra dringend, ihren Großvater zu erreichen, aber das Telefon scheint defekt und auch die Post, die Kendra an ihren Großvater Stan Sorensen schreibt, scheint nicht den Empfänger zu erreichen.

In ihrer Not nimmt sie die Hilfe von Errol Fisk an, einem Klabauterjäger, der vorgibt, ein alter Freund von Stan zu sein. Laut Errol soll die einzige Möglichkeit, den Klabauter Case loszuwerden, eine Froschstatue sein. Diese besagte Statue soll laut Errol die Kraft haben, Case zur Flucht zu bewegen. Der Einzige, der in der Lage ist, diese Froschstatue zu bekommen, ist Seth. Aufgrund seines Alters kann er den Zauberbann, der diese schützt, überwinden.

In der folgenden Nacht machen sich Errol, Kendra und Seth auf, diese Statue zu stehlen, was Seth auch gelingt, allerdings wird er dabei von der Statue gebissen. Errol sagt Kendra, sie solle Case die Statue als Geschenk überreichen, dann würde er augenblicklich verschwinden. Kendra tut, wie ihr geheißen, und als Case die Statue in den Händen hält, läuft er tatsächlich augenblicklich mit dieser davon.

Später meldet sich dann endlich Großvater Stan bei Kendra und Seth und es stellt sich heraus, dass Errol keinesfalls ein Freund Stans ist, sondern ein Verbündeter der Gesellschaft des Abendsterns, eine der größten Gefahren für die Welt Fabelheims. Kendra und Seth erzählen Stan sofort von der Statue und davon, dass diese Seth gebissen hat. Dies hat furchtbare Konsequenzen für Seth, und er wird nur noch in Fabelheim sicher sein. Die Froschstatue ist nichts Geringeres als ein Dämon namens Ollock der Vielfraß. Daher machen sich Kendra und Seth sofort reisefertig, und Stan schickt eine seiner Verbündeten, Vanessa, um die Kinder abzuholen.

In Fabelheim angekommen, erfahren Kendra und Seth, dass die Gesellschaft des Abendsterns versucht, an das geheimnisvolle Artefakt Fabelheims zu kommen, um die Tore für die Dämonen zu öffnen. Diese sind nur durch die verschiedenen Artefakte, die in den verschiedenen Reservaten für magische Wesen wie Fabelheim versteckt liegen, zu öffnen. Um Fabelheim und das geheime Artefakt zu schützen, hat Stan noch Vanessa, die Züchterin magischer Tiere, Tanu, der Zaubertränke brauen kann, und Coulter, einen Spezialisten für magische Artefakte, zum Schutze Fabelheims hinzugezogen. Außerdem sollen Kendra und Seth von den Dreien lernen.

Während der Suche nach dem Artefakt taucht noch ein weiteres Problem auf: Fremde sind in Fabelheim eingedrungen, unter anderem der Dämon Ollock. Dies kann nur eines bedeuten: Verrat! Das Reservat kann nämlich nur betreten werden, wenn man in das Besucherbuch eingetragen ist!

_Kritik_

Mit „Fabelheim – Die Gesellschaft des Abendsterns“ hat Brandon Mull den spannenden und fantastischen zweiten Teil seiner All-Age-Saga rund um Fabelheim geschrieben. Langsam nimmt das Buch zunächst an Fahrt auf, um, kaum in Fabelheim angekommen, rasant an Geschwindigkeit zuzulegen. Mit seinen schrägen Ideen und einem herrlich leicht zu lesenden Schreibstil erschafft der Autor eine fantastische Welt, die sich mit der Realität vermischt.

Der Spannungsbogen beginnt schön gemächlich, um sich dann bis zum Finale rasant aufzubauen und den Leser so auf eine spannende, fantasievolle und überzeugende Reise mitzunehmen. Der Plot schließt sich dem ersten Teil an, und man lernt die Bewohner, magisch wie menschlich, besser kennen, und auch neue Gesichter tauchen auf.

Die einzelnen Protagonisten sind einleuchtend konzipiert, sympathisch und anziehend ausgearbeitet. Die Helden dieser Geschichte sind die Geschwister Kendra und Seth; beide haben sich glaubwürdig weiterentwickelt und sind auch reifer geworden. Kendra, die aufgrund der Ereignisse im ersten Teil feenartig geworden ist, probiert ihre neuen Fähigkeiten aus und erlernt Neues, zudem ist sie der vernünftige Part der beiden Geschwister. Detailreich und lebendig beschrieben, macht sie einen liebenswerten Eindruck, und man fiebert mit der kleinen Heldin mit. Ihr Bruder Seth ist in diesem Teil ein wenig vernünftiger geworden und hat nicht mehr allzu viele Flausen im Kopf; so wird auch er sympathischer und sein Mut ringt dem Leser Bewunderung ab.

Die Großeltern der beiden, Stan und Ruth, sind ebenfalls herzlich in ihrem Wesen, beiden fehlt es aber dennoch etwas an Tiefe, was der Geschichte aber keinen Abbruch tut. Die neuen Charaktere Vanessa, Tanu und Coulter sind recht geheimnisvoll gezeichnet. Noch mehr Raum könnte den mystischen Fabelwesen zustehen. Die Geschichte spielt zwar in Fabelheim, trotzdem sind diese Wesen teilweise nur schwache Randfiguren, die kaum erklärt werden.

„Die Gesellschaft des Abendsterns“ ist eine äußerst gelungene Fortsetzung der „Fabelheim“-Serie, die es versteht, den Leser zu fesseln und infolge der Ereignisse bis zur letzten Seite kaum loslässt. Auch wenn manche Protagonisten noch leichte Schwächen haben, werden Fabelheim und seine menschlichen Bewohner greifbar und quicklebendig präsentiert. Der Autor versteht es, die einzelnen Geschehnisse scharfsinnig und deutlich miteinander zu verweben, so dass ein absolut lesenswertes Gesamtbild erscheint.

_Fazit_

Brandon Mull hat mit „Fabelheim – Die Gesellschaft des Abendsterns“ eine würdige Fortsetzung zu „Fabelheim“ geschaffen, die Erwachsene sowie jugendliche Leser in den Bann ziehen wird. Allen Fantasy-begeisterten Lesern kann ich diesen durch neue Ideen gewürzten Roman nahelegen. Man sollte allerdings auch den ersten Teil gelesen haben.

Ansonsten bleibt nur zu sagen: Brandon Mull versteht sein Handwerk, und ich hoffe, dass bald der nächste Teil erscheinen wird.

_Autor_

Der internationale Bestsellerautor Brandon Mull hat schon von Kindheit an davon geträumt, eines Tages ein erfolgreicher Schriftsteller zu sein – ein Traum, der sich bereits mit der Veröffentlichung seines Debütromans erfüllt hat. Sechs Monate nach Erscheinen der amerikanischen Ausgabe von „Fabelheim“ konnte er seinen Angestellten-Job an den Nagel hängen und widmet sich seither ausschließlich dem Schreiben. Mull lebt mit seiner Frau und seinen drei Kindern in einem friedlichen kleinen Tal, unweit der Mündung eines Canyons. (Verlagsinfo)

|Taschenbuch: 448 Seiten
Originaltitel: Rise of the Evening Star
Aus dem Englischen von Hans Link
ISBN-13: 978-3764530358|
[www.randomhouse.de/penhaligon]http://www.randomhouse.de/penhaligon

_Nadine Warnke_

Hawkins, Rachel – Wilder Zauber (Hex Hall 1)

_|Hex Hall|:_
Band 1: „Hex Hall – Wilder Zauber“
Band 2: „Hex Hall – Dunkle Magie“ (erscheint im März 2011)
Band 3: „Triple Hexxx“ (vorläufiger Titel, erscheint 2012)

_Die 16-jährige Sophie Mercer_ ist eine Hexe. Sie lebt zusammen mit ihrer Mutter, einer Normalsterblichen, während ihr Vater Vorsitzender des Rates der Prodigien ist. Ihren Vater hat Spohie allerdings nie kennengelernt, da ihre Mutter sich schon vor ihrer Geburt von ihrem Vater getrennt hat.

Als Sophie für eine ihrer Mitschülerinnen einen Liebeszauber wirkt, der gründlich in die Hose geht, beschließt ihr Vater, sie in Hecate Hall, kurz Hex Hall, einer Besserungsanstalt für junge Prodigien (Hexen, Zauberer, Feen, Gestaltenwandler), unterzubringen, schließlich ist es nicht das erste Mal, dass Sophie mit einem ihrer Zauber auffällig wird. Sie und ihre Mutter mussten bereits 19-mal aufgrund fehlgeschlagener Zauber von Sophie notgedrungen umziehen.

Sophies Mutter bringt sie auf die Insel Greymalkin Island, wo das Internat Hecate Hill bereits 1854 erbaut wurde. Als Sophie dann in Hex Hall ankommt, gerät sie sofort in Schwierigkeiten, denn ein Gestaltenwandler greift sie an. Der gutaussehende Zauber Archer Cross rettet sie, nicht ohne sie danach zu verspotten, was für eine schlechte Hexe sie wäre.

Ihr Zimmer soll sich Sophie mit Jenna Talbot, der einzigen Vampirin in Hex Hall, teilen. Diese zeigt Sophie dann auch direkt ihr gemeinsames Zimmer, das zu Sophies Überraschung komplett in Pink gehalten ist. Sophie richtet sich ein wenig ein und geht dann auf Entdeckungsreise. Kurz darauf versuchen die drei dunklen Hexen Anna Gilroy, Chaston Burnett und Elodie Parrisdie, sie für ihren Hexenzirkel zu gewinnen. Diese sind Sophie allerdings nicht sehr sympathisch, so dass sie erst einmal ablehnt.

Sophie freundet sich stattdessen mit Jenna an. Dieser wird nachgesagt, ihre Freundin Molly im letzten Jahr getötet zu haben, was Jenna allerdings abstreitet. Als wieder Morde an Hex Hall geschehen, wird Jenna natürlich wieder verdächtigt. Auch diesmal besteht Jenna auf ihre Unschuld, und Sophie glaubt ihr das. Aber wer tötet auf Hex Hall?

_Kritik_

Mit „Hex Hall – Wilder Zauber“ hat Rachel Hawkins den gelungenen Auftakt zu einer neuen, mystischen Internatsserie geschrieben. Der jugendliche Schreibstil der Autorin erschafft eine mystische Welt voller Fabelwesen, in die man schnell eintauchen kann. Ab der ersten Seite wird ein Spannungsbogen erzeugt, der den Leser an die Welt von Hex Hall fesselt und nicht mehr loslässt. Trotzdem der Plot nichts wirklich Neues ist, versteht es die Autorin, eine eigene Welt zu kreieren, die mit neuen Ideen hervorsticht. Romantik und eine Prise Witz vervollständigen das Bild dieses spannenden Romans.

Die Geschichte ist leicht zu lesen und passt mit der jugendlichen, unverfälschten Sprache hervorragend zu der jungen Protagonistin Sophie. Erzählt wird das Ganze aus der Sicht von Sophie, was natürlich eine enge Bindung zu diesem Charakter schafft, und so kann der Leser den Gefühlen und Handlungen dieser Person gut folgen.

Die Figuren sind einnehmend, glaubwürdig und lebendig aufgebaut und bekommen den für die Geschichte nötigen Raum zugestanden. Manchmal fehlt es zwar bei manchen Figuren noch an Tiefe, aber da es der erste Roman dieser Reihe ist, bleibt in den weiteren Teilen hoffentlich noch Zeit, auch diese zu erreichen. Sophie, die junge Protagonistin, ist der wohl gefestigste Charakter. Liebenswert und chaotisch, wird sie sehr lebensnah beschrieben und die Leser bekommen direkten Zugang zu ihr. Ihre Freundin Jenna wird uns mit ihren Ängsten, die sie hinter viel Pink versteckt, ebenso nahegebracht. Als einzige Vampirin hat sie es nicht leicht. Sophies Retter und heimliche Liebe Archer ist ebenfalls einnehmend konzipiert, allerdings bleiben bei ihm schon ein paar Fragen offen. Die übrigen Nebencharaktere lernt man nur wenig kennen, allerdings war dies für die Geschichte annehmbar.

Rachel Hawkins hat eine zauberhafte Welt geschaffen, in der einige Fabelwesen ihr Zuhause finden. Hex Hall und seine Bewohner werden anschaulich und für den Leser begreifbar beschrieben und zeigen einiges an neuen Ideen auf. Auf jugendliche Leserinnen ab 14 Jahren ausgerichtet, bietet dieser Jugendroman alles, nötig ist, um zu fesseln und Lust auf mehr zu machen. Aber auch bereits erwachsene Leser können an diesem Roman viel Freude und kurzweiligen Lesespaß haben.

_Fazit_

Rachel Hawkins hat mit „Hex Hall – Wilder Zauber“ ein fantastisches Debüt vorgelegt, das den Leser zu fesseln weiß. Dieser Roman bietet neben dem spannenden Hauptplot Witz und Romantik in der richtigen Mischung.

Auf den im März 2011 erscheinenden zweiten Teil „Hex Hall – Dunkle Magie“ kann man sich nach diesem spannenden ersten Teil nur freuen.

_Die Autorin_

Rachel Hawkins wurde in Virginia geboren und ist in Alabama aufgewachsen. Nach dem Studium arbeitete sie zunächst als Englischlehrerin und begann 2007 zu schreiben. „Hex Hall – Wilder Zauber“ ist ihr Debüt als Fantasy-Autorin. (Verlagsinfo)

|Taschenbuch: 295 Seiten
Originaltitel: Hex Hall
Aus dem Englischen von Michaela Link
ISBN-13: 978-3802582394|
[www.egmont-lyx.de]http://www.egmont-lyx.de
[www.rachel-hawkins.com ]http://www.rachel-hawkins.com

_Nadine Warnke_

Laymon, Richard – Inferno, Das

_Inhalt:_

Los Angeles wird von einem heftigen Erdbeben verwüstet. Sheila Banner kann sich vor den Trümmern des einstürzenden Hauses nur mit einem beherzten Sprung in die Badewanne retten und wird dort eingeklemmt, erbarmungslos der Willkür ihres sadistischen Nachbarn Stanley ausgesetzt, der seinen perversen Gelüsten endlich freie Bahn lassen kann.

Sheilas Ehemann Clint steckt mitten in der Stadt im Büro fest, als das Unglück hereinbricht. Gemeinsam mit der nervigen Mary und der gewitzten Em muss er sich einen Weg nach Hause erkämpfen. Doch Plünderer und dem Wahnsinn anheim gefallene Menschen machen vor nichts und niemandem halt.

Das muss auch Barbara Banner, die Tochter von Sheila und Clint, feststellen, die sich zur Zeit des Erdbebens mit drei Mitschülern beim Fahrunterricht befindet. Während der Fahrlehrer durchdreht und sein Heil in der Flucht sucht, müssen sich die vier jungen Menschen allein durch eine Stadt kämpfen, in der jegliche Gesetze und Regeln ihre Gültigkeit verloren haben. Der Weg nach Hause wird für Barbara und ihre Freunde zum Kampf um das nackte Überleben …

_Meinung:_

Der neuesten Übersetzung eines Romans von Richard Laymon liegt eine Geschichte zugrunde, die der verstorbene Autor im Jahr 1995 in den USA veröffentlichte. Das Setting wird von einem äußerst starken Erdbeben vorgegeben. Ein Szenario, das durch den Klimawandel und Katastrophenmeldungen nichts von seiner Aktualität eingebüßt hat. In seinen Grundzügen erinnert der Roman ein wenig an „Der Regen“, auch wenn die vorliegende Story sehr viel realitätsnäher und in ihrer Brutalität nicht nur erschreckend, sondern auch durchaus denkbar ist. Im Mittelpunkt des Romans steht die Familie Banner, deren Mitglieder in drei verschiedenen Bezirken der Stadt um ihr Leben kämpfen müssen.

Dabei wird der Part von Sheila Banner, der Mutter von Barbara, aus der Sicht des Psychopathen Stanley geschildert, der ein typischer, triebgesteuerter Laymon-Bösewicht ist. In der Ausarbeitung der Charaktere hat sich der Autor sehr viel Mühe gegeben und glänzt durch eine unverfälschte Authentizität. Laymons Protagonisten sind keine Übermenschen, sondern normale Leute, die sich höchstens in puncto Aussehen ein wenig von dem normalen Durchschnittsbürger abheben, zumindest was die Frauen angeht, denn natürlich geizt der Autor auch in diesem Horror-Schinken nicht mit freizügigen Beschreibungen. Bei welchem anderen Schriftsteller würde Sheila Banner splitterfasernackt in der Badewanne eingeklemmt werden, hilflos ihrem perversen Nachbarn ausgeliefert?

Als wären das Beben und der psychopathische Stanley noch nicht genügend Thrill, würzt Laymon die Handlung mit marodierenden Horden und Wahnsinnigen, die unter dem Deckmantel von Chaos und Anarchie ihren Gelüsten endlich freien Lauf lassen können. Doch das Buch ist keineswegs nur eine Aneinanderreihung von Gräueltaten, sondern beschäftigt sich durchaus intensiv mit den Gefühlen und Ängsten der agierenden Personen, und das auf eine wirklichkeitsgetreue Art und Weise, die man nur selten in einem Unterhaltungsroman findet. Hier liegt die Gefahr nahe, das Werk zu unterschätzen, denn häufig kommen einem die Gedankengänge der Charaktere oberflächlich und banal vor. Doch genau so denken die meisten Menschen, vor allem in Extremsituationen, nun einmal. Natürlich lebt auch dieser Roman von der Übertreibung und von seinem teilweise bitterbösen Humor. Stilistisch erwartet den Leser ein Pageturner, den man trotz seiner Seitenfülle binnen kurzer Zeit regelrecht verschlungen haben wird. Wer die anderen Bücher des Autors mochte, der wird diesen Roman ebenfalls schätzen.

Wie alle Bücher von Richard Laymon, die im |Heyne|-Verlag erschienen sind, so glänzt auch dieser Roman mit einem kunstvollen, minimalistischen Cover, das den Titel nicht nur hervorragend zur Geltung bringt, sondern dem Käufer regelrecht ins Auge springen lässt.

_Fazit:_

Hart, zynisch, brutal und unterhaltsam. Ein flüssig geschriebenes Horror-Szenario mit authentischen Charakteren und bitterbösem Humor.

|Taschenbuch: 640 Seiten
Originaltitel: Quake (1995)
Aus dem Amerikanischen von Stefan Rohmig
Titelgestaltung von Hauptmann und Kompanie, München-Zürich
ISBN-13: 9783453675827|
[www.randomhouse.de/heyne]http://www.randomhouse.de/heyne
[www.heyne-hardcore.de]http://www.heyne-hardcore.de/

_Florian Hilleberg_

_Richard Laymon bei |Buchwurm.info|:_
[„Vampirjäger“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=1138
[„Rache“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=2507
[„Die Insel“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=2720
[„Das Spiel“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=3491
[„Nacht“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=4127
[„Das Treffen“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=4499
[„Der Keller“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=5289
[„Die Show“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=5331

Bessette, Alicia – Weiß der Himmel von dir

_Rose-Ellen Carmichael-Roy_, genannt Zell, ist seit einem Jahr und vier Monaten Witwe. Ihr Mann Nick Roy kam bei einem Unfall während eines Hilfseinsatzes in New Orleans ums Leben. Seitdem lebt Zell total zurückgezogen in dem gemeinsamen Haus in dem Städtchen Wippamunk. Sie redet allein mit ihrem Greyhound Captain Ahab, kein anderer vermag noch Zugang zu Zell zu bekommen.

Als Zell in einer Zeitschrift der Fernsehköchin Polly Pinch von einem Backwettbewerb liest, in dem es $20,000 zu gewinnen gibt – genau die Summe die Nick gerne in New Orleans gespendet hätte -, löst sie beim ersten Versuch einen Küchenbrand aus, da sie nicht wusste, dass im Ofen ein Geschenk von Nick liegt. Sie kann nämlich eigentlich weder Kochen noch Backen.

Durch diesen Brand lernt Zell ihre neuen Nachbarn, den alleinerziehenden Vater Garrett und seine 9-jährige Tochter Ingrid, kennen. Ingrid, die ihre Mutter nicht kennt und der festen Überzeugung ist, diese sei Polly Pinch, überredet Zell dazu, mit ihr an dem Wettbewerb gemeinsam teilzunehmen.

Durch den Kontakt zu Ingrid findet Zell langsam in ihr Leben zurück, auch wenn es immer mal wieder Rückschläge für sie gibt.

Im zweiten Erzählstrang wird von EJ erzählt. Er war bei dem Unfall dabei und macht sich schwere Vorwürfe, dass es Nick, und nicht ihn getroffen hat. Er befürchtet, dass Zell ihn infolgedessen hasst.

_Kritik_

Mit ihrem Erstlingswerk „Weiß der Himmel von dir“ hat Alicia Bessette einen liebenswerten Roman geschrieben. Im Vordergrund steht die junge Witwe Zell, die in der Trauerphase feststeckt und kaum aus dieser herauszufinden scheint. Die Autorin hat das Thema der Trauer und Hoffnung dabei sehr gefühlvoll umgesetzt. Sehr lebensnah und detailliert beschreibt sie das Leben in dem Städtchen Wippamunk und die Gefühle und Leben der einzelnen Charaktere.

Trotz dieses traurigen Themas hat die Autorin es geschafft, auch durchaus lustige Szenen in die Geschichte einfließen zu lassen, um nicht in unerträgliche Klischees abzugleiten. Die Handlung spielt hauptsächlich im Hier und Jetzt, allerdings werden auch Rückblenden in die Kindheit und Ehejahre von Zell und Nick eingespielt. Der Hauptplot wird aus der Perspektive von Zell erzählt, was dem Leser ihre Gefühle natürlich noch mal näherbringt. Auch EJ, Nicks Freund und sogar Nick selber – durch E-Mails, die er in der Zeit in New Orleans geschrieben hat – kommen in diesem Roman zu Wort, und man begreift schnell, wie sehr auch das Umfeld mitleidet. Alles in allem ist der Roman sehr ergreifend und dabei flüssig zu lesen, besonders anspruchsvoll ist er dabei allerdings nicht.

Die Protagonisten sind alle durchweg liebevoll und sehr sympathisch beschrieben. Zell, die teilweise wie ein alter Pirat redet, wirkt leicht verschroben und dabei sehr liebenswert. In ihrer Haut möchte man allerdings nicht stecken, hat sie doch einen der schlimmsten Verluste durchlitten, den man sich vorstellen kann. Die kleine Ingrid wurde sehr lebensnah und bezaubernd konzipiert, und so fliegen ihr die Herzen der Leserschaft schon bald zu. Mit EJ leidet man ebenfalls; er hat so viele Schuldgefühle und befürchtet, dass Zell ihn hasst, weil er noch lebt und Nick tot ist. Auch die Nebendarsteller, allen voran die alte „Küchenhexe“, sind in ihrer Art realistisch und sehr einnehmend ausgearbeitet.

Alles in allem ein gut umgesetzter, leichter Roman, der zwar manch einen Anfängerfehler beinhaltet, trotzdem aber durchaus lesenswert ist.

_Fazit_

„Weiß der Himmel von dir“ von Alicia Bessette ist ein ergreifender, aber trotzdem auch heiterer Roman, der sich nicht in der Trauer verliert, sondern auch die Chance auf ein Leben „danach“ zeigt. Mir hat dieser Roman sehr gut gefallen und ich würde ihn trotz einiger kleiner Schwächten auf jeden Fall weiterempfehlen.

Es würde mich auf jeden Fall freuen, noch mehr aus der Feder dieser Autorin zu lesen.

_Autor_

Alicia Bessette, geboren 1975, mag Kung-Fu-Filme, lehrt Yoga, ist Pianistin und Komponistin und hat mehrere CDs veröffentlicht. Sie arbeitet als Reporterin und Journalistin. Ihr Debütroman erschien in vielen Ländern gleichzeitig. Zusammen mit ihrem Mann, dem Schriftsteller Matthew Quick, und ihrer Greyhound-Hündin Stella B. Quick lebt Alicia Bessette in der Nähe von Philadelphia. (Verlagsinfo)

|Gebunden: 364 Seiten
Originaltitel: Simply from Scratch
Aus dem Amerikanischen von Andrea Fischer
ISBN-13: 978-3-8105-0265-0|
[www.fischerverlage.de/page/krueger]http://www.fischerverlage.de/page/krueger

_Nadine Warnke_

Smith, Kathryn – Wächterin der Träume

_Dawn hat nun endlich_ akzeptiert, dass sie der Welt ihres Vaters Morpheus, des Königs der Träume, angehört, und trainiert fleißig ihre Fähigkeiten und die Gegebenheiten des Traumlandes.

Als sie eines Abends vom Training wiederkommt, ruft Noah sie an und bittet sie, ins Krankenhaus zu kommen, denn seine Ex-Frau Amanda wurde vergewaltigt und Noah hofft, dass Dawn ihr helfen kann. Dawn ist so schockiert, als sie die übel zugerichtete Amanda sieht, dass sie beschließt, Amanda in deren Träumen beiseite zu stehen.

Als Amanda von den Vorgängen träumt, gesellt Dawn sich dazu und hilft Amanda, dem Täter in die Augen zu sehen, um ihn so später identifizieren zu können. Auch Dawn kann den Mann sehen und nimmt Amanda einige der grausamen Gefühle.

Ein paar Tage später besucht Dawn mit Noah einen Kunsthandwerkermarkt, auf dem ihr einige Arbeiten eines Puppenmachers ins Auge fallen. Eine der Puppen zeigt extreme Ähnlichkeit mit Amanda. Sie kommt mit dem Mann ins Gespräch, und der Verdacht liegt nahe, dass diese Puppe eine seiner Trophäen ist. Auch hat er starke Ähnlichkeit mit dem Mann aus Amandas Träumen, was den Verdacht gegen ihn erhärtet.

Sie beschließt, den Puppenmacher in seinen Träumen aufzusuchen, damit er seine Taten gesteht. Dies muss allerdings heimlich geschehen, da Noah es nicht wissen soll, schließlich versteht er sich als Beschützer Dawns und kommt nur schwer damit klar, dass Dawn in der Lage ist, ihre Kämpfe selber durchzustehen.

Leider bekommt Dawn zudem noch Probleme im Traumland. Der Rat der Nachtmahre klagt sie des Verrates an. Da sie Noah mit ins Traumreich gebracht hat, als sie von dem Traumdämon Karatos bedroht wurden, meint der Rat, sie hätte die Traumwelt und ihre Geschöpfe in Gefahr gebracht und verraten, so dass sie im Grunde deren Welt zerstören könnte.

Nicht einmal ihr Vater, immerhin der König dieser Welt, kann ihr helfen. Die oberste Wächterin des Rates, Padera, macht Dawn das Leben schwer und schreckt auch nicht davor zurück, Noah noch in seinen Träumen zu belästigen. Als Padera dann auch noch die Träume des Vergewaltigers Amandas wieder so verändert, dass dieser sich nicht stellen wird, wird Dawn klar, dass die oberste Wächterin auch ein persönliches Problem mit ihr hat.

Padera droht Dawn damit, dem Rat mitzuteilen, dass sie sich in die Träume anderer einmischt. Aber es scheint auch im Rat Traumwesen zu geben, die Dawn nicht für gefährlich halten und sie unterstützen. Dies hat Dawn auch bitter nötig, da ihr die Auslöschung im Traumreich droht.

Dawn wird von Verek, einem der Wächter der Traumwelt, und der Priesterin Hadria trainiert und lernt die Gesetze der Traumwelt. Beide unterstützen sie vor dem Rat und besonders vor der hasserfüllten obersten Wächterin.

Wird Dawn es schaffen, je in der Traumwelt akzeptiert zu werden?

_Kritik_

Mit „Wächterin der Träume“ ist Kathryn Smith eine wirklich gelungene Fortsetzung ihrer Serie rund um Dawn und die Traumwelt gelungen. Schon nach wenigen Seiten ist man wieder voll im Geschehen, und der Autorin gelingt es fast spielend, den Leser zu fesseln. Kathryn Smith baut direkt am Anfang einen Spannungsbogen auf, der sich konstant durch den Roman zieht und durch geschickt eingearbeitete Wendungen nach oben arbeitet.

Die Autorin verwebt verschiedene Handlungsstränge: Da wären die Vergewaltigung Amandas, die familiären Probleme und auch die Schwierigkeiten in der Traumwelt, die so geschickt miteinander verflochten sind, dass ein wunderbares Gesamtbild entsteht. Der fließende und anschauliche Schreibstil der Autorin fesselt den Leser an das Geschehen und der Spannungsbogen wird auf den letzten Seiten noch einmal enorm in die Höhe getrieben. Auch wird der Plot zunehmend romantischer, und dezente Erotik vollendet den Genuss.

Erzählt wird die Geschichte weiterhin aus der Perspektive von Dawn, so als ob sie beim Leser säße und aus ihrem Leben erzählte. Die Protagonisten, teilweise schon aus dem ersten Teil bekannt, entwickeln sich im Verlauf der Handlung glaubhaft weiter.

Dawn und Noah, die seit den gemeinsamen Erlebnissen im ersten Teil ein Paar sind, geben sich gegenseitig eine Menge. Dawn beginnt ihren Körper immer mehr zu lieben, und kleine Komplexe, die sie noch anfangs hatte, verfliegen. Und Noah lernt, offener zu werden und auf Dawns Fähigkeiten zu vertrauen. Sicher möchte er noch immer ihr Beschützer sein, lernt aber durch verschiedene Auseinandersetzungen darauf zu vertrauen, dass sie sich auch selber schützen kann. Beide wirken sehr sympathisch und real.

Den Nebencharakteren wird wieder recht wenig Raum zugestanden, aber auch diese sind überzeugend ausgearbeitet. Etwas mehr Handlung im Traumland würde das Ganze dennoch vervollständigen, um auch diese Welt besser erforschen zu können.

Dieses Buch ist, anders als der erste Band, nicht abgeschlossen, denn ein Cliffhanger am Ende lässt ebenso wie Kathryn Smith‘ angenehmer Erzählstil darauf hoffen, dass es schnell einen dritten Teil geben wird.

_Fazit_

„Wächterin der Träume“ von Kathryn Smith ist eine wirklich gelungene Fortsetzung von „Tochter der Träume“, die durch Organilität besticht. Ausgerichtet auf die weibliche Leserschaft, verspricht der Roman schöne Lesestunden. Ich hoffe sehr, dass Kathryn Smith ihre „Nightmare Chronicles“ bald fortsetzt und man auch die Traumwelt noch besser verstehen kann.

_Die Autorin_

Kathryn Smith studierte Literaturwissenschaft und begann nach einer kurzen Tätigkeit als Journalistin mit dem Schreiben von Liebesromanen. Mittlerweile hat sie zahlreiche Bestseller in Amerika veröffentlicht, die in viele andere Sprachen übersetzt wurden. Kathryn Smith lebt mit ihrem Ehemann in Connecticut. (Verlagsinfo)

|Taschenbuch: 362 Seiten
Originaltitel: The Dark Side of Dawn
Aus dem Amerikanischen von Carola Kaperek
ISBN-13: 978-3-426-28322-6|
[www.pan-verlag.de]http://www.pan-verlag.de
[www.kathryn-smith.com]http://www.kathryn-smith.com

_Nadine Warnke_

_Kathryn Smith bei |Buchwurm.info|:_
[„Tochter der Träume“ 6021
[„Wächterin der Träume“ 6480

Smith, Kathryn – Tochter der Träume

_Die 28-jährige Dawn Riley_ ist Psychologin und Traumforscherin am MacCullum Schlaf- und Traumforschungsinstitut in New York City. Was niemand weiß: Sie ist nur halb menschlich. Als Tochter einer sterblichen Mutter und des Königs der Träume, Morpheus, gehört sie nicht nur der unseren Welt an, sondern auch der magischen Welt ihres Vaters. Sie ist ein Traumwesen und einzigartig, da es bisher nicht vorgekommen ist, dass Halbwesen geboren wurden.

Aufgewachsen in beiden Welten, hat Dawn sich vor Jahren allerdings von der Welt der Träume abgewandt, als sie feststellen musste, zu welchen Taten sie als Traumwesen fähig ist. Auch die Beziehung ihrer Mutter zu Morpheus – sie verließ ihre Familie für ihn – belastet Dawn, da sie diesen Verrat nicht nachvollziehen kann. Die Trauer ihres weltlichen Vaters und ihrer Geschwister setzen ihr stark zu; keiner würde ihr glauben, dass die Mutter keinesfalls im Koma liegt, sondern sich in die Welt der Träume zurückgezogen hat, und es an ihr selbst liegt zurückzukommen.

In New York sterben plötzlich immer mehr Menschen im Schlaf, ohne erkrankt zu sein. Diese werden mitten aus dem Leben gerissen und hinterlassen ratlose Angehörige. Noah Clarke, ein Patient von Dawn und luzider Träumer, bittet Dawn um Hilfe, da er seine Träume nicht mehr steuern kann und angegriffen wird.

Dawn und Noah kommen sich näher und Dawn stellt fest, dass ein Traumdämon für Noahs Problem verantwortlich ist. Der Traumdämon Karatos will ihr und ihrem Vater schaden und benutzt Noah und enge Freunde von Dawn.

Dawn wird klar, dass sie sich der Welt, von der sie sich abgewandt hat, wieder stellen muss, um herauszufinden, was wirklich vorgeht.

_Kritik_

Mit „Tochter der Träume“ hat Kathryn Smith den reizvollen und spannenden Auftakt einer neuen Serie rund um Dawn und die Welt der Träume geschrieben. Die Autorin baut ab der ersten Seite einen konstanten Spannungsbogen auf, der sich wie ein roter Faden durch das Geschehen zieht. Obwohl von der ersten Seite an bekannt ist, dass Dawn kein rein menschliches Wesen ist, erklärt Kathryn Smith dies nicht überhastet, sondern streut die Informationen geschickt immer wieder ein.

Der Stil der Autorin ist leicht lesbar, und sie versteht es, immer wieder überraschende Wendungen einfließen zu lassen, so dass der Spannungsbogen nie absinkt. Im letzten Drittel wird es dann so spannend, dass man das Buch kaum mehr aus der Hand legen mag. Der Roman wird aus der Perspektive Dawns erzählt, so dass Dawn den Leser teilweise auch direkt anspricht. Dies bringt dem Leser das Verhalten und die Gefühle lebensnah rüber.

Die Protagonisten sind lebendig, sympathisch und realistisch konzipiert. Dawn ist mit ihren Stärken, Schwächen und Problemen sehr lebensecht entworfen. Anders als die übliche Heldin bringt sie ein paar Pfunde zu viel mit und wird nicht als die Überfrau schlechthin beschrieben, so dass man sich schnell mit ihr identifizieren kann und mit ihr fühlt. Auch der Konflikt zwischen Dawn und ihren leiblichen Eltern ist gut ausgearbeitet und nachvollziehbar beschrieben.

Der ihr an die Seite gestellte Noah ist ebenso glaubwürdig aufgebaut. Auch er bringt familiäre Probleme mit, die ihn zu dem gemacht haben, was er ist. Sein Beschützerinstinkt wird klar hervorgehoben, auch wenn erst noch unklar bleibt, warum dies so ist. Die weiteren Nebenfiguren bleiben meist etwas im Schatten, was aber aufgrund der Erzählperspektive nicht verwunderlich ist. Mehr Raum hätte den Traumwesen gegeben werden sollen. Da dies der Auftakt einer Serie ist, bleibt aber noch Zeit, diese dem Leser näherzubringen.

Die Autorin versteht es, Umgebung, Charaktere und Geschehen lebendig, detailreich und greifbar zu beschreiben. Ebenfalls positiv fällt auf, dass zwar Liebe und Erotik in diesem Roman ein Thema sind, aber sehr angenehm beschrieben und dezent eingesetzt. Das verleiht genau die richtige Würzmischung.

_Fazit_

„Tochter der Träume“ von Katryn Smith ist ein gelungener Roman, der den weiblichen Lesern der Fantasy, aber auch Lesern von Liebesromanen gefallen dürfte. Es ist alles vertreten, was das Herz begehrt. Ein wirklich überzeugender Auftakt dieser neuen Serie von Kathryn Smith.

_Die Autorin_

Kathryn Smith entdeckte ihre Leidenschaft für Bücher im Alter von zehn Jahren, als sie die Romane von Kathleen E. Woodiwiss las, der Pionierin im Bereich historischer Liebesromane. Sie studierte Literaturwissenschaft und begann nach einer kurzen Tätigkeit als Journalistin mit dem Schreiben von Liebesromanen. Mittlerweile hat sie zahlreiche Bestseller in Amerika veröffentlicht, die in viele andere Sprachen übersetzt wurden. Kathryn Smith lebt mit ihrem Ehemann in Connecticut. (Verlagsinfo)

|Taschenbuch: 464 Seiten
Originaltitel: Before I Wake
Aus dem Amerikanischen von Regina Schneider
ISBN-13: 978-3426283059|
[www.pan-verlag.de]http://www.pan-verlag.de
[www.kathryn-smith.com]http://www.kathryn-smith.com

_Nadine Warnke_

_Kathryn Smith bei |Buchwurm.info|:_
[„Tochter der Träume“ 6021
[„Wächterin der Träume“ 6480

Gier, Kerstin – Rubinrot – Liebe geht durch alle Zeiten 1

_Die „Liebe geht durch alle Zeiten“-Reihe:_
Band 1: [„Rubinrot“ 5664
Band 2: [„Saphirblau“ 6266
Band 3: „Smaragdgrün“ (erscheint im September 2010)

_Die 16-jährige Gwendolyn_ hat wider Erwarten das Zeitreise-Gen der Familie Montrose geerbt. Die Familie ist allerdings fest davon ausgegangen, dass ihre Cousine Charlotte dieses Gen trägt, und somit wurde Charlotte darin unterrichtet, sich in der Vergangenheit zurechtfinden. Als sich bei Charlotte die ersten Anzeichen der Zeitreisefähigkeit zeigen, wird sie sofort von ihrer Großmutter Lady Arista ins Hauptquartier der „Wächter“ in Temple gebracht.

Gwendolyn ist gerade auf dem Weg, um etwas für ihre Tante Maddy zu besorgen, als ihr plötzlich schwindelig wird und die Welt sich vor ihren Augen aufzulösen scheint. Unerwartet findet sie sich in London um die vorletzte Jahrhundertwende wieder. Sie gerät leicht in Panik, da sie nicht weiß, was sie nun tun soll. Ein paar Minuten später ist dieser erste „Spuk“ auch schon vorbei und sie findet sich in der Gegenwart wieder. Als sie ihrer Mutter später davon erzählt, reagiert diese völlig aufgelöst und bringt nun auch Gwendolyn nach Temple. Dort ist keiner sichtlich erfreut, dass sich das Gen bei Gwendolyn gezeigt hat.

Ihr wird nun ihr Mit-Zeitreisender Gideon Villiers vorgestellt. Er reagiert sehr unfreundlich darauf, nun statt Charlotte Gwendolyn als Partnerin bekommen zu haben. Beide treten kurz darauf die erste gemeinsame Zeitreise an und erleben ein Abenteuer der besonderen Art …

_Kritik_

Mit „Rubinrot – Liebe geht durch alle Zeiten“ hat Kerstin Gier einen fantasievollen Jugendroman geschaffen, von dem auch Erwachsene begeistert sein dürften.

Erzählt wird die Geschichte aus Gwendolyns Sicht, was dem Leser naturgemäß ihre Perspektive sehr nahe bringt. Der Hauptpart spielt in der Gegenwart und kleinere Nebenplots im London der Vergangenheit. Die Personen rund um Gwendolyn und Gideon sind glaubhaft konzipiert und gegenseitige Beziehungen einleuchtend erklärt.

Die Geschichte ist unterhaltsam, fesselnd und humorvoll erzählt, man wartet nach dem Beenden der letzten Seite sofort auf den zweiten Teil. Zielgruppe des Romans „Rubinrot – Liebe geht durch alle Zeiten“ sind jugendliche Mädchen, aber auch jung gebliebenen Erwachsenen wird dieser Roman Spaß machen.

_Fazit_

Mit dem Jugendbuch „Rubinrot – Liebe geht durch alle Zeiten“ hat Kerstin Gier einen packenden Fantasy-Roman geschrieben. Er ist leicht zu lesen und bereitet Lesespaß. Man merkt ihm an, dass er der Auftakt einer Reihe ist, denn es viel wird noch erklärt und das Ende bleibt offen. Ich freue mich schon jetzt auf den nächsten Teil [„Saphirblau“. 6266

_Autorin_

Kerstin Gier, Jahrgang 1966, hat als mehr oder weniger arbeitslose Diplompädagogin 1995 mit dem Schreiben begonnen. Die DeLIA-Preisträgerin lebt mit Mann, Sohn und Katze in einem Dorf in der Nähe von Bergisch Gladbach.

|Gebunden: 345 Seiten
ISBN-13: 978-3401063348|
[www.arena-verlag.de]http://www.arena-verlag.de

_Nadine Warnke_

_Kerstin Gier bei |Buchwurm.info|:_
[„Die Mütter-Mafia“ 4328
[„Die Patin“ 4344
[„Für jede Lösung ein Problem“ 4374

Fortier, Anne – Julia

_Die Eltern von_ Julia Jacobs sind bereits früh durch ungeklärte Unfälle verstorben, und so wachsen Julia und ihre Schwester Janice bei ihrer Tante Rose Jacobs auf. Als Tante Rose plötzlich verstirbt, erwartet Julia eine unangenehme Überraschung: Nachdem es die ganzen Jahre so ausgesehen hat, als hätte Tante Rose sie ihrer Schwester Janice vorgezogen, erbt nun Janice das ganze Vermögen, doch sie bekommt vom Butler Umbero nur einen Brief und einen Schlüssel für ein Bankschließfach in Siena ausgehändigt.

In dem Brief ihrer Tante Rose liest sie, dass ihre Mutter kurz vor ihrem ungeklärten Tod fast ein altes Familienrätsel gelöst hat und einem großen Schatz auf der Spur war. Ebenfalls erfährt sie, dass ihr wahrer Name Giulietta Tolomei und die Geschichte ihrer Ahnen eng mit der von Shakespeares Romeo und Julia verbunden ist.

Um in die Fußstapfen ihrer Mutter zu treten und auch die letzten Geheimnisse und den sagenumwobenen Schatz zu finden, macht Julia sich auf den Weg nach Siena, um die Forschungen ihrer Mutter wieder aufzunehmen.

In dem Bankschießfach findet Julia bzw. Gulietta eine Schatulle, die mit diversen Schriften und einigen Zeichnungen von Giuliettas Mutter gefüllt ist. In ihrem Zimmer schaut sie sich alles genau an und stellt fest, dass die Urgeschichte um Julia und Romeo in Siena stattgefunden hat. Sie lässt bei ihren Nachforschungen nicht locker und gerät in einen Strudel aus Geheimnissen, Verrat, Liebe und Abenteuer.

_Kritik_

Mir ihrem Debütroman „Julia“ hat Anne Fortier gekonnt verschiedene Genres bedient. Zunächst einmal ist er natürlich ein Familienroman, aber auch das historische Genre, eine wunderschöne Liebesgeschichte, Drama und Krimi sind hier vereint.

Der Sprachstil passt sich der Vergangenheit und der Gegenwart an. Spielt die Geschichte in der Vergangenheit, ist er poetisch blumig, spielt sie in der Gegenwart, wirkt er zeitgemäß. Die Erlebnisse von Julia bzw. Giulietta werden aus ihrer Perspektive erzählt, die der Giulietta aus dem 14. Jahrhundert hingegen aus der Perspektive eines Beobachters, was durch diese unterschiedliche Art der Herangehensweise recht ausgereift wirkt.

Mir ihrem Erzählstil schafft es die Autorin, dass der Leser glaubt, sich direkt in Siena zu befinden. Anne Fortier beschreibt die Umgebung so detailreich, dass man sich die Orte und Gebäude bildlich vorstellen kann und Lust darauf bekommt, diese auch tatsächlich zu besuchen.

Gerade in der Geschichte, die in der heutigen Zeit spielt, baut die Autorin einen gelungenen Spannungsbogen auf, der sich beständig steigert. Bis zum Schluss ist man sich nie zu hundert Prozent sicher, wer auf wessen Seite steht. Man kann das Buch aufgrund des Verwirrspiels und des fließenden Schreibstils der Autorin nur schwer aus der Hand legen.

Auch wenn der Part der Giulietta aus dem 14. Jahrhundert dem Leser vermutlich vertraut ist, wird dieser interessant genug aufgebaut, und Lesern, die Shakespeares „Romeo und Julia“ nicht kennen sollten, wird diese romantische Geschichte nähergebracht.

Die Protagonisten aus Gegenwart und Vergangenheit sind ausnahmslos greifbar, lebendig und detailreich konzipiert. Keinesfalls eindimensional, bietet jeder Darsteller eine Fülle von Stärken und Schwächen, die so lebensnah ausgearbeitet sind, dass man sich mit den Personen durchaus identifizieren kann. Auch die Beziehung zwischen Julia bzw. Giulietta und Alessandro (Romeo oder Paris?) ist hervorragend ausgearbeitet und hält den Leser bis zum Schluss in Atem.

In ihrem Nachwort geht die Autorin noch auf die Ursprünge von Romeo und Julia ein – diese Geschichte hat ihre Anfänge wohl tatsächlich in Siena.

_Die Autorin_

Anne Fortier wuchs in Dänemark auf, wo sie im Fach Ideengeschichte promovierte. Mit ihrem Mann, den sie in Oxford kennenlernte, ging sie nach Amerika. Sie war Co-Produzentin von Dokumentarfilmen und lehrte Philosophie und Europäische Geschichte an verschiedenen Universitäten. Sie fühlt sich auf beiden Seiten des Atlantiks zu Hause. Seit der Kindheit von Shakespeares Heldin fasziniert, forschte sie für ihren Roman in Sienas Archiven und Museen. (Verlagsinfo)

_Fazit_

Anne Fortiers Debütroman „Julia“ ist auf jeden Fall zu empfehlen. Leser der verschiedenen Genres kommen voll auf ihre Kosten, und auch die Männerwelt wird diesen Roman durchaus gerne lesen. Mit ihrem Stil hat die Autorin mich voll überzeugt und ich hoffe darauf, noch viel aus ihrer Feder lesen zu können.

|Gebunden: 637 Seiten
Originaltitel: Juliet
Aus dem Amerikanischen von Birgit Moosmüller
ISBN-13: 978-3810506788|
[www.fischerverlage.de/page/krueger]http://www.fischerverlage.de/page/krueger

_Nadine Warnke_

Gray, Claudia – Evernight 2 – Tochter der Dämmerung

_Die „Evernight“-Reihe:_

Band 1: „Evernight“
Band 2: _“Evernight – Tochter der Dämmerung“_
Band 3: „Hourglass“
Band 4: „Afterlife“ (April 2011)

_Bianca Olivers zweites Schuljahr_ in der Evernight-Akademie hat begonnen, leider ohne ihren Freund den Vampirjäger Lucas Ross. Als vor sechs Monaten herauskam, dass er dem Schwarzen Kreuz, einer Vereinigung gut trainierter Vampirjäger, angehörte, haben die beiden sich nicht mehr gesehen und eine gemeinsame Zukunft ist mehr als fraglich.

Als Lucas‘ Freund Vic ihr dann einen Brief von Lucas übergibt, ist Bianca sehr überrascht, dass dieser durch die „Kontrolle“ der Schulleitung Mrs. Bethany geschmuggelt werden konnte. Lucas schreibt Bianca, dass seine Gefühle für sie unverändert wären und er sich gerne mit ihr in dem nahen Ort Amherst treffen möchte.

Bianca schafft es unter einem Vorwand, am genannten Termin das Schulgelände zu verlassen, und macht sich auf den Weg zu Lucas. Als sie zu dem vereinbarten Treffpunkt geht, schließt sich ihr das verängstigte Mädchen Charity an, das Bianca vor einem Verfolger warnt, durch den sie sich bedroht fühlt. Es stellt sich heraus, dass dieses Mädchen ein Vampir ist und Bianca als Wesen gleicher Art erkannt hat. Als sie dann auf Lucas treffen, flieht Charity, da Lucas und das Schwarze Kreuz sie verfolgen und auslöschen wollen.

Zurück in Evernight, kommt der 300 Jahre alte Vampir Balthasar Mores, der ihr im letzten Jahr schon den Hof gemacht hat, Bianca auf die Schliche. In dem folgenden Gespräch stellt sich heraus, dass Charity die jüngere Schwester Balthasars ist, die er schon seit Jahren sucht. Um Charity zu finden und Bianca dabei zu helfen, sich weiter mit Lucas treffen zu können, schließt er einen Pakt mit ihr: Sie werden zukünftig in der Schule so tun, als wären sie ein Paar, um das Gelände verlassen zu können. Mrs. Bethany vertraut Balthasar, daher steht den Nachforschungen und Treffen nicht viel im Wege.

Bei einem weiteren Treffen eröffnet Lucas Bianca, dass er sich niemals für sie zum Vampir wandeln lassen wird, was für Bianca ein Schock ist. Wie soll ihre Beziehung so weitergehen, wo doch ihre Natur – sie selber ist ja eine geborene aber noch nicht voll gewandelte Vampirin – immer mehr nach ihrem Recht verlangt? Die Beziehung der beiden wird so auf eine große Bewährungsprobe gestellt.

Nicht nur in Biancas Gefühlswelt herrscht allerdings Unruhe, auch in der Akademie gehen seltsame Dinge vor sich. Bianca wird von Geistern heimgesucht, die ihr eine Heidenangst machen. Als dies auf dem alljährlichen Schulball geschieht, ruft Mrs. Bethany Bianca und ihre Eltern zu sich und teilt Biancas Eltern mit, dass es langsam zu gefährlich wird, Bianca weiterhin an der Schule zu behalten. Was Bianca in diesem Gespräch erfährt, ist für sie ein großer Vertrauensbruch und ein Schlag ins Gesicht.

_Kritik_

Mit „Tochter der Dämmerung“ hat Claudia Grey den zweiten Roman ihrer „Evernight“-Serie vorgelegt. Der Plot knüpft direkt an die Ereignisse des ersten Bandes an. Claudia Grey erschafft in ihrem Buch eine passende düstere Stimmung, die zum Geschehen passt. Auch die Beschreibung der Evernight-Akademie und deren Umgebung ist als gelungen zu bezeichnen.

Die Geschichte wird aus der Perspektive von Bianca erzählt, was dem Leser diese Figur sehr nahe bringt, die anderen Protagonisten geraten dabei allerdings etwas in den Hintergrund. Die Autorin hat einen Spannungsbogen in diese Geschichte eingebracht, der zunächst nur leicht steigt, aber in einem hitzigen Showdown endet. Hauptsächlich scheint es erst einmal um die Zerrissenheit in Biancas Leben zu gehen. Da scheint ihre große Liebe den Bach runterzugehen, die Beziehung zu Balthasar ist nicht immer eindeutig einzuordnen. Dazu dann noch die familiären Probleme. Da Bianca ihren Eltern immer weniger traut, haben sie doch sehr große Geheimnisse vor ihr und weichen in den Gesprächen aus, auch beantworten sie Biancas Fragen nie vollends. Das Auftauchen der Geister gibt weitere Rätsel auf und sorgt ebenso wie die Aktivitäten des „Schwarzen Kreuzes“ für die nötige Spannung.

Die Protagonisten haben sich in diesem zweiten Teil weiterentwickelt und sind in ihrem Auftreten realistisch konzipiert. Jede der Figuren bringt eigene Stärken und Schwächen mit, die ihre Persönlichkeit greifbar machen. Bianca, völlig zerrissen zwischen der Liebe zu Lucas, der Freundschaft zu Balthasar und dem Gefühl, dass ihre Eltern ihr etwas Wesentliches verheimlichen, hat es in diesem Roman nicht wirklich leicht. Trotzdem hat es die Autorin fertiggebracht, das Verhalten ihrer Hauptprotagonistin glaubhaft und nachvollziehbar zu beschreiben, ohne in die Unlogik abzudriften. Auch Lucas und Balthasar sind in ihrem Wesen detailreich ausgearbeitet und sorgen für Spannung in ihrem Verhalten. Undurchsichtig bleibt erst mal Charity, die Schwester Balthasars. Was sie wirklich plant, bleibt bis zum Schuss ein Rätsel. Die Nebenfiguren erhalten ebenfalls genug Raum, um sich zu entfalten.

Spannend bleibt diese Serie auf jeden Fall, und es müssen noch einige Rätsel gelöst werden, so dass man sich auf den nächsten Band freuen kann, der im Englischen unter dem Titel „Hourglass“ am 9. März 2010 erschien und hoffentlich auch bald auf Deutsch erscheinen wird.

_Autorin_

Bevor Claudia Grey sich ganz dem Schreiben widmete, arbeitete sie als Anwältin, Journalistin und DJ. Seid ihrer Kindheit interessiert sie sich für Filmklassiker, die Stile vergangener Epochen und Architektur. Ihr so erworbenes Wissen ließ sie in „Evernight“ einfließen und erschuf so eine unverwechselbare Atmosphäre. (Verlagsinfo)

|Gebunden mit Schutzumschlag: 400 Seiten
Originaltitel: Stargazer
Originalverlag: HarperTeen, New York 2009
Aus dem Englischen von Marianne Schmidt
ISBN-13: 978-3764530525|
[www.randomhouse.de/penhaligon]http://www.randomhouse.de/penhaligon
[www.claudiagray.com]http://www.claudiagray.com

_Nadine Warnke_

Gier, Kerstin – Saphirblau – Liebe geht durch alle Zeiten 2

_Die „Liebe geht durch alle Zeiten“-Reihe:_
Band 1: [„Rubinrot“ 5664
Band 2: [„Saphirblau“ 6266
Band 3: „Smaragdgrün“ (erscheint im September 2010)

_Gerade von einer Zeitreise_ zurückgekehrt, küsst Gideon Gwendolyn in einer Kirche, und das ausgerechnet in einem Beichtstuhl. Gwen, die die Neuigkeit, eine Zeitreisende zu sein, immer noch nicht ganz verdaut hat, ist sehr überrascht, meinte sie doch, Gideon wäre in ihre Cousine verliebt. Dann meldet sich auch noch ein Wasserspeier-Dämon zu Wort, den nur Gwen hören kann. Dieser stellt sich als Xemerius vor, und da Gwen die Erste seit Langem ist, die ihn wahrnimmt, hängt Xemerius sich direkt an ihre Fersen.

Gwen und Gideon fahren anschließend mit einem Taxi zum Hauptquartier des Ordens der Wächter. Dicht auf Gwens Fersen: Xemerius, der dann auch gleich mit reinkommt. Während Gwen Hausaufgaben macht, spioniert der für andere unsichtbare Wasserspeier-Dämon und belauscht die Wächter bei einer ihrer Sitzungen.

Während Gwen lernen muss, das Menuett zu tanzen, und das Benehmen und die Sitten vergangener Zeiten beigebracht bekommt, recherchiert ihre beste Freundin Leslie im Internet alles, was es über Zeitreisen zu finden gibt, und informiert Gwen über ihre Ergebnisse.

Der Graf von St. Germain beginnt sich sehr für Gwen zu interessieren und lädt sie und Gideon ein, um den Rubin Gwen näher kennenzulernen. Nach ihrem letzten Erlebnis mit dem Grafen, der den Orden der Zeitreisenden gründete, ist Gwen nur wenig begeistert von diesem Treffen und hat auch ein wenig Angst und Respekt vor dem Grafen. Auch das Verhalten von Gideon wird für Gwen immer rätselhafter. Mal gibt er sich ihr sehr zugetan, dann wieder behandelt er Gwen wie Luft oder ein lästiges Insekt.

_Kritik_

„Saphirblau – Liebe geht durch alle Zeiten“ von Kerstin Gier setzt genau dort an, wo „Rubinrot“ aufgehört hat – bei dem Kuss von Gwen und Gideon. Die Beziehung der beiden jungen Zeitreisenden, mit allen Irrungen und Wirrungen, nimmt viel Platz in der Geschichte ein. Trotzdem erfährt der Leser auch reichlich über die Zeitreisen an sich, die Ziele und Werte des Ordens der Wächter, und auch der geheimnisvolle und furchterregende Graf von St. Germain bekommt mehr Raum in dieser Geschichte.

Dem flüssigen Schreibstil von Kerstin Gier kann man sehr gut folgen; die Seiten und die Geschichte fliegen nur so dahin. Der Wiedereinstieg in die Trilogie fällt aufgrund der ausführlich beschriebenen Ausführungen vom ersten Band recht leicht und man befindet sich schnell wieder mitten im Geschehen.

Die einzelnen Charaktere entwickeln sich weiter und sind realistisch, liebevoll, urkomisch und auch manchmal geheimnisvoll beschrieben. Bei Gwen spürt man schon fast die Schmetterlinge im Bauch und die Verwirrung hinsichtlich Gideons Verhalten. Über einige ihrer „Fehltritte“ möchte man sich vor Lachen fast ausschütten und leidet dann wieder mit ihr mit, wenn ihre Cousine mal wieder rumzickt. Ihr neuer ständiger Begleiter, der Wasserspeier-Dämon „Xemerius“, ist ebenfalls sehr liebevoll und humoristisch dargestellt. Diesen lustigen Gesellen muss man mit seiner vorlauten Art einfach lieben. Auch die weiteren Protagonisten lernt man immer besser kennen und auch verstehen. Ein Personenregister hilft dabei auch sehr, da es doch immer mehr Personen gibt, die Anteil an der Geschichte haben.

Etwas überstürzt ist dann das Ende, denn eigentlich hört der Roman mitten im Geschehen auf und hinterlässt doch reichlich offene Fragen, die dem Leser dann hoffentlich im dritten Teil noch erklärt werden.

_Autorin_

Die Autorin Kerstin Gier wurde 1966 geboren. Da sie schon als Kind Schriftstellerin werden wolle, studierte sie nach dem Abitur Germanistik, Anglistik, aber auch Musikwissenschaften. Ihr Diplom machte sie dann aber in Kommunikationspsychologie.

Erst 1995 begann sie dann mit dem Schreiben. Sie verfasste vornehmlich Frauenromane und arbeitet heute als freie Autorin. Ihr 1996 erschienener Debütroman „Männer und andere Katastrophen“ wurde mit Heike Makatsch in der Hauptrolle verfilmt. Kerstin Gier veröffentlicht auch unter den Pseudonymen Sophie Bérard und Jule Brand.

Mit ihrem Roman „Das unmoralische Sonderangebot“ gewann sie 2005 die „DeLiA“ für den besten deutschsprachigen Liebesroman. Seit 2007 ist sie zudem Jurymitglied bei „DeLiA“, der Vereinigung deutschsprachiger Liebesroman-Autoren und -Autorinnen.

Kerstin Gier lebt mit ihrer Familie in einem Dorf in der Nähe von Bergisch Gladbach.

_Fazit_

Kerstin Giers „Sapirblau – Liebe geht durch alle Zeiten“ ist wieder ein zauberhafter und amüsanter Jugendroman geworden, der Jung und Alt ein paar unterhaltsame Stunden bringt. Wie auch im ersten Teil, ist die Mischung aus Herzklopfen, Fantasy und Krimi außerordentlich gut gelungen.

Ich fiebere schon dem Herbst entgegen, dann endlich erscheint der nächste und abschließende Teil „Smaragdgrün“ und ich bin sehr gespannt darauf, wie es weitergeht.

|Gebunden: 400 Seiten
ISBN-13: 978-3401063478|
[www.arena-verlag.de]http://www.arena-verlag.de
[www.kerstingier.de]http://www.kerstingier.de
[DeLiA-online.de]http://www.delia-online.de/html/mitglieder__gier__kerstin.html

_Nadine Warnke_

_Kerstin Gier bei |Buchwurm.info|:_
[„Die Mütter-Mafia“ 4328
[„Die Patin“ 4344
[„Für jede Lösung ein Problem“ 4374

MacAlister, Katie – Dragon Love 4 – Höllische Hochzeitsglocken

_Die „Dragon Love“-Reihe:_

1 [„Feuer und Flamme für diesen Mann“ 6450
2 [„Manche lieben’s heiß“ 6451
3 [„Rendezvous am Höllentor“ 6452
4 _“Höllische Hochzeitsglocken“_

_Inhalt:_

Am Tag ihrer Hochzeit steht Aisling Grey alleine vor dem Traualtar, denn von ihrem zukünftigen Ehemann Drake Vireo ist nichts zu sehen. Mit Hilfe ihrer Freunde und Verwandten macht Aisling sich auf die Suche nach Drake. Als er dann urplötzlich wieder auftaucht, wird schnell für den nächsten Tag die Hochzeit von Aislings Stiefmutter neu geplant und für den Nachmittag festgesetzt. Diesmal ist es Aisling, die nicht erscheint.

Anscheinend steht die Hochzeit der beiden unter keinem guten Stern, und es müssen noch einige Probleme aus der Welt geräumt werden. Besonders macht Aisling die Ächtung der Hüter-Gilde zu schaffen. Diese wurde ausgesprochen, da sie nun unfreiwillig Fürstin von Abaddon (der Hölle) ist. Da Aisling als Hüterin geboren scheint, versucht sie alles, um aus Abaddon verbannt zu werden, dies stellt sich aber als nicht so einfach heraus, denn eher versucht Bael, sie auf die dunkle Seite zu ziehen.

Auch der Krieg, der zwischen den roten und grünen Drachen tobt, macht Aislins und Drakes Leben nicht einfacher, zudem müssen sie sich noch mit der Tatsache herumärgern, dass der blaue Drache Blu sie durch eine List zu seiner Gefährtin gemacht hat. Gut, dass Aisling und Drake bei allen diesen Problemen wieder der Hundedämon Jim, das Schicksal René und andere Freunde zur Seite stehen.

Aber werden es Aisling und Drake schaffen?

_Kritik:_

Mit „Höllische Hochzeitsglocken“ hat Katie MacAlister den abschließenden Band ihrer „Dragon Love“-Saga geschrieben. Mit reichlich Humor, einer wahren Liebe und einem konstanten Spannungsbogen schafft die Autorin es, die Leser in Atem zu halten. Bewundernswert, wie es der Autorin gelingt, bei den ganzen Abenteuern ihrer Protagonisten den Überblick zu behalten und sich nicht in Widersprüche zu verstricken.

Geschrieben ist der Roman wieder aus der Perspektive von Aisling. Der Schreibstil von Katie MacAlister ist flüssig und sie bleibt ihrem Plot auch in dem letzten Teil der „Dragon Love“-Serie treu. Auch wenn die Autorin ihrer Protagonisten in diesem letzten Teil fast noch mehr zumutet als in den ersten Romanen, bleibt dieser Roman doch in sich glaubwürdig.

Die Protagonisten bleiben sich selber treu und verändern sich kaum noch, allerdings wurde Drake diesmal noch sympathischer, da er sich nun völlig auf die Beziehung zu Aisling eingelassen hat und ihr bei den vielen Abenteuern zur Seite steht und sie unterstützt. Aisling ist wie gewohnt schlagfertig und mit Elan darum bemüht, ihre Probleme in den Griff zu bekommen. Jim, Aislings persönlicher Dämon, ist gewohnt witzig und hat mir oft die Lachtränen in die Augen schießen lassen. Natürlich durften auch René und Norra nicht fehlen.

_Fazit:_

Wer schon die drei Vorgänger der „Dragon Love“-Saga gelesen hat, darf sich Katie MacAlisters „Höllische Hochzeitsglocken“ auf keinen Fall entgehen lassen. Mit reichlich Romantik, Witz und Spannung sorgt die Autorin für viel Lesespaß.

Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen und bin nun etwas traurig, dass die Geschichte von Aisling und Drake ein Ende gefunden hat.

Bald geht es aber mit den Drachen weiter: Im Januar 2011 startet Katie MacAlisters „Silver Dragon“-Zyklus.

_Die „Silver Dragon“-Serie im Original:_
1 „Playing with Fire“ (2008)
2 „Up in Smoke“ (2008)
3 „Me and My Shadow“ (2009)

_Autorin:_

Katie MacAlister begann ihre Karriere als Schriftstellerin mit einem Sachbuch über Software. Da sie darin jedoch weder witzige Dialoge noch romantische Szenen unterbringen durfte, beschloss sie, von nun an nur noch Liebesromane zu schreiben. Seither sind über 25 Romane aus ihrer Feder erschienen, die regelmäßig die amerikanischen Bestsellerlisten stürmen. Katies Webseite informiert darüber unter: [www.katiemacalister.com.]http://www.katiemacalister.com

|Taschenbuch: 327 Seiten
Originaltitel: Holy Smokes (Aisling Grey, Guardian 4) (2007)
Aus dem Amerikanischen von Margarethe van Pée
ISBN-13: 978-3802583216|
[www.egmont-lyx.de]http://www.egmont-lyx.de

_Nadine Warnke_

_Mehr von Katie MacAlister auf |Buchwurm.info|:_

[„Blind Date mit einem Vampir“ 4983
[„Kein Vampir für eine Nacht“ 5633
[„Küsst du noch oder beißt du schon?“ 5673
[„Vampir im Schottenrock“ 5676

MacAlister, Katie – Dragon Love 3 – Rendezvous am Höllentor

_Die „Dragon Love“-Reihe:_

1 [„Feuer und Flamme für diesen Mann“ 6450
2 [„Manche lieben’s heiß“ 6451
3 _“Rendezvous am Höllentor“_
4 [„Höllische Hochzeitsglocken“ 6453

_Inhalt:_

Aisling zieht zu ihrer Mentorin Nora nach London, um ihre Lehre zur Hüterin aufzunehmen und nach Möglichkeit auch Drake zu vergessen, der ihr das Herz gebrochen hat. Doch kaum ist sie in London angekommen, nimmt das Chaos auch schon seinen Lauf.

Nora wird die Lizenz entzogen, Hüterinnen auszubilden. Ihr wird vorgeworfen, sich nicht an die Regeln der Ausbildung gehalten zu haben. Dies müsse sie vor einem Ausschuss der Anderswelt gerade rücken.

Drake erscheint, um mit Aisling, die durch einen Schwur an die Sippe der grünen Drachen gebunden ist, an einer Versammlung der Drachen teilzunehmen. Dort soll sie als seine Gefährtin anerkannt werden – ein Cousin Drakes spricht sich allerdings vehement gegen sie aus. Auf der Versammlung erfährt Aisling auch, dass die roten Drachen ihrem Clan den Krieg erklärt haben, und sie gerät zwischen die Fronten.

René taucht auch in London wieder auf, was sie langsam nicht mehr als Zufall ansehen kann – ist es Schicksal?

Damit es dann nicht doch noch langweilig wird, frisst ihr Dämon Jim den Koboldkönig, woraufhin die Kobolde Rache schwören. Als Dämonenfürstin soll sie für Jims Fehler geradestehen. Nachdem die Kobolde Noras Haus in Brand gesteckt haben, bietet Drake ihnen an, in sein Londoner Haus zu ziehen. Dies geschieht nicht nur aus purer Freundlichkeit, denn er will Aisling zurückgewinnen.

Aus Paris kommen ebenfalls beunruhigende Nachrichten: Aisling soll nach dem Tod des letzten Venedigers in seine Fußstapfen treten, da sich kein anderer würdiger Nachfolger findet.

_Kritik:_

Wieder einmal hat die Autorin Katie MacAlister ihre Fantasie spielen lassen. Im dritten „Dragon Love“-Roman „Rendezvous am Höllentor“ geht es heiß her. An Action, Humor und Gefühl wird nicht gespart.

Die Charaktere entwickeln sich zunehmend weiter, auch können einige Fragen geklärt werden. Aisling und ihr Dämon Jim sind sehr gründlich, fesselnd und amüsant gezeichnet. Drake entwickelt sich auch zunehmend positiv und zeigt endlich auch mehr echte Gefühle. Bereits bekannte Figuren wie Nora, René und auch Amélie tauchen wieder auf, und manches Geheimnis wird offenbart.

Katie MacAlisters Schreibstil ist flüssig und leicht zu lesen, ihrem Plot bleibt sie in der „Dragon Love“-Serie treu. Die Gliederung des Romans ist klar und es bleibt von der ersten bis zur letzen Seite aufregend. Ihrer Hauptprotagonistin mutet die Autorin eine Menge zu, es ist aber trotzdem alles stimmig und fügt sich gut in die Geschichte ein. Erzählt wird die Story aus Sicht Aislings, wodurch man ihre „Nöte“ hautnah miterleben kann.

Die „Dragon Love“-Serie ist chronologisch aufgebaut, und es ist, um die Handlungen nachvollziehen zu können, wichtig, die Bücher der Reihe nach zu lesen. Mit großen Erklärungen, was in den vorhergegangenen Romanen passiert ist, wird sich hier nicht aufgehalten.

_Fazit:_

Wer spannende, humorvolle und mit einem Klacks Erotik garnierte Fantasy liebt, wird an der „Dragon Love“-Serie nicht vorbeikommen. Sie macht viel Spaß und man möchte gerne wissen, wie es mit Aisling und Drake weitergeht und welchen Abenteuern sich Aisling noch stellen muss. Ich freue mich schon sehr auf den vierten Teil der Serie.

_Autorin:_

Katie MacAlister begann ihre Karriere als Schriftstellerin mit einem Sachbuch über Software. Da sie darin jedoch weder witzige Dialoge noch romantische Szenen unterbringen durfte, beschloss sie, von nun an nur noch Liebesromane zu schreiben. Seither sind über 25 Romane aus ihrer Feder erschienen, die regelmäßig die amerikanischen Bestsellerlisten stürmen. Katies Webseite informiert darüber unter: [www.katiemacalister.com.]http://www.katiemacalister.com

|Taschenbuch: 327 Seiten
Originaltitel: Light My Fire (Aisling Grey, Guardian 3) (2006)
Aus dem Amerikanischen von Margarethe van Pée
ISBN-13: 978-3802581519|
[www.egmont-lyx.de]http://www.egmont-lyx.de

_Nadine Warnke_

_Mehr von Katie MacAlister auf |Buchwurm.info|:_

[„Blind Date mit einem Vampir“ 4983
[„Kein Vampir für eine Nacht“ 5633
[„Küsst du noch oder beißt du schon?“ 5673
[„Vampir im Schottenrock“ 5676

MacAlister, Katie – Dragon Love 2 – Manche lieben\’s heiß

_Die „Dragon Love“-Reihe:_

1 [„Feuer und Flamme für diesen Mann“ 6450
2 _“Manche lieben’s heiß“_
3 [„Rendezvous am Höllentor“ 6452
4 [„Höllische Hochzeitsglocken“ 6453

_Inhalt:_

Aisling Grey will mehr über ihre Fähigkeiten und Möglichkeiten als Hüterin erfahren und besucht daher mit ihrem Dämon Jim den Kongress der Kartenleger, Orakel, Hüter, Theurgen und Zauberer, kurz KOHTZ, in Budapest. Dazu ist sie auch wieder als Kurier ihres Onkels unterwegs: Sie soll ein Amulett bei einem Eremiten abliefern.

Als sie in Budapest ankommt, wird sie am Bahnhof ausgeraubt und trifft auch noch mit Drake zusammen, den sie ja im letzten Band verlassen hat. Als sie sich ein Taxi ruft, trifft sie zu ihrer großen Freude auf René, der ihr schon in der Vergangenheit eine große Hilfe war. René fährt sie erst mal zu ihrem Hotel und verspricht, ihr zu helfen, falls sie ihn benötigt.

In diesem Hotel sind auch Drake mit seinem Clan und drei weitere Clans der Drachen abgestiegen, um dort Friedensverhandlungen abzuhalten. Aisling erfährt, dass dieses Gipfeltreffen eigentlich in Paris stattfinden sollte, da sie sich aber in Budapest aufhält, dieser kurzerhand verlegt wurde. Da sie unfreiwillig Drakes Gefährtin ist, muss sie bei den Verhandlungen anwesend sein. Aisling ist alles andere als begeistert.

Am Abend besucht sie das Bankett zur Eröffnung des 238. internationalen Kongresses der KOHTZ. Dort begibt sie sich auf die Suche nach einem Mentor, der sie als Lehrling aufnimmt. Nach dem Bankett geht sie mit ihrem Dämon(enhund) Jim noch eine Weile spazieren, als sie im hoteleigenen Park überfallen wird und man ihr das wertvolle Amulett, das sie abzuliefern hat, raubt. Ihr kommt Gabriel Tauhou, der Wyvern der silbernen Drachen, zur Hilfe, und erkennt sie gleich als Drakes Gefährtin. Er kann ihr das Amulett wiederbringen, und Aisling geht daraufhin zurück ins Hotel, um etwas zu schlafen.

Zum Ausruhen soll sie aber nicht kommen, denn sie wird die ganze Nacht von liebestollen Incubi belästigt, die sie von ihren Fähigkeiten als Liebhaber überzeugen wollen. Nach dem Sechsten hat sie die Nase gründlich voll und flüchtet zu Drake, um zumindest etwas Schlaf zu finden. Dieser kann auch erfolgreich die Incubi verjagen, und endlich tritt Ruhe ein.

Am folgenden Tag spricht Aisling mit mehreren potenziellen Mentoren, die leider nur so lange Erfolg versprechen, bis sie Jim, ihr „Höllenhund“, darauf aufmerksam macht, dass sie die Gefährtin des Wyvern der grünen Drachen ist. Einzig die Hüterin Nora weist sie nicht direkt ab. Des Weiteren macht sie sich auf die Suche nach dem Eremiten, bei der ihr René und die professionelle Jungfrau Tiffany helfen. Erschwert wird ihr die Suche dadurch, dass ihr alle Männer plötzlich zu Füßen liegen.

Als sie wieder im Hotel ankommt, muss sie erfahren, dass eine der Hüterinnen, mit der sie gesprochen hat, gestorben ist, und sie gerät unter Verdacht, diese ermordet zu haben …

_Kritik:_

Katie MacAlister hat mit ihrem zweiten „Dragon Love“-Roman „Manche lieben’s heiß“ wieder einen spannenden, mit witzigen Kommentaren und mit einem guten Schuss Erotik gespickten Roman geschrieben.

Aisling, ihres Zeichens Hüterin, Dämonenfürstin und Gefährtin des Wyvern Drake, ist herrlich amüsant konzipiert und ihr Dämon Jim ergänzt sie perfekt. Die Figur „Drake“ entwickelt sich ebenfalls positiv weiter und zieht den Leser immer mehr in ihren Bann. Auch die anderen Darsteller sind glaubhaft und sympathisch gezeichnet; René, der Retter in der Not, Tiffany, die etwas nervende, aber trotzdem liebenswerte „professionelle Jungfrau“, und Nora, die immer einen kühlen Kopf bewahrt.

Die Autorin versteht es, ihre Charaktere in eine unmögliche Situation nach der anderen zu verwickeln, ohne dies allzu unrealistisch erscheinen zu lassen, und hält sich dabei an den Faden, den sie schon im ersten Band gesponnen hat. Dieses Buch bietet alles, was man für einen gemütlichen Abend auf dem Sofa braucht: Spannung, Humor, der dem Leser die Lachtränen in die Augen treibt, und einen Schuss Erotik. Man kann das Buch kaum aus der Hand legen.

_Fazit:_

Wer einen unterhaltsamen Roman zum Relaxen sucht, wird von „Manche lieben`s heiß“ nicht enttäuscht werden. Man sollte sich allerdings schon an die Reihenfolge halten, da diese Romane nicht in sich abgeschlossen sind, sondern aufeinander aufbauen. Ich kann dieses Buch/diese Reihe jedem empfehlen, der nach einer amüsanten, unterhaltsamen und romanischen Lektüre sucht.

Ich freue mich schon auf den nächsten Teil: „Rendezvous am Höllentor“.

_Autorin:_

Katie MacAlister begann ihre Karriere als Schriftstellerin mit einem Sachbuch über Software. Da sie darin jedoch weder witzige Dialoge noch romantische Szenen unterbringen durfte, beschloss sie, von nun an nur noch Liebesromane zu schreiben. Seither sind über 25 Romane aus ihrer Feder erschienen, die regelmäßig die amerikanischen Bestsellerlisten stürmen. Katies Webseite informiert darüber unter: [www.katiemacalister.com.]http://www.katiemacalister.com

|Taschenbuch: 327 Seiten
Originaltitel: Fire Me Up (Aisling Grey, Guardian 2) (2005)
Aus dem Amerikanischen von Margarethe van Pée
ISBN-13: 978-3802581502|
[www.egmont-lyx.de]http://www.egmont-lyx.de

_Nadine Warnke_

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