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Canavan, Trudi – Rebellin, Die (Die Gilde der Schwarzen Magier 1)

_Harte Entscheidung: zwischen Magiern und Dieben_

In der jungen Sonea schlummern Fähigkeiten, von denen sie nie auch nur geträumt hatte: Sie, das unbedeutende Straßenkind, hat magische Kräfte – so wie sonst nur die Mitglieder der gefürchteten und reichen Gilde der Magier. Doch sie und ihr wildes Talent werden entdeckt. Mit einem Mal ist sie zu einer wichtigen Schlüsselfigur im Mächtespiel ihrer Welt geworden. Sonea muss sich entscheiden, für wen beziehungsweise gegen wen sie ihre Kräfte einsetzt. Alle Welt schaut auf diese junge Frau aus der Gosse – und ist hinter ihr her …

_Die Autorin_

Trudi Canavan, geboren 1969 in Kew, Australien, interessierte sich schon ihr ganzes Leben lang für kreative Tätigkeiten. Sie studierte am Melbourne College of Decoration und arbeitete anschließend als Designer, Illustrator und Kartenzeichner bei verschiedenen Verlagen, später bot sie dieselben Dienste in einer eigenen Firma an. Sie arbeitete auch bei einem australischen SF/Fantasy-Magazin mit. 1999 gewann sie einen Kurzgeschichtenpreis, und 2001 wurde ihr erstes Buch in Australien veröffentlicht. Mittlerweile erscheinen Canavans Romane international.

_Handlung_

Sonea ist ein junges Mädchen unbestimmten Alters, als sich ihr Leben in Imardin radikal ändert. In Imardin, der Königsstadt am Fluss Tarali, haben die Reichen und die Magier das Sagen. Jedes Jahr führt die Gilde der Magier eine Säuberung in den Armenvierteln der außerhalb der Stadtmauer liegenden Hüttenstadt durch. Dies erregt natürlich den Unmut der „Hüttenleute“, die sich um ihr Heim gebracht sehen. Als Sonea ihre früheren Jugendfreunde Harrin und Cery wiedersieht, schließt sie sich ihnen an, um auf dem Nordplatz zu protestieren.

Wie so oft sind die Magier von einem magischen Schutzschild umgeben, der sie vor den Wurfgeschossen schützt, mit denen die Menge der Protestierenden sie bewirft. Auch Soneas erstes Geschoss prallt davon ab, doch ihr zweiter Stein, den sie mit besonderer Inbrunst wirft, durchdringt den Schild und trifft einen der Magier an der Schläfe. Er geht zu Boden. Die Überraschung ist groß, denn dies ist das erste Mal in hunderten von Jahren, dass ein Magier verletzt wurde. Und das geht eigentlich nur, wenn man selbst Magie einsetzt.

Sonea ist selbst am meisten erschrocken über ihre Tat. Sie wendet sich zur Flucht, als sie merkt, dass die Magier sich umdrehen und die Arme heben. Ein Junge neben ihr wird von Magie zu Asche verbrannt. Cery und Harrin verstecken Sonea in den Armenvierteln und sogar in den Tunneln der Diebesorganisation, um sie vor dem Zorn der Magier zu schützen. Warum hat Sonea ihnen nicht gesagt, dass sie über magische Kräfte verfügt? Sie wusste es selbst nicht. Aber sie kann Magie erneut wirken, wenn sie die richtige emotionale Quelle anzapft. Und das ist nun für die Diebe recht interessant.

Nach einer Ratsversammlung der Magiergilde beginnt Lord Rothen, der die Steinwerferin als Einziger richtig gesehen hat, mit der Suche nach ihr und setzt eine beträchtliche Belohnung auf ihre Ergreifung aus. Der von dem Stein getroffene Lord Fergun stellt jedoch eigene Ermittlungen an, in deren Verlauf er den Verstecken, die die wilde Magierin benutzt, immer näher kommt. Die Magier können Soneas Wirken von Magie feststellen, und Soneas Aura verrät ihre Anwesenheit, wenn sich ein Magier in ihrer Nähe befindet.

Nur Cery hält nach einer gewalttätigen Auseinandersetzung mit anderen Dieben noch zu Sonea, doch er sieht nur noch einen Ausweg. Sie muss um den Schutz der Diebesorganisation bitten. Der Chef Faren hat in der Tat Interesse an Soneas Magie, aber auch an Cerys Diensten. Auf diese Weise lernt Sonea erstens Lesen und zweitens das Heraufbeschwören von Magie. Doch es gibt ein wachsendes Problem: Die Kraftquelle in ihr wird immer stärker, doch sie kann sie einfach nicht kontrollieren. Ständig zerbrechen Dinge in ihrer Nähe oder gehen plötzlich in Flammen auf. Zwar will sie nicht zu den Magiern gehen, weil sie fürchtet, die würden sie töten, doch andererseits droht die Magie, sie zu zerstören. Von ihrer Umgebung ganz zu schweigen.

Eines Tages ist es dann so weit: Die Magier haben sie, wieder einmal, umzingelt. Soneas Angst vor ihnen setzt ihre Kräfte frei, und schon beginnt eine Ziegelmauer hinter ihr einzustürzen …

_Mein Eindruck_

Ich habe den spannenden und anschaulich geschriebenen Fantasyroman in wenigen Tagen (und vor allem Nächten) gelesen. Die Sätze lassen sich so leicht lesen, dass das Auge nur so über die Seiten fliegt, und die Handlung ist keineswegs kompliziert. Ganz im Gegenteil: Die Autorin versteht es, die Probleme, denen sich Sonea, ihr Freund Cery und die Magier gegenübersehen, stets auf den Punkt zu bringen. Deshalb gibt es nie langes Drumherumreden, sondern stets eine zielgerichtete Diskussion, die jeweils zu neuen Erkenntnissen führt.

Eine große Hilfe ist dabei die Methode der indirekten Charakterisierung. Am Anfang ist Sonea noch ein sehr passives und hilfsbedürftiges Mädchen, das ich zunächst auf zwölf Jahre geschätzt hätte. Doch am Ende des Buches, nach nur wenigen Monaten, erscheint sie dem Leser wie eine 16- bis 18-jährige, so als habe sie ihre Jugend im Eiltempo durchlaufen. Offensichtlich befindet sie sich in einem raschen Reifungsprozess, der sie in die Lage versetzt, nicht nur den Magiern zu entgehen, sondern sich auch vor Gefahren zu schützen.

Nur die Tatsache, dass sie nicht in der Lage ist, die nunmehr angezapfte Quelle der Magie unter ihre Kontrolle zu bringen, wird ihr beinahe zum Verhängnis. Und sie kann noch von Glück sagen, dass sie bei ihren Ausbrüchen nicht die gesamte Stadt einäschert. Ihre Kraft ist in der Tat sehr groß – und deshalb will (fast) jeder Magier sie unter seine Kontrolle bringen.

In der zweiten Hälfte des Romans geht es genau darum, doch Sonea hat gar nicht vor, bei der Gilde zu bleiben, wie man sich nach ihren Erlebnissen leicht vorstellen kann. Kaum ist sie wieder genesen, will sie wieder abhauen. Doch dazu kommt es nicht, denn sie wird erpresst. Dieser Konflikt wird erst in einem spannenden Finale aufgelöst. Nur um sogleich von einem noch größeren Konflikt überdeckt und abgelöst zu werden. Dessen Auflösung erwartet der Leser mit Spannung im nächsten Band: [„Die Novizin“. 2989

|Die deutsche Ausgabe|

Die beiden deutschen Ausgaben des Romans – sie haben verschiedene Titelbilder – sind mit nützlichem Beiwerk versehen. Die Karten des Landes Kyralia befinden sich in den äußeren Umschlagklappen, die Karten der Stadt Imardin und der Gilden-Universität befinden sich auf den ersten Seiten. Dadurch werden die Lage und die Grundrisse der jeweiligen Örtlichkeiten für jeden Leser leicht verständlich und er findet sich leicht zurecht, wenn die Action etwas schneller vorangeht.

In den Anhängen sind die verschiedenen Bezeichnungen von Pflanzen, Tieren, Nahrungsmitteln, Kleidern, Waffen und öffentlichen Gebäuden erklärt. Da Kyralia von verschiedenen Ländern umgeben ist (gegen die es zuletzt vor 300 Jahren Krieg führte), liefert der Anhang auch zu jedem Land eine sehr knappe Erklärung.

|Die Übersetzung|

… ist sehr gut gelungen und am Stil, der ja schon im Original recht einfach gehalten ist, kann ich nichts aussetzen. Das Buch eignet sich für 14- bis 16-Jährige recht gut. Für Zwölfjährige enthält es noch ein wenig zu viel Gewalt. Sex kommt jedoch überhaupt nicht vor, wohl aber romantische Liebe.

Ich fand zwei Fehler. Auf Seite 451 unten fehlt in dem Satz „Der Junge schüttelte Kopf“ offensichtlich ein Wort, zum Beispiel „den“. Auf Seite 496 zieht es die Übersetzerin vor, „auf den Balkons“ zu sagen statt das gebräuchlichere „auf den Balkonen“. Das könnte mit der Wortlänge zu tun haben. Der Platz pro Druckzeile ist eben begrenzt.

_Unterm Strich_

Der Werdegang der Heldin Sonea beschreibt den klassischen Aufstieg vom Tellerwäscher zum Millionär, nur dass diesmal das Aschenputtel verborgene Kräfte in sich entdeckt und diese von wohlmeinenden Zauberern gefördert und gebildet werden. Die Magiergilde betreibt eine regelrechte Universität, um die Novizen zu unterrichten. Diese Novizen kommt in der Regel von den Häusern der reichen Familien, die genetisch zur Magie veranlagt sind.

Als nun das Straßenbalg Sonea auftaucht, bricht natürlich in der Gilde eine Art Klassenkampf aus, mit Sonea als Zankapfel. Dass dieser Kampf gut für sie ausgeht, ist nicht so sehr Soneas Verdienst, als vielmehr der von tüchtigen, rechtschaffenen Magiern, die es ja offenbar auch geben kann. Bis es so weit ist, verläuft der Kampf relativ spannend, aber es könnte noch eine Prise mehr Action sein. In der ersten Hälfte des Romans ist wesentlich mehr los.

Und ihren Traumprinzen wird Sonea hier wohl nicht finden, was ganz gut ist, denn sie hat ja schon einen Freund. Das Problem, das er darstellt, ist natürlich, dass er zur Gilde der Diebe gehört und somit keineswegs standesgemäß ist. In den folgenden zwei Bänden dürfte der Klassenkampf deshalb härter werden, je höher Sonea in der Hierarchie der Magier aufsteigt. Ich freue mich schon darauf.

|Originaltitel: The Magician’s Guild , 2004
543 Seiten
Aus dem Englischen von Michaela Link|
http://www.randomhouse.de/specialskids/canavan/
http://www.randomhouse.de/cbjugendbuch/

_Trudi Canavan auf |Buchwurm.info|:_

[„Priester“ 4275 (Das Zeitalter der Fünf 1)
[„Magier“ 4456 ((Das Zeitalter der Fünf 2)
[„Götter“ 4621 (Das Zeitalter der Fünf 3)
[„Die Rebellin“ 3041 (Die Gilde der Schwarzen Magier 1)
[„Die Novizin“ 2989 (Die Gilde der Schwarzen Magier 2)
[„Die Meisterin“ 3065 (Die Gilde der Schwarzen Magier 3)

Canavan, Trudi – Meisterin, Die (Die Gilde der Schwarzen Magier 3)

Band 1: [„Die Rebellin“ 3041
Band 2: [„Die Novizin“ 2989

_Höhepunkt: Showdown zwischen Zauberern_

Seit zwei Jahren ist Sonea Novizin in der Gilde der Magier. Noch immer ist der Hohe Lord Akkarin ihr Mentor – und Sonea eine der wenigen, die weiß, dass Akkarin die verbotene schwarze Magie praktiziert. Als eine Mordserie die Stadt Imardin erschüttert, offenbart Akkarin ihr, dass feindliche Magier die Drahtzieher sind. Trotz aller Zweifel an ihrem Mentor beschließt Sonea, sich in seinen Dienst zu stellen. Selbst wenn es bedeutet, dass sie schwarze Magie lernen muss. Doch wenn man sie entdeckt, lautet die Strafe „Hinrichtung“ …

_Die Autorin_

Trudi Canavan wurde 1969 im australischen Melbourne geboren. Sie arbeitete als Grafikerin und Designerin für verschiedene Verlage und begann nebenher zu schreiben. 1999 gewann sie den |Aurealis Award| für die beste Fantasy-Kurzgeschichte. Ihr Debütroman, der erste Band der Trilogie |Die Gilde der Schwarzen Magier|, erschien 2001 in Australien. Die Trilogie wurde nicht nur in Australien ein spektakulärer Erfolg, sondern entwickelte sich zu einem internationalen Bestseller. Canavan hat eine weitere Fantasy-Trilogie geschrieben, die bereits komplett erschienen ist und von |cbt Fantasy| im Herbst/Winter 2007/08 veröffentlicht wird.

|Die Gilde der Schwarzen Magier|:

1) [„Die Rebellin“ 3041 (2001, Deutsch im Mai 2006)
2) [„Die Novizin“ 2989 (2002, Deutsch im Juli 2006)
3) „Die Meisterin“ (2003, Deutsch im September 2006)

Prequel: „The Magicians‘ Apprentice“ (Originalausgabe voraussichtlich Ende 2008)

Sequel-Trilogie |The Traitor Spy|:

1) „The Ambassador’s Mission“ (Originalausgabe voraussichtlich Ende 2008)
2) „The Rogue“ (Originalausgabe voraussichtlich Ende 2009)
3) „The Traitor Queen“ (Originalausgabe voraussichtlich Ende 2010)

|Das Zeitalter der Fünf|:

1) „Priester“ (2005, Deutsch im November 2007)
2) „Magier“ (2006, Deutsch im Januar 2008)
3) „Götter“ (2007, Deutsch im März 2008)

_Vorgeschichte_

Die siebzehnjährige Sonea stammt zwar aus der ärmlichen Hüttenstadt von Imardin, doch durch ihre magischen Fähigkeiten hat sie es geschafft, in die Gilde der Magier als Novizin aufgenommen zu werden – ein Privileg, das sonst nur Adligen zuteil wird. Ihr Mentor ist der verwitwete Magier Rothen, dessen Sohn weit weg als Heiler tätig ist. Sonea wird quasi zu seiner Tochter. Doch die Ereignisse, die im ersten Band der Trilogie erzählt werden, lassen bezweifeln, dass das Glück Rothens und Soneas von Dauer sein wird. Und so kommt es auch.

Nur durch eine Wahrheitslesung, bei der ihre Gedanken und Erinnerungen durchsucht wurden, ist es Sonea gelungen, ihren Widersacher Lord Fergun zu besiegen, der ihren Freund Cery als Geisel gefangen gehalten hat. Bei dieser Wahrheitslesung ist jedoch der ausführende Lord Lorlen, der Administrator der Gilde, ebenso wie zuvor schon Lord Rothen in den Besitz von Soneas größtem Geheimnis gelangt. Sie hat den obersten Magier Akkarin, den Hohen Lord, heimlich beim Praktizieren von verbotener schwarzer Magie beobachtet. Eigentlich müsste er nach den Gesetzen der Gilde ausgestoßen werden, doch wer könnte einem so mächtigen Mann entgegentreten? Es gibt niemanden, der dazu in der Lage wäre.

Das düstere Geheimnis belastet Sonea, Rothen und Lorlen, und da Akkarin in der Lage ist, Gedanken zu lesen, wenn sie nicht besonders gut vor ihm verborgen werden, merkt er an seinem Freund Lorlen, dass etwas nicht stimmt. Lorlen verhält sich ihm gegenüber zurückhaltend und angespannt, seine Antworten sind ausweichend. Als er den Grund dafür in Lorlen liest, ergreift Akkarin sofort die Initiative. Er stellt Lorlen zur Rede und nimmt Rothen und Sonea als Geisel, um Lorlens Willfährigkeit und Schweigen zu gewährleisten. Das Gleiche macht er mit Rothen und Sonea. Denn die Alternative bestünde nur im Tod aller drei.

Sonea nimmt er aus Rothens Obhut heraus und macht sie zu seinem Schützling. Da Sonea schreckliche Angst vor dem mächtigen und unheimlichen Hohen Lord hat, weicht sie ihm so weit wie möglich aus. Und sie leidet nicht nur unter der Trennung vom lieben Lord Rothen, sondern unter einer neuen Plage, die mit dem Sommersemester begann. Der Novize Regin, Schützling von Lord Garrel, neidet Sonea ihr, wie er denkt, ungerechtfertigtes Privileg und hat die Aufgabe und Absicht, Sonea den Aufenthalt in der Gilde derart zu vergällen, dass sie von alleine geht – oder von ihren Lehrern gegangen wird.

Selbst der Wechsel in den nächsthöheren Jahrgang trägt nichts dazu bei, Regin abzuschütteln, vielmehr schafft er es, zu den jüngeren Novizen nun auch noch ältere auf seine Seite zu ziehen, so dass Sonea auf den Fluren der Gildegebäude kaum noch vor ihren Attacken sicher ist. Diese schließen den Gebrauch von Magie mit ein und treiben Sonea an den Rand ihrer Leistungsfähigkeit – und darüber hinaus. Es gelingt ihr, in einem verschlossenen Schrank eine Liste und Skizze mit den Geheimgängen zu finden, so dass sie ihren Peinigern entfliehen kann. Doch warum lässt Lord Akkarin es überhaupt zu, dass man sie so piesackt? Welchen Plan verfolgt er? Und ist er für die mysteriöse Mordserie in der Hüttenstadt verantwortlich?

_Handlung_

Ein Jahr nach den Ereignissen in „Die Novizin“ ist Sonea annähernd zwanzig Jahre alt. Ihre Rivale Regin triezt sie zwar nicht mehr, weil sie aus der Hüttenstadt stammt, aber sie fürchtet sich immer noch vor ihrem Mentor Akkarin, dem Hohen Lord. Dass er schwarze Magie praktiziert hat sie zunächst abgestoßen, aber schließlich muss er ja einen guten Grund dafür gehabt haben, oder? Und sein Diener Takan scheint von Akkarin keineswegs abgestoßen zu sein, sondern nennt ihn vielmehr „Meister“. Eines Abends erklärt es ihr Akkarin. Alles begann in Sachaka, dem Nachbarreich Kyralias.

|Akkarins Geschichte|

Auf der Suche nach den Ursprüngen dessen, was er in Vin und Lonmar als Hohe oder Alte Magie kennen gelernt hatte, reiste Akkarin vor acht Jahren auch nach Sachaka, denn auch dort kennt man Magie. Der König selbst ist ein mächtiger Magier und könnte jeden Gildemagier leicht überwältigen – wenn er wüsste, dass den Gildemagiern jene schwarze Magie verboten ist, die er praktiziert.

Akkarin fiel einem ausgestoßenen Magier, einem Ichani, in die Hände, der sich Dakova nannte und einen Bruder namens Koriko hatte. Dakova machte ihn zu seinem Sklaven; er zapfte ihm magische Energie ab und quälte Akkarins Freundin, ebenfalls eine Sklavin. Dakova hatte wie jeder Ichani Dutzende von Sklaven, die ihm magische Energie lieferten. Doch mit einer List gelang es Akkarin, einen Verbünden zu gewinnen und Dakova zu überwältigen. Koriko schwor ihm ewige Rache, als Akkarin über die Stahlgürtelberge zurück nach Kyralia entkommen war. Dort trat er der Gilde bei und stieg zu ihrem obersten Magier auf.

|Soneas Loyalität|

Seine Kenntnisse über sachakanische Ichani und ihre Sklaven haben es Akkarin erlaubt, die immer wieder in Kyralias Hauptstadt Imardin entsendeten Schergen der Ichani zu erkennen, zu stellen und zu töten. Inzwischen, so erzählt er, seien es über ein halbes Dutzend. Was er Sonea verschweigt: Er spürt die Sachakaner mit Hilfe von Soneas früherem Freund, dem Dieb Cery, auf, der es in der Diebesgilde zu einem leitenden Posten gebracht hat. Was Akkarin aber nicht weiß: Cery hat mittlerweile Hilfe von einer Sachakanerin erhalten, die sich als neutrale Beobachterin ausgibt. Was Cery nicht weiß: Sie ist eine Magierin, wenn auch keine Ichani. Und sie bringt ihm bei, die Ichani-Schergen zu stellen.

Es ist wieder mal so weit. Akkarin weiß von Cery, dass ein Sachakaner gefangen wurde. Sonea hat sich von Akkarin überzeugen lassen, dass gegen diesen mächtigen Feind nur schwarze Magie hilft, und geht mit. Aber kann sie Akkarins Geschichte wirklich trauen? Zusammen besuchen sie den gefangenen Sachakaner, und Akkarin bringt Sonea bei, dessen Gedanken zu lesen: Der Hass auf die Gildemagier ist überwältigend. Sonea ist nun von Akkarins Aufrichtigkeit überzeugt und beteiligt sich an der Jagd auf den nächsten Eindringling. Dabei handelt es sich um eine weibliche Ichani von großer magischer Kraft …

|Verhängnis|

Sonea und Akkarin, die um Haaresbreite die Konfrontation überlebt haben, wollen in seine Residenz zurückkehren, doch dort erwartet sie ein Empfangskomitee: Magier der Gilde. Akkarin wird festgenommen, sein Freund Takan festgehalten. Doch was sollen sie von Sonea halten? Ist sie un- oder mitschuldig an dem schweren Verbrechen, schwarze Magie praktiziert zu haben, von dem sich zahlreiche Beweise finden? Sie weiß, dass auf dieses Verbrechen die Hinrichtung als Strafe steht. Nun hängt ihr Leben an einem seidenen Faden. Sie ahnt noch nicht, welchen Plan Akkarin für diesen Fall ausführen will …

_Mein Eindruck_

Im weiteren Verlauf ihres Schicksals müssen Sonea und Akkarin, die ein Liebespaar werden, zeigen, wie groß ihre Treue zu Kyralia und zur Gilde ist. Lobenswert, dass es beiden vor allem um die Menschen geht und nicht um irgendwelchen abstrakten Begriffe oder gar um Gold. Sonea hält immer wieder die Treue zu Akkarin, den sie lieben lernt, und Akkarin will sich immer wieder für sie und Kyralia opfern, doch das lässt sie nicht zu. Nach und nach kapiert auch die verstockte Gilde, was sie an ihren beiden mächtigsten Magier verloren hat.

Denn die Invasion der sachakanischen Outlaw-Magier, der Ichani, ist natürlich nicht von kyralischen Magiern aufzuhalten. Sie erweisen sich als viel zu schwach für den Feind, wie auch Lord Rothen erfahren muss, Soneas Ersatzvater. Nun rächt sich, dass die Gilde schwarze Magie und alles Wissen über sie geächtet hat. Alle Gildemagier bis auf Akkarin wissen nicht, was ein Blutstein ist: Er überträgt die Gedanken seines Trägers an seinen Schöpfer. Sie ahnen nichts von Speichersteinen, die magische Kraft speichern, und erst recht nichts von Gedankenzauber, der das Opfer täuscht und/oder wehrlos macht. Die Blutsteine ersetzen die Gedankenrede, so wie die persönliche Telefonie zwischen nur zwei Teilnehmern die Telefonkonferenz mit vielen oder gar allen Teilnehmern ersetzt. Man sieht: Magier brauchen keine Technik.

Natürlich muss daher die Hauptstadt Imardin fallen und der König in den Untergrund fliehen. Dies ist der Punkt, an dem die Diebe ihren Wert zeigen können. Und zu Recht weist der jeweilige Erzähler – in der Regel Sonea, manchmal aber auch Cery – darauf hin, dass es ziemlich ironisch ist, wenn der König, der alljährlich zur Säuberung der Hüttenstadt von „Gesindel“ aufruft, nun bei den Dieben Unterschlupf sucht. Unterdessen dringen die Ichani in Imardin ein und legen die schönen Häuser der Adligen und Bürger in Trümmer, um die darin gespeicherte Magie abzuzapfen. Es ist ein sehr ironisches Bild.

Doch der Widerstand bricht nicht zusammen. Gegen das Verbot sind Akkarin und Sonea zurückgekehrt, um sich dem Untergrundkämpfern um Cery und dessen Geliebte Savara anzuschließen. Jeder getötete Ichani ist ein Triumph, doch das hilft den Verteidigern nicht, solange noch Kariko am Leben ist. Er allein könnte die Herrschaft über die gesamte Stadt übernehmen. Ein phänomenaler Showdown dürfte Actionfreunde und Fans von Sonea gleichermaßen zufriedenstellen. Wie so oft sind allerdings auch hier schwere Opfer zu beklagen. Aber das Leben geht weiter.

Der Handlungsstrang um das schwule Freundespaar Dannyl & Tayend wird am Rande weitergeführt. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann lieben sie sich noch heute, in Elyne oder anderswo. Dort, in Elyne, hatte Dannyl ein paar „wilde Magier“ auszuheben und der Gilde vorzuführen. Das ist ein relativ unnötiger Erzählstrang, aber er dient dazu, Dannyl etwas zu tun zu geben und ihn wieder nach Imardin zurückzubringen. Außerdem zeigt die Magiergilde die richterliche Strenge, zu der sie fähig ist, an dem Anführer der „wilden Magier“, einem elynischen Adligen. Die Gilde hat also in der Tat sehr hohe richterliche Macht. Diese Strenge darf der Leser dann auch gegenüber Akkarin und Sonea erwarten, die des Verbrechens der Ausübung schwarzer Magie angeklagt sind. Durch Reflexion und Assoziation erhöht die Autorin die Spannung im Verlauf verschiedener Handlungsstränge.

Sehr verschämt fand ich die Liebesszenen zwischen Akkarin und Sonea geschildert. Kaum ist der erste Kuss gelungen, wird schon wieder „ausgeblendet“. Man wundert sich dann am Schluss doch gehörig, dass Akkarin seiner Sonea ein Andenken in ihrem Bauch hinterlassen hat … All das betont den romantischen Charakter der ganzen Geschichte, die jede Menge Klischees zu erfüllen hat.

|Die deutsche Ausgabe|

Die beiden deutschen Ausgaben des Romans – sie haben verschiedene Titelbilder – sind mit nützlichem Beiwerk versehen. Die Karten des Landes Kyralia befinden sich in den äußeren Umschlagklappen, die Karten der Stadt Imardin und der Gilden-Universität befinden sich auf den ersten Seiten. Dadurch werden die Lage und die Grundrisse der jeweiligen Örtlichkeiten für jeden Leser leicht verständlich und er findet sich leicht zurecht, wenn die Action etwas schneller vorangeht.

In den Anhängen sind die verschiedenen Bezeichnungen von Pflanzen, Tieren, Nahrungsmitteln, Kleidern, Waffen und öffentlichen Gebäuden erklärt. Da Kyralia von verschiedenen Ländern umgeben ist (gegen die es zuletzt vor 700 Jahren Krieg führte), liefert der Anhang auch zu jedem Land eine sehr knappe Erklärung.

|Die Übersetzung|

Auch diesmal ist der sprachliche Stil sehr einfach gehalten, so dass es keinerlei Verständnisschwierigkeiten gibt. Aber es gibt immer mal wieder Fehler, wie etwa ein fehlendes Wort. So eines fehlt auf Seite 63 oben. Es gibt auch Wörter, die zu viel sind, so etwa auf Seite 574 unten: „Und ist es ist eine solche Erleichterung …“

Es gibt auch Sachfehler und Verwechslungen. So ist es auf Seite 481 oben Kariko statt Parika, der Sonea und Akkarin verfolgt. Während gleichzeitig Kariko viele Kilometer westlich ein kyralisches Fort angreift. „Nervatur“ (S. 63) ist hingegen ein legitimes deutsches Wort für die Aderung eines Blattes oder Insektenflügels, sagt der DUDEN, aber für junge Leser vielleicht etwas ungewöhnlich gewählt.

_Unterm Strich_

Der dritte Band der Gildenmagier-Trilogie bildet einen befriedigenden Abschluss der Handlung um die beiden schwarzen Magier Akkarin und Sonea. Ein perfekter Showdown wird strategisch geschickt vorbereitet und mit Nebenschauplätzen gespickt, bis die finale Konfrontation nicht mehr aufzuhalten ist. Sonea hat nun den Weg von der Außenseiterin zur zentralen Figur im Spiel der Magier geschafft, so wie sie gleichzeitig vom Mädchen zur Frau gewachsen ist. Akkarin hingegen ist voll rehabilitiert, und wenn sich der König nur ein bisschen dankbar zeigt, dann lässt er künftig die Hüttenstadt in Ruhe.

Natürlich ist dies alles fast zu schön, um wahr zu sein, und das dürfte auch einer Gründe für den Riesenerfolg der Trilogie gewesen sein. Was nützt es, wenn alles so realistisch wäre wie in der Wirklichkeit des Lesers bzw. der Leserin? Das ist die Spielwiese des Kriminalromans und des Thrillers, aber nicht der Fantasy – mit wenigen Ausnahmen (z. B. der Kanadier Charles de Lint).

Ich bin sicher, von Trudi Canavan wird man noch viel hören und lesen können. Im Herbst-/Winterprogramm von |cbj| erscheint ihre nächste Fantasy-Trilogie, die mittlerweile ebenfalls komplett vorliegt.

|Originaltitel: The High Lord, 2004
702 Seiten
Aus dem australischen Englisch von Michaela Link|
http://www.randomhouse.de/cbjugendbuch/
http://www.randomhouse.de/specialskids/canavan/
http://www.trudicanavan.com/

[„Priester“ 4275 (Das Zeitalter der Fünf 1)
[„Magier“ 4456 ((Das Zeitalter der Fünf 2)
[„Götter“ 4621 (Das Zeitalter der Fünf 3)
[„Die Rebellin“ 3041 (Die Gilde der Schwarzen Magier 1)
[„Die Novizin“ 2989 (Die Gilde der Schwarzen Magier 2)
[„Die Meisterin“ 3065 (Die Gilde der Schwarzen Magier 3)

Canavan, Trudi – Novizin, Die (Die Gilde der Schwarzen Magier 2)

_Per aspera ad astra: Soneas Bewährung_

Sonea wird als Novizin in die Gilde der Magier aufgenommen – ein Privileg, das sonst nur Adligen zuteil wird. Dementsprechend wird sie angefeindet, besonders von einem Novizen namens Regin. Aber bald schon findet sie sich im Zentrum einer gefährlichen Verschwörung wieder: Akkarin, der Oberste Lord der Gilde, hütet ein düsteres Geheimnis, das Sonea vor eine schicksalhafte Wahl stellt …

_Die Autorin_

Trudi Canavan wurde 1969 im australischen Melbourne geboren. Sie arbeitete als Grafikerin und Designerin für verschiedene Verlage und begann nebenher zu schreiben. 1999 gewann sie den |Aurealis Award| für die beste Fantasy-Kurzgeschichte. Ihr Debütroman, der erste Band der Trilogie |Die Gilde der Schwarzen Magier|, erschien 2001 in Australien. Die Trilogie wurde nicht nur in Australien ein spektakulärer Erfolg, sondern entwickelte sich zu einem internationalen Bestseller. Canavan arbeitet an einer weiteren Fantasy-Trilogie, von welcher der erste Band bereits erschienen ist.

Band 1: [„Die Rebellin“ 3041

_Handlung_

Das Mädchen Sonea stammt zwar aus der ärmlichen Hüttenstadt von Imardin, doch durch ihre magischen Fähigkeiten hat sie es geschafft, in die Gilde der Magier als Novizin aufgenommen zu werden – ein Privileg, das sonst nur Adligen zuteil wird. Ihr Mentor ist der verwitwete Magier Rothen, dessen Sohn weit weg als Heiler tätig ist. Sonea wird quasi zu seiner Tochter. Doch die Ereignisse, die im ersten Band der Trilogie erzählt werden, lassen bezweifeln, dass das Glück Rothens und Soneas von Dauer sein wird. Und so kommt es auch.

Nur durch eine Wahrheitslesung, bei der ihre Gedanken und Erinnerungen durchsucht wurden, ist es Sonea gelungen, ihren Widersacher Lord Fergun zu besiegen, der ihren Freund Cery als Geisel gefangen gehalten hat. Bei dieser Wahrheitslesung ist jedoch der ausführende Lord Lorlen, der Administrator der Gilde, ebenso wie zuvor schon Lord Rothen in den Besitz von Soneas größtem Geheimnis gelangt. Sie hat den obersten Magier Akkarin, den Hohen Lord, heimlich beim Praktizieren von verbotener Schwarzer Magie beobachtet. Eigentlich müsste er nach den Gesetzen der Gilde ausgestoßen werden, doch wer könnte einem so mächtigen Mann entgegentreten? Es gibt niemanden, der dazu in der Lage wäre.

Das düstere Geheimnis belastet Sonea, Rothen und Lorlen, und da Akkarin in der Lage ist, Gedanken zu lesen, wenn sie nicht besonders gut vor ihm verborgen werden, merkt er an seinem Freund Lorlen, dass etwas nicht stimmt. Lorlen verhält sich ihm gegenüber zurückhaltend und angespannt, seine Antworten sind ausweichend. Als er den Grund dafür in Lorlen liest, ergreift Akkarin sofort die Initiative. Er stellt Lorlen zur Rede und nimmt Rothen und Sonea als Geisel, um Lorlens Willfährigkeit und Schweigen zu gewährleisten. Das Gleiche macht er mit Rothen und Sonea. Denn die Alternative bestünde nur im Tod aller drei.

Sonea nimmt er aus Rothens Obhut heraus und macht sie zu seinem Schützling. Da Sonea schreckliche Angst vor dem mächtigen und unheimlichen Hohen Lord hat, weicht sie ihm so weit wie möglich aus. Und sie leidet nicht nur unter der Trennung vom lieben Lord Rothen, sondern unter einer neuen Plage, die mit dem Sommersemester begann. Der Novize Regin, Schützling von Lord Garrel, neidet Sonea ihr, wie er denkt, ungerechtfertigtes Privileg und hat die Aufgabe und Absicht, Sonea den Aufenthalt in der Gilde derart zu vergällen, dass sie von alleine geht – oder von ihren Lehrern gegangen wird.

Selbst der Wechsel in den nächsthöheren Jahrgang trägt nichts dazu bei, Regin abzuschütteln, vielmehr schafft er es, zu den jüngeren Novizen nun auch noch ältere auf seine Seite zu ziehen, so dass Sonea auf den Fluren der Gildegebäude kaum noch vor ihren Attacken sicher ist. Diese schließen den Gebrauch von Magie mit ein und treiben Sonea an den Rand ihrer Leistungsfähigkeit – und darüber hinaus. Es gelingt ihr, in einem verschlossenen Schrank eine Liste und Skizze mit den Geheimgängen zu finden, so dass sie ihren Peinigern entfliehen kann. Doch warum lässt Lord Akkarin es überhaupt zu, dass man sie so piesackt? Welchen Plan verfolgt er? Und ist er für die mysteriöse Mordserie in der Hüttenstadt verantwortlich?

|In Elyne und anderswo|

Nachdem Administrator Lorlen Lord Dannyl als zweiten Botschafter nach Elyne geschickt hat, wandelt Rothens Freund Dannyl auf den Spuren Lord Akkarins. Denn er soll herausfinden, was es mit der Schwarzen Magie auf sich hat, die Akkarin anwendet. Woher stammt sie, wie wird sie angewendet und wie mächtig ist sie? Kann man Akkarin irgendwie besiegen?

In Elyne lernt Dannyl einen eifrigen freundlichen Gelehrten namens Tayend kennen, der ihm die berühmte Große Bibliohek von Elyne zeigt. Nicht genug damit: Tayend schließt sich sogar Dannyl auf seinen Reisen nach Lonmar und zu den Vin-Inseln an, auch wenn er dabei seekrank wird. Zusammen erkennen sie mehr, als es einem Einzelnen möglich gewesen wäre – sozusagen das klassische Holmes-&-Watson-Gespann.

Doch nach einigen Wochen merkt Dannyl, dass Tayend homosexuelle Neigungen hat und dass dies nicht nur in Elyne, sondern auch in Kyralia bekannt ist, bei der Magiergilde. Nun, Dannyl hatte vor langer Zeit selbst einmal eine solche homoerotische Episode, die fast zu seinem Hinauswurf geführt hätte und die er deshalb erfolgreich verdrängt hat. Mit seinen Heilerfähigkeiten kann er auch jede erotische Regung seines Fleisches unterdrücken.

Doch in einer verlassenen Burgruine stößt Dannyl auf eine magische Einrichtung, die der Hinrichtung von Magiern dient, die Dannyl um ein Haar vernichtet. Tayend rettet ihm das Leben, und nun kann Dannyl nicht mehr die Augen vor dem verschließen, was er sein ganzes Leben zu leugnen versucht hat …

_Mein Eindruck_

Eigentlich müsste dieser Mittelband der Trilogie total deprimierend wirken. Denn ständig ist die Hauptfigur negativen Gefühlen ausgesetzt: Sie wird beleidigt, gedemütigt, gepiesackt, psychisch durchleuchtet, sabotiert, verraten und schließlich auch noch mehrfach angegriffen. Das ist nicht gerade das aufbauendste Motivationstraining, das man sich für eine angehende Magierin vorstellen kann.

Aber es gibt auch Lichtblicke, und diese sind es, die im Wechsel mit den zwei, drei anderen Handlungssträngen die Lektüre doch noch erträglich machen. So lernt Sonea beispielsweise den aufgeweckten und fortschrittlich denkenden Sohn von Lord Rothen kennen. Dorrien ist Heiler und lebt weit weg in den Bergen, aber als er mal wieder seinen Vater besucht, zeigt er Sonea einen magischen Ort voll Schönheit, der ihr ein ideales Rückzugsgebiet verschafft, um Regins Attacken zu entgehen. Und Dorrien ist es auch, der die entscheidende Lösung für das Problem mit Regin findet: eine öffentliche Herausforderung zum Duell. So etwas hat es zuletzt vor 52 Jahren gegeben, und die Magierschaft ist entsprechend aufgeregt, von Sonea ganz zu schweigen.

|Per aspera ad astra|, wie der Lateiner sagt, und so muss auch Sonea Mittel und Wege finden, um mit den Attacken Regins fertig zu werden. Sie entdeckt die Geheimgänge in den tragenden Wänden der Gildengebäude, auf denen sich sonst nur der Hohe Lord bewegt. Doch Ausweichen kann sie nicht für immer, und so ist es überlebensnotwendig, dass sie auch ihre Verteidigungsmagie stärkt und schult. Dazu gibt ihr auf Akkarins Anweisung hin Lord Yikmo Nachhilfeunterricht.

Wird das magische Duell mit Regin die Lösung all ihrer Probleme bringen? Das ist wohl kaum anzunehmen, solange Sonea um die schwarzmagischen Praktiken ihres Mentors Akkarin weiß. Denn so lange wird sie auch als Geisel missbraucht, um für das Wohlverhalten Rothens und Lorlens zu sorgen. Dennoch ist das Zaubererduell eine wichtige Station, um Sonea, der Diebin und vermeintlichen Hure aus den Slums der Hüttenstadt, endlich soziale Geltung zu verschaffen. Doch Regin wird von Lord Garrel unterstützt und vom Kriegerlord Balkan. Kann sie ihm wirklich Paroli bieten? Das Finale ist diesmal besonders spannend gelungen.

Unter den Erzählsträngen, die das Leben der Magier beleuchten, sind auch zwei kriminologische Ermittlungen, könnte man sagen. Die mysteriöse Mordserie in der Hüttenstadt wird von Lord Lorlen mit Interesse beobachtet, denn er verdächtigt seinen Freund Akkarin der Täterschaft. Denn der zuständige „Kommissar“ Baran führt ihn zu den Tatorten, zeigt ihm die Opfer, liefert Zeugenaussagen und alles, was man zu einer Mordermittlung benötigt. Das alles ist recht interessant, führt aber leider zu nichts. Es liefert aber eine Erklärung für die Position, in der sich Akkarin selbst befindet: Er selbst ist einem Angriff von dritter Seite ausgesetzt. Von Leuten, auf die erst die Ermittlung durch Dannyl stößt.

Dannyls Ermittlung in Sachen Akkarins Vergangenheit und Ursprünge der Magie in den Verbündeten Ländern ist in zweierlei Hinsicht interessant. Er stößt auf uralte Symbole der Zauberei, die darauf hindeuten, dass früher, also vor dem Magierkrieg vor 700 Jahren, auch Frauen Magie ausübten. Ja, dass es eine ausgeprägte Magiekultur gab, die sogar die Hinrichtung ungehorsamer Zauberer einschloss. Erst seit 700 Jahre bündelt und kultiviert die kyralische Magiergilde die magischen Kräfte, die hin und wieder in Bürgern der Verbündeten Länder erwachen – eine effektive Kontrollinstanz. Dass es aber immer noch sachakanische Magier gibt, erfahren Dannyl und Sonea erst am Ende dieses Bandes. Daher wird die Bekämpfung dieser Feinde den dritten Band bestimmen.

Der anderer Aspekt, den Dannyl beiträgt, ist die Homosexualität. Dieses Thema anzusprechen und durchzuspielen, ist nicht nur mutig von der Autorin. Das Thema dient auch als Lackmustest, um die unterschiedlichen moralischen Auffassungen in Kyralia, Elyne und Lonmar aufzuzeigen. Während die Elyner recht liberal damit umgehen, erweisen sich die Kyralier als intolerant, wie der Ausschluss von schwulen Magiern aus der Gilde belegt. Das ist aber noch gar nichts gegen den fundamentalistischen Rigorismus, der in Lonmar praktiziert wird.

Als Dannyl und Tayend auf ihren Reisen in der lonmarischen Hafenstadt eintreffen, werden auf dem Richtplatz gerade zwei Urteile vollstreckt. Eine untreue Ehefrau wird ausgepeitscht und ihr Liebhaber hingerichtet. Tayend wird angst und bange, als er an seine eigene Abweichung von der Norm denkt. Seine farbenfrohen höfischen Klamotten muss er gleich mal gegen „anständige“ moralkonforme Kutten austauschen.

Das Tabuthema trägt im weiteren Verlauf von Dannyls Reise zu vielen witzigen Dialogen bei, denn es geht darum, das Thema offen oder verdeckt zu erörtern, und das nicht nur mit Tayend, sondern auch mit Höflingen in Elyne. Dannyl und Tayend führen sozusagen Theater auf, um die Leute nicht auf die Idee zu bringen, sie hätten etwas miteinander. Man kann zwar an „Brokeback Mountain“ denken, aber das Versteckspiel von Dannyl und Tayend ist wesentlich witziger und unterhaltsamer. Dass es nicht ewig weitergeführt werden kann, ist klar. Als Tayend Dannyl das Leben rettet, ist der Augenblick der Wahrheit gekommen.

|Die deutsche Ausgabe|

Die beiden deutschen Ausgaben des Romans – sie haben verschiedene Titelbilder – sind mit nützlichem Beiwerk versehen. Die Karten des Landes Kyralia befinden sich in den äußeren Umschlagklappen, die Karten der Stadt Imardin und der Gilden-Universität befinden sich auf den ersten Seiten. Dadurch werden die Lage und die Grundrisse der jeweiligen Örtlichkeiten für jeden Leser leicht verständlich und er findet sich leicht zurecht, wenn die Action etwas schneller vorangeht.

In den Anhängen sind die verschiedenen Bezeichnungen von Pflanzen, Tieren, Nahrungsmitteln, Kleidern, Waffen und öffentlichen Gebäuden erklärt. Da Kyralia von verschiedenen Ländern umgeben ist (gegen die es zuletzt vor 700 Jahren Krieg führte), liefert der Anhang auch zu jedem Land eine sehr knappe Erklärung.

|Die Übersetzung|

Auf Seite 76 gibt es eine Szene, die mir Rätsel aufgab, weil mittendrin der Name einer Figur wechselt. Sonea streitet sich mal wieder mit Regin, als AHRIND auf sie zukommt und ihr sagt, sie habe heute Küchendienst. Nachdem sie ihre Überraschung verraten hat, geht er achselzuckend wieder – diesmal aber als ALEND. Beide Namen gehören zu Figuren in der Handlung, aber das sind natürlich ganz verschiedene Figuren. Entweder ist dieser Namenswechsel ein Fehler der Autorin, des Lektors, der Übersetzerin – oder ich bin zu langsam.

Auf Seite 114 benutzt die Übersetzerin wie schon in Band 1 den unüblichen Plural „Balkons“ statt „Balkone“. Eine lässliche Sünde, die ihr als Stilfrage vergeben sei.

_Unterm Strich_

Dieser Band ist dem Wachstum und der Bewährung gewidmet, was die Entwicklung der Heldin angeht. Wie stark ist Sonea wirklich, wenn es um ihre magischen Kräfte geht? Ist sie so stark wie der Hohe Lord und könnte sie der Abscheulichkeit seiner schwarzmagischen Praktiken ein Ende bereiten? Soneas Freunde und Unterstützer hoffen darauf, und der Verlauf des finalen Showdowns zwischen Sonea und ihrem Widersacher Regin (und seinen Hintermännern, den Adligen) gibt ihnen Anlass zu Hoffnung. Mehr darf nicht verraten werden.

Am Schluss wird offenbart, dass sich nicht nur die Gilde, sondern die Stadt Imardin und das Land Kyralia einer geheimen Invasion ausgesetzt sehen. Diese Invasion fordert bereits eine Menge Opfer unter den Bewohnern der Hüttenstadt. Der dritte Band muss schildern, wie diese Invasion abgewehrt wird. Aber wird auch das Schicksal des Hohen Lords besiegelt? Es bleibt spannend.

|Originaltitel: The Novice, 2004
600 Seiten
Aus dem Englischen von Michaela Link|
http://www.randomhouse.de/cbjugendbuch/
http://www.randomhouse.de/specialskids/canavan/

[„Priester“ 4275 (Das Zeitalter der Fünf 1)
[„Magier“ 4456 ((Das Zeitalter der Fünf 2)
[„Götter“ 4621 (Das Zeitalter der Fünf 3)
[„Die Rebellin“ 3041 (Die Gilde der Schwarzen Magier 1)
[„Die Novizin“ 2989 (Die Gilde der Schwarzen Magier 2)
[„Die Meisterin“ 3065 (Die Gilde der Schwarzen Magier 3)

Canavan, Trudi – Rebellin, Die (Die Gilde der schwarzen Magier 1)

_Preisgünstiger Ausflug in die Welt der Magier und Diebe_

In der jungen Sonea schlummern Fähigkeiten, von denen sie nie auch nur geträumt hatte: Sie, das unbedeutende Straßenkind, hat magische Kräfte – so wie sonst nur die Mitglieder der gefürchteten und reichen Gilde der Magier. Doch sie und ihr wildes Talent werden entdeckt. Mit einem Mal ist sie zu einer wichtigen Schlüsselfigur im Mächtespiel ihrer Welt geworden. Sonea muss sich entscheiden, für wen beziehungsweise gegen wen sie ihre Kräfte einsetzt. Alle Welt schaut auf diese junge Frau aus der Gosse – und ist hinter ihr her …

Der Verlag empfiehlt das Hörbuch ab 12 Jahren.

_Die Autorin_

Trudi Canavan wurde 1969 im australischen Melbourne geboren. Sie arbeitete als Grafikerin und Designerin für verschiedene Verlage und begann nebenher zu schreiben. 1999 gewann sie den |Aurealis Award| für die beste Fantasy-Kurzgeschichte. Ihr Debütroman, der erste Band der Trilogie „Die Gilde der Schwarzen Magier“, erschien 2001 in Australien. Die Trilogie wurde nicht nur in Australien ein spektakulärer Erfolg, sondern entwickelte sich zu einem internationalen Bestseller. Canavan arbeitet an einer weiteren Fantasy-Trilogie, die im Original bereits komplett erschienen ist.

_Die Sprecherin_

Martina Rester, geboren 1972 in Köln, arbeitet als Sprecherin für Hörspiele, Rundfunk- und Fernsehfeatures im Auftrag von Sendern der ARD. Eine ihrer großen Leidenschaften sind Live-Lesungen, vor allem literarischer Texte und von Kinderbüchern. Sie lebt in der Nähe von Aachen.

Der Text wurde von Katharina Tilemann gekürzt, bei der Aufnahme im Tonstudio Köln führte Astrid Roth Regie.

_Handlung_

Sonea ist ein junges Mädchen unbestimmten Alters, als sich ihr Leben in Imardin radikal ändert. In Imardin, der Königsstadt am Fluss Tarali, haben die Reichen und die Magier das Sagen. Jedes Jahr führt die Gilde der Magier eine Säuberung in den Armenvierteln der außerhalb der Stadtmauer liegenden Hüttenstadt durch. Dies erregt natürlich den Unmut der „Hüttenleute“, die sich um ihr Heim gebracht sehen. Als Sonea ihre früheren Jugendfreunde Harrin und Cery wiedersieht, schließt sie sich ihnen an, um auf dem Nordplatz zu protestieren.

Wie so oft sind die Magier von einem magischen Schutzschild umgeben, der sie vor den Wurfgeschossen schützt, mit denen die Menge der Protestierer sie bewirft. Auch Soneas erstes Geschoss prallt davon ab, doch ihr zweiter Stein, den sie mit besonderer Inbrunst wirft, durchdringt den Schild und trifft einen der Magier an der Schläfe. Er geht zu Boden. Die Überraschung ist groß, denn dies ist das erste Mal in hunderten von Jahren, dass ein Magier verletzt wurde. Und das geht eigentlich nur, wenn man selbst Magie einsetzt.

Sonea ist selbst am meisten erschrocken über ihre Tat. Sie wendet sich zur Flucht, als sie merkt, dass die Magier sich umdrehen und die Arme heben. Ein Junge neben ihr wird von Magie zu Asche verbrannt. Cery und Harrin verstecken Sonea in den Armenvierteln und sogar in den Tunneln der Diebesorganisation, um sie vor dem Zorn der Magier zu schützen. Warum hat Sonea ihnen nicht gesagt, dass sie über magische Kräfte verfügt? Sie wusste es selbst nicht. Aber sie kann Magie erneut wirken, wenn sie die richtige emotionale Quelle anzapft. Und das ist nun für die Diebe recht interessant.

Nach einer Ratsversammlung der Magiergilde beginnt Lord Rothen, der die Steinewerferin als Einziger richtig gesehen hat, mit der Suche nach ihr und setzt eine beträchtliche Belohnung auf ihre Ergreifung aus. Der von dem Stein getroffene Lord Fergun stellt jedoch eigene Ermittlungen an, in deren Verlauf er den Verstecken, die die wilde Magierin benutzt, immer näher kommt. Die Magier können Soneas Wirken von Magie feststellen, und Soneas Aura verrät ihre Anwesenheit, wenn sich ein Magier in ihrer Nähe befindet.

Nur Cery hält nach einer gewalttätigen Auseinandersetzung mit anderen Dieben noch zu Sonea, doch er sieht nur noch einen Ausweg. Sie muss um den Schutz der Diebesorganisation bitten. Der Chef Faren hat in der Tat Interesse an Soneas Magie, aber auch an Cerys Diensten. Auf diese Weise lernt Sonea erstens Lesen und zweitens das Heraufbeschwören von Magie. Doch es gibt ein wachsendes Problem: Die Kraftquelle in ihr wird immer stärker, doch sie kann sie einfach nicht kontrollieren. Ständig zerbrechen Dinge in ihrer Nähe oder gehen plötzlich in Flammen auf. Zwar will sie nicht zu den Magiern gehen, weil sie fürchtet, die würden sie töten, doch andererseits droht die Magie, sie zu zerstören. Von ihrer Umgebung ganz zu schweigen.

Eines Tages ist es dann so weit: Die Magier haben sie, wieder einmal, umzingelt. Soneas Angst vor ihnen setzt ihre Kräfte frei, und schon beginnt eine Ziegelmauer hinter ihr einzustürzen …

_Mein Eindruck_

Der spannende und anschaulich geschriebene Fantasyroman lässt sich in kurzer Zeit genießen. Die Sätze sind leicht verständlich, und auch die Handlung ist keineswegs kompliziert. Ganz im Gegenteil: Die Autorin versteht es, die Probleme, denen sich Sonea, ihr Freund Cery und die Magier gegenübersehen, stets auf den Punkt zu bringen. Deshalb gibt es nie langes Drumherumreden, sondern stets eine zielgerichtete Diskussion, die jeweils zu neuen Erkenntnissen führt.

Eine große Hilfe ist dabei die Methode der indirekten Charakterisierung. Am Anfang ist Sonea noch ein sehr passives und hilfsbedürftiges Mädchen, das ich zunächst auf zwölf Jahre geschätzt hätte. Doch am Ende des Buches, nach nur wenigen Monaten, erscheint sie dem Leser wie eine 16- bis 18-jährige, so als habe sie ihre Jugend im Eiltempo durchlaufen. Offensichtlich befindet sie sich in einem raschen Reifungsprozess, der sie in die Lage versetzt, nicht nur den Magiern zu entgehen, sondern sich auch vor Gefahren zu schützen.

Nur die Tatsache, dass sie nicht in der Lage ist, die nunmehr angezapfte Quelle der Magie unter ihre Kontrolle zu bringen, wird ihr beinahe zum Verhängnis. Und sie kann noch von Glück sagen, dass sie bei ihren Ausbrüchen nicht die gesamte Stadt einäschert. Ihre Kraft ist in der Tat sehr groß – und deshalb will (fast) jeder Magier sie unter seine Kontrolle bringen.

In der zweiten Hälfte der Geschichte geht es genau darum, doch Sonea hat gar nicht vor, bei der Gilde zu bleiben, wie man sich nach ihren Erlebnissen leicht vorstellen kann. Kaum ist sie wieder genesen, will sie wieder abhauen. Doch dazu kommt es nicht, denn sie wird erpresst. Dieser Konflikt wird erst in einem spannenden Finale aufgelöst. Nur um sogleich von einem noch größeren Konflikt überdeckt und abgelöst zu werden. Dessen Auflösung erwartet der Leser mit Spannung im nächsten Teil: „Die Novizin“.

|Die Sprecherin|

Martina Resters Stimme ist ein sehr angenehmes, geradezu samtweiches Timbre zueigen, das sehr sympathisch ist. Damit kann sie Gefühle sehr gut ausdrücken, insbesondere jene der Heldin, Sonea. Man sollte erwarten, dass sie nicht in der Lage sei, ein einziges lautes oder strenges Wort zu formen, doch genau das Gegenteil ist der Fall. In der Szene vor der verborgenen Gefängniszelle, wo Soneas Freund schmachtet, ist eine sehr strenge Stimme zu hören, die den suchenden Zauberer Daniel verwarnt.

Dass sich die Sprecherin nicht scheut, auch mal laut zu rufen, gehört zu ihrer gefühlsbetonten Vortragsweise. Sonea und ihre Gefährten keuchen, rufen und schimpfen in nicht geringer Lautstärke. Aber die Mikros haben damit kein Problem, sondern erfüllen klaglos ihre Aufgabe, was durchaus nicht selbstverständlich ist. Ich habe schon Aufnahmen gehört, bei denen große Lautstärke zu Knistern und anderen Unsauberkeiten führte.

Darüber hinaus variiert die Sprecherin ihr Sprechtempo, so etwa dann, wenn es um ein rasches und spannendes Geschehen wie etwa eine Flucht geht. Langsames Sprechtempo signalisiert Überlegen und Nachdenken. Auf diese Weise lässt sich der Gegensatz Action vs. Denken leicht ausdrücken.

Es gibt nur einen Spezialeffekt, und zwar ist das Hall. Er kommt des Öfteren zum Einsatz, weil sich die Magier untereinander, wenn sie vorsichtig und unbeobachtet sind, per Telepathie verständigen können. Auch Sonea ist in der Lage, telepathische Botschaften zu empfangen. Die besondere Eigenart solcher Botschaften wird für den Hörer sofort dadurch erkennbar, dass sie durch einen milden Hall verstärkt sind. Der Hall hebt sie aus der normalen Verständigungsebene heraus und überführt sie in eine geheimnisvolle Sphäre, wo nur Magie herrscht. Der Effekt passt also, und da er nicht übertrieben ist, kann man ihn auch öfters hören, ohne genervt zu werden.

|Die Übersetzung|

… ist sehr gut gelungen und am Stil, der ja schon im Original recht einfach gehalten ist, kann ich nichts aussetzen. Das Buch eignet sich meines Erachtens für 14- bis 16-Jährige recht gut. Für Zwölfjährige enthält es doch ein wenig zu viel Gewalt. Sex kommt jedoch überhaupt nicht vor, wohl aber romantische Liebe. Der Verlag empfiehlt das Hörbuch ab 12 Jahren.

Im Booklet, d. h. in den Einsteckseiten für die CDs sind statt Namen- und Personenlisten nur ein Textauszug sowie Angaben zur Autorin und zur Sprecherin zu finden. Die Hilfestellungen für den Hörer fallen also weg und werden schmerzlich vermisst – es sei denn natürlich, man hat schon das Buch gelesen.

_Unterm Strich_

Der Werdegang der Heldin Sonea beschreibt den klassischen Aufstieg vom Tellerwäscher zum Millionär, nur dass diesmal das Aschenputtel verborgene Kräfte in sich entdeckt und diese von wohlmeinenden Zauberern gefördert und gebildet werden. Die Magiergilde betreibt eine regelrechte Universität, um die Novizen zu unterrichten. Diese Novizen kommt in der Regel von den Häusern der reichen Familien, die genetisch zur Magie veranlagt sind.

Als nun das Straßenbalg Sonea auftaucht, bricht natürlich in der Gilde eine Art Klassenkampf aus, mit Sonea als Zankapfel. Dass dieser Kampf gut für sie ausgeht, ist nicht so sehr Soneas Verdienst als vielmehr der von tüchtigen, rechtschaffenen Magiern, die es ja offenbar auch geben kann. Bis es so weit ist, verläuft der Kampf relativ spannend, aber es könnte noch eine Prise mehr Action sein. In der ersten Hälfte des Romans ist wesentlich mehr los.

Und ihren Traumprinzen wird Sonea hier wohl nicht finden, was ganz gut ist, denn sie hat ja schon einen Freund. Das Problem, das er darstellt, ist natürlich, dass er zur Gilde der Diebe gehört und somit keineswegs standesgemäß ist. In den folgenden zwei Bänden dürfte der Klassenkampf deshalb härter werden, je höher Sonea in der Hierarchie der Magier aufsteigt. Ich freue mich schon darauf.

Das Hörbuch wird von einer kompetenten Sprecherin gestaltet, die stets als Herrin des Textes erscheint, denn mit Variation des Tempos, der Lautstärke und des Timbres kann sie zahlreiche Gefühle ausdrücken und Szenen charakterisieren. Mit dem Einsatz des Hall-Effekts ist es ihr zudem möglich, die telepathische von der gesprochenen Verständigung auf sinnfällige Weise zu unterscheiden. Das Hörbuch ist schon gestaltet, und zwar ganz im Design des Buches. Das Einzige, was ich daran vermisse, sind die Namens- und Personenregister. Wer aber schon das Buch kennt, kann auch darauf verzichten. Als Ersatz gibt es eine Leseprobe.

Fazit: Das Hörbuch ist eine gelungene Entsprechung zum Buch, bei der der Hörer kaum Einbußen an Informationen hinnehmen muss. Es kann durch den Vortrag sogar lebhafter erscheinen als die Handlung im Buch. Die Stimme der Sprecherin dürfte in erster Linie Frauen ansprechen. Nur wegen der klischeehaften Handlung geht die Wertung insgesamt etwas nach unten.

|Originaltitel: The Magician’s Guild, 2004
Aus dem Englischen von Michaela Link
450 Minuten auf 6 CDs|
http://www.randomhouse.de

[NEWS] Trudi Canavan – Die Magie der tausend Welten – Die Schöpferin (Tyen & Rielle, Band 4)

Die tausend Welten stehen vor dem Abgrund, ihre Magie schwindet. Sowohl die Magierin Rielle als auch der Magier Tyen haben sich der Macht verweigert, mit der sie sich gegen den Verfall hätten wehren können. Dennoch fühlen beide sich verantwortlich, auch wenn nicht einmal ihre vereinte Macht ausreicht, die Menschen zu retten. Da tritt eine dritte Partei aus dem Dunkel und bietet eine Lösung. Rielle und Tyen müssen sich entscheiden – denn nur gemeinsam können sie das Gesetz der tausend Jahre beenden … (Verlagsinfo)

Gebundene Ausgabe: 704 Seiten
Penhaligon

 

[NEWS] Trudi Canavan – Götter (Das Zeitalter der Fünf 3)

Die Zeichen stehen auf Krieg – und obwohl Auraya in ihrer neuen Rolle als Beschützerin der Siyee alles daran setzt, nicht in diesen Konflikt mit hineingezogen zu werden, kann sie ihm doch nicht entrinnen. Mehr noch – sie scheint sich gegen die Götter stellen zu müssen, denen sie einst gedient hat. Doch nur so hat sie eine Chance, all jene zu retten, die ihr etwas bedeuten … (Verlagsinfo)

Taschenbuch: 800 Seiten
Originaltitel: Age of the Five 3. Voice of the Gods
Blanvalet

[NEWS] Trudi Canavan – Magier (Das Zeitalter der Fünf 2)

Auraya hat einen großen Sieg errungen, doch dieser Triumph beschert der jungen Priesterin Nacht für Nacht Albträume. Und Leiard, der einzige Mensch, der ihr Leid lindern könnte, ist spurlos verschwunden. Als Auraya ausgeschickt wird, um die Opfer einer mysteriösen Krankheit zu heilen, erfährt sie schließlich Leiards wahre Identität– eine Identität, die Auraya in schwere Gewissenskonflikte stürzt und eine schicksalhafte Entscheidung heraufbeschwört … (Verlagsinfo)

Taschenbuch: 800 Seiten
Originaltitel: Age of the Five 2. Last of the Wilds
Blanvalet

[NEWS] Trudi Canavan – Priester (Das Zeitalter der Fünf 1)

Das Fantasy-Epos voller Magie, Abenteuer und Leidenschaft von Weltbestsellerautorin Trudi Canavan.

Die junge Auraya ist auserwählt, eine Priesterin der Weißen zu werden. Doch für diese Ehre muss sie alles hinter sich lassen, was ihr lieb und teuer ist: ihre Heimat, ihre Familie – und Leiard, den Traumweber. Dabei könnte sie gerade seine Hilfe dringend gebrauchen. Denn geheimnisvolle, schwarz gekleidete Zauberer sind ausgeschwärmt – und verfolgen anscheinend nur ein Ziel: die totale Auslöschung des Weißen Ordens … (Verlagsinfo)

Taschenbuch: 832 Seiten
Originaltitel: Age of the Five 1. Priestess of the White
Blanvalet

[NEWS] Trudi Canavan – Die Mächtige (Die Magie der tausend Welten 3)

Unendliche Macht erwartet sie – ist sie bereit für die Ewigkeit?

Ein Jahrtausend lang lenkte Valhan, der mächtigste aller Magier, die Geschicke der tausend Welten. Doch nun ist er tot, und Chaos greift um sich. Seine natürliche Nachfolgerin ist die junge Magierin Rielle, aber sie sträubt sich, diese Verantwortung zu übernehmen. Ohne ihre Wünsche zu beachten, bekämpfen sich im Hintergrund bereits ihre Unterstützer und ihre Gegner. Und niemand weiß, dass Valhans Pläne über seinen Tod hinaus gehen. Er will wiedergeboren werden, um ein weiteres Jahrtausend die Welten zu beherrschen – und dafür werden er und seine Anhänger jedes Hindernis beseitigen. (Verlagsinfo)

Taschenbuch: 704 Seiten
Originaltitel: Millenium’s Rule 03: Successor’s Promise
Blanvalet

[NEWS] Trudi Canavan – Die Mächtige (Die Magie der tausend Welten 3)

Ein Jahrtausend lang lenkte Valhan, der mächtigste aller Magier, die Geschicke der tausend Welten. Doch nun ist er tot, und Chaos greift um sich. Seine natürliche Nachfolgerin ist die junge Magierin Rielle, aber sie sträubt sich, diese Verantwortung zu übernehmen. Ohne ihre Wünsche zu beachten, bekämpfen sich im Hintergrund bereits ihre Unterstützer und ihre Gegner. Und niemand weiß, dass Valhans Pläne über seinen Tod hinaus gehen. Er will wiedergeboren werden, um ein weiteres Jahrtausend die Welten zu beherrschen – und dafür werden er und seine Anhänger jedes Hindernis beseitigen. (Verlagsinfo)

Gebundene Ausgabe: 704 Seiten
Originaltitel: Millenium’s Rule 03: Successor’s Promise
Penhaligon

[NEWS] Trudi Canavan – Der Wanderer (Die Magie der tausend Welten)

Um sie zu retten, verrät er seine Gefährten

Der junge Magier Tyen hat seine Heimat verlassen und durchstreift die tausend Welten auf der Suche nach einer Möglichkeit, das magische Buch Pergama zurück in einen Menschen zu verwandeln. Er bittet Valhan, den mächtigsten Magier, den er finden kann, um Hilfe. Doch dieser verlangt eine Gegenleistung: Tyen soll eine Rebellengruppe ausspionieren, die Valhans Herrschaft bekämpft. Dann gelingt es den Widerständlern, Valhan zu töten. Tyen kann nicht glauben, dass all seine Anstrengungen umsonst gewesen sein sollen – und als er einen Hinweis entdeckt, dass Valhan noch lebt, nimmt er dessen Fährte auf … (Verlagsinfo)

Taschenbuch: 704 Seiten
Originaltitel: Millenium’s Rule 02: Angel of Storms
Blanvalet

[NEWS] Trudi Canavan – Die Begabte (Die Magie der tausend Welten 1)

Der junge Archäologe Tyen entdeckt ein magisches Buch, in dem seit vielen Jahrhunderten das Bewusstsein einer Frau gefangen ist: Pergama war einst eine talentierte Buchbinderin, bis ein mächtiger Magier sie mit einem Zauber belegte und dazu verfluchte, für alle Zeit das Wissen der Welt in sich aufzunehmen. Und so weiß Pergama, dass Tyens Heimat und allen, die ihm am Herzen liegen, eine schreckliche Katastrophe droht. Allerdings kann sie Tyen nur helfen, wenn es ihm gelingt, den Fluch des Buches zu brechen. Und tatsächlich hat Tyen keinen dringlicheren Wunsch, als Pergama zu befreien – denn ihr gehört längst sein Herz. (Verlagsinfo)

Taschenbuch: 672 Seiten
Originaltitel: Millenium’s Rule 01: Thief’s Magic
Blanvalet

[NEWS] Trudi Canavan – Die Magie der tausend Welten: Der Wanderer

Um sie zu retten, verrät er seine Gefährten

Der junge Magier Tyen hat seine Heimat verlassen und durchstreift die tausend Welten auf der Suche nach einer Möglichkeit, das magische Buch Pergama zurück in einen Menschen zu verwandeln. Er bittet Valhan, den mächtigsten Magier, den er finden kann, um Hilfe. Doch dieser verlangt eine Gegenleistung: Tyen soll eine Rebellengruppe ausspionieren, die Valhans Herrschaft bekämpft. Dann gelingt es den Widerständlern, Valhan zu töten. Tyen kann nicht glauben, dass all seine Anstrengungen umsonst gewesen sein sollen – und als er einen Hinweis entdeckt, dass Valhan noch lebt, nimmt er dessen Fährte auf … (Verlagsinfo)

Gebundene Ausgabe: 704 Seiten
Originaltitel: Millenium’s Rule 02: Angel of Storms
Penhaligon

Trudi Canavan – Der Wanderer (Die Magie der tausend Welten 2)

Die Magie der tausend Welten

Band 1: Die Begabte“
Band 2: „Der Wanderer“
Band 3: „Successor’s Son“ (noch ohne dt. Titel)

Nachdem Rielle aus ihrer Heimat verstossen wurde, hat sie sich in einem Land namens Schpeta niedergelassen, wo eine Weberwerkstatt sie als Lehrling aufgenommen hat. Doch sie hat sich kaum richtig eingelebt, da wird sie auch schon wieder weggeholt … von dem Engel, der sie dort hingeschickt hat!

Tyen ist nach der Flucht aus seiner Heimat an einer anderen Universität gelandet. In Liftre wird Magie gelehrt, und die Zauberer und Schüler kommen aus allen möglichen Welten dorthin, um zu lehren und zu lernen. Tyen hat sich seine Sudienerlaubnis verdient, indem er andere Studenten und auch Lehrer in magischer Mechanik unterrichtet. Das Problem ist nur, dass einiges von dem, was die Universität lehrt, eigentlich verboten ist … Trudi Canavan – Der Wanderer (Die Magie der tausend Welten 2) weiterlesen

[NEWS] Trudi Canavan – Die Königin (Sonea 3)

Die letzte Prüfung der Schwarzen Magierin

Sonea, die Schwarze Magierin von Kyralia, ist glücklich, als ihr Sohn Lorkin von den sachakanischen Rebellen freigelassen wird. Er wird jedoch erst nach Kyralia heimkehren können, sobald er dem König von Sachaka alles preisgibt, was er über die Verräterinnen weiß. Aber Lorkin hat sich in eine der Rebellinnen verliebt und ist nicht bereit, sie auszuliefern. Der sachakanische König droht, Lorkin sein Wissen mit Gewalt zu entreißen. Da bricht Sonea das oberste Gesetz für Schwarze Magier und verlässt Kyralia. Sie wird ihren Sohn nicht im Stich lassen – und hofft, dass ihr Eingreifen keinen Krieg auslöst … (Verlagsinfo)

Taschenbuch: 608 Seiten
Originaltitel: The Traitor Spy 3: The Traitor Queen
Blanvalet

Trudi Canavan – Die Begabte (Die Magie der tausend Welten 1)

Die Magie der tausend Welten

Band 1: „Die Begabte“
Band 2: „Angel of Storms“ (noch ohne dt. Titel)
Band 3: “Successor’s Son” (noch ohne dt. Titel)

Tyen ist enttäuscht. Er hat eine Menge Zeit und Mühe darauf verwandt, nach einem unberührten Grab zu suchen, und obwohl er letztlich tatsächlich eines gefunden hat, scheint sich der Fund kaum zu lohnen. Keinerlei Kostbarkeiten sind zu sehen, lediglich ein paar verblasste Wandmalereien und … ein Buch. Ein ganz besonderes Buch, wie Tyen bald herausfindet!

Rielles Familie ist nicht arm, wegen ihres Berufes gesellschaftlich allerdings nicht sehr hoch angesehen. Rielles Mutter aber ist ehrgeizig, sie will ihre Tochter über ihrem Stand verheiraten und schickt sie deshalb zum Unterricht in den Haupttempel, in der Hoffnung, daß das Mädchen dort entsprechende Kontakte knüpft. Doch als Rielle eines Tages vom Unterricht nach Hause geht, geschieht etwas, das ihrem Leben eine völlig neue Richtung gibt …

Wie der Titel des Zyklus es schon sagt, gibt es in dieser Geschichte nicht nur eine Welt, sondern viele. Sie sind aber trotzdem alle Teil desselben Universums, erkennbar zum Beispiel an der Magie, die in beiden Handlungssträngen denselben Gesetzmäßigkeiten folgt. Kulturell gibt es allerdings deutliche Unterschiede. Trudi Canavan – Die Begabte (Die Magie der tausend Welten 1) weiterlesen

[NEWS] Trudi Canavan: Die Magie der tausend Welten: Die Begabte. Roman

Dieses Buch ist pure Magie!

Der junge Archäologe Tyen entdeckt ein magisches Buch, in dem seit vielen Jahrhunderten das Bewusstsein einer Frau gefangen ist: Pergama war einst eine talentierte Buchbinderin, bis ein mächtiger Magier sie mit einem Zauber belegte und dazu verfluchte, für alle Zeit das Wissen der Welt in sich aufzunehmen. Und so weiß Pergama, dass Tyens Heimat und allen, die ihm am Herzen liegen, eine schreckliche Katastrophe droht. Allerdings kann sie Tyen nur helfen, wenn es ihm gelingt, den Fluch des Buches zu brechen. Und tatsächlich hat Tyen keinen dringlicheren Wunsch, als Pergama zu befreien – der längst seine Liebe gehört.

Der Auftakt zur neuen Fantasy-Trilogie … (Verlagsinfo)

Gebunden: 672 Seiten
Originaltitel: Millenium’s Rule 01. Thief’s Magic
Penhaligon Verlag

Trudi Canavan – Die Königin (Sonea 3)

Sonea

Band 1: Die Hüterin“
Band 2: Die Heilerin“
Band 3: „Die Königin“

Lorkin konnte die Verräterinnen tatsächlich überreden, ihn gehen zu lassen. Aber kaum ist er zurück in Arvice, läßt König Amakira ihn festsetzen. Da Dannyls Versuche, ihn loszueisen, keinen Erfolg zeigen, beschließt die Gilde, Sonea nach Sachaka zu schicken. Doch Lorkins Befreiung ist nicht ihre einzige Aufgabe …

Cery hat Skellin inzwischen kaum noch etwas entgegenzusetzen. Wohl oder übel flieht er in die Tunnel unter der Gilde. Aber noch immer ist er nicht bereit aufzugeben, statt dessen plant er, Skellin eine Falle zu stellen.

An der Charakterzeichnung hat sich, abgesehen davon, dass Lorkin etwas selbstbewusster geworden ist, nicht viel getan. Durch die Spannungen aufgrund Lorkins Aufenthalt bei den Verräterinnen ist Dannyl in Bezug auf Ashaki Achati ein wenig in die Zwickmühle geraten, und auch um Sonea entwickelt sich ein Hauch von Romantik. Letztlich bleibt es jedoch, wie schon bei Lorkin und Tyvala, bei einem Hauch. Wirklich tragfähig war das alles nicht.

Folglich musste die Handlung den Leser ganz allein bei der Stange halten. Leider ist auch das nicht so ganz geglückt. Das liegt daran, daß alles sich nur sehr langsam entwickelt.

Der Strang um Cery ist kurzzeitig interessant, bis er und seine Begleiter Gol und Anyi die Tunnel unter der Gilde erreichen. Dann geht es erst einmal seitenlang darum, wie die drei, teilweise mit Lilias Hilfe, das Notwendigste für einen längeren Aufenthalt besorgen. Erst als Cery anfängt, über eine Falle für Skellin nachzudenken, wird es etwas interessanter, aber auch hier tut sich erst mal wenig. Ich hatte größere Schwierigkeiten bei der Beschaffung der Zutaten für die Falle erwartet. Erst, als der Zeitpunkt gekommen ist, sie zuschnappen zu lassen, zieht hier die Spannung an.

Soneas Strang bietet überhaupt keine Spannung. Ihre Reise verläuft quasi vollständig ereignislos bis Arvice, das kurze Treffen hinter der Grenze am Rand der Gebirge, hat auf die eigentliche Geschichte überhaupt keine Auswirkungen.

Das gilt zunächst auch für die Ereignisse um Lorkin. Was im Gefängnis geschieht, ist zwar grausam, aber nicht im geringsten spannend, weil Lorkin selbst zu keiner Zeit in Gefahr ist. Erst als die Verräterinnen wieder mehr ins Zentrum des Geschehens rücken, zieht der Spannungsbogen an und wirkt sich durch Achatis Warnung an die Bewohner des Botschaftshauses sogar ein wenig bis dorthin aus.

Bis der Leser so weit ist, hat er allerdings bereits gut zwei Drittel des Buches gelesen. Schade nur, daß das bißchen Spannung, das sich bis dahin entwickelt hat, vollkommen wirkungslos verpufft. Denn die Auflösung der brenzligen Situationen erfolgt beinahe spielerisch. Ganz plötzlich sind sämtliche Probleme behoben, quasi mit einem Fingerschnipsen. Der Kampf in Arvice ist für die Sieger ein Spaziergang! Keinerlei ernstzunehmende Hinterhalte, und auch die Bedrohung innerhalb der letztlich siegreichen Truppen löst sich sozusagen von selbst in Luft auf, versandet einfach. Die Ereignisse in Imardin sind sogar innerhalb eines einzigen Absatzes erledigt.Keinerlei Komplikationen, keinerlei unvorhergesehene Wendungen. So einfach war es, dass ich mich regelrecht betrogen fühlte. So einfach, dass es schon unlogisch war.

Selbst wenn den magischen Ringen mehr Raum gelassen worden wäre als lediglich eine Aufzählung, wie sie auf die verschiedenen Taschen einer Weste verteilt wurden, hätte dieser Aspekt das Ganze nicht mehr retten können. Dazu kommt, dass am Ende ein ganzer Haufen loser Fäden übrig ist. Was ist zum Beispiel mit Bokkin? Wenn er ein neuer Regin sein sollte, hat er ziemlich kläglich versagt. Wenn nicht, was sollte er dann sein? Letztlich hatte sein Auftritt keinerlei Auswirkungen auf die Ereignisse. Und was ist mit den Ichani? Die Verräter haben sich jahrhundertelang verborgen. Das mag noch angehen, wenn man nur die Ashaki berücksichtigt, die in der Regel dort wohnten, wo das Land fruchtbar war. Die Ichani dagegen lebten auch in den Bergen und im Ödland, schließlich waren sie Ausgestoßene. Wie kann es sein, dass Ichani und Verräterinnen sich nie in die Quere kamen? Es hat sich auch keiner der Ichani blicken lassen, als es in Sachaka zum Kampf kam. Keiner von ihnen hat versucht, daraus Kapital zu schlagen.

Unterm Strich muss ich sagen, ich war von dieser neuen Trilogie um Sonea sehr enttäuscht. Die ältere Sonea ist bei Weitem kein so faszinierender Charakter mehr wie die junge, und selbst wenn sie es wäre, hätte die Geschichte durch die vielen zusätzlichen Handlungsstränge davon kaum profitiert. Das gilt auch für Cery. Und keiner der Neuzugänge war ein adäquater Ersatz für Akkarin. Der neue Aspekt der magischen Steine wurde zu stiefmütterlich behandelt, um sein Potential voll ausschöpfen zu können. Vor allem aber zeichneten alle drei Bände sich dadurch aus, dass sie mit einer Menge Nebensächlichkeiten überfrachtet waren, die die Entwicklung der eigentlichen Handlung ausbremsten und für jede Menge Durchhänger sorgten. Und wenn schon Romanzen in eine Geschichte einfließen, dann sollten sie auch etwas Herzblut enthalten und nicht nur ein blasses Gespenst am Rande sein.

Dass die Autorin es besser kann, hat sie bereits bewiesen. Deshalb werde ich ihrem nächsten Zyklus wohl eine Chance geben. Sollte Trudi Canavan allerdings tatsächlich, wie auf ihrer Homepage erwähnt, noch einmal weitere Bände über Sonea und die schwarzen Magier veröffentlichen, werde ich darauf wohl lieber verzichten.

Trudi Canavan stammt aus Australien, wo sie nach einem Studium am Melbourne College of Decoration als Designerin, Illustratorin und Kartenzeichnerin für verschiedene Verlage tätig war, ehe sie zu schreiben begann. 1999 gewann sie mit ihrer Kurzgeschichte „Whispers of the Mist Children“ den Aurealis Award for Best Fantasy Short Story. 2001 erschien dann ihr erster Roman, der erste Band der Trilogie Die Gilde der schwarzen Magier. Ihre Trilogie Das Zeitalter der Fünf ist inzwischen ebenfalls auf Deutsch erhältlich. Derzeit schreibt die Autorin an ihrem neuen Zyklus Millennium’s Rule.

Gebundene Ausgabe 603 Seiten
Originaltitel: The Traitor Spy 3 – The Traitor Queen
Deutsch von Michaela Link
ISBN-13: 978-3-764-53043-3

http://www.trudicanavan.com/
http://www.randomhouse.de/penhaligon/index.jsp

Der Autor vergibt: (3.5/5) Ihr vergebt: SchrecklichNa jaGeht soGutSuper (3 Stimmen, Durchschnitt: 1,67 von 5)

Trudi Canavan – Die Heilerin (Sonea 2)

Sonea

Band 1: Die Hüterin“
Band 2: „Die Heilerin“
Band 3: „The Traitor Queen“ (2012, noch ohne dt. Titel)

Lorkin ist Tyvara, die ihm das Leben gerettet hat, in den Schlupfwinkel der Verräter gefolgt. Er hofft, einen Handel zwischen Gilde und den Verrätern einfädeln zu können: das Wissen um die Magie der Steine gegen das Wissen über magische Heilung. Allerdings ist die Gemeinschaft der Verräter tief gespalten …

Sonea weiß zwar Bescheid über Lorkins Aufenthaltsort, macht sich aber dennoch Sorgen. Und nicht nur Lorkins wegen: ihre Suche nach dem wilden Magier Skellin kommt einfach nicht voran. Und dann geschieht auch noch ein Mord … mit Hilfe schwarzer Magie!

Und auch Dannyl hat das Gefühl, auf der Stelle zu treten, denn seit er zugelassen hat, dass Lorkin Tyvara in die Berge gefolgt ist, haben sich fast alle Ashaki von ihm zurückgezogen. Also macht sich Dannyl, da er nichts anderes zu tun hat, auf nach Norden, zum Volk der Duna …

Tatsächlich geht es dem Leser bei der Lektüre dieses Buches ein wenig wie Sonea und Dannyl: Er hat das Gefühl, dass sich überhaupt nichts tut.

Dannyl ist als Botschafter nicht ausgelastet und widmet sich deshalb lieber seiner Forschung. Die Kultur der Duma hätte eine interessante Bereicherung des Gesamtschauplatzes sein können … wenn die Autorin ihr denn mehr als nur eine oder zwei Zeilen gewidmet hätte! Statt dessen hat sie sich ganz auf die Details beschränkt, die in direktem Zusammenhang mit Dannyls Forschung stehen, also die magischen Steine. Aber selbst in dieser Hinsicht war sie mit Informationen so sparsam, dass man es schon als geizig bezeichnen muss. Sie hat gerade so viel verraten, dass die Komplikationen, die sich daraus ergeben, nachvollziehbar sind. Leider steht das in keinem Verhältnis zu der Anzahl der Seiten, die sie für die Erlangung dieser kümmerlichen Krümel aufwendet. Statt dessen ergeht sie sich ausführlich darin, das Hin und Her zwischen Dannyl und Ashaki Achati zu schildern, einer Nebensächlichkeit, die – zumindest bisher – nichts zur Entwicklung der eigentlichen Geschichte beigetragen hat.

Ähnliches kann man von dem Handlungsstrang um Lorkin sagen. Der Riss innerhalb der Gemeinschaft der Verräter hätte eine Menge Potential für Ränke und Machtkämpfe geboten. Stattdessen verhalten sich die Parteien nahezu passiv, und als sich endlich mal jemand dazu aufrafft, etwas zu unternehmen, fehlt der Aktion jegliche Finesse, und die Durchführung ist so stümperhaft, dass es schon zum Lachen ist. Gleichzeitig haben wir hier eine Liebesgeschichte, der so etwas wie Herzblut oder auch nur Wärme entschieden fehlen. Lorkins Gefühle werden mit einem Mangel an Eindringlichkeit geschildert, dass es schon an Gleichgültigkeit grenzt. Dementsprechend war die Wirkung: Selten hat mich eine Romanze so kaltgelassen wie diese.

Bleiben die Ereignisse in Imardin. Soneas Suche nach Skellin stockt nicht nur, sie ist eigentlich überhaupt nicht vorhanden. Im Vordergrund steht die Mordgeschichte, und leider ist die vollkommen fadenscheinig und durchschaubar. Die Frage, wer der Täter ist, stellt sich überhaupt nicht, höchstens die, wie er diese Tatsache vor der Gilde verbirgt. Die Suche nach dem Täter plätschert einfach vor sich hin, ohne jede Dynamik, und seine Enttarnung und Festname bilden nicht annähernd das, was man einen Handlungshöhepunkt nennen würde. Zu allem Übel bleibt der Leser auch hier nicht von Belanglosigkeiten verschont. Das Geplänkel zwischen Sonea und Dorrien hatte ebenso wenig Auswirkung auf das Geschehen wie das zwischen Dannyl und Achati und war so farblos und nichtssagend wie die Romanze zwischen Lorkin und Tyvara. Gleichzeitig zeichnet sich der doch eigentlich recht gefährliche Skellin durch einen erstaunlichen Mangel an Präsenz aus.

So enttäuschend wie die Handlung waren auch die Charaktere. Dass das Verhältnis zwischen wichtigen Informationen und unwichtigen Ausschmückungen so unausgewogen ist, hat dazu geführt, dass zentrale Figuren, vor allem Sonea, an Faszination verloren. Die Energie, die die junge Sonea in der ersten Trilogie noch ausstrahlte, ist völlig verschwunden. Auch von Cerys Einfallsreichtum ist nichts mehr übrig. Noch trauriger ist es um die Neuzugänge bestellt. Die Naivität der jungen Lilia kommt der Geistlosigkeit gefährlich nahe, und Lorkins Freund Evar besitzt überhaupt kein eigenes Profil. Interessante Charaktere aus den Vorgängerbänden, auf die ich gehofft hatte – wie zum Beispiel Savara -, spielen gar keine Rolle.

Um es kurz zu machen: Ich war von diesem Band schwer enttäuscht. Er hat nichts von dem gehalten, was ich mir nach der Lektüre des Vorgängers versprochen hatte. Weder auf die Duna noch auf Skellins Volk wurde genauer eingegangen, Skellin selbst bleibt die ganze Zeit über völlig untätig, die Konflikte innerhalb der Gemeinschaft der Verräter wirken wie der Sandkastenkrieg von Kleinkindern, und das einzige Ergebnis im Zusammenhang mit dem Mordfall ist eine weitere Schwarzmagierin. Nichts von all dem hat dafür gesorgt, dass sich so etwas wie Spannung oder auch nur Interesse entwickelte. Selbst im Hinblick auf den neuen Aspekt der Magie, die magischen Steine, ist die Ausarbeitung mager und unergiebig geblieben. Statt dessen muss sich der Leser mit einer Menge Trivialitäten und Nichtigkeiten herumschlagen, die mit der eigentlichen Geschichte gar nicht direkt zu tun haben.

Das einzig Positive an diesem Buch war der Ausblick auf den nächsten Band: Dannyl und Lorkin stecken in mehr als einer Hinsicht in der Klemme, und in Imardin ist Skellins Mutter die Flucht gelungen. Diese Situation könnte sich durchaus interessant entwickeln. Könnte! Aber das ließ sich auch von der Situation am Ende des Vorgängerbandes sagen.

Trudi Canavan stammt aus Australien, wo sie nach einem Studium am Melbourne College of Decoration als Designerin, Illustratorin und Kartenzeichnerin für verschiedene Verlage tätig war, ehe sie zu schreiben begann. 1999 gewann sie mit ihrer Kurzgeschichte „Whispers of the Mist Children“ den Aurealis Award for Best Fantasy Short Story. 2001 erschien dann ihr erster Roman, der erste Band der Trilogie Die Gilde der schwarzen Magier. Ihre Trilogie Das Zeitalter der Fünf ist inzwischen ebenfalls auf Deutsch erhältlich. Für „The Traitor Queen“, den dritten Band des laufenden Zyklus, steht noch kein Veröffentlichungsdatum fest.

Gebundene Ausgabe 576 Seiten
Originaltitel: The Traitor Spy 2 – The Rogue
Deutsch von Michaela Link
ISBN-13: 978-3764530426

http://www.trudicanavan.com/
http://www.randomhouse.de/penhaligon/index.jsp

Der Autor vergibt: (3.5/5) Ihr vergebt: SchrecklichNa jaGeht soGutSuper (2 Stimmen, Durchschnitt: 4,00 von 5)

Trudi Canavan – Die Hüterin (Sonea 1)

Sonea

Band 1: „Die Hüterin“

Sonea ist gar nicht erbaut von dem Vorhaben ihres Sohnes. Lorkin hat es sich in den Kopf gesetzt, sich als Gehilfe für Dannyl zu bewerben. Was Sonea weit weniger stören würde, wenn Dannyl nicht ausgerechnet der neu ernannte Botschafter für Sachaka wäre. Aber abgesehen von der Sorge um ihren Sohn beunruhigen sie auch ihre Beobachtungen im Zusammenhang mit der Arbeit im Hospital. Die neue Droge, die seit einiger Zeit in Imardin verkauft wird, |Feuel|, scheint zu einem weit größeren und ernsteren Problem zu werden als alle anderen Suchtmittel, die bisher in Umlauf waren.

Auch Cery hat Sorgen. Schon seit längerer Zeit werden immer wieder Diebe ermordet aufgefunden. Das an sich wäre schon beunruhigend genug, aber dann wird Cerys gut versteckte Familie ermordet! Skellin, Feuelboss und einer der mächtigsten Diebe der Stadt, bietet Cery Zusammenarbeit bei der Jagd nach dem „Jäger“ genannten Mörder an. Aber was Cery schließlich heraus findet, weist auf mehr als nur einen einfachen Mörder hin …

Seit den Ereignissen in Trudi Canavans Trilogie Die Gilde der schwarzen Magier sind zwanzig Jahre vergangen und in dieser Zeit hat sich viel verändert. Die Säuberungen wurden eingestellt, was massive Auswirkungen auf die Beziehungen und das Machtgefüge innerhalb der Imardiner Unterwelt hatte. Und Kyralia und Sachaka sind mit behutsamen Annäherungsversuchen beschäftigt, wobei die Entsendung von Botschaftern bisher eher einseitig zu sein scheint, von Kyralia nach Sachaka. Nur eines ist unverändert geblieben: die Angst der Gilde vor Blutmagie. Aber ganz darauf verzichten will die Gilde auch nicht, zu lebendig ist noch ihre Erinnerung an die Machtfülle der Ichani und die eigene Wehrlosigkeit bei deren Überfall auf Imardin. Der Kompromiss, der letztlich dabei heraus kam, ist ein zweiter Blutmagier namens Kallen. Er soll Sonea kontrollieren und sie ihn.

Sonea empfindet Kallens strenge Beobachtung als lästig. Weit mehr noch stört sie aber das Verbot, sich ungehindert zu bewegen. Sie darf zwar in die Stadt gehen, aber nur für ihre Arbeit in den Hospitälern. Die Stadt selbst darf sie gar nicht verlassen. Obwohl Demut und Gehorsam noch immer nicht Soneas Charakter entsprechen, hält sie sich sehr strickt an diese Regeln. Schließlich ist sie bemüht, bei den Gildenmagiern Vertrauen in die Blutmagie aufzubauen. Erst, als Cerys Nachforschungen einige unangenehme Ergebnisse bringen, ringt sie sich dazu durch, die Initiative zu ergreifen.

Lorkin ist seiner Mutter in gewisser Weise sehr ähnlich. Er hat ihren Tatendrang geerbt und auch ihre Dickköpfigkeit. Nicht einmal der Hinweis darauf, dass ihm als Sohn von Akkarin in Sachaka Lebensgefahr droht, kann ihn aufhalten. Dabei ist es durchaus nicht so, als wäre Lorkin leichtsinnig oder unbedacht. Aber sein Drang, in seinem Leben etwas zu erreichen, das über Alltägliches hinausgeht, ist größer als das Risiko.

Zu den übrigen Charakteren, die für die Handlung wichtig sind, gibt es nicht allzu viel zu sagen. Cery hat sich nicht sehr verändert, außer, dass er älter und ein wenig steifer geworden ist, und Dannyl ist noch ganz der Alte. Skellin taucht nur dreimal persönlich auf und wirkte auf mich hauptsächlich so, dass ich ihm nicht traute. Und Tyvara, die Sachakanerin, mit der Lorkin sich anfreundet, ist zwar begabt und tüchtig, verrät aber sonst so gut wie nichts von sich.
Insgesamt ist die Charakterzeichnung bisher noch etwas dürftig geraten.

Auch die Handlung kommt nur langsam in Gang. Trudi Canavan hat sich mit der Darstellung der neuen Situation in Imardin ein bisschen viel Zeit gelassen. Das Geplänkel zwischen Lorkins Magierfreunden hätte durchaus Straffung vertragen können und auch der Strang um Cery braucht eine ganze Weile, um zur Sache zu kommen. Am anstrengendsten war der Teil um Dannyl und Lorkin zu lesen. Hier dauert es bis zur Mitte des Buches, ehe es endlich interessant wird.

Interessant ist dann auch der Begriff, mit dem sich das Buch hauptsächlich beschreiben lässt. Trudi Canavan hat tatsächlich auf die Ereignisse um Stala in ihrem Prequel „Magie“ zurück gegriffen und dies gleichzeitig mit einer alten Bekannten aus dem dritten Band der |Gilde der schwarzen Magier| – Savala – verknüpft. Der sich daraus ergebende rote Faden macht diesen Handlungsstrang zu einer wirklich runden Sache und bietet noch schier unbegrenztes Potential für den weiteren Verlauf. Ebenso viel versprechend klingen die Entwicklungen, die sich im Zusammenhang mit Feuel ergeben haben.

Mit anderen Worten: nachdem das Geschehen erst einmal Fahrt aufgenommen hat, wird die Geschichte – nun, nicht gerade spannend, aber zunehmend faszinierend. Sachaka ist ohnehin ein geheimnisvolles Gebiet, nicht nur der „Verräterinnen“ wegen. Selbst freundliche Ashaki wie Dannyls Begleiter Achati wirken irgendwie stets zugeknöpft, ihr ständiges Lächeln wie eine unsichtbare, undurchdringliche Mauer. Man weiß nie was sei denken. Dazu kommt mit Skellin und seiner Mutter ein weiteres Volk, von dem bisher überhaupt nicht die Rede war. Und dann sind da noch die Duna, die nördlich von Sachaka leben und nicht nur eine eigene, geheimnisvolle Kultur besitzen, sondern offenbar auch in innersachakanische Angelegenheiten verwickelt sind.

Hier können sich also noch eine Menge Verwicklungen, Entdeckungen und Konflikte ergeben und sich zuspitzen, und dann dürfte auch der Spannungsbogen sich ein gutes Stück straffen. Außerdem dürften Dannyls Forschungen im Hinblick auf die ungenauen und teilweise offensichtlich falschen Details kyralischer Geschichtsschreibung auch den Hintergrund der Welt noch einmal erweitern und vertiefen.

Wer also die Geduld aufbringt, die etwas langatmige Einführung ins Geschehen durchzustehen, wird mit einer Geschichte belohnt, die sich wie ein Fächer zu vielfachen Möglichkeiten ausbreitet. Die Aussichten machen ausgesprochen neugierig auf die Fortsetzung.

Trudi Canavan stammt aus Australien, wo sie nach einem Studium am Melbourne College of Decoration als Designerin, Illustratorin und Kartenzeichnerin für verschiedene Verlage tätig war, ehe sie zu schreiben begann. 1999 gewann sie mit ihrer Kurzgeschichte „Whispers of the Mist Children“ den Aurealis Award for Best Fantasy Short Story. 2001 erschien dann ihr erster Roman, der erste Band der Trilogie Die Gilde der schwarzen Magier. Ihre Trilogie Das Zeitalter der Fünf ist inzwischen ebenfalls auf Deutsch erhältlich. Die Autorin arbeitet zurzeit an der Fortsetzung zu „Sonea – Die Hüterin“, die im Mai 2011 erscheinen soll.

Gebundenes Buch mit Schutzumschlag, 576 Seiten
Originaltitel: The Traitor Spy 1: The Ambassador’s Mission
Aus dem Amerikanischen von Michaela Link
ISBN-13: 978-3-764-53041-9

http://www.trudicanavan.com/
http://www.randomhouse.de/penhaligon/index.jsp

Der Autor vergibt: (4.0/5) Ihr vergebt: SchrecklichNa jaGeht soGutSuper (1 Stimmen, Durchschnitt: 3,00 von 5)