Die drei ??? und der grüne Kobold (Band 196)

Die Handlung:

Ein grüner Kobold mit blechernem Herzschlag, der nachts über die Flure geistert. Wahrlich keine gute Werbung für ein Hotel. Die drei ??? glauben keine Sekunde an das Wesen, bis sie die Aufzeichnungen der Überwachungskamera sehen … (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

Na ja, ob der Klappentextkobold keine gute Werbung für ein Hotel ist, hängt immer vom Zielpublikum ab. Wie fake diese News allerdings sind, das werden die drei (ewigen) Jungdetektive herausfinden … gehe ich doch mal stark von aus.

Aber erst mal … sturmfreie Bude? Check! Gruselfilme auf Silberscheibe? Check! Chips und ungesunde Zuckerlimo mit ordentlich Koffein, damit der Grusel noch besser wirkt? Check! Tja, und was ist noch gruseliger als dieses Szenario? Wenn die Erziehungsberechtigten ziemlich plötzlich und extrem unerwartet auf einmal in der Tür stehen und ihr Haus kaum wiedererkennen … das ist der blanke Horror … für alle Beteiligten!

Nicht nur das, Tante Mathilda hat im Urlaubshotel einen Kobold gesehen … einen „echten“ wie im Film. Dann wars das na klar mit Urlaub und sie ist mit Onkel Titus ganz schnell wieder nach Haus gekommen. Tag, you’re it! Wir tauschen also die Rollen, denn die Jungs sind nicht nur ob des plötzlichen Erscheinens der beiden überrascht, sondern fragen sich auch, was wohl dran ist an diesem Erlebnis. Also, hin zum Hotel und losermittelt. Wow, was ist das denn für ein Betreiberkonsortium? So wie drauf sind, sehen die bestimmt auch Kobolde. Eine Hippie-Kommune, die ganz kapitalistisch ein Hotel bewirtschaftet oder Räuchstäbchendrogenrausch extrem? Vielleicht ein wenig von beidem … aber der Kobold der Tante ist auf dem Überwachungsvideo drauf. Kostümierter Esoteriker auf Nachtausflug oder Monster?

Die Recherche beginnt, Beweismittel (gegen wen auch immer) werden gesammelt und wie zufällig rennt uns eine Person über den Weg, die wir direkt verdächtigen können. Und die liefert auch noch ein Motiv für den Besuchergrusel. Tja, dann können wir ja heute früher Feierabend machen, oder? Nicht so ganz. Zum einen haben wir nicht mal die Hälfte des Romans hinter uns und zum anderen ists bei den ??? zum Leserglück selten so einfach und direkt, wies anfangs aussieht. Dann lasst mal die überraschenden Wendungen kommen, ich hätte Zeit …

Die vertreibt uns der Autor auch und hetzt die Jungs nicht nur von Befragung zu Befragung, sondern lässt sie auch auf Verdächtigtenjagd gehen. Irgendwie ist so einiges seltsam, denn plötzlich gibts ein Gedicht auf Papier und einen verschwundenen Goldschatz. Täterwissen scheint auch im Spiel zu sein.

Bis zum Abschlusslacher ist es aber immer noch eine Weile, die wir ja vielleicht im Meditaionsraum nutzen könnten. Dort aber, gehts alles andere als ruhig zu …

Der Autor:

Marco Sonnleitner ist seit seiner Kindheit großer Fan der drei ??? und seit dem Frühjahr 2003 im Autorenteam. Er sprüht nur so vor Ideen und es gelingt ihm mühelos, diese gekonnt in Texte mit starken, witzigen Dialogen umzusetzen. (Verlagsinfo)

Mein Fazit:

Was ein Kobold mitten in der Nacht im Hotel treibt, das wissen wir am Ende. Auch, wessen Interessen er vertritt und wonach er eigentlich gesucht hat. Dennoch hatte ich irgendwie die ganze Zeit über ein klinisch konstruiertes Gefühl im Hinterkopf, das wie ein Reißbrett aussah.

Abwechslungsreich, kurzweilig, lustig, durchaus turbulent und spannend ist der Fall … keine Frage. Viel Recherche und eine Auflösung, die gut 30 Seiten in Anspruch nimmt, zeigen, wie viel Mühe und Arbeit in diesem Storykonstrukt stecken. Vielleicht ist es aber auch genau das, was mich irgendwo ein wenig gestört hat. Ein zu perfekt aufgelöster Whodunit irgendwie, der trotz Motiv und bestandener Plausibilitätsprüfung unterm Strich wirkt, als hätte man die ganzen Bestandteile alle schon mal erlebt.

Laminierter Pappband: 144 Seiten
Illustrationen von Silvia Christoph
Vom Verlag empfohlen ab 10 Jahren
1. Auflage, März 2018
ISBN: 978-3-440-14839-6

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