Perry Rhodan NEO – Die entfernte Stadt / Der Kristallpalast (Folgen 59+60)

NEO 59: Die entfernte Stadt

Im Juni 2037 erreichen Perry Rhodan und seine Gefährten endlich das Arkon-System, das Zentrum des Großen Imperiums. Ihr Ziel: das Epetran-Archiv zu finden und die Koordinaten der Erde daraus zu löschen, bevor sie in den Besitz von Sergh da Teffron gelangen. Der Arkonide hasst die Menschen und würde keine Sekunde zögern, die Erde zu vernichten. Auf Iprasa, der Welt aus Feuer und Eis, ist es Rhodan und seinen Kameraden gelungen, den Wächter des Archivs ausfindig zu machen. Ihr Ziel scheint in greifbare Nähe gerückt. Doch Atlan und Belinkhar beschließen, ihre eigenen Wege zu gehen. Der Arkonide und die Mehandor glauben, dass nur der Sturz des Regenten Arkon noch retten kann – und in den Himmelsstädten hoffen sie, Mitverschwörer zu finden … (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

Während wir uns noch dran erinnern, dass Perry und Atlan auf getrennten Wegen versuchen, an das Epetran-Archiv zu kommen, bekommen wir einen Einblick in die Architektur von Arkon II. Eine Welt mit 28 Himmelsfarhstühlen und Verbindungskorridoren stelle ich mir schwierig zu befliegen vor, wenn mal der Autopilot ausfällt …

Und am Ende der Fahrstühle liegt nicht ein Haus am See, sondern jeweils eine Stadt mit einer aufsteigenden Nummer im Namen … Atlan begleiten wir nach Gath’Etset’Moas … tja, ganz so zungenfreundlich war der Name dann doch nicht.

Hier erleben wir den Widerstand, der im Untergrund agiert, was sie meist so an sich haben. Mir gibt dieses ganze Unterdrücken und politische Hin und Her immer so gar nichts, weil es sich überhaupt nicht von den Geschehnissen auf der heutigen Erde unterscheidet und ich bei Sci-Fi auch gern Sci-Fi haben möchte und keine Sozialkritik aktueller Zustände.

Was nicht ausbleibt sind dann die üblichen gewalttätigen Konflikte, Terroranschläge, das Revolutions-Gebaren und so weiter … alles nachvollziehbar, natürlich, aber leidlich interessant … dafür muss ich nur die Nachrichten anschalten.

Immerhin hören wir eine Bekannte wieder, Theta, die Kurtisane … die natürlich auch Putschinteressen hat, es geht ja um nichts anderes in diesem NEO. Atlan gerät absichtlich mitten in das Spiel, kommt aber mit seinen eigenen Interessen nicht so schnell voran, wie er es gern hätte und trifft am Ende sogar auf die Rudergängerin im Hintergrund … das fand ich dann wieder interessant und bin gespannt, was sich nun entwickelt.

Hanno Dinger beginnt gefühlt spritziger und lebendiger, als ich es von ihm gewohnt bin. Dann bremst er aber schnell wieder ab und macht viele Sprechpausen bei jedem einzelnen Komma, die eine Idee zu lang sind. Spätestens aber, wenn er uns als Geffin Lumikhas ins Ohr krächzt, wachen wir wieder auf … gezwungenermaßen. Abgesehen von ihm und von Lontar gibts aber keine Ausbrüche in die unangenehme Richtung. Die anderen von ihm vertonten Charaktere klingen unterschiedlich genug, um bei den Dialogen nicht ins Schleudern zu kommen. Dabei verstellt er eher weniger die Stimme, sondern spricht mal mit mehr, mal mit weniger Nachdruck und wir so zu einem prima Erzähler.

NEO 60 – Der Kristallpalast

Im Juni 2037 erreichen Perry Rhodan und seine Gefährten endlich das Arkon-System, das Zentrum des Großen Imperiums. Ihr Ziel: das Epetran-Archiv zu finden und die Koordinaten der Erde daraus zu löschen, bevor sie in den Besitz von Sergh da Teffron gelangen. Der Arkonide hasst die Menschen und würde keine Sekunde zögern, die Erde zu vernichten. Rhodan bleibt keine Wahl, als buchstäblich in die Höhle des Löwen vorzustoßen. Onat da Heskmar, der Wächter des Archivs, führt die Gefährten nach Arkon I, auf die Regierungswelt des Großen Imperiums. Im Kristallpalast vermutet der Wächter das Versteck des Archivs. Doch der Palast ist seit Jahrtausenden der Schauplatz des Spiels der Kelche; gemeint sind damit die Intrigen des arkonidischen Adels. Es ist ein Ort, an dem zahlreiche unsichtbare Augen und Ohren lauern, an dem jeder Schritt der letzte sein kann … (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

Mit dieser Lesung schließen Autor und Sprecher den Zyklus ARKON ab, da aber die Zyklusenden bei NEO nicht immer abschließend sind und nicht immer alles wirklich zu Ende gebracht wurde, darf man auch hier wieder gespannt sein.

Und spannend kanns werden, denn wir sind mit Perry Rhodan (under cover, wie sollte es auch anders sein) auf ARKON I unterwegs und auf direkter Route zum Herrschaftssitz, dem imposanten Kristallpalast.

Hier treiben wir uns dann auch die ganze Lesungszeit über herum und erfahren Hintergründe zur Beziehung zwischen Crest und Onat. Seltsam fand ich hierbei, dass offenbar niemand wirklich einen kompletten Grundrissplan des Geländes zu kennen scheint. Das scheint mir in einer so hochtechnisierten Zivilisation recht unwahrscheinlich .. auch wenn, aber gerade weil alle so paranoid auf Attentäter warten und alles im Geheimen abläuft.

Und so wirds dann auch ein Spießroutenlauf für Perry und seine Begleiter, der irgendwie an ein Jump-’n-Run-Spiel erinnert, mit den üblichen kleinen Fallen, die es zu überwinden gibt.

Der kleine Seitenhandlungsstrang mit der nervösen Palastwache … ok … die Idee ist gut, aber irgendwie gabs so eine Thematik schon viel zu oft. „The boy who cried wolf“, ein Klassiker halt. Und dessen Ende macht dann auch den ganzen Handlungsfaden irgendwie recht unnütz und fühlt sich fast wie Hörzeitverschwendung an.

Das Ende hingegen ist ein ordentlicher Cliffhanger, der ganz zum Schluss noch mal mehr Spannung verheißt, als es hier in der gesamten Lesung zu hören gab.

Axel Gottschick macht genauso lange Sprechpausen in und zwischen den Sätzen, wie sein Lesungsvorgänger, nur schafft er es dabei, vorher genug Spannung aufzubauen, damit man diese Pausen nicht allzu schlimm findet.

Wenn er keine Pausen macht, dann gehts zügig und sehr lebendig voran. Sein Vortrag klingt dann wie erzählt und nicht wie abgelesen und auch bei den Dialogen zeigt er schauspielerischen Einsatz vor dem Mikro, der den Hörer noch mehr an die Story binden kann. Grinsen muss ich nur immer wieder, wenn er Wörter wie „Haupttor“ und „Kristallpalasts“ überdeutlich und sprachausgebildet betont … „Perry Rhodan“ aber in eins wegnuschelt.

Die Sprecher:

Hanno Dinger (geb. 1969) wuchs in Wuppertal auf und besuchte die Hochschule für Musik und Theater in Bern (CH). Danach folgten zahlreiche Bühnenengagements u.a. in Konstanz, Linz, Basel, Zürich, Düsseldorf, bis er sich entschloss, vor allem in eigener Verantwortung zu arbeiten. Sein Weg führte nach Köln, wo er sich neben Rundfunk und Fernsehtätigkeiten in zahlreichen Theaterprojekten engagierte und die freie Bühne Raketenklub leitet. (Quelle: Perrypedia)

Axel Gottschick kann auf 25 Jahre Theatererfahrung und 13 Jahre Rundfunk-, Film- und Fernseharbeit zurückblicken. Er spricht Voice-Over für Dokumentarproduktionen und Radiohörspiele.

Die Ausstattung:

Die beiden MP3-CDs, die mit den jeweiligen Taschenheft-Cover bedruckt sind, stecken in einer Klappbox auf dessen Front das Titelbild von Perry Rhodan NEO 60 zu sehen ist. Auf der Rückseite gibt es Inhaltsangaben zu den beiden Folgen zu lesen.

Die MP3s

Die Qualität der MP3s entspricht dem Eins-A-Medien-Standard: 192 kbps, 41,1 kHz und Joint Stereo. Die Tracks sind fortlaufend nummeriert, wobei die Tracknummer im Dateinamen vorn steht und im ID3-Tag am Ende. Auch der Name des Autors ist vorhanden, der des Sprechers nicht.

Das Cover des jeweiligen Taschenhefts ist auch im ID3-Tag zu finden und liegt dem jeweiligen Hörbuch zusätzlich als JPG- und als PDF-Datei in der Auflösung 2400 x 2400 bei. Außerdem gibts noch eine TXT-Datei, in der die Technik-Credits, ein Urheberrechtshinweis und noch mal der Klappentext zur Lesung nachzulesen sind.

Fazit:

Aufstände, Putschereien, Revolution gegen den Unterdrücker … den ersten NEO dieser Doppellesung kann man (bis auf die Stationen im Himmel) direkt auf unsere aktuelle Erde übertragen und das machte das Hören recht fad, weil er nichts Neues, nichts Frisches bietet. Eine Begegnung zwischen Atlan und der Rudergängerin hingegegen könnte interessant werden.

Im zweiten und diesen Zyklus abschließenden NEO wandern wir mit Perry durch den Kristallpalast von Arkon und erfahren allerlei Hintergründiges unter anderem auch über Crest. Langweilig ist das nicht, aber grad der Seitenhandlungsstrang, den der Autor hier eingebaut hat, zieht alles ein wenig in die Länge.

Zum Zyklusabschluss gibts dann am Ende noch einen spannenden Cliffhanger zu hören. Mal schauen, wie Perry aus der Nummer wieder rauskommen wird!

Erzählt werden die Geschichten wie gewohnt von Hanno Dinger und Axel Gottschick, die wieder überzeugen können. Auch wie gewohnt liefert Axel Gottschick vor dem Mikro dabei mehr Schauspiel ab und Hanno Dinger bleibt etwas ruhiger beim Erzählen. Die Szenenbeschreibungen gehen dabei in der Regel flott von den Lippen ins Ohr und die Dialoge klingen lebendig und bringen die nötigen Emotionen mit.

2 MP3-CDs in Klappbox
NEO 59 – Die entfernte Stadt: 5:38 Std. Spieldauer (ungekürzt), 62 Tracks, gelesen von Hanno Dinger
NEO 60 – Der Kristallpalast: 5:41 Std. Spieldauer (ungekürzt), 59 Tracks, gelesen von Axel Gottschick
Cover- und CD-Illustrationen: Dirk Schulz
ISBN-13: 978-3-943393-90-3

www.einsamedien.de

Die Reihe „Perry Rhodan NEO“ ist beim Verlag auch als Download-Version erhältlich.

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