Gaspard, Jan / Lueg, Lars Peter – Gier! (Offenbarung 23, Folge 9)

_Börsenzauber: Wie klaut man 500 Milliarden?_

Was bisher bloße Verschwörungstheorie war, wird Realität: Die geheimnisvollsten Tragödien, die skrupellosesten Verbrechen werden entschlüsselt. Die Welt wird nicht mehr die gleiche sein, denn auch das letzte Rätselt wird gelöst.

Mit einem großen Knall platzt im Frühling des Jahres 2000 die Börsenblase der New Economy. Innerhalb weniger Wochen verschwindet ein Vermögen von vielen hundert Milliarden Euro. Doch wieso konnte der Berliner Hacker Tron dieses Geschehen bereits vor seinem Tod 1998 voraussagen? Und was hat eine schwarze Tulpe auf dem Schreibtisch von Trons Freundin Nolo mit all dem zu tun? Wird die alljährliche Lighting Ceremony des amerikanischen Präsidenten am New Yorker Rockefeller Center vielleicht „Licht“ auch in dieses Geheimnis bringen?

_Der Autor_

Über Jan Gaspard ist nichts bekannt, und es scheint sich um ein Pseudonym zu handeln (siehe [Webseite]http://www.lpl.de von |LPL records|). Jedenfalls zeichnet er nach Angaben des Booklets für „Idee, Konzeption, Recherche & Buch“ verantwortlich. Für die praktische Umsetzung dieser Steilvorlage sorgte hinsichtlich Regie, Produktion & Dramaturgie Lars Peter Lueg, seines Zeichens Verlagsleiter von |LPL records|. Für den „heiligen Geist“ in Form von „Inspiration“ sorgte Koproduzent Marc Sieper. (Es dürfte auch eine Menge „Transpiration“ gegeben haben, wenn man Thomas A. Edison glauben darf.) Schnitt, Musik und Tontechnik lagen in den kompetenten Händen von Andy Matern.

|1. Staffel von „Offenbarung 23“:|
1) [„Wer erschoss Tupac?“ 1934
2) [„Tupacs Geheimnis“ 1948
3) [„Die ‚Titanic‘ darf nie ankommen“ 2012
4) [„Die Krebs-Macher“ 2015

Einschub: [„Offenbarung 23 – Machiavelli“ 2472

|2. Staffel:|
5) [„Das Handy-Komplott“ 2576
6) [„Der Fußball-Gott“ 2577
7) [„Stonehenge“ 2590
8) [„Macht!“ 2591

|3. Staffel:|
9) [„Gier!“ 3104
10) [„Die traurige Prinzessin“ 3113
11) [„Die Hindenburg“ 3131
12) [„Der Piratenschatz“ 3136

|4. Staffel:|
13) [Das Wissen der Menschheit 3885
14) Das Bernsteinzimmer
15) Durst!
16) Krauts und Rüben

Mehr Infos: http://www.offenbarung23.de und http://www.vertraue-niemandem.net

_Die Sprecher/Die Inszenierung_

In der Riege der Sprecher finden sich etliche einschlägig vorbelastete Herrschaften, die man schon aus dem Hause LPL-Records kennt. Als da wären:

David Nathan spricht die Hauptfigur Georg Brand alias T-Rex und klingt wie Johnny Depp.
Marie Bierstedt spricht Tatjana Junk alias Nolo, die Freundin von „Tron“, mit der Stimme von Kirsten Dunst und Kate Beckinsale.
Dagmar Berghoff spricht eine Nachrichtensprecherin und klingt wie Dagmar Berghoff (logo!).
Till Hagen spricht Ian G. und klingt wie Kevin Spacey.
Reiner Schöne spricht Roy Adams, Sicherheitschef von Medienzar Rupert Murdoch.
Jan Spitzer spricht John und klingt wie Chris Cooper.
Michael Pan spricht Miles Davison mit der Stimme von Martin Short und Brent Spiner.
Benjamin Völz spricht Henry Hudson und klingt wie Keanu Reeves oder James Spader.
Arianne Borbach spricht Margo und klingt wie Catherine Zeta-Jones.
Lutz Mackensy spricht den Druidengroßmeister Saint Clair mit der Stimme von Rowan Atkinson und David Caruso.
Tilo Schmitz spricht Tom und klingt wie Ving Rhames oder Michael Clarke Duncan.
Friedrich Schoenfelder spricht die „Stimme der Wahrheit“ und klingt wie David Niven oder Vincent Price.
Helmut Krauss ist der Erzähler und hört sich verdächtig nach Marlon Brando oder Samuel L. Jackson an.

_Vorgeschichte_

Der Berliner Informatikstudent Georg Brand, in Hackerkreisen als „T-Rex“ bekannt, ist auf eine Verbindung zwischen dem besten deutschen Hacker Boris F. alias „Tron“, und dem Rapper Tupac Shakur gestoßen. Alle möglichen Leute, die Geheimnisse aufdecken oder vertuschen wollen, interessieren sich auf einmal für T-Rex. Während Georg mit Trons ehemaliger Freundin Tatjana Junk alias Nolo anbandelt, meldet sich Tron quasi aus dem Jenseits: Er ist seit 1998 offiziell tot. Ist er das wirklich? Jedenfalls gibt Nolo Georg eine „Chiffre“ nach der anderen in die Hand. Chiffren sind eine Umschreibung für Hinweise auf die Geheimnisse, die Tron vor seinem Tod aufgedeckt hat – brisanter Stoff sozusagen.

_Handlung_

In Folge 8 sah es ganz danach aus, als habe unser Held T-Rex endgültig den Löffel abgegeben. Aber Totgesagte leben länger. Sein „Leiche“ wird von Sicherheitsmann Roy Adams, Druidenmeister St. Clair und der zwielichtigen Margo abtransportiert: nach New York City.

Dort erwacht der ehemalige Georg Brand als Viktor F. und die liebe Margo begrüßt ihn auch so in ihrem feudalen Apartment hoch über der Fifth Avenue. T-Rex reibt sich verwundert die Augen. Mit seinem Gedächtnis stimmt etwas nicht, denn er hat nichts dagegen, Viktor genannt zu werden. Und wer ist diese schöne Frau vor ihm, die ihm irgendwie bekannt vorkommt? Sie nennt sich Morgan le Fey und scheint Kohle ohne Ende zu besitzen. Aber offenbar nicht genug: Sie redet von einer Beute in Höhe von – T-Rex legt die Ohren an – 500 Milliarden Dollar.

Im ältesten Restaurant der Stadt, der Frances Tavern an der Wall Street, stellt sie ihm Henry Hudson vor, einen ehrgeizigen jungen Broker. Als Morgan sich mal kurz „die Nase pudern“ geht, zerrt Hudson T-Rex nach draußen in ein Taxi, dessen Fahrer dem Hacker ebenfalls bekannt vorkommt. Sie fahren zum Rockefeller Center, wo Hudson sein Büro hat. Er stellt Georg seinen Job vor. Er suche Trends und Regelmäßigkeiten. Wie ist es beispielsweise zu erklären, dass dem Dotcom-Crash von 2000 drei Spitzen im Dow-Jones-Index vorausgingen? Hat da vielleicht jemand an der Schraube gedreht?

Hudson residiert im Waldorf Astoria Hotel, eine recht noble Hütte, in der er auch „Viktor F.“, Trons „kleinen Bruder“, einquartiert. Er besorgt T-Rex einen Laptop, so dass dieser gleich loslegen kann, was es mit den drei Spitzen auf sich hat. Entsprechen sie den drei Pyramiden von Gizeh, die sich als „Bergkette“ unter der Prometheus-Statue vor dem Rockefeller Center befinden? Am Ende seiner Recherche fragt sich der Hacker, ob die Hypes der Börse von einem Signal abhängen. Er kann beispielsweise eine Absprache von zehn Konzernen recherchieren, die daraufhin Billionen abzockten. Als Strafe mussten sie nur läppische 1,3 Milliarden Dollar berappen.

In der Tat ist die Zahl 3 den Freimaurern heilig, meint Hudson, und die 7 ist es den Kelten, deren Nachfahren New Amsterdam, das nachmalige New York, gründeten. Alexandre Dumas der Jüngere sei ein Freimaurer gewesen, sagt Hudson, und schrieb ein Buch namens „Die schwarze Tulpe“. Interessanterweise steht auf dem Schreibtisch von Trons Freundin Nolo eine schwarze Tulpe – offenbar eine Chiffre. Und was Hudson jetzt enthüllt, passt genau: Es gibt im Börsenticker einen verborgenen Zeichensatz namens Black Tulip. Lädt man ihn auf den PC, kann man die verborgenen Anweisungen zwischen den Tickermeldungen lesen: kaufen/verkaufen, rauf/runter usw.

Aber wer gibt diese Anweisungen, und wann ist wieder ein Hype angesetzt? T-Rex findet es heraus und startet einen Raubzug ohnegleichen. Bei seinen Gegnern schrillen sämtliche Alarmglocken …

_Mein Eindruck_

Eine Menge Kleinanleger verloren im Dotcom-Crash der New Economy ihr Erspartes: rund 4,6 (europäische) Billionen Dollar, wie die Nachrichtensprecherin verliest. Ich erinnere mich, wie die SZ von einem Großmütterlein berichtete, das seinen Sparstrumpf zur Bank trug, damit es die Volksaktie der Telekom kaufen konnte – „wie alle anderen“. Die Bankangestellten haben wahrscheinlich mit keiner Wimper gezuckt und die Börsenmakler rieben sich die Hände: Die Börsenlokomotive brauste eh schon auf Volldampf, der Kessel des Börsenhypes glühte bereits weiß – bis er dann schließlich platzte und der Katzenjammer groß war.

Na ja, das war weiß Gott nicht der erste Crash der Geschichte und wird auch nicht der letzte bleiben. Schon vor vierhundert Jahren gab es die zu einem Roman verarbeitete „Papier-Verschwörung“, als in London die Südsee verhökert wurde und in Amsterdam die Preise für Tulpenzwiebeln in Phantasiehöhen schossen. Die Welt will betrogen werden, das wussten schon die alten Römer („mundus vult decipi“).

Aber immer gab es auch Profiteure. Georg Brand liest im Hörspiel ein Buch von Günther Oggers mit dem Titel „Der Börsenschwindel“ – er hat es an einem Tag von 9.30 bis 16:00 Uhr durch. Oggers beschreibt die Entwicklung der Baissen und Haussen als Zyklen, die in regelmäßigen Abständen wiederkehren. Was, wenn es Mächte gäbe, die bestimmen, wie lang ein Zyklus dauert und wie heftig er ausfällt? Jemand in einer solchen Position könnte einen mordsmäßigen Reibach machen, denn er wüsste ja, welche Papiere wann den größten Gewinn abwürfen und welche nicht.

Was der Autor der Hörspielserie anstellt, um über diese Leute zu spekulieren, klingt schon ein wenig abenteuerlich. Wieder einmal treten die üblichen Verdächtigen auf, als da wären die Freimaurer und die ollen Kelten bzw. deren Nachfahren, die Iren, Wallonen und Waliser. Vanderbilt, Rockefeller, Astor aus Walldorf (ja, dort sitzt jetzt SAP), Guggenheim, später der Schotte J. P. Morgan. Sie gründeten Konzerne wie General Electric, dessen Zentrale gegenüber dem Rockefeller Center steht. Dort wird an jedem ersten Advent die Lighting Ceremony abgehalten, bei der der US-Präsident persönlich den größten Weihnachtsbaum der Stadt entzündet. Die Zeremonie könnte man auch als Feier des Wohlergehens und als Huldigung ans Großkapital verstehen. Glaubt man den Verschwörungstheorien des Autors, so bleibt einem nichts als Zynismus für solches närrisches Treiben übrig.

Aber wie Georg Brand erfahren muss, gewähren die Gebieter des Kapitals wenig Grund zum Lachen. Sie stecken mit der Federal Reserve Bank – siehe Episode 8 „Macht!“ – unter einer Decke und gebieten durchaus auch den Geheimdiensten. Deshalb steht auch schon bald ein Mann von der NSA bei Georg auf der Matte. Die National Security Agency hat Dan Brown in seinem Roman „Digital Fortress“ [(Diabolus) 1115 verewigt. Diese Jungs verstehen keinen Spaß, ganz besonders dann, wenn der Spaß 500 Milliarden kostet.

_Die Sprecher/Die Inszenierung_

Es ist schon lustig, wenn man in einem Serienhörspiel all jene Schauspieler sprechen hört, die man sonst mit bildschirmfüllenden Actionkrachern oder großartigen Romanzen in Verbindung bringt: Catherine Zeta-Jones, Ving Rhames, Johnny Depp und Kate Beckinsale. Das hebt die Handlung, die ansonsten leicht etwas trivial hätte wirken können, doch gleich eine Stufe höher, verleiht ihr den Glanz von Hollywood.

Besonders David Nathan als T-Rex hat mir gefallen, denn man hört immer einen leichten ironischen Zungenschlag bei ihm heraus. Etwas Humor hatte die Hörspielserie bislang nämlich dringend nötig. Paranoia ist ja schön und gut, aber sie ist schwer die ganze Zeit zu ertragen. Inzwischen hat sich T-Rex zu einem Skeptiker gemausert, der lieber zweimal fragt, bevor er ein Geschenk entgegennimmt. Aber er ist auch kein Kostverächter: Wenn er 42 Anzüge im Schrank hat, na ja, dann trägt er eben 42 Anzüge – nacheinander.

Verwunderlich ist an dieser Folge der Serie nur der Auftritt einer Nebenfigur. Margo alias Morgan le Fey steht nicht auf Georgs Seite, aber auf der von Viktor F. Dass beide identisch sind – und sein Pass weist dies nach – wundert sie dennoch nicht. Es ist, als lebten Margo und Georg auf einmal in einer Parallelwelt. Deshalb hat die Episode einen surrealen Charakter, der Georg keineswegs entgeht. Die Tatsache, dass sein ergaunertes Geld auf Margos Konto landet, legt den Verdacht nahe, er arbeite für sie. Das ist nicht sicher, aber schließlich hat er in dieser Parallelwelt, die nur aus Täuschung besteht, nur ein einziges Konto – das von Margo, die ihn vom Tode zurückgeholt und mit allem Notwendigen ausstaffiert hat. Nach dem Essen in der Wall Street verschwindet sie völlig von der Bildfläche, was ebenfalls etwas sonderbar ist. Ihre Figur vermittelt den Eindruck eines Schachtelteufelchens, das bei Bedarf aus der Versenkung erscheint.

_Geräusche und Musik_

Alle Geräusche sind natürlich aus der Realität entnommen und verleihen der Handlung den Anstrich von Filmqualität. Aber sie kommen nie den Dialogen in die Quere, sondern sind in dieser Hinsicht zurückhaltend.

Die Musik fungiert meist als Pausenfüller: Fetzige Gitarren, für die Markus Wienstroer verantwortlich zeichnet, und schließlich etwas wie Elektro-Rock. Mir gefielen mehr die Gitarren.

_Unterm Strich_

Welcher Hacker träumt nicht davon, den ganz großen Coup zu landen und sich ein für allemal zu sanieren? Georg Brand alias Viktor F. erhält in New York City die Chance seines Lebens – und nutzt sie ohne Gnade. Es wäre ganz nett, wenn er den Gewinn wenigstens einer wohltätigen Stiftung zukommen lassen würde, so wie es Warren Buffet mit der Bill & Melinda Gates Stiftung getan hat, aber nein. Im Jahr 2003 hat man davon noch nichts gehört, und so bleibt der schnöde Mammon auf seinem und Margos Konto. Das ist wenig witzig. Merke: Georg Brand ist nicht Robin Hood, klar? Dass besagte Margo mir nichts, dir nichts in der Versenkung verschwindet, wirkt ebenfalls nicht recht plausibel.

Das 73 Minuten lange Hörspiel ist von |Lübbe Audio| und |LPL records| natürlich gewohnt sorgfältig produziert worden und es gibt an der Technik nichts auszusetzen. Die Stimmen der Hollywoodschauspieler verleihen der ansonsten etwas trivialen und stellenweisen unplausiblen Handlung den nötigen Glanz.

|73 Minuten auf 1 CD|

Meirose, Astrid / Pruß, Volker / Sieper, Marc / Ihrens, Oliver – Schattenreich 5: Im Grab des Ketzers

_Echnatons Mumie in Hintertupfing?_

Nach der Rückkehr in seine Heimatstadt – er war fünf Jahre im Ausland – wird der junge Kulturwissenschaftler Christian Wagner in mysteriöse Todesfälle verwickelt. Als ihn eine unsichtbare Macht ins Schattenreich entführt, enthüllen sich ihm die Nachtseiten der menschlichen Natur. Hinter den Masken bürgerlicher Wohlanständigkeit treibt ein skrupelloses Netzwerk ein größenwahnsinniges Spiel.

Der Äygptologe Prof. Jan Erik Walberg, der Christian anrief und treffen wollte, ist unauffindbar: Wurde er entführt? Oder hat er sich absetzen müssen, weil seine Forschungen an Mumien alle moralischen Grenzen überschritten haben? Ein grausiger Fund, den Christian Wagner in Walbergs Labor macht, lässt Schreckliches erahnen.

In einem unterirdischen Archiv entdeckt Wagner eine alte Inventarliste über die Öffnung eines Pharaonengrabs, signiert mit dem Zeichen der Nephilim, dem Auge des Horus. Wagner erkennt, dass die Vergangenheit die Gegenwart auf grausame Weise einholen wird. Oder ist er selbst Akteur in einem Spiel, welches das Leben nur simuliert? Eine Sternenkarte könnte ihm den Weg weisen.

Die Karte zeigt eine Planeten- und Mondkonstellation, die nur an einem bestimmten Tag stattfindet und auf eine Kultstätte verweist, die er finden muss – auf einer Nordseeeinsel. Dort findet ein ungeheuerliches Ritual statt, vorgenommen von seinem Mentor Dr. Bruno Schwab. Doch plötzlich tritt eine feindliche Gruppe auf. Ist die finale Auseinandersetzung der Nephilim mit den Titanen gekommen?

Was geschah vor fast 100 Jahren, das zwei befreundete Familien zu Feinden werden ließ? Des Rätsels Lösung scheint in den Tiefen der Villa Scholl zu ruhen. Wagner bemerkt zu spät, dass er selbst der Hüter des Geheimnisses ist.

_Die Autoren_

Als Autoren zeichnen Astrid Meirose und Volker Pruß verantwortlich. Mehr über die Serie findet man unter http://www.schattenreich.net.

Folge 1: Die Nephilim
Folge 2: Finstere Fluten
Folge 3: Spur in die Tiefe
Folge 4: Nachthauch
Folge 5: Das Grab des Ketzers
Folge 6: Echnatons Vermächtnis

_Die Inszenierung_

|Die Rollen und ihre Sprecher:|

Christian Wagner – Alexander Scheer
Alexa Voss – Anne Moll
Dr. Bruno Schwab – Volker Brandt (dt. Stimme von Michael Douglas)
Adrian Bloch – Norman Matt (Cillian Murphy, Jonathan Rhys-Meyers)
Max Lohmann – Manfred Lehmann (Gérard Depardieu, Bruce Willis, Kurt Russell …)
Walther Zürn – Stefan Krause (Billy ‚Pippin‘ Boyd)
Geheimnisvolle Frau/Billie Scholl – Daniela Hoffmann (dt. Stimme von Julia Roberts)
Hagerer, bleichgesichtiger Typ – Dero („Oomph!“)
Tina Müller – Anna Thalbach

sowie Ranja Bonalana (Synchronstimme von Reese Witherspoon) u. a.

ANNA THALBACH steht seit ihrem sechsten Lebensjahr vor der Kamera, dabei war der Weg zur Schauspielerei nicht so gerade, wie man es bei der Tochter von Katharina Thalbach annehmen könnte. Sie beginnt nach dem Abschluss der Mittleren Reife zunächst eine Hospitanz als Kostümbildnerin am Schillertheater. Doch der Hang zum Schauspiel überwiegt, und bald schon feierte sie selbst große Bühnenerfolge, so auch an der Seite ihrer Mutter in „Mutter Courage“.

DERO wurde am 16. April 1970 in Wolfsburg geboren. In der Band |Oomph!|, die 1989 gegründet wurde, ist er der Mann für den Gesang, die Texte, Drums und Kompositionen. Der Weg zur Musik sah laut eigener Aussage für Dero so aus: |“Auf diversen Familienfeiern in den 70ern wurde ich ‚gezwungen‘ mit meinem Vater (Gitarrist, Sänger) alle nur erdenklichen Elvis-Songs in grauenhaftem Englisch rauf und runter zu schmettern.“|

|Die Musik:|

Secret Discovery: „Follow Me“
Seabound: The Promise
Ivory Frequency: Clock is ticking fast
Beauty of Gemina: Hunters
Digital Factor: Conspiracy (Are you real?)
Blind passengers: Forgotten years

Berliner Filmorchester und Kammerchor

Regisseur Simon Bertling und Tonmeister Christian Hagitte von |STIL| sorgten für die gute Produktion, die Musik und die Sounds; ihnen half Cornelia Schilling. Die Produzenten sind Marc Sieper von |Lübbe Audio| sowie Oliver Ihrens von Radar Media, Bochum. Das interessante Booklet-Design stammt von Kai Hoffmann.

_Vorgeschichte_

Nach der Rückkehr in seine Heimatstadt – er war fünf Jahre im Ausland – wird der junge Kulturwissenschaftler Christian Wagner in mysteriöse Todesfälle verwickelt. Christian ist einer von neun Spezialschülern, den „Titanen“. So nannten sich vor 15 Jahren die Mitglieder einer Gruppe von jungen Hochbegabten, die von der Scholl-Stiftung gefördert und von ihrem Lehrmeister Dr. Volker Brandt ausgebildet wurden. Die Titanen, so Bruno, waren in der antiken Sage die Kinder von Göttern und Menschenfrauen. Die Nephilim hingegen waren die Kinder von Dämonen, die sich mit Menschenfrauen paarten: negative Titanen. Treibt hier jemand ein fieses Spiel mit den letzten Titanen?

Auf der rechten Ferse jeder Leiche findet er das gleiche Tattoo, das er selbst auch trägt: das ägyptische Ankh-Symbol, ein Henkelkreuz, das „Leben“ bedeutet. Es ist kombiniert mit dem „Auge des Horus“, das, wenn geöffnet, einen Schutzzauber darstellt. [Beide Symbole sind auf der CD selbst aufgedruckt.] Ist dieses Horus-Augen-Tattoo jedoch pupillenlos, also blind, dann handelt es sich um einen Nephilim, ein früheres, aber abtrünnig gewordenes Mitglied der „Titanen“.

Da Christian ein Waisenkind ist, das von der Industriellenfamilie Scholl aufgezogen wurde, bildet Bruno Schwab seinen Vaterersatz. Bei den Scholls lernte er Sibylle Scholl als seine Schwester kennen und machte sie zu seiner ersten Geliebten. Andrian Bloch, den er nun in seiner Heimatstadt wiedertrifft, war ebenfalls einer der „Titanen“. Die Familie Bloch ist mit den Scholls seit jeher befreundet.

Seit seiner Rückkehr sind bereits zwei der „Titanen“ umgekommen. Beide Leichen weisen eine Tätowierung an der rechten Ferse auf: das blinde Auge des ägyptischen Sonnengottes Horus, das Zeichen der Nephilim, eines Geheimordens. In den Rollenspielen der „Titanen“ war Christian stets der Gott Osiris, Sibylle die Göttin Isis und Adrian der eifersüchtige Gott Seth, der Osiris tötete. Doch wer war Horus, der Sohn des Osiris? Adrian treibt sich immer noch in der Stadt herum, als neuer Besitzer der Villa Scholl, dem Sitz der Titanen.

Dieser ägyptisch-mythologische Hintergrund könnte etwas mit dem Schicksal des Ägyptologen Prof. Jan Erik Walberg zu tun haben, der Christian anrief und treffen wollte, aber unauffindbar ist: Wurde er entführt? Als Christian mit der Journalistin Tina Müller zu Walbergs Labor fährt, findet er dort zwar eine Botschaft, wird jedoch auch mit dem Tod bedroht: durch eine Flutwelle aus dem nahen Stausee. Hat ihn jemand im Visier? Christian fühlt sich zunehmend verfolgt.

_Handlung_

Zwei Wochen sind seit den Ereignissen auf der Insel vergangen, bei denen Christian Wagner ins blutige Geschehen eingriff, woraufhin er in eine Schlägerei verwickelt wurde. Zwei Wochen hat er im Krankenhaus gelegen, doch heute soll er entlassen werden. Doch was dann? Jeder will offenbar etwas von ihm.

Die Polizistin Alexa Voss besucht ihn als Erste, doch dabei bleibt es nicht. Ihr Chef, der Hauptkommmissar, bringt eine Akte über die „Titanen“ und die mysteriösen „Nephilim“. Christian beispielsweise ist ein Titan, ein ehemaliger Musterschüler in der Obhut von Dr. Bruno Schwartz. In der Akte steht, dass vor 15 Jahren vier „Titanen“ die Leiche des Industriellen Otto Bloch exhumiert hätten. Das nennt man wohl Leichenschändung, zumindest aber Störung der Totenruhe. Die Typen auf den Fotos, die in einem Zeitungsartikel abgedruckt sind, erkennt er alle wieder. Otto Bloch war der Großvater von Christians Freund Adrian Bloch, der heute in der Villa Scholl ein Unternehmen leitet.

Als Alexas Chef sie vor die Tür ruft und dort lautstark mit ihr berät, dass sie Christian Wagner einbuchten sollten, wird es Christian etwas heiß unter der Schädeldecke. Als ein Anwalt aufkreuzt und ebenfalls lautstark bei Alexa wegen irgendetwas protestiert, ergreift jemand anderes die Gelegenheit beim Schopf: Tina, die Journalistin! Zusammen mit ihr haut Christian ab, bevor der Kommissar seine Pläne in die Tat umsetzt. Tina recherchiert Otto Blochs „mysteriösen Tod“. Um diesen aufzuklären, gruben ihn die vier Titanen damals aus.

Einem Hinweis Tinas folgend, bringt sie der Taxifahrer auf eine Brachfläche am Stadtrand. Hier findet eine Kirmes statt, überall stehen Fahrgeschäfte. Als Christian durch die Gassen stolpert, denkt er, er sehe in einem Kabinett zwei Mädels, eines splitternackt, eines im Abendkleid, und sie küssen sich. Muss wohl eine Halluzination sein, oder? Beim „Tanz der Generationen“ entdeckt er ein Orakel, an der Schießbude erlegt er einen Teddybären, und schließlich landet er auf der Geisterbahn, wo ihm zwei nette Ladys das Ohr lecken.

Draußen wartet Tina mit seinem Teddybär. Zurück zum Orakel. Aus einem Sarkophag steigt eine Frau empor und zitiert aus Goethes „Faust“. Sie will, dass er ihren Schleier lüftet … In diesem Moment hören sie die Stimme von Alexas Chef. Die Bullen sind hinter ihm her! Ein freundlicher Clown öffnet ihnen einen Wohnwagen, unter dessen Bodenklappe sie sich verstecken können. In diesem Verschlag schlagen Wogen der Erinnerungen über Christian zusammen, als er wieder erwacht, zerrt der Clown – ist es Bruno Schwartz – dem aufgeschlitzten Teddybär vier Filmrollen aus dem Leib. Der Clown gibt Christian einen Hinweis: auf ins Kino!

Hier legt Walter Zürn, den Christian noch aus der Villa Scholl kennt (Episode 4), die bewussten vier Filme ein. Nachdem Tina wegen Terminen wegmustse, schaut sich Christian die Streifen allein mit Walter an: ein Ausflug in die goldene Zeit deutscher Archäologie im Orient. Hat Nathanael Bloch wirklich das Grab des Echnaton, des Ketzerpharaos, gefunden? Christian ist fassungslos. Keine Zeitung hat je darüber berichtet – wieso nicht? Aber auf einem anderen Film ist eine Inventarliste aus dem Jahr 1912 zu sehen: Unmengen von Altertümern – wo sind sie abgeblieben?

Christian erinnert sich an das Senetspiel, das den Saalboden in der Villa Scholl bedeckt. Er spielte dabei den Osiris, den Gatten der Isis, doch wer spielte seinen Mörder Seth? Dann schießt es ihm durchs Hirn: Er selbst hütet das Geheimnis, wo Echnatons Mumie versteckt ist! Doch er hat es niemandem verraten. Wirklich?

_Mein Eindruck_

Die Serie entwickelt zwar ihre eigene Handlung und Ästhetik, doch zunehmend gewinnt die ägyptische Mythologie an Bedeutung. Die Zwischenstation zwischen der Gegenwart und der Ausgrabung der Altertümer anno 1912 bildet die Gründung der Titanen und ihrer Widersacher, der Nephilim, vor mindestens 15 bis 20 Jahren, unter der Ägide von Dr. Bruno Schwartz.

Was trug sich alles in der Villa Scholl und ihrem mysteriösen Innenleben zu? Christian Wagner, unser Held mit dem Erinnerungshandicap, foltert sein Gedächtnis, doch nur in Augenblicken extremer emotionaler Belastung bequemt sich selbiges, einen Erinnerungsbrocken auszuspucken. Es ist davon auszugehen, dass uns bis zum Schluss der Serie noch jede Menge Geheimnisse beschäftigen werden.

Immer wieder stolpert Christian über einen „hageren bleichen Typ“, den Dero, der Bandleader von |Oomph!|, spricht. Dessen Auftauchen folgt keinem erkennbaren Prinzip außer dem des Jokers im Spiel, so dass die Frage nach der Motivation zwecklos ist. Auch der Umstand, dass Christian ein Typ ist, auf den Frauen fliegen, bedarf keiner weiteren Begründung: Wer fragt denn noch, wenn ihm so lustvoll die Ohrmuschel geleckt wird?! (Dass die Ohrmuschel eine erogene Zone ist, sollte sich allmählich herumgesprochen haben.)

Ansonsten spielt das Hörspiel mit den Versatzstücken der ollen Ägypter: Echnaton und die Götter, das [Senetspiel]http://de.wikipedia.org/wiki/Senet (das nur Fachleute kennen) und natürlich das übliche Geheimbundspiel: Wenn du nicht für uns bist und zu uns gehört, dann bist du ein Verräter und gegen uns. Kein Wunder, dass sich Titanen und Nephilim gegenseitig bekämpfen. Irgendwo müssen die Leichen aus den ersten Folgen ja herkommen. Osiris war jedoch der Obergott des alten Ägypten, der Vater von Ra / Horus. Wer hat Christian diese hohe Position zugestanden bzw. zugewiesen? Ist er wirklich der Wächter der Echnatonmumie (die wirklich nie gefunden wurde)? Haben ein paar Titanen vor 15 Jahren wirklich Otto Blochs Leiche mit der Echnatonmumie verwechselt?

Fragen über Fragen, die der Beantwortung harren. Aber es kommen noch mindestens drei Hörspiele.

_Die Inszenierung_

Die Geräuschkulisse des Hörspiels ist nicht allzu realistisch. Man hört nicht jede Tasse klappern, nicht jedes Auto vorbeirauschen. Vielmehr stehen die Kommunikationsmittel im Vordergrund: Handys, Telefone, Türklingeln, fehlen nur noch Türklopfer und Megafone. Auf der Kirmes sind allenthalben entsprechende Töne und Geräusche zu hören.

Alexander Scheers raue Raucherstimme passt zum Möchtegerndetektiv à la Philip Marlowe, der nur per Zufall zum Kulturwissenschaftler geworden zu sein scheint. Sein Gegenteil, ein Ausbund an Disziplin und Pflichtbewusstsein, bildet die Rolle der Alexa Voss, gesprochen von Anne Moll (zuvor Sandra Speichert) Sie tritt in dieser Episode gleichberechtigt neben der kindlich-eifrigen Tina Müller, gesprochen von Anna Thalbach, auf.

|Die Musik|

Spätestens nach einer halben Stunde des Anhörens verhärtet sich im Zuhörer der Verdacht, dass die ganze Handlung eigentlich nur ein Vorwand ist. Nämlich der Vorwand, um möglichst viel deutsche Neo-Gothic-Musik abspielen zu können. Die oben aufgeführte Interpretenliste ist nur die Spitze des Eisbergs dessen, was den Zuhörer erwartet. Es verwundert nicht, dass in die Produktion des Hörspiels Firmen wie |Radar Media|, |STIL| (für die professionelle Soundproduktion) und ein Musikmagazin namens „Sonic Seducer“ eingebunden sind.

Letzteres hat sich mit einem Aufkleber auf der Hülle verewigt. |Radar Media| ist im Booklet mit einer ganzen Seite Werbung vertreten. |Radar| hat das Copyright und die Markenrechte für „Schattenreich“ inne, folglich war die Firma auch an der Produktion beteiligt. Und da es in ihrem Interesse liegt, die Bands wie |Rammstein|, |Oomph!| usw. zu vermarkten, packte sie natürlich so viel Musik wie möglich auf die Silberscheibe, sei es aus dem Taxiradio, sei es auf der Kirmes.

Diese Dinge sollte man wissen, wenn man die Musikeinlagen des Hörspiels bewertet. Plötzlich wird aus der Handlung nicht das Hauptgericht, sondern lediglich die Beilage. Deshalb dröhnt unvermittelt der Leadsong „Follow me“ durch die Boxen, nachdem bereits ein Donnerschlag den Zuhörer aus seiner Bürgerruhe aufgescheucht hat. Es gibt anschließend kaum eine ruhige Minute, in der keine Musik erklingt. Hier hat |Radar Media| ganze Arbeit geleistet. Immerhin ist es nicht mehr ganz so schlimm wie auf den ersten beiden CDs, denn jetzt wird der Hauptfigur mehr musiklose Zeit zum Nachdenken gegönnt.

|Webseite|

Hinweis: Auf http://www.schattenreich.net findet man das Tagebuch einer Figur, um die es immer wieder im Hörspiel geht. Ich tippe als Autorin auf Sibylle Scholl, die angeblich beim Brand ihrer Klinik umgekommene Billie, Christians Geliebte. (Ist sie Isis?) Das Tagebuch bietet zusätzliche Hintergrundinformationen.

_Unterm Strich_

Die Reihe „Schattenreich“ wendet sich an die gleiche Zielgruppe wie die Musik-CDs, die DVDs und die TV-Produktionen (von denen ich bislang nichts gesehen habe): Gothic-Rock-Freunde, für die Musik nicht nur Unterhaltung, sondern eine Lebenshaltung und eine modische Aussage darstellt. Anstelle von Vampiren und anderem blutigem Gesocks treten aber in „Schattenreich“ nur jede Menge mystisch gestimmte Typen auf, die sich irgendwie zwielichtig aufführen. Ford Prefect würde sagen: „Weitgehend harmlos“.

Wie bei allem, was das Studio |STIL| produziert, ist das Produkt hinsichtlich Sound und Optik vom Feinsten. Immerhin erreichen das Studio und der |Lübbe|-Verlag eine neue Zielgruppe, die mit „Offenbarung 23“ nur unzureichend erreicht wird: die Gothic-Rockfans, die auf Bands wie |Rammstein|, |Oomph!| und |IAMX| stehen. Diesbezüglich kann „Offenbarung 23“ glatt einpacken. Wer die Songs runterladen will, findet auf schattenreich.net den Link dorthin.

|63 Minuten auf 1 CD|
http://www.schattenreich.net
http://www.luebbe-audio.de
http://www.stil.name
http://www.sonic-seducer.de
http://www.radar-net.de

[NEWS] Adrian Tchaikovsky – Die Erben der Zeit: Roman (Die Zeit-Saga, Band 2)

Die Menschheit hat Sonden in die Tiefen des Alls geschickt, um neue Planeten für die Besiedelung vorzubereiten. Auf Nod finden die Sonden allerdings intelligentes Leben vor – doch das ist im Besiedelungsplan nicht vorgesehen, und die Sonden machen sich unbarmherzig ans Werk. Als Jahrtausende später die Erde vergessen ist und die Menschen sich auf einem anderen Planeten weiterentwickelt haben, erhalten sie plötzlich ein Signal von Nod. Etwas ist dort erwacht. Etwas, das auf die Menschen wartet … (Verlagsinfo)


Broschiert: 650 Seiten
Heyne

[NEWS] Jessica Barry – Freefall – Die Wahrheit ist dein Tod: Thriller

Als Einzige überlebt die 30-jährige Ally einen Flugzeugabsturz in den Rocky Mountains. Völlig auf sich gestellt kämpft sie sich durch die Wildnis. Doch jemand ist ihr auf den Fersen – jemand, der sicherstellen will, dass niemand das Unglück überlebt. Tausende von Kilometern entfernt kann Allys Mutter Maggie nicht glauben, dass ihre Tochter tödlich verunglückt sein soll. Jahrelang hatte sie keinen Kontakt zu ihr, jetzt setzt sie alles daran, mehr über ihre Tochter zu erfahren: Ally führte ein glamouröses Leben – aber wie viel davon war echt? Während sie in die Vergangenheit ihrer Tochter eintaucht, gerät Maggie selbst in größte Gefahr. (Verlagsinfo)


Broschiert: 432 Seiten
dtv

Jodi Taylor – Miss Maxwells kurioses Zeitarchiv (The Chronicles of St. Mary’s, Band 1)

Überraschungen in der Kreidezeit

Madeleine „Max“ Maxwell wollte Archäologin werden, um Abenteuer zu erleben, unfassbare Entdeckungen zu machen und gelegentlich die Welt zu retten. Doch die Wirklichkeit holt sie ein: Archäologen verbringen ihre Zeit in Museen zwischen staubigen Büchern und noch staubigeren Fundstücken, die niemanden interessieren.

Da erhält sie ein besonderes Jobangebot. Wenn sie die Zusatzausbildung übersteht – und die wenigsten tun das – wird sie Abenteuer erleben, die jene von Indiana Jones wie einen Sonntagsspaziergang aussehen lassen. Und wenn sie überlebt, wird sie wenigstens ein paarmal die Welt retten… (Verlagsinfo)

Jodi Taylor – Miss Maxwells kurioses Zeitarchiv (The Chronicles of St. Mary’s, Band 1) weiterlesen

John Brunner – Doppelgänger

Flotter Ökokrimi: John Wyndham trifft „Das Ding“

Eine Londoner Popband sucht an der Küste von Nord-Kent einen Strand für ein groovy Open-Air-Konzert. Als sie ihn entdecken, übersehen sie das kleine Chemiedepot, wissen aber von einer nahen Fischereiforschungsstation. Als sie nachts schwimmen gehen, entsteigt dem Wasser eine entsetzliche Gestalt. Tatsächlich wird ein abgestürzter Pilot vermisst. Aber er müsste längst tot sein. Warum scheint er dann noch zu leben? Sie ergreifen panisch die Flucht. Doch das ist erst der Anfang seltsamer Erscheinungen an der südenglischen Küste …
John Brunner – Doppelgänger weiterlesen

[NEWS] Ed McDonald – Der Schrei des Raben (Schwarzschwinge 2)

Galharrow hat durch den Tod der Frau, die er liebte, jede Hoffnung verloren. Und so wendet er sich wieder seinem alten Leben zu, das geprägt ist von Brutalität und von Alkohol, um die Brutalität wieder zu vergessen. Noch rücksichtsloser als zuvor geht er gegen die Schergen der Dunklen Könige vor, jagt sie und richtet sie hin. Da erfährt Galharrow von einem leuchtenden Schatten, der immer wieder gesehen wird. Was hat es damit auf sich? Und kann die Lichterscheinung wirklich die Erlösung bringen, wie ein geheimnisvoller neuer Kult verkündet? (Verlagsinfo)


Broschiert: 512 Seiten
Blanvalet

[NEWS] Ruth Ware – Wie tief ist deine Schuld

»Ich brauche deine Hilfe.« Mehr steht nicht in der Nachricht, die Isa von einer alten Schulfreundin bekommt. Aber die wenigen Worte genügen. Isa lässt alles stehen und liegen und fährt nach Salten – dem Ort, wo sie einst mit ihren drei Freundinnen Kate, Thea und Fatima das glücklichste und zugleich grauenvollste Jahr ihres Lebens verbracht hat. Was am Ende jenes Jahres geschah, wird keine von ihnen je vergessen. Nun ist an der Küste eine Leiche gefunden worden. Sie alle wissen, wer es ist. Und sie wissen auch, wie die Leiche dort hingekommen ist, damals, vor siebzehn Jahren. (Verlagsinfo)


Pocket Book: 448 Seiten
dtv

TKKG – Das unheimliche Dorf (Folge 213 – Hörspiel zur Tour)

Die Handlung:

Sommer, Sonne, Ferien! Tim, Karl, Gaby und Klößchen sind schon eine Woche mit dem Fahrrad unterwegs und nur noch eine Nacht von der Millionenstadt entfernt, als sie an einem kleinen See dem bewusstlos im Wasser treibenden Arne Aalreiter das Leben retten. Ein Badeunfall?
TKKG sehen sich im angrenzenden Dorf um und stellen fest, dass alle verbliebenen Einwohner ein Motiv für ein Verbrechen gegen Arne Aalreiter haben. Ein dubioser Fall in einem fast ausgestorbenen Dorf, über das man sich unheimliche Geschichten erzählt. Wer wollte Arne Aalreiter im See ertränken? Warum hört man um Mitternacht die Kirchturmglocke schlagen, wo die Dorfkirche doch schon vor vielen Jahren abgebrannt ist? Kommt das Scharren der Pferde im verlassenen Gutshof wirklich von des Teufels Pferdefuß? Und wer steuert eigentlich diese Drohne, die ständig surrend über TKKG kreist? Ein klarer Fall für: TKKG (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

Nachdem es bei den drei Drei ??? ja nun schon mehrfach und seit langer Zeit besuchertechnisch bei den verschiedenen Live-Tours gut lief und aktuell auch grad mal wieder läuft, traut man sich nun auch mit TKKG auf die Bühne und vor die Fans.

TKKG – Das unheimliche Dorf (Folge 213 – Hörspiel zur Tour) weiterlesen

Die drei !!! – Der Graffiti-Code (Folge 64)

Die Handlung:

Gesprayte Drohungen an der Wand des neuen riesigen Supermarkts in Kims Wohngegend und Sabotage im Laden machen die drei !!! stutzig. Wer steckt dahinter? Als eines Nachts eine riesige Spinne an die Fassade des Supermarkts gesprüht wird und der Markt am nächsten Tag evakuiert werden muss, wird klar, dass es sich hier um bitteren Ernst handelt… Kim, Franzi und Marie müssen den Täter so schnell wie möglich dingfest machen! (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

Graffiti … für den einen sind sie „Farbschmierereien“, wenn Banksy sie sprüht, sind sie auf einmal Kunst und Millionen wert. Über Geschmack lässt sich nicht streiten, aber interessant ist das schon. Kommt vielleicht auch auf die Hintergründe an … nicht die, auf die gesprüht wurde, sondern die, warum überhaupt gesprüht wurde.

Die drei !!! – Der Graffiti-Code (Folge 64) weiterlesen

Wolfgang Hohlbein – Die Chrono-Vampire (Inszenierte Lesung)

Gruß an den Papst: Rock me, Benedictus!

Dies ist der sechste Teil der Serie „Der Sohn des Hexers“. Ein riesiger Mottenschwarm belagert Andara House. Alles, was die scheinbar harmlosen Tiere berühren, zerfällt in Sekunden zu Staub. Auch Menschen. Als Robert Craven, der Sohn des Hexers Roderick Andara, das Rätsel um die Herkunft der mysteriösen Insekten zu lösen versucht, stößt er auf eine Spur, die ihn zu jemandem führt, den er bisher zu kennen glaubte: zu seinem Freund H. P. Lovecraft.

Das Hörbuch ist mit Rockmusik der Band „Andara Project“ angereichert. Es handelt sich aber nicht um ein Hörspiel. Das würde verteilte Rollen und eine Theaterdramaturgie erfordern.

Der Autor

Wolfgang Hohlbein hat sich seit Anfang der achtziger Jahre einen wachsenden Leserkreis in Fantasy, Horror und Science-Fiction erobert und ist so zu einem der erfolgreichsten deutschen Autoren geworden. Zuweilen schreibt er zusammen mit seiner Frau Heike an einem Buch. Er lebt mit ihr und einem Heer von Katzen in seinem Haus in Neuss.

Die Hörbücher aus der HEXER-Reihe:

1) Als der Meister starb
2) Auf der Spur des Hexers
3) Das Haus am Ende der Zeit
4) Tage des Wahnsinns
5) Der Seelenfresser
6) Die Chrono-Vampire
7) Das Haus des Puppenmachers

Der Sprecher und andere Mitwirkende

Jürgen Hoppe, 1938 in Görlitz geboren, ist Rundfunk- und Fernsehjournalist sowie Sprecher, Autor, Moderator und Korrespondent verschiedener Sendeanstalten. Sein facettenreiches Talent stellte er bei der Interpretation unterschiedlichster Texte unter Beweis. Er trägt eine gekürzte Romanfassung vor. Der Text wurde von Albert Böhne bearbeitet, der auch als Regisseur, Tonmeister, Produzent, Komponist und Sänger fungierte.

Der Gesang stammt u. a. von Albert Böhne, Jörg/Shorty Thimm/Reinhard Titz („Benedictus Dominus“) und Steve Whalley („The Age of Damnation“). Die Band heißt „Andara Project“. Alle Angaben sind in der Jewel-Box auf den Einlegern zu finden. Neun Musiker bilden die Band Andara Project, hinzu kommen die „betenden Mönche“. Der Autor himself spricht Intro und Outro.

Der Autor Howard Phillips Lovecraft und sein Cthulhu-Mythos

Howard Phillips Lovecraft (1890-1937) wird allgemein als Vater der modernen Horrorliteratur angesehen. Obwohl er nur etwa 55 Erzählungen schrieb, hat sein zentraler Mythos um die Großen Alten, eine außerirdische Rasse bösartiger Götter, weltweit viele Nachahmer und Fans gefunden, und zwar nicht nur auf Lovecrafts testamentarisch verfügten Wunsch hin.

Aber Lovecrafts Grauen reicht weit über die Vorstellung von Hölle hinaus: Das Universum selbst ist eine Hölle, die den Menschen, dessen Gott schon lange tot ist, zu verschlingen droht. Auch keine Liebe rettet ihn, denn Frauen kommen in Lovecrafts Geschichten praktisch nur in ihrer biologischen Funktion vor, nicht aber als liebespendende Wesen oder gar als Akteure. Daher ist der (männliche) Mensch völlig schutzlos dem Hass der Großen Alten ausgeliefert, die ihre Welt, die sie einst besaßen, wiederhaben wollen. Das versteht Lovecraft unter „kosmischem Grauen“. Die Welt ist kein gemütlicher Ort – und Einsteins Relativitätstheorie hat sie mit in diesen Zustand versetzt: Newtons Gott ist tot, die Evolution eine blinde Macht, und Erde und Sonne sind nur Staubkörnchen in einem schwarzen Ozean aus Unendlichkeit.

Handlung

Nachdem Craven aus der öden und furchteinflößenden Welt der Großen Alten durch ein Dimensionstor – eine Standuhr – zurückgekehrt ist, entdeckt zu seinem Missvergnügen, dass sein Freund H. P. Lovecraft nicht ganz der ist, der er zu sein scheint. In dessen Jacke entdeckt er nicht einen, sondern zwei Pässe, die sich in einem wichtigen Punkt unterscheiden. Im einen wird HPLs Geburtsdatum mit 1840 angegeben, was gut zum aktuellen Datum des 11. Juni 1885 passt. Doch im anderen Pass steht ein Geburtsdatum aus dem Jahr 1890 …

Von Craven mit dem zweiten Pass konfrontiert, reagiert Howard jedoch recht ungehalten und kündigt an, auf den Kontinent reisen zu wollen, denn dort befänden sich die gesuchten Doppelgänger von Dr. Gray und seiner selbst. (Doppelgänger haben Craven in „Der Seelenfresser“ das Leben schwer gemacht.) Doch auch das Faktotum Rowlf erweist sich nicht als das, was er bisher erschien. Er berichtet Craven von einem gewissen Van der Groot, der in Arkham vorgab, Lovecraft zu sein. Dieser Mann sei Mitglied der „Bruderschaft“, die Lovecraft verfolge, weil er sie verraten habe. Nun wolle sich Lovecraft ihr stellen. Das sei natürlich Wahnsinn, denn sie würden ihn niemals am Leben lassen.

Da ertönt ein Schrei aus dem Garten. Sie stoßen auf die Leiche einer Frau, die eine entsetzte Miene im Gesicht und ein zerlumptes Kleid am Leib trägt. Von ihr schwebt etwas empor: Motten. Ein Kutscher namens Ron stellt sich vor: Er habe die Dame, Gloria Martin, hierher gefahren, denn sie wollte sich hier als Hausdame bewerben. Doch als er sie fuhr, war sie höchstens 20 Jahre alt. Und jetzt sieht sie aus wie hundert. Als Ron Craven der Hexerei zeiht, schlägt Lovecraft ihn nieder. Sie tragen dessen Körper ins Haus, doch als sie das Gleiche mit Gloria machen wollen, zerfällt sie zu Staub, und Hunderte von Motten flattern von ihren Überresten auf.

Eine der Motten setzt sich auf Rowlfs Schulter. Der Stoff seines Hausmantels wird sofort grau und zerfällt zusehends! Noch mehr Motten explodieren daraus und greifen die Menschen an. Die einzige Rettung bietet Andara House, doch die Motten, so fürchtet Craven, könnten einen Weg hinein finden. Eine verzweifelte Abwehrschlacht beginnt …

Mein Eindruck

„Du kriegst die Motten!“, dürfte sich Robert Craven zusammen mit dem Hörer denken. Und obendrein sind es höchst perfide Motten: Sie verursachen eine tödliche Beschleunigung des Zerfalls des betroffenen Objekts. Und wehe, wenn sie losgelassen! Die Herren der Motten bereiten einen Generalangriff auf London vor.

SPOILER

Später begibt sich Craven nach Amsterdam, doch dort entwickelt sich wider Erwarten eine weitere Reise durch Dimensionen. Er muss einem Großen Alten standhalten und kann nur um Haaresbreite entkommen. Er erwacht aus der Bewusstlosigkeit und als Erstes fällt sein Blick auf einen Ritter, der in die traditionelle Tracht der Templer gewandet ist.
SPOILER ENDE

Wieder einmal besteht die Handlung des Hörbuchs aus mehreren Teilen. Im Auftakt führt sich Craven wie ein Detektiv auf, dann folgt das Abenteuer mit den Motten, dann die Odyssee durch andere Welten, die von Amsterdam ihren Ausgang nimmt. Ich hatte den Eindruck, mehrere Bände der Heftromanreihe auf einmal vorgesetzt zu bekommen. Das ist in Ordnung, denn nun weiß ich, dass ich hinsichtlich deren Lektüre nichts verpasst habe. Und wer unbedingt scharf darauf ist, die Reihe selbst zu lesen, der wird nächstes Jahr mit mehreren Sammelbänden beglückt, in denen die Romane zusammengefasst erscheinen sollen. Damit dürfte Hohlbeins Wiederverwertung bei |Lübbe| hoffentlich abgeschlossen sein.

Der Sprecher und andere Mitwirkende

Der 68 Jahre alte Sprecher Jürgen Hoppe verfügt immer noch über eine durchaus kräftige Stimme, die er wirkungsvoll einzusetzen weiß. Zwar ist seine Modulationsfähigkeit nicht so ausgeprägt wie etwa bei Kerzel und Pigulla, doch die Kraft seines Ausdrucks trägt besonders bei dramatischen Stoffen zur Wirkung der Geschichte bei. Ein Horrorstoff wie „Der Seelenfresser“ mit seinen zahlreichen dramatischen Konfrontationen bietet sich hierfür geradezu an.

In eingeschränktem Maße kann er seine Stimme verstellen. Rowlf beispielsweise hat eine sehr tiefe Stimme, während die anderen alle recht normal sprechen. Eine Ausnahme bietet der Meister der Bruderschaft deVries, der sich eines salbungsvollen, hochmütigen Tons befleißigt, als er Lovecraft abkanzelt. Seine Stimmlage ist entsprechend etwas höher als die der anderen Männer.

Die Musik

Das Hörbuch weist einen erstaunlich hohen Gehalt an Musik auf. Schon der Prolog weist Hintergrundmusik auf, dann folgt in der Pause ein längeres Stück professionell produzierten Mystic oder Gothic Rocks. Später folgen auch Songs, gesungen von Steve Whalley und anderen (s. o.).

Über die Qualität von Songtexten auf Hörbüchern kann man sich streiten, so etwa über Kunzes Stück „Der weiße Rabe“ auf den Poe-Hörspielen Lübbes. Bei Böhnes englischen Texten ist jedenfalls weitaus weniger zu verstehen, worum es geht. „Age of Damnation“ ist der lange Abspannsong (Outro), und der dürfte Gothic-Rock-Fans ansprechen. „Shadowland“ finde ich recht gelungen. Der Song ist fünf Minuten lang. Recht ungewöhnlich in dieser Hexer-Reihe ist der Choral „Benedictus Dominus“. Dies ist nicht mehr der gewohnte Gitarrenrock, eher basslastiger Techno-Rhythmus. Allerdings werden die wenigen Textzeilen endlos wiederholt, bis endlich sechs Minuten geschafft sind.

Ich empfand ansonsten die häufig in den dramatischen Szenen eingesetzte Hintergrundmusik nicht als aufdringlich oder gar störend, sondern vielmehr als passend. Allerdings fragt sich manchmal der Hörer, warum er die Musikstücke mitbezahlen soll, die doch einen nicht unbeträchtlichen Teil der Laufzeit ausmachen – geschätzt etwa 20 Minuten Pausenmusik und Abspann. Immerhin teilen die Songs den langen Text deutlich auf.

Unterm Strich

„Die Chrono-Vampire“ (gemeint sind die Motten) richtet sich von seiner begrenzten Originalität und seinem einfachen Stil her an ein junges Publikum, das wohl vor allem männlich sein dürfte. Frauen kommen kaum vor, und wenn, dann entweder als Engel, Dämon oder Hexe. Diese jugendfreie Version von Weiblichkeit ist sicherlich ebenso legal wie klischeebehaftet, aber das ist ja nichts Neues.

Auch deswegen fühlte ich mich in die dreißiger Jahre des 20. Jahrhundert zurückversetzt, als ich Cravens Abenteuern lauschte. Damals schrieb nicht nur Lovecraft seine besten Storys, sondern auch Schriftsteller wie Edgar Rice Burroughs, der Erfinder Tarzans, und Robert E. Howard, der Erfinder des Barbaren Conan – allesamt Jungenabenteuer, die für die Serienproduktion wie geschaffen waren. Und deshalb auch heute noch aufgelegt und verfilmt werden. Heute wie damals bieten sie Ablenkung durch gefahrlos genießbare Illusionen aus einer pubertären Märchenwelt.

Innerhalb der Hexer-Hörbuch-Serie ragen „Die Chrono-Vampire““ durch eine Odyssee à la „Reise ins unbekannte Kadath“ heraus. Auf der musikalischen Seite ist erstmals ein Techno-Rhythmus zu hören, ulkigerweise zu einem Mönchsgesang mit dem Titel „Benedictus Dominus“. Ob das wohl eine verschlüsselte Grußbotschaft an den neuen Papst Benedictus XVI. ist? Rock me, Benedictus.

Der Sprecher Jürgen Hoppe macht im Zusammenspiel mit der Band ANDARA Project das Hörbuch beinahe zu einem Hörspiel, so spannend und eindrucksvoll weiß Hoppe die Szenen darzustellen. Wer also keinen hohen Ansprüche an Horrorliteratur stellt, wird mit diesem Hörbuch letzten Endes gut unterhalten werden. Es bietet eben Horror Marke Hohlbein, nicht zu wenig Erzählkunst, aber eben auch keineswegs zu viel.

194 Minuten auf 3 CDs
http://www.luebbe-audio.de

[NEWS] Hannah Beckerman – Nur ein Wort von dir entfernt

Seit 30 Jahren haben die Schwestern Jess und Lily kein Wort mehr gewechselt. Seit einer traumatischen Nacht in ihrer Kindheit, die sie entzweit hat. Heute sind sie so unterschiedlich wie Tag und Nacht: Die eine bangt als künstlerische Single Mom jeden Monat um die Miete, die andere führt ein Leben wie in einem Hochglanzmagazin. Ihr Leben wird erneut auf den Kopf gestellt, als ihre Mutter Audrey nur noch wenige Monate zu leben hat. Sie setzt alles daran, ihre beiden Töchter zu versöhnen, womit ein unvorstellbares Geheimnis ans Licht zu kommen droht … (Verlagsinfo)


Taschenbuch: 464 Seiten
Diana

[NEWS] Ethan Cross – Die Stimme des Zorns

In seinem ersten Fall als Sonderermittler des FBI trifft Ackerman auf einen Täter, der seinesgleichen sucht: Das sogenannte „Alien“ hinterlässt sezierte Leichen in Kornkreisen und hat gerade eine Expertin für Außerirdische entführt. Ackermann gibt alles, um das Alien zu fangen, bevor auch dieses Opfer tot in einem Kornkreis endet. Aber das ist leichter gesagt, als getan. Hat Ackerman endlich einen würdigen Gegner gefunden? (Verlagsinfo)


Taschenbuch: 400 Seiten
Bastei Lübbe

[NEWS] Richard Morgan – Das Zeitalter der Helden 2 – Imperium

Ringil Eskiath ist auf der Flucht – auf der Flucht vor seiner Vergangenheit, seiner Familie und vor sich selbst. Yhelteth, die Hauptstadt des Imperiums, scheint zunächst ein sicherer Hafen für den raubeinigen Krieger zu sein, doch dann werden die Grenzen des Reiches von einem Feind bedroht, der älter und schrecklicher ist als alles, was Yhelteth jemals gesehen hat. Als die Stadt in Chaos und Schrecken versinkt, ist für Ringil die Stunde gekommen, in der er das tun muss, was er am besten kann: sich mit dem bloßen Schwert in der Hand dem Feind entgegenstellen. Dieser Roman ist bereits unter dem Titel »Das kalte Schwert« erschienen und wurde für diese Ausgabe überarbeitet. (Verlagsinfo)


Broschiert: 704 Seiten
Heyne

[NEWS] Frank Goldammer – Juni ’53: Kriminalroman (Max Heller)

Sommer 1953. Der Alltag in der jungen DDR ist beschwerlich, die Unzufriedenheit der Bevölkerung wächst und die Zahl derer, die das Land verlassen, steigt unaufhörlich. Mit harter Hand setzt die SED-Regierung ihre Forderungen durch. Auch Max und Karin Heller erwägen die Flucht in den Westen. Als es am 17. Juni zu großräumigen Protestbewegungen kommt, wird Heller zu einem Dresdner Isolierungsbetrieb gerufen: Der Leiter wurde brutal mit Glaswolle erstickt. Ein Opfer der Aufständischen? Heller hat einen ganz anderen Verdacht und sucht in den Wirren des Volksaufstands einen unberechenbaren Mörder. Währenddessen drängt Karin zu Hause auf eine Entscheidung: gehen oder bleiben? (Verlagsinfo)


Broschiert: 368 Seiten
dtv

[NEWS] Nora Roberts – Mein Herz findet die Liebe

Cathleen verlässt ihre Heimat Irland, um auf dem Gestüt von Keith Logan in Amerika zu arbeiten. Der Abschied fällt ihr schwer. Sein Angebot ist jedoch zu verlockend, als dass sie es ausschlagen könnte. Sie genießt die faszinierende Welt der Pferde und der aufregenden Rennen in Maryland. Wenn da nicht die Anziehung zwischen ihr und Keith wäre. Dabei sind die beiden wie Katz und Maus, ihre Lebenseinstellungen könnten nicht gegensätzlicher sein. Was wird aus ihrem Vorhaben, keine Affäre mit dem interessantesten Mann anzufangen, den sie je getroffen hat? (Verlagsinfo)


Taschenbuch: 368 Seiten
Mira

[NEWS] Anne Jacobs – Zeit des Aufbruchs (Das Gutshaus 3)

So langsam scheint Ruhe im Gutshaus eingekehrt zu sein. Franziska hat ihre alte Heimat wiedergefunden und in Walter ihre große Liebe. Ihre Enkelin Jenny tut alles, um sich mit dem alten Anwesen eine Zukunft aufzubauen, und ist glücklich mit Uli, der neuen Schwung in seinen Bootsverleih gebracht hat. Aber so rosig ist leider nicht alles: Das neu eröffnete Restaurant läuft nicht richtig, und bei Bauarbeiten im Keller tritt ein Fund zutage, der längst Vergangenes wieder lebendig werden lässt. Franziska befürchtet, dass er etwas mit ihrer Schwester zu tun haben könnte. Und sie fragt sich: Wird ihre Vergangenheit sie niemals loslassen? (Verlagsinfo)


Taschenbuch: 576 Seiten
Blanvalet

[NEWS] Nicol Ljubic – Ein Mensch brennt

Demonstrationen, Flugblätter, Hungerstreik – der zehnjährige Hanno ist nicht nur ein Experte in Fußballfragen, er kennt sich auch hervorragend mit öffentlichem Protest aus. Zwei Jahre zuvor ist mit Hartmut Gründler ein unbeugsamer Politkämpfer in das Haus der Familie Kelsterberg gezogen. Hannos Vater belächelt den Mann im Keller, während die Mutter mehr und mehr in den Bann des Idealisten gerät. Mitten im Deutschen Herbst 1977 setzt Hartmut schließlich als »letzte und äußerste Form des Protestes« ein flammendes Zeichen. Ein provokanter und berührender Roman über eine Familie, die unversehens von der Zeitgeschichte gestreift wird.
(Verlagsinfo)


Pocket Book: 336 Seiten
dtv