Archiv der Kategorie: Kinder- und Jugendliteratur

Cast, P.C. und Kristin – Dragons Schwur (Eine House of Night Story 1)

_|Eine House of Night Story|:_

Band 1: _“Dragons Schwur“_
Band 2: „Lenobia’s Vow“ (noch ohne dt. Titel)

Als Vampyr gezeichnet.
Von der Liebe geblendet.
An einen Schwur gekettet …

Lange bevor Zoey gezeichnet wurde … bevor sie ins „House of Night“ eintrat … bevor sie den Kampf gegen das Böse aufnahm … gab es schon einen, der dort seit Langem lebte: Dragon Lankfort, Schwertmeister und Krieger. Dies ist seine Geschichte. (Klappentext)

_Kritik_

Mit „Dragons Schwur“ eröffnen die Autorinnen P. C. und Kristin Cast eine Reihe Geschichten um die Lehrer des House of Night. Diese geben den Lesern Hintergrundinformationen und leuchten die Vergangenheit aus, schließlich wurden schon vor Zoeys Zeit Kämpfe ausgefochten und große Gefühle gelebt.

Während der Trauerfeier von Jack, der im achten Teil der „House of Night“-Serie starb, erinnert sich Dragon Lankfort an seine erste Zeit als Gezeichneter und seine einzig wahre Liebe zu Professor Anastasia. Leider setzen die Autorinnen dieses recht schwach um. Selbstverständlich gibt es etwas Romantik und auch Gefahren, auf die die Darsteller hier stoßen. An das, was wir Leser allerdings von den Autorinnen gewohnt sind, reicht dies nicht heran. Allerdings haben Fans der Serie hier die Möglichkeit auch einmal in das Leben der verschiedenen Lehrer zu blicken, was durchaus interessant ist und diese Figuren den Lesern näher bringt.

Gewohnt flüssig lässt sich die Geschichte um Dragon Lankfort lesen. Besonders positiv fällt dabei auf, dass komplett auf jugendlichen Slang und Kraftausdrücke verzichtet wird. Die Dialoge lesen sich so um ein Vielfaches angenehmer. Die Handlung wird schlicht beschrieben, dümpelt dabei vor sich hin und zeigt keine besonderen Höhepunkte. Lediglich zum Ende kommt kurz etwas Spannung auf. Die Schauplätze werden angenehm beschrieben und der Leser kann sich ein gutes Bild von der Umgebung machen. Erzählt wird die Geschichte um Bryan „Dragon“ Lankfort aus der Perspektive eines Beobachters, der sich auf die beiden Protagonisten Dragon und Anastasia konzentriert.

Die Darsteller in dem Roman „Dragons Schwur“ sind recht blass gezeichnet. Von den Nebenfiguren erfährt der Leser fast nichts und kann daher zu diesen keine Beziehung aufbauen. Auch zu den beiden Protagonisten ist nicht viel zu sagen. Dragon ist ein talentierter und ehrgeiziger Schüler, Anastasia eine äußerst begabte Vampyrin. Hintergründe zu Gegebenheiten, die diese Figuren formten, werden ebenfalls kurz angerissen.

Die Gestaltung und Aufmachung des Buches ist absolut gelungen. Das Cover zeigt die beiden wichtigsten Dinge in Dragons Leben, Anastasia und das Schwert. Auch die Farbgebung ist schön anzusehen und insgesamt passt die Gestaltung des Covers perfekt zur den „House of Night“-Büchern. Im Inneren wird der Leser von ansprechenden Zeichnungen überrascht. Eine Freundin des Autorenduos, Kim Doner, hat sich die Mühe gemacht, die Geschichte mit passenden Bildern aufzuwerten.

_Autorinnen_

P. C. Cast ist zusammen mit ihrer Tochter Kristin Autorin der „House of Night“-Bestseller. Die beiden sind das erfolgreichste Mutter-Tochter-Autorengespann weltweit. Die Serie „House of Night“ hat Millionen von Fans in über 40 Ländern. P. C. und Kristin Cast leben beide in Tulsa, Oklahoma.

_Fazit_

Für Fans der Serie um Zoey und das House of Night ist die Novelle „Dragons Schwur“ gedacht. Eine kurze Geschichte, die einen Blick auf die bekannten Lehrer der Schule gewährt. Leider scheinen Kurzgeschichten den beiden Autorinnen nicht zu liegen und schnell vermisst der Leser so den Charme, der die Bücher der Autorinnen sonst besitzen und ausmacht.

Für Vollblutfans durchaus ein Schmankerl, das die Wartezeit auf den nächsten Band der „House of Night“-Serie verkürzen kann. Genau für diese Zielgruppe ist das Buch gedacht und wird hier sicherlich Anklang finden. Etwas über die Lehrer, die sonst nur Randfiguren sind, zu erfahren, ist auf jeden Fall aufschlussreich.

|Gebundene Ausgabe: 175 Seiten
ISBN-13: 978-3841422132
Vom Hersteller empfohlenes Alter: Ab 14 Jahren
Originaltitel: Dragon’s Oath|
http://www.fischerverlage.de/verlage/fischer__fjb

_P. C. und Kristin Cast bei |Buchwurm.info|_
|House of Night|:
Band 1: [„Gezeichnet“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6374
Band 2: [„Betrogen“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6277
Band 3: [„Erwählt“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6550
Band 4: [„Ungezähmt“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6755
Band 5: [„Gejagt“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6949
Band 6: [„Versucht“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7133
Band 7: [„Verbrannt“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7274
Band 8: [„Geweckt“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7590

Tiernan, Cate – Bluthexe (Das Buch der Schatten 3)

_Das Buch der Schatten:_
Band 01: [„Verwandlung“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7082
Band 02: [„Magische Glut“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7083
Band 03: _“Bluthexe“_
Band 04: „Flammende Gefahr“ (April 2012)
Band 05: „Dunkle Zeichen“ (April 2012)
Band 06: „Spellbound“ (noch ohne dt. Titel)
Band 07: „The Calling“ (noch ohne dt. Titel)
Band 08: „Changeling“ (noch ohne dt. Titel)
Band 09: „Strife“ (noch ohne dt. Titel)
Band 10: „Seeker“ (noch ohne dt. Titel)
Band 11: „Origins“ (noch ohne dt. Titel)
Band 12: „Eclipse“ (noch ohne dt. Titel)
Band 13: „Reckoning“ (noch ohne dt. Titel)
Band 14: „Full Circle“ (noch ohne dt. Titel)
Band 15: „Night’s Child“ (noch ohne dt. Titel)

_Morgan hat das Buch der Schatten_ ihrer leiblichen Mutter, der mächtigen Hexe Maeve Riordan, gefunden. Sie ist geschockt, als sie herausfindet, dass Maeve – und damit Morgan selbst – von den Woodbane abstammt, dem dunklen Wiccaclan. Zudem scheint ihre ehemals beste Freundin Bree einen Racheplan zu schmieden: Sie hat einer mächtigen Bluthexe ein paar von Morgans Haaren gegeben. Was hat Bree vor? Morgan macht sich auf alles gefasst, doch nicht nur von Bree geht Gefahr aus … (Verlagsinfo)

_Kritik_

Mit dem dritten Teil „Bluthexe“ der 15 Bände umfassenden Reihe „Das Buch der Schatten“ bekommen wir Leser einen Einblick in Morgans Familie und ihre Abstammung.

Der Einstig in den Roman gelingt leicht, mit dem Prolog wiederholt sich das letzte Kapitel aus dem zweiten Band „Magische Glut“ und durch diese Wiederholung ist der Leser sofort wieder im Geschehen. Cate Tiernan setzt ihren Fokus in „Bluthexe“ diesmal nicht auf das Magische und die Wicca-Kultur, sondern auf die Hintergründe der Charaktere, besonders ihrer Protagonisten Morgan. Schritt für Schritt wird die Herkunft Morgans entschlüsselt. Das Buch der Schatten ihrer verstorbenen Mutter birgt dabei so manche Überraschung für die junge Protagonistin. Auch wenn der Fokus hauptsächlich auf Morgen liegt, wird auch die Vergangenheit andere Hexen behandelt. Zu Beginn eines jeden Kapitels finden sich Auszüge verschiedener Einträge aus Schattenbüchern anderer Hexen. Vor allem die Einträge von Sgàth und Giomanach, die nach und nach einiges klären, obwohl diese scheinbar erst einmal nicht zum Plot passen. Zum Ende erfasst der Leser den Sinn dieser Einträge und vieles wird klar.

Der fließende Erzählstil der Autorin schafft es, die Atmosphäre und die Emotionen fassbar zu transportieren. Die leicht düstere Grundstimmung und die ständig präsente und trotzdem nie bestimmbare Gefahr werden geschickt durch die Art zu erzählen übermittelt. Getragen wird der Roman durch die Handlung, zwar werden die Schauplätze ausreichend beschrieben, um den Lesern ein ungefähres Bild der örtlichen Gegebenheiten zu bieten, besonders detailliert sind diese jedoch nicht. Dem Lesespaß tut dies keinen Abbruch, die Geschichte wird so fesselnd wiedergegeben, dass der Leser hier kaum etwas vermissen wird.

Obwohl es kaum, ja fast nie, zu Action geladenen Szenen kommt, schafft es Cate Tiernan einen soliden Spannungsbogen in das Geschehen zu verweben.

Nicht nur die Tagebucheinträge der verschiedenen Hexen werden aus der Perspektive des jeweiligen Schreibers wiedergegeben. Auch die eigentliche Handlung wird in der Ich-Form erzählt. So erleben wir Leser die Ereignisse aus Morgans Blickwinkel, wodurch diese Figur und sehr nahekommt.

Bei ihren Darstellern bietet die Autorin uns Lesern alles, was das Herz begehrt. Sympathischen, liebenswerten, geheimnisvollen, undurchschaubaren und auch unheilvollen Figuren wird hier eine Bühne gegeben. Die Charaktere entwickeln sich überzeugend weiter, was vor allem auf Morgan zutrifft. Auch die Beziehungen zwischen den unterschiedlichen Figuren des Romans sind nachvollziehbar und glaubwürdig.

_Autorin_

Cate Tiernan wurde 1961 in New Orleans geboren. Lange Zeit arbeitete sie bei einem großen Verlag in New York, bis sie beschloss, selbst Schriftstellerin zu werden. Inzwischen hat sie mehrere Fantasy-Reihen und Kinderbücher unter Pseudonym geschrieben. Cate Tiernan lebt mit ihrer Familie und ganz vielen Tieren in North Carolina. (Quelle: amazon.de)

_Fazit_

Auch der dritte Band „Bluthexe“ aus der Reihe um die neuheidnische Wicca-Kultur ist Cate Tiernan gelungen. Der interessante und spannende Plot, der so manches Geheimnis birgt, lebendige und vor allem sympathische Darsteller und der unterhaltsame Erzählstil lassen die Leser nur so durch die Seiten fliegen. Auch wenn diesmal der Fokus nicht auf der Magie liegt, ist der Roman trotzdem passend. Die Leser erfahren viel Interessantes. Eine Reihe, die wir Leser definitiv im Auge behalten sollten.

Mir hat das dritte Buch der Schatten „Bluthexe“ wieder sehr gut gefallen. Schon jüngeren Leserinnen, besonders die, die sich für Hexen und Magie interessieren, kann diese Reihe bedenkenlos empfohlen werden.

|Taschenbuch: 256 Seiten
Vom Hersteller empfohlenes Alter: Ab 12 Jahren
Originaltitel: Sweep 03 – Blood Witch|
http://www.randomhouse.de/cbt/index.jsp

Plichota, Anne / Wolf, Cendrine – Treubrüchige, Der (Oksa Pollock 3)

_|Oksa Pollock|_

Band 1: [„Die Unverhoffte“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6968
Band 2: [„Die Entschwundenen“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7248
Band 3: _“Der Treubrüchige“_
Band 4: „Les liens maudits“ (noch ohne dt. Titel)
Band 5-6: geplant

|Der Todeskampf beider Welten nähert sich schneller als erwartet, verkündet die Alterslose. Doch es ist immer noch möglich, das Gleichgewicht wiederherzustellen. Allerdings nur unter der Bedingung, dass ihr euch verbündet und Opfer bringt, die euch jetzt noch unerträglich scheinen mögen. Die Zukunft beider Welten hängt von euch ab. Von euch allen|

_Die Zeit drängt für Oksa Pollock,_ denn beide Welten sind vom Untergang bedroht. Nur eine kann die Vernichtung sowohl Edefias als auch der Welt der Da-Draußen noch verhindern: Okas Pollock, die Unverhoffte. Deshalb bleibt ihr und ihren Helfern allen Gefahren zum Trotz keine Wahl. Oksa muss ihre Bestimmung erfüllen und Edefia aus den Händen des bösen Ocious reißen. Doch dazu müssen sich die Rette-sich-wer-kann mit ihren schlimmsten Feinden verbünden … (Klappentext)

_Kritik_

„Der Treubrüchige“ ist der dritte Teil der auf sechs Bände ausgelegten Reihe um Oksa Pollock und die Rette-sich-wer-kann. Anne Plichota und Cendrine Wolf lassen ihre Protagonisten wieder ein fantasievolles Abenteuer erleben.

Der Erzählstil der Autorinnen ist gewohnt klar umrissen und daher spielend zu lesen, dabei aber auch gespickt von ungewöhnlichen Wörtern, die der Fantasie der Autorinnen entsprungen sind. Dies betrifft vor allem die zauberhaften Lebewesen und die Fauna Edefias. Im mittlerweile dritten Band haben sich die Leser langsam auch an die witzigen Dialoge gewöhnt, die vor allem von den Plemplems geführt werden. Die ungewöhnliche Zusammenstellung der Wörter und der reichhaltige Gebrauch von Fremdwörtern machen nach wie vor Spaß. In der sonst mittlerweile recht drückenden Atmosphäre lockert dies den Plot wieder etwas auf. Detaillierte Beschreibungen der Schauplätze lassen das Kopfkino der Leser schnell anspringen. Ob in der realen Welt oder auch Edefia, das wir Leser nun endlich betreten dürfen, wird durch greifbare Erklärungen ein sehr lebendiges Bild gezeichnet.

Der Plot ist weiterhin sehr originell. Die Autorinnen haben hier etwas völlig Neues und Einzigartiges geschaffen. In einer oftmals düsteren Stimmung werden die Abenteuer der Protagonisten beschrieben. Beider Welten droht der Untergang und nur Oksa kann beide retten. Die gefahrenvolle Reise nach Edefia und die Kämpfe, die sich die Gruppen untereinander bieten sind, nachvollziehbar geschildert und ziehen die Leser in den Bann. Originelle und charmante Geschöpfe machen die Geschichte unverwechselbar.

Unterhaltsam ist der Spannungsbogen eingewoben und fesselt die Leser an die Geschichte. Es wird niemals langweilig mit den Rette-sich-wer-kann, sein es spektakuläre Kämpfe oder die gefahrenvolle Reise, auf die sich Oksa mit ihren Verbündeten macht, alles wird abwechslungsreich und mitreißend erzählt. So fliegen die Seiten schnell dahin und schnell ist der Leser wieder am Ende der Geschichte angelangt. Obwohl das Ende des dritten Bandes zufriedenstellend ist, wird doch die Neugier auf den nächsten Band geschürt.

Weiterhin wird der Roman aus der Perspektive eines Beobachters in der dritten Person erzählt. Dieser Erzähler konzentriert sich auf Oksa und so erleben wir Leser die Abenteuer der jungen Heldin aus nächster Nähe mit.

Schon bekannte Darsteller entwickeln sich glaubwürdig weiter und neue Charaktere werden eingeführt. Die Entwicklung der Figuren ist am deutlichsten bei Oksa und Gus bemerkbar, beide werden durch einen gefährlichen Virus infiziert und können nur dadurch gerettet werden, dass sie schneller altern. So wird innerhalb von Tagen aus der, manches Mal noch kindlichen, Oksa eine 16-jährige Jugendliche, die sich schnell mit den körperlichen Veränderungen arrangieren muss. Auch reift sie nochmals schneller und aus einer Figur, die schon jüngere Leser anspricht, wird eine mit der sich auch die älteren Leser identifizieren können.

Schon auf dem Cover sieht der Leser, dass Oksa „erwachsen“ wird. Aus der kindlichen Protagonistin ist eine junge Frau geworden. Die Gestaltung passt sich den Vorgängern an, auf orangenem Hintergrund sind Oksa und Gus zu sehen, im Hintergrund pflanzliche Ornamente. Die Geschichte ist in zwei Teile aufgeteilt. Im ersten Teil, der gut zwei Drittel des Buches ausmacht, befinden sich die Rette-sich-wer-kann noch in der realen Welt, im zweiten Teil dann in Edefia. In 61 Kapitel unterteilt ist „Der Treubrüchige“ schon für jünger Leser gut zu lesen.

_Autorinnen_

Anne Plichota, 1968 im französischen Dijon geboren, studierte Chinesisch und Kulturwissenschaften und verbrachte einige Jahre in Asien, bevor sie Bibliothekarin an der Stadtbücherei von Straßburg wurde, wo sie heute noch lebt und arbeitet. Die Geschichten um das Zaubermädchen Oksa Pollock, die sie gemeinsam mit Cendrine Wolf erdacht und geschrieben hat, sind ihr erstes und überaus erfolgreiches literarisches Projekt.

Cendrine Wolf wurde 1969 in Colmar im Elsass geboren. Sie absolvierte eine Sportlehrerausbildung und arbeitete einige Jahre mit Kindern, bevor sie Bibliothekarin in der Stadtbücherei von Straßburg wurde. Heute widmet sie sich als freie Autorin ganz ihrer Lieblingsbeschäftigung, dem Schreiben. Die Geschichten um das Zaubermädchen Oksa Pollock, die sie gemeinsam mit Anne Plichota erdacht und geschrieben hat, sind ihr erstes und überaus erfolgreiches literarisches Projekt.

_Fazit_

Cendrine Wolf und Anne Plichota wissen ihre Leser zu unterhalten. Der dritte Band um Oksa Pollock, „Der Treubrüchige“, besticht wieder durch fantasievolle Ideen und charmante Charaktere. Der fesselnde und originelle Plot verzaubert nicht nur jüngere Leser.

Schon jüngeren Lesern können die Romane um Oksa Pollock ans Herz gelegt werden. Wobei nicht nur die jugendliche Zielgruppe von den magischen Abenteuern verzaubert wird, auch Erwachsene werden angenehm unterhalten.

|Gebundene Ausgabe: 395 Seiten
ISBN-13: 978-3789145049
Vom Hersteller empfohlenes Alter: 11 – 13 Jahre
Originaltitel: Le coeur des deux mondes|
http://www.oetinger.de

Bomann, Corina – Clockwork Spiders

Die Verschwörung der mechanischen Spinnen

_London 1888:_ Die siebzehnjährige Violet ist nicht so geraten, wie es sich ihr Vater, Lord Adair, wünscht. Sie hat es sich in den Kopf gesetzt, eine berühmte Erfinderin zu werden, und schleicht nachts heimlich zu ihrem Labor. Ihr zur Seite steht nur Butler Alfred, der auch als Leibwächter fungiert. Gemeinsam decken sie eine Verschwörung auf: Mit künstlichen Giftspinnen werden königinnentreue Personen ermordet – und auch Königin Viktoria selbst ist in Gefahr! Der geheimnisvolle Fremde mit der Augenklappe, den Violet gleichzeitig gefährlich und unwiderstehlich findet, scheint dabei sehr verdächtig …

_Kritik_

Mit „Clockwork Spiders“ entführt die Autorin Corina Bomann ihre Leser in das viktorianische London. Technische Errungenschaften wie Luftschiffe, mechanische Kutschen und dampfbetriebene oder auch zahnradgetriebene Maschinen machen dabei klar das die Leser einen Steampunk-Roman vor sich haben.

Der lebhafte Erzählstil von Corina Bomann ist, passend für ein Jugendbuch, klar verständlich und leicht zu lesen. Wobei die Autorin auch den Sprachstil des viktorianischen Zeitalters berücksichtigt der in den Dialogen sehr gut zum Ausdruck kommt. Lebendig beschriebene Schauplätze und authentische Kleidung lassen dieses Zeitalter ebenfalls glaubwürdig vor den Augen der Leser wieder auferstehen. Geschickt verwebt die Autorin dabei dann die technischen Errungenschaften mit dem historischen Kontext. Die Autorin hat es geschafft, diese verschiedenen Komponenten authentisch zu vermischen und so einen soliden Steampunk-Roman zu schreiben. Fantasie und Witz zeichnen den Plot der abenteuerlichen Geschichte aus. Schnell taucht der Leser in die atmosphärisch dichte Handlung ein und macht sich gemeinsam mit der jungen Violet und ihrem Butler Alfred daran die geheimnisvollen Morde an Mitgliedern der Aristokratie Londons aufzuklären. Die junge Protagonistin stolpert dabei von Abenteuer zu Abenteuer. Dem roten Faden des Plots kann dabei ungehindert gefolgt werden, was diesen Roman auch schon für jüngere Leser sehr gut lesbar macht. Selbstverständlich darf neben den abenteuerlichen Ereignissen und einer Menge Wortwitz auch die Romantik hier nicht fehlen, diese ist in gut abgestimmten Mengen in die Geschichte eingebettet und bereichert diese nochmals.

Gleich zu beginn baut Corina Bomann einen fesselnden Spannungsbogen auf. Durch die komplette Geschichte kann die Autorin diesen halten und in einem gut durchdachten Showdown entlädt sich dieser am Schluss. Damit endet die Geschichte um Violet und die „Clockwork Spiders“ in sich abgeschlossen und hinterlässt so zufriedene Leser.

Rückblickend erzählt eine dritte Person die Ereignisse und konzentriert sich voll und ganz auf die sympathische Protagonistin. Die Welt Violets wird so sehr deutlich und auch ihre Gefühlswelt sehr gut beschrieben. Aus dem Blickwinkel dieser einnehmenden Figur erlebt der Leser so die Abenteuer und entdeckt mit ihr die Geheimnisse, die zu erforschen und aufzulösen sind.

Beeindruckend hat die Autorin ihre Figuren konzipiert. Besonders gelungen ist die einnehmende Violet. Mit, für das beschriebene Zeitalter, typisch weiblichen Attributen kann die junge Darstellerin wenig anfangen. Kaffeekränzchen und Bälle sind ihr ein Graus und mehr wie Zeitverschwendung bedeutet dies für sich nicht. Lieber würde sie stundenlang in ihrem geheimen Labor forschen und sinnvolle Geräte erfinden, die auch den Angestellten der Adelshäuser das Leben erleichtern. Dabei lässt sie sich auch nicht von Rückschlägen ins Bockshorn jagen, sondern forsch munter weiter. Ein besonderes Talent hat Violet für die Tesla Energie. Die Grenzen, die ihrem Geschlecht auferlegt sind, mag Violet sich nicht beugen und so zeigt sich eine sehr eigenwillige Person, die den Lesern schnell ans Herz wachsen dürfte.

Ihr zur Seite steht Butler Alfred. Eine rätselhafte Vergangenheit und das Talent, unbemerkt an verschlossene Orte zu kommen machen Alfred zu einem unverzichtbaren Partner für die abenteuerlustige Violet.

Dann wäre da noch Black, geheimnisvoll und düster lässt er das Herz Violets höher schlagen, wobei sie sich allerdings nie sicher sein kann, auf welcher Seite er steht.

Äußerst interessant dargestellt sind auch Violets Freunde aus Blakleys Mechanic Circus. Hier treten Menschen auf, die mit mechanischen Teilen ausgestattet sind und so über ungeahnte Talente verfügen.

Das Cover ist passend zum Genre gestaltet. Mit typischer Kleidung und passenden Accessoires wie die Goggles ausgestattet, ist die Protagonisten Violet in einer Schar mechanischer Spinnen zu sehen.

_Autorin_

Geboren im Jahr 1974 entdeckte sie schon früh das Schreiben für sich. Seit 2002 ist sie als freie Autorin tätig und schreibt Bücher für Erwachsene und Jugendliche. Derzeit lebt sie in Mecklenburg.

Die in Norddeutschland lebende Schriftstellerin wurde 1974 in Parchim geboren. Nachdem sie elf Jahre lang im medizinischen Bereich tätig war, hat sie ihr Hobby zum Beruf gemacht und widmet sich nun ganz dem Schreiben. Am liebsten schreibt sie historische Romane für Jugendliche und Erwachsene.

Mehr unter http://www.corina-bomann-online.de

_Fazit_

Mit „Clockwork Spiders“ ist der deutschen Autorin Corina Bomann ein abenteuerlicher Steampunk-Roman geglückt, der seine Leser in den Bann ziehen kann. Der lebendig konzipierte Plot hat alle Merkmale, die für dieses Genre unverzichtbar sind. Vielschichtige Charaktere, interessante technische Errungenschaften, ein spannendes Abenteuer und das viktorianische Flair laden hier zum Schmökern ein.

Ich bin von dem Roman wirklich begeistert und kann die „Clockwork Spiders“ wirklich empfehlen. Nicht nur jüngere Leser haben hier ihren Spaß, Corina Bomann schafft es auch, ihre erwachsenen Leser in den Bann zu ziehen.

|Gebundene Ausgabe: 398 Seiten
ISBN-13: 978-3800056637
Vom Hersteller empfohlenes Alter: 14 – 17 Jahre|

Willkommen

Barrie, James Matthew – Peter Pan in Kensington Gardens

„… vielleicht könnten wir alle fliegen, wenn wir so todsicher davon überzeugt wären, es zu können, wie der kühne Peter Pan …“

_Jedes Kind weiß,_ dass Peter Pan in Nimmerland lebt, mit der Fee Tinkerbell befreundet ist und gegen Captain Hook kämpfen muss. Aber hast du dich noch nie gefragt, wo Peter Pan herkommt, wie er aufgewachsen und wann er von zu Hause ausgerissen ist? Peter Pan in Kensington Gardens ist die erste, die ursprüngliche Erzählung von James Matthew Barrie, in der die Figur des Peter Pan zum ersten Mal auftaucht. Eine Geschichte über den Ur-Peter-Pan, über die große Welt der kleinen Dinge, der Elfen und Tiere, über den Zauber der Musik – und natürlich über das Fliegen! Magisch illustriert von Arthur Rackham – ein wahres Kleinod. (Verlagsinfo)

_Kritik_

Das Verlagshaus Mescheryakov aus Wien hat mit Peter Pan in Kensington Gardens die Geschichte des Ur-Peter Pans erneut veröffentlicht. Erstmalig wurde die Figur Peter Pan 1902 in J. M. Barries Roman „The Little White Bird“ erwähnt. 1906 brachte J. M. Barrie dann die sechs Kapitel als eigenständiges Buch heraus. Illustriert wurde Peter Pan in Kensington Gardens von dem berühmten Arthur Rackham. Erst 1911 adaptierte Barrie seine Idee um Peter Pan für die Erzählung Peter und Wendy, die heute als Peter Pan bekannt ist und von allen Altersklassen geliebt wird. Das Vorwort von Oxana Wassiliadi erzählt von dem Entstehen des Buches, der gemeinsamen Arbeit von J. M. Barrie und Arthur Rackham.

In dem Werk Peter Pan in Kensington Gardens überzeugt nicht nur die Geschichte an sich, besonders die opulente Gestaltung fällt direkt ins Auge und bleibt unvergessen. Schon das aufwendig gestaltete Cover lässt die Herzen der Liebhaber höher schlagen. Die Struktur des Holzes der Bäume ist fühlbar und auch die Schrift reliefartig hervorgehoben. Trotz düsterer Farben gelingt es dem Illustrator Arthur Rackham, zauberhaft magische und lebendige Bilder zu erschaffen, bei denen die Betrachter jedes Mal beim Anschauen etwas Neues entdecken. 50 aufwendig gestaltete Farbtafeln zeigen Bilder, die sich perfekt in die Geschichte einfügen. Mal sind diese sehr düster, aber auch Bilder in Sepiatönen und einfarbige Tuschzeichnungen wollen entdeckt werden.

Nimmerland, Wendy und Hook sucht der Leser vergeblich in der Geschichte um den Ur-Peter Pan, hier erleben wir die Geburtsstunde des Jungen, der nicht erwachsen werden wollte (konnte). Im Mittelpunkt der Geschichte steht der Londoner Park Kensington Gardens, wo der erst sieben Tage alte Peter landet. Die Idee, dass Babys von Vögeln abstammen und so noch einige Tage nach ihrer Ankunft bei ihren Eltern fliegen können ist Grundlage der Figur Peter Pan, wie sie hier beschrieben wird. Die Geschichte um den kleinen Peter wird in einer sehr ungewohnten Perspektive erzählt. Der Erzähler spricht den Leser direkt an, so wie beispielsweise ein Vater, der seinem Sohn eine abenteuerliche Geschichte erzählt. So nimmt der Erzähler den Leser an die Hand und spaziert mit ihm durch Kensington Gardens und erzählt die Geschichte wie Peter zu Peter Pan wurde und seine ersten Abenteuer mit den magischen Feen. Trotz der Abenteuer kommt so manches Mal auch ein wenig Melancholie zum Tragen, besonders in den Momenten, wo Peter sich an seine Mutter erinnert und die Sehnsucht überhandnimmt. Schon für kleinste Kinder ist die magische Geschichte um Peter Pan geeignet, da mit einfachen Worten die Handlung beschrieben wird und sich das Buch, durch den besonderen Erzählstil wunderbar zum Vorlesen eignet. Die für das frühe 20. Jahrhundert zeitgemäße Sprache vermag zu bezaubern.

Aufgeteilt ist die Geschichte in sechs Kapitel, welche immer wieder durch die Bilder und durch Zitate das Hintergrundwissen der damaligen Zeit und der örtlichen Gegebenheiten vermitteln, den Leser aber immer wieder aus der eigentlichen Geschichte herausreißen. Hier wäre es schöner gewesen diese zu Beginn oder zum Ende eines Kapitels gesammelt unter zu bringen.

_Autor_

Sir James Matthew Barrie, Baronet (* 9. Mai 1860 in Kirriemuir, Schottland; † 19. Juni 1937 in London), besser als J. M. Barrie bekannt, war ein schottischer Schriftsteller und Dramatiker. Peter Pan ist seine bekannteste literarische Figur. (Wikipedia)

_Illustrator_

Arthur Rackham (* 19. September 1867 in London; † 6. September 1939 in Limpsfield, Surrey) war ein britischer Illustrator, der durch seine zahlreichen Buchillustrationen, insbesondere für Volksmärchen und andere Kinderbücher, bekannt wurde. (Wikipedia)

_Fazit_

„Peter Pan in Kensington Gardens“ erzählt von den frühen Abenteuern des Peter Pan und wo er herkommt. Leser, die sich dem Zauber dieser Figur nur schwer entziehen können, liegen hier genau richtig. Es darf ein opulentes und bildreiches Werk erwartet werden, bei dem die schriftstellerische Leistung wunderbar mit den Illustrationen harmoniert.

Das Verlagshaus Mescheryakov hat hier ein wahres Schmuckstück geschaffen, das immer wieder zur Hand genommen werden dürfte, sei es nur, um mit kindlicher Neugier die Bilder von Arthur Rackham zu betrachten und immer wieder überrascht zu werden.

Lesern, die niemals erwachsen werden wollen, und Kunstliebhabern kann dieses Werk bedenkenlos ans Herz gelegt werden.

|Gebundene Ausgabe: 215 Seiten
ISBN-13: 978-3902755148
Vom Hersteller empfohlenes Alter: 12 – 15 Jahre|
http://www.idmi-verlag.com

Inusa, Manuela – Fridoline Pappelspitz

_Inhalt_

Die 7-jährige Fridoline lebt zusammen mit ihrer Familie in Hamburg. Sie liebt ihre Familie, ihre Freunde und ihre Stadt. Sie nascht für ihr Leben gerne und sammelt Sticker jeder Art. In „Fridoline Pappelspitz“ erzählt das Mädchen aus ihrem Alltag und lässt den Leser an ihren Gedanken teilhaben.

_Meinung_

Manuela Inusa hat mit „Fridoline Pappelspitz“ eine kurzweilige Geschichte aus der Sicht eines Kindes geschrieben, das mich für kurze Zeit gut unterhalten hat. Durch die große Schriftgröße und wenigen Seiten, die die Geschichte umfasst, ist dieses Buch besonders für die jüngsten Leser geeignet, die gerade das Lesen für sich entdecken. Der Schreibstil ist leicht und kindgerecht, die Sätze sind von der Länge her vollkommen ausreichend und durch den flüssigen Stil bin ich nur so durch die Seiten geflogen. Auch wenn es in der Geschichte nicht speziell erwähnt wird, ist hier schnell klar, dass es sich um Fridolines Tagebuch handelt, in dem sie ihre Gedanken, Gefühle und Erlebnisse niederschreibt.

Sie ist ein aufmerksames Mädchen, das wohlbehütet in Hamburg aufwächst und mit Lebensfreude durchs Leben geht. Für ihre gerade mal sieben Jahre erscheint sie häufig reifer und kaum naiv, was sie zu einer liebenswerten Protagonistin macht. Sie
ist eine kleine Träumerin, die ihren eigenen Kopf hat und sich auch nicht davor scheut, sich durchzusetzen. So möchte sie zum Beispiel auch im Winter ihr geliebtes „Hello Kitty“- Kleid tragen, da sie Angst hat, dass es ihr im Sommer nicht mehr passen könnte.

Einen kleinen Kritikpunkt gibt es jedoch direkt zum Schreibstil, denn meiner Meinung nach bleibt mir die Geschichte ein bisschen zu oberflächlich. Vieles wird von der Protagonistin zwar angedeutet, aber nicht weiter ausgeführt, was ich hierbei schade fand, da man Fridoline zwar mochte, sie aber dadurch kein Charakter ist, der lange im Gedächtnis bleibt. Etwas mehr Tiefe wäre hier perfekt gewesen, allerdings kann man dies in ihrem Alter nicht unbedingt erwarten.

Neben Fridolines Gedanken findet man in diesem Buch auch viele Zeichnungen von Heike Laufenburg. Auch diese Bilder sind – wie Fridolines Gedanken – eher einfach gehalten, aber dennoch schön anzusehen. So findet man in diesem Buch u. a. Fridolines Bett und ihre Geburtstagstorte, aber auch Zeichnungen über die einzelnen Charaktere. Die Covergestaltung ist wie die Geschichte selbst: bunt! Die Wiese und die Buntstifte passen zwar jetzt nicht direkt zum Inhalt, aber gefällt mir dennoch sehr, da es kindgerecht gestaltet ist und direkt ins Auge springt. Auch die Kurzbeschreibung ist gut geschrieben, ohne zu viel zu verraten.

_Fazit_

Insgesamt konnte mich Manuela Inusa mit „Fridoline Pappelspitz“ überzeugen. Die Geschichte ist leicht und flüssig und ist daher für jede Altersklasse bestens geeignet. Das perfekte Buch für Erstleser, die das Leben einer Gleichaltrigen kennenlernen möchten.

|Taschenbuch: 33 Seiten
ISBN 978-3868062588|
[www.zwiebelzwerg.de]http://www.zwiebelzwerg.de

Scott, Michael – unsterbliche Alchemyst, Der (Die Geheimnisse des Nicholas Flamel 1)

_|Die Geheimnisse des Nicholas Flamel|_

Band 1. _“Der unsterbliche Alchemyst“_
Band 2. „Der dunkle Magier“
Band 3. „Die mächtige Zauberin“
Band 4. „Der unheimliche Geisterrufer“
Band 5: „Der schwarze Hexenmeister“
Band 6: |Die Fee| (Arbeitstitel, geplant Frühjahr 2013)

_San Francisco 2007._ Am helllichten Tag wird in Nick Flemings Buchhandlung unter Einsatz von Magie ein altes Buch gestohlen. Die Zwillinge Sophie und Josh staunen nicht schlecht, als der Buchhändler sich als der berühmte Alchemyst Nicholas Flamel zu erkennen gibt, geboren vor über 670 Jahren! Er hat einst das Geheimnis des ewigen Lebens entdeckt und nun sind die Mächte des Bösen hinter ihm her. Ein atemberaubendes Abenteuer beginnt …

_Kritik_

Wie der Titel schon verrät, begeben wir uns in Michael Scotts Roman „Die Geheimnisse des Nicholas Flamel – Der unsterbliche Alchemyst“ auf Spurensuche des geheimnisvollen Nicholas Flamel, seines Zeichens der wohl bekannteste und unsterbliche Alchemyst aller Zeiten.

Über 400 Seiten Geschichte behandeln hier gerade zwei Tage im Leben von Sophie, Josh und Nick Fleming (Nicholas Flamel). Dank des fantasievollen, leicht zu lesenden Erzählstils des irischen Autors liest sich der Roman sehr flüssig. Die Leser werden gleich zu Beginn in eine rasante Geschichte geworfen, deren Plot sich kräftig an der verworrenen Welt voller mystischer Sagengestalten, alter ägyptische Götter, keltischer Mythologie, Schattenwelten und der Magie aller Zeiten von der grauen Vorzeit bis in die Gegenwart bedient. Selbstverständlich ist auch der Kampf Gut gegen Böse ein Thema, dessen sich der Autor bedient und dieses zwischen Flamel und seinem ewigen Gegner Dr. John Dee austragen lässt. Dank des außergewöhnlichen Erzählstils dürften sich die Leser schnell in der fantastischen Welt des Nicholas Flamel zurechtfinden und in die Geschichte eintauchen. Obwohl die Ideen, die Michael Scott hier aufgreift, nicht die Neuesten sind, schafft er es, diese interessant und fesselnd umzusetzen. Der Roman endet offen und so bleibt den Lesern nicht viel anderes übrig, als am besten direkt zum nächsten Teil der auf sechs Bände ausgelegten Reihe zu greifen.

Die Spannung, die der Autor aufgreift, lässt sich nur mit atemberaubend und nervenzerreißend beschreiben. Schon auf den ersten Seiten wird schnell ein Spannungsbogen entwickelt, der sich stetig steigert. Jedes Kapitel endet mit einem Cliffhanger, der das Unterbrechen geradezu qualvoll macht. So dürften Leser, die gerade etwas Zeit haben oder Schlaf überbewerten diesen Schmöker in einem Rutsch lesen. Bis zum Showdown bleibt kaum Zeit Luft zu holen.

Erzählt aus der Perspektive eines Beobachters, bekommt der Leser einen guten Überblick über das Geschehen. Gekonnt wechselt der Erzähler die Perspektiven und ein umfassender Einblick in die Abenteuer wird gewährleistet. Zwar konzentriert sich diese dritte Person auf die Zwillinge Sophie und Josh, allerdings kommen auch andere Darsteller durchaus zu Wort. Diese unterschiedlichen Perspektiven machen den Roman äußerst unterhaltsam und vieles kann der Leser so nachvollziehen.

Die Zeichnung der vielen unterschiedlichen Figuren, ob Mensch, Fabelwesen, Gottheit ist dem Autor durchaus gelungen. Zwar bleiben viele der Figuren etwas blass, was bei der Fülle nicht weiter verwundert. Angesichts der Tatsache, dass es hier noch fünf weitere Bände gibt, kann dies verziehen werden, schließlich bleibt genug Raum, um alle Persönlichkeiten weiterzuentwickeln. Es ist auch durchaus reizvoll, langsam in die Geheimnisse der einzelnen Darsteller eingeweiht zu werden.

Die Zwillinge Sophie und Josh werden erst einmal mit einer Menge konfrontiert. Magie und Sagen kannten beide zwar aus Büchern, dass diese aber wirklich vorhanden ist, ist ein Schock. So schlittern die jungen Protagonisten völlig unvorbereitet in eine magische Welt und kommen erstaunlich gut in dieser klar.

Dann ist da selbstverständlich der geniale, unsterbliche Alchemyst Nicholas Flamel. Seit fast 700 Jahren weilt er nun schon auf der Erde, immer im Kampf gegen das Böse. Gemeinsam mit seiner Frau Perenelle Flamel, ihres Zeichens Zauberin, schützt und versteckt er den Codex, um zu verhindern, dass das Böse die Weltherrschaft übernimmt.

Auch die verschiedenen Nebenfiguren tragen zum Lesespaß bei. Richtig interessant wird es dann noch mal bei den Gegnern, Dr. John Dee, der sich der Unterstützung der Katzenkönigin Basset und der Rabenkönigin Morrigan sicher sein kann.

Das Cover ist ein wahrer Eyecatcher, verschiedene Symbole auf dunklem Grund fallen ins Auge. Am Anfang eines jeden Kapitels sind ebenfalls Zeichnungen der Symbole zu finden. Eine angenehme Kapitellänge unterstützt den Lesespaß.

_Autor_

Michael Scott ist einer der erfolgreichsten und profiliertesten Autoren Irlands und ein international anerkannter Fachmann für mythen- und kulturgeschichtliche Themen. Seine zahlreichen Fantasy- und Science-Fiction-Romane für Jugendliche wie für Erwachsene sind in mehr als zwanzig Ländern veröffentlicht. Seine Reihe um die „Geheimnisse des Nicholas Flamel“ ist ein internationaler Bestseller. Michael Scott lebt und schreibt in Dublin.

_Fazit_

Mit „Die Geheimnisse des Nicholas Flamel – Der unsterbliche Alchemyst“ hat der Autor Michael Scott einen fantastischen Jugendroman verfasst, der auch Erwachsene begeistert und in den Bann ziehen kann. Geschickt verwebt der Autor bekannte Sagen und Mythen zu einer Geschichte, die ihre Leser in den Bann zieht, ein Feuerwerk an Erzählkunst. Der fesselnde und mystische Plot überzeugt durch atemberaubende Spannung, fabelhafte Ideen und nicht nur durch sympathische Darsteller, auch die Bösen haben ihren Reiz.

Den Lesern bleibt hier nur eines, schnell den nächsten Teil lesen, um zu erfahren, wie es weitergeht.

|Gebundene Ausgabe: 416 Seiten
ISBN-13: 978-3570133774
Vom Hersteller empfohlenes Alter: 12 – 15 Jahre
Originaltitel: The Secrets of the Immortal Nicholas Flamel – The Alchemyst|
[www.randomhouse.de/cbjugendbuch]http://www.randomhouse.de/cbjugendbuch
[www.nicholas-flamel.de]http://www.nicholas-flamel.de

_Michael Scott bei |Buchwurm.info|_
[„Der unsterbliche Alchemyst“(Lesung)]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=4760

St. Crow, Lili – Verraten (Strange Angels 2)

_|Strange Angels:|_

Band 1: [„Verflucht“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7061
Band 2: _“Verraten“_
Band 3: „Jealousy “ (noch ohne dt. Titel)
Band 4: „Defiance “ (noch ohne dt. Titel)
Band 5: „Reckoning“ (noch ohne dt. Titel)

_Dru und ihr bester Freund Graves_ tauchen in einer geheimen Schule unter, um sich vor ihren Verfolgern in Sicherheit zu bringen. Doch während der junge Werwolf mit offenen Armen empfangen wird, behandelt man Dru wie eine Gefangene. Noch dazu trachtet ihr auch hier jemand nach dem Leben. Als Vampire die Schule angreifen, gerät Dru in höchste Gefahr – und muss sich die schockierende Frage stellen, ob der Verräter ihr näher ist, als sie für möglich hielt … (Verlagsinfo)

_Kritik_

Mit „Verraten“ erscheint der zweite Teil der auf fünf Bände ausgelegten Reihe um die „Strange Angels“ von Lili St. Crow. „Verraten“ knüpft direkt an das Ende von „Verflucht“ an. Dem Titel wird hier Rechnung getragen, aber wer hat Interesse daran, die junge Svetocha Dru zu verraten? Schnell findet der Leser sich wieder in die Handlung ein, durch kurze Rückblicke in die Geschehnisse aus dem ersten Teil wird dies erleichtert.

Der Erzählstil der Autorin überzeugt schon dadurch, dass Lili St. Crow es versteht, die düstere Atmosphäre greifbar zu übermitteln. Auch die verschiedenen Emotionen werden fassbar transportiert und so gelingt es den Lesern spielend, sich in die Protagonisten einzufühlen. Fesselnd und unterhaltsam werden die spannenden Abenteuer der Darsteller erzählt. Gekonnt greift die Autorin auch auf eine Umgangssprache zurück, die sich den jüngeren Darstellern und Lesern anpasst und so sehr authentisch wirkt. Mühelos hält die Autorin sich an den roten Faden ihrer Geschichte und wertet diese durch Rückblicke und kleinere Nebenhandlungen auf. So erfährt der Leser beispielsweise einiges aus dem Leben Drus Mutter, etwas das manche Fragen, die im ersten Band offenblieben, klärt. Es werden dabei aber auch neue Fragen aufgeworfen, um die Neugier auf die weiteren drei Bände aufrechtzuerhalten. Die Schauplätze werden greifbar beschrieben, sodass es leichtfällt, sich diese vorzustellen. Ein mitunter düsteres Bild der Schola und der Umgebung wird gezeichnet. Fantastische Elemente bettet die Autorin glaubwürdig in die reale Welt ein und schafft so eine überzeugende Basis für ihre Geschichte.

„Verraten“ ist actiongeladen und spannend. Gleich zu Beginn wird wieder ein Spannungsbogen aufgebaut, der sich meist im oberen Level hält. Zwar kommt es immer mal wieder zu ruhigeren, durch Dru nachdenklichen Szenen, diese passen sich der actionreichen Spannung dabei sehr vorteilhaft an. Die Leser dürften geradezu durch das Buch fliegen, um dann einen Cliffhanger zu erleben, der das Warten auf den nächsten Band nicht einfach macht.

Erzählt wird der Roman weiterhin aus der Perspektive Drus. Dies macht einen guten Teil des Rätselhaften aus, da der Leser wie Dru selber nicht weiß, wer sie verrät und wer wirklich zu ihr hält. Drus Stimmungen und Gefühle werden so nachvollziehbar weitergegeben und die Leser sehen sich auch mit den Ängsten und Schwächen der Protagonisten konfrontiert.

Ihre Figuren hat die Autorin authentisch und lebendig konzipiert. Vom Denken und Empfinden altersgemäß wachsen die lebendigen Figuren dem Leser schnell ans Herz. Dieses dürfte auch daran liegen, dass die Figuren nicht ohne Fehl und Tadel furchtlos ihre Abenteuer bewältigen, sondern auch von Angst und Zweifeln gequält werden.

Dru muss dabei das größte Päckchen tragen, nicht nur, dass sie plötzlich ohne Familie dastehen muss, auch ihre Gaben sind ihr suspekt. Verständlich, dass sie von den Lehrern der Schola fordert, mehr beigebracht zu bekommen und eine vernünftige Ausbildung auch im Kampf zu erhalten. Dass sie mit Samthandschuhen angefasst wird und das Gefühl bekommt in einen Glaskasten gesperrt zu werden, ist daher nachvollziehbar und auch gerechtfertigt.

Graves dagegen bekommt genau das, was Dru sich so sehnlich wünscht, eine fundierte Ausbildung. Mit seiner liebenswerten und hilfsbereiten Art macht er sich schnell Freunde und steigt auch in der Rangordnung an der Schola schnell auf. Auch die Herzen seiner jungen Leserinnen dürfte sich dieser Darsteller sicher sein.

Nach wie vor geheimnisvoll und undurchsichtig bleibt der Djamphir Christophe. Immer zur Stelle, wenn Dru Hilfe braucht, hütet er ein verhängnisvolles Geheimniss.

Die Aufmachung des Covers passt sich dem des ersten Bandes perfekt an. Dunkle Farben, ein heller Schriftzug, der zu leuchten scheint und der samtige Eindruck beim Berühren des Covers machen den Schutzumschlag zu etwas Besonderem. Lediglich das männliche Model scheint nicht zu den Protagonisten zu passen, auch wenn klar ist, dass es sich hier um Graves handelt.

_Autorin_

Lili St. Crow ist das Pseudonym der amerikanischen Autorin Lilith Saintcrow, das sie für ihre actiongeladenen, spannenden Jugendromane verwendet. Sie wurde in New Mexico geboren und lebt heute mit ihrer Familie in Vancouver.

_Fazit_

Lili St. Crow zeigt, was sie kann. Mit „Verraten“ steigert sie die actionreiche Geschichte ihrer „Strange Angels“. Nervenzerreißende Spannung, ein authentischer und flüssiger Sprachstil und ansprechende, äußerst überzeugende Charaktere bieten nicht nur jungen Lesern unterhaltsamen Lesespaß.

Die Reihe um die „Strange Angels“ verspricht spannend zu bleiben und so freue ich mich schon jetzt auf den dritten Teil.

|Gebundene Ausgabe: 384 Seiten
ISBN-13: 978-3426283462
Vom Hersteller empfohlenes Alter: 12 – 15 Jahre
Originaltitel: Strange Angels: Betrayal|

_Lilith Saintcrow bei |Buchwurm.info|:_
|Jill Kismet|:
Band 1: [„Dämonenmal“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6337
Band 2: [„Schattenjagd“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6789
Band 3: [„Blutige Vergeltung“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7012

[„Teufelsbraut“ (Dante Valentine – Dämonenjägerin 1)“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=5288
[„Höllenritt“ (Dante Valentine – Dämonenjägerin 2)“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=5957
[„Feuertaufe“ (Dante Valentine – Dämonenjägerin 3)“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6150
[„Sündenpfuhl“ (Dante Valentine – Dämonenjägerin 4)“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6353
[„Höllenschlund“ (Dante Valentine – Dämonenjägerin 5)“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6476

Condie, Ally – Flucht, Die (Cassia & Ky 2)

_|Cassia & Ky|:_

Band 1: [„Die Auswahl“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6903
Band 2: _“Die Flucht“_
Band 3: „Juntos“ (noch ohne dt. Titel)

_Wie durch ein Wunder gelingt Cassia_ die Flucht in die Äußeren Provinzen. Sie will nach Ky suchen, ihrer großen Liebe. Dort kämpft Ky als Soldat für die Gesellschaft und ist ununterbrochen brutalen Angriffen ausgesetzt. Als Cassia endlich auf eine Spur von Ky stößt, ist er bereits entkommen und auf dem Weg in die wilden Canyons in den Grenzgebieten. Verzweifelt macht sich Cassia auf den lebensgefährlichen Weg. Was wird sie am Ende der ihr bekannten Welt finden? Zwischen steinigen Schluchten und staubigen Pfaden sucht Cassia nicht nur nach Ky – sondern auch nach sich selbst. (Verlagsinfo)

_Kritik_

Mit „Die Flucht“ hat Ally Condie den sehnsüchtig erwarteten zweiten Teil ihrer Trilogie um Cassia und Ky geschrieben. Wie der Titel schon verrät, sind die beiden Darsteller Cassia und Ky auf der Flucht vor einem System, das die komplette Kontrolle über die Menschheit hat.

Der Sprachstil der Autorin ist wie auch im ersten Teil „Die Auswahl“ flüssig zu lesen, dabei aber auch sehr detailliert und greifbar. Schnell gelingt es den Lesern, sich wieder in die Geschichte einzufinden und begibt sich dann mit den Darstellern auf „Die Flucht“. Auch die Poesie nimmt wieder einen Raum in der Geschichte ein, Gedichte, die auf eine Bewegung gegen das System und den „Steuermann“ hinweisen, werden rezitiert. Gerade diese Gedichte machen einen guten Teil der Fragen aus, die sich dem Leser schnell stellen dürften: Um was geht es dabei genau und wer ist der Steuermann? Die Schauplätze, besonders die Canyons, werden greifbar beschrieben. Die Umgebung nimmt so Gestalt vor dem inneren Auge an. In der Handlung liegt der Fokus auf der Flucht, aber auch die Entwicklung der Charaktere und deren Geheimnisse nehmen Raum ein. Erschreckend ist die Brutalität und die menschenverachtende Haltung des Systems. Wer sich nicht an die Vorgaben des Systems hält und wagt eigensinnig zu sein, läuft schnell Gefahr vom Bürger zu „Aberrationen“ hinabgestuft zu werden, damit ist das Leben dann keinen Pfifferling mehr wert. Besonders Jugendliche werden so schnell zu Kanonenfutter. In verschiedenen Nebenhandlungen wird die Vergangenheit der Figuren ausgeleuchtet und vieles versteht der Leser so viel besser und kann die Handlungen der Darsteller nachvollziehen. Zum Ende hin klären sich so manche Fragen, allerdings nicht alle und dem letzten und dritten Teil um Cassia und Ky kann so entgegengefiebert werden.

Gleich zu Beginn zieht Ally Condie den Spannungsbogen rasant an und die ersten Kapitel fliegen nur so dahin. Erst stetig steigernd nimmt diese im mittleren Teil dann etwas ab und ruhigere Sequenzen behalten kurz die Oberhand. Trotz dieser ruhigen Szenen wird es allerdings nicht langweilig, zu viel gibt es zu entdecken, sei es die grandios gezeichnete Landschaft oder die Darsteller mit ihren Belangen, immer wird genug Neugier auf den weiteren Verlauf geschürt. Zum Ende hin nimmt der Roman dann noch mal an Fahrt auf.

Erzählt wird wechselnd aus der Perspektive von Cassia und Ky. Abwechselnd erzählen die Protagonisten dem Leser aus der Ich-Perspektive die Erlebnisse und der Leser erhält Einblick in das, was die beiden vorantreibt. Dies müssen nicht immer gleiche Ziele sein.

Die Zeichnung der unterschiedlichen Darsteller ist Ally Condie ansprechend gelungen. Nicht nur die beiden Hautdarsteller sind greifbar und authentisch dargestellt, auch bei den weiteren Figuren zeigt sich das die Autorin Wert auf glaubwürdige und dreidimensionale Figuren Wert legt.

Cassia wächst über sich hinaus, war sie im ersten Band besonders am Anfang dem System treu ergeben, ändert sich dieses schnell. Sie hat das System durchschaut und wird zu einer ernst zu nehmenden Gegnerin. Durch die Gedichte, die sie von ihrem Großvater erhielt, wird sie auf die „Erhebung“ aufmerksam. Mit starkem Willen gegen die Ungerechtigkeiten zu kämpfen, ist sie zu vielem bereit.

Ky nimmt immer mehr Form an. War er im ersten Teil noch so manches Mal recht undurchsichtig, wird nun klar, welche Hintergründe er hat. Dadurch, dass die Geschichte nun auch aus seiner Perspektive erzählt wird, kommt nach und nach ans Licht, warum er zu einer „Aberration“ klassifiziert wurde. Seine Ängste diesbezüglich sind nachvollziehbar.

Neu kommen Eli und Indie dazu. Diese beiden Charaktere bereichern die Geschichte. Indie treibt etwas ganz Eigenes an, sie zeigt sich als Kämpferin, die auch bereit ist, ihre Freunde im Stich zu lassen, um ihr Ziel zu erreichen. Eli dagegen ist sehr jung und daher auch etwas ängstlich, was ihn zu einer „Aberration“ macht, bleibt erst mal unklar. Mit seiner zurückhaltenden Art wächst er nicht nur Ky schnell ans Herz. Auch die Leser dürften sich seiner Art kaum entziehen dürfen.

Die Gestaltung des Covers passt zu seinem Vorgänger. War bei „Die Auswahl“ noch ein Mädchen in einer schützenden Glaskugel zu sehen, bricht eben dieses Mädchen nun aus, die Glaskugel zerbricht.

_Autorin_

Ally Condie stammt aus dem südlichen Utah, USA, einer wunderschönen Gegend, die der Landschaft in „Die Flucht“ als Vorlage diente. Heute lebt sie mit ihrem Mann und ihren drei Söhnen in Salt Lake City. Nach ihrem Studium unterrichtete sie mehrere Jahre lang Englische Literatur in New York, bevor sie sich ganz dem Schreiben widmete. Ihre Romane um „Cassia & Ky“ werden in mehr als 30 Sprachen übersetzt und sind große internationale Bestseller.

_Fazit_

„Die Flucht“, der zweite Band um Cassia und Ky, überzeugt besonders durch die leisen, nachdenklichen Töne, die diesen Roman ausmachen. Plastische Beschreibungen vermitteln ein lebendiges Bild und die Protagonisten werden noch greifbarer. Der Plot regt weiterhin zum Nachdenken an, schnell stellt sich der Leser die Frage, wie weit er für ein selbstbestimmtes Leben gehen würde, wie viele Grenzen man selber aushalten würde.

„Die Flucht“ zeigt das einfühlsame, erzählerische Talent der Autorin. Leider endet der zweite Band um Cassia und Ky wieder viel zu schnell und der Leser dürfte gespannt auf den abschließenden Teil dieser ansprechenden Trilogie warten.

|Gebundene Ausgabe: 464 Seiten
ISBN-13: 978-3841421449
Vom Verlag empfohlenes Alter: 14 – 17 Jahre
Originaltitel: Crossed|
[www.fischerverlage.de]http://www.fischerverlage.de/verlage/fischer__fjb

Gläser, Mechthild – Stadt aus Trug und Schatten

_Flora fällt aus allen Wolken,_ als sie erfährt, dass ihre Seele seit jeher ein nächtliches Doppelleben in der geheimnisvollen Stadt Eisenheim führt. Von nun an wird sie nie wieder schlafen, ohne dass ihr Bewusstsein in die farblose Welt der Schatten wandert. Als wäre das nicht unerfreulich genug, hat ihre Seele offenbar den Weißen Löwen gestohlen, einen mächtigen alchemistischen Stein, nach dem sich nicht nur die Herrscher der Schattenwelt verzehren. Bald ist Flora selbst in der realen Welt vor den Gefahren Eisenheims nicht mehr sicher und eines ist klar: Sie kann niemandem trauen, nicht einmal Marian, der plötzlich in beiden Welten auftaucht und dessen Küsse vertrauter schmecken, als ihr lieb ist. (Verlagsinfo)

_Kritik_

Mit völlig neuen und innovativen Ideen überrascht die junge Autorin Mechthild Gläser uns Leser mit ihrem Debütroman „Stadt aus Trug und Schatten“. Im ersten Teil ihrer geplanten Trilogie macht die Autorin uns mit dem düsteren Eisenheim und seinen Begebenheiten vertraut. Bereits der Prolog verspricht eine spannende Geschichte.

So recht kann man den Roman „Stadt aus Trug und Schatten“ keinem Genre richtig zuordnen, Elemente der Fantasy und des Steampunks verbinden sich mit einer Geschichte, die zeitweise in der Realität spielt. Der Plot ist genial und hat viel Potenzial, welches die Autorin gekonnt umsetzt. An zwei Orten spielen sich die Ereignisse ab, einmal in der deutschen Stadt Essen und in Eisenheim, der Stadt in der alle schlafenden Seelen die Nächte verbringen. Anschaulich werden besonders die Schauplätze in Eisenheim beschrieben, verschiedene berühmte Bauwerke, wie Buckingham Palace, Notre Dame, die Pyramiden von Giseh und auch der Kreml liegen dicht beieinander. Aber auch die weniger schönen Orte Eisenheims werden eindrucksvoll beschrieben. Die Aufteilung der unterschiedlichen Handlungsstränge ist dabei sehr gut gelungen. Unterhaltsam und niemals langweilig erlebt der Leser die Abenteuer Floras mit und die Handlung wird intensiviert. Auch das Kennenlernen Eisenheims ist nachvollziehbar beschrieben, so staunt der Leser gemeinsam mit der Protagonistin beim Kennenlernen dieser geheimnisvoll düsteren Welt. Besonders gut gelungen ist auch die Atmosphäre, geheimnisvoll und düster präsentiert sich die greifbare Grundstimmung, die sehr gut vermittelt wird. Mechthild Gläser überzeugt durch fantasievolle Ideen, die die junge Autorin einleuchtend umsetzt. Mit ihren Worten zeichnet sie ausdrucksstark die Welt der Schlafenden und ihr reicher Wortschatz überzeugt. Zwar kommt es immer mal wieder zu sprachlichen Stolpersteinen, das Vergnügen an dieser ganz eigenen Geschichte wird dadurch allerdings nur wenig geschmälert.

Verschiedene Ränkespiele und Geheimnisse sorgen schnell dafür, dass nicht nur Flora ein Problem damit hat, jemandem wirklich zu vertrauen. Auch die Leser sind schnell vor die Problematik gestellt, dass ein jeder Darsteller gegen die Protagonisten intrigieren könnte. Im Laufe der Geschichte gibt es immer wieder neue Wendungen, Nebenhandlungen und neu aufgenommene Fäden, die uns Leser verwirren. Dabei schleicht sich auch der eine oder andere vermeintliche Logikfehler ein, der sich aber so manches Mal doch aufklärt. So wird irgendwann auch klar, dass die Autorin es auf den 412 Seiten nicht alles komplett auflösen kann. Da ist es dann schön zu erfahren, dass es sich um eine geplante Trilogie handelt, wir Leser also doch noch die Möglichkeit haben alles zu enträtseln.

Eines versteht die Autorin besonders gut, eine abwechslungsreiche Spannung zu erzeugen, die fesselt und stetig steigt. Der aufgefeilte Spannungsbogen wird dabei besonders durch geschickt eingestreute Geheimnisse entwickelt. Nicht nur die Frage, wem Flora überhaupt trauen kann, auch geheimnisvolle Figuren und deren Schachzüge sorgen dafür, dass das Buch kaum aus der Hand zu legen ist.

Erzählt wird Floras Geschichte aus ihrer eigenen Perspektive in der Ich-Form. Dabei spricht die Protagonistin so manches Mal auch den Leser direkt an. So ergründet der Leser gemeinsam mit Flora die rätselhafte Welt Eisenheims, deren Gefahren und Besonderheiten.

Bis auf Flora sind die verschiedenen Figuren undurchschaubar und geheimnisvoll konzipiert. Durch facettenreiche Charaktereigenschaften wirken diese glaubwürdig.

Flora wächst bei ihrem schusseligen Vater und einer merkwürdigen Haushaltshilfe auf. Ihre Mutter verließ die kleine Familie früh, etwas, unter dem Flora noch immer leidet. Besonnen und verantwortungsbewusst übernimmt Flora so die Rolle der Frau im Haus. Ganz anders ist da ihre Seele, die risikofreudig und sehr mutig ist, bis Flora aktiv an dem Geschehen in Eisenheim teilnimmt. Das klingt erst einmal unlogisch, warum sollte die Seele so anders sein, wie der Mensch selber? Aber vielleicht liegt genau hier die Lösung, früh an Verantwortung gewöhnt, hat die Seele Floras genau das ausgelebt, was Flora in der realen Welt niemals konnte, bis der Verstand auch in der Traumwelt einsetzt.

Undurchsichtig ist Marian, mal Freund mal Feind. Marian verfolgt seine eigenen Ziele und kollidiert dabei mit den Gefühlen, die er für Flora hegt.

Auch die weiteren Darsteller sind rätselhaft und nur sehr schwer zu durchschauen, bei manchen gelingt dies bis zum Schluss nicht.

Dabei gibt es allerdings auch Figuren, die schlicht überflüssig sind, wie Linus, der Bruder von Floras bester Freundin Wiebke. Dieser hat scheinbar keine andere Daseinsberechtigung, als der gescheiterten Beziehung mit Flora hinterherzuweinen und eifersüchtig auf Marian zu reagieren.

Das Cover sticht schon durch seine Schlichtheit ins Auge. Fast komplett weiß ist eine in pink gehaltene Zeichnung sowie Titel und Autorin in gleicher Farbe zu sehen. Von diesen lichten Farben sollte der Leser sich nicht täuschen lassen. Im Inneren erwartet uns eine düstere Geschichte, auf die ein Cover in grauen Tönen zwar besser gepasst hätte, aber kaum so viel Überraschung geboten hätte.

_Autorin_

Mechthild Gläser wurde im Sommer 1986 in Essen geboren. Auch heute lebt und arbeitet sie im Ruhrgebiet, wo sie sich ihrem Studium widmet und ab und an, laut eigener Aussage, unfassbar schlecht Ballett tanzt – aber nur, wenn niemand hinsieht. Sie hat früh mit dem Schreiben begonnen und ihr Laptop steht noch immer auf der rosafarbenen Schreibtischunterlage, auf der ihre ersten Geschichten entstanden. Inspiration findet sie überall, am besten jedoch bei einer Tasse Pfefferminztee

_Fazit_

Überraschend ist das beeindruckende Debüt der Essener Autorin Mechthild Gläser zu nennen. Mit dem ersten Band ihrer Trilogie „Stadt aus Trug und Schatten“ um die geheimnisvolle Traumstadt Eisenheim überzeugt die Autorin durch einen innovativen und aufsehenerregenden Plot, den sie grandios umsetzt. Kleinere Logikfehler und ein manchmal noch holpriger Schreibstil sind da schnell vergessen und das Gefühl, etwas völlig Einzigartiges erlebt zu haben, bleibt.

Eine gut durchdachte, abwechslungsreiche Geschichte, die sich aus dem Einheitsbrei der üblichen Fantasy abhebt, interessante Charaktere, die bildgewaltige Sprache und immer neue Überraschungen sorgen hier für wundervolle Lesestunden.

Ich kann „Stadt aus Trug und Schatten“ bedenkenlos an Leser empfehlen, die einmal ein völlig anderes Abenteuer erleben wollen.

|Gebundene Ausgabe: 412 Seiten
ISBN-13: 978-3785574027
Vom Hersteller empfohlenes Alter: 13 – 16 Jahre|
[www.loewe-verlag.de]http://www.loewe-verlag.de

Klein, Rachel – The Moth Diaries – Die Sehnsucht der Falter

2012 kommt der Film „The Moth Diaries“ in die Kino. Er handelt von einem Mädchen, das auf einem Mädcheninternat lebt, auf dem sich mit der Ankunft einer neuen Schülerin merkwürdige Dinge ereignen. Als Romanvorlage diente Rachel Kleins „The Moth Diaries – Die Sehnsucht der Falter“, ein zuerst 2002 veröffentlichtes Buch, das aber im Gegensatz zum Film in den 60ern oder frühen 70ern spielt.

Die junge Jüdin Rebecca geht auf ein amerikanisches Mädcheninternat und kann das neue Schuljahr und das Wiedersehen mit ihrer besten Freundin Lucy gar nicht erwarten. Doch ihre Freude wird nach einigen Tagen getrübt. Lucy verbringt immer mehr Zeit mit der Neuen in ihrer Klasse, der geheimnisvollen Ernessa, die nie isst, viel raucht und ihr Zimmer nie lüftet. Rebecca ist eifersüchtig auf Ernessa, mit der sie einige Gemeinsamkeiten hat. Zum einen sind beide Jüdinnen, zum anderen haben sie beide ihren Vater verloren, was Ernessa immer wieder gerne erwähnt.

Der Internatsalltag der Mädchen wird jäh unterbrochen, als eine Schülerin, Dora, eines Morgens tot aufgefunden wird. Sie ist vom Dach des Internats gefallen. Alle gehen von einem Unfall aus, aber Rebecca weiß es besser, denn Doras Leiche liegt direkt unter dem Fenster von Ernessa. Dann geschehen weitere mysteriöse Dinge …

_Liest man den Klappentext_ oder Kritiken von „The Moth Diaries“ hat man den Eindruck, es würde sich dabei entweder um eine etwas düsterere Version von „Hanni und Nanni“ oder „noch ein Vampirbuch“ handeln. Damit tut man Rachel Klein allerdings unrecht. Sie hat mit ihrem Roman ein tolles Buch mit jugendlichen Figuren geschrieben, dass auch für Erwachsene sehr interessant ist. Drei Dinge ragen besonders heraus: die Atmosphäre im Buch, die Erzählerin und der subtile Horror, der mit der Zeit immer deutlicher zutage tritt.

Die Geschichte ist nicht als Fließtext verfasst, sondern wird von Rebecca in authentischer Tagebuchform geschrieben. Es gibt längere wie auch kürzere Einträge, Einträge, in denen es nur um ihre Gedanken und Gefühle geht wie auch solche, in denen sie Ereignisse beschreibt. Die Autorin hält diesen Stil bewundernswert durch. Der Leser hat tatsächlich das Gefühl, einem jungen Mädchen beim Tagebuchschreiben über die Schulter zu schauen, anstatt einen Roman in der Hand zu haben. Neben einer sehr subjektiven Erzählperspektive bedeutet das auch, dass Rebecca nicht nur über die eigentliche Handlung schreibt, sondern auch andere Dinge einbringt. Sie berichtet ausführlich über den Internatsalltag, beschreibt Lehrerinnen, den Unterricht bei Mr. Davies, dem einzigen Mann an der Schule, und erzählt immer wieder von den Unterrichtsinhalten, vor allem den Büchern, die sie lesen muss. Die Autorin schafft es, dass Rebeccas Leben sowie die Besonderheiten der damaligen Zeit lebendig werden.

Dies ist die Grundlage für eine außergewöhnliche Erzählerin, die nicht alles bis ins kleinste Detail beschreibt, sondern häufig nur wenige Sätze benutzt und die Lücken vom Leser selbst füllen lässt. Rebecca wirkt sehr naiv, zurückhaltend und ein wenig prüde – Sex und Jungs findet sie (noch) doof. Gleichzeitig vertraut sie sich aber voll und ganz ihrem Tagebuch an, so dass man sie als Leser wirklich sehr genau kennenlernt und dabei merkt, dass mehr hinter ihrer Fassade steckt. Der Selbstmord ihres Vaters beschäftigt sie beispielsweise sehr, genau wie ihre Sorge um Lucy.

Mit der Zeit merkt man allerdings, dass ihre Sicht der Dinge vielleicht nicht unbedingt der Wahrheit entspricht. Je besser man Rebecca kennenlernt, umso instabiler wirkt sie. Rachel Klein lässt es dabei gekonnt im Vagen, ob die Ereignisse sich wirklich so abgespielt haben, wie Rebecca sie berichtet oder ob sie in Ernessa einfach eine Nebenbuhlerin um die Freundschaft mit Lucy sieht. Steigert sie sich nur rein und sieht Dinge, die nicht da sind, oder benimmt sich Ernessa wirklich so merkwürdig, hat Angst vor dem Sonnenlicht und ein Zimmer voller Motten? Dieses geschickte Verwirrspiel lässt den Leser am Ende zwar ratlos zurück, gelungen ist es trotzdem. Man denkt noch eine ganze Weile darüber nach, wer oder was Ernessa jetzt eigentlich ist und was die Autorin genau damit sagen möchte.

_“The Moth Diaries – Die Sehnsucht der Falter“_ ist ein ungewöhnliches Buch, das geschickt mit seinem Leser spielt. Hervorragend geschrieben und aufgebaut überlässt es ihm am Ende selbst, über die Glaubwürdigkeit von Erzählerin Rebecca zu urteilen. Spannend und sehr lesenswert!

|Originaltitel: The Moth Diaries
Deutsch von Susanne Goga-Klinkenberg
312 Seiten, broschiert
ISBN-13: 978-3841421395|
[www.fischerverlage.de]http://www.fischerverlage.de

Ashton, Brodi – Sehnsucht, Die (Ewiglich 1)

_|Ewiglich|:_

Band 1: _“Die Sehnsucht“_
Band 2: geplant
Band 3: geplant

_Wenn die Unsterblichen das größte Opfer verlangen …_

Jack ist Nikkis große Liebe. Eine Liebe, die sie durch die Finsternis der Unterwelt getragen hat. Endlich, nach hundert Jahren der Sehnsucht, kehrt Nikki zurück. Doch ihr bleibt nur ein halbes Jahr … Ihre Freunde und ihr Vater glauben, dass sie einfach abgehauen war, doch in Wirklichkeit hat der Rockmusiker Cole sie mit in die Unterwelt genommen. Cole ist ein Unsterblicher, der sich von den Gefühlen der Menschen ernährt nur Nikkis Liebe zu Jack hat sie davor bewahrt zu sterben und ihr ermöglicht, auf die Erde zurückzukehren. Cole, mit dem sie ein seltsam enges Band verbindet, bedrängt sie, mit ihm gemeinsam in der Unterwelt zu herrschen. Doch Jack, der Nikki niemals wieder verlieren möchte, riskiert alles für sie … (Verlagsinfo).

_Kritik_

Um das Ewigseits, bekannt auch als Unterwelt, und die unsterblichen Ewiglichen rankt sich die Geschichte von Brodi Ashton. Angelehnt an den griechischen Orpheus und Eurydike Mythos erzählt uns die Autorin von einer jungen Liebe und der Hoffnung.

Mit einem sehr gefühlvollen und für ein Jugendbuch passend, flüssig zu lesenden Schreibstil erzählt die Autorin uns Lesern die Geschichte von Nikki, Jack und Cole. Die Grundidee ist dabei nichts Neues, zwei Jungs, die um ein Mädchen werben und dabei, jeder für sich, ein eigenes Ziel verfolgen. Bei Cole ist es der Wunsch nach Macht, ein sehr egoistisches Ziel und bei Jack die Liebe selbst. Ewiglich beginnt im Ewigseits, das Ende der Nährung zwischen Cole und Nikki, für die Ewiglichen wichtig und unverzichtbar, da sie sonst sterben würden, wird sehr deutlich und auch schmerzhaft beschrieben. Auch von Tunnel, Schatten und anderen Dingen ist die Rede, dies verwirrt zunächst. Hier legt die Autorin erst einmal ein sehr hohes Tempo vor. Dieses verlangsamt sich deutlich als Nikki zurück in die Welt der Menschen kehrt. Nikki muss sich nun erst einmal wieder in diese Welt einfinden, in der sie seit hundert Jahren Zeitrechnung im Ewigseits, sechs Monate in unserer Welt, lebte. Langsam schreitet der Roman fort und der Leser bekommt häppchenweise die Ereignisse serviert, die sich vor Nikkis Nährung ereigneten. In zwei verschiedenen Zeitsträngen wird Nikkis Geschichte erzählt. Einmal erfährt der Leser, was sich in der Vergangenheit ereignete und dann was im Moment passiert. Die vergangenen Ereignisse erklären, was Nikki zu dem Entschluss trieb, mit Cole die Welt zu verlassen, ohne sich Gedanken um die daraus folgenden Resultate zu machen. Die jetzigen Momentaufnahmen erzählen davon, wie Nikki wieder in die Welt zurückfindet und versucht wieder Fuß im Leben zu fassen. Dramatisch dabei, Nikki hat nur sechs Monate, bevor ihr das Schicksal anderer Spender droht, das endgültige Ende in den Schatten der Tunnel.
Obwohl „Ewiglich“ sich an der griechischen Mythenwelt orientiert kommt dieses Thema doch zu kurz, Leser, die sich hier erhoffen, mehr aus diesen Sagen zu erfahren, dürften enttäuscht werden. Der Mythos um Orpheus und Eurydike wird zwar angeschnitten, dies aber nur minimal.

Erzählt wird „Ewiglich – Die Sehnsucht“ aus der Perspektive Nikkis, so wird auch nur das offenbart, was Nikki uns Lesern in diesem Moment erzählen will. Dem Leser kann es so manches Mal zu langsam gehen und er möchte Nikki anschieben, um eine Lösung zu finden, die Nikki vor dem Ende rettet. Brodi Ashton lässt ihre Leser zappeln, erst nach über der Hälfte des Romans scheint Nikki „wach“ zu werden und um ihr Leben wirklich kämpfen zu wollen. So kommt es, dass die Leser immer mal wieder meinen, jetzt, jetzt passiert etwas, aber just in dem Moment verlangsamt sich das Tempo wieder. Die Autorin nutzt so einen Spannungsbogen, der die Leser fast schon foltert, gerne würde man in den Roman springen und den Protagonisten helfen, eine Lösung zu finden. So fiebert der Leser mit, ohne dass die Spannung sich in einem oberen Level hält, eine Kunst, die nicht jeder Autor zu beherrschen vermag und die dieses Buch zu etwas Besonderem macht. So baut sich der Roman langsam auf und lässt seine Leser traurig zurück, den zweiten Teil kann man daher kaum erwarten.

Die Darsteller betreten die Bühne wie unbeschriebene Blätter, erst langsam füllen sich diese. Anfangs weiß man rein gar nichts von diesen Figuren und nach und nach füllen sie sich mit Leben. Relativ schnell wird deutlich wer zu den „Guten“ und wer zu den „Bösen“ gehört, leider bleiben die Figuren trotzdem vorerst recht blass, etwas was sich allerdings in den weiteren Bänden dieser Trilogie geben könnte.

Nikki ist zerbrochen, nicht nur an ihrer Erfahrung im Ewigseits, auch an dem, was ihr in den Monaten vor ihrer schwerwiegenden Entscheidung wiederfahren ist. Der eindeutig romanische Charakter ist Jack, er bringt das meiste Gefühl mit in diese Story und ist ein wahrer Sympathieträger. Während Cole, ein rücksichtsloser Ewiglicher, perfekt den Gegenspieler darstellt.

_Autorin_

Brodi Ashton studierte Journalismus an der Universität Utah und erwarb einen Master im Fach Internationale Beziehungen an der London School of Economics. Sie ist Mutter von zwei Söhnen, lebt mit ihrer Familie in Utah und erzählt über sich, ihr Leben und das Abenteuer, Autorin zu sein, in ihrem Blog [brodiashton.blogspot.com]http:// brodiashton.blogspot.com Die Trilogie „Ewiglich“ ist ihre erste Buchveröffentlichung für junge Erwachsene, „Ewiglich die Sehnsucht“ der erste Teil davon. Die Geschichte ist von der griechischen Mythologie um Persephone, Tochter des Zeus und der Demeter, inspiriert, jedoch in einer modernen Highschool angesiedelt.

_Fazit_

„Die Sehnsucht“ ist ein solider Auftakt der „Ewiglich“-Trilogie. Zwar sind durchaus Schwächen zu verzeichnen, aber der ungewöhnliche Plot lässt dieses verzeihen. Ungewöhnlich ist die Art der Autorin Brodi Ashton Spannung zu erzeugen, ungewöhnlich aber dennoch genial. Gefühlvoll, traurig und dramatisch ist, was in Erinnerung bleibt und starke Neugier, wie es mit Nikki, Jack und auch Cole weitergeht. Der Wettlauf gegen die Zeit hat begonnen!

|Gebundene Ausgabe: 379 Seiten
ISBN-13: 978-3789130403
Vom Verlag empfohlenes Alter: 14 – 17 Jahre
Originaltitel: EVERNEATH|
[www.oetinger.de]http://www.oetinger.de

Shaw, Ali – Mädchen mit den gläsernen Füßen, Das

|Die Begegnung mit ihm war wie eine Kollision gewesen und sie hatte gewusst, dass sie ihr Leben lang genau danach gesucht hatte: mit solcher Wucht mit einem anderen Menschen zusammenzuprallen, dass sie für einen Moment mit ihm verschmolz.|

_St. Hauda’s Land ist eine karge_ und doch magische Inselgruppe mit wundersamen Lebewesen und einsiedlerischen Bewohnern. Ida hat hier, nach dem Ende einer Beziehung, Urlaub gemacht und kehrt nun zurück. Sie sucht Antworten und den rätselhaften Henry Fuwa, von dem sie sich eben diese Antworten erhofft. Denn eine merkwürdige Veränderung geht mit ihr vor und einzig Henry Fuwa, den sie während ihres Urlaubes kennenlernte, verspricht dem Geheimnis auf den Grund gehen zu können. Eine geheimnisvolle Bemerkung über Glasmenschen stärkt Ida in ihrem Glauben, dass Henry ihr helfen könnte. Denn Ida wird zu Glas!

Doch niemand scheint Henry Fuwa zu kennen. Bei Ihrer Suche trifft Ida den introvertierten Midas, der seine Umgebung anscheinend nur durch das Objektiv seiner Kamera wahrnimmt. Mit ihrem traurigen Schicksal schafft es Ida den Knoten in Midas Herzen zu lösen, aber werden sie auch die immer schneller voranschreitende Verwandlung Idas aufhalten können?

_Kritik_

Mit seinem Debütroman „Das Mädchen mit den gläsernen Füßen“ hat der Autor Ali Shaw einem Roman veröffentlicht, der fernab des Mainstreams von Liebe, Verzweiflung, Vertrauen und auch Trauer erzählt.

Der Erzählstil des Autors besticht durch seine blumigen Beschreibungen und vielen, fast schon poetischen Vergleichen. Getragen von den unterschiedlichsten Emotionen wird dem Leser hier einmal etwas völlig anderes geboten. Bildgewaltige und ausführliche Beschreibungen nehmen ungewöhnlich viel Raum ein, lassen allerdings ein realistisches Bild entstehen und schaffen eine teilweise magische vor allem aber eine sehr melancholische Atmosphäre. Ali Shaw lässt unglaublich lebendige Bilder entstehen die Tiefe haben. Der Autor hat viele ungewöhnliche und ansprechende Ideen, die er in seinem Roman umsetzt. Da wären Quallen, die für Feuerwerke im Meer verantwortlich sind, niedliche Ochsenmotten und gläserne Menschen, die am Grund eines Sees liegen. Leider werden diese „Wunder“ nur am Rande behandelt und irgendwann fragt der Leser sich, welchen Sinn und Grund diese magische Wesen für den Roman und seine Handlung haben. Denn eigentlich geht es mehr um die eigenbrötlerischen Menschen, vor allem Midas, die St. Hauda’s Land bewohnen. In verschiedenen Handlungssträngen, die in den Zeiten hin und her springen, geht es hauptsächlich um Midas Kindheit und Jugend und sein stark gestörtes Verhältnis zu seinem Vater. Ständige Rückblenden und Perspektivenwechsel lassen der Handlung in der Gegenwart kaum Raum, erklären aber so, wie Midas und andere Figuren zu dem wurden, was sie sind. Der Fantasyanteil ist daher verschwindend gering und die magischen Wesen sollten als reine Dekoration angesehen werden, mehr sind sie nicht. Dennoch hat der Autor einen einzigartigen Plot geschaffen, der davon erzählt wie tiefe Wunden aus der Vergangenheit geheilt werden und dass jede Sekunde des Lebens genossen werden sollte, allzuschnell könnte dieses enden.

Erzählt wird die Geschichte um Midas und Ida aus der Perspektive einer beobachtenden Person. Rückblickend erzählt uns dieser Beobachter, was sich in den verschiedenen Zeitspannen ereignet hat. Der Fokus springt dabei zwischen verschiedenen Personen hin und her, dies kann schon mal verwirren. Gerade deshalb lernt der Leser so aber die unterschiedlichsten Charaktere kennen. Überraschenderweise erfährt der Leser von Ida am wenigsten.

Obwohl der Roman wirklich zu fesseln weiß, kommt kaum Spannung auf, hier wird hauptsächlich auf Emotionen gebaut. So wird der recht unvorbereitete Leser mit Emotionen wie Hass, Verzweiflung, Liebe, Freude und Trauer konfrontiert. Wer einen Fantasytitel erwartet hat, wird daher nicht schlecht staunen. Aber gerade dies macht den Roman aus.

Jeder Darsteller hat hier sein Päckchen zu tragen und der Autor lässt uns Leser bis auf den Grund der Seele schauen. Alle Darsteller zusammen machen die Geschichte zu etwas Besonderem.

Der Hauptdarsteller ist eindeutig Midas, ein Mensch, der die Welt hauptsächlich durch das Objektiv seiner Kamera wahrnimmt. Für Fotos lebt er. Schaut man dann in die Seele des jungen Mannes offenbart sich en Mensch, der keine Nähe zulassen kann und sein Herz verschließt. Nach und nach erfährt der Leser, warum er sich so entwickelte.

Ida ist das genaue Gegenteil von Midas und bemüht sich den Knoten in Midas Herzen zu lösen, etwas was Midas ihr sehr schwer macht. Dies und die Tatsache, dass sie langsam aber sicher zu Glas wird, könnte Ida verzweifeln lassen.

Eine bedeutende Rolle spielt auch noch Carl, er war zu Jugendzeiten sehr verliebt in Idas Mutter und hat nie loslassen können. Selbst dann nicht als Idas Mutter starb. Ida sieht in ihm eine Art Onkel, aber ist dies auch das, was Carl für sie sein möchte?

Im Laufe des Romans entschlüsseln sich die verschiedenen Beziehungen zwischen den so unterschiedlichen Charakteren.

Die Aufmachung des Romans ist ein wahrer Eyecatcher. Der silberfarbene Schnitt und das in gleicher Farbe gehaltene Lesebändchen sind für sich schon etwas Besonderes. Die Gestaltung des Covers passt absolut zum Plot, etwas düster und doch irgendwie wunderschön. Jedes Kapitel zeigt am Anfang florale Dekoration, die einfach nur schön anzusehen ist.

_Autor_

Ali Shaw wurde 1982 geboren und wuchs in einer kleinen Stadt in Dorset, Großbritannien, auf. Nach seinem Abschluss in englischer Literatur an der Universität von Lancaster arbeitete er als Buchhändler und in einer Bibliothek in Oxford. Sein Debüt „Das Mädchen mit den gläsernen Füßen“ war ein großer Überraschungserfolg und wurde in 18 Sprachen übersetzt. Gerade hat Ali Shaw seinen zweiten Roman beendet.

_Fazit_

Ali Shaws Roman „Das Mädchen mit den gläsernen Füßen“ berührt, daran ist nicht zu rütteln. Die eingestreuten Fantasyelemente wirken, trotz ihrer Originalität, jedoch völlig fehl am Platze. Leser, die ein Fantasybuch erwarten, werden definitiv enttäuscht sein. Wer sich allerdings auf eine poetische, emotionale Geschichte mit Tiefgang einlassen wird, hat die Chance hier ein wahres Kleinod zu entdecken.

Ali Shaw hat einen eindrucksvollen Debütroman geschrieben, der gefühlsbetonten Tiefgang hat, mit wunderschönen Bildern aufwartet und tief in die Seelen seiner Darsteller blicken lässt.

|Gebundene Ausgabe: 400 Seiten
ISBN-13: 978-3839001318
Orginaltitel: The Girl with Glass Feet|
[www.script5.de]http://www.script5.de

Luhn, Usch – Nele und die neue Klasse (Nele 1)

_|Nele|:_

Band 1: _“Nele und die neue Klasse“_
Band 2: „Nele auf dem Ponyhof“
Band 3: „Nele und die Geburtstagsparty“
Band 4: „Nele und die wilde Bande“
Band 5: „Nele geht auf Klassenfahrt“
Band 6: „Nele und der indische Prinz“

Obwohl Nele sich in ihrem neuen Zuhause auf Burg Kuckuckstein pudelwohl fühlt, hat sie doch ein bisschen Bammel vor dem ersten Tag in der neuen Klasse. Dann aber lernt sie die fröhliche Quasselstrippe Tanne kennen, und weiß, dass sie eine tolle neue Freundin gefunden hat. Kann da der erste Schultag wirklich so schlimm werden? Ja, sogar noch schlimmer: Bereits vor der ersten Stunde gerät sie in Streit mit der fiesen Josefine und plötzlich passieren Nele lauter schreckliche Missgeschicke … (Verlagsinfo)

_Kritik_

Die Autorin Usch Luhn hat mit Nele einen ansprechenden Charakter geschaffen, der die Zielgruppe der sieben bis zehn Jahre alten Mädchen anspricht.

Mit einem leicht zu lesenden Erzählstil, der durch prägnante Sätze auch für Leseanfänger leicht nachvollziehbar ist, wird der Zielgruppe Rechnung getragen. Geeignet ist „Nele“ daher schon für Erstleser ab der zweiten Klasse, wird aber auch von etwas älteren Mädchen noch angenommen. Viele Aspekte, die für jüngere Mädchen nachvollziehbar sind, wie beispielsweise ein nerviger Bruder und eine enge Mädchenfreundschaft werden durch das Leben in einer echten Burg und den verrückten Papagei „Plemplem“ aufgefrischt. Aber nicht nur Friede, Freude, Eierkuchen machen Neles Leben aus, sie muss auch Neid auf ihr Talent beim Sport und Streiche ihrer Mitschüler ertragen.
Auf detaillierte Beschreibungen der Figuren wird verzichtet, dies ist allerdings auch nicht nötig, da diese direkt auf dem Umschlaginnenseiten vorgestellt werden. Schöne Zeichnungen zeigen die Darsteller und diese werden hier kurz vorgestellt. Auch Umgebung und die Burg, auf der es spuken soll, werden durch Illustrationen von Franziska Harvey bildlich gemacht. Der Text bezieht sich somit ausschließlich auf die altersgerechte Handlung. Ansprechende Dialoge und ein schlichter Sprachstil fördern so schon das erste selbstständige Lesen.

Aus der Perspektive eines Erzählers werden die Abenteuer von Nele und ihren Freunden erzählt. Dabei konzentriert sich Usch Luhn auf Nele und ihre Sicht der Dinge.

Fröhlich frech und optimistisch kommt die liebenswerte Darstellerin daher. Junge Mädchen können sich spielend mit der ansprechenden Figur identifizieren. So ist ein Charakter geschaffen worden, der die Zielgruppe durch einen wichtigen Lebensabschnitt begleiten kann. Auch Neles Familie und Freunde sind authentisch und ansprechend konzipiert. Für den nötigen Witz sorgt der Papagei „Plemplem“, der die Familie auf Trab hält.

Die Aufmachung des Buchs ist altersgemäß. Auf dem Cover sind die Hauptdarsteller abgebildet und der Titel durch eine niedliche Schreibweise, die durch freche rote Punkte unterstrichen wird, fällt der Titel ins Auge. Nicht nur auf den Umschlaginnenseiten befinden sich die Illustrationen von Franziska Harvey, auch der Text wird immer wieder von diesen aufgelockert. Interessant sind die langen Kapitelüberschriften, die einen Teil des Kommenden vorwegnehmen, dabei aber die Neugier schüren.

_Autorin_

Usch Luhn kommt aus der Steiermark und lebt abwechselnd in Berlin und am Wattenmeer in Ostfriesland. Sie ist Kommunikationswissenschaftlerin, unterrichtet an einer Filmschule und schreibt eigene Filmdrehbücher sowie Kinder- und Jugendbücher.

_Das meint die Zielgruppe_

Mir hat das Buch „Nele und die neue Klasse“ sehr gut gefallen. Nele ist lustig, sportlich und gibt nicht auf, das gefällt mir. In kurzer Zeit hatte ich das Buch durchgelesen und möchte unbedingt mehr von Nele, der Burg, Tanne und dem Gespenst Graf Kuckuck lesen. Am Ende wird sogar noch gezeigt, wie man tolle Freundschaftsbänder macht. Wer gerne lustige und spannende Bücher liest, dem würde ich dieses Buch empfehlen. |(Cèline, 10 Jahre)|

|Gebundene Ausgabe: 128 Seiten
ISBN-13: 978-3570139516
Vom Hersteller empfohlenes Alter: 8 – 10 Jahre|
[www.randomhouse.de/cbjugendbuch]http://www.randomhouse.de/cbjugendbuch

Young, Moira – Entführung, Die (Dustlands 1)

_|Dustlands|:_

Band 1: _“Die Entführung“_
Band 2: „Rebel Heart“ (2012, noch ohne dt. Titel)

_Durch die Wüste und über die Berge:_ In einer Welt nach unserer Zeit kämpft eine junge Frau um die Befreiung ihres Zwillingsbruders – und für die Freiheit eines ganzen Landes.

Die 18-jährige Saba lebt sehr abgeschieden mit ihrem Vater, ihrem Zwillingsbruder Lugh und ihrer kleinen Schwester Emmi in einer extrem kargen Einöde am Silverlake – bis eines Tages vier bewaffnete Reiter auftauchen, um den Bruder zu entführen. Saba schwört, Lugh zu finden und zu befreien. Dazu muss sie ihr Zuhause verlassen, eine Wüste durchqueren und viele Gefahren überstehen. Sie wird gefangen genommen und verwundet. Auf ihrem abenteuerlichen Weg lernt sie die Welt jenseits des Silverlake kennen: Ein wüstes Land, in dem es keine Zivilisation mehr gibt, keine Bücher mehr, keine normalen Verkehrsmittel. Es wird von einem verrückten König und seinen Soldaten beherrscht, die die Bevölkerung mit einer Droge in Schach halten. In Hopetown muss Saba in der Arena kämpfen, aber sie trifft dort auch auf einen Mann, der sie liebt, und eine Truppe von Rebellinnen, die sie unterstützen. Doch kann sie ihnen wirklich trauen? (Verlagsinfo)

_Kritik_

Dystopien erobern den Buchmarkt im Sturm, so auch |Dustlands| von Moira Young. Im ersten Band „Die Entführung“ lernen wir Leser eine neue Welt und ihre Bewohner kennen.

Rau ist der Erzählstil der Autorin zu nennen. Unverblümt und direkt werden wir Leser direkt von Saba angesprochen, die uns ihre Geschichte aus der eigenen Perspektive erzählt. Die Autorin hat ihrer Protagonisten eine Sprache gegeben, die perfekt zu Saba passt und uns Lesern schnell begreiflich macht, wie Saba ist. Auffällig ist das Fehlen der finalen Konsonanten, „ich renne“ wird so zu „ich renn“, „ich trete“ zu „ich tret“ usw., dies unterstreicht zwar Sabas Natur vortrefflich aber manches Mal nervt es beim Lesen auch etwas. Als wirklich störend kann dagegen empfunden werden, dass Anführungszeichen bei den Dialogen komplett weggelassen wurden. So kann es vorkommen, dass ein Dialog gelesen wird, aber nicht oder erst spät als solcher erkannt wird. So verwirrt es schnell und immer mal wieder muss beim Lesen noch mal ein Abschnitt zurückgegangen werden, um das Geschriebene richtig zu interpretieren. Während Saba uns von ihrer Geschichte erzählt, lässt sie vor unseren Augen eine Welt entstehen, trotz ihrer rauen Sprache vermag sie es, eine Welt mit ihren Worten zu zeichnen, die die Leser sich bildlich vorstellen können. Diese Welt beeindruckt, grüne Wälder, die oasengleich brachliegendes Land und Wüsten ablösen, eine zweifelhafte Stadt und vieles mehr darf der Leser hier entdecken.

Der postapokalyptische Plot bietet, neben der Suche nach dem entführten Lugh, jede Menge emotionsgeladene Action, Charaktere, die sich glaubwürdig weiterentwickeln und auch so manche Überraschung. Natürlich darf die Liebe auch nicht fehlen und so trifft Saba auf Jack, den sie allerdings anfangs eher als Hindernis in ihrem Vorhaben sieht. Fragen, die sich innerhalb der Handlung auftun werden, zum Ende hin geklärt und so kann „Dustlands“, obwohl als Reihe angelegt, gerne auch als einzelner Titel gelesen werden. Leser, die sich allerdings von der ungewöhnlichen Schreibweise und der Geschichte in den Bann ziehen lassen, werden den zweiten Teil um Saba und ihre Familie kaum erwarten können.

Selbstverständlich ist „Dustlands – Die Entführung“ spannend, so spannend, dass die Leser das Buch kaum aus der Hand legen können. Schon auf den ersten Seiten wird ein Spannungsbogen aufgebaut, der sich bis zur letzten Seite fast nur nach oben hin entwickelt. Der schnelle, oftmals abgehackte Sprechstil unterstreich die Spannung und so fliegt der Leser durch die Seiten intensiver, fast spürbarer Emotionen.

Auch die Charakterbildung ist gelungen. Saba, keinesfalls durchgehend sympathisch, besticht durch eine authentische Entwicklung. In ihrem Fokus liegt ihr Zwillingsbruder Lugh, für den Saba alles tun und riskieren würde. Dagegen hegt sie fast nur negative Gefühle ihrer kleinen Schwester Emmi gegenüber. Saba macht Emmi dafür verantwortlich, dass ihre Mutter bei der Geburt starb und behandelt Emmi erst einmal dementsprechend schlecht. Mit nur einem Ziel vor Augen, verpasst Saba so manches Mal fast, dass es außerdem noch anderes gibt, das ebenfalls von Bedeutung ist. Durch das harte Leben, das Saba kennt, ist sie dementsprechend hart und der Meinung, dass nur Lugh wichtig für ihre Existenz ist. Aber Saba entwickelt sich zum Positiven. Auch wenn es lediglich ihr großes Ziel ist, Lugh zu retten, wird doch klar, dass sie ein Gewissen hat und in der Lage ist, ihren Fokus zu erweitern. Mit Ecken und Kanten ist Saba eine sehr glaubwürdige Darstellerin.

Eine besondere Darstellerin ist Emmi, trotzdem sie eine Nebenfigur ist, bleibt Emmi nachhaltig in Erinnerung. Trotz ihres kindlichen Alters von gerade mal neun Jahren beweist sie eine Stärke und ein Durchhaltevermögen, das vergleichbar ist mit dem ihrer Schwester Saba. Trotz des lieblosen Verhaltens ihrer Schwester begibt Emmi sich in Gefahren, um Saba zu beweisen, dass sie ihrer Liebe wert ist.

Sehr schwach und blass ist Lugh gezeichnet, Saba lobt ihn zwar in unendliche und unerreichbare Höhen, aber ist er auch wirklich dieser „Gott“, für den Saba ihn hält? Leider wird diese Frage nicht geklärt.

Sonst ist bei den Figuren nichts zu meckern, ob nun Neben- oder Randfigur, alle sind ausreichend beschrieben und hinterlassen zumeist einen positiven Eindruck. Selbst die zwielichtigen Gegenspieler Sabas, wenn auch nur am Rande vorkommend, sind nachvollziehbar.

Die Aufmachung von „Dustlands“ ist wirklich passend. Zu sehen ist ein Mädchen, das durch eine Wüste läuft. Diese Stimmung wurde sehr gut umgesetzt. Besonders toll ist: Nimmt der Leser den Schutzumschlag ab, sieht er dasselbe, lediglich die Prägung fehlt.

_Autorin_

Moira Young, geboren und aufgewachsen in British Columbia im Westen Kanadas, trat als Schauspielerin und Opernsängerin in Kanada und Europa auf. Heute lebt und arbeitet sie als freie Autorin in Bath, England. „Dustlands – Die Entführung“ ist ihr erster Roman.

_Fazit_

Als ich den Klappentext zu Dustlands – „Die Entführung“ gelesen habe, dachte ich erst: „Oh nein – eine Hommage auf die |Tribute von Panem|“. Die Erwähnung auf eine Arena, in der Saba kämpfen muss, lies diesen Schluss zu. Ich habe mich geirrt, „Dustlands“ ist anders und steht auf eigenen Beinen.

Die Autorin Moira Young hat eine faszinierende, aber auch grausame Welt geschaffen, in der Überleben kein Kinderspiel ist. Überzeugende Charaktere und der postapokalyptische Plot überzeugen auf ganzer Linie.

Hier wird den Lesern alles geboten was ein ansprechendes Lesevergnügen garantiert, atemberaubende Spannung, nervenaufreibende Action, eine glaubwürdig eingesponnene Romanze und ein emotionsgeladenes Abenteuer.

|Gebundene Ausgabe: 449 Seiten
ISBN-13: 978-3841421425
Vom Hersteller empfohlenes Alter: 14 – 15 Jahre
Originaltitel: Blood Red Road|
[www.fischerverlage.de]http://www.fischerverlage.de

Unsere Rezension zur Hörbuch-Ausgabe: [„Dustlands – Die Entführung“ (Lesung)]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7581

Gidwitz, Adam – Eine dunkle und GRIMMige Geschichte

_Es war einmal …_ eine Zeit, in der waren Märchen richtig, richtig toll.
Was nun folgt, ist ein Märchen.
Ein Märchen?, wirst du vielleicht denken. Märchen sind doch Kinderkram!
Doch in diesem Märchen hüpfen keine kleinen Mädchen mit roten Kappen fröhlich durch den Wald.
Was zwischen diesen Seiten auf sie lauert, ist die wahre Geschichte von Hänsel und Gretel – ein Märchen voller dunkler Zauberer, gefährlicher Hexen und todbringender Drachen.

Dieses Märchen ist vielleicht furchterregend, sicherlich blutig und definitiv nichts für Angsthasen; aber anders als alle anderen Märchen, die du kennst, ist dieses hier wahr. (Verlagsinfo)

_Kritik_

Mit seinem Märchenroman „Eine dunkle und GRIMMige Geschichte“ hat der Autor Adam Gidwitz sich bekannter Märchen angenommen und diese zu einem Gesamtwerk vereint.

In einem schon für junge Leser ansprechenden Erzählstil werden verschiedenen Märchen wie „Der treue Johannes“, „Bruder und Schwester“, „Die drei goldenen Haare“ und viele mehr zu einem Märchen um die Königskinder „Hänsel und Gretel“ vereint. Fließend gehen diese Märchen ineinander über, lediglich die Kapitel trennen diese. Dies ist dem Autor grandios gelungen. Ein klarer Satzbau unterstreicht die Lesbarkeit, auch schon jüngere Leser dürften hier keine Probleme bekommen. Wobei die Altersempfehlung recht tief angesetzt ist, in Anbetracht der teilweise sehr grausamen Handlung, wäre es deutlich besser gewesen, hier eine Empfehlung ab 12 Jahren auszusprechen. Bildreich werden die Abenteuer der Geschwister erzählt und auch Humor kommt trotz der düsteren Grundstimmung nie zu kurz. Die abwechslungsreiche Geschichte zieht die Leser schnell in den Bann. Ähnlichkeit zu den bekannten Märchen ist dabei durchaus gegeben, allerdings nicht in der romantisch verspielten Art. Düster und grausam sind die Erlebnisse der Hauptdarsteller, die durch einen Erzähler wiedergegeben werden. Zum Ende der Geschichte bleiben keine Fragen mehr offen, mit dem letzten Satz kann das Buch zugeklappt werden und zurück bleibt das Gefühl etwas Einzigartiges gelesen zu haben.

Die Art wie hier das Märchen wiedergegeben wird ist schon etwas Besonders. Im Großen und Ganzen wird die Geschichte erzählt, allerdings immer wieder durch fett gedruckte Passagen unterbrochen in der sich die erzählende dritte Person direkt an die Leser wendet und auch mal vor den folgenden Ereignissen warnt. Anfangs können diese Passagen zwar verwirren und auch die Leser aus den Ereignissen reißen, im Laufe der Geschichte machen diese den Reiz der Erzählung dann aber mit aus.

Spannend ist „Eine dunkle und GRIMMige Geschichte“ allemal. Anfangs sanft aufbauend erlebt dieser Roman immer neue Höhepunkte. So wird der Leser schnell von den Abenteuern mitgerissen und blättert fieberhaft die Seiten um, einfach um zu erfahren wie es mit den Kindern Hänsel und Gretel weitergeht und welche Gefahr als Nächstes auf die Darsteller zukommt.

Die Figurenzeichnung ist dem Autor wirklich hervorragend gelungen. Die Leser treffen hier auf eine Fülle liebenswerter, skurriler, Furcht einflößender, mutiger und reizvoller Charaktere. Obwohl den meisten Lesern diese Figuren bekannt sein dürften, entdeckt man immer wieder Seiten an den Darstellern, die man den üblichen Märchenfiguren nicht zugetraut hätte.

Die Aufmachung des Romans ist gelungen. Auf dem Schutzumschlag ist ein düsterer Scherenschnitt zu sehen, der direkt klarmacht, dass es sich hier keinesfalls um ein niedlich romantisches Märchen handelt. Schon beim ersten Betrachten wird klar, dass grausame Handlungen eine Rolle spielen. Auch die Gestaltung der einzelnen Kapitel ist wirklich schön anzusehen. Hier zeigen sich wieder Scherenschnitte, die direkten Bezug auf das Folgende zeigen.

_Autor_

Adam Gidwitz verbrachte seine Kindheit in Baltimore, USA. Heute lebt er in Brooklyn, New York und unterrichtet größere und nicht ganz so große Kinder an der Saint Ann’s Grundschule. Adam schreibt nur über Dinge, die er selbst erlebt hat. All die dunklen und grimmigen Gefahren, in die Hänsel und Gretel in diesem Buch geraten, sind auch Adam passiert. Und sie passieren wahrscheinlich jedem, der einmal ein Kind war.

_Fazit_

Anders ist die Geschichte, die uns Adam Gidwitz erzählt, anders, aber auch irgendwie glaubwürdiger als die romantisch verklärten Märchen, die wir gerne unseren Kindern vorlesen. Selbstverständlich eignet sich „Eine dunkle und GRIMMige Geschichte“ keinesfalls für die Unterhaltung kleiner Kinder, dafür ist diese definitiv zu brutal. Für Jugendliche und Erwachsene, die Märchen allerdings einmal anders erzählt bekommen möchten, ist dieser Roman perfekt.

Mir hat die düstere Geschichte auf jeden Fall Spaß gemacht! Wer Märchen liebt, sollte sich „Eine dunkle und GRIMMige Geschichte“ auf keinen Fall entgehen lassen.

|Gebundene Ausgabe: 256 Seiten
ISBN-13: 978-3760783666
Vom Hersteller empfohlenes Alter: 10 – 12 Jahre
Originaltitel: A Tale Dark & Grimm|
http://www.arsedition.de

Home

Veronica Roth – Die Bestimmung (Die Bestimmung 1)

Die Reihe:

Band 1: „Die Bestimmung“
Band 2: „Tödliche Wahrheit“
Band 3: „Letzte Entscheidung“

Altruan – die Selbstlosen. Candor – die Freimütigen. Ken – die Wissenden. Amite – die Friedfertigen. Und schließlich Ferox – die Furchtlosen …

Fünf Fraktionen, fünf völlig verschiedene Lebensformen sind es, zwischen denen Beatrice, wie alle Sechzehnjährigen ihrer Welt, wählen muss. Ihre Entscheidung wird ihr gesamtes zünftiges Leben bestimmen, denn die Fraktion, der sie sich anschließt, gilt fortan als ihre Familie.

Veronica Roth – Die Bestimmung (Die Bestimmung 1) weiterlesen

William Corlett – Die Stufen im Kamin (Das Haus des Magiers 1))

Das Haus des Magiers:

Band 1: „Die Stufen im Kamin“
Band 2: „Die Tür im Baum“
Band 3: „Der Tunnel hinter dem Wasserfall“
Band 4: „Die Brücke in den Wolken“

Inhalt

Für William, Mary und Alice ist Weihnachten dieses Jahr kein gewöhnliches Weihnachtsfest. Da ihre Eltern durch ihre Arbeit im Ausland sind, verbringen die Geschwister ihre Winterferien im Golden House bei ihrem Onkel Jack und dessen schwangerer Freundin.

William Corlett – Die Stufen im Kamin (Das Haus des Magiers 1)) weiterlesen

Flegel, Sissi – Schneeballflirt und Weihnachtszauber

_Inhalt_

Katinka hat dieses Jahr keine Lust auf Weihnachten, denn sie hat Liebeskummer und außerdem musste sie die in der Schule wegen schlechter Noten die Klasse noch mal wiederholen. Da weiß sie ganz genau, dass bei dem Familienfest ihre Tante nur auf ihr rumhacken wird. Auch ihre Cousine Melli will Weihnachten nicht zu Hause feiern, weil ihr Vater eine neue Freundin hat, die mitfeiern soll. Darauf hat sie so gar keine Lust. Also beschließen beide, Geld zu verdienen, indem sie selbstgebastelte Strohsterne in der Stadt verkaufen und Mundharmonika spielen. Mit dem Geld wollen sie über Weihnachten nach Berlin fahren. Doch als Katinka in der Stadt steht und auf der Mundharmonika trällert, bekommt sie Konkurrenz. Ein Junge in ihrem Alter stellt sich neben sie und fängt an Trompete zu spielen. Zuerst ist Katinka sauer, aber nach ein paar Tagen beschließen sie im Team zu arbeiten, ohne zu ahnen, welche Überraschung das Weihnachtsfest für beide bereithält …

_Kritik_

„Schneeballflirt und Weihnachtszauber“ von Sissi Flegel ist eine tolle Liebesgeschichte für Teenager. Das Buch ist in 24 Kapitel eingeteilt, die hinter verschlossenen Seiten versteckt sind. Es wird immer nur ein Kapitel pro Tag gelesen. Es ist sozusagen ein Adventskalender.

Die Kapitel sind nicht allzu lang und enden meistens an einer spannenden Stelle, so dass man neugierig ist, wie es weitergeht. Die Geschichte wird aus der Sicht der Protagonistin Katinka erzählt. Der Schreibstil ist einfach und verständlich, die Sätze flüssig zu lesen. Es ist eine typische Liebesgeschichte für Jugendliche.

Katinka ist dem Leser auf Anhieb sympathisch. Sie ist ein junges Mädchen, das am Anfang ihres Teenagerlebens steht. Sie ist gerade von ihrem letzten Freund verlassen worden und ziemlich traurig. Sie hat durch die Beziehung die Schule vernachlässigt und ist auch noch sitzengeblieben. Hier erkennt man deutlich die Problematik, mit der viele Jugendliche zu kämpfen haben. Die erste Liebe beflügelt und man denkt an nichts anderes mehr. Die Schule ist nicht mehr wichtig. Die Eltern nerven und geben blöde Ratschläge, die man nicht hören will. Und danach kommt das böse Erwachen und der Herzschmerz. Diesen will Katinka nun loswerden und beschließt das bevorstehende Weihnachtsfest nicht wie üblich mit ihrer Familie, sondern in Berlin in einem Jugendhotel zu verbringen. Dafür braucht sie aber Geld. Sie verkleidet sich als Engel und spielt auf dem Marktplatz Mundharmonika. Leider hat sie nicht mit Konkurrenz gerechnet. Flori ist in ihrem Alter und spielt Trompete. Erst zicken sich die beiden etwas an, bis sie sich arrangieren. Und so entwickelt sich eine kleine Romanze, die noch etliche Probleme birgt.

Die Nebenrollen in der Geschichte sind ebenfalls ansprechend konzipiert und werden ausführlich beschrieben. Man kann sich viele Szenen bildhaft vorstellen und taucht schnell in die Story ein. Man bekommt einen guten Einblick in das Gefühlsleben eines Teenagers, sodass das Buch für das angegebene Lesealter (12 – 15 Jahre) passend ist.

_Autorin_

Sissi Flegel hat alles erlebt, was man erleben muss, um Kinder- und Jugendbücher zu schreiben. Sie kommt aus einer Großfamilie, ging auf ein Mädcheninternat, studierte Sprachen und arbeitete als Lehrerin, bis sich ihre Erfahrungen verselbstständigten und in Büchern materialisierten. Ihre witzigen Mädchenbücher sind Bestseller und ihre Fangemeinde wächst ständig. Um näher an den Alltag zu kommen, entstehen ihre Mädchenbücher meistens vor Ort.

_Fazit_

„Schneeballflirt und Liebeszauber“ von Sissi Flegel ist eine für Jugendliche durchaus lesenswerte Geschichte. Dennoch finde ich, dass sie keinen überaus herausstechenden und fantasievollen Inhalt oder Höhepunkt hat. Die Story verläuft gradlinig und ist vorhersehbar. Das Besondere an dem Buch ist aber, dass es quasi ein Adventskalender ist und die Seiten verschlossen sind. So liest man pro Tag nur einen Teil der Geschichte. Das macht die ganze Sache für einen Jugendlichen natürlich besonders spannend und es ist mal eine andere Art des Adventskalenders, der nicht aus Schokolade besteht.

|Gebunden: 296 Seiten
ISBN-13: 978-3570153147|
[www.cbj-verlag.de]http://www.cbj-verlag.de

Cast, P. C. und Kristin – Geweckt (House of Night 8)

_|House of Night|:_
Band 1: [„Gezeichnet“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6374
Band 2: [„Betrogen“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6277
Band 3: [„Erwählt“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6550
Band 4: [„Ungezähmt“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6755
Band 5: [„Gejagt“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6949
Band 6: [„Versucht“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7133
Band 7: [„Verbrannt“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7274
Band 8: _“Geweckt“_
Band 9: „Bestimmt“ (Mai 2012)

_Was ist stärker: Die Bande der Freundschaft oder die Fesseln der Liebe?_

Neferet, die Hohepriesterin des House of Night in Tulsa, hat Rache geschworen an Zoey. Dabei ist der unsterbliche Kalona nur eine der Waffen, die sie einsetzen will. Doch Zoey hat Zuflucht bei Königin Sgiach auf der Isle of Skye vor der Küste Schottlands gefunden. Dort müssen sie und ihr Krieger Stark erst einmal wieder zu Kräften kommen. Außerdem möchte Sgiach sie zu ihrer Nachfolgerin ernennen. Warum soll sie also wieder nach Tulsa und zum House of Night zurückkehren? Nach dem Tod von Heath ist sowieso nichts mehr so wie früher. Und auch die Beziehung zu Stark könnte nicht mehr das sein, was sie einmal war. (Verlagsinfo)

_Kritik_

Mit „Geweckt“ veröffentlichen die Autorinnen P. C. und Kristin Cast bei |FJB| den bereits achten Teil ihrer „House of Night“-Serie. Die Geschichte beginnt direkt im Anschluss an die Begebenheiten aus dem siebten Teil „Verbrannt“.

Durch den gewohnt jugendlichen Schreibstil der Autorinnen fällt es leicht, der Geschichte zu folgen. Verständlich und dennoch ausdrucksstark beweisen die Autorinnen wieder einmal ihr erzählerisches Talent. War es in den ersten Bänden teilweise etwas zu viel des „Jugendlichen“, wird nun ein goldener Mittelweg gefunden, der sich aus sehr jugendlich gehaltenen Dialogen und einer ansprechenden Erzählung der Handlung zusammensetzt. Nach den Ereignissen, die vorwiegend auf der Isle of Skye spielten, geht es für die Jungvampyre zurück nach Tulsa, wo Neferet auf die Freunde wartet. Schreckliche Taten werfen ihre Schatten auf die Freunde. Somit wird unter anderem die düstere Grundstimmung nochmals verstärkt und unbeschreibliche Trauer spielt eine immer größere Rolle bei den jungen Vampyren. P. C. und Kristin Cast verstehen es geradezu meisterlich, ihren Plot immer weiter auszubauen und auch nach dem achten Teil der beliebten Serie keine Langeweile aufkommen zu lassen. Besonders faszinierend wirken die Beschreibungen der Isle of Skye, diese wirkt geradezu magisch mit ihren wunderschönen Orten, die der Leser sich schnell bildlich vorstellen kann. An romantischen Orten blitzt da geradezu ein Sonnenstrahl in die düstere Geschichte. Tulsa dagegen wirkt weiterhin düster, was hervorragend zu den dort spielenden Ereignissen passt. Auch für Überraschungen sorgen die Autorinnen immer wieder gerne und das überraschende Ende des Romans weckt die Neugier auf die nächsten Teile um Zoey und ihrer Freunde.

Der Roman beginnt auf der Isle of Skye, wo die Vampyre noch etwas Ruhe finden, dies vermittelt auch der Spannungsbogen, der sich so erst langsam entwickelt. Die Ereignisse in Tulsa ziehen diesen dann aber schnell wieder an und der Leser kann schon mal Mitleid mit den noch so jungen Wesen bekommen. Ruhe finden diese nicht so schnell. Durch wechselnde Perspektiven wird noch zusätzliche Spannung erzeugt, da diese immer an besonders dramatischen Szenen wechseln.

Wieder wird aus verschiedenen Blickpunkten erzählt. Zoey schildert ihre Erlebnisse, Gedanken und Gefühle weiterhin aus ihrer eigenen Sicht. Weiterhin kommen Stevie Rae und Jack zu Wort und nun auch Neferet, Kalona, Rephaim und Stark. Besonders interessant ist die Perspektive der Antipoden, selten bekommt der Leser einen Blick hinter diese Figuren. Bis auf die Perspektive Zoeys werden die Weiteren aus der Sicht eines beobachtenden Dritten erzählt. Dabei schaffen es die Autorinnen, jeder Figur ein eigenes Leben einzuhauchen, sodass diese genau erkennbar sind und der Wechsel der Perspektiven immer nachvollziehbar bleibt. Die Entscheidung nicht mehr alleine aus dem Blickwinkel Zoeys zu erzählen, war das Beste, was der Serie passieren konnte. Der Blickwinkel, den die anderen Charaktere auf das Geschehen haben, bereichert die Geschichte und gibt diesen Darstellern den nötigen Raum sich auszubauen.

Die Darsteller entwickeln sich glaubwürdig und authentisch weiter. Jede Figur reift an den vorangegangenen Ereignissen. Schnell müssen die jungen Protagonisten heranreifen und erwachsen werden, um sich den Gräueltaten der Gegenspieler entgegenzustellen. Auch die Zerrissenheit und Wandlungsfähigkeit mancher Charaktere ist wunderbar glaubwürdig dargestellt.

Farbe und Stil des Covers sind gleichbleibend gestaltet, auf schwarzem Hintergrund sind verschiedene Ornamente durch Spotlack hervorgehoben. Zum ersten Mal ist allerdings ein männliches Model sichtbar. Bei diesem ist davon auszugehen, dass es sich um Rephaim handeln dürfte. Die verschiedenen Kapitel tragen jeweils den Hauptdarsteller als Überschrift, so ist immer klar, wer gerade das Wort führt.

_Autorinnen_

P. C. Cast ist zusammen mit ihrer Tochter Kristin Autorin der „House of Night“-Bestseller. Die beiden sind das erfolgreichste Mutter-Tochter-Autorengespann weltweit. Die Serie »House of Night« hat Millionen von Fans in über 40 Ländern. Die Serie »Mythica« schrieb P. C. Cast ohne ihre Tochter. Sie wendet sich an alle, die dem »House of Night« bereits entwachsen sind. P. C. und Kristin Cast leben beide in Tulsa, Oklahoma.

_Fazit_

Mit dem mittlerweile achten Teil der beliebten Serie um das House of Night beweisen die Autorinnen, dass sie es schaffen, eine fantastische Geschichte entstehen zu lassen. Sei es der abwechslungsreiche und immer reizvollere Plot oder auch die Entwicklung, die die einzelnen Darsteller durchmachen, P. C. und Kristin Cast verstehen es, ihre Leser einzigartig zu unterhalten.

„Geweckt“ ist wieder einmal eine Steigerung zu den vorangegangenen Romanen um die Jungvampyre. Mit Spannung erwarte ich den neunten Teil „Bestimmt“ der am 23.05.2012 erscheinen wird.

|Gebundene Ausgabe: 432 Seiten
Originaltitel: Awakened (House of Night 8)
Vom Hersteller empfohlenes Alter: 14 – 17 Jahre
ISBN-13: 978-3841420084|
[www.fischerverlage.de]http://www.fischerverlage.de
[www.houseofnight.de]http://www.houseofnight.de