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Gaspard, Jan / Lueg, Lars Peter – Stonehenge (Offenbarung 23, Folge 7)

_Allohol macht auch dich unsterblich!_

Was bisher bloße Verschwörungstheorie war, wird Realität: Die geheimnisvollsten Tragödien, die skrupellosesten Verbrechen werden entschlüsselt. Die Welt wird nicht mehr die gleiche sein, denn auch das letzte Rätselt wird gelöst.

Ein kleiner Bronzekelch aus Trons Besitz führt den Hacker Georg Brand auf die Spur eines alten Druidenkults. Uraltes Wissen hütet dieser Zirkel, der Georg nach Südengland und zum Hügel von Salisbury führt, zu den Ruinen von Stonehenge. Hat Tron wirklich wirklich das Geheimnis des Zaubertranks der alten Kelten gelöst, der Unsterblichkeit verspricht?

Dies ist die bislang lustigste Episode des Serie – Georg Brand schaut einfach zu tief ins Whiskyglas …

_Der Autor_

Über Jan Gaspard ist nichts bekannt, und es scheint sich um ein Pseudonym zu handeln (siehe Webseite von |LPL records|). Jedenfalls zeichnet er nach Angaben des Booklets für „Idee, Konzeption, Recherche & Buch“ verantwortlich.

Für die praktische Umsetzung dieser Steilvorlage sorgte hinsichtlich Regie, Produktion & Dramaturgie Lars Peter Lueg, seines Zeichens Verlagsleiter von |LPL records|. Für den „heiligen Geist“ in Form von „Inspiration“ sorgte Koproduzent Marc Sieper. (Es dürfte auch eine Menge „Transpiration“ gegeben haben, wenn man Thomas A. Edison glauben darf.) Schnitt, Musik und Tontechnik lagen in den kompetenten Händen von Andy Matern.

Andy Matern wird von zwei Spezialisten unterstützt. Markus Wienstroer bearbeitete die Gitarren – das Ergebnis kann sich wirklich hören lassen.

|1. Staffel von „Offenbarung 23“:|
1) [„Wer erschoss Tupac?“ 1934
2) [„Tupacs Geheimnis“ 1948
3) [„Die ‚Titanic‘ darf nie ankommen“ 2012
4) [„Die Krebs-Macher“ 2015

Einschub: [„Offenbarung 23 – Machiavelli“ 2472

|2. Staffel:|
5) [„Das Handy-Komplott“ 2576
6) [„Der Fußball-Gott“ 2577
7) [„Stonehenge“ 2590
8) [„Macht!“ 2591

|3. Staffel:|
9) [„Gier!“ 3104
10) [„Die traurige Prinzessin“ 3113
11) [„Die Hindenburg“ 3131
12) [„Der Piratenschatz“ 3136

|4. Staffel:|
13) [Das Wissen der Menschheit 3885
14) Das Bernsteinzimmer
15) Durst!
16) Krauts und Rüben

Mehr Infos: http://www.offenbarung23.de und http://www.vertraue-niemandem.net

_Die Sprecher/Die Inszenierung_

In der Riege der Sprecher finden sich etliche einschlägig vorbelastete Herrschaften, die man schon aus dem Hause |LPL records| kennt. Als da wären:

David Nathan spricht die Hauptfigur Georg Brand alias T-Rex und klingt wie Johnny Depp.
Marie Bierstedt spricht Tatjana Junk alias Nolo, die Freundin von „Tron“.
Detlef Bierstedt spricht den Reporter Kai Sickmann und klingt wie George Clooney am Telefon.
Dagmar Berghoff spricht eine Nachrichtensprecherin und klingt wie Dagmar Berghoff (logo!).
Dietmar Wunder spricht T-Rex’ besten Kumpel Kim Schmittke und klingt wie Cuba Gooding jr. bzw. Adam Sandler.
Arianne Borbach spricht Margo und klingt wie Catherine Zeta-Jones.
Till Hagen spricht Ian G. und klingt wie Jonathan Pryce in „Fluch der Karibik“.
Benjamin Völz spricht Boris F. alias „Tron“.
Tilo Schmitz spricht Herrn Brand senior und klingt wie Ving Rhames oder Michael Clarke Duncan.
Marianne Groß spricht die Kuratorin und klingt wie Angelica Huston oder Meryl Streep.
Lutz Mackensy spricht den Druidengroßmeister Saint-Clair und klingt wie Rowan Atkinson oder Christopher Lloyd.
Friedrich Schoenfelder spricht die „Stimme der Wahrheit“ und klingt wie David Niven, Peter Cushing oder Vincent Price.
Helmut Krauss ist der Erzähler und klingt verdächtig nach Marlon Brando oder Samuel L. Jackson.

_Vorgeschichte_

Der Berliner Informatikstudent Georg Brand, in Hackerkreisen als „T-Rex“ bekannt, ist auf eine Verbindung zwischen dem besten deutschen Hacker Boris F. alias „Tron“, und dem Rapper Tupac Shakur gestoßen. Alle möglichen Leute, die Geheimnisse aufdecken oder vertuschen wollen, interessieren sich auf einmal für T-Rex. Während Georg mit Trons ehemaliger Freundin Tatjana Junk alias Nolo anbandelt, meldet sich Tron quasi aus dem Jenseits: Er ist seit 1998 offiziell tot. Ist er das wirklich? Jedenfalls gibt Nolo Georg eine „Chiffre“ nach der anderen in die Hand. Chiffren sind eine Umschreibung für Hinweise auf die Geheimnisse, die Tron vor seinem Tod aufgedeckt hat – brisanter Stoff sozusagen. Diesmal geht es um Whisky – oder sowas Ähnliches.

_Handlung_

Bald ist Wintersonnenwende, und im Keller der Berliner Urania-Loge findet ein konspiratives Treffen statt. Der Großmeister des Zirkels kündigt einen Wissenden an, der herausfinden werde, wie man den Zaubertrank der Unsterblichkeit zubereitet. Von wem redet der Typ bloß?

Die Nachrichtensprecherin (Dagmar Berghoff) steht am Tag der Sommersonnenwende auf der Ebene von Salisbury. Im Zirkel der Steine von Stonehenge vollzieht die so genannte Druid Society ihr alljährliches Ritual. Sie erinnert an den Krieg im Bohnenfeld, der sich 1985 am Verbot des jährlich hier stattfindenden Stonehenge-Festivals entzündete und die Demonstranten – New-Age-Jünger und viele Aussteiger – gegen die Polizei kämpfen ließ. Aber was machen die Druiden da eigentlich, fragt die Reporterin.

November in Berlin. Georg Brand sitzt immer noch gefesselt im Keller der Urania-Loge von Berlin, vor ihm stehen im Fackelschein der Reporter Kai Sickmann und der Druidengroßmeister Saint-Clair. Man nimmt ihm die Handschellen ab. Er soll sich den Druiden anschließen. Saint-Clair hat eine Aufgabe für den Hacker, der in seinen Kreisen als T-Rex bekannt ist. Er zeigt ihm einen Bronzebecher mit Glockenform, der uralt sein muss.

Dieses Gefäß komme aus Avebury und wurde unweit von Stonehenge gefunden. Ein Bildmotiv zeigt, wie ein Riese einen Zwerg in einen Kessel tunkt. Steckt die keltische Legende dahinter, wonach der Gott Lugh seinen Wundarzt gebeten habe, die verwundeten Krieger zu heilen und dieser sie in einem Zauberkessel wiederherstellte? Aber was befand sich in dem Kessel – der Trank der Unsterblichkeit?

Mit diesem Rätsel der „durchgeknallten Komiker“ im Kopf besucht Georg seine Freundin Tatjana Junk, die als Nolo bis 1998 die Freundin Trons war. Er erhofft sich nicht viel, ist daher umso erstaunter, als sie ihm erzählt, dass Tron an einem eben solchen Becher besonders interessiert war und sich danach eine Whiskyflasche – wohl die erste in seinem Abstinenzlerleben – gekauft habe. Auf dem Boden des Tonbechers im Museum habe der Name einer Whiskydestille in Schottland gestanden: Talisker.

Georg muss sofort die Probe aufs Exempel machen und testet in der Bar Hudson, die 300 Whisky-Sorten vorrätig hat, den besagten Whisky. Völlig benebelt antwortet er auf die Fragen von Ian G, der ihn hier aufstöbert. Ja, dieser durchgeknallte Typ namens Saint-Clair habe ihm ein Rätsel aufgegeben. Na, und? Als Ian seinen Kumpel vor diesen Typen warnt, ist Georg schon eingepennt.

Er erwacht mit einem Kater, der sich gewaschen hat. Mitbewohner Schmittke bemuttert den Patienten, bis Georg kurz vor Mittag wieder ansprechbar ist. Unglaublich, dass er zu einem fiesen Trick gegenüber Ian fähig ist: Er hört dessen Handy ab (siehe Episode 5!). Ian telefoniert mit seinem „Bruder Tom“, der Georg bislang als „Mista Beat“ bekannt war, der Manager von Tupac. Als sich die Stimme von Tron einschaltet, wird das Gespräch abgewürgt. Echt blöd! Aber T-Rex fragt sich nun: Warum wollen diese Komiker nicht, dass ich nach Stonehenge fahre?

_Mein Eindruck_

Eigentlich ist die Lösung für den Zaubertrank der ollen Kelten wirklich „pillepalle“, wie Georg in Todesangst schreit. Und dass sein Auftraggeber, der Oberdruide Saint-Clair, nicht von selbst draufgekommen sein soll, nehme ich dem Typen keine Sekunde ab. Aber trotzdem hält er größte Stücke auf seinen „jungen Wissenden“, der die Nachfolge von Tron antreten soll. Dass der minderbemittelte Saint-Clair von einer Frau – dreimal darf man raten, wer – mächtig eins auf die Mütze bekommt, ist daher schon ziemlich verwunderlich.

Als ginge es mit dem Teufel zu, taucht auch in England wieder Ian G aus der Versenkung auf und tut unserem Helden T-Rex gar Übles an. Sogar auf einen Altarstein wird der Ärmste gebunden und selbstredend soll er irgendwelchen längst toten Göttern geopfert werden. Diese Szene greift derart tief in die Mottenkiste des Gruselfilms, dass es die Sau graust. Ich hoffe, der Autor hat sie selbst nicht ernst genommen, oder er bekommt zehn Jahre Ekelhaft in den Verliesen des Vatikan.

Immerhin nehme ich eine nette Erkenntnis mit nach Hause: Die Jungsteinzeitler waren auch bloß Menschen. Stonehenge war ja nicht bloß Observatorium, sondern auch Kalender. Den brauchten nicht bloß die Bauern, sondern auch die Heiratswilligen. Wer am Sonnwendtag ein Kind zeugte, konnte sicher sein, dass es im März – zehn Mondmonate später – zu einer Zeit geboren wurde, wenn es wieder genügend Nahrung gab und es wärmer wurde. Die Überlebenschancen waren also ungleich höher als für ein im Winter gezeugtes Kind.

Nicht nur wurde an Sonnwend gezeugt, sondern auch kräftig gebechert. Daher die Sache mit dem Whisky, den offenbar schon die Altvorderen zu schätzen wussten. Slainte!

_Die Sprecher/Die Inszenierung_

Es ist schon lustig, wenn man in einem Serienhörspiel all jene Schauspieler sprechen hört, die man sonst mit bildschirmfüllenden Actionkrachern oder großartigen Romanzen in Verbindung bringt: Wesley Snipes, Ving Rhames, Johnny Depp und George Clooney. Das hebt die Handlung, die ansonsten leicht etwas trivial hätte wirken können, doch gleich eine Stufe höher, verleiht ihr den Glanz von Hollywood.

Besonders David Nathan als T-Rex hat mir gefallen, denn man hört immer einen leichten ironischen Zungenschlag bei ihm heraus. Etwas Humor hatte die Hörspielserie bislang nämlich dringend nötig. Paranoia ist ja schön und gut, aber sie ist schwer die ganze Zeit zu ertragen. Besserte sich die Lage an der Humorfront schon in den Episoden 5 und 6, so explodiert nun geradezu eine Ironiebombe. T-Rex hat eine derart freches Mundwerk, dass ich mich vor Vergnügen kringelte. „Durchgeknallte Komiker“ ist ja noch harmlos gegen die anderen Dinger, die er loslässt. Diese Respektlosigkeit macht das ganze Mysteriengewäsch endlich erträglich.

_Geräusche und Musik_

Alle Geräusche sind natürlich aus der Realität entnommen und verleihen der Handlung den Anstrich von Filmqualität. Aber sie kommen nie den Dialogen in die Quere, sondern sind in dieser Hinsicht zurückhaltend.

Die Musik fungiert meist ein Pausenfüller: Fetzige Gitarren, für die Markus Wienstroer verantwortlich zeichnet, und schließlich etwas wie Elektro-Rock. Mir gefielen mehr die Gitarren. Zum Glück fehlt nun die Rapmusik, weil ich mit Rap nur wenig anfangen kann.

_Unterm Strich_

Bei dieser Episode hat der Autor wirklich zu tief ins Whiskyglas geschaut, aber genau deshalb ist sie die bislang lustigste der Serie. Der Bierernst der ersten Staffel hat einer bissigen, fast schon zynischen Ironie Platz gemacht, dass es ein Vergnügen ist, Georgs Respektlosigkeiten gegen die versammelten „Komiker“ anzuhören. Die völlig verkalkten Verschwörungstheorien à la „Da Vinci Code“ haben wir allmählich dicke, daher muss sich das jeweils gelüftete Geheimnis eigentlich umso mehr der aktuellen Realität zuwenden. Das geschah im „Handy-Komplott“ und in „Der Fußball-Gott“. „Stonehenge“ stellt einen Rückfall in das alte Mysteriengeraune dar. Aber es ist wie gesagt sehr gut zu ertragen, wenn man ein stabiles Zwerchfell sein Eigen nennt.

Das mit 76 Minuten ungewöhnlich lange Hörspiel ist von Lübbe und LPL Records gewohnt sorgfältig produziert worden und es gibt absolut nichts daran auszusetzen – wie schade. Die Stimmen der Hollywoodschauspieler verleihen der ansonsten höchst trivialen und unglaubwürdigen Handlung den Glamour des Abenteuers.

Gaspard, Jan / Lueg, Lars Peter / Sieper, Marc – Der Jungbrunnen (Offenbarung 23, Folge 23)

Makaber: Hirnschmalz ist nahrhaft

Was bisher bloße Verschwörungstheorie war, wird Realität: Die geheimnisvollsten Tragödien, die skrupellosesten Verbrechen werden entschlüsselt. Die Welt wird nicht mehr die gleiche sein, denn auch das letzte Rätsel wird gelöst.

Mit seiner Flötenmusik soll einst der Rattenfänger von Hameln die Kinder der alten Stadt so betört haben, dass sie ihm blindlings auf Nimmerwiedersehen folgten. Doch welches dunkle Geheimnis steckt wirklich hinter dieser Legende? Student und Hacker Georg Brand entdeckt die unvorstellbar grausame Wahrheit. Und die Frage steht im Raum: Ist auch der tote Hacker Tron einst einem „Rattenfänger“ ins Verderben gefolgt? (Verlagsinfo)
Gaspard, Jan / Lueg, Lars Peter / Sieper, Marc – Der Jungbrunnen (Offenbarung 23, Folge 23) weiterlesen

Gaspard, Jan – Offenbarung 23 – Machiavelli (Hörbuch)

Mithras oder Wie man einen Messias produziert

Georg Brand, der Berliner Hacker „T-Rex“, ist nur der Spielball eines mächtigen und uralten Ordens, der sich im Zeichen des Gottes Mithras zum Ziel gesetzt hat, dem verstorbenen Hacker Tron einen würdigen Nachfolger zu geben. Doch Ian G. alias Jan Gaspard und seine Ordensbrüder Tom alias Mista Beat und Parish alias Tupac Amaru Shakur müssen sich mit einem zweihundert Jahre alten Widersacher auseinander setzen, der ihre Pläne durchkreuzt: mit dem Baron. Und dieser Schurke scheint seine Finger überall drin zu haben.
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Lueg, Lars Peter / Richter, Devon / Frey, Nikola – Hexensabbat (Offenbarung 23, Folge 37)

Kurios: Königin Luises Wiederauferstehung

Ein paar Adelige aus der Prätorianer-Loge wollen Königin Luise wieder zum Leben erwecken – mit Pia von Boysen als Blutopfer! Dürfen Tom Baumann und Florian das zulassen? Selbstredend nicht!

„In einer Zeit, in der kein Geheimnis sicher ist vor unbarmherzigen Erpressern, rücksichtslosen Verschwörern, bestechlichen Behörden oder machthungrigen Geheimdiensten, kannst du nur dir selbst vertrauen. Wenn du die Wahrheit wirklich wissen willst, brauchst du Stärke und Mut. Niemand wird dir dafür danken, aber vielleicht kannst du die Welt verändern.

Was steckt hinter den Mysterien von Magie und Astrologie? Gibt es ein verborgenes Wissen, das niemand jemals ergründen darf? Kann es sein, dass es dort draußen mehr gibt als das, was man mit wissenschaftlichen Methoden erklären kann? Oder steckt eine einfache Erkenntnis hinter allem, was wir als ‚okkult‘ bezeichnen?“ (abgewandelte Verlagsinfo)
Lueg, Lars Peter / Richter, Devon / Frey, Nikola – Hexensabbat (Offenbarung 23, Folge 37) weiterlesen

Gaspard, Jan / Lueg, Lars Peter – Piratenschatz, Der (Offenbarung 23, Folge 12)

_Der kopflose Pirat, die versenkte Schatzinsel_

Was bisher bloße Verschwörungstheorie war, wird Realität: Die geheimnisvollsten Tragödien, die skrupellosesten Verbrechen werden entschlüsselt. Die Welt wird nicht mehr die gleiche sein, denn auch das letzte Rätselt wird gelöst.

Woher hatte der 1998 verstorbene Hacker Tron eine jener 50-Cent Münzen, die doch erst ab dem Jahr 2002 mit der Euro-Einführung in Umlauf gebracht wurden? Und wieso nannte er dieses Geldstück ausgerechnet „seine Schatzkarte“? Versteckt sich in der Prägung der Münze tatsächlich eine geheime Botschaft, vielleicht sogar der Hinweis auf einen verborgenen Schatz? Die Spur führt zum Seeräuber Klaus Störtebeker – und dessen Scharfrichter Meister Rosenfeld. Und zu einem der seltsamsten Schlösser Deutschlands. Doch welche mächtige Organisation versucht die größte Schatzsuche der Menschheit zu verhindern?

_Der Autor_

Über Jan Gaspard ist nichts bekannt, und es scheint sich um ein Pseudonym zu handeln (siehe [Webseite]http://www.lpl.de/ von |LPL records|). Jedenfalls zeichnet er nach Angaben des Booklets für „Idee, Konzeption, Recherche & Buch“ verantwortlich. Für die praktische Umsetzung dieser Steilvorlage sorgte hinsichtlich Regie, Produktion & Dramaturgie Lars Peter Lueg, seines Zeichens Verlagsleiter von |LPL records|. Für den „heiligen Geist“ in Form von „Inspiration“ sorgte Koproduzent Marc Sieper. (Es dürfte auch eine Menge „Transpiration“ gegeben haben, wenn man Thomas A. Edison glauben darf.) Schnitt, Musik und Tontechnik lagen in den kompetenten Händen von Andy Matern. Andy Matern wird von zwei Spezialisten unterstützt. Markus Wienstroer bearbeitete die Gitarren – das Ergebnis kann sich wirklich hören lassen.

|1. Staffel von „Offenbarung 23“:|
1) [„Wer erschoss Tupac?“ 1934
2) [„Tupacs Geheimnis“ 1948
3) [„Die ‚Titanic‘ darf nie ankommen“ 2012
4) [„Die Krebs-Macher“ 2015

Einschub: [„Offenbarung 23 – Machiavelli“ 2472

|2. Staffel:|
5) [„Das Handy-Komplott“ 2576
6) [„Der Fußball-Gott“ 2577
7) [„Stonehenge“ 2590
8) [„Macht!“ 2591

|3. Staffel:|
9) [„Gier!“ 3104
10) [„Die traurige Prinzessin“ 3113
11) [„Die Hindenburg“ 3131
12) [„Der Piratenschatz“ 3136

|4. Staffel:|
13) [Das Wissen der Menschheit 3885
14) Das Bernsteinzimmer
15) Durst!
16) Krauts und Rüben

Mehr Infos: http://www.offenbarung23.de und http://www.vertraue-niemandem.net

_Die Sprecher/Die Inszenierung_

In der Riege der Sprecher finden sich etliche einschlägig vorbelastete Herrschaften, die man schon aus dem Hause LPL |records| kennt. Als da wären:

David Nathan spricht die Hauptfigur Georg Brand alias T-Rex und klingt wie Johnny Depp.
Marie Bierstedt spricht Tatjana Junk alias Nolo, die Freundin von „Tron“, und klingt wie Kirsten Dunst, Kate Beckinsale oder Natalie Portman.
Dagmar Berghoff spricht eine Nachrichtensprecherin und klingt wie Dagmar Berghoff (logo!).
Dietmar Wunder spricht T-Rex‘ besten Kumpel Kim Schmittke und klingt wie Cuba Gooding jr. bzw. Adam Sandler.
Till Hagen spricht Ian G. und klingt wie Kevin Spacey.
Lutz Riedel spricht LKA-Mann Wim Banner und klingt wie Timothy „James Bond“ Dalton oder Jonathan Pryce in „Fluch der Karibik“.
Udo Schenk spricht Jack Roth und klingt wie Kevin Spacey.
Benjamin Völz spricht den Vitalienbruder Klaus Störtebeker und klingt wie Keanu Reeves oder James Spader.
Lothar spricht den alten Gabriel auf Helgoland.
Reiner Schöne: 1. Agent
Oliver Siebeck: 2. Agent
Lars Peter Lueg: himself
Andy Matern: himself
Friedrich Schoenfelder spricht die „Stimme der Wahrheit“ und klingt wie David Niven oder Vincent Price.
Helmut Krauss ist der Erzähler und hört sich verdächtig nach Marlon Brando oder Samuel L. Jackson an.

_Vorgeschichte_

Der Berliner Informatikstudent Georg Brand, in Hackerkreisen als „T-Rex“ bekannt, ist auf eine Verbindung zwischen dem besten deutschen Hacker Boris F. alias „Tron“, und dem Rapper Tupac Shakur gestoßen. Alle möglichen Leute, die Geheimnisse aufdecken oder vertuschen wollen, interessieren sich auf einmal für T-Rex. Während Georg mit Trons ehemaliger Freundin Tatjana Junk alias Nolo anbandelt, meldet sich Tron quasi aus dem Jenseits: Er ist seit 1998 offiziell tot. Ist er das wirklich? Jedenfalls gibt Nolo Georg eine „Chiffre“ nach der anderen in die Hand. Chiffren sind eine Umschreibung für Hinweise auf die Geheimnisse, die Tron vor seinem Tod aufgedeckt hat – brisanter Stoff sozusagen.

_Handlung_

Zur Wintersonnenwende 2003, einem Samstag, hängt Georg Brand abends in der Bar des Hotels Adlon ab. Der Mann, der ihm als Kommissar Wim Banner bekannt ist, gesellt sich zu ihm. Der behauptet aber, er sei in ganz privater Eigenschaft hier. Georg beruhigt sich. Er wird neugierig, als ihm Banner ein interessantes Geldstück zeigt: eine 50-Cent-Münze aus dem Jahr 1998. Da der Euro erst 2002 eingeführt wurde, handelt es sich um ein Unikat. Er, Banner, habe das seltene Stück aus Trons Nachlass „abgezweigt“. Es soll angeblich eine Schatzkarte zeigen.

Wie das, fragt Georg zu Recht, und Banner zieht ihn nach draußen auf die Straße „Unter den Linden“. Voilà, das Brandenburger Tor! Genau wie auf der Münze, nur dass auf Letzterer auch eine Pyramide zu sehen ist: ein Freimaurersymbol. Da schau her. An einem „sicheren Ort“ outet sich Banner als ein Tempelritter der Freimaurer und lässt T-Rex von der Leine: Der Hacker googelt ein wenig und stößt auf Schloss Gottesgabe an der Ostseeküste bei Schwerin. Sein Grundriss ist dreieckig und weist ein Auge im Innenhof auf. Soll sich in dessen Keller der nie gefundene Schatz der Vitalienbrüder um Klaus Störbeker befinden? Der Pirat wurde von den Hamburger Pfeffersäcken im Jahr 1401 öffentlich hingerichtet. Seinen Schädel will man im Jahr 1878 wiedergefunden haben, nun werde er wissenschaftlich auf seine Identität hin untersucht.

Online-Recherche mag ja schön und gut sein, aber sie ersetzt keineswegs den Nervenkitzel einer Schatzsuche vor Ort. Georg fährt mit Banner nächtens durch die Pampa von Meck-Pomm und erlebt vor Schloss Gottesgabe eine Überraschung. Jemand bewirft die Forscher mit einem Messer, und von einem Baum hängt eine blutende Leiche. In welchen Albtraum sind sie nur hineingeraten?

_Mein Eindruck_

Die Episode beginnt mit einer sehr filmisch erzählten Hinrichtung. Klaus Störtebecker war ja kein Buschräuber, sondern ein allseits bekannter Pirat, der in der Nord- und Ostsee Jagd auf Hanseschiffe machte. Er fand, die Besitzer der Hanseschiffe machten zu viel Profit, indem sie ihr Monopol ausnutzten. Nicht ohne Grund waren die Hamburger als „Pfeffersäcke“ verschrien (und sind es bis heute), verdienten sie sich doch am Handel mit Gewürzen eine goldene Nase.

Diesem Treiben setzte Störtebeker, der aus Wismar kam, mit seinen Vitalienbrüdern eine demokratische Gesellschaftsform gegenüber. Die Beute usw. sollte brüderlich, also zu gleichen Teilen aufgeteilt werden. Sein Bruder, ein Adliger, fand das gar nicht witzig und schloss sich den Hamburgern an, die auf die Piraten Jagd machten. Auf Helgoland, das damals um ein Vielfaches größer war, überraschten sie die Freibeuter und nahmen sie gefangen.

Muss also dort nicht auch der Schatz des Klaus Störtebeker zu finden sein? Leider haben die Briten nach dem 2. Weltkrieg versucht, die Inselfestung komplett in die Luft zu jagen. Erst in den fünfziger Jahren durften Deutsche dort wieder siedeln – auf einer Briefmarke von Insel, die die Briten nicht versenken konnten. Wahrzeichen ist bis heute die Lange Anna, ein der heiligen Anna geweihter Monolith, der möglicherweise über die in Höhlen verborgenen Schätze wacht.

Störtebeker gelang jedenfalls, so schildert es der Prolog, ein letztes Husarenstück. Bereits vom Chef der Bürgerschaft, Bürgermeister Kersten Miles, zum Tode verurteilt, machte er noch einen Handel, der seinen Genossen zur Freiheit verhelfen sollte. Der Scharfrichter, ebenfalls ein Vitalienbruder, waltete seines Amtes, doch der Enthauptete richtete sich noch einmal auf und schritt zur Tat…

|SPOILER-WARNUNG: Finale interruptum|

Episode 12 ist der Schluss der dritten Staffel. Wie schon beim Ende der zweiten gibt es eine üble Überraschung für den Zuhörer. Allerdings scheint diesmal keiner den Löffel abgeben zu müssen. Das Aufnahmestudio, in dem die Sprecher Jan Gaspards Manuskript über den Piratenschatz vertonen, wird von ungenannten Finsterlingen (Agent Nr. 1 und Nr. 2) überfallen, die Sprecher gefangen genommen. Wo ist der Autor – und vor allem: Wo ist das Gold?

Am Schluss herrscht Stille, bis auf einen Vollstrecker, der Schwarzenegger zitiert: „Hasta la vista, baby!“ Dann hört man Schüsse … Die Musik fällt aus verständlichen Gründen aus.

|ENDE SPOILER|

_Unterm Strich_

Piraten sind wieder schwer in Mode. Seit [„Fluch der Karibik“]http://www.powermetal.de/video/review-369.html als Blockbuster-Semiparodie das Genre wieder salonfähig gemacht hat, werden allenthalben Piratenstoffe ausgegraben und auf den Markt geworfen, so etwa von |Lübbe Audio| das Hörspiel „Piraten“ (welch verblüffender Titel), das ein gewisser George MacDonald Fraser verbrochen hat. Romantik der Freiheit gesellt sich zum Mysterium verborgener und verfluchter Schätze.

Man fühlt sich glatt ins 18. Jahrhundert zurückversetzt, als mit [„Robinson Crusoe“ 2160 zum ersten Mal die Romantik des ungebundenen Menschen beschworen wurde. Und damals gab es ja noch echte Freibeuter. Als der Viktorianer Stevenson mit der „Schatzinsel“ einen Bestseller landete, war das Genre nicht mehr aufzuhalten und zeugte fortan immer neue Sprösslinge. Hollywood sprang unvermeidlich auf den rollenden Zug auf und erfand mit Errol Flynn & Co. die Inbilder fröhlich lachender Männer auf freien Schiffen – selbst wenn diese im Auftrag einer Königin wie Elisabeth I. in See stachen, um die Spanier zu piesacken.

Dass auch Deutsche mit romantischen Freibeutern dienen können, hat dieses Jahr die TV-Verfilmung von Störtebekers Leben gezeigt. Und Gaspard bzw. |Lübbe Audio| hängen sich an den Trend an, denn wo der Duft von Geld weht, dort tauchen bald die Medienleute auf. Das Hörspiel macht sich nicht die Mühe, den authentischen Störtebeker auszugraben, sondern begnügt sich damit, seinem Schatz nachzujagen. Beim biografischen Forschen hätte sich ja womöglich etwas Peinliches oder gar politisch Unkorrektes aufdecken lassen. Dabei ließe sich Störtebeker ohne Weiteres zum germanischen Robin Hood aufbrezeln, nahm er doch von den Reichen und verteilte unter den Bedürftigen: seinen Vitalienbrüdern.

Das 75 Minuten lange Hörspiel hat mich auf weiten Strecken gut unterhalten, endete jedoch mit einer jäh eintretenden Stille als Cliffhanger- Es ist von |Lübbe| und |LPL records| gewohnt sorgfältig produziert worden und ich habe an der Technik nichts auszusetzen.

|75 Minuten auf 1 CD|
http://www.luebbe-audio.de
http://www.lpl.de

Gaspard, Jan / Lueg, Lars Peter – Hindenburg, Die (Offenbarung 23, Folge 11)

_Todesstrahlen holten LZ 129 vom Himmel!_

Was bisher bloße Verschwörungstheorie war, wird Realität: Die geheimnisvollsten Tragödien, die skrupellosesten Verbrechen werden entschlüsselt. Die Welt wird nicht mehr die gleiche sein, denn auch das letzte Rätselt wird gelöst.

Mit einem gewaltigen Feuerball geht am 6. Mai 1937 der Zeppelin LZ 129 „Hindenburg“ auf dem Landeplatz Lakehurst bei New York in Flammen auf. Mit dem riesigen Luftschiff verbrennen über 17.000 Postsendungen, nur wenige Schriftstücke überstehen das Inferno. Doch wieso hat sich der Hacker Tron zu seinen Lebzeiten an der bizarren Hatz nach diesen Artefakten der Katastrophe beteiligt? Und wieso bringt das Geschehen von damals einen neuen Giganten der Lüfte aus europäischer Produktion in tödliche Gefahr?

_Der Autor_

Über Jan Gaspard ist nichts bekannt, und es scheint sich um ein Pseudonym zu handeln (siehe [Webseite]http://www.lpl.de/ von |LPL records|). Jedenfalls zeichnet er nach Angaben des Booklets für „Idee, Konzeption, Recherche & Buch“ verantwortlich. Für die praktische Umsetzung dieser Steilvorlage sorgte hinsichtlich Regie, Produktion & Dramaturgie Lars Peter Lueg, seines Zeichens Verlagsleiter von |LPL records|. Für den „heiligen Geist“ in Form von „Inspiration“ sorgte Koproduzent Marc Sieper. (Es dürfte auch eine Menge „Transpiration“ gegeben haben, wenn man Thomas A. Edison glauben darf.) Schnitt, Musik und Tontechnik lagen in den kompetenten Händen von Andy Matern. Andy Matern wird von zwei Spezialisten unterstützt. Markus Wienstroer bearbeitete die Gitarren – das Ergebnis kann sich wirklich hören lassen.

|1. Staffel von „Offenbarung 23“:|
1) [„Wer erschoss Tupac?“ 1934
2) [„Tupacs Geheimnis“ 1948
3) [„Die ‚Titanic‘ darf nie ankommen“ 2012
4) [„Die Krebs-Macher“ 2015

Einschub: [„Offenbarung 23 – Machiavelli“ 2472

|2. Staffel:|
5) [„Das Handy-Komplott“ 2576
6) [„Der Fußball-Gott“ 2577
7) [„Stonehenge“ 2590
8) [„Macht!“ 2591

|3. Staffel:|
9) [„Gier!“ 3104
10) [„Die traurige Prinzessin“ 3113
11) [„Die Hindenburg“ 3131
12) [„Der Piratenschatz“ 3136

|4. Staffel:|
13) [Das Wissen der Menschheit 3885
14) Das Bernsteinzimmer
15) Durst!
16) Krauts und Rüben

Mehr Infos: http://www.offenbarung23.de und http://www.vertraue-niemandem.net

_Die Sprecher/Die Inszenierung_

In der Riege der Sprecher finden sich etliche einschlägig vorbelastete Herrschaften, die man schon aus dem Hause |LPL records| kennt. Als da wären:

David Nathan spricht die Hauptfigur Georg Brand alias T-Rex und klingt wie Johnny Depp.
Marie Bierstedt spricht Tatjana Junk alias Nolo, die Freundin von „Tron“, und klingt wie Kirsten Dunst, Kate Beckinsale und Natalie Portman.
Oliver Siebeck spricht einen Reporter.
Detlef Bierstedt spricht den Redakteur Kai Sickmann und klingt wie George Clooney.
Lothar spricht einen Pariser Briefmarkenhändler.
Jan Spitzer spricht FBI-Mann Fox mit der Stimme von Chris Cooper.
Udo Schenk spricht den serbokroatischen Erfinder Nikola Tesla und klingt wie Kevin Spacey.
Dietmar Wunder spricht T-Rex’‘ besten Kumpel Kim Schmittke und klingt wie Cuba Gooding jr. bzw. Adam Sandler.
Michael Pan spricht Miles Davison von der NSA mit der Stimme von Martin Short und Brent Spiner.
Benjamin Völz spricht Boris F. alias „Tron“ und klingt wie Keanu Reeves oder James Spader.
Friedrich Schoenfelder spricht die „Stimme der Wahrheit“ und klingt wie David Niven oder Vincent Price.
Helmut Krauss ist der Erzähler und hört sich verdächtig nach Marlon Brando oder Samuel L. Jackson an.

_Vorgeschichte_

Der Berliner Informatikstudent Georg Brand, in Hackerkreisen als „T-Rex“ bekannt, ist auf eine Verbindung zwischen dem besten deutschen Hacker Boris F. alias „Tron“, und dem Rapper Tupac Shakur gestoßen. Alle möglichen Leute, die Geheimnisse aufdecken oder vertuschen wollen, interessieren sich auf einmal für T-Rex. Während Georg mit Trons ehemaliger Freundin Tatjana Junk alias Nolo anbandelt, meldet sich Tron quasi aus dem Jenseits: Er ist seit 1998 offiziell tot. Ist er das wirklich? Jedenfalls gibt Nolo Georg eine „Chiffre“ nach der anderen in die Hand. Chiffren sind eine Umschreibung für Hinweise auf die Geheimnisse, die Tron vor seinem Tod aufgedeckt hat – brisanter Stoff sozusagen.

_Handlung_

Georg Brand und Tatjana Junk alias Nolo genießen ihre letzten Stunden am Seinestrand. Bei einem Besuch des Briefmarkenflohmarkts wird T-Rex auf einen Anbieter von seltenen Luftpostmarken aus den 1930er Jahren aufmerksam. Der Mann bietet ihm einen Brief vom Luftschiff „Hindenburg“ an, das 1937 auf dem Marinestützpunkt Lakehurst bei der Landung in Brand geriet und abstürzte. Der Brief ist an eine gewisse Mrs. Kathy Rauch in Wisconsin gerichtet, ein Absender fehlt seltsamerweise, ebenso wie der Inhalt des Kuverts. Immerhin ist der Poststempel bemerkenswert: der 1. Mai 1937 – nur wenige Tage vor dem Unglück in Lakehurst. Heißt das etwa -? „Ja, dies ist einer der wenigen Briefe, die beim Absturz nicht verbrannte.“ Potztausend!, staunt Georg. Und wie viel soll dieses Schätzchen kosten? Gar nichts, meint der Mann, er habe den Brief für Georg und Nolo verwahrt – für einen gewissen Boris F. Und schon ist der Mann verschwunden.

Trautes Heim, Glück allein? Nicht für einen Mann von Welt! Zurück in Berlin, kommt Georg seine Studentenbude entschieden zu eng vor und er zieht mit Sack und Pack ins noble Hotel Adlon. Das ist zwar von oben bis unten verwanzt, aber ein guter Hacker weiß sich ja vor solchen Angriffen zu schützen, nicht wahr. Er trifft sich mit dem Redakteur Kai Sickmann im Technikmuseum. Rankt sich ein Geheimnis um das Ende der „Hindenburg“?, will T-Rex wissen und zeigt ihm den Brief.

Deren Kapitän sprach von einer Bombe, doch der Kommandant des Marinestützpunkts von statischer Aufladung, die die Hülle und den entzündlichen Wasserstoff im Luftschiff entzündet habe. Genau diesen Umstand schlachteten die Nazis in ihrer Propaganda aus: Amerika hatte das Monopol auf nicht brennbares Helium, daher mussten die Deutschen gefährlichen Wasserstoff als Auftriebsmittel nehmen. Und weil die „Hindenburg“ vor laufenden Kameras – wo kamen die alle her? – und zu den aufwühlenden Worten eines US-Reporters abstürzte, war das Medienecho riesig. Sozusagen ein zweiter Untergang der „Titanic“.

In seinem Hotelzimmer schaut sich Georg zusammen mit seinem Studienkumpel Kai Schmittke die Online-Videos des Absturzes an sowie die Akten, die sich (halbwegs) frei verfügbar im FBI-Archiv finden lassen. Auf einmal stoßen sie auf einen Sprung in der Bildfolge und auf Widersprüche in der Beschreibung des Ablaufs des Unglücks. Hat da etwa jemand dran gedreht?

Ein Motiv gab es auf jeden Fall. Dieses Unglück bedeutete das Ende des Zeitalters der Zeppeline. Transatlantikflugzeuge wurden stattdessen eingesetzt, um die lukrativen Tickets zu verkaufen – es ging um Hunderte von Millionen Dollar. Und wer baute diese Flugzeuge? Dreimal darf man raten.

_Mein Eindruck_

Der europäische Supervogel Airbus A380 ist in schwere Turbulenzen geraten und die Verantwortlichen müssen aufpassen, dass er keine feurige Bruchlandung hinlegt – so wie seinerzeit die „Hindenburg“. Jetzt wie damals reiben die amerikanischen Flugzeugbauer die Hände, denn man reißt ihnen jeden Neubau quasi aus den Händen. Die Schwierigkeiten des A380 kommen wie bestellt – und vielleicht sind sie das auch …

Wer holte die „Hindenburg“ vom Himmel – und auf welche Weise? Aufschluss geben unserem Superhacker T-Rex die FBI-Archive. Demnach hat ein serbokroatischer Immigrant namens Nikola Tesla dem FBI seine Dienste angeboten. Tesla ist bekannt als Erfinder wichtiger Generatoren und Stromgeräte, die Funker und Energieerzeuger noch heute einsetzen. Doch der Mann, der von Thomas Edison gefeuert wurde, weil er mehr Lohn verlangte, war ein schräger Charakter. Als solcher Exzentriker taucht er zum Beispiel in dem neuen Film [„The Prestige – Die Meister der Magie“]http://www.powermetal.de/video/review-955.html auf, der bei uns am 11. Januar 2007 anläuft. Im Hörspiel konzipiert er sogar Todesstrahlen für die US-Regierung – und wird nach getaner Schuldigkeit per Spritze ins elektrische Nirvana befördert.

Ob die „Hindenburg“ nun Opfer von Todesstrahlen wurde, darf bezweifelt werden. Aber eine Sache beschäftigt mich doch. Das Luftschiff wurde vom Kapitän und der Bodenmannschaft bei heftigem Seitenwind so manövriert, dass es zwischen zwei Landemasten geriet. Man konnte diese beiden Pole als Elektroden einsetzen und einen starken Strom hindurchschicken – man befand sich auf Boden der Regierung. Der Lichtbogen konnte die brennbare Hülle ebenso in Brand setzen wie das Gas im Innern der Hülle. Klingt unwahrscheinlich? Ist aber simple Elektro- und Pyrotechnik. Und wer davon profitierte, ist bekannt: siehe oben.

_Unterm Strich_

Die Ära der schönen, luxuriösen (und teuren) Luftschiffe endete abrupt im Frühjahr 1937. Wer hatte seine Hände im schmutzigen Spiel? Waren es wirkliche Agenten der US-Regierung oder ein verrückter Erfinder – oder doch die Nazis, die Hugo Eckener seine „Zigarre“ nicht gönnten? So viele Verschwörungstheorien, so viele Wahrheiten. Aber Wirtschaftsspionage gibt es noch heute, sogar mehr denn je, und daher vielleicht auch Wirtschafts-Sabotage. Der europäische Supervogel A380, dessen Propaganda ich nie getraut habe, ist jedenfalls in heftige Turbulenzen geraten.

Das 75 Minuten lange Hörspiel ist so komplex wie eh und je und verlangt genaues, möglichst mehrmaliges Zuhören. Es wurde von |Lübbe| und |LPL records| gewohnt sorgfältig produziert, und ich habe an der Technik nichts auszusetzen. Die Stimmen der Hollywoodschauspieler verleihen der paranoiden Handlung etwas Filmglamour.

|75 Minuten auf 1 CD|
http://www.lpl.de
http://www.luebbe-audio.de

Gaspard, Jan / Lueg, Lars Peter – traurige Prinzessin, Die (Offenbarung 23, Folge 10)

_Der mysteriöse Mord an der Königin der Herzen_

Was bisher bloße Verschwörungstheorie war, wird Realität: Die geheimnisvollsten Tragödien, die skrupellosesten Verbrechen werden entschlüsselt. Die Welt wird nicht mehr die gleiche sein, denn auch das letzte Rätselt wird gelöst.

Am 30. August 1997 verunglückt die Prinzessin der Herzen, Lady Di, bei einem Autounfall in Paris. Einen Tag später ist sie tot. Doch war das wirklich nur ein trauriger Unglücksfall? Und wie kommt der Chip der Wegfahrsperre aus der Unglückslimousine in den Nachlass des Hackers Tron, der nur ein Jahr nach der traurigen Prinzessin unter ähnlich mysteriösen Umständen stirbt? Waren hier Geheimdienste am Werk, um die romantische Allianz von Orient und Okzident zu verhindern?

_Der Autor_

Über Jan Gaspard ist nichts bekannt, und es scheint sich um ein Pseudonym zu handeln (siehe [Webseite]http://www.lpl.de/ von |LPL records|). Jedenfalls zeichnet er nach Angaben des Booklets für „Idee, Konzeption, Recherche & Buch“ verantwortlich. Für die praktische Umsetzung dieser Steilvorlage sorgte hinsichtlich Regie, Produktion & Dramaturgie Lars Peter Lueg, seines Zeichens Verlagsleiter von |LPL records|. Für den „heiligen Geist“ in Form von „Inspiration“ sorgte Koproduzent Marc Sieper. (Es dürfte auch eine Menge „Transpiration“ gegeben haben, wenn man Thomas A. Edison glauben darf.) Schnitt, Musik und Tontechnik lagen in den kompetenten Händen von Andy Matern. Andy Matern wird von zwei Spezialisten unterstützt. Markus Wienstroer bearbeitete die Gitarren – das Ergebnis kann sich wirklich hören lassen.

|1. Staffel von „Offenbarung 23“:|
1) [„Wer erschoss Tupac?“ 1934
2) [„Tupacs Geheimnis“ 1948
3) [„Die ‚Titanic‘ darf nie ankommen“ 2012
4) [„Die Krebs-Macher“ 2015

Einschub: [„Offenbarung 23 – Machiavelli“ 2472

|2. Staffel:|
5) [„Das Handy-Komplott“ 2576
6) [„Der Fußball-Gott“ 2577
7) [„Stonehenge“ 2590
8) [„Macht!“ 2591

|3. Staffel:|
9) [„Gier!“ 3104
10) [„Die traurige Prinzessin“ 3113
11) [„Die Hindenburg“ 3131
12) [„Der Piratenschatz“ 3136

|4. Staffel:|
13) [Das Wissen der Menschheit 3885
14) Das Bernsteinzimmer
15) Durst!
16) Krauts und Rüben

Mehr Infos: http://www.offenbarung23.de und http://www.vertraue-niemandem.net

_Die Sprecher/Die Inszenierung_

In der Riege der Sprecher finden sich etliche einschlägig vorbelastete Herrschaften, die man schon aus dem Hause LPL-Records kennt. Als da wären:

David Nathan spricht die Hauptfigur Georg Brand alias T-Rex und klingt wie Johnny Depp.
Marie Bierstedt spricht Tatjana Junk alias Nolo, die Freundin von „Tron“, und klingt wie Kirsten Dunst, Kate Beckinsale und Natalie Portman.
Oliver Siebeck spricht einen Reporter.
Dagmar Berghoff spricht eine Nachrichtensprecherin und klingt wie Dagmar Berghoff (logo!).
Till Hagen spricht Ian G. und klingt wie Kevin Spacey.
Benjamin Völz spricht Boris F. alias „Tron“ und klingt wie Keanu Reeves oder James Spader.
Stefan Staudinger spricht Raschid, einen Freund des toten Dodi al-Fayed.
Lothar Hinze spricht einen Hotelconcierge mit der Stimme von Terry O’Quinn.
Friedrich Schoenfelder spricht die „Stimme der Wahrheit“ und klingt wie David Niven oder Vincent Price .
Helmut Krauss ist der Erzähler und hört sich verdächtig nach Marlon Brando oder Samuel L. Jackson an.

_Vorgeschichte_

Der Berliner Informatikstudent Georg Brand, in Hackerkreisen als „T-Rex“ bekannt, ist auf eine Verbindung zwischen dem besten deutschen Hacker Boris F. alias „Tron“, und dem Rapper Tupac Shakur gestoßen. Alle möglichen Leute, die Geheimnisse aufdecken oder vertuschen wollen, interessieren sich auf einmal für T-Rex. Während Georg mit Trons ehemaliger Freundin Tatjana Junk alias Nolo anbandelt, meldet sich Tron quasi aus dem Jenseits: Er ist seit 1998 offiziell tot. Ist er das wirklich? Jedenfalls gibt Nolo Georg eine „Chiffre“ nach der anderen in die Hand. Chiffren sind eine Umschreibung für Hinweise auf die Geheimnisse, die Tron vor seinem Tod aufgedeckt hat – brisanter Stoff sozusagen.

_Handlung_

Aus New York ist Gregor Brand alias T-Rex in Paris, der Stadt der Liebe eingetroffen. Mit Trons Ex-Freundin Tatjana Junk alias Nolo verbringt er ein paar Tage und schaut sich die Stadt an. Der Hotelconcierge weist den Weg zur Pont d’Alma. Im Tunnel darunter starben am 31. August 1997 Dodi al-Fayed, der Freund von Lady Diana Spencer, sowie der Fahrer Henry Paul, der den Mercedes steuerte. Lady Di starb im Krankenhaus in der gleichen Nacht, der Leibwächter überlebte als Einziger den Frontalaufprall auf einen Tunnelpfeiler, weil er angeschnallt war. Das Liebespaar befand sich auf dem Weg vom Hotel Ritz zu Dodis Wohnung in der Innenstadt. Warum nahm der Fahrer einen Umweg? Und warum kam Dianas Ambulanz mit einer Stunde Verspätung im Krankenhaus an, das nur sieben Kilometer von Unfallort entfernt liegt?

Ein elegant gekleideter Araber namens Harun al-Raschid, der sich als Kunde von Nolos Reisebüro vorstellt, lädt sie und Georg ins Ritz ein und erzählt ihnen von seinem Freund Dodi al-Fayed. „Er wurde umgebracht.“ Ebenso wie Lady Di und ihr ungeborenes Kind – Dodis Kind. Nolo ist schockiert. Woher will Raschid so etwas wissen? Nun, die beiden waren nicht das erste Liebespaar, das ermordet wurde, weil es aus britischer Sicht inakzeptabel war: sie eine Christin aus England, er ein Muslim.

Im Louvre gesellt sich Georgs alter Bekannter Ian G zu ihnen und erklärt ihnen den Tathergang. Offenbar hatte das französische FBI, genannt DSD, seine Finger im Spiel. Doch als er das Paar in das Musée de la Magie führt, das sich in den Pariser Katakomben befindet, taucht der Hotelconcierge auf und stellt sich als Hobbyzauberer vor. Vor ihren Augen lässt er Nolo verschwinden. T-Rex und Ian G sind von den Socken! Verzweifelt starten sie eine Suche im Pariser Untergrund …

_Mein Eindruck_

Am 6. September 1997 heulte sich halb Europa die Seele aus dem Leib und hätte am liebsten den Mond angejault, wäre es nicht so unschicklich gewesen. Die andere Hälfte Europas schaute entweder weg oder gehörte zum Geheim- und Sicherheitsdienst. Die Königin der Herzen wurde erst aufgebahrt, mit schönen und weniger schönen Reden bedacht, bevor sie schließlich ihre letzte Ruhe fand.

Die Paparazzi sollen sie angeblich wie wilde Hunde zu Tode gehetzt haben – was für ein schön-schreckliches Bild, sehr frei nach der antiken Sage (in der tatsächlich die Göttin Diana ihre Jagdhunde loslässt, damit sie einen vorwitzigen Jäger in Stücke reißen). Das Hörspiel behauptet hingegen etwas ganz anderes und entlastet die Promijäger vollständig. Vielmehr dürfte es wohl Mord gewesen sein, so wie Dodis Vater, der Besitzer des Kaufhauses Harrods, immer behauptet hat. Aber wer war dann der Drahtzieher? Machte sich der französische DSD wirklich zum Handlanger britischer Interessen, die eine Allianz zwischen Okzident (Diana) und Orient (Dodi) um jeden Preis verhindern wollten? Ich wage zu zweifeln.

Die „Beweise“ oder vielmehr Indizien, die an den Haaren herbeigezogen werden, sollen dies wieder einmal belegen, aber alle erscheinen wie Koinzidenz. Doch können so viele Zufälle wirklich Zufall sein, fragt sich der Laie, und der Fachmann wundert sich. Wird der Krieg zwischen Abend- und Morgenland immer noch auf dem Rücken von Liebespaaren ausgetragen? Wieder mal zitiert der Autor Präzedenzfälle und Parallelen, aber mich konnten sie nicht überzeugen. Sie bestärken nur Verschwörungstheoretiker in ihren vorgefassten Vorurteilen. Andererseits: Ein paar Merkwürdigkeiten gibt es schon. Ich habe aber keinen Platz, sie alle auszubreiten. Man höre doch besser das Hörspiel.

Am Schluss will uns der Autor wohl sagen, dass auch in der Stadt der Liebe und des Lichts einige Schatten lauern. Gerade haben Georg und Ian G das Mädchen in den Katakomben suchen müssen – offenbar gibt es dort unten jede Menge Schleichwege, die überallhin führen. Und ein harmlos wirkender Hotelrezeptionist kann sich plötzlich als Mann vom DSD entpuppen …

_Die Sprecher/Die Inszenierung_

Es ist schon lustig, wenn man in einem Serienhörspiel all jene Schauspieler sprechen hört, die man sonst mit bildschirmfüllenden Actionkrachern oder großartigen Romanzen in Verbindung bringt: Kevin Spacey, Keanu Reeves, Johnny Depp und Kate Beckinsale. Das hebt die Handlung, die ansonsten leicht etwas trivial hätte wirken können, doch gleich eine Stufe höher, verleiht ihr den Glanz von Hollywood.

Besonders David Nathan als T-Rex hat mir gefallen, denn man hört immer einen leichten ironischen Zungenschlag bei ihm heraus. Etwas Humor hatte die Hörspielserie bislang nämlich dringend nötig. Paranoia ist ja schön und gut, aber sie ist schwer die ganze Zeit zu ertragen. Inzwischen hat sich T-Rex zu einem Skeptiker gemausert, der lieber zweimal fragt, bevor er ein Geschenk entgegennimmt. Und er erweist sich als Charmeur, wenn er Nolo näherkommen will. Die will natürlich umschwärmt und umgarnt werden. Diesmal muss er ihr nicht anbieten, ihr seine Briefmarkensammlung zu zeigen – aber das kommt noch.

_Geräusche und Musik_

Alle Geräusche sind natürlich aus der Realität entnommen und verleihen der Handlung den Anstrich von Filmqualität. Aber sie kommen nie den Dialogen in die Quere, sondern sind in dieser Hinsicht zurückhaltend.

Die Musik fungiert meist als Pausenfüller: Fetzige Gitarren, für die Markus Wienstroer verantwortlich zeichnet, und schließlich etwas wie Elektro-Rock. Mir gefielen mehr die Gitarren.

_Unterm Strich_

Verschwörungstheoretiker haben es schon immer geahnt: Lady Di wurde gemeuchelt. Aber warum musste es in aller Öffentlichkeit geschehen und wer steckt dahinter? Wieder mal spekuliert der Autor mehr oder weniger wohlbegründet. Die Action lässt auf sich warten und stellt sich als beunruhigende Warnung vor der Kehrseite der Lichterstadt Paris heraus. Die antibritischen Ressentiments haben mir als Anglophilem jedoch überhaupt nicht behagt.

Das 76 Minuten lange Hörspiel ist von |Lübbe| und |LPL records| natürlich gewohnt sorgfältig produziert worden und es gibt an der Technik nichts auszusetzen.

|76 Minuten auf 1 CD|
http://www.lpl.de
http://www.luebbe-audio.de

Gaspard, Jan / Lueg, Lars Peter – Gier! (Offenbarung 23, Folge 9)

_Börsenzauber: Wie klaut man 500 Milliarden?_

Was bisher bloße Verschwörungstheorie war, wird Realität: Die geheimnisvollsten Tragödien, die skrupellosesten Verbrechen werden entschlüsselt. Die Welt wird nicht mehr die gleiche sein, denn auch das letzte Rätselt wird gelöst.

Mit einem großen Knall platzt im Frühling des Jahres 2000 die Börsenblase der New Economy. Innerhalb weniger Wochen verschwindet ein Vermögen von vielen hundert Milliarden Euro. Doch wieso konnte der Berliner Hacker Tron dieses Geschehen bereits vor seinem Tod 1998 voraussagen? Und was hat eine schwarze Tulpe auf dem Schreibtisch von Trons Freundin Nolo mit all dem zu tun? Wird die alljährliche Lighting Ceremony des amerikanischen Präsidenten am New Yorker Rockefeller Center vielleicht „Licht“ auch in dieses Geheimnis bringen?

_Der Autor_

Über Jan Gaspard ist nichts bekannt, und es scheint sich um ein Pseudonym zu handeln (siehe [Webseite]http://www.lpl.de von |LPL records|). Jedenfalls zeichnet er nach Angaben des Booklets für „Idee, Konzeption, Recherche & Buch“ verantwortlich. Für die praktische Umsetzung dieser Steilvorlage sorgte hinsichtlich Regie, Produktion & Dramaturgie Lars Peter Lueg, seines Zeichens Verlagsleiter von |LPL records|. Für den „heiligen Geist“ in Form von „Inspiration“ sorgte Koproduzent Marc Sieper. (Es dürfte auch eine Menge „Transpiration“ gegeben haben, wenn man Thomas A. Edison glauben darf.) Schnitt, Musik und Tontechnik lagen in den kompetenten Händen von Andy Matern.

|1. Staffel von „Offenbarung 23“:|
1) [„Wer erschoss Tupac?“ 1934
2) [„Tupacs Geheimnis“ 1948
3) [„Die ‚Titanic‘ darf nie ankommen“ 2012
4) [„Die Krebs-Macher“ 2015

Einschub: [„Offenbarung 23 – Machiavelli“ 2472

|2. Staffel:|
5) [„Das Handy-Komplott“ 2576
6) [„Der Fußball-Gott“ 2577
7) [„Stonehenge“ 2590
8) [„Macht!“ 2591

|3. Staffel:|
9) [„Gier!“ 3104
10) [„Die traurige Prinzessin“ 3113
11) [„Die Hindenburg“ 3131
12) [„Der Piratenschatz“ 3136

|4. Staffel:|
13) [Das Wissen der Menschheit 3885
14) Das Bernsteinzimmer
15) Durst!
16) Krauts und Rüben

Mehr Infos: http://www.offenbarung23.de und http://www.vertraue-niemandem.net

_Die Sprecher/Die Inszenierung_

In der Riege der Sprecher finden sich etliche einschlägig vorbelastete Herrschaften, die man schon aus dem Hause LPL-Records kennt. Als da wären:

David Nathan spricht die Hauptfigur Georg Brand alias T-Rex und klingt wie Johnny Depp.
Marie Bierstedt spricht Tatjana Junk alias Nolo, die Freundin von „Tron“, mit der Stimme von Kirsten Dunst und Kate Beckinsale.
Dagmar Berghoff spricht eine Nachrichtensprecherin und klingt wie Dagmar Berghoff (logo!).
Till Hagen spricht Ian G. und klingt wie Kevin Spacey.
Reiner Schöne spricht Roy Adams, Sicherheitschef von Medienzar Rupert Murdoch.
Jan Spitzer spricht John und klingt wie Chris Cooper.
Michael Pan spricht Miles Davison mit der Stimme von Martin Short und Brent Spiner.
Benjamin Völz spricht Henry Hudson und klingt wie Keanu Reeves oder James Spader.
Arianne Borbach spricht Margo und klingt wie Catherine Zeta-Jones.
Lutz Mackensy spricht den Druidengroßmeister Saint Clair mit der Stimme von Rowan Atkinson und David Caruso.
Tilo Schmitz spricht Tom und klingt wie Ving Rhames oder Michael Clarke Duncan.
Friedrich Schoenfelder spricht die „Stimme der Wahrheit“ und klingt wie David Niven oder Vincent Price.
Helmut Krauss ist der Erzähler und hört sich verdächtig nach Marlon Brando oder Samuel L. Jackson an.

_Vorgeschichte_

Der Berliner Informatikstudent Georg Brand, in Hackerkreisen als „T-Rex“ bekannt, ist auf eine Verbindung zwischen dem besten deutschen Hacker Boris F. alias „Tron“, und dem Rapper Tupac Shakur gestoßen. Alle möglichen Leute, die Geheimnisse aufdecken oder vertuschen wollen, interessieren sich auf einmal für T-Rex. Während Georg mit Trons ehemaliger Freundin Tatjana Junk alias Nolo anbandelt, meldet sich Tron quasi aus dem Jenseits: Er ist seit 1998 offiziell tot. Ist er das wirklich? Jedenfalls gibt Nolo Georg eine „Chiffre“ nach der anderen in die Hand. Chiffren sind eine Umschreibung für Hinweise auf die Geheimnisse, die Tron vor seinem Tod aufgedeckt hat – brisanter Stoff sozusagen.

_Handlung_

In Folge 8 sah es ganz danach aus, als habe unser Held T-Rex endgültig den Löffel abgegeben. Aber Totgesagte leben länger. Sein „Leiche“ wird von Sicherheitsmann Roy Adams, Druidenmeister St. Clair und der zwielichtigen Margo abtransportiert: nach New York City.

Dort erwacht der ehemalige Georg Brand als Viktor F. und die liebe Margo begrüßt ihn auch so in ihrem feudalen Apartment hoch über der Fifth Avenue. T-Rex reibt sich verwundert die Augen. Mit seinem Gedächtnis stimmt etwas nicht, denn er hat nichts dagegen, Viktor genannt zu werden. Und wer ist diese schöne Frau vor ihm, die ihm irgendwie bekannt vorkommt? Sie nennt sich Morgan le Fey und scheint Kohle ohne Ende zu besitzen. Aber offenbar nicht genug: Sie redet von einer Beute in Höhe von – T-Rex legt die Ohren an – 500 Milliarden Dollar.

Im ältesten Restaurant der Stadt, der Frances Tavern an der Wall Street, stellt sie ihm Henry Hudson vor, einen ehrgeizigen jungen Broker. Als Morgan sich mal kurz „die Nase pudern“ geht, zerrt Hudson T-Rex nach draußen in ein Taxi, dessen Fahrer dem Hacker ebenfalls bekannt vorkommt. Sie fahren zum Rockefeller Center, wo Hudson sein Büro hat. Er stellt Georg seinen Job vor. Er suche Trends und Regelmäßigkeiten. Wie ist es beispielsweise zu erklären, dass dem Dotcom-Crash von 2000 drei Spitzen im Dow-Jones-Index vorausgingen? Hat da vielleicht jemand an der Schraube gedreht?

Hudson residiert im Waldorf Astoria Hotel, eine recht noble Hütte, in der er auch „Viktor F.“, Trons „kleinen Bruder“, einquartiert. Er besorgt T-Rex einen Laptop, so dass dieser gleich loslegen kann, was es mit den drei Spitzen auf sich hat. Entsprechen sie den drei Pyramiden von Gizeh, die sich als „Bergkette“ unter der Prometheus-Statue vor dem Rockefeller Center befinden? Am Ende seiner Recherche fragt sich der Hacker, ob die Hypes der Börse von einem Signal abhängen. Er kann beispielsweise eine Absprache von zehn Konzernen recherchieren, die daraufhin Billionen abzockten. Als Strafe mussten sie nur läppische 1,3 Milliarden Dollar berappen.

In der Tat ist die Zahl 3 den Freimaurern heilig, meint Hudson, und die 7 ist es den Kelten, deren Nachfahren New Amsterdam, das nachmalige New York, gründeten. Alexandre Dumas der Jüngere sei ein Freimaurer gewesen, sagt Hudson, und schrieb ein Buch namens „Die schwarze Tulpe“. Interessanterweise steht auf dem Schreibtisch von Trons Freundin Nolo eine schwarze Tulpe – offenbar eine Chiffre. Und was Hudson jetzt enthüllt, passt genau: Es gibt im Börsenticker einen verborgenen Zeichensatz namens Black Tulip. Lädt man ihn auf den PC, kann man die verborgenen Anweisungen zwischen den Tickermeldungen lesen: kaufen/verkaufen, rauf/runter usw.

Aber wer gibt diese Anweisungen, und wann ist wieder ein Hype angesetzt? T-Rex findet es heraus und startet einen Raubzug ohnegleichen. Bei seinen Gegnern schrillen sämtliche Alarmglocken …

_Mein Eindruck_

Eine Menge Kleinanleger verloren im Dotcom-Crash der New Economy ihr Erspartes: rund 4,6 (europäische) Billionen Dollar, wie die Nachrichtensprecherin verliest. Ich erinnere mich, wie die SZ von einem Großmütterlein berichtete, das seinen Sparstrumpf zur Bank trug, damit es die Volksaktie der Telekom kaufen konnte – „wie alle anderen“. Die Bankangestellten haben wahrscheinlich mit keiner Wimper gezuckt und die Börsenmakler rieben sich die Hände: Die Börsenlokomotive brauste eh schon auf Volldampf, der Kessel des Börsenhypes glühte bereits weiß – bis er dann schließlich platzte und der Katzenjammer groß war.

Na ja, das war weiß Gott nicht der erste Crash der Geschichte und wird auch nicht der letzte bleiben. Schon vor vierhundert Jahren gab es die zu einem Roman verarbeitete „Papier-Verschwörung“, als in London die Südsee verhökert wurde und in Amsterdam die Preise für Tulpenzwiebeln in Phantasiehöhen schossen. Die Welt will betrogen werden, das wussten schon die alten Römer („mundus vult decipi“).

Aber immer gab es auch Profiteure. Georg Brand liest im Hörspiel ein Buch von Günther Oggers mit dem Titel „Der Börsenschwindel“ – er hat es an einem Tag von 9.30 bis 16:00 Uhr durch. Oggers beschreibt die Entwicklung der Baissen und Haussen als Zyklen, die in regelmäßigen Abständen wiederkehren. Was, wenn es Mächte gäbe, die bestimmen, wie lang ein Zyklus dauert und wie heftig er ausfällt? Jemand in einer solchen Position könnte einen mordsmäßigen Reibach machen, denn er wüsste ja, welche Papiere wann den größten Gewinn abwürfen und welche nicht.

Was der Autor der Hörspielserie anstellt, um über diese Leute zu spekulieren, klingt schon ein wenig abenteuerlich. Wieder einmal treten die üblichen Verdächtigen auf, als da wären die Freimaurer und die ollen Kelten bzw. deren Nachfahren, die Iren, Wallonen und Waliser. Vanderbilt, Rockefeller, Astor aus Walldorf (ja, dort sitzt jetzt SAP), Guggenheim, später der Schotte J. P. Morgan. Sie gründeten Konzerne wie General Electric, dessen Zentrale gegenüber dem Rockefeller Center steht. Dort wird an jedem ersten Advent die Lighting Ceremony abgehalten, bei der der US-Präsident persönlich den größten Weihnachtsbaum der Stadt entzündet. Die Zeremonie könnte man auch als Feier des Wohlergehens und als Huldigung ans Großkapital verstehen. Glaubt man den Verschwörungstheorien des Autors, so bleibt einem nichts als Zynismus für solches närrisches Treiben übrig.

Aber wie Georg Brand erfahren muss, gewähren die Gebieter des Kapitals wenig Grund zum Lachen. Sie stecken mit der Federal Reserve Bank – siehe Episode 8 „Macht!“ – unter einer Decke und gebieten durchaus auch den Geheimdiensten. Deshalb steht auch schon bald ein Mann von der NSA bei Georg auf der Matte. Die National Security Agency hat Dan Brown in seinem Roman „Digital Fortress“ [(Diabolus) 1115 verewigt. Diese Jungs verstehen keinen Spaß, ganz besonders dann, wenn der Spaß 500 Milliarden kostet.

_Die Sprecher/Die Inszenierung_

Es ist schon lustig, wenn man in einem Serienhörspiel all jene Schauspieler sprechen hört, die man sonst mit bildschirmfüllenden Actionkrachern oder großartigen Romanzen in Verbindung bringt: Catherine Zeta-Jones, Ving Rhames, Johnny Depp und Kate Beckinsale. Das hebt die Handlung, die ansonsten leicht etwas trivial hätte wirken können, doch gleich eine Stufe höher, verleiht ihr den Glanz von Hollywood.

Besonders David Nathan als T-Rex hat mir gefallen, denn man hört immer einen leichten ironischen Zungenschlag bei ihm heraus. Etwas Humor hatte die Hörspielserie bislang nämlich dringend nötig. Paranoia ist ja schön und gut, aber sie ist schwer die ganze Zeit zu ertragen. Inzwischen hat sich T-Rex zu einem Skeptiker gemausert, der lieber zweimal fragt, bevor er ein Geschenk entgegennimmt. Aber er ist auch kein Kostverächter: Wenn er 42 Anzüge im Schrank hat, na ja, dann trägt er eben 42 Anzüge – nacheinander.

Verwunderlich ist an dieser Folge der Serie nur der Auftritt einer Nebenfigur. Margo alias Morgan le Fey steht nicht auf Georgs Seite, aber auf der von Viktor F. Dass beide identisch sind – und sein Pass weist dies nach – wundert sie dennoch nicht. Es ist, als lebten Margo und Georg auf einmal in einer Parallelwelt. Deshalb hat die Episode einen surrealen Charakter, der Georg keineswegs entgeht. Die Tatsache, dass sein ergaunertes Geld auf Margos Konto landet, legt den Verdacht nahe, er arbeite für sie. Das ist nicht sicher, aber schließlich hat er in dieser Parallelwelt, die nur aus Täuschung besteht, nur ein einziges Konto – das von Margo, die ihn vom Tode zurückgeholt und mit allem Notwendigen ausstaffiert hat. Nach dem Essen in der Wall Street verschwindet sie völlig von der Bildfläche, was ebenfalls etwas sonderbar ist. Ihre Figur vermittelt den Eindruck eines Schachtelteufelchens, das bei Bedarf aus der Versenkung erscheint.

_Geräusche und Musik_

Alle Geräusche sind natürlich aus der Realität entnommen und verleihen der Handlung den Anstrich von Filmqualität. Aber sie kommen nie den Dialogen in die Quere, sondern sind in dieser Hinsicht zurückhaltend.

Die Musik fungiert meist als Pausenfüller: Fetzige Gitarren, für die Markus Wienstroer verantwortlich zeichnet, und schließlich etwas wie Elektro-Rock. Mir gefielen mehr die Gitarren.

_Unterm Strich_

Welcher Hacker träumt nicht davon, den ganz großen Coup zu landen und sich ein für allemal zu sanieren? Georg Brand alias Viktor F. erhält in New York City die Chance seines Lebens – und nutzt sie ohne Gnade. Es wäre ganz nett, wenn er den Gewinn wenigstens einer wohltätigen Stiftung zukommen lassen würde, so wie es Warren Buffet mit der Bill & Melinda Gates Stiftung getan hat, aber nein. Im Jahr 2003 hat man davon noch nichts gehört, und so bleibt der schnöde Mammon auf seinem und Margos Konto. Das ist wenig witzig. Merke: Georg Brand ist nicht Robin Hood, klar? Dass besagte Margo mir nichts, dir nichts in der Versenkung verschwindet, wirkt ebenfalls nicht recht plausibel.

Das 73 Minuten lange Hörspiel ist von |Lübbe Audio| und |LPL records| natürlich gewohnt sorgfältig produziert worden und es gibt an der Technik nichts auszusetzen. Die Stimmen der Hollywoodschauspieler verleihen der ansonsten etwas trivialen und stellenweisen unplausiblen Handlung den nötigen Glanz.

|73 Minuten auf 1 CD|

Gaspard, Jan / Lueg, Lars Peter – Krebs-Macher, Die (Offenbarung 23, Folge 4)

_Bringt uns die Sonne um – oder die Sonnencreme? _

Was bisher bloße Verschwörungstheorie war, wird Realität: Die geheimnisvollsten Tragödien, die skrupellosesten Verbrechen werden entschlüsselt. Die Welt wird nicht mehr die gleiche sein, denn auch das letzte Rätselt wird gelöst.

Ein kleiner Sack mit Kaffeebohnen aus Jamaika. Hacker Tron hat ihn vor seinem Tod 1998 von seinem Urlaub mit Tatjana mitgebracht. Warum aber ist das kleine Säckchen an eine bekannte Hamburger Kosmetikfirma adressiert? Um warum sollte ein Berliner Chemiker die Sendung untersuchen? Student Georg Brand alias T-Rex wittert ein Geheimnis und nimmt die Fährte auf. Was er herausfindet, ist ebenso schändlich wie unglaublich – und bringt nicht nur ihn selbst in tödliche Gefahr … (Verlagsinfo)

_Der Autor_

Über Jan Gaspard ist nichts bekannt, und es scheint sich um ein Pseudonym zu handeln (siehe Webseite von LPL records). Jedenfalls zeichnet er nach Angaben des Booklets für „Idee, Konzeption, Recherche & Buch“ verantwortlich. Für die praktische Umsetzung dieser Steilvorlage sorgte hinsichtlich Regie, Produktion & Dramaturgie Lars Peter Lueg, seines Zeichens Verlagsleiter von LPL records. Für den „heiligen Geist“ in Form von „Inspiration“ sorgte Koproduzent Marc Sieper. (Es dürfte auch eine Menge „Transpiration“ gegeben haben, wenn man Thomas A. Edison glauben darf.) Schnitt, Musik und Tontechnik lagen in den kompetenten Händen von Andy Matern.

Andy Matern wird von zwei Spezialisten unterstützt. Markus Wienstroer bearbeitete die Gitarren – das Ergebnis kann sich wirklich hören lassen.

|1. Staffel von „Offenbarung 23“:|
1) [„Wer erschoss Tupac?“ 1934
2) [„Tupacs Geheimnis“ 1948
3) [„Die ‚Titanic‘ darf nie ankommen“ 2012
4) [„Die Krebs-Macher“ 2015

Einschub: [„Offenbarung 23 – Machiavelli“ 2472

|2. Staffel:|
5) [„Das Handy-Komplott“ 2576
6) [„Der Fußball-Gott“ 2577
7) [„Stonehenge“ 2590
8) [„Macht!“ 2591

|3. Staffel:|
9) [„Gier!“ 3104
10) [„Die traurige Prinzessin“ 3113
11) [„Die Hindenburg“ 3131
12) [„Der Piratenschatz“ 3136

|4. Staffel:|
13) [Das Wissen der Menschheit 3885
14) Das Bernsteinzimmer
15) Durst!
16) Krauts und Rüben

Mehr Infos: http://www.offenbarung23.de und http://www.vertraue-niemandem.net

_Die Sprecher_

In der Riege der Sprecher finden sich etliche einschlägig vorbelastete Herrschaften, die man schon aus dem Hause |LPL records| kennt. Als da wären:

David Nathan spricht die Hauptfigur Georg Brand alias T-Rex und klingt wie Johnny Depp.
Udo Schenk spricht den Chemiker Thomas Adams und klingt wie Kevin Spacey.
Marie Bierstedt spricht Tatjana Junk alias Nolo, die Freundin von „Tron“.
Detlef Bierstedt spricht den Reporter Kai Sickmann und klingt wie George Clooney am Telefon.
Dagmar Berghoff spricht eine Nachrichtensprecherin und klingt wie Dagmar Berghoff (logo!).
Dietmar Wunder spricht T-Rex’ besten Kumpel Kim Schmittke und klingt wie Cuba Gooding jr. bzw. Adam Sandler.
Till Hagen spricht Ian G. und klingt wie Jonathan Pryce in „Fluch der Karibik“.
Lutz Riedel spricht LKA-Mann Wim Banner und klingt wie Timothy „James Bond“ Dalton.
Torsten Michaelis spricht Tupac Amaru Shakur und klingt wie Wesley Snipes.
Benjamin Völz spricht Boris F. alias „Tron“.
Tilo Schmitz spricht Herrn Brand senior und klingt wie Ving Rhames oder Michael Clarke Duncan.
Friedrich Schoenfelder spricht die „Stimme der Wahrheit“.
Helmut Krauss ist der Erzähler und klingt verdächtig nach Marlon Brando oder Samuel L. Jackson.

_Vorgeschichte_

Der Berliner Informatikstudent Georg Brand, in Hackerkreisen als „T-Rex“ bekannt, ist auf eine Verbindung zwischen dem besten deutschen Hacker Boris F. alias „Tron“, und dem Rapper Tupac Shakur gestoßen. Alle möglichen Leute, die Geheimnisse aufdecken oder vertuschen wollen, interessieren sich auf einmal für T-Rex. Während Georg mit Trons ehemaliger Freundin Tatjana Junk alias Nolo anbandelt, meldet sich Tron quasi aus dem Jenseits: Er ist seit 1998 offiziell tot. Ist er das wirklich? Jedenfalls gibt Nolo Georg eine „Chiffre“ nach der anderen in die Hand. Chiffren sind eine Umschreibung für Hinweise auf die Geheimnisse, die Tron vor seinem Tod aufgedeckt hat – brisanter Stoff sozusagen.

_Handlung_

|PROLOG|: Georg Brands Vater bekommt von einem Professor (Jan Spitzer) eine schlecht Nachricht mitgeteilt: Er habe Hautkrebs. Aber nicht irgendeinen Hautkrebs, sondern den schlimmsten – das maligne Melanom, welches meist zum Tode führt. Wie konnte es dazu kommen?

Eine Nachrichtensprecherin verliest die Meldung, dass die Zahl der Deutschen, die jährlich an Hautkrebs erkranken, rasant ansteigen werde, folge man den Prognosen der Ärzteschaft und der Forscher. Die Ursachen seien ansteigende UV-Werte, verstärkte Nutzung von Solarien und Sonnenbrand bereits im Kindesalter.

|Haupthandlung|

Potztausend! Georg Brand hat Tatjana zum Frühstück ins Hotel Adlon ausgeführt – wie er sich als Student wohl DAS leisten kann? Die Schnüffelei nach Geheimnissen scheint ja lukrativ zu sein. Als Belohnung händigt sie ihm ein stinkendes Säckchen aus. Georg stutzt. Das Säckchen ist vom verblichenen Tron – der es auf Jamaika eigenhändig geklaut hatte – und enthält den edelsten Kaffee der Welt: Jamaica Blue Mountain. Etwas seltsam findet Georg nicht nur den müffeligen Geruch, sondern auch das Etikett auf dem Säckchen. Die Adresse stammt von einem bekannten deutschen Kosmetikkonzern, der seinen Sitz in Hamburg hat.

Preisfrage: Was, zum Kuckuck, fängt ein Kosmetikhersteller mit Kaffee an? Vielleicht weiß Thomas Adams mehr, meint Tatjana. Der hat die Kaffeebohnen nämlich anno ’97 chemisch analysiert. Und rein zufällig arbeitet Adams hier in der Bundeshauptstadt, an der Freien Universität.

Adams mag es nicht, sonntags bei der Arbeit gestört zu werden. Grantig hält er Georg einen Vortrag über polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe, kurz PAKs genannt. Sie sind krebserregend und entstehen bei Verbrennungsvorgängen unter Luftabschluss oder Luftmangel. Aber was haben sie mit Kaffeebohnen zu tun? Jedenfalls findet es Adams außerordentlich interessant, dass es Trons Säckchen noch gibt.

Aber warum war es an die Kosmetikfirma adressiert? Sollte es dort auf die Wirkungsweise von PAKs untersucht werden? Da der Server des Konzerns völlig abgeschirmt ist, müssen T-Rex und sein Verbündeter Ian G selbst hinfahren. Mit einem simplen Trick übertölpeln sie den Pförtner, schließen sich in einen Besprechungsraum ein, loggen ihre Laptops ein und machen sich im Firmennetz auf die Suche nach Kaffeebohnendokumenten.

Bingo! Stunden später stoßen sie auf ein Rundschreiben zu einem Geheimprojekt mit dem vielsagenden Titel „Sonnenkult“. Sieh mal einer an: Unter UV-Einstrahlung verhält sich Menschenhaut wie die Bohne einer bestimmten Kaffeesorte: Jamaica Blue Mountain. Beim Öffnen und Herunterladen der Datei lösen sie jedoch einen elektronischen Alarm aus und müssen sich aus dem Staub machen. Sie können gerade noch ihre Festplatten vor den elektronischen Killern der Firma retten.

T-Rex erhält eine CD – ausgerechnet vom Landeskriminalamt Brandenburg. Dort ist man offenbar sehr zufrieden mit seiner Arbeit. Na, toll! Leider kann er sich nix dafür kaufen und haut deswegen mal wieder Kai Sickmann vom Boulevardblatt an. Dem fehlen allerdings schlüssige Beweise. Also weiter. Auf der CD sind historische Hautkrebsfälle verzeichnet. Sie traten erstmals im 19. Jahrhundert auf, bei Kaminfegern, Seeleuten und Kohlearbeitern. Überall verrichteten die PAKs ihr teuflisches Werk: in geröstetem Fleisch, geröstetem Kaffee und an vielen anderen Orten, z. B. im Dieselruß.

Jetzt muss Georg nur noch die Beweiskette zwischen Hautkrebs, UV-Strahlen, PAKs und der Sonnenschutzcreme eines bestimmten Kosmetikkonzerns herstellen. Vielleicht stößt er dabei auf einen Hinweis, wieso bei seinem Vater Hautkrebs ausgelöst wurde.

Wieder einmal schaut er bei Chemikus Thomas Adams vorbei, den er mit den Hinweisen konfrontiert. Doch Adams reagiert nicht nur gewohnt ungehalten, sondern bedroht Georg sogar. Schon bald würden gewisse Herren aus Hamburg bei ihm vorbeischauen – oder besser noch: bei seinem Vater – wenn er nicht die Finger von dieser Sache lasse!

Georg braucht offenbar eine gute Lebensversicherung, und zwar schnell. Da fällt ihm auch schon jemand ein …

_Mein Eindruck_

Ich kenne den aktuellsten Stand der Forschung über PAKs und ihren Zusammenhang mit Hautkrebs und Sonnenmilch nicht. Das enthebt mich der Pflicht, den Wahrheits- oder auch nur Wahrscheinlichkeitsgehalt dieser Räuberpistole zu beurteilen, die uns Jan Gaspard auftischt. (Mal von dem Umstand abgesehen, dass ich keinen erhöhten Bedarf an Besuchen aus den Sicherheitsabteilungen gewisser Kosmetikkonzerne habe …)

|Erhöhte Komplexität|

Innerhalb der Hörspielreihe „Offenbarung 23“ behandelt diese Folge eine ungewöhnlich komplizierte Angelegenheit. Man muss zwar nicht Chemie studiert haben, um zu verstehen, was PAKs sind und was sie im menschlichen Körper anrichten können. Aber darum geht es ja nicht. Es geht um den Zusammenhang zwischen Sonnenmilch, UV-Strahlen und Hautkrebs. Die Kausalkette scheint auch dem Bundesumweltamt noch nicht ganz klar zu sein, geschweige denn dem Superschnüffler Georg Brand.

Er braucht jedenfalls eine Weile, bis er die Fakten auf die Reihe bekommt. Uns ergeht es nicht anders. Doch die Wahrheit, auf die er stößt, ist ungeheuerlich. Tron fand sie heraus, lehnte Bestechung ab – es geht schließlich um ein Milliardengeschäft mit Sonnenschutzmitteln und Kosmetika – und musste dafür wohl sterben.

|Nette Helferlein|

Etwas beunruhigend für Georg ist es natürlich, als sich herausstellt, dass er – ebenso wie Tatjana – auf Schritt und Tritt überwacht wird. Ein freundlicher Herr vom Landeskriminalamt: sein Freund und Helfer. Sein Verbündeter Ian G: sein Passwortgeber. Der Geist von Boris F: sein geistiger Leitstern. Was würde so ein Hacker wie Georg alias T-Rex nur machen, wenn er nicht solche netten Helferlein hätte?

|Ausblick|

Am Schluss gibt es noch die obligatorische Schnitzeljagd. Sie bildet den Übergang zur nächsten Folge „Das Handy-Komplott“, wenn es dann wieder heißt: „Die Wahrheit ist unsterblich“. Ob sie auch „irgendwo da draußen“ ist, muss sich erst noch herausstellen.

|Die Sprecher|

Es ist schon lustig, wenn man in einem Serienhörspiel all jene Schauspieler sprechen hört, die man sonst mit bildschirmfüllenden Actionkrachern oder großartigen Romanzen in Verbindung bringt: Wesley Snipes, Ving Rhames, Johnny Depp und George Clooney. Das hebt die Handlung, die ansonsten leicht etwas trivial hätte wirken können, doch gleich eine Stufe höher, verleiht ihr den Glanz von Hollywood.

Besonders David Nathan als T-Rex hat mir gefallen, denn man hört immer einen leichten ironischen Zungenschlag bei ihm heraus. Etwas Humor hat die Hörspielserie nämlich dringend nötig. Paranoia ist ja schön und gut, aber sie ist schwer die ganze Zeit zu ertragen.

|Geräusche und Musik|

Alle Geräusche sind natürlich aus der Realität entnommen und verleihen der Handlung den Anstrich von Filmqualität. Aber sie kommen nie den Dialogen in die Quere, sondern sind in dieser Hinsicht zurückhaltend.

Die Musik fungiert meist als Pausenfüller: Rapmusik, fetzige Gitarren, für die Markus Wienstroer verantwortlich zeichnet, und schließlich etwas wie Elektro-Rock. Mir gefielen mehr die Gitarren, weil ich mit Rap nur wenig anfangen kann.

_Unterm Strich_

Obwohl die Materie diesmal relativ kompliziert ist, kann auch der in Chemie wenig vorgebildete Laie verstehen, worum es geht und wie alles zusammenhängt. Weil diese Faktenfülle beim ersten Anhören nicht vollständig aufgenommen werden kann und so Missverständnissen Vorschub leistet, sollte man sich das Hörspiel unbedingt ein zweites, vielleicht sogar ein drittes Mal zu Gemüte führen.

Wieder einmal ist die Dramaturgie auf Spannung ausgelegt und nur hin und wieder schiebt sich ein humorvoll-ironisches Intermezzo dazwischen. Wer auf die Abenteuer von Hackern steht, kommt hier jedenfalls voll auf seine Kosten. Und für die Liebe ist auch noch ein wenig Platz.

Das Hörspiel ist von |Lübbe| und |LPL records| gewohnt sorgfältig produziert worden und es gibt absolut nichts daran auszusetzen – wie schade. Die Stimmen der Hollywoodschauspieler verleihen der ansonsten etwas trivialen Handlung den Glamour des Abenteuers.

|65 Minuten auf 1 CD|

Wer hat Angst vor Norma Jeane? (Offenbarung 23, Folge 26)

Marilyn Monroe war nur ein Fake!

Was bisher bloße Verschwörungstheorie war, wird Realität: Die geheimnisvollsten Tragödien, die skrupellosesten Verbrechen werden entschlüsselt. Die Welt wird nicht mehr die gleiche sein, denn auch das letzte Rätsel wird gelöst.

Was passierte wirklich in der Nacht auf den 5. August 1962 im Haus von Norma Jeane Mortenson, die unter ihrem Künstlernamen Marilyn Monroe zu einer der bekanntesten Persönlichkeiten des 20. Jahrhunderts wurde? Viele Indizien deuten auf Mord, findet der Berliner Hacker Georg Brand – alias T-Rex – bei seinen Nachforschungen heraus. Doch waren es wirklich die Kennedys, die hier eine kompromittierende Zeugin beseitigen wollten? Oder war es jemand ganz anderes, der den Kennedys den Tod des Filmstars zu seinem eigenen Nutzen in die Schuhe schieben wollte? Wer nur konnte diese ebenso schöne wie blitzgescheite Frau nicht am Leben lassen?

Wer hat Angst vor Norma Jeane? (Offenbarung 23, Folge 26) weiterlesen

Gaspard, Jan / Lueg, Lars Peter – Titanic darf nie ankommen, Die (Offenbarung 23, Folge 3)

_Rätsel hoch 2: Wer versenkte die |Titanic|?_

Was bisher bloße Verschwörungstheorie war, wird Realität: Die geheimnisvollsten Tragödien, die skrupellosesten Verbrechen werden entschlüsselt. Die Welt wird nicht mehr die gleiche sein, denn auch das letzte Rätsel wird gelöst.

Hat der Hacker Tron in geheimen Unterlagen der Versicherungsgesellschaft |Lloyd’s| brisante, aber unterschlagene Fakten zum Untergang der „Titanic“ gefunden? Hacker T-Rex nimmt die Spur auf und entdeckt Unglaubliches: Liegt am Ende gar nicht die „Titanic“ auf dem Grund des Atlantiks, sondern ihr havariertes Schwesterschiff „Olympic“, das „entsorgt“ werden sollte? Wer machte Profit beim Untergang des Luxusliners? Aber wie lässt man einen Ozeanriesen todsicher an einem Eisberg zerschellen? (Verlagsinfo)

_Der Autor_

Über Jan Gaspard ist nichts bekannt, und es scheint sich um ein Pseudonym zu handeln (siehe Webseite von LPL records). Jedenfalls zeichnet er nach Angaben des Booklets für „Idee, Konzeption, Recherche & Buch“ verantwortlich. Für die praktische Umsetzung dieser Steilvorlage sorgte hinsichtlich Regie, Produktion & Dramaturgie Lars Peter Lueg, seines Zeichens Verlagsleiter von |LPL records|. Für den „heiligen Geist“ in Form von „Inspiration“ sorgte Koproduzent Marc Sieper. (Es dürfte auch eine Menge „Transpiration“ gegeben haben, wenn man Thomas A. Edison glauben darf.) Schnitt, Musik und Tontechnik lagen in den kompetenten Händen von Andy Matern.

Andy Matern wird von zwei Spezialisten unterstützt. Markus Wienstroer bearbeitete die Gitarren – das Ergebnis kann sich wirklich hören lassen.

|1. Staffel von „Offenbarung 23“:|
1) [„Wer erschoss Tupac?“ 1934
2) [„Tupacs Geheimnis“ 1948
3) [„Die ‚Titanic‘ darf nie ankommen“ 2012
4) [„Die Krebs-Macher“ 2015

Einschub: [„Offenbarung 23 – Machiavelli“ 2472

|2. Staffel:|
5) [„Das Handy-Komplott“ 2576
6) [„Der Fußball-Gott“ 2577
7) [„Stonehenge“ 2590
8) [„Macht!“ 2591

|3. Staffel:|
9) [„Gier!“ 3104
10) [„Die traurige Prinzessin“ 3113
11) [„Die Hindenburg“ 3131
12) [„Der Piratenschatz“ 3136

|4. Staffel:|
13) [Das Wissen der Menschheit 3885
14) Das Bernsteinzimmer
15) Durst!
16) Krauts und Rüben

Mehr Infos: http://www.offenbarung23.de und http://www.vertraue-niemandem.net

_Die Sprecher_

In der Riege der Sprecher finden sich etliche einschlägig vorbelastete Herrschaften, die man schon aus dem Hause |LPL records| kennt. Als da wären:

David Nathan spricht die Hauptfigur Georg Brand alias T-Rex und klingt wie Johnny Depp.
Detlef Bierstedt spricht den Reporter Kai Sickmann und klingt wie George Clooney am Telefon.
Dagmar Berghoff spricht eine Nachrichtensprecherin und klingt wie Dagmar Berghoff (logo!).
Dietmar Wunder spricht T-Rex’ besten Kumpel Kim Schmittke und klingt wie Cuba Gooding jr. bzw. Adam Sandler.
Till Hagen spricht Ian G. und klingt wie Jonathan Pryce in „Fluch der Karibik“.
Lutz Riedel spricht LKA-Mann Wim Banner und klingt wie Timothy „James Bond“ Dalton.
Marie Bierstedt spricht Tatjana Junk alias Nolo, die Freundin von „Tron“.
Benjamin Völz spricht Boris F. alias „Tron“.
Tilo Schmitz spricht den Ausguck der „Titanic“ und klingt wie Ving Rhames oder Michael Clarke Duncan.
Simon Jäger spricht Jay Owen Philipps.
Helmut Krauss ist der Erzähler und klingt verdächtig nach Marlon Brando oder Samuel L. Jackson.
Friedrich Schoenfelder spricht die „Stimme der Wahrheit“.

_Vorgeschichte_

Der Berliner Informatikstudent Georg Brand, in Hackerkreisen als „T-Rex“ bekannt, ist auf eine Verbindung zwischen dem besten deutschen Hacker Boris F. alias „Tron“, und dem Rapper Tupac Shakur gestoßen. Alle möglichen Leute, die Geheimnisse aufdecken oder vertuschen wollen, interessieren sich auf einmal für T-Rex. Während Georg mit Trons ehemaliger Freundin Tatjana Junk alias Nolo anbandelt, meldet sich Tron quasi aus dem Jenseits: Er ist seit 1998 offiziell tot. Ist er das wirklich? Jedenfalls gibt Nolo Georg eine „Chiffre“ nach der anderen in die Hand. Chiffren sind eine Umschreibung für Hinweise auf die Geheimnisse, die Tron vor seinem Tod aufgedeckt hat – brisanter Stoff sozusagen.

_Handlung_

|PROLOG|: Mit mächtigen Rauschen fährt ein Ozeanriese vorüber. Dreimal darf man raten, welcher. Man hört von den unteren Decks der 3. Klasse irische Volksmusik herüberwehen. Da schreit der Ausguck: „Eisberg voraus!“ Metall kreischt, als es aufgerissen wird. Der Funker funkt, was die Morsetaste hergibt: „Save our souls!“ Und noch mehr. Viel mehr …

Es ist der 14. April 1912, und die Radionachrichtensprecherin (Dagmar Berghoff) gibt bekannt {auch wenn der Rundfunk erst ab 1920 langsam entwickelt wurde, Anm. d. Ed.}, dass sich 2322 Seelen an Bord des sinkenden Schiffes befänden und dass drei Schiffe, darunter die „Oceanic“, dem havarierten Schiff zu Hilfe eilen würden. Sie kommen leider etwas zu spät.

|Haupthandlung|

Samtag, 23:29: Georg Brand alias T-Rex sichtet zusammen mit seinem Kumpel Kai Schmittke den Mailaustausch zwischen Tron und Tupac aus dem Jahr 1997. Es geht um die „Titanic“, die bei der Versicherungsgesellschaft |Lloyd’s| in London versichert war. Tron stellte die Frage: Sollte die Identität der „Titanic“ vertuscht werden? Warum und wozu?

Vielleicht kann Tatjana Junk einen Hinweis liefern. Sie liegt in der Berliner Charité und T-Rex bewundert ihre sexy Antithrombosestrümpfe. Vielleicht auch etwas anderes. Jedenfalls weiß sie, dass Tron ein geheimes Raubvideo hatte, das Robert Ballard, der Entdecker des [Titanic-Wracks, 1094 heimlich bei der Vorpremiere von Camerons Film anno 1997 aufgenommen hat. Tron stellte es ins Netz, und der Download von 190 Minuten Video dauert ewig. Doch die Datei ist sauber – seltsam.

Vielleicht bringt der Zentralrechner von |Lloyd’s| mehr. Ian G, der die elektronischen Hinterlassenschaften von Tron verwaltet, gibt T-Rex das Passwort, aber nicht daheim geht ein Hacker online, sondern im Internet-Café. Na, so ein Zufall: Der Nebensitzer interessiert sich penetrant fürs T-Rex’ Einbruch in den |Lloyd’s|-Rechner. Und er ist ebenfalls drin! Gestatten: Jay Owen Philipps aus London, Student in Berlin und – welch’ Zufall – sein Opa war in den Skandal um den Untergang der Titanic verwickelt. Und des Opas Bruder war der Funker, der auf der Titanic sein letztes Morsezeichen absetzte …

Jay gibt ein paar Ungereimtheiten zum Besten, dass T-Rex die Spucke wegbleibt. So war etwa die Versicherungspolice für die nagelneue Titanic ebenso hoch wie für ihr havariertes Schwesterschiff, die Olympic. Doch den Schaden der Olympic bezahlte die Versicherung nicht, und die Reederei |White Star Line| musste selbst blechen. Was lag also näher, als die ebenfalls luxuriös ausgestattete Olympic als Titanic zu tarnen und quasi zu versenken, um mit der Versicherungssumme, immerhin eine Million Pfund, also hundert Mio. Dollar, den großen Reibach zu machen?

Das Problem ist nur: Wie stellt man es an, dass ein Ozeanriese mit Volldampf in ein gefährliches Eisbergfeld rauscht und dann auch noch zielsicher einen solchen rammt? Es gibt eine Methode, und sie ist einfach genial.

Um aber festzustellen, ob die Schiffe wirklich vertauscht wurden, erweist sich das Video als hilfreich. Denn Robert Ballard handelte offenbar im Auftrag von |Lloyd’s| und prüfte als allererstes die Bauteilenummern des Schiffes, das er auf dem Grund des Atlantiks vorfand.

Für Zahlen hat Nolo aber rein gar nichts übrig, als sie den Film anschaut, sondern nur, wie schön Leonardo DiCaprio im Film stirbt: „Muss Liebe schön sein!“ Die beiden Jungs, Georg und Kim, stöhnen unisono auf.

_Mein Eindruck_

Ist es natürlich, dass sich ein Hacker in ein Internet-Café setzt, um in einen Großrechner einzubrechen? Das will mir nicht ganz einleuchten, vor allem, wenn er dabei seinen eigenen Laptop benutzt. Noch einen Tick seltsamer ist es dann, wenn sich sein Nebensitzer (oder Hintermann oder was auch immer) als genau der optimale Stichwortgeber hinsichtlich eben dieses Großrechners und seiner Inhalte entpuppt.

Das kann natürlich kein Zufall sein, schon klar, und Jay Owen Philipps ist ja auch extra auf Georg Brand angesetzt worden. Aber es gibt ja auch Methoden, den Kontakt etwas diskreter herzustellen als am Tatort eines Verbrechens.

Da sind mir die Szenen mit der kessen Tatjana Junk doch wesentlich lieber. Sie trägt doch einiges zur Erschließung des Geheimnisses bei, indem sie das Raubvideo erwähnt. Zweitens scheint T-Rex, der einsame Reiter der Datenautobahn, endlich eine ebenso schlaue Gefährtin zu bekommen. Dass sie das Herz auf dem rechten Fleck hat, bewies sie bereits in den Folgen 1 und 2 und jetzt noch einmal während der Vorführung des „Titanic“-Films.

Das Geheimnis, das den Untergang der Titanic bis heute umgibt – es gibt dazu eine Reihe von Webseiten – erweist sich auch für T-Rex als schier unergründlich. Es gibt wie immer zahlreiche Verdächtige, eine Unmenge Hinweise auf Ungereimtheiten und folglich eine ganze Reihe von Verbindungen zwischen Verdächtigen und Fakten, die den Verdacht auf eine oder mehrere Verschwörungen nahe legen. Darauf bereitet den Hörer bereits einer der Prologe vor: „Die Wahrheit ist unsterblich“, aber offenbar gibt es jede Menge Geheimniskrämer, die sie uns vorenthalten wollen.

|Santa Paranoia|

Denn dies ist die Triebfeder aller Verschwörungstheorien: Vertraue niemandem und gib dich niemals mit dem bisschen zufrieden, das man dir offiziell aushändigt. Denn nichts ist so, wie es zunächst scheint. Und wenn man dir beweist, dass es keine Verschwörung gibt, dann ist das genau der Beweis, der noch nötig war, um zu erklären, wie raffiniert die Verschwörung doch ist und wie hoch sie reicht. Dass du paranoid bist, heißt ja noch nicht, dass sie nicht hinter dir her sind …

|Die Offenbarung der Seifenoper|

Nun ja, auch der Hacker kann schließlich eine Seifenoper genießen, nur darf es um Himmels willen nicht die „Lindenstraße“ sein, wo sich seine Phantasie austobt, sondern mindestens die Datenautobahn. Das höchste Mysterium in dieser Welt ist der Code. Je besser und kniffliger der Code, desto wertvoller das Geheimnis, das er hütet. T-Rex’ Suche gleicht der Queste nach dem Heiligen Gral: Je mehr Codes er knackt, desto höher die (erhoffte) Ebene der Erkenntnis.

Doch wo liegt die höchste Ebene? Ist das letzte Code-Wort bei Gott, wie uns der Evangelist Johannes in seiner „Offenbarung“ weismachen wollte? Oder ist der höchste Code bei Tron? Das zumindest will uns die „Offenbarung 23“ weismachen. Und jeder, der den Film „23“ gesehen hat, kann natürlich sofort etwas mit diesem Titel anfangen.

|Die Sprecher|

Es ist schon lustig, wenn man in einem Serienhörspiel all jene Schauspieler sprechen hört, die man sonst mit bildschirmfüllenden Actionkrachern oder großartigen Romanzen in Verbindung bringt: Wesley Snipes, Ving Rhames, Johnny Depp und George Clooney. Das hebt die Handlung, die ansonsten leicht etwas trivial hätte wirken können, doch gleich eine Stufe höher, verleiht ihr den Glanz von Hollywood.

Besonders David Nathan als T-Rex hat mir gefallen, denn man hört immer einen leichten ironischen Zungenschlag bei ihm heraus. Etwas Humor hat die Hörspielserie nämlich dringend nötig. Paranoia ist ja schön und gut, aber sie ist schwer die ganze Zeit zu ertragen. Diesmal gibt es auch einen Schuss Romantik, als sich Georg offensichtlich nicht nur in Tatjanas Beine verliebt.

|Geräusche und Musik|

Alle Geräusche sind natürlich aus der Realität entnommen und verleihen der Handlung den Anstrich von Filmqualität. Aber sie kommen nie den Dialogen in die Quere, sondern sind in dieser Hinsicht zurückhaltend.

Die Musik fungiert meist als ein Pausenfüller: Rapmusik, fetzige Gitarren, für die Markus Wienstroer verantwortlich zeichnet, und schließlich etwas wie Elektro-Rock. Mir gefielen mehr die Gitarren, weil ich mit Rap nur wenig anfangen kann.

_Unterm Strich_

Seit dem Mega-Erfolg von James Camerons „Titanic“-Film (dazu dürfte es wohl keine Fortsetzung geben …) ist das tragische Schicksal des Ozeanriesen im Bewusstsein eines jeden Kinogängers verankert. Aber war dieses Schicksal wirklich so tragisch? „Offenbarung 23“ legt uns nahe, dass die Eisbergkollision mit voller Absicht geschah. Wer dahinter steckt, wird haarklein auseinander klamüsert, und wer dabei ein klein wenig den Überblick verliert, muss die Geschichte eben noch einmal hören.

Ein Lichtblick ist jedoch, dass das im Hörspiel agierende Personal sehr eng begrenzt ist: etwa eine Handvoll Leute, die etwas Wesentliches zu sagen haben. Es gibt zwar eine Fülle von Fakten und Vermutungen, aber es wird immer wieder die Frage gestellt, was das im Endeffekt zu besagen hat. Sehr gut finde ich, dass T-Rex die Sache nicht am Ende auf sich beruhen lässt, sondern dass jemand – er selbst oder ein Kontakt – einem Geologen in den USA eine E-Mail mit dem entscheidenden Hinweis schickt. Ein Ende der Ermittlungen ist also vorerst nicht abzusehen – zugunsten der Wahrheit.

Das Hörspiel ist von |Lübbe| und |LPL records| gewohnt sorgfältig produziert worden und es gibt absolut nichts daran auszusetzen – wie schade. Die Stimmen der Hollywoodschauspieler verleihen der ansonsten etwas trivialen Handlung den Glamour des Abenteuers.

|65 Minuten auf 1 CD|

Gaspard, Jan / Lueg, Lars Peter / Sieper, Marc – Menschenopfer (Offenbarung 23, Folge 18)

_Das Kind Europas, ruchlos gemeuchelt_

Was bisher bloße Verschwörungstheorie war, wird Realität: Die geheimnisvollsten Tragödien, die skrupellosesten Verbrechen werden entschlüsselt. Die Welt wird nicht mehr die gleiche sein, denn auch das letzte Rätselt wird gelöst.

Seit fast zwei Jahrhunderten streitet die Fachwelt darüber, wer das Findelkind Kaspar Hauser wirklich war. Hochstapler oder Königssohn? Warum wurden auf den erst so unbeholfenen, dann überraschend begabten jungen Mann so viele Attentate verübt, von denen ihm schließlich doch eines zum Verhängnis wurde? Ein kleines zerbrochenes Holzpferd und ein lange verschollen geglaubter orientalischer Dolch weisen den Weg in die Gegenwart zu einem großen Nachrichtenmagazin, das auch heute noch gerne die Wahrheit verschleiern würde. Die Frage ist: Welche Wahrheit? Und warum ist diese so gefährlich?

_Der Autor und die Macher_

Jan Gaspard ist ein Pseudonym. Der reale Mensch hat immerhin eine Mailadresse – das ist doch schon mal was. Laut Verlag soll der Rechercheur für Unternehmer wie Axel Springer, Ross Perot, Rupert Murdoch und sogar Dick Cheney gearbeitet haben. Wer’s glaubt, sollte ihn engagieren. Er zeichnet für „Idee, Konzeption, Recherche & Buch“ verantwortlich.

Für die praktische Umsetzung dieser Steilvorlage sorgte hinsichtlich Regie, Produktion & Dramaturgie Lars Peter Lueg, seines Zeichens Verlagsleiter von |LPL records|. Für den „heiligen Geist“ in Form von „Inspiration“ sorgte Koproduzent Marc Sieper. Schnitt, Musik und Tontechnik lagen in den kompetenten Händen des preisgekrönten [Andy Matern.]http://www.andymatern.de/ Markus Wienstroer bearbeitete die Gitarren in der Titelmelodie – das Ergebnis kann sich wirklich hören lassen. Die Aufnahmeleitung oblag Anno Storbeck.

|1. Staffel von „Offenbarung 23“:|
1) [„Wer erschoss Tupac?“ 1934
2) [„Tupacs Geheimnis“ 1948
3) [„Die ‚Titanic‘ darf nie ankommen“ 2012
4) [„Die Krebs-Macher“ 2015

Einschub: [„Offenbarung 23 – Machiavelli“ 2472

|2. Staffel:|
5) [„Das Handy-Komplott“ 2576
6) [„Der Fußball-Gott“ 2577
7) [„Stonehenge“ 2590
8) [„Macht!“ 2591

|3. Staffel:|
9) [„Gier!“ 3104
10) [„Die traurige Prinzessin“ 3113
11) [„Die Hindenburg“ 3131
12) [„Der Piratenschatz“ 3136

|4. Staffel:|
13) [Das Wissen der Menschheit 3885
14) [Das Bernsteinzimmer 3887
15) [Durst! 3900
16) [Krauts und Rüben 3934

|5. Staffel:|
17) [Die Waterkant-Affäre 4340
18) Menschenopfer
19) Angst!
20) Die Pyramiden-Saga

Mehr Infos: http://www.offenbarung23.de und http://www.vertraue-niemandem.net.

_Die Sprecher_

In der Riege der Sprecher finden sich etliche einschlägig vorbelastete Herrschaften, die man schon aus dem Hause |LPL records| kennt.

|Die Rollen und ihre Sprecher:|

„Stimme der Wahrheit“: Friedrich Schoenfelder (David Niven, Vincent Pryce, Peter Cushing)
Erzähler: Helmut Krauss (Marlon Brando, James Earl Jones)
Georg Brand alias T-Rex: David Nathan (Johnny Depp, Christian Bale)
Wim Banner: Lutz Riedel (Timothy Dalton, Richard Gere)
Leo: Tobias Kluckert (Seth Rogen, Tyrese Gibson)
Reporterin: Ulrike Hübschmann (Schauspielerin & Sprecherin für Dokus und Hörbücher)
Ian G: Till Hagen (Kevin Spacey, Billy Bob Thornton)
Kim Schmittke: Dietmar Wunder (Cuby Gooding jr., Don Cheadle, Adam Sandler)
Entführer: Lutz Schnell (Kevin Chapman)
Süßes Mädel: Susanne Bassfeld (Moderatorin für |GIGA|)
Lustiger Passant: Felix Rick (Moderator für |GIGA|)
Boris F. alias Tron: Benjamin Völz (Keanu Reeves, James Spader, David Duchovny …)

_Vorgeschichte_

Der Berliner Informatikstudent Georg Brand, in Hackerkreisen als „T-Rex“ bekannt, ist auf eine Verbindung zwischen dem besten deutschen Hacker Boris F. alias „Tron“ und dem Rapper Tupac Shakur gestoßen. Alle möglichen Leute, die Geheimnisse aufdecken oder vertuschen wollen, interessieren sich auf einmal für T-Rex. Während Georg mit Trons ehemaliger Freundin Tatjana Junk alias Nolo anbandelt, meldet sich Tron quasi aus dem Jenseits: Er ist seit 1998 offiziell tot. Ist er das wirklich? Jedenfalls gibt Nolo Georg eine „Chiffre“ nach der anderen in die Hand. Chiffren sind eine Umschreibung für Hinweise auf die Geheimnisse, die Tron vor seinem Tod aufgedeckt hat – brisanter Stoff sozusagen.

_Handlung_

Am Ende von Episode 17 hat der zwielichtige Ian G unseren Helden Georg Brand alias T-Rex bei einem Geiselaustausch in Empfang genommen. Jetzt hypnotisiert er sein Opfer und programmiert es mit posthypnotischen Befehlen: eine willenlose Marionette. Aber für wie lange?

Auf einem Platz der großen und großartigen Stadt Berlin tritt ein seltsamer, stammelnder Mann auf. Mehrere Kerle sprechen ihn an, doch der Mann stammelt immer nur „Banner“. Auf seinen Zetteln, die er ihnen zeigt, steht „Kaspar Hauser“ und „Kommissar Wim Banner anrufen“. Ein junger Punk, der sich später Leo nennt, nimmt sich des Mannes an und begleitet die Polizei, die schließlich eintrifft und „Kaspar Hauser“ aufs Revier bringt.

Montag, 18:23 Uhr. Als Banner das Verhörzimmer betritt, erkennt er den Fremden sofort. Es ist Georg Brand. Leo erklärt Banner, dass der Mann offensichtlich einer Gehirnwäsche unterzogen wurde, denn es sei kein Simulant. Hypnose? Yep, so wie beim echten [Kaspar Hauser]http://de.wikipedia.org/wiki/Kaspar__Hauser im 19. Jahrhundert. Damals wurde das „Mesmerismus“ genannt. Leo empfiehlt, durch Hypnose die blockierten Erinnerungen freizulegen.

Dienstag, 08:23 Uhr. Als Banner und Leo Georg in seine Studentenbude bringen und Georgs Kumpel Kim Schmittke eintritt, geht Georg brüllend auf ihn los! Banner hält sich raus und lässt die beiden sich bis zu einem Unentschieden prügeln. Als sie allein sind, gelingt es Georg, sich zu erinnern, und er berichtet, was ihm widerfahren ist. Kim ist ziemlich von den Socken. Was für eine Sauerei ist das jetzt schon wieder? Was hat Kaspar Hauser mit Uwe Barschel zu tun? Der STERN sagt, beides seien Falschmeldungen. Kann ja wohl nicht sein, denn Kaspar Hauser gab es wirklich. Er wurde 1831 in Ansbach auf offener Straße ermordet.

Kim und Georg begeben sich auf den Pariser Platz vor dem Brandenburger Tor. Überall Botschaften und Banken – ob uns das etwas sagen sollte? Sie warten bis Dienstschluss, dann brechen sie in die Redaktionsräume eines bekannten Nachrichtenmagazins ein, das nicht der STERN ist. Kim weiß gleich, wie man das Alarmsystem überlistet (mit dem Passwort „Apfel“), dann können sie sich über die Akten im Archiv hermachen.

Bingo! [Stéphanie de Beauharnais]http://de.wikipedia.org/wiki/St%C3%A9phanie__de__Beauharnais wurde von Mister Napoleon (ihrem Adoptivvater) in Karlsruhe geschwängert, das Ergebnis war Kaspar Hauser – daher wurde er „das Kind Europas“ genannt. Aber warum wurde er in Ansbach ermordet, als Napoleon längst tot war? Sollte Kaspar von der französischen Thronfolge ausgeschlossen werden? Und wo war er fast zwanzig Jahre lang, bevor er 1828 als „Erbprinz von Baden“ auftrat?

Eine Frau um die vierzig tritt in die Redaktion und ertappt unsere beiden Helden auf frischer Tat. Klick, ein Foto dokumentiert ihre Missetaten. Nun müssen sie ihr alles haarklein erklären. Machen sie doch gerne, und es lohnt sich: Sie bekommen die komplette [Hauser-Story]http://www.bad-bad.de/kasparhauser/ zu hören.

_Mein Eindruck_

Die Parallelen zwischen dem hypnotisierten Georg Brand und Kaspar Hauser werden mit einem ziemlich großen Zaunpfahl aufgezeigt, damit auch jeder kapiert, was Ian G erreichen will. Der Trick mit der Hypnose wird auf Georg ebenso wie offenbar auf Kaspar angewendet und beide gehorchen einer unbekannten Programmierung. Doch wozu die Parallele und dann auch noch in aller Öffentlichkeit? Ian G stellt indirekt die Frage nach Georgs Vater, den wir eigentlich schon in der Episode 4 „Die Krebsmacher“ kennen gelernt zu haben glaubten.

Aber nein: Georg ist möglicherweise das uneheliche Kind von keinem Geringeren als dem früheren Bundeskanzler [Willy Brandt.]http://de.wikipedia.org/wiki/Willy__Brandt (Man beachte die Namensähnlichkeit.) Natürlich kann es nicht mehr um Thronfolge gehen, aber was soll dann das Theater? Das fragt sich der Hörer auch noch am Schluss, wenn Ian G etwas von „die Vertreter Europas aus ihren Löchern“ locken faselt.

Es hätte wenig Sinn, die ganze Theorie hinter dem Schicksal Kaspar Hausers zu referieren. Sie hat offenbar lediglich den Sinn, dem Hörer klarzumachen, dass Europas Machthaber heute wie damals im Jahr 1831, als Europa neu geordnet wurde, nicht davor zurückschrecken würden, einen politischen Mord zu begehen. Dazu hätte es aber die Kaspar-Hauser-Story nicht gebraucht, denn das wussten wir ja schon vorher. Man muss nur den Fall des Russen [Alexander Litwinenko 3925 betrachten, der in London mit Plutonium vergiftet wurde und dessen Mörder bis heute nicht belangt werden kann.

Das letzte Drittel des Hörspiel dreht sich wieder mal um Gaspards Lieblingssteckenpferd: die Freimaurer. Überall in Berlin sind wieder mal Symbole versteckt, als wäre die Hauptstadt ein riesiges Freiluft-Puzzle. Und eines dieser Puzzlestücke ist offenbar ein Gemälde an der Berliner Mauer, das die Eastside Gallery genannt wird. Hier sei laut Hörspiel Kaspar Hauser zu sehen, der in Flammen steht: „Waiting for a new Prometheus“ heißt das Wandgemälde von einem Ungarn. Höchste Zeit, sich das mal anzusehen.

_Unterm Strich_

Das 73 Minuten lange Hörspiel hat mich auf weite Strecken recht gut unterhalten, insbesondere der Einbruch in die Redaktion, und die Theorien über den armen Kaspar Hauser ergeben durchaus ihren garstigen Sinn. Aber manchmal fragte ich mich schon, was der Rest alles soll. So etwa dann, wenn der Mythos von Europa auf dem Stier sowie die Sache mit dem Tempel Salomo in Jerusalem aufs Tapet gebracht wird.

Sie Sache mit dem undurchsichtigen Ian G und seinen Machenschaften will mir immer noch nicht ganz einleuchten. Er ist wohl als der große Manipulator anzusehen, aber nach einer Weile müsste sich doch auch mal Georg wundern, warum Ian G ihm all diese Wunderdinge über die ach so finstere Vergangenheit der Bundesrepublik Deutschland erzählt.

Im Übrigen finde ich die Aufklärungsabsicht des Autors geradezu rührend. Glaubt der Mann denn wirklich, er könne irgendetwas bewirken? Wahrscheinlich eh nicht, aber unterhaltsam und ein ganz klein wenig informativ sind seine Geschichten dann schon.

Das Hörspiel ist von |Lübbe Audio| und |LPL records| gewohnt sorgfältig produziert worden und ich habe an der Technik nichts auszusetzen. Die Stimmen der Hollywoodschauspieler verleihen der gewohnt abwechslungsreichen Handlung etwas Filmglamour. Die Story wartet mit Verschwörungstheorien, Kurzinfos, Hacker-Eskapaden und allerlei zwielichtigen Aktionen auf.

|72:43 Minuten auf 1 CD|
http://www.lpl.de
http://www.luebbe-audio.de

Gaspard, Jan / Lueg, Lars Peter – Tupacs Geheimnis (Offenbarung 23, Folge 2)

_Fallen Berliner Girls in Ohnmacht?_

In Berlin wird Hacker-Legende Tron, mit bürgerlichem Namen Boris F., erhängt in einem Park aufgefunden. In Las Vegas töten mehrere Schüsse den berühmten Rapper Tupac Amaru Shakur. Eine geheimnisvolle CD bildet offensichtlich eine Verbindung zwischen den beiden Todesfällen. Oder ist es bloß ein raffiniert eingefädeltes Täschungsmanöver? Denn Trons Anrufbeantworter nimmt immer noch Nachrichten entgegen, und die Stimme auf der CD könnte die von Tupac sein. Der Hacker T-Rex geht der Sache auf den Grund – und bringt dadurch sich und andere in Lebensgefahr.

_Der Autor_

Über Jan Gaspard ist nichts bekannt, und es scheint sich um ein Pseudonym zu handeln. ((siehe Webseite von LPL-Records!)) Jedenfalls zeichnet er nach Angaben des Booklets für „Idee, Konzeption, Recherche & Buch“ verantwortlich. Für die praktische Umsetzung dieser Steilvorlage sorgte hinsichtlich Regie, Produktion & Dramaturgie Lars Peter Lueg, seines Zeichens Verlagsleiter von LPL records. Für den „heiligen Geist“ in Form von „Inspiration“ sorgte Koproduzent Marc Sieper. (Es dürfte auch eine Menge „Transpiration“ gegeben haben, wenn man Thomas A. Edison glauben darf.) Schnitt, Musik und Tontechnik lagen in den kompetenten Händen von Andy Matern.

Da die Rap-Musik eine große Rolle spielt, wird Matern von zwei Spezialisten unterstützt. Markus Wienstroer bearbeitete die Gitarren – das Ergebnis kann sich wirklich hören lassen. Als Rapper treten mit einem eigenen Song auf: Henning Brix & Lars Michaelis.

|1. Staffel von „Offenbarung 23“:|
1) [„Wer erschoss Tupac?“ 1934
2) [„Tupacs Geheimnis“ 1948
3) [„Die ‚Titanic‘ darf nie ankommen“ 2012
4) [„Die Krebs-Macher“ 2015

Einschub: [„Offenbarung 23 – Machiavelli“ 2472

|2. Staffel:|
5) [„Das Handy-Komplott“ 2576
6) [„Der Fußball-Gott“ 2577
7) [„Stonehenge“ 2590
8) [„Macht!“ 2591

|3. Staffel:|
9) [„Gier!“ 3104
10) [„Die traurige Prinzessin“ 3113
11) [„Die Hindenburg“ 3131
12) [„Der Piratenschatz“ 3136

|4. Staffel:|
13) [Das Wissen der Menschheit 3885
14) Das Bernsteinzimmer
15) Durst!
16) Krauts und Rüben

Mehr Infos: http://www.offenbarung23.de und http://www.vertraue-niemandem.net

_Die Sprecher_

In der Riege der Sprecher finden sich etliche einschlägig vorbelastete Herrschaften, die man schon aus dem Hause LPL records kennt. Als da wären:

Torsten Michaelis spricht Tupac Amaru Shakur und klingt wie Wesley Snipes.
David Nathan spricht die Hauptfigur Georg Brand alias T-Rex und klingt wie Johnny Depp.
Detlef Bierstedt spricht den Reporter Kai Sickmann und klingt wie George Clooney am Telefon.
Dagmar Berghoff spricht eine Nachrichtensprecherin und klingt wie Dagmar Berghoff (logo!).
Dietmar Wunder spricht T-Rex’ besten Kumpel Kim Schmittke.
Marie Bierstedt spricht Tatjana Junk alias Nolo, die Freundin von „Tron“.
Benjamin Völz spricht Boris F. alias „Tron“.
Tilo Schmitz spricht Tom alias Mista Beat und klingt wie Ving Rhames oder Michael Clarke Duncan.
Helmut Krauss ist der Erzähler und klingt verdächtig nach Marlon Brando oder Samuel L. Jackson.

_Kurzinhaltsangabe zu „Wer erschoss Tupac?“_

Hacker T-Rex hat eine seltsame CD geschenkt bekommen, auf der ein deutscher Song des 1996 ermordeten US-Rappers Tupac Shakur zu hören ist. Im Hintergrund erklingt außerdem eine Botschaft des deutschen Hackers Tron, der 1998 ebenfalls eines vorzeitigen Todes starb. Allerlei finstere Gestalten sind hinter der CD her, und T-Trex trägt einige Blessuren davon. Was steckt dahinter?

_Handlung_

Über Trons ehemalige Freundin Nolo alias Tatjana Junk gelingt es T-Rex, Trons Verschlüsselungs-Software von einem Kontakt aus einem Chatroom zu erhalten. Mit diesem „Ian G“ habe Tron des Öfteren Kontakt gehabt, behauptet der Unbekannte. Die Codebreaker-Software setzt T-Rex auf den Text an, der sich in Tupacs Song „Capture“ verbirgt. Es ergeben sich zwei lange Zeichenfolgen. Wofür? Handelt es sich um Nummernkonten – oder einfach nur um Mail-Accounts? Aber Superhacker Tron hatte mehr als 200 Mail-Accounts!

Ein Polizist vom Landeskriminalamt warnt T-Rex, die Finger von der Sache zu lassen. Er geht zu Nolo, die in einem Reisebüro namens „Southern Cross“ arbeitet, das einem Araber namens Husein gehört. Sie kennt Wim Banner, den Polizisten, gut. Er überwacht sie. Seit fünf Jahren, seit Trons mysteriösem Tod im Park.

Danach taucht Ian G am hellichten Tag auf der Straße auf und will T-Rex helfen. Das hält dieser zunächst für einen guten Witz, denn er kann eigentlich niemandem mehr trauen. Aber Ian G hat Zugang zum Computerraum einer nahen Bank und – o Wunder! – schleust T-Rex ein. Sofort lassen sie die Zeichenfolgen durch die Mainframe-Rechner dechiffrieren – nichts. Sie müssen fliehen, als ein Wachmann auftaucht.

T-Rex ist mächtig nervös, als Wim Banner auf seiner Matte steht und ihm ein Überwachungsfoto aus der Bank zeigt. Aber noch nervöser wird er, als Tron ihm eine Nachricht ins Handy spricht: „Folge dem allsehenden Auge! Finde Machiavelli!“ Was hat das zu bedeuten? Seit wann melden sich die Toten zurück?

_Mein Eindruck_

Allmählich lösen sich einige Rätsel, aber weitere ergeben sich. Nicht alle Lösungen erscheinen plausibel, aber was wäre ein Thriller, wenn sich Hinz und Kunz den weiteren Verlauf der Handlung an drei Fingern ausrechnen könnten? Genau: nichts. Also gibt es allerlei unwahrscheinliche Wendungen. Und so darf es nicht wirklich überraschen, wenn Tote wieder auferstehen und sich bei T-Rex auf dem Handy melden.

Plausibel finde ich immerhin, dass Trons Ex-Freundin Nolo alias Tatjana Junk ihn nicht gleich in ihr Bettchen einlädt, wenn er ihr eine banale Silberscheibe schenkt. Reichlich seltsam finde ich hingegen, dass die Süße einen mittelschweren Schock erleidet, als ein paar Gorillas auftauchen und T-Rex in die Mangel nehmen und verschleppen. Man sollte erwarten, zeitgenösische Mädels wären ein wenig abgebrühter. Schließlich liegt Berlin ja nicht auf Wolke sieben.

Auch die Szene im Computerraum der Bank wirkt nicht wirklich echt. Kann es so einfach sein, während der Mittagspause kurz mal in den Rechnerraum einer Großbank hineinzuspazieren und die CPU-Leistung der Kisten fürs Codeknacken auszureizen? Nicht wirklich. Das findet schließlich auch T-Rex und hält es für gut möglich, dass sein neuer „Kumpel“ Ian G das Ganze inszeniert hat. Aber für wen? Denn nun hat das Landeskriminalamt T-Rex in der Hand. Es gibt ein paar Sprichwörter über Fremde, die mit Geschenken kommen …

An solchen Stellen überlistet das Hörspiel den Hörer, und so sollte es auch in einem clever entworfenen Thriller sein: falsche Fährten, falsche Identitäten usw. Hauptsache, unser Held hat das Herz auf dem rechten Fleck, dann ist alles in Butter.

|Die Sprecher|

Es ist schon lustig, wenn man in einem Serienhörspiel all jene Schauspieler sprechen hört, die man sonst mit bildschirmfüllenden Actionkrachern oder großartigen Romanzen in Verbindung bringt: Wesley Snipes, Ving Rhames, Johnny Depp und George Clooney. Das hebt die Handlung, die ansonsten leicht etwas trivial hätte wirken können, doch gleich eine Stufe höher, verleiht ihr den Glanz von Hollywood. Besonders David Nathan als T-Rex hat mir gefallen, denn man hört immer einen leichten ironischen Zungenschlag bei ihm heraus. Etwas Humor hat die Hörspielserie nämlich dringend nötig. Paranoia ist ja schön und gut, aber sie ist schwer die ganze Zeit zu ertragen.

|Geräusche und Musik|

Alle Geräusche sind natürlich aus der Realität entnommen und verleihen der Handlung den Anstrich von Filmqualität. Aber sie kommen nie den Dialogen in die Quere. Die Musik ist meist ein Pausenfüller: Rapmusik oder fetzige Gitarren. Mir gefielen mehr die Gitarren, weil ich mit Rap nur wenig anfangen kann. Das Ende der CD hält wie gesagt den Song „Capture“ bereit. Allerdings muss sich der Zuhörer ein wenig gedulden: Erst nach einer Pause von einer halben Minute beginnt das Stück.

_Unterm Strich_

Würde ein amerikanischer Rapper wirklich deutsch singen? Mit dieser Prämisse steht und fällt eigentlich die Glaubwürdigkeit dieser Doppelfolge. Kein Wunder, dass mehrere Male Elvis zitiert wird, der ja schließlich auch das unsägliche „Muss i denn (zum Städtele hinaus)“ aufgenommen habe. Nur wenn man diese Prämisse akzeptiert (und ich tu’s nicht), ist die Story einigermaßen akzeptabel. In Folge 2 nimmt die Story ein paar weitere unwahrscheinliche Wendungen, so dass die Spannung erhalten bleibt.

Was mich aber an T-Rex wirklich stört – und womit sein Kumpel Kim kein Problem hat – sind seine Frauen, oder vielmehr die auffällige Abwesenheit derselben. Vielleicht ist T-Rex ja die Reinkarnation von Spider-Man, der auch am Schluss das Mädel (Mary Jane) verschmäht, allerdings aus Liebe.

Für wen sind Rapper und Hacker eigentlich noch Helden? Vielleicht für 13- oder 14-jährige Jungs. Und wenn man sich die deutschen Charts ansieht, werden da doch schon schwere Geschütze aufgefahren, was die Texte der deutschen Rapper angeht. Dagegen fallen die Story und die Dialoge von „Offenbarung 23“ doch recht zahm und zahnlos aus. Ich bezweifle, dass sich ein angehender Wirtschaftsinformatiker dieses Hörspiel reinziehen will. Aber vielleicht werden ja noch Enthüllungen kommen, die uns umhauen. Andeutungen zum Untergang der „Titanic“ und dem Mord von John F. Kennedy fallen und dienen als Appetizer, um die nächsten Folgen zu kaufen.

Das Hörspiel ist von |Lübbe| und |LPL records| gewohnt sorgfältig produziert worden und es gibt absolut nichts daran auszusetzen – wie schade. Die Stimmen der Hollywoodschauspieler verleihen der ansonsten etwas trivialen Handlung den Glamour des Abenteuers.

|64 Minuten auf 1 CD|

Gaspard, Jan / Lueg, Lars Peter / Sieper, Marc – Waterkant-Affäre, Die (Offenbarung 23, Folge 17)

_Rätsel Barschel: Die Wanne ist voll_

Was bisher bloße Verschwörungstheorie war, wird Realität: Die geheimnisvollsten Tragödien, die skrupellosesten Verbrechen werden entschlüsselt. Die Welt wird nicht mehr die gleiche sein, denn auch das letzte Rätselt wird gelöst.

Am 11. Oktober 1987 stirbt in einem Genfer Hotelzimmer Uwe Barschel von der schleswig-holsteinischen CDU. Über ein Jahrzehnt lang wird der Öffentlichkeit erzählt, es sei Selbstmord gewesen. Doch dann lassen sich die Indizien für einen Mord nicht mehr länger verleugnen. Aber welche Kräfte betreiben hier Legendenbildung? Wo könnten die Motive für einen so spektakulären politischen Mord liegen? Die Spuren führen hinab in eine der abstrusesten Agentengeschichten aller Zeiten. In einen seltsam heißen Kalten Krieg, der auch im 21. Jahrhundert noch lange nicht beendet ist. Und der alle tötet, die über diesen Krieg berichten.

_Der Autor und die Macher_

Jan Gaspard ist ein Pseudonym. Der reale Mensch hat immerhin eine Mailadresse – das ist doch schon mal was. Laut Verlag soll der Rechercheur für Unternehmer wie Axel Springer, Ross Perot, Rupert Murdoch und sogar Dick Cheney gearbeitet haben. Wer’s glaubt, sollte ihn engagieren. Er zeichnet für „Idee, Konzeption, Recherche & Buch“ verantwortlich.

Für die praktische Umsetzung dieser Steilvorlage sorgte hinsichtlich Regie, Produktion & Dramaturgie Lars Peter Lueg, seines Zeichens Verlagsleiter von |LPL records|. Für den „heiligen Geist“ in Form von „Inspiration“ sorgte Koproduzent Marc Sieper. Schnitt, Musik und Tontechnik lagen in den kompetenten Händen von Andy Matern. Markus Wienstroer bearbeitete die Gitarren in der Titelmelodie – das Ergebnis kann sich wirklich hören lassen. Die Aufnahmeleitung oblag Anno Storbeck.

|1. Staffel von „Offenbarung 23“:|
1) [„Wer erschoss Tupac?“ 1934
2) [„Tupacs Geheimnis“ 1948
3) [„Die ‚Titanic‘ darf nie ankommen“ 2012
4) [„Die Krebs-Macher“ 2015

Einschub: [„Offenbarung 23 – Machiavelli“ 2472

|2. Staffel:|
5) [„Das Handy-Komplott“ 2576
6) [„Der Fußball-Gott“ 2577
7) [„Stonehenge“ 2590
8) [„Macht!“ 2591

|3. Staffel:|
9) [„Gier!“ 3104
10) [„Die traurige Prinzessin“ 3113
11) [„Die Hindenburg“ 3131
12) [„Der Piratenschatz“ 3136

|4. Staffel:|
13) [Das Wissen der Menschheit 3885
14) [Das Bernsteinzimmer 3887
15) [Durst! 3900
16) [Krauts und Rüben 3934

|5. Staffel:|
17) Die Waterkant-Affäre
18) Menschenopfer
19) Angst!
20) Die Pyramiden-Saga

Mehr Infos: http://www.offenbarung23.de und http://www.vertraue-niemandem.net.

_Die Sprecher_

In der Riege der Sprecher finden sich etliche einschlägig vorbelastete Herrschaften, die man schon aus dem Hause |LPL records| kennt.

Die Rollen und ihre Sprecher:

„Stimme der Wahrheit“: Friedrich Schoenfelder (David Niven, Vincent Pryce, Peter Cushing)
Erzähler: Helmut Krauss (Marlon Brando, James Earl Jones)
Georg Brand alias T-Rex: David Nathan (Johnny Depp, Christian Bale)
Tom alias Mista Beat: Tilo Schmitz (Ving Rhames, Michael Clarke Duncan)
Ian G: Till Hagen (Kevin Spacey, Billy Bob Thornton)
Kim Schmittke: Dietmar Wunder (Cuby Gooding jr., Don Cheadle, Adam Sandler)
Basti / Gaius: Lutz Schnell (Kevin Chapman)
Hajö / Augustus: Ernst Meincke (Patrick Stewart, Kenneth Welsh)
Kai Sickmann: Detlef Bierstedt (George Clooney, Robert Englund, Bill Pullman)
Nachrichtensprecherin: Ulrike Hübschmann
Margo: Arianne Borbach (Catherine Zeta-Jones, Diane Lane)
Boris F. alias Tron: Benjamin Völz (Keanu Reeves, James Spader, David Duchovny …)

_Vorgeschichte_

Der Berliner Informatikstudent Georg Brand, in Hackerkreisen als „T-Rex“ bekannt, ist auf eine Verbindung zwischen dem besten deutschen Hacker Boris F. alias „Tron“ und dem Rapper Tupac Shakur gestoßen. Alle möglichen Leute, die Geheimnisse aufdecken oder vertuschen wollen, interessieren sich auf einmal für T-Rex. Während Georg mit Trons ehemaliger Freundin Tatjana Junk alias Nolo anbandelt, meldet sich Tron quasi aus dem Jenseits: Er ist seit 1998 offiziell tot. Ist er das wirklich? Jedenfalls gibt Nolo Georg eine „Chiffre“ nach der anderen in die Hand. Chiffren sind eine Umschreibung für Hinweise auf die Geheimnisse, die Tron vor seinem Tod aufgedeckt hat – brisanter Stoff sozusagen.

_Handlung_

Basti und Hajo tapsen auf leisen Sohlen nachts durch die Flure des exklusiven Hotels Beau Rivage am Genfer See. Als sie das Zimmer 317 erreichen, sind sie erstaunt, dass die Zimmertür offen ist. Es ist auch niemand zu sehen, das Bett wurde nicht benutzt. Aber ein Mann ist doch als Gast für dieses Zimmer eingetragen, ein Mann, der am nächsten Tag vor einem parlamentarischen Untersuchungsausschuss Rede und Antwort stehen soll. Wer hat Ministerpräsident Björn Engholm (SPD) abgehört und in wessen Auftrag?

Hajo und Basti stoßen im Bad doch noch auf den an der Rezeption eingetragenen Bewohner: Uwe Barschel ist tot. Sein Körper ist noch warm, er ist noch nicht lange tot. Ein Anruf in der Redaktion des |STERN| macht ihnen klar, was sie zu tun haben: alle Dokumente sichern, alles, was auch immer, fotografieren und schnellstmöglich abliefern. Geht klar. Sie fangen an zu arbeiten. Man schreibt den 11. Oktober 1987.

Montag, 00:23, Berlin, das Jahr 2002. In der russischen Botschaft: Oberst Solnzekow ist ebenso entsetzt wie Margo über das, was sich vor seinen Augen abspielt. Sein von Margo gelieferter „Gast“ Georg Brand versucht sich gerade eine Kugel durch den Schädel zu jagen! Mit Solnzekows Pistole! Der Schuss dröhnt durch das Zimmer.

Eine Gruppe von Männern, die plötzlich durch die Tür eindringt, lenkt den Blick des Oberst auf sich. Es ist Ian G, verdammt! Seine Männer schnappen sich Margo, und Ian G lässt sich von Georg die Waffe geben. Puh, das war knapp – wer hätte gedacht, dass solche russische Wertarbeit einfach nach hinten losgehen würde, hm? Ian G verschwindet mit Brand und Margo. Solnzekow flucht. Auf welcher Seite steht dieser Ian G eigentlich?

Nach einer Aussprache im völlig „verwanzten“ Hotel Adlon taucht der völlig geschaffte Georg Brand erst einmal in seinem Studentenwohnheim ab. Sieben Tage später verschafft sich sein Kumpel Kim Schmittke mit einem Dietrich widerrechtlich Zutritt zu Georgs Bude. Mann, hier sieht’s vielleicht aus! Vor lauter Pizzaschachteln sieht man kaum noch Georg vor seinem Laptop hocken. Sicher ist er wieder an einer großen Sache dran. Ah, der Kauf der DDR, so, so. 44 Milliarden Mark wurden gestohlen oder unterschlagen. Na, wenn juckt’s? Man könnte sich höchstens wundern, warum die russischen Oligarchen auf einmal so reich geworden sind …

Dienstag, 19:34 Uhr, am Brandenburger Tor. Georg fragt den Chefredakteur Kai Sickmann, was er mit der [„Atlantikbrücke“]http://de.wikipedia.org/wiki/Atlantik-Br%C3%BCcke zu tun hat, jenem Klüngel von Wirtschaftskapitänen und Politikern, der unter anderen auch mit den schwarzen Kassen der CDU zu tun hatte (Episode 16). Und Kim will wissen, was sich hinter dieser supergeheimen Killerbrigade namens „Gladio“ verbirgt. Da wird Georg plötzlich gepackt und verschleppt. Jaben Kai und Kim ihn verraten? Georg befürchtet das Schlimmste, während er mal wieder Bekanntschaft mit den Berliner Unterwelten macht, die er bereits sattsam kennt (Episode 15).

Sein Entführer ist kein Brutalo und zeigt sich zugänglich. Gladio sei eine Teilorganisation des Bundesnachrichtendienstes und als „Spezialtruppe für den Guirillakrieg“ gegründet worden. Als Georg wissen will, ob Gladio auch für den Mord an Uwe Barschel verantwortlich zeichne, schweigt der Unbekannte jedoch. Es ist 21:11 Uhr, als Augustus seinen Kollegen Gaius begrüßt und ihm Georg Brand abnimmt. Gaius verschwindet wieder, doch Georg fragt jetzt Augustus nach der Barschel-Affäre. War es nicht doch Mord?

Die Antwort bleibt Augustus schuldig, doch er stellt Georg vor eine harte Wahl: Entweder arbeitet er drei Tage lang für Gladio oder er wird das Tageslicht nie wiedersehen. Diese Wahl fällt Georg unerwartet leicht, und er macht sich an die gewünschte Arbeit. Nichts leichter, als sich ins Bundeskanzleramt zu hacken und Umfragewerte für Noch-Kanzler Schröder zu fälschen sowie dem Statistischen Bundesamt einen kleinen digitalen Besuch abzustatten …

_Mein Eindruck_

Zwanzig Jahre ist es mittlerweile her, dass Uwe Barschels Leiche in der Badewanne gefunden wurde, aber war es nun Mord oder nicht? Hans Leyendecker schreibt am 13./14. Oktober 2007 in der Wochenendausgabe der |Süddeutschen Zeitung|, es sei kein Mord gewesen, zählt aber zugleich jede Menge Verschwörungstheorien auf – eine ganze Seite lang. Nun, dann scheint Jan Gaspard, der Autor der Serie „Offenbarung 23“, nicht weniger berechtigt, diesem großen Fundus eine weitere Verschwörungstheorie hinzuzufügen.

Demzufolge soll Barschel über die finanziellen Hintergründe der DDR-Verkaufs durch die Russen – auf dem Preisschild sollen 500 Milliarden Dollar gestanden haben – und der Leuna-Minol-Elf-Aquitaine-Affäre undundund Bescheid gewusst haben. Leider sei Barschel in den Augen seiner Ziehväter (Gerhard Stoltenberg) und Unterstützer ein zu großer Idealist gewesen und habe tatsächlich vor dem parlamentarischen Untersuchungsausschuss auspacken wollen. So was aber auch! Das konnte „man“ allerdings nicht zulassen, sonst wären weitere Sauereien aufgeflogen. Also habe man Barschel liquidiert – mit Gladio-Leuten? Nix Genaues weiß auch Gaspard nicht, aber man wird ja wohl noch begründet spekulieren dürfen.

|Georg Brand|

Der arme T-Rex! Da hat er gerade an der Wall Street 500 Milliarden Dollar – schon wieder diese Summe, welch ein Zufall, oder doch nicht? – durch seine Hackerkünste gewonnen, da erwischen ihn die Russen wieder. Nun hat ihn Ian G und lässt ihn gleich wieder gehen. Warum? Denn kaum in Freiheit, macht sich T-Rex wie von der Tarantel gestochen auf, den Floh, den ihm Ian G im |Adlon| ins Ohr gesetzt hat, bis zur letzten Konsequenz zu verfolgen: die Barschel-Affäre. Hat Ian G einen Deal mit [Gladio,]http://de.wikipedia.org/wiki/Gladio der BND-Organisation, geschlossen? Soll T-Rex Noch-Kanzler Schröder im Auftrag finsterer Hintermänner demontieren?

Ganz am Rande erfahren wir, dass Oberst Solnzekow für den russischen Inlandsgeheimdienst FSB (der Roten Armee) arbeitet, doch Ian G für den russischen Auslandsgeheimdienst, den [GRU.]http://de.wikipedia.org/wiki/Glawnoje__Raswedywatelnoje__Uprawlenije Wie soll dies alles in das Bild von Putin-Freund Schröder als einem Verräter passen, den man so mir nichts dir nichts demontieren soll? Etwas reimt sich hier nicht ganz, Herr Gaspard.

|Germania|

Wieder einmal verrät Gaspard sein Faible für die [Berliner Unterwelten, 467 wie schon in Episode 15 („Durst!“). Wer weiß, wie oft er die Kanäle im Untergrund abgefahren ist, die Tunnel abgelaufen ist, die verborgenen Selbstzerstörungszünder und Bunker bestaunt hat. Es gibt einen enorm spannenden TV-Thriller zu diesem Thema, doch sein Titel will mir gerade nicht einfallen. Aber es würde mir schon Spaß machen, mich in diesen Überbleibsels der geplanten Reichshauptstadt Germania mal etwas genauer umzusehen.

_Die Inszenierung_

|Die Sprecher|

Besonders David Nathan als T-Rex hat mir gefallen, denn man hört immer einen leichten ironischen Zungenschlag bei ihm heraus, und Kim Schmittke sekundiert normalerweise, wenn Georg über die Stränge schlägt. Etwas Humor hatte die Hörspielserie bislang nämlich dringend nötig. Paranoia ist ja schön und gut, aber sie ist schwer die ganze Zeit zu ertragen. Zum Glück behält Georg Brand seinen Sinn für Humor selbst dann noch, als Gladio-Oberst Augustus ihm bildlich gesprochen die Pistole auf die Brust setzt.

|Geräusche und Musik|

Alle Geräusche sind natürlich aus der Realität entnommen und verleihen der Handlung den Anstrich von Filmqualität. Aber sie kommen nie den Dialogen in die Quere, sondern sind in dieser Hinsicht zurückhaltend. Besonders die Handhabung von Hall und Echo ist diesmal auffällig, und Georg Brand alias Nathan macht sich einen Spaß daraus, die Akustik von Ex-Germania auszutesten – natürlich mit dem alten Witz „Wie heißt der Bürgermeister von Wesel? Esel!“

Die Musik fungiert meist als Pausenfüller: Fetzige Gitarren, für die Markus Wienstroer verantwortlich zeichnet, bestimmen das In- und Outro, im Hintergrund plätschert etwas Schmuse-Rock.

_Unterm Strich_

Das 73 Minuten lange Hörspiel hat mich auf weite Strecken recht gut unterhalten, denn ständig wird man mit Informationen über die Vergangenheit des „ehrenwerten“ Herrn Barschel bombardiert. Auch die Wechselfälle des Lebens, denen sich Herr Brand, genannt T-Rex, ausgesetzt sieht, sorgen für ordentlich Unterhaltung – und am Schluss für eine nette, böse Pointe.

Lediglich die Sache mit dem undurchsichtigen Ian G und seinen Machenschaften wollte mir nicht ganz einleuchten – siehe oben. Er ist wohl als der große Manipulator anzusehen, aber nach einer Weile müsste sich doch auch mal Georg wundern, warum Ian G ihm all diese Wunderdinge über die ach so finstere Vergangenheit der Bundesrepublik Deutschland erzählt.

Im Übrigen finde ich die Aufklärungsabsicht des Autors geradezu rührend. Glaubt der Mann denn wirklich, er könne irgendetwas bewirken? Wahrscheinlich eh nicht, aber unterhaltsam und ein ganz klein wenig informativ sind seine Geschichten dann schon. Der Hörer wird zwar keine schlaflose Nacht über das schaurige Schicksal von Herr Barschel zubringen, aber sich vielleicht mal darüber wundern, wieso die DDR so scharf darauf war, ihre fünf hochverschuldeten Länder – die gerade mal 40 Jahre alt waren – kurz mal in den Westen rüberzulassen. 500 Milliarden Dollar sind vielleicht als guter Grund dafür zu bezeichnen. Aber aus welchen schwarzen Kassen konnte Zauberlehrling Kohl diese Summe beschaffen und wer lohnte ihn diese Kärrnerarbeit? Auch auf diese Frage hat Gaspard eine Antwort – selber hören!

Das Hörspiel ist von |Lübbe Audio| und |LPL records| gewohnt sorgfältig produziert worden und ich habe an der Technik nichts auszusetzen. Die Stimmen der Hollywoodschauspieler verleihen der gewohnt abwechslungsreichen Handlung etwas Filmglamour. Die Story wartet mit Verschwörungstheorien, Kurzinfos, Hacker-Eskapaden und allerlei zwielichtigen Aktionen auf. Aber über die Pistole, die nach hinten losgeht, hat sich nicht nur Ian G gewundert.

|73 Minuten auf 1 CD|
http://www.offenbarung-23.de
http://www.lpl.de
http://www.luebbe-audio.de

Offenbarung 23 – Wer erschoss Tupac? (Folge 1)

Spannend: Schnitzeljagd zwischen Rappern und Hackern

In Berlin wird Hacker-Legende [Tron,]http://de.wikipedia.org/wiki/Tron__%28Hacker%29 mit bürgerlichem Namen Boris F., erhängt in einem Park aufgefunden. In Las Vegas töten mehrere Schüsse den berühmten Rapper Tupac Amaru Shakur. Eine geheimnisvolle CD bildet offensichtlich eine Verbindung zwischen den beiden Todesfällen. Oder ist es bloß ein raffiniert eingefädeltes Täschungsmanöver? Denn Trons Anrufbeantworter nimmt immer noch Nachrichten entgegen, und die Stimme auf der CD könnte die von Tupac sein. Der Hacker T-Rex geht der Sache auf den Grund – und bringt dadurch sich und andere in Lebensgefahr.

_Der Autor_

Offenbarung 23 – Wer erschoss Tupac? (Folge 1) weiterlesen

Gaspard, Jan / Lueg, Lars Peter / Sieper, Marc – Sex and Crime (Offenbarung 23, Folge 25)

_Sex and Politics: eine explosive Mischung_

Was bisher bloße Verschwörungstheorie war, wird Realität: Die geheimnisvollsten Tragödien, die skrupellosesten Verbrechen werden entschlüsselt. Die Welt wird nicht mehr die gleiche sein, denn auch das letzte Rätsel wird gelöst.

Am 1. November 1957 wird in Frankfurt/Main die 24-jährige Edelhure Rosemarie Nitribitt tot in ihrer Wohnung aufgefunden – ermordet. Schnell geraten Personen aus Großindustrie und Politik in den Verdacht, für den Tod der Prostituierten verantwortlich zu sein. Doch eindeutig identifiziert werden konnte ihr Mörder bis heute nicht. Kann der Berliner Hacker und Student Georg Brand fast 50 Jahre nach dem Verbrechen – man schreibt das Jahr 2004 – noch Licht in den mysteriösen Mordfall bringen?

_Der Autor und die Macher_

Jan Gaspard ist ein Pseudonym. Der reale Mensch hat immerhin eine Mailadresse – das ist doch schon mal was. Laut Verlag soll der Rechercheur für Unternehmer wie Axel Springer, Ross Perot, Rupert Murdoch und sogar Dick Cheney gearbeitet haben. Wer’s glaubt, sollte ihn engagieren. Er zeichnet für „Idee, Konzeption, Recherche & Buch“ verantwortlich.

Für die praktische Umsetzung dieser Steilvorlage sorgte hinsichtlich Regie, Produktion & Dramaturgie Lars Peter Lueg, seines Zeichens Verlagsleiter von |LPL records|. Für den „heiligen Geist“ in Form von „Inspiration“ sorgte Koproduzent Marc Sieper. Schnitt, Musik und Tontechnik lagen in den kompetenten Händen von Andy Matern. Markus Wienstroer bearbeitete die Gitarren in der Titelmelodie – das Ergebnis kann sich wirklich hören lassen. Die Aufnahmeleitung oblag Anno Storbeck.

|1. Staffel von „Offenbarung 23“:|
1) [„Wer erschoss Tupac?“ 1934
2) [„Tupacs Geheimnis“ 1948
3) [„Die ‚Titanic‘ darf nie ankommen“ 2012
4) [„Die Krebs-Macher“ 2015

Einschub: [„Offenbarung 23 – Machiavelli“ 2472

|2. Staffel:|
5) [„Das Handy-Komplott“ 2576
6) [„Der Fußball-Gott“ 2577
7) [„Stonehenge“ 2590
8) [„Macht!“ 2591

|3. Staffel:|
9) [„Gier!“ 3104
10) [„Die traurige Prinzessin“ 3113
11) [„Die Hindenburg“ 3131
12) [„Der Piratenschatz“ 3136

|4. Staffel:|
13) [Das Wissen der Menschheit 3885
14) [Das Bernsteinzimmer 3887
15) [Durst! 3900
16) [Krauts und Rüben 3934

|5. Staffel:|
17) [Die Waterkant-Affäre 4340
18) [Menschenopfer 4362
19) [Angst! 4537
20) [Die Pyramiden-Saga 4554

Einschub: 21) [Jack the Ripper 4875 (Live-Lesung)

|6. Staffel:|
22) [Der Fluch des Tutanchamun 5040
23) [Der Jungbrunnen 5171
24) [Ausgespäht und Ausgetrickst 5229
25) Sex and Crime

Mehr Infos: http://www.offenbarung-23.de sowie http://wiki.jan-gaspard.net/ und http://www.vertraue-niemandem.net.

_Die Sprecher_

In der Riege der Sprecher finden sich etliche einschlägig vorbelastete Herrschaften, die man schon aus dem Hause |LPL records| kennt:

„Stimme der Wahrheit“: Friedrich Schoenfelder (David Niven, Peter Cushing, Vincent Price)
Ian G.: Till Hagen (Kevin Spacey, Billy Bob Thornton)
Georg Brand alias T-Rex: David Nathan (Johnny Depp, Christian Bale)
Nitribitt: Marie Bierstedt (Kirsten Dunst, Kate Beckinsale)
Nat Mickler: Helmut Krauss (Marlon Brando, James Earl Jones)
Kai Sickmann: Detelf Bierstedt (George Clooney)
Archivarin: Maria Koschny (Lindsay Lohan)
Boris F. alias Tron: Jaron Löwenberg (Adrien Brody in „King Kong“)
Nachrichtensprecherin: Ulrike Hübschmann
Mörder: Rainer Fritzsche
Kellnerin: Suzanne Vogdt
Intro: Benjamin Völz (Keanu Reeves, James Spader) & Jaron Löwenberg

_Vorgeschichte_

Der Berliner Informatikstudent Georg Brand, in Hackerkreisen als „T-Rex“ bekannt, ist auf eine Verbindung zwischen dem besten deutschen Hacker Boris F. alias „Tron“ und dem Rapper Tupac Shakur gestoßen. Alle möglichen Leute, die Geheimnisse aufdecken oder vertuschen wollen, interessieren sich auf einmal für T-Rex. Während Georg mit Trons ehemaliger Freundin Tatjana Junk alias Nolo anbandelt, meldet sich Tron quasi aus dem Jenseits: Er ist seit 1998 offiziell tot. Ist er das wirklich? Jedenfalls gibt Nolo Georg eine „Chiffre“ nach der anderen in die Hand. Chiffren sind eine Umschreibung für Hinweise auf die Geheimnisse, die Tron vor seinem Tod aufgedeckt hat – brisanter Stoff sozusagen.

_Handlung_

Sie geht an die Tür und fragt den Besucher freundlich nach seinem Begehr. Doch er flüstert nur die ganze Zeit – wohl wegen ihres Tonbandgeräts Sie soll es sofort ausmachen. Und er fragt sie auch noch so seltsam nach ihrer Identität: Sind Sie Rosemarie Nitribitt, geboren 1933 in Düsseldorf? Natürlich ist sie das. Das weiß doch jeder ihrer Kunden … Da wird der Mann rabiat, und während Rosemaries Hund bellt, hören wir ihre Schreie und schließlich ein unheilvolles Poltern …

Die Nachrichten verkünden: Am 1. November 1957 wurde das Mannequin (!) Rosemarie Nitribitt ermordet in seiner Wohnung in der Frankfurter Stiftstraße 36 aufgefunden. Die Frau wurde erwürgt, und ihr Mercedes werde vermisst. – Offenbar sollen nur Eingeweihte wissen, dass die Nitribitt eine der teuersten Prostituierten in der Finanzmetropole am Main war.

Das Jahr 2004, Mittwoch, 9:30 Uhr. Ian G beobachtet Georg Brand, wie er vor Trons Super-Laptop hockt und die neueste Chiffre betrachtet, die Ian ihm zugespielt hat: Nitribitts erotisches Foto, überschrieben mit der Angabe „34,4°“. Wenige Stunden später trifft Georg seinen Freund, den Arzt Nathan Mickler, im Grillrestaurant des Marriott Hotels. Zu dumm, dass Ian Gs Mikrofone hier nichts auffangen können.

Georg hat schon mit dem Reporter Kai Sickmann telefoniert, der ihn über den Mordfall ins Bild gesetzt hat. Das entscheidende Detail, über das sich die Ermittler nicht einig werden konnten, war der Todeszeitpunkt. Und dessen Bestimmung war von der Temperatur abhängig, der der Körper der Toten ausgesetzt war. Die Pathologen damals legten den Todeszeitpunkt auf dem 30. Oktober fest, aber wenn die Raumtemperatur doch 34,4 °C betrug, wie die Chiffre andeutet, dann kann die Nitribitt auch über 24 Stunden später gestorben sein. Und dann sind alle Alibis, die damals angegeben wurden, wieder hinfällig: die Alibis der Sachs-Brüder, besonders aber das von Harald von Bohlen und Halbach, der in Rosemarie verliebt war. Der Fall müsste neu aufgerollt werden. Mickler, selbst Pathologe, bestätigt Georgs Überlegungen.

Nitribitts Tonbandaufnahmen bedeuteten eine große Gefahr für solche Playboys und Wirtschaftskapitäne, doch wo sind die Bänder? Offenbar sind ein paar davon im Polizeimuseum der Stadt, doch sind das auch alle? Mickler bezweifelt es. Ehebruch und Seitensprung waren damals, 1957, strafbare Handlungen, ebenso wie Homosexualität verboten war. Und nun kam eine Frau daher, die schon mit zehn Jahren (1943) von einem Nachbarsjungen vergewaltigt worden war und mit 14 Jahren (ab 1947) eine Professionelle wurde. Die Vergewaltigung wurde in ihrem Eifeldorf stillgeschwiegen, und enttäuscht zog Rosemarie fort, nach einer Abtreibung. Sie erpresste ihre Freier, z. B. den Rennfahrer Huschke von Hanstein, mit ihren Bändern. Aber wer war ihr Mörder?

Am Nachmitttag besucht Georg das Frankfurter Polizeimuseum. Die Archivarin erweist sich als sehr kenntnisreich. 1958 gab es ein Buch über die Nitribitt und eine Verfilmung unter dem Titel „Das Mädchen Rosemarie“. Man versuchte sogar, die Aufführung des Films zu unterdrücken. 1967 gab es eine gefälschte Gedenkbriefmarke zu Ehren der Nitribitt, die von der Post sogar befördert wurde. Das Museum bewahrt den Schädel der Toten immer noch auf, und Georg findet es ganz schön makaber, dass ihr auch noch die Schädeldecke aufgesägt wurde. Standardprozedur, meint die Archivarin. Es müssen mindestens zwei Täter gewesen sein: einer, der Rosemarie festhielt und verprügelte, und einer, der die Bänder suchte.

Am Freitag steht Georg mit Kai Sickmann vor dem Haus in der Stiftstraße. Als der Reporter ihm sagt, dass nur wenige Häuser weiter Harald von Bohlen und Halbach, der milliardenschwere Erbe des Krupp-Konzerns, gewohnt und gearbeitet habe, ist Georg von den Socken. Was, wenn der Konzernerbe eine Hure hätte heiraten wollen und die Chefetage seines Unternehmens diesen Skandal um jeden Preis verhindern wollte?

_Mein Eindruck_

Mit dieser Folge betreten wir das schlüpfrige Terrain von Sex und Politik. Zum Glück präsentieren die Figuren die Prostituierte Rosemarie Nitribitt nicht als falsche Schlange, die es auf die Mächtigen der Welt abgesehen hat, sondern als Opfer – vergewaltigt mit zehn -, das sich seiner Haut nach besten Kräften erwehrt. Und der Angreifer scheint es wahrlich viele zu geben. Die wahren Mörder bleiben allerdings seinerzeit, 1957, im Dunkeln. Selbst Nitribitts Freund Pohlmann, der als einziger Verdächtiger angeklagt wurde, wurde mit einem Persilschein nach Hause geschickt.

Georg Brand macht es sich nun, angestachelt ausgerechnet von Ian G, zur Aufgabe, die wahren Mörder und Drahtzieher herauszufinden. Dabei stolpert er über so manches makabere Detail wie aufgesägte Schädel und merkwürdige Zusammenhänge zwischen Politikern und Hundezüchtern. Am einleuchtendsten ist hingegen die heiße Spur zum Klan der – nein, nicht der Sizilianer, sondern derer von Kohlen und Reibach, pardon: Bohlen und Halbach. Es scheint eine der faszinierendsten Familien der neueren Wirtschaftsgeschichte Deutschlands zu sein, sie interessiert mich sehr.

Dass die Heirat eines Sprösslings dieses Geldadelshauses mit einer dahergelaufenen Nutte jemals in den Bereich des Möglichen gerückt ist, scheint kaum zu glauben. Doch zwei Wochen vor Nitribitts Tod (plus/minus ein Tag) starb die Matriarchin des Klans, und Nitribitts Galan Harald von Bohlen und Halbach sah offenbar den Weg zu einer Traumhochzeit frei. Die Konzernführung wusste dies offenbar mit Hilfe ihrer eigenen Sicherheitstruppe zu verhindern. Wer weiß: Die Nutte hätte den ganzen Konzern und damit die Führungsriege der jungen Republik mit Hilfe ihrer Tonbänder erpressen werden. Königin Rosemarie – soweit kommt’s noch! (Kaiserin Sissi war hingegen völlig okay, denn die regierte ja nicht, sondern war bloß Schaufensterdekoration.)

Details wie die Temperatur, die auf einen anderen Todeszeitpunkt hindeutet, sowie das von einem Geheimdienstler geschossene Foto einer Nitribitt am offenen Fenster (wie pikant!), fand ich eher nebensächlich. Was nämlich der Geheimdienst mit den Bohlen und Halbachs zu tun hat, wird nicht gesagt. Und dass der Sicherheitsdienst von Krupp ausgerechnet einen abgehalfterten Gestapochef (Rudolf Diehls) zur Exekution der Halbweltdame vorschickte, wirkt völlig grotesk. Aber die Welt des Jan Gaspard ist ja angefüllt mit Absurditäten.

Unterm Strich bleibt also die These: Um die Tonbänder zurückzubekommen und die Verbindung mit einem der Ihren zu verhindern, wurde die Nitribitt erst gefoltert, dann ermordet. Aber wo sind dann jene Bänder abgeblieben, deren Stenogramm noch einsehbar ist? Hat die Polizei sie weggeschafft? Und wenn ja, auf wessen Anweisung hin? Es gäbe noch viel aufzuklären, aber nach rund 50 Jahren dürfte das schwieriger denn je sein.

_Die Inszenierung_

In dieser Folge wurde die Dramaturgie auf ein Minimum reduziert, um der Fülle an Informationen Platz zu machen. Das Ergebnis ist ein Minimum an Handlung und ein Maximum an Informationsflut. Ich war hinterher völlig erschlagen von den Fakten und Theorien, die der Autor durch sein Sprachrohr Georg Brand übereinander stapelt, bis der ganze Turm einzustürzen droht. Doch am Schluss wird alles nochmals ordentlich zusammengefasst, als wär’s ein Schüleraufsatz für den Deutschunterricht in der 13. Klasse.

|Die Sprecher|

Es ist schon unterhaltsam, wenn man in einem Serienhörspiel all jene Schauspieler sprechen hört, die man sonst mit bildschirmfüllenden Actionkrachern oder großartigen Romanzen in Verbindung bringt. Das hebt die Handlung doch gleich eine Stufe höher, verleiht ihr den Glanz von Hollywood.

Besonders David Nathan als T-Rex hat mir gefallen, denn man hört immer einen leichten ironischen Zungenschlag bei ihm heraus. Zum Glück behält Georg Brand seinen Sinn für Humor, auch wenn dieser ab und zu in Richtung Sarkasmus tendiert. In dieser Folge blitzt der Humor allzu selten durch, denn Georg tritt als Eiferer gegen die Heuchelei der „besseren Kreise“ auf. Es riecht nach Schwefel und Weihrauch.

Kai Sickmann darf mal wieder auftreten. Er ist eine Parodie auf den Chefredakteur der |BILD|-Zeitung namens Dieckmann. Detlef Bierstedt spricht ihn mit seiner George-Clooney-Stimme, hat aber nicht viel zu sagen. Ihm kommt zugute, dass Clooney selbst in den letzten Jahren viele regierungskritische Rollen gespielt hat, nicht zuletzt in „Syriana“. Von daher passen die Stimme und das Image Clooneys zu Sickmann.

Nathan Mickler, Georgs neuer Mentor, enthüllt eine weitere Eigenschaft. Nun ist er auch noch Pathologe, beschäftigte sich also mit dem Sezieren von Leichen, etwa um deren Todeszeitpunkt zu bestimmen. Entsprechend hilfreich sind seine Hinweise. Die gute Nolo alias Marie Bierstedt ist diesmal überhaupt nicht von der Partie, wozu auch? Sie hätten den Männern, die über eine Nutte reden, wahrscheinlich eh bloß die Leviten gelesen. Das wäre vorhersehbar und somit langweilig gewesen.

|Geräusche und Musik|

Alle Geräusche sind natürlich aus der Realität entnommen und verleihen der Handlung den Anstrich von Filmqualität. Aber sie kommen nie den Dialogen in die Quere, sondern sind in dieser Hinsicht zurückhaltend. Durch die Handhabung der Lautstärke können zum Beispiel Bauarbeiten in den Hintergrund gerückt werden, während im Vordergrund die Figuren noch miteinander reden. Bauarbeiten sind ja generell nicht so wahnsinnig interessant, wenn man sie nicht sehen kann. Sehr heikel sind jedoch Szenen in Straßenzügen oder in einem Lokal; die Geräuschkulisse ist einerseits detailliert zu halten, um glaubwürdig zu bleiben, muss aber so dezent gehalten werden, dass sie den Dialog nicht stört. Knifflig, aber lösbar. Und in „Offenbarung 23“ fast immer optimal gelöst.

Die wenige Musik, die erklingt, fungiert meist als Pausenfüller: Fetzige Gitarren, für die Markus Wienstroer verantwortlich zeichnet, bestimmen das In- und Outro. Während der Szenen plätschert im Hintergrund hin und wieder etwas lokale Muzak (kommerzielle Musik für Cafés und Kaufhäuser) oder elektronische Musik und Tablas so vor sich hin. Mir gefielen mehr die Gitarren.

_Unterm Strich_

Diese Folge präsentiert eine Frankfurter Prostituierte als Mätresse der Mächtigen und Glamourösen in der frühen Bundesrepublik. Die letzten Kriegsgefangenen wie etwa Harald von Bohlen und Halbach kamen gerade aus russischer Gefangenschaft zurück, und die Bundeswehr war ein Jahr zuvor gegründet worden. Die Altlasten der Nazizeit wurden unter den Teppich gekehrt. Fast jeder bekam seinen „Persilschein“ bei der Entnazifizierung, so auch die Krupps.

Da drohten die Tonbänder der Nitribitt die neuen Machtstrukturen ins Wanken zu bringen. Doch die Theorien, die Georg Brand als Sprachrohr des Autors vorbringt, wollen nur zum Teil überzeugen. Das liegt unter anderem daran, dass er einen „verdienten Spitzenmann des Demokratie“ nicht beim Namen nennt und auch nicht dessen zwei Brüder, die er ins Zwielicht rückt.

Ich fragte mich nach den Gründen. Es kommt eigentlich nur der Schutz der Nachkommen dieses später so verdient gewordenen Mannes in Frage, der dafür sorgte, dass der Ehebruch- und der Homosexuellenparagraph (§175 des Strafgesetzbuches) abgeschafft wurde. Hier kann man sich als Hörer nur dazu aufgefordert fühlen, selbst investigativ tätig zu werden.

Das Hörspiel ist von |Lübbe| und |LPL records| gewohnt sorgfältig produziert worden und ich habe an der Technik nichts auszusetzen. Die Stimmen der Hollywoodschauspieler verleihen der ungewohnt handlungsarmen Inszenierung etwas Filmglamour. Die Story wartet wie zumeist mit Verschwörungstheorien, Kurzinfos, Hacker-Eskapaden und allerlei zwielichtigen Aktionen auf.

Diesmal wird jedoch die ganze Zeit palavert. Das fand ich wenig unterhaltsam. Vielmehr vermute ich, dass ein Essay des Autors mehr schlecht als recht in ein Handlungsgerüst gezwängt wurde. Viele Details müssen dabei zwangsläufig unter den Tisch gefallen sein, und deshalb muten versprengte Details wie der aus der Versenkung geholte Gestapo-Chef wie albernes Kasperletheater an.

|67 Minuten auf 1 CD
ISBN-13: 978-3-7857-3568-8|
http://www.offenbarung-23.de
http://wikibeta-offenbarung-23.de
http://www.lpl.de
http://www.luebbe-audio.de

Gaspard, Jan / Lueg, Lars Peter / Sieper, Marc – Ausgespäht und ausgetrickst (Offenbarung 23, Folge 24)

_Ironisch: Überwache deine Überwacher!_

Was bisher bloße Verschwörungstheorie war, wird Realität: Die geheimnisvollsten Tragödien, die skrupellosesten Verbrechen werden entschlüsselt. Die Welt wird nicht mehr die gleiche sein, denn auch das letzte Rätsel wird gelöst.

Kann das sein? Eine Leuchtreklame irgendwo an einer Hauswand, die plötzlich mit einem „redet“? Dem Berliner Studenten Georg Brand passiert genau dies. Und es scheint, dass der tote Hacker Tron alias Brois F. über diese Werbetafel mit ihm in Kontakt zu treten versucht. Oder wer treibt da sein makaberes Spiel – und nutzt dafür die Informationstechnologie einer ganzen Stadt? (Verlagsinfo)

_Der Autor und die Macher_

Jan Gaspard ist ein Pseudonym. Der reale Mensch hat immerhin eine Mailadresse – das ist doch schon mal was. Laut Verlag soll der Rechercheur für Unternehmer wie Axel Springer, Ross Perot, Rupert Murdoch und sogar Dick Cheney gearbeitet haben. Wer’s glaubt, sollte ihn engagieren. Er zeichnet für „Idee, Konzeption, Recherche & Buch“ verantwortlich.

Für die praktische Umsetzung dieser Steilvorlage sorgte hinsichtlich Regie, Produktion & Dramaturgie Lars Peter Lueg, seines Zeichens Verlagsleiter von |LPL records|. Für den „heiligen Geist“ in Form von „Inspiration“ sorgte Koproduzent Marc Sieper. Schnitt, Musik und Tontechnik lagen in den kompetenten Händen von Andy Matern. Markus Wienstroer bearbeitete die Gitarren in der Titelmelodie – das Ergebnis kann sich wirklich hören lassen. Die Aufnahmeleitung oblag Anno Storbeck.

|1. Staffel von „Offenbarung 23“:|
1) [„Wer erschoss Tupac?“ 1934
2) [„Tupacs Geheimnis“ 1948
3) [„Die ‚Titanic‘ darf nie ankommen“ 2012
4) [„Die Krebs-Macher“ 2015

Einschub: [„Offenbarung 23 – Machiavelli“ 2472

|2. Staffel:|
5) [„Das Handy-Komplott“ 2576
6) [„Der Fußball-Gott“ 2577
7) [„Stonehenge“ 2590
8) [„Macht!“ 2591

|3. Staffel:|
9) [„Gier!“ 3104
10) [„Die traurige Prinzessin“ 3113
11) [„Die Hindenburg“ 3131
12) [„Der Piratenschatz“ 3136

|4. Staffel:|
13) [Das Wissen der Menschheit 3885
14) [Das Bernsteinzimmer 3887
15) [Durst! 3900
16) [Krauts und Rüben 3934

|5. Staffel:|
17) [Die Waterkant-Affäre 4340
18) [Menschenopfer 4362
19) [Angst! 4537
20) [Die Pyramiden-Saga 4554

Einschub: 21) [Jack the Ripper 4875 (Live-Lesung)

|6. Staffel:|
22) [Der Fluch des Tutanchamun 5040
23) [Der Jungbrunnen 5171
24) Ausgespäht und Ausgetrickst
25) Sex and Crime

Mehr Infos: http://www.offenbarung-23.de sowie http://wiki.jan-gaspard.net/ und http://www.vertraue-niemandem.net.

_Die Sprecher_

In der Riege der Sprecher finden sich etliche einschlägig vorbelastete Herrschaften, die man schon aus dem Hause |LPL records| kennt:

„Stimme der Wahrheit“: Friedrich Schoenfelder (David Niven, Peter Cushing, Vincent Price)
Ian G.: Till Hagen (Kevin Spacey, Billy Bob Thornton)
Georg Brand alias T-Rex: David Nathan (Johnny Depp, Christian Bale)
Tatjana Junk alias Nolo: Marie Bierstedt (Kirsten Dunst, Kate Beckinsale)
Nat Mickler: Helmut Krauss (Marlon Brando, James Earl Jones)
Boris F. alias Tron: (Adrien Brody in „King Kong“)
Nachrichtensprecherin: Ulrike Hübschmann
UPS-Bote: Rainer Fritzsche
Intro: Benjamin Völz (Keanu Reeves, James Spader) & Jaron Löwenberg

_Vorgeschichte_

Der Berliner Informatikstudent Georg Brand, in Hackerkreisen als „T-Rex“ bekannt, ist auf eine Verbindung zwischen dem besten deutschen Hacker Boris F. alias „Tron“ und dem Rapper Tupac Shakur gestoßen. Alle möglichen Leute, die Geheimnisse aufdecken oder vertuschen wollen, interessieren sich auf einmal für T-Rex. Während Georg mit Trons ehemaliger Freundin Tatjana Junk alias Nolo anbandelt, meldet sich Tron quasi aus dem Jenseits: Er ist seit 1998 offiziell tot. Ist er das wirklich? Jedenfalls gibt Nolo Georg eine „Chiffre“ nach der anderen in die Hand. Chiffren sind eine Umschreibung für Hinweise auf die Geheimnisse, die Tron vor seinem Tod aufgedeckt hat – brisanter Stoff sozusagen.

_Handlung_

Man schreibt das Jahr 2004. Es ist Samstag um 11:45 Uhr nahe Frankfurt/Main, als Georg Brand mit seiner Freundin Nolo in Nathan Micklers Wagen fährt. Mickler ist der Vater von Margo, die Georg schon oft gepiesackt hat. Nun haben sie ein aufregendes Abenteuer im Osterwald hinter sich und möchten sich eigentlich etwas erholen (vgl. „Der Jungbrunnen“).

Da sieht Georg auf einem Online-Werbedisplay an einer Hauswand den Satz: „Georg, ich rufe dich. Tron.“ Er wird ziemlich aufgeregt, ist sich seiner Beobachtung aber sicher. Mickler versichert ihm, dass diese lokal abgestimmte Botschaft technisch realisierbar sei. Er kannte Tron alias Brois F, der einer seiner Patienten gewesen sei. Auf einer anderen Werbetafel lesen sie: „Georg, zum Flughafen, schnell!“ Auf dem Parkleitsystem lesen sie weitere Anweisungen, die sie zum Ankunftsbereich des Terminals 1 führen. Mickler vermutet, dass eine „starke KI“ dahintersteckt, also eine Künstliche Intelligenz. Doch wohin führt sie diese?

In den Bereich, der dem Bundesgrenzschutz vorbehalten ist. Aber genau im richtigen Moment wird die Absperrung entriegelt und sie können in den Bereich der Gepäckbänder vordringen. Über einem davon zeigt eine Anzeigetafel den seltsamen Stadtnamen „Tel Avis“ an. Georg checkt es sofort: Hier gibt es etwas für ihn, das Tron geschickt hat.

Die Beobachter, die Georg mit den Überwachungskameras folgen, rätseln ebenfalls. Ian G macht heute Innendienst und fragt sich: Woher kommen diese Botschaften? Höchstens Tron könnte so schnell sein, um auf jede dieser Botschaften sofort zu reagieren. Aber Tron starb 1998.

Nolo entdeckt auf dem Tel-Avis-Gepäckband eine Laptoptasche, auf deren Anhänger „Boris F“ steht. Georg greift sich die Tasche, öffnet sie und staunt über das sieben Jahre alten |Apple|-Notebook mit WLAN-Antenne. Herrje, war das Ding so lange unterwegs? Er schließt es an, fährt es hoch und staunt: jede Menge Regierungsanwendungen – brisantes Zeug. Er hat hier sogar Zugriff auf Überwachungskameras, so etwa in Bagdad, bei der US-Luftwaffe. Oder hier im Flughafen auf – Ian G und seine Mannen. Die beobachteten Beobachter verduften schleunigst. Als schwarze Sheriffs nahen, machen auch Georg und Co. die Fliege.

Als er sich über WLAN in den DENIC-Knoten des deutschen Internets einhackt, lokalisiert er mit Trons Supermaschine sogar Ian G. In Mainz. Wie es scheint, hat Ian Gs Geheimorganisation ihr Überwachungszentrum im oder unter dem Mainzer Dom. Georg ist fassungslos. Er muss sofort hin. Ob er Ian G diesmal erwischt?

_Mein Eindruck_

In dieser Folge geht es einerseits um den Heiligen Gral für Georg: Trons Computer. Das ist der endgültige Ritterschlag, und fortan kann Georg wie der verheißene Erlöser auftreten. Wollen wir hoffen, dass ihm diese Rolle nicht zu Kopfe steigt. Der zweite Aspekt ist der gläserne Bürger. Mit Trons Notebook hat Georg nun einen derart umfassenden Zugriff auf alle möglichen Daten, dass dies jedem Datenschutzbeauftragten schlaflose Nächte voller Albträume bescheren würde.

Nicht nur die allseits bekannten Personenstandsdaten (Geburtstag, Wohnort usw.) stehen T-Rex nun auf ein Fingerschnippen und Mausklicken hin bereit, sondern auch so heikle Dinge wie Finanzdaten, Kreditwürdigkeit und natürlich Patientenakten, die begehrtesten Daten von allen. Denn wenn eine Versicherung wirklich wüsste, wie es der Person gesundheitlich geht, die sie gegen Risiken versichert, dann würde sie gleich die Tarife verdoppeln. Mindestens.

|Totale Überwachung|

Das Sahnehäubchen der totalen Erfassung durch Big Brother ist dann schon gar nicht mehr so spektakulär: die audiovisuelle Überwachung und Verfolgung (Tracking) mit Hilfe biometrischer Daten wie etwa Gesichtsmerkmalen, Haarfarbe und Kleidung. Videokamera-Überwachung erfolgt bereits in allen Städten Deutschlands, in England zusätzlich auch in Kleinstädten und sogar Dörfern. CCTV macht’s möglich: Closed-circuit Television. Seltsamerweise ist auf der britischen Insel die Verbrechens- und Aufklärungsrate nicht signifikant zurückgegangen, vielmehr hat die Todesrate durch Messerstechereien erheblich zugenommen. Irgendetwas läuft dort furchtbar falsch. Bei uns demnächst auch?

Was Tron mit seinem Nachfolger macht, um mit ihm auf Schritt und Tritt zu kommunizieren, ist ebenfalls schon ohne weiteres realisierbar. (Ob es auch sinnvoll ist, steht auf einem anderen Blatt.) Mit Hilfe von öffentlichen Anzeige- und Werbetafeln weist er Georg den Weg. Diese Tafeln sind elektronisch gesteuert, so weit klar. Aber woher weiß Tron – der ja bekanntlich 1998 starb -, wo sich Georg gerade befindet?

|Spezielle Services|

Dies wird nur durch Ortung mit Hilfe von Mobilfunkzellen möglich. Jedes eingeschaltete Handy meldet sich in den Zellen eines Mobilfunkgebietes an und lässt sich auf seinem Weg von Zelle zu Zelle verfolgen. Momentan kann dies jeder ungestört tun und bekommt Mail- und SMS-Spam nur von seinem zentralen Provider.

Location-based Services, also ortsgebundene Dienste, sollen es künftig ermöglichen, dass auch lokale Dienstanbieter entsprechende Werbebotschaften schicken können. Peinlich: Wer früher mal das bekannte Drei-Farben-Haus, Stuttgarts größtes Bordell, besucht hat, könnte noch nach Jahren entsprechende Werbung für dessen spezielle „Services“ erhalten. Auch dann, wenn die werte Gattin das Handy benutzt … (Beim Verkauf des Handys wird stets die SIM-Karte entfernt, daher funktioniert der Trick nicht nach einem Veräußern des Mobiltelefons.)

|Der Geist in der Maschine|

Aber wie kommt es, dass Tron sechs Jahre nach seinem offiziellen Tod noch in den elektronischen Kreisen Frankfurts herumgeistert? Mickler erwähnt etwas von einer „starken KI“ und meint damit eine menschenähnlich denkende und agierende Künstliche Intelligenz. Meines Wissens existiert so etwas noch nicht, ist aber in der Entwicklung. Das Problem ist lediglich, dass das menschliche Gehirn so ungeheuer komplex ist, dass es sich nicht nachbilden lässt. Schließlich geht es um rund zehn Milliarden Nervenzellen. Die Robotik verspricht demgegenüber mehr Erfolge, und die Japaner arbeiten dabei an der vordersten Front.

|Unter dem Dom|

Dass sich ein Geheimdienst wie der von Ian G (vermutlich russischer GRU) unter einer Kathedrale wie dem Mainzer Dom einrichtet, ist schon ein starkes Stück, denn das kommt ja einer Entweihung dieses heiligmäßigen Ortes gleich. Nicht nur das: Ian G hat eine ganze Serverfarm mitsamt Antennen eingerichtet. Und darf nun beim Nahen des „Weißen Ritters“ Georg Brand umziehen. Dabei unterläuft seinen hirnamputierten Untergebenen ein folgenschwerer Fehler. Man muss eben alles selber machen *seufz*.

_Die Inszenierung_

|Die Sprecher|

Es ist schon lustig, wenn man in einem Serienhörspiel all jene Schauspieler sprechen hört, die man sonst mit bildschirmfüllenden Actionkrachern oder großartigen Romanzen in Verbindung bringt. Das hebt die Handlung doch gleich eine Stufe höher, verleiht ihr den Glanz von Hollywood.

Besonders David Nathan als T-Rex hat mir gefallen, denn man hört immer einen leichten ironischen Zungenschlag bei ihm heraus, und häufig verfällt er in herrlichen Sarkasmus. Diesmal allerdings erleidet Georg Brand einen kleinen Tobsuchtsanfall angesichts der totalen Überwachung, die mit Trons Laptop möglich ist, und besonders dann, als er seine eigenen Überwacher ertappt.

Nat Mickler kann dabei noch halbwegs mithalten, und Helmut Krauss verleiht dieser Figur die nötige Autorität, aber auch Freundlichkeit. Nolo kommt diesmal schlecht weg, und Marie Bierstedt hat wenig zu tun. In der nächsten Folge „Sex and Crime“ ist ihre Rolle völlig gestrichen. Es ist an der Zeit, sie in den Mittelpunkt zu rücken. Denn diesmal entdeckt auch Georg, dass Nolo gar nicht Nolo ist. Folglich muss ein kleines Identitätsproblem abgearbeitet werden.

|Geräusche und Musik|

Alle Geräusche sind natürlich aus der Realität entnommen und verleihen der Handlung den Anstrich von Filmqualität. Aber sie kommen nie den Dialogen in die Quere, sondern sind in dieser Hinsicht zurückhaltend. Durch die Handhabung der Lautstärke können zum Beispiel Bauarbeiten in den Hintergrund gerückt werden, während im Vordergrund die Figuren noch miteinander reden. Bauarbeiten sind ja generell nicht so wahnsinnig interessant, wenn man sie nicht sehen kann. Sehr heikel sind jedoch Szenen in Straßenzügen oder in einem Lokal; die Geräuschkulisse ist einerseits detailliert zu halten, um glaubwürdig zu bleiben, muss aber so dezent gehalten werden, dass sie den Dialog nicht stört. Knifflig, aber lösbar. Und in „Offenbarung 23“ fast immer optimal gelöst.

Die wenige Musik, die erklingt, fungiert meist als Pausenfüller: Fetzige Gitarren, für die Markus Wienstroer verantwortlich zeichnet, bestimmen das In- und Outro. Während der Szenen plätschert im Hintergrund hin und wieder etwas lokale Muzak (kommerzielle Musik für Cafés und Kaufhäuser) oder elektronische Musik und Tablas so vor sich hin. Mir gefielen mehr die Gitarren.

_Unterm Strich_

Die Botschaft ist klar, Herr Kommissar: Überwacht die Überwacher! Georg Brand kommt seinem Schatten Ian G auf die Schliche und verfolgt ihn in dessen Fuchsbau. Gibt es einen Showdown? Das soll nicht verraten werden. Darum geht es auch nicht, sondern darum, dass der Autor ein Menetekel an die Wand schreibt: Wehret den Anfängen in der totalen Überwachung des gläsernen Bürgers.

Gerade habe ich meine Steuer-Identifikationsnummer zugeschickt bekommen, die mich noch 20 Jahre nach meinem Ableben wie ein treuer Floh im Pelz verfolgen wird. Und als Selbständiger werde ich sogar noch eine zweite Nummer bekommen: die Wirtschafts-Identifikationsnummer. Als ob eine nicht gereicht hätte. Der Bundesfinanzminister hat bereits den [Big Brother Award]http://www.bigbrotherawards.de/2007/.pol erhalten, aber man sollte auch einen Big Buddha Award stiften: denn die Überwachung geht ja nach dem Tod, wenn ich schon im Nirvana bin, munter weiter.

Diese Folge ist recht spannend und informativ geschrieben und auf dramatische und abwechslungsreiche Weise inszeniert. Das kann man von der nächsten Folge nicht gerade behaupten. Das Hörspiel ist von |Lübbe| und |LPL records| gewohnt sorgfältig produziert worden und ich habe an der Technik nichts auszusetzen. Die Stimmen der Hollywoodschauspieler verleihen der gewohnt abwechslungsreichen Handlung etwas Filmglamour.

Die Story wartet in der Regel mit Verschwörungstheorien, Kurzinfos, Hacker-Eskapaden und allerlei zwielichtigen Aktionen auf. Abzug gibt es für das erneute Aufwärmen der abgedroschenen Mithras-Theorien im Zusammenhang mit dem Mainzer Dom. Sie lenken bloß von der Action ab.

|72 Minuten auf 1 CD
ISBN-13: 978-3-7857-3567-1|
http://www.offenbarung-23.de
http://www.lpl.de
http://www.luebbe-audio.de

Krauts und Rüben (Offenbarung 23, Folge 16)

Welcome! The Helmut Kohl Horror Picture Show

Was bisher bloße Verschwörungstheorie war, wird Realität: Die geheimnisvollsten Tragödien, die skrupellosesten Verbrechen werden entschlüsselt. Die Welt wird nicht mehr die gleiche sein, denn auch das letzte Rätselt wird gelöst.

Eine Postkarte aus Saarbrücken – das sieht zunächst nicht nach einer Offerte vom toten Hacker Tron aus. Dennoch macht sich der Informatikstudent Georg Brand zusammen mit seiner Freundin Nolo auf den Weg. Er schlittert dabei in den schlimmsten politischen Sumpf Nachkriegsdeutschlands. Verborgene Netzwerke, brutale Seilschaften – die auch vor politischem Mord nicht zurückschrecken. Ist das wirklich die Realität? Die Wahrheit scheint diesmal nicht nur in schwarzen Koffern verborgen zu sein. Und sie enthüllt, warum der einst mächtigste Mann der Republik an zwei Punkten seiner Biografie bis heute eisern schweigt …

Krauts und Rüben (Offenbarung 23, Folge 16) weiterlesen

Gaspard, Jan / Lueg, Lars Peter / Sieper, Marc – Fluch des Tutenchamun, Der (Offenbarung 23, Folge 22)

_Howard Carters Geheimnis und Vermächtnis_

Was bisher bloße Verschwörungstheorie war, wird Realität: Die geheimnisvollsten Tragödien, die skrupellosesten Verbrechen werden entschlüsselt. Die Welt wird nicht mehr die gleiche sein, denn auch das letzte Rätsel wird gelöst.

Im Jahr 1922 entdeckt der Ägyptenforscher Howard Carter im berühmten Tal der Könige das fast unversehrte Grab von Pharao Tutenchamun. Doch mit Öffnen der Grabkammer scheint sich ein Fluch zu erfüllen, der jeden trifft, der die Ruhe des jugendlichen Pharaos stört. 33 Jahrhunderte nachdem der Fluch ausgesprochen wurde, entdeckt der Berliner Student und Hacker Georg Brand, warum Howard Carter sich so sicher sein konnte, das Grab von Tutanchamun garantiert zu finden. Und er findet heraus, wessen Ruhe er dabei tatsächlich störte. (Verlagsinfo)

_Der Autor und die Macher_

Jan Gaspard ist ein Pseudonym. Der reale Mensch hat immerhin eine Mailadresse – das ist doch schon mal was. Laut Verlag soll der Rechercheur für Unternehmer wie Axel Springer, Ross Perot, Rupert Murdoch und sogar Dick Cheney gearbeitet haben. Wer’s glaubt, sollte ihn engagieren. Er zeichnet für „Idee, Konzeption, Recherche & Buch“ verantwortlich.

Für die praktische Umsetzung dieser Steilvorlage sorgte hinsichtlich Regie, Produktion & Dramaturgie Lars Peter Lueg, seines Zeichens Verlagsleiter von |LPL records|. Für den „heiligen Geist“ in Form von „Inspiration“ sorgte Koproduzent Marc Sieper. Schnitt, Musik und Tontechnik lagen in den kompetenten Händen von Andy Matern. Markus Wienstroer bearbeitete die Gitarren in der Titelmelodie – das Ergebnis kann sich wirklich hören lassen. Die Aufnahmeleitung oblag Anno Storbeck.

|1. Staffel von „Offenbarung 23“:|
1) [„Wer erschoss Tupac?“ 1934
2) [„Tupacs Geheimnis“ 1948
3) [„Die ‚Titanic‘ darf nie ankommen“ 2012
4) [„Die Krebs-Macher“ 2015

Einschub: [„Offenbarung 23 – Machiavelli“ 2472

|2. Staffel:|
5) [„Das Handy-Komplott“ 2576
6) [„Der Fußball-Gott“ 2577
7) [„Stonehenge“ 2590
8) [„Macht!“ 2591

|3. Staffel:|
9) [„Gier!“ 3104
10) [„Die traurige Prinzessin“ 3113
11) [„Die Hindenburg“ 3131
12) [„Der Piratenschatz“ 3136

|4. Staffel:|
13) [Das Wissen der Menschheit 3885
14) [Das Bernsteinzimmer 3887
15) [Durst! 3900
16) [Krauts und Rüben 3934

|5. Staffel:|
17) [Die Waterkant-Affäre 4340
18) [Menschenopfer 4362
19) [Angst! 4537
20) [Die Pyramiden-Saga 4554

Einschub: 21) [Jack the Ripper 4875 (Live-Lesung)

|6. Staffel:|
22) Der Fluch des Tutanchamun
23) Der Jungbrunnen
24) Ausgespäht und Ausgetrickst
25) Sex and Crime

Mehr Infos: http://www.offenbarung-23.de sowie http://wiki.jan-gaspard.net/ und http://www.vertraue-niemandem.net.

_Die Sprecher_

In der Riege der Sprecher finden sich etliche einschlägig vorbelastete Herrschaften, die man schon aus dem Hause |LPL records| kennt:

„Stimme der Wahrheit“: Friedrich Schoenfelder (David Niven, Peter Cushing, Vincent Price)
Ian G. als Erzähler: Till Hagen (Kevin Spacey, Billy Bob Thornton)
Georg Brand alias T-Rex: David Nathan (Johnny Depp, Christian Bale)
Tatjana Junk alias Nolo: Marie Bierstedt (Kirsten Dunst, Kate Beckinsale)
Lord Carnarvon/Nat Mickler: Helmut Krauss (Marlon Brando, James Earl Jones)
Sprecherin/Marianne Benedit: Ulrike Hübschmann
Abdul: Erich Räuker (Richard Dean Anderson)
Howard Carter: Jaron Löwenberg
Evelyn Carnarvon: Maria Koschny (Lindsay Lohan)
Intro: Benjamin Völz & Jaron Löwenberg

_Vorgeschichte_

Der Berliner Informatikstudent Georg Brand, in Hackerkreisen als „T-Rex“ bekannt, ist auf eine Verbindung zwischen dem besten deutschen Hacker Boris F. alias „Tron“ und dem Rapper Tupac Shakur gestoßen. Alle möglichen Leute, die Geheimnisse aufdecken oder vertuschen wollen, interessieren sich auf einmal für T-Rex. Während Georg mit Trons ehemaliger Freundin Tatjana Junk alias Nolo anbandelt, meldet sich Tron quasi aus dem Jenseits: Er ist seit 1998 offiziell tot. Ist er das wirklich? Jedenfalls gibt Nolo Georg eine „Chiffre“ nach der anderen in die Hand. Chiffren sind eine Umschreibung für Hinweise auf die Geheimnisse, die Tron vor seinem Tod aufgedeckt hat – brisanter Stoff sozusagen.

_Handlung_

|PROLOG.| 1922. Howard Carter hat das Grab des einzigen Pharaos gefunden, der noch intakt im Tal der Könige ruht: Tutenchamun. Bei ihm Sind Lord Carnarvon und dessen Frau Lady Evelyn. Carter warnt davor, die Mauer zu durchbrechen, denn von Rechts wegen ist er verpflichtet, zuerst die Inspektoren der ägyptischen Altertümerverwaltung zu informieren. Doch davon will der Lord, sein mächtiger Geldgeber, nichts wissen. Er will die Gruft sofort öffnen, und Lady Evelyn soll die Ehre haben, als Erste die Pracht der Schätze im Pharaonengrab zu schauen. Was das Trio findet, übersteigt ihre kühnsten Träume.

Wenig später beginnt der Fluch des in seiner letzten Ruhe gestörten Pharao zu wirken: Der Lord stirbt.

|Haupthandlung.|

Gegenwart, Samstag, kurz vor 11 Uhr. Kairo, das Ägyptische Museum, Saal 3. Georg Brand und Nolo alias Tatjana Munk bestaunen die goldene Totenmaske Tutenchamuns. Aha, Amun: der alles Belebende, und Tutenchamun: lebendes Abbild des Amun. Alles klar. Auf der Rückseite der Maske findet Georg Hieroglyphen und fragt sich, was sie wohl bedeuten mögen. Ein älterer Herr tritt aus den Schatten hervor und verrät es ihm. Er stellt sich als Nat Mickler vor, Symbolkundler und Psychiater. (Ulkige Kombination, findet Georg.)

Mickler stellt eine äußerst interessante Frage: Was machte Carter, der zehn Jahre nach dem Grab Tutenchamuns gesucht hatte, auf einmal so sicher, dass er das Grab genau an jener Stelle finden würde, wo er es dann im Jahr 1922 fand und öffnete? Mickler lädt sie ins Tal der Könige ein, um sich vor Ort einen besseren Eindruck zu verschaffen.

Die Dampferfahrt den Nil hinauf ist angenehm. Aber 650 Kilometer wollen zurückgelegt werden, und so ist eine Menge Zeit für Konversation. Auf der Rückseite von Tutechamuns Totenmaske steht der Anfang des 150. Kapitels des ägyptischen Totenbuches: ein Schutzzauber vor den „Dienern des Seth“. Seth war bekanntlich jener Bösewicht, der es auf Isis, die Schwester des Obergottes Osiris, abgesehen hatte, und deshalb ihren geliebten Bruder auf abscheuliche Weise abmurkste. Sie setzte jedoch die Leichenteile wieder zusammen, ließ sich von Osiris v.2.0 befruchten und gebar Horus, den falkenköpfigen Sonnengott, auch Ra oder Re genannt. Kein Wunder, dass sich die Pharaonen vor Seth fürchteten.

In der Bar des Dampfers lernen die drei Reisenden Marianne Benedit kennen, die Reporterin, die sich für Kaspar Hauser interessierte (siehe Episode 18 „Menschenopfer“). Und der Zusammenhang mit Carter? Lord Carnarvon hieß auch Stanhope, und sein Urgroßvater war eben jener britische Geheimdienstler, dem sie die Ermordung Kaspar Hausers anlastet. Und obendrei war Carnarvon ein Mitglied der Freimaurer, deren Ursprung in Ägypten und Tyros liegt. Sie vererbten uraltes Wissen der Erbauer der Pyramiden, die bekanntlich Priesterstatus hatten.

Als Marianne Benedit plötzlich bewusstlos zusammenbricht, sind Georg und Nolo ziemlich erstaunt. Lag es an dem Whisky, den man ihr kredenzte? Nach einer polizeilichen Befragung wegen des Todes der Reporterin können sie weiterfahren.

Vier Tage später gelangen sie ins Tal der Könige bei Theben, auf dem Westufer des Nils. Die Wände der Randberge des Niltals sind hoch und steil, und dorthinein ließen die Baumeister die Gräber der Pharaonen graben. Nr. 62 ist Tutenchamuns Grab. Wie konnte Carter es nur finden, immerhin ganze 123 Jahre nach dem ersten Grabfund und unversehrt von den Grabräubern des nahen Qurna?

Wie sich zeigt, verfügte Carter über einen natürlichen Wegweiser, der mit einer Sonnenuhr und einem alten Kalender verbunden war. Und das Grab hatte nicht bloß einen Wächter …

_Mein Eindruck_

Wieder einmal befasst sich die Hörspielserie mit Ägypten. Offenbar verbringen Georg und Nolo hier einen längeren Aufenthalt. Das Land am Nil hat aber auch jede Menge esoterische Geheimnisse zu bieten. Nachdem sie schon die Pyramiden bestiegen haben, geht es nun also in den Untergrund, in die Gräber und Tunnel des Tals der Könige. Dieses liegt bekanntlich in Oberägypten unweit Theben und Luxor. Aber auch die alte Grabräuberstadt Qurna ist nahe, und ein Teil der Geschichte befasst sich mit den Dieben. Tatsächlich ist sogar die obligatorische Nachrichtenmeldung der Auflösung dieser Siedlung im Jahr 2007, also ganz aktuell, gewidmet.

Der Prolog verbreitet eine Entdeckerstimmung wie im ersten Indiana-Jones-Spielfilm: Ein unversehrtes Pharaonengrab wird betreten. Wie kleine Kinder dürfen wir Bauklötze staunen, was die Gräber um Howard Carter da freigelegt haben. Dieser sense of wonder wird wenig später angesichts der goldenen Totenmaske des Pharaos wiederholt. Danach jedoch setzt wieder mal die Analyse ein: Was steht denn da und dort und was mag es bedeuten? Man kommt sich vor wie bei den Weisen im Morgenlande.

Der Höhepunkt der Enthüllungen findet zweifellos im Tal der Könige statt. Dies alles zu erklären, wäre erstens zu kompliziert und würde zu weit führen. Außerdem wäre die Spannung zerstört. Jedenfalls wusste Howard Carter wohl ganz genau, wo und vor allem wann er das Grab des mit 18 Jahren ermordeten Pharao Tutenchamun, des Ketzers Echnatons Sohn, zu suchen hatte.

So ganz nebenbei erfahren wir eine ganze Menge über diesen Carter, denn schließlich ist die Frage zu entscheiden: Gab es wirklich einen Fluch des Tutenchamun? Fein säuberlich sortiert der Autor, vertreten durch seine Figuren, die good guys und die bad guys im Unternehmen Pharaonengrab. Carter landet eindeutig im Lager der good guys, selbst wenn er keinen obligaten weißen Hut getragen haben sollte. Doch Lord Carnarvon, so viel wird schon im Prolog deutlich, ist eindeutig ein bad guy. Geschieht ihm also recht, kurz nach der Entdeckung des Grabes das Zeitliche zu segnen.

Das größte Rätsel jedoch ist dasjenige, welches sich hinter der Jahrtausende währende Unversehrtheit des Pharaonengrabes verbirgt. Und warum wurde es sogar 123 Jahre lang, nachdem das erste Grab gefunden worden war, in Ruhe gelassen? Waren die Ausgräber einfach zu dumm? Der Autor bietet eine andere Erklärung an: Es gab Wächter, die bis heute das Grab hüten. Aber warum bewachten sie dann nicht auch die anderen Gräber? Die wenig plausible Erklärung der Wächter: Nichts wurde gestohlen, es ist alles noch da, irgendwo. Na, toll.

_Die Inszenierung_

|Die Sprecher|

Es ist schon lustig, wenn man in einem Serienhörspiel all jene Schauspieler sprechen hört, die man sonst mit bildschirmfüllenden Actionkrachern oder großartigen Romanzen in Verbindung bringt. Das hebt die Handlung, die ansonsten leicht etwas trivial hätte wirken können, doch gleich eine Stufe höher, verleiht ihr den Glanz von Hollywood.

Besonders David Nathan als T-Rex hat mir gefallen, denn man hört immer einen leichten ironischen Zungenschlag bei ihm heraus, und Kim Schmittke sekundiert normalerweise, wenn Georg über die Stränge schlägt. Etwas Humor hatte die Hörspielserie bislang nämlich dringend nötig. Paranoia ist ja schön und gut, aber sie ist schwer die ganze Zeit zu ertragen. Zum Glück behält Georg Brand seinen Sinn für Humor, auch wenn dieser diesmal mehr Richtung Sarkasmus tendiert. Georg klingt mehr genervt als erheitert.

Ulrike Hübschmann als Marianne Benedit liest aus einem Buch über Freimaurer und Ägypten vor, doch dabei spricht sie ständig den Namen Champollions, des berühmten Entzifferers des Rosetta-Steins, falsch aus. Sie sagt stattdessen zweimal „Campollion“. Mir ist unerklärlich, wie so ein Fehler zustande kommen konnte.

|Geräusche und Musik|

Alle Geräusche sind natürlich aus der Realität entnommen und verleihen der Handlung den Anstrich von Filmqualität. Aber sie kommen nie den Dialogen in die Quere, sondern sind in dieser Hinsicht zurückhaltend. Auf dem Dampfer hören wir das Rauschen des Fahr- und Kielwassers, im Tal der Könige ist deutlich das Klappern der Kutsche zu hören, in der Georg und Nolo gefahren werden. Sogar der Wind von den Bergen ist zu erlauschen.

Ein echt unheimliches Stück Akustik ist in den Tunneln der Grabräuber zu hören, was gut zu Nolos Angst passt. Doch am Schluss herrscht wieder Friede. Das Wasser der Oase plätschert, und die Vöglein zwitschern in den Palmen.

Die Musik fungiert meist als Pausenfüller: Fetzige Gitarren, für die Markus Wienstroer verantwortlich zeichnet, bestimmen das In- und Outro, im Hintergrund plätschert etwas Schmuse-Rock. Mir gefielen mehr die Gitarren. Sehr schön fand ich auch die dezent im Hintergrund eingesetzte arabische Musik, die gut zu der Geräuschumgebung der Oase passt.

_Unterm Strich_

Die enthüllenden Informationen über die Gräber im Tal der Könige fand ich ziemlich interessant, denn sie waren mir völlig neu. Natürlich wusste ich schon einiges über Carter, Carnarvon und den angeblichen Fluch des Pharao. Doch die Rolle der Freimaurer, der unbekannten Wächter und vor allem die Berechnung der exakten Lage von Tuts Grab wurden neu vom Autor geliefert. Wer weiß, ob er für all diese Faktenhuberei nicht ein Heer von Zuträgern angeheuert hat. Die Wächter allerdings dürften seine eigene Privaterfindung sein.

Das Hörspiel ist von |Lübbe| und |LPL records| gewohnt sorgfältig produziert worden und ich habe an der Technik nichts auszusetzen. Die Stimmen der Hollywoodschauspieler verleihen der gewohnt abwechslungsreichen Handlung etwas Filmglamour. Diese Episode wird nahtlos in der nächsten fortgesetzt. In „Jungbrunnen“ wird auch das grausige Geheimnis um die in Tuts Grab gefundenen Kinderleichen gelüftet. Man darf gespannt sein.

|72 Minuten auf 1 CD
ISBN-13: 978-3-7857-3536-7|
http://www.offenbarung-23.de
http://www.lpl.de
http://www.luebbe-audio.de

Gaspard, Jan / Lueg, Lars Peter / Sieper, Marc – Durst! (Offenbarung 23, Folge 15)

_In Berliner Unterwelten: Ausbeuter und Vampire_

Was bisher bloße Verschwörungstheorie war, wird Realität: Die geheimnisvollsten Tragödien, die skrupellosesten Verbrechen werden entschlüsselt. Die Welt wird nicht mehr die gleiche sein, denn auch das letzte Rätselt wird gelöst.

Warum trug der 1998 verstorbene Berliner Hacker Tron ein Schmuckstück in Form eines „Wassermanns“, wo er selbst doch im Sternzeichen der Zwillinge geboren war? Hat das etwas mit seiner einstigen Expedition in die Berliner Unterwelten zu tun – mit den Resten der vergangenen Stadt „Germania“? Was der Student Georg Brand bei seiner Spurensuche dort unten entdeckt, lässt ihm das Blut in den Adern gefrieren. Und macht ihn zum Spielball mächtiger Industrieunternehmen, die das wichtigste Lebensmittel der Welt unter ihre Kontrolle bringen wollen: Wasser …

_Der Autor_

Jan Gaspard ist ein Pseudonym. Der reale Mensch hat immerhin eine Mailadresse – das ist doch schon mal was. Laut Verlag soll der Rechercheur für Unternehmer wie Axel Springer, Ross Perot, Rupert Murdoch und sogar Dick Cheney gearbeitet haben. Wer’s glaubt, sollte ihn engagieren. Er zeichnet für „Idee, Konzeption, Recherche & Buch“ verantwortlich.

Für die praktische Umsetzung dieser Steilvorlage sorgte hinsichtlich Regie, Produktion & Dramaturgie Lars Peter Lueg, seines Zeichens Verlagsleiter von |LPL records|. Für den „heiligen Geist“ in Form von „Inspiration“ sorgte Koproduzent Marc Sieper. Schnitt, Musik und Tontechnik lagen in den kompetenten Händen von Andy Matern. Markus Wienstroer bearbeitete die Gitarren – das Ergebnis kann sich wirklich hören lassen.

1. Staffel von „Offenbarung 23“:
1) [„Wer erschoss Tupac?“ 1934
2) [„Tupacs Geheimnis“ 1948
3) [„Die ‚Titanic‘ darf nie ankommen“ 2012
4) [„Die Krebs-Macher“ 2015

Einschub: [„Offenbarung 23 – Machiavelli“ 2472

2. Staffel:
5) [„Das Handy-Komplott“ 2576
6) [„Der Fußball-Gott“ 2577
7) [„Stonehenge“ 2590
8) [„Macht!“ 2591

3. Staffel:
9) [„Gier!“ 3104
10) [„Die traurige Prinzessin“ 3113
11) [„Die Hindenburg“ 3131
12) [„Der Piratenschatz“ 3136

4. Staffel:
13) [Das Wissen der Menschheit 3885
14) [Das Bernsteinzimmer 3887
15) Durst!
16) Krauts und Rüben

Mehr Infos: http://www.offenbarung23.de und http://www.vertraue-niemandem.net

_Die Sprecher/Die Inszenierung_

In der Riege der Sprecher finden sich etliche einschlägig vorbelastete Herrschaften, die man schon aus dem Hause |LPL records| kennt. Als da wären:

David Nathan spricht die Hauptfigur Georg Brand alias T-Rex und klingt wie Johnny Depp.
Marie Bierstedt spricht Tatjana Junk alias Nolo, die Freundin von „Tron“, und klingt wie Kirsten Dunst, Kate Beckinsale oder Natalie Portman.
Dagmar Berghoff spricht eine Nachrichtensprecherin und klingt wie Dagmar Berghoff (logo!).
Dietmar Wunder spricht T-Rex‘ besten Kumpel Kim Schmittke und klingt wie Cuba Gooding jr. oder Adam Sandler.
Wille Behm: Klaus-Dieter Klebsch klingt nach Alec Baldwin oder Gabriel Byrne.
Sigi Marggraf: Norman Matt klingt wie Cillian Murphy oder Jonathan Rhys-Meyers.
Detlef Bierstedt spricht den Reporter Kai Sickmann und klingt wie George Clooney.
Benjamin Völz spricht Tron alias Boris F. und klingt wie Keanu Reeves oder James Spader.
Friedrich Schoenfelder spricht die „Stimme der Wahrheit“ und klingt wie David Niven.
Helmut Krauss ist der Erzähler und hört sich verdächtig nach Marlon Brando oder Samuel L. Jackson an.

_Vorgeschichte_

Der Berliner Informatikstudent Georg Brand, in Hackerkreisen als „T-Rex“ bekannt, ist auf eine Verbindung zwischen dem besten deutschen Hacker Boris F. alias „Tron“, und dem Rapper Tupac Shakur gestoßen. Alle möglichen Leute, die Geheimnisse aufdecken oder vertuschen wollen, interessieren sich auf einmal für T-Rex. Während Georg mit Trons ehemaliger Freundin Tatjana Junk alias Nolo anbandelt, meldet sich Tron quasi aus dem Jenseits: Er ist seit 1998 offiziell tot. Ist er das wirklich? Jedenfalls gibt Nolo ihrem Freund Georg eine „Chiffre“ nach der anderen in die Hand. Chiffren sind eine Umschreibung für Hinweise auf die Geheimnisse, die Tron vor seinem Tod aufgedeckt hat – brisanter Stoff sozusagen.

_Handlung_

Der PROLOG versetzt uns in eine allseits bekannte Vampirszenerie. Der Obervampir begrüßt seine „Kinder der Nacht“ und bittet sie, den edlen „roten Trank“ zu genießen, von dem wir bereits ahnen, um was es sich handelt. Der Obermacker begrüßt sodann die Abgesandten des wahren Herrschers der Welt, wer auch immer das sein mag. Schließlich eröffnet er den „danse noir“. Das Fest kann beginnen. Insgeheim jedoch schickt er seinen „Ritter“ Marggraf aus, um das prophezeite „Kind des großen Nichts“ zu schützen …

Die Nachrichtensprecherin Dagmar Berghoff berichtet, dass der Rohstoff Wasser immer wertvoller wird und der Bedarf der Menschheit pro Jahr um 2 bis 3 Prozent steige. Berechnungen hätten ergeben, dass im Jahr 2025 ein Drittel der Menschheit keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser mehr hätte.

Georg Brand ist immer noch bei seiner Freundin Nolo und futtert ihre schmackhaften Spaghetti. Er wusste bislang nicht, dass man Basilikum als Aufputschmittel verwenden kann. Als er sich in den Finger schneidet, lutscht sie das Blut genüsslich ab, so dass er auf dumme Gedanken kommt. Ist Nolo eine Kräuterhexe oder gar ein Vampir?

Als er sie nach der Herkunft ihres Bernsteinanhängers fragt, antwortet sie, Tron, ihr Ex, habe ihn vom „Verein Berliner Unterwelten“ bekommen, d. h. er fand ihn auf einer der geführten Exkursionen, die der Verein anbietet, und zwar in einem alten Bunker. Berlin ist übersät mit Bunkern aus dem letzten Weltkrieg. Georg ist fasziniert von der Idee, seinem Vorbild nachzueifern und schlägt eine solche Exkursion vor. Nolo stimmt zu. Sie ist ebenfalls neugierig, was es in der Tiefe zu finden gibt.

Als im Museum des Vereins ihr Führer Wille Behm auftaucht, können sie endlich losmarschieren. Die U-Bahn rumpelt unweit durch die Tunnel, und auch das alte „Germania“, Hitlers geplante Welthauptstadt, ist in Resten zu besichtigen. Wie sich herausstellt, kannte Behm auch Tron und erzählt, dass sich der Hacker Sorgen machte wegen der Privatisierung der Berliner Wasserwerke, die kurz nach seinem Tod im Jahr 1999 erfolgte. Seitdem seien die Wasserpreise um rund 30 Prozent gestiegen, berichtet Behm. Steht dies in Zusammenhang mit dem Wassermann-Zeichen auf Nolos Bernsteinmedaillon? Denn Trons eigenes Sternzeichen waren die Zwillinge.

Die Führung endet in Raum Nr. 23. Sofort denkt Georg an den gleichnamigen Film über den Hacker Karl Koch. Ein Omen? Das Licht geht aus! Behm und Nolo verschwinden! Ein grünlich phosphoreszierendes Licht erscheint und jagt Georg Angst ein. In diesem Licht sieht Behm aus wie ein Vampir. Dann rennt Georg auf das Licht zu – und voll in eine Mauer. Jetzt wird’s wirklich zappenduster …

_Mein Eindruck_

Die Unterwelt ist nur ein thematischer Ausgangspunkt für die beiden Hauptthemen, die daran angeknüpft werden, aber zugegebenermaßen ein spannender und unheimlicher. Daher passt er zum Thema, das bereits im Prolog angeschnitten wird: Vampirismus. Die Frage ist natürlich: Gibt es wirklich Vampire, und wenn ja, worin besteht dann ihr Vampirismus? Glauben die Leute wie der Obervampir und sein Abgesandter Marggraf nur, dass sie Vampire sind, und sind in Wahrheit etwas anderes, nämlich Opfer einer Krankheit? All dies wird im Verlauf der verschlungenen weiteren Handlung erörtert und zu einem gewissen Grad aufgeklärt.

Das zweite Hauptthema hat Wille Behm bereits angesprochen: Wasser. Es wird immer teurer. Aber warum nur – fällt es doch fast jeden Tag kostenlos vom Himmel. Doch Tron hat die Zeichen der Zeit erkannt: Die Privatisierung der Wasserwerke in London und Berlin hat den Wasserpreis in die Höhe getrieben. Und was das Perfide daran ist: Die Verluste, welche die neuen Eigentümer der Wasserwerke bei der Instandhaltung des Netzes angeblich machen, müssen aus dem Säckel des Steuerzahlers ausgeglichen werden. Dabei streichen die Eigentümer eine Rendite von 8 Prozent im Jahr ein. Unsereins zahlt also zweimal: erstens fürs kostbare Nass und zweitens für die Verteiler desselben. Wir bescheißen uns also selbst. Das ist eine der interessantesten Aussagen der gesamten Serie und wirklich einer Recherche wert.

Auf praktisch jeder Flasche Mineralwasser steht, dass dieses Wasser „enteisent“ wurde. Der Grund, so erfährt Georg vom Reporter Sickmann, ist der angeblich schlechte Geschmack des Eisens, aber vor allem dessen rötliche Farbe. Diese Farbe erinnert nicht von ungefähr an menschliches Blut, denn erst durch den Eisengehalt in den Blutkörperchen, dem Hämoglobin, werden diese rot gefärbt. Das Hämoglobin ist für den Sauerstofftransport im Blut verantwortlich.

Was aber passiert bei Anämie? Bei den davon betroffenen Kranken mangelt es am Hämoglobin und sie sehen bleich aus – wie Vampire. Durch Zufuhr gesunden Blutes könnte dieser Mangel ausgeglichen werden, glauben Mediziner und „Vampire“. Siehe dazu den PROLOG. Dass Vampire Bluttrinker sind, hängt einfach nur mit ihrer Anämie zusammen. Doch woher rührt die Anämie, will Georg wissen. Tja, teils von der Stoffwechselkrankheit Porphyrie, die von Bleivergiftung herrührt, Blei, wie es früher in alten Wasserleitungen verwendet wurde und zu Hämoglobinmangel führte. Aber warum nicht auch von der Enteisenung des Wassers, antwortet Sickmann, denn die Wirkung ist die gleiche.

Fazit: Das Wasser, das uns die Wasserkonzerne wie RWE noch zukommen lassen, ist so enteisent, dass es uns zu „Vampiren“ macht. Und der daraus resultierende Sauerstoffmangel macht uns dumm. Was den Mächtigen der Welt vielleicht nicht unrecht ist, um uns besser beherrschen und lenken zu können. Und Dumme kaufen jede Menge Sachen, die sie nicht brauchen, und glauben Dinge, die barer Unsinn sind. Bereits anderthalb Menschen leiden an Eisenmangel, behauptet Wille Behm. Und es werden täglich mehr. Warum und wozu? Georg will es herausfinden.

Und wer nun wissen möchte, wo die gute Nolo abgeblieben ist, muss das Hörspiel schon selbst anhören.

_Unterm Strich_

Das 74 Minuten lange Hörspiel hat mich auf weite Strecken recht gut unterhalten und informiert, und ich fand die Lösung auf das Rätsel der Vampire nicht nur interessant, sondern sogar einleuchtend. Da könnte man glatt Verfolgungswahn bekommen. Und ich höre schon den Slogan der Serie im Ohr: „Es ist alles wahr!“ Diesmal gibt es sogar so etwas wie Action und Horror. Man bleibt aber doch ziemlich auf dem Teppich und steigt nicht in Horrormythen ein, wie es die |Lübbe-Audio|-Serie „Vampira“ tun darf.

|74 Minuten auf 1 CD|
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http://www.luebbe-audio.de