Georges Simenon – Maigret und die Keller des „Majestic“. Ein Maigret-Krimi

Der Kommissar erhält einen Kinnhaken

„Als der oberste Kaffeekoch des Pariser Grandhotels Majestic frühmorgens einen nicht verschlossenen Garderobenspind öffnet, fällt ihm eine Blondine entgegen – mausetot. Mrs. Mimi Clark ist die Gattin eines amerikanischen Industriellen, mit Mann, Söhnchen, Hauslehrerin und Kinderfrau auf Europareise.

Doch noch vor ein paar Jahren war sie Animierdame in Cannes, und dorthin führt auch Maigrets erste Spur. Immer verblüffendere Zusammenhänge tun sich auf. Als im selben Spind eine zweite Leiche auftaucht, weiß der Kommissar, dass er keine Zeit verlieren darf.

Ein phantastischer Ausflug in die labyrinthische Unterwelt eines großen Hotels, in der ein Mörder umgeht wie das Phantom der Oper.

Der Krimi wurde mehrfach verfilmt, zuletzt mit Bruno Cremer als Kommissar [1991-2005].“ (Verlagsinfo)

Der Autor

Georges Joseph Christian Simenon (* 12. Februar 1903[1] in Lüttich; † 4. September 1989 in Lausanne) war ein belgischer Schriftsteller. Bekannt wurde er vor allem als Autor von insgesamt 75 Kriminalromanen um die Figur des Kommissars Maigret. Daneben verfasste Simenon über 100 weitere Romane und 150 Erzählungen unter seinem Namen sowie knapp 200 Groschenromane und mehr als 1000 Kurzgeschichten unter verschiedenen Pseudonymen. Er schrieb in französischer Sprache und verwendete bis zum Erfolg unter eigenem Namen hauptsächlich das Pseudonym Georges Sim.

Simenon schrieb insgesamt 75 Kriminalromane und 28 Erzählungen (E), deren Hauptfigur Maigret ist, ein Kommissar der Pariser Kriminalpolizei. Die Auflistung der deutschen Ausgaben beschränkt sich auf die verbreiteten Übersetzungen, die für die Maigret-Reihen von Kiepenheuer & Witsch (KiWi) und Diogenes angefertigt und für die Ausgaben anderer Reihen (Heyne und Edito-Service) weiterverwendet wurden. Berücksichtigt sind teilweise auch frühere Erstveröffentlichungen wie die Übersetzungen aus den 1930er Jahren der Schlesischen Verlagsanstalt (SVA). Die Reihenfolge der Tabelle entspricht der Publikationsreihenfolge der französischen Originale gemäß der Bibliografie von Claude Menguy. Seit 2018 erscheinen neue Übersetzungen im Kampa Verlag.

75 Maigret-Titel aufzulisten, wäre sinnlos. Die Wikipedia.de bietet dafür eine übersichtliche Tabelle, die sämtliche Übersetzungen erfasst.

Handlung

Paris im Winter und Vorfrühling des Jahres 1939. Prosper Donge ist der oberste Kaffeekoch des Luxushotels „Majestic“, dessen Vordereingang an den Champs Elysées liegt. Er betritt das Hotel natürlich durch den Eingang für Angestellte und Lieferanten, also auf der anderen Seite, betätigt die Stechuhr erst um 6 Uhr 10 – sein Fahrrad hat einen Platten – und schleicht durch das Labyrinth der Korridore zur Garderobe, um sich umzuziehen. Als er einen unverschlossenen Spind öffnet, fällt sein Blick auf eine junge Frau. Sie rührt sich nicht, weshalb er seinen Chef alarmiert. Der unterrichtet die Polizei. Die schickt Kommissar Maigret, denn bei Mord ist die Sonderbrigade der Pariser Kripo zuständig, und er leitet deren Arbeit.

Das Opfer

Bei der erdrosselten Frau handle sich um Mrs. Mimi Clark, Gattin eines amerikanischen Geschäftsmannes, erfährt er. Sie befand sich mit ihrem Mann, einem Geschäftsmann aus Detroit, ihrem Sohn, dessen Hauslehrerin Ellen Darroman und einer Kinderfrau auf Europreise. Das heißt: Mister Clark sollte nach Rom reisen, weshalb er sich gerade nicht im Hotel aufhält. In der geräumigen Handtasche der jungen Frau findet Maigret einen soliden, großen Revolver. Diskret steckt Maigret das Beweisstück ein.

Im Dreieck

Binnen 24 Stunden enthüllt sich ihm durch Recherche seiner Assistenten und eigene Beobachtungen folgendes Bild. Statt nach Rom zu fahren hat Mr. Clark, der Gatte der Ermordeten, ein Zimmer in einem anderen Pariser Hotel genommen, wo er sich in der Tatnacht mit Ellen Darroman vergnügte. Sie wird sogar als seine Verlobte bezeichnet, da er sich von Mimi scheiden lassen will. Hat Mimi deshalb in einem Pariser Waffenladen einen Revolver gekauft, um sich an jemandem zu rächen?

Dubioser Hintergrund

Die Verhältnisse, tja, sie sind doch etwas komplizierter. Denn Mimi war keineswegs ein zartes Pflänzchen der Unschuld, sondern bis vor sechs Jahren eine Animierdame in einem Nachtklub in Cannes. „La Belle Etoile“ war aber auch der Klub, in dem Prosper Donges Freundin Charlotte arbeitete. Sie arbeitet nachts im Pariser Klub „Pelican“, während Prosper zu Hause in St. Cloud ihr Bett benutzt. Bei Dienstende wechseln sie dieses eine Bett: Sie legt sich schlafen, er geht ins Majestic zur Arbeit. Ihre Beziehung beruht eher nicht auf Liebe, wie Maigret bei einem kurzen Besuch in deren Einfamilienhäuschen feststellen muss.

Das wäre ja alles in Ordnung, sagt sich Maigret Pfeife rauchend, wenn da nicht die offensichtliche Nervosität dieses rothaarigen und blatternarbigen Monsieur Donge und die beklommene Zurückhaltung seiner Charlotte wären. Was verschweigen sie, fragt sich der Kommissar. Und warum mischt sich ein Pariser Richter in die Ermittlung ein, um sich auf Bitten der US-Botschaft vor Mr. Clark zu stellen?

Nach Cannes

Um zu klären, welche Vorgeschichte zu dem Mord an Mimi geführt hat, hört Maigret auf dem Fernmeldeamt erst Charlottes Telefongespräch mit jemandem in Cannes ab. Die Sonderbrigade darf das. Dann setzt er sich in den Zug, der ebendorthin fährt, morgens um 4 Uhr 17. Tausend Kilometer und rund zehn Stunden später landet er wie gerädert in einem Meer aus Farben und Musik. Wie auf einem anderen Planeten. Was hier denn los sei, fragt er einen Polizisten. Der starrt ihn seinerseits an wie einen Alien: „Der Blumenkorso!“ Aber warum sind dann die Teilnehmer des Korsos alle maskiert, wundert sich Maigret.

Drei Grazien

Es ist nicht schwer, Charlottes Gesprächspartner Jean aufzuspüren: Er ist der Barkellner eines Casinos. Aber um herauszufinden, wo die ominöse Gigi ist, von der Charlotte sprach, muss Maigret schweres Geschütz auffahren und mit der Betrugs- und Sittenpolizei drohen. So kommt er im Gespräch mit der drogensüchtigen Gigi auf die Spur einer Vierergruppe: Prosper Donge und seine drei Freundinnen Gigi, Mimi und Charlotte. Er liebte Mimi und machte ihr ein Kind, doch dann kam dieser reiche Amerikaner hereingeschneit, und Mimi verliebte sich in ihn. Sie konnte ihm weismachen, das Kind mit den roten Haaren sei von ihm, Mr. Clark, und zog mit ihm in die USA – bis er jetzt im „Majestic“ abgestiegen ist.

Kurz bevor Maigret im Schlafwagen – erfahrenes Leid macht weise – in Begleitung von Gigi nach Paris zurückfährt, ruft er in der Pariser Zentrale an. Er erfährt: In einem der Garderobenspinde des „Majestic“ hat man eine weitere Leiche entdeckt, ebenfalls erdrosselt. Seltsamerweise ist es der Nachtportier…

Mein Eindruck

Der Autor hat einen alten Trick der Erzähler angewandt und führt den Leser erst in die Irre, bevor der Fall in der zweiten Hälfte der Handlung eine völlig andere Richtung einschlägt. Auf diese Weise müssen Beziehungen nicht ständig wiedergekäut werden, denn der Leser muss sich mit einem stetigen Strom von Neuigkeiten beschäftigen. Erst ganz am Schluss keimt so etwas wie Hoffnung auf, dass die Morde im Majestic endlich die verdiente – und ersehnte – Aufklärung finden: bei einer klassischen Zusammenführung der relevanten Zeugen auf dem Polizeipräsidium.

Das Kameraauge

Doch bis dahin ist es ein weiter Weg. Glücklicherweise nimmt uns der Erzähler quasi an der Hand, um diesen sonderbaren Kommissar auf all seinen Wegen zu begleiten. Wir schauen ihm über die Schulter, als wären wir eine Kameralinse. Doch leider ist festzustellen, dass der Erkenntniswert dieser beobachtenden Methode eher gegen null tendiert. Der Kommissar steigt die Wendeltreppen im Hotel hinauf, er steigt sie wieder hinunter. Er untersucht die Speiseaufzüge, auf denen Prosper Donges Kaffee hinauf- und wieder heruntertransportiert wird. Er besucht die Suite von Mr. Clark, sagt hallo zu dem rothaarigen Jungen, der leider kein Wort Französisch versteht, er geht wieder hinunter und quält seine Pfeife, bis ihr der Kopf raucht. Nun ja, am Schluss kennen wir wenigstens die Innenarchitektur, die Gäste, haben zahlreiche Angaben auf ihren Wahrheitsgehalt abgeklopft und so etwas wie eine „Timeline“ erstellt. Fette Beute.

Essen

Essen – ganz wichtig! Aber standesgemäß – noch wichtiger. Maigret wagt den Frontalangriff. So ist etwa der Speisesaal des Majestic schon mit zwielichtigen Menschen besetzt, wozu ebenjener dubiose Mister Clark gehört. Kaum erblickt der den Ermittler, als er empört aufsteht, Miss Darroman sitzenlässt und den Kommissar angreift. Er versetzt Maigret einen Kinnhaken, der sich gewaschen hat, doch Maigret bleibt standhaft und stumm. Der tobende Amerikaner verzieht sich. Maigret hat vollstes Verständnis: Würde man ihn ständig beschatten, könnte er womöglich ebenfalls die Fassung verlieren.

Wie wohlig ist dann doch im Vergleich das tägliche Abendessen bei Madame Maigret! Sie kommt ihrem „Monsieur“ die leckersten Gerichte und belästigt ihn nicht mit neugierigen Fragen nach seiner Berufstätigkeit. Da kommt Mann gerne heim. Und Madame liebt sein zufriedenes Lächeln am Ende der Mahlzeit und wie bewundernd er sie anschaut: eine Zauberin der Kochkunst!

Der Kaninchenbau

Soweit also das Oberdeck dieses Hoteldampfers. Unter Deck, nahe den Maschinenräumen, sieht die Welt ganz anders aus. Da schuften die Kaffeeköche, Geschirrspülerinnen und Buchhalter der Welt, ohne je das Tageslicht zu erblicken. Rauchen ist hier strengstens verboten – und wäre auch sehr ungesund. Doch es gibt zwei Grenzübertretungen: Mrs Mimi Clark logiert in den Suiten ganz oben, wird aber in der Garderobe ganz unten aufgefunden, mit einem Revolver. Maigrets Erkenntnis, dass sie ursprünglich aus der Klasse der Bediensteten stammt, aus einem Rotlichtviertel in Cannes, wirft die Frage auf, ob sie für ihren sozialen Aufstieg büßen musste. Aber gilt das auch für den Nachtportier, fragt sich Maigret. Die Antwort lautet ganz klar: nein!

Ehrenmänner

Maigrets Assi Lucas ist auf eine Goldader gestoßen: Gemäß dem bewährten Prinzip „Follow the money!“ hat er entdeckt, dass Prosper Donge zwar eine sehr bescheidene Bleibe bewohnt, aber seit Jahren regelmäßig Zahlungen an eine bestimmte Bank leistet. Dumm nur, dass diese Bank sich öfters umbenennt. Was steckt dahinter, lautet die naheliegende Frage. Doch nun müssen sich der Kommissar und seine Mannen in den Dschungel des zwielichtigen Finanzwesens der Republik wagen. Doch Sonderbridadiere können juristische Macheten einsetzen.

So lernt Maigret den Teppichhändler Atoum kennen, einen gewitzten, aber undurchsichtigen Mann mit vielen Talenten. Zu diesen gehört auch das Vermitteln von Finanztransaktionen, diskret, versteht sich. Ein anderer Mann, der sich nur schwer auftreiben lässt, bietet einen ebenso diskreten Service an: Er spielt sozusagen toter Briefkasten, um Botschaften ohne Direktkontakt auszutauschen. Mit Codes, versteht sich. Als Maigret eine große Mannschaft Polizisten mit Gelärm und Gewese auftreten lässt, werden die diskreten Herren schon etwas gesprächiger. Denn was sie als letztes gebrauchen können, ist auch nur der geringste Verdacht, sie könnten indiskret gewesen sein.

Barrieren

Es gibt unzählige Barrieren, die sich dem Ermittler entgegenstellen, als hätten sie es darauf abgesehen, ihm ein Bein zu stellen. Die größte und folgenreichste Barriere ist die Sprache. „Was sagt er?“ Diese Frage wird andauernd gestellt, meist von Maigret an Mr. Clark bzw. dessen Rechtsbeistand. Nach etlichen Kapiteln hat der Kommissar die Regeln dieses Spiel begriffen und dreht am Schluss, der finalen Aussprache, den Spieß einfach um. Jetzt ist es an Mr. Clark, ständig „Was sagt er?“ zu fragen. Wer hat jetzt die Oberhand, hm?

Eine zweite Barriere ergibt sich wie von selbst aus der sozialen Schichtung. Sie findet im Majestic ihren deutlichen Ausdruck: unten die Bediensteten in ihrem Karnickelbau, oben die feinen Gäste, fein säuberlich sortiert nach Zimmernummer. Es gibt Überschreitungen, legale wie illegale. Legale Überschreiter sind die Polizisten sowie die Geschäftsleitung. Weniger legal bzw. illegitim ist der Abstieg Mimi Clarks aus ihrer Suite hinunter zurück in die titelgebenden Keller des Majestic. Der Eintrittspreis hierfür ist hoch: das Leben.

Die Übersetzung

Die Übersetzung aus dem Jahr 1962 („Maigret im Luxushotel“) ist längst nicht mehr politisch korrekt. Dunkelhäutige Männer werden als „Neger“ bezeichnet, sozial schwache Frauen wie etwa Animierdamen als „die Kleine“ usw. Druckfehler konnte ich keine entdecken, was sehr erfreulich ist.

Unterm Strich

Der Kommissar löst auch diesen Fall auf jeden Fall. Alles andere wäre inakzeptabel. Und gleichzeitig fungiert er als Richter. Denn warum sollten nach dem Willen des Ermittlungsrichters und seines reichen, ausländischen Schützlings Clark ausgerechnet die wehrlosesten Mitarbeiter des „Majestic“ den Kopf dafür hinhalten, dass andere diese zwei Morde begangen haben? Prosper Donge und seine drei Grazien hatten keinen Grund, einander das Lebenslicht auszublasen, wie der Ermittlungsrichter annimmt und Donge verhaften lässt. Außerdem gibt es ein moralisches problem: Der reiche Ami hat den armen Franzosen seines einzigen Kindes „beraubt“. Französische Leserherzen schlagen empört höher. Maigret mag richtig vermuten, aber er muss auch Beweise und Aussagen vorlegen.

Der Hoteldampfer

Das „Majestic“ ist als Luxushotel auch ein Symbol, das an die Überdimensionalität der „Titanic“ erinnert. Es gibt die Ober- und die Unterklasse, genau wie in der französischen Gesellschaft, aber keine Mittelklasse Die Vermutung, dass sich der Autor mithilfe seiner Schöpfung „Kommissar Maigret“ als Sozialist geoutet habe, gilt es allerdings erst noch zu belegen. Dass der Autor alle möglichen Figuren und Gesellschaftsschichten vorgestellt und einem Drama oder einer Komödie unterworfen hat, macht ihn noch längst nicht zu einem Sozialisten. Genauso wenig wie sich Balzac von einem Chronisten zu einem Kommunisten emporgeschwungen hätte.

Der erste französische Romancier und Journalist, der sich zu einem offenen Kritiker der Zustände aufgeworfen hat, war wohl Emile Zola. Als einer der ersten porträtierte er zudem in „Nana“ eine Art Prostituierte – die Franzosen haben dafür ein Dutzend Bezeichnungen erfunden – als Hauptfigur.: eine Vorläuferin der drei Grazien um Donge herum. Zola verursachte damit einen Skandal, aber das war noch gar nichts gegen seine Streitschrift „J’accuse“: Mit „Ich klage an“ erhob er seine Stimme in der Dreyfus-Affäre, die eine klar inszenierte, noch dazu antisemitische Intrige war. Sie wurde von Robert Harris zu seinem Roman „Intrige“ (dt. bei Heyne) verarbeitet und von Roman Polanski stilecht verfilmt. Schade, dass Polanski nicht auch sämtliche 75 Maigret-Romane verfilmt (siehe oben) hat. Es waren Amerikaner, die dies nicht zuließen.

Neue Welt, alte Methoden

Schon wieder Amerikaner! Maigret fängt sich einen Kinnhaken ein, als er einem Amerikaner auf die Pelle rückt, denn Amerikaner stellen sich in diesem Roman außerhalb der französischen Benimmregeln. Es gilt die Faust-Regel, auch in der Liebe: Mimi ist raus, Ellen ist in. „Was sagt er?“ lautet Maigrets Standardfrage. Völkerverständigung sieht anders aus. Er weiß sich zu rächen. Und wer weiß, was sich Maigret einfängt, als er sich für die Finanzen des Amerikaners interessiert?

Meine Lektüre

Der Fall ist in seinen zwei Hälften dicht inszeniert und verlangt volle Aufmerksamkeit. Falsche Fährten wie etwa ein fingierter Brief sollen den Leser in die Irre führen. Obwohl es sehr viel Personal gibt, sucht der Leser ein Verzeichnis vergeblich. Ich ertappte mich bei mehreren Pausen, um all diese Herausforderungen zu bewältigen.

Humor

Die ironischen Aspekte, die sich wohl in jedem Maigret-Roman finden, finden sich nur zwischen den Zeilen und erfordern einen entsprechenden Spürsinn für Humor. Dass der Ami in der finalen Szene den Kommissar auf Englisch selbst „Was sagt er?“ fragt, ohne einer Antwort gewürdigt zu werden, demonstriert – indes nur implizit -, wie leicht sich die Machtverhältnisse auf den Kopf stellen lassen. Wenn man wie Maigret sowohl den Status als auch die Mittel dafür hat. Die Zivilisation hat wieder mal gegen die Rüpel aus der Neuen Welt obsiegt. Dafür braucht man keinen Kinnhaken.

Taschenbuch: 191 Seiten,
O-Titel: Les Caves du Majestic, 1942
1982, Zürich;
Aus dem Französischen von Linde Birk.
ISBN 9783-257-207354

www.diogenes.ch

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