Perry Rhodan NEO – Die Tiefe (Folgen 250-259)

Worum gehts in der Staffel?

Am Anfang einer neuen Zeit – das 22. Jahrhundert hat gerade erst begonnen: Die Menschheit hat die Planeten und Monde des eigenen Sonnensystems besiedelt. Auf fremden Welten, teilweise Hunderte von Lichtjahren entfernt, sind erste Kolonien entstanden.
Allerdings wachsen seit einiger Zeit die Spannungen: Die Siedler sind unzufrieden, sie fühlen sich von den Menschen der Erde missverstanden. Ihr Wunsch nach Freiheit wächst.
Im Jahr 2102 droht der Konflikt zu eskalieren. Die Kolonisten fliegen mit zahlreichen Raumschiffen die Erde an, riskieren damit einen Bruderkrieg. Doch Perry Rhodan hat die Entwicklung vorausgesehen: Das Projekt Laurin beginnt – die Erde und der Mond sollen für einen winzigen Augenblick in die Zukunft versetzt werden.
Doch dann geht etwas schrecklich schief … (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

Ding-Dong, die Hex‘ ist tot … sprich, endlich mal wieder eine Staffel, die sich nicht mit der Jagd auf Iratio Hondro befassen kann.

Und um richtig Abstand zwischen den Hörer und die alte Materie zu bringen, versetzen die Verantwortlichen die Erde und den Mond gleich mal um 34.000 Lichtjahre in den Zuständigkeitsbereich der Akonen, die wir hier kennenlernen.

Dass die wenig begeistert sind, ist klar, schön aber, dass es nicht sofort zu kriegerischen Auseinandersetzungen kommt, sondern erst mal diskutiert wird. Schließlich sind die Terraner nicht vorsätzlich hier gestrandet und es sind beide Seiten daran interessiert, dass alles, was hier nicht hingehört, schnellstens wieder im Sol-System landet.

Und da wir für gewöhnlich mindestens zwei Handlungsfäden bei NEO haben, gucken wir auch immer mal, was Bully in unserem Sonnensystem erlebt. Der ist nämlich zurückgeblieben, genauso unfreiwillig, und muss sich mit einer Invasionsflotte auseinandersetzen. Für die gibts aber jetzt nicht sooo viel zu erobern, denn sie kommt etwas zu spät … Terra ist ja leider nicht mehr verfügbar.

Langweilig wirds bei Perry nicht. Der erkundet mit der SOL eine Dunkelwolke und rettet einen Freund. Aber, die Akonen sind immer noch nicht allzu happy darüber, dass die Terraner bei ihnen gestrandet sind. Da sollte eine Freundschaftsveranstaltung helfen, die aber leider durch eine fehlfunktionierende Hyperinpotronik namens SENECA gestört wird.

Gefolgt wird das Ganze von einer Länge. Es wird sehr technisch und quantenphysikalisch und rückblickend und erzählerisch und … die Haupthandlung tritt auf der Stelle.

Interessant und eine Abwechslung ist der Blick auf Terra, wo (mal wieder) Besatzer angekommen sind. Das fand ich diesmal nicht so langatmig und -weilig wie ich das noch von vorherigen Erdbesetzerhandlungsfäden vergangener Zyklen kenne.

Der folgende Lückenfüller hingegen war nicht meins und erinnerte mich an die … wie viele waren es? 30? Episoden der TV-Serie „Dallas“, die komplett hinfällig waren, weil der Inhalt nur geträumt war. Die Länge gibts hier zum Glück nicht, aber das Prinzip bleibt für mich gleich, was die komplette Lesung bedeutungslos macht. So interessant die da ersponnenen Ideen auch waren.

Es folgt eine Kreuzung aus dem ersten ALIEN-Film und dem klassischen „Die Körperfressen kommen“-Thema auf der SOL. Wer derartigen Horror-Grusel mag, der wird hier auf seine Hörkosten kommen. Und für alle anderen gibts einen neuen (alten) Charakter, den er/sie schon aus der Erstauflage der Perry-Heftromane kennt.

Und was macht die SOL so, die mit dem Quantenschatten zu kämpfen hat? Chaos macht sie. Und die Lesung wird „kurzfristig“ zur Kurzgeschichtensammlung, die mir zu hektisch und konfus war und die berechtigte Frage aufwarf: Hat eigentlich irgendwas davon mit der Haupthandlung zu tun?

Sehr bis zu komplex gehts dann in Richtung Staffelfinale, obwohl das auch ein Begriff im NEOversum ist, der meist anhand der Romannummer bestimmt wird, weniger durch passende Handlung.

Aber hey, Atlan taucht dann doch mal wieder auf, den hatte ich schon fast vergessen. Machen das und er wohl einen Unterschied für den Staffelabschluss?

Das Hörerlebnis:

Axel Gottschick liefert wie gewohnt prima Schauspiel vor dem Mikro. Wenn es zur Sache geht, wird er auch mal lauter und setzt seine (im Vergleich zum Kollegen) kratzige Stimme noch eindringlicher ein. Wenn er weibliche Charaktere zu sprechen hat, wird er auch mal weicher und sanfter und schafft es, das Kratzen aus seiner Stimme fast völlig rauszufiltern.

Bei beschreibenden Szenen liest er zügig und erklärend. Das klingt dann so, als hätte er die Ereignisse selbst erlebt und erzählt sich für die Hörer nach.

Hanno Dinger ist auch in dieser Staffel im Vergleich zu Axel Gottschick der ruhigere Part. Er liest oftmals langsamer, aber dennoch nicht monoton oder langweilig. Bei Dialogen geht er mehr aus sich heraus und kann die Gefühlswelt der von ihm vertonten Figuren gut umsetzen.

Weil seine Stimme nicht so kratzig ist, klingen die weiblichen Charaktere noch ein wenig sanfter als beim Kollegen. Aber lauter kann er auch werden, wenn es die Szene verlangt. Einzig der Mausbiber Gucky schert aus den unterschiedlichen Stimmfarben nach oben aus, aber nicht unangenehm weit.

Die Lesungen dieser Staffel im Überblick:

NEO 250 – Zeitenwende (Rüdiger Schäfer und Rainer Schorm): 5:42 Std. Spieldauer, 56 Tracks, gelesen von Axel Gottschick
NEO 251 – Hinter der Dunkelwolke (Lucy Guth): 5:59 Std. Spieldauer, 58 Tracks, gelesen von Hanno Dinger
NEO 252 – Kampf um SENECA (Susan Schwartz): 5:44 Std. Spieldauer, 74 Tracks, gelesen von Axel Gottschick
NEO 253 – Die Amber-Protokolle (Rainer Schorm): 6:06 Std. Spieldauer, 59 Tracks, gelesen von Hanno Dinger
NEO 254 – Die Exemplarische Instanz (Rüdiger Schäfer): 5:42 Std. Spieldauer, 58 Tracks, gelesen von Axel Gottschick
NEO 255 – Die perfekte Welt (Lucy Guth): 5:37 Std. Spieldauer, 52 Tracks, gelesen von Hanno Dinger
NEO 256 – Die Flüsterfürstin (Ben Calvin Hary): 6:10 Std. Spieldauer, 62 Tracks, gelesen von Axel Gottschick
NEO 257 – Schatten im System (Ruben Wickenhäuser): 6:57 Std. Spieldauer, 72 Tracks, gelesen von Hanno Dinger
NEO 258 – Der Plan des Quellmeisters (Rainer Schorm): 5:59 Std. Spieldauer, 64 Tracks, gelesen von Axel Gottschick
NEO 259 – Quantentanz (Rüdiger Schäfer): 5:31 Std. Spieldauer, 53 Tracks, gelesen von Hanno Dinger

Die Sprecher:

Hanno Dinger (geb. 1969) wuchs in Wuppertal auf und besuchte die Hochschule für Musik und Theater in Bern (CH). Danach folgten zahlreiche Bühnenengagements u.a. in Konstanz, Linz, Basel, Zürich, Düsseldorf, bis er sich entschloss, vor allem in eigener Verantwortung zu arbeiten. Sein Weg führte nach Köln, wo er sich neben Rundfunk und Fernsehtätigkeiten in zahlreichen Theaterprojekten engagierte und die freie Bühne Raketenklub leitet. (Quelle: Perrypedia)

Axel Gottschick kann auf 25 Jahre Theatererfahrung und 13 Jahre Rundfunk-, Film- und Fernseharbeit zurückblicken. Er spricht Voice-Over für Dokumentarproduktionen und Radiohörspiele.

MP3s und Ausstattung

Die Qualität der MP3s entspricht nicht dem Eins-A-Medien-Standard von 192 kbps, 41,1 kHz und Joint Stereo, sondern hier wurde mit einer variablen Bitrate (VBR) codiert, was aber für eine Lesung absolut ok ist, weil sie hier ähnlich hohe Bitraten bietet. Die Tracks sind fortlaufend nummeriert, wobei die Tracknummer (mit einer unnötigen, führenden 0) im Dateinamen vorn steht und im ID3-Tag am Ende (ohne führende 0). Auch der Name des Autors ist vorhanden, der des Sprechers nicht.

Das Cover des jeweiligen Taschenhefts ist auch im ID3-Tag zu finden und liegt dem jeweiligen Hörbuch zusätzlich als JPG- Datei in der Auflösung 3000 x 3000 bei. Außerdem gibts noch eine TXT-Datei, in der die Technik-Credits, ein Urheberrechtshinweis und noch mal eine kurze Inhaltsangabe zur Lesung nachzulesen sind.

Im Bookletfaltblatt, das auch das Titelcover trägt, finden wir die gesammelten technischen Daten zu den Lesungen und eine Aufstellung der enthaltenen NEO-Hörbücher mit Länge und Autor … auch ohne jeweilige Sprechernamen. Die haben aber auf der Rückseite ihren eigenen Auftritt mit Infos und Schwarzweiß-Fotos.

Auf jeder CD sind zwei Lesungen enthalten. Bei einer Gesamtgröße von 3,1 GB hätte man hier sogar alle Lesungen zusammen auf eine DVD pressen können. Die kann sicher auch die allermeiste Käufer-Hardware vertragen, die MP3-CDs lesen kann.

Technik-Credits:

Executive Producer und Regie: Hans Greis
Technik und Sounddesign: Michael Sonnen, Jan Gerhardt
Sprecher: Hanno Dinger, Axel Gottschick
Cover- und CD-Illustration: Dirk Schulz
Grafik: Robert Feuchtl

Fazit:

Die SOL, die Akonen, eine Dunkelwolke und … ich hab immer noch nicht verstanden, wieso diese Staffel „Die Tiefe“ heißt.

Es klingt wie eine Wiederholung, weils auch eine ist: Wer sich auf eine Reise einlassen möchte, bei dem nicht zwingend die Haupthandlung vorangetrieben wird, der kann sich hier durchaus abwechslungsreich unterhalten lassen.

Ich weiß nicht so recht, was ich von dieser Staffel halten soll, zu meinen Favoriten gehört sie nicht. Aber, der Ausblick auf die nächste Staffel klingt interessant … aber, das klingen sie ja oft …

Gut klingen auch die beiden Sprecher dieser Staffel. Hanno Dinger und Axel Gottschick machen einen prima Job und konnten mich auch über den Teil der Reise hinweg unterhalten, der mir nicht zügig genug erzählt war.

5 MP3-CDs in Multibox
1. Auflage, Oktober 2021
ISBN-13: 978-3-95795-192-2

www.einsamedien.de

Die Reihe „Perry Rhodan NEO“ ist beim Verlag auch als Download-Version erhältlich.

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