Die drei ??? Kids – Aufbruch ins All (Band 70)

Die Handlung:

Überlebenstraining auf Mars Island. Die drei ??? Kids freuen sich schon. Doch plötzlich gibt es ein unheimliches Leuchten im Meer und ein verlassenes Boot treibt übers Wasser. Was hat die Space Academy damit zu tun? Und wer sind die Männer im Anzug? Das riecht nach einem neuen Fall für die drei Detektive aus Rocky Beach. (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

Mooooooment, bevor wir hier völlig losgelöst ermitteln, checken wir erst mal die Fakten. Da das All mindestens riesengroß, wenn nicht sogar unendlich groß ist, bekommt der KIDS-Fan mit diesem Abenteuer jede Menge Extraseiten … 64 Seiten um genau zu sein … für einen Euro Aufpreis. Wobei wir natürlich darauf hoffen, dass sich dadurch die Geschichte nicht ins Unermessliche ausdehnt, sondern uns hier ein so spannender Fall erwartet, der im Leben nicht gekürzt werden darf … kann … sollte. Außerdem gibts für den Mehrpreis auch noch 10 kleine Raumfahrt-KIDS-Tattoo-Klebebildchen mit dazu.

Bevor wir aber mutmaßlich ins All aufbrechen, gehts bodenständig zu … mit Tagträumereien, Erinnerungsschwelgen, einem interessanten Neuzugang auf dem Schrott … äh … Wertstoffhof von Onkel Titus … und na klar: Kirschkuchen, der darf eh nie fehlen.

Fehlen werden den Jungs aber Essen und Trinken, wenn sie ihr geplantes Detektiv-Überlebenstraining … ohne Wasser und Nahrung von zu Hause … wirklich durchziehen. Im Alter von 10 Jahren … auf einer einsamen Insel … von denen es vor Rocky Beach offenbar die freie Auswahl gibt. Nehmen wirs mal so hin. Etwas Seemannsgarn (?) lockt Jungs und Leser allerdings auf eine ganz andere Fährte. Das Meer soll geleuchtet haben? Hat das was mit Dinoflagellaten zu tun … und wenn ja … oder auch nein … was ist das denn überhaupt? Die Erklärung fürs Fremdwort bekommen wir na klar, um den Rest müssen wir uns noch kümmern.

Bevor wir das aber machen können, finden wir ein verlassenes Boot der American Space Academy und eröffnen darüber einen neuen Fall. Ermittlungen machen eh mehr Spaß, als Hunger und Durst zu schieben. Zumal nicht nur die Frage danach, was eine Weltraumbehörde bloß mit einem Boot macht, im Raum steht. Die älteren Leser haben an dieser Stelle schon eine Idee … Justus kommt etwas später auch auf die gleiche Lösungsmöglichkeit.

Also … ab ins Wasser mit uns, schließlich haben wir Taucheranzüge mit Sprechfunk dabei. Und was uns unter den Wellen erwartet, das ist wirklich spannend. Während Justus alles zusammensetzt und allen plausibel macht, was hier vorgeht, mischt sich noch eine dritte Partei mit ein … neben der ASA und den Detektiven. Wer hat denn hier unter Wasser was vor? Einiges lässt sich erklären, anderes noch nicht, gut so.

Wie gut, dass wir uns auch oberhalb der Wasseroberfläche ungehört miteinander verständigen können, denn der Zeichner, der für dieses Abenteuer zuständig ist, spendiert uns eine ganze Seite mit Handzeichen des Alphabets der Gebärdensprache zum Nachmachen, nebst Lernzielkontrolle zum Ausfüllen. Eine schöne Idee, die alle Jungdetektive direkt ausprobieren werden … ich hab auch gleich mal meinen Namen buchstabiert … wonach mir gehörig die Finger geschmerzt haben …

Das ist aber nicht der einzige „Trick“, den wir lernen. Direkt im Anschluss wird uns noch gezeigt, wie wir aus einer Milchtüte (und etwas Zubehör) ein Periskop basteln können. Ob es allerdings aufmerksamkeitstechnisch einen Unterschied macht, ob ein Jungenkopf in eine Tür schaut oder eine Milchtüte um die Ecke guckt, das sei mal dahingestellt.

Um die Ecke gedacht hat auch Justus, der schließlich einen Geheimplan entwickelt, um die Bösewichter dieser Folge zur Strecke zu bringen. Und den wollen die Jungs mit Hilfe von Kommissar Reynolds dann in die Tat umsetzen …

Der Autor:

Boris Pfeiffer wurde 1964 in Berlin geboren, wo er auch seine Kindheit verbrachte. Er machte Abitur, wurde Buchhändler und Taxifahrer, studierte Sprachwissenschaften und Landschaftsplanung an der TU-Berlin und Drehbuch an der Berliner Filmhochschule. Anschließend arbeitete er als Regieassistent und Regisseur an verschiedenen Theatern. 1994 wurde sein erstes Theaterstück für Kinder am Berliner GRIPS Theater uraufgeführt. 2003 erschien sein erstes Kinderbuch: ‚Kira und Buttermilch‘. Inzwischen hat er über … (Verlagsinfo)

Mein Fazit:

Mit Kirschkuchen gehts los und mit Kirschkuchen endets. Erst sollte es „nur“ ein Überlebenstraining auf einer einsamen Insel werden, dann kommen auf einmal Raumfahrer nebst Raumkapsel dazu, Tauchgänge, ein gieriger Geschäftsmann und noch einiges … Meer.

Wie das Ganze zusammenpasst, ist gut durchdacht und wird vom Autor spannend erzählt. Lediglich alles, was hier mit Computern zu tun hat, war mir ein wenig einfach, wird aber die jüngsten Leser nicht stören.

Ein Fall in Überlänge, der sich aber nicht gestreckt anfühlt und durchgängig prima unterhalten kann. Wir lernen ein paar Fremdwörter und sogar das Fingeralphabet. Und das können wir jetzt üben, während wir uns die lustigen Tattoos anschauen, die auf der Innenseite des hinteren Buchdeckels auf uns warten.

Der Titel und das Titelbild können allerdings bei jungen und junggebliebenen SciFi-Fans einen falschen Eindruck vom Inhalt des Buches entstehen lassen, was zu Enttäuschungen führen könnte, wenn man wirklich ein Weltraumabenteuer erwartet. Das gibts hier nicht.

Laminierter Pappband: 192 Seiten
Mit 30 Schwarzweiß-Zeichnungen und 10 Tattoos zum Aufkleben
Illustrationen von Kim Schmidt
Vom Verlag empfohlen ab xxx Jahren
ISBN: 978-3-440-15429-8

www.kosmos.de

Der Autor vergibt: (4.5/5) Ihr vergebt: SchrecklichNa jaGeht soGutSuper (3 Stimmen, Durchschnitt: 3,67 von 5)

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