Inhalt: 50 Jahre ist es her, dass der angehende Schriftsteller Elmore Kendrick von Dämonen heimgesucht wurde. Schloss er in seiner ersten Nacht in der „Villa Wahnsinn“ tatsächlich einen Pakt mit dem Bösen … oder sind die Ausgeburten der Hölle, die die Villa heimsuchen, lediglich das Ergebnis von Kendricks überbordender schriftstellerischer Fantasie …? (Verlagsinfo)
Mein Eindruck:
In diesem Jahr feiern die Fans des beliebtesten Geisterjägers der Welt das 50-jährige Jubiläum des Sohns des Lichts. Nicht nur Perry Rhodan hält lange durch, auch der Nachschub an Horror-begeisterten Deutschen scheint ungebrochen zu sein … und die Nachfrage nach Gruselunterhaltung.
Und bis auf einen Tag genau zum 50. Jahrestag (das genaue Datum kommt natürlich auch in der Geschichte vor … mehrfach … fast zu häufig) veröffentlicht der Verlag nun dieses Sonderausgabenhörspiel mit neuer Story und extra viel Wahnsinn.
Übrigens erscheint parallel zu dieser Verhörspielung bei Lübbe auch ein Hardcover mit dem gleichen Titel (und Covermotiv). Das bietet nicht nur diese Geschichte, sondern auch „Fotos, Interviews, Zeitstrahl, Kurzgeschichten und viele Hintergrundinfos“. Wenn das alles auf 144 Seiten passt, dann ist die Handlung dieser Geschichte aber mutmaßlich nicht sonderlich lang und ausführlich … oder?
Ach so, und für die Ultras gibts dieses Hörspiel auch auf Doppel-LP für aktuell stattliche 44 €. Kassettenkinder hingegen gehen leider leer aus.
Los gehts mit einem Gewitter, dessen Blitze eine ganze Ortschaft zerstören. Schlimm, aber, was hat das denn mit der Villa zu tun? Eine Menge, denn die ist verschont geblieben! Hat da jemand einen übernatürlichen Weg gefunden, um sich seiner ungeliebten Nachbarn zu entledigen?
Jane wirds vielleicht herausfinden, denn ihr begegnen wir in dieser Geschichte zuerst … nicht John. Sie ist als Privatermittlerin unterwegs und warum, wieso, weshalb gerade bei diesem Wetter, wird sie uns sicher noch erklären.
Einen Jungen soll sie beschützen, ok, das wissen wir jetzt. Vor wem? Vor was? Alles Antworten, um die der Opa des Kindes herumredet. Mutmaßlich beschützt er seinen Enkel nämlich selbst (auch mit Waffengewalt!) und der darf halt das Haus nicht verlassen … sonst. Sonst, was?
Dann wirds dramatisch in der Villa und Schlimmes passiert … und wir hören das erste Mal .. ihn? Wer oder was ist das? John wird alarmiert, aber auf dem Weg hat auch er eine äußert gruselig-seltsame Begegnung. Und das wird nicht seine Letzte sein …
Jane steckt mittendrin, John steckt mittendrin … und Suko, der darf natürlich auch nicht fehlen. Es bleibt äußert verstörend, verwirrend, mörderisch und verdammt dramatisch bis zum Schluss. Mit Cliffhangern und allem, was gemein ist für die Hörerschaft. Aber, seit Uuuuuuuuuuurzeiten endlich mal wieder mit lustigen Outtakes nach dem Abschlusssong.
Die Sprecher und ihre Rollen:
John Sinclair – Dietmar Wunder
Erzählerin – Alexandra Lange
Jane Collins – Katy Karrenbauer
David Kendrick – Piet Rose
Elmore Kendrick – Wolf-Dietrich Sprenger
Suko – Martin May
James Baker – Wolfgang Häntsch
Lucy Kendrick – Stephanie Kellner
Navi-Stimme – Katharina Gast
Ansage – Jürgen Holdorf
Technik-Credits:
Hörspielskript und Regie: Dennis Ehrhardt
Sounddesign, Schnitt und Mischung: ear2brain productions
Musik: Andreas Meyer, Alexander Khronov
John Sinclair Theme 2015 by CAIN in der Bearbeitung von Alexander Khromov
Die Ausstattung:
Die schwarzen CDs mit coolem Jubiläums-Aufdruck, dessen Motiv aussieht wie ein Metal-Band-Fan-T-Shirt (das ist absolut tragen würde, wenns das gäbe) stecken in einem Jewel-Case, das in einem Pappschuber steckt. Das Booklet-Faltblatt enthält diesmal nicht nur die übliche Liste der bereits veröffentlichten Folgen der „2000er“-Serie, der „Classics“-Serie und der Sondereditionen. Es gibt diesmal auch noch ein Gruß- und Dankeswort von „Jason Dark“ an seine Fans. Zusätzlich werden noch die Sprecher und ihre Rollen aufgeführt sowie die Technik-Credits.
Mein Fazit:
VILLA WAHNSINN bietet irrsinnig gute Unterhaltung. Und das nicht nur für den Dauerhörer/leser, der mit dem hier ständig genannten Datum 13. Juli 1973 etwas anfangen kann.
Diese (mit einem Augenzwinkern geschriebene) Autobiographie des Serien-Autor-Pseudonyms (unter dem anfangs mehrere Kollegen tätig waren) bietet Spannung und Dramatik an, wie sie nicht alle der vielen bislang veröffentlichten John-Sinclair-Geschichten haben. Und das Ganze ist auch noch verschachtelt und kurzweiliger, als es die Länge der Sprecherliste vermuten lässt.
Ein tolles Hörspiel, das wie gewohnt soundtechnisch auf extrem hohem Niveau abliefert und ein würdiges Jubiläumserlebnis bietet. Bei Piet Rose ist allerdings noch reichlich Luft nach oben, was das Schauspiel vor dem Mikro angeht. Er klang mir hin und wieder zu teilnahmslos, ist allerdings auch mit Abstand der jüngste Sprecher hier.
2 Audio-CDs
CD1: 44:27 Min.
CD2: 50:23 Min.
Jeweils 15 Tracks
1. Auflage, Juli 2023
Altersempfehlung des Verlags: ab 14 Jahren
www.luebbe.de
Der Autor vergibt: