Schlagwort-Archive: Hoffmann und Campe

Lisa Marklund – Paradies (Lesung)

Dieser Roman schließt direkt an den Bengtzon-Krimi „Studio 6“ an. Die Journalistin Annika Bengtzon beschäftigt sich diesmal mit einer Privatorganisation, die bedrohte Menschen verschwinden lassen kann, und mit der serbischen Mafia in ihrem Land. Außerdem findet sie einen neuen Mann in ihrem Leben. Leider ist er schon verheiratet. Aber das lässt sich ja ändern.

Die Autorin
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Cornwell, Patricia – fünfte Paar, Das

_Der Killer hinterlässt eine Karte_

Bei dem Serienmord an vier jungen Pärchen tappen Gerichtsmedizinerin Kay Scarpetta und die Polizei immer noch im Dunkeln. Die Leichen wurden jeweils erst Monate nach der Tat gefunden, und die Opfer gaben nicht mehr viel von den Umständen ihres Todes preis. Bis dann ein fünftes Paar ermordet im Wald liegt – und das tote Mädchen ist ausgerechnet die Tochter von Staatsanwältin Pat Harvey, die sich im Kampf gegen Drogen einen Ruf erworben hat. Stehen also politische Motive im Vordergrund der Mordserie? (Verlagsinfo)

|Die Autorin|

Patricia Cornwell, 1956 in Miami geboren, war Polizeireporterin und Computerspezialistin am Gerichtsmedizinischen Institut von Virginia, bevor sie zu schreiben begann. Mit den Thrillern um ihr literarisches Alter Ego, die Gerichtsmedizinerin Kay Scarpetta, wurde sie zur „erfolgreichsten Thrillerautorin der Welt“ (Der Spiegel). Cornwell lebt allein in Richmond / Virginia und in Malibu / Kalifornien. (Verlagsinfo)

Mehr Info: http://www.patriciacornwell.com

|Die Sprecherin|

Franziska Pigulla war Moderatorin bei n-tv, SAT.1 und bei der BBC in London. Als eine der bekanntesten Sprecherinnen synchronisiert sie Gillian Anderson aus „Akte X“, Demi Moore, Fanny Ardant und Sharon Stone. Auch als Erzählerin bei „Galileo“-Dokumentationen ist sie regelmäßig im Off zu hören. Für |HoCa| hat Pigulla bereits mehrere Romane vorgetragen:

– Blinder Passagier
– Das letzte Revier
– Das fünfte Paar (früherer Titel: „Herzbube“)
– Brandherd
– Die Dämonen ruhen nicht

Weitere Cornwell-Hörbücher: Wer war Jack the Ripper? – Portrait eines Killers; Die Tote ohne Namen.

Aufgenommen wurde das Hörbuch von True Muze in Hamburg. Regie führte Vlatko Kucan, der Text wurde von Gisela Mathiak gekürzt.

_Handlung_

Der 31. August ist ein Samstag, aber Kay Scarpetta, Chief Medical Examiner in Richmond, Virginia, arbeitet trotzdem und hofft auf ein geruhsames Wochenende. Daraus wird allerdings nichts, denn der Polizist Pete Marino ruft sie an. Schon wieder ist ein Liebespärchen verschwunden, und das ist jetzt schon das fünfte in der Serie. Man fand den Wagen auf einem Rastplatz an der Autobahn Interstate 64. Alle fünf Paare fand man im Umkreis von 80 km um Williamsburg. Doch bislang war Kay nicht in der Lage, an den skelettierten Leichen die Todesursache festzustellen. Das ändert sich mit dem fünften Paar.

Der Jeep Cherokee gehörte Deborah Harvey, der Tochter der Staatsanwältin Pat Harvey, einer sehr mächtigen Kämpferin gegen die Drogenmafia, die man die „Drogenzarin“ nennt. Deborahs Freund Fred Cheney wird ebenfalls vermisst. Beide waren Studenten. Kay überlegt, dass der Wagen schnell gefunden werden sollte, aber von den Insassen fehlt jede Spur, sogar Debbies Handtasche. Die Suchhunde finden nichts.

Benton Wesleys Anwesenheit bedeutet, dass das FBI seine Finger in diesem Fall drin hat und die Ermittlungen steuert. Tatsächlich vergattert Wesley Kay und Marino zu größter Verschwiegenheit. Aber Staatsanwältin Pat Harvey will natürlich das genaue Gegenteil, denn sie möchte wissen, was mit ihrer Tochter passiert ist. Denn Harvey hat viele Feinde in der Drogenszene, und Wesley weist auf mögliche politische Hintergründe einer Entführung hin. Er hält es sogar für möglich, dass Pat Harvey durchdreht. Dabei wird Harvey als die nächste Vizepräsidentin gehandelt.

Kay erinnert sich an ihre Freundin Abbiie Turnbull, die in Williamsburg Polizeireporterin war, bevor sie zur „Washington Post“ ging. Abbie weiß alles über die Pärchenmorde, doch in letzter Zeit ist es still um sie geworden. Ein Anruf ergibt, dass sie in der Redaktion versetzt wurde und außerdem vom FBI überwacht wird, seit sie sich zum CIA-Ausbildungszentrum „Camp Peary“ verirrt hatte. Aber jetzt hat Abbie einen Buchvertrag, um eine heiße Story über die Mordserie veröffentlichen zu können. Kays Ex-Freund Mark James warnt Kay vor der Besessenheit, mit der sich Abbie dieser Story widmet.

Es wird Januar, bis Jäger – wie stets zuvor – die beiden Leichen im Wald finden. Sie sind skelettiert und ohne Kopf, aber immerhin findet Kay eine Kugel, die in Debbies Lendenwirbel steckt. Ein ungewöhnliches Geschoss, das normalerweise nur von Polizisten und Söldnern benutzt wird. Außerdem fehlen an Debbies Händen Fingerknochen: Sie hat sich verzweifelt gewehrt, bevor sie getötet wurde. Wahrscheinlich mit einem Messer, denn in ihrem Zeigefingerknochen ist eine tiefe Kerbe mit gezackten Rändern – ein Jagd- oder Kampfmesser hinterlässt solche Spuren. Wie immer fehlen den Toten Schuhe und Strümpfe, und am Fundort sind Zigarettenstummel zu finden.

Aber dass ein wichtiges Detail fehlt, erfährt Kay weder durch die Polizei noch durch das FBI, sondern durch Abbie: Bislang lag bei allen Leichen eine Spielkarte als Signatur: der Herzbube. Warum fehlte er beim fünften Paar? Kay findet heraus, dass Special Agent Benton Wesley die Karte an sich nahm und seitdem ein falsches Spiel mit ihr treibt. Warum?

_Mein Eindruck_

Fast jeder in diesem immens spannenden Fall hat eine eigene Agenda und verfolgt seine Pläne auf Kosten aller anderen. Nicht nur das FBI scheint sich verschworen zu haben, wie Pat Harvey in einer TV-Pressekonferenz behauptet, sondern auch Abbie. Doch Abbie wird wiederum das Opfer ihres Kollegen Clifford Ring, der, in Diensten des FBIs Schmähartikel schreibend, sich an Abbie heranmacht, um ihre Rechercheergebnisse zu klauen.

Dadurch sieht sich nun auch Kay Scarpetta in ein ungünstiges Licht der beruflichen und privaten (!) Inkompetenz gerückt, das sie wütend macht: eine geschiedene Frau, die aus dem Sündenpfuhl Miami kommt und an Leichen rumschnippelt – darf man so einer Frau trauen? Wenn es nach Leuten wie Clifford Ring geht, offenbar nicht. Plötzlich kriegt auch ihr Boss Dr. Sessions Fracksausen und bedeutet ihr, er werde ihr trotzdem gegen FBI, Presse und Pat Harvey beistehen. Kay weiß genau, dass die eigentliche Bedeutung seiner Worte lautet, er werde sie als Bauernopfer benutzen, um sich und seinen Stuhl zu schützen.

Doch Kay lässt sich nicht irritieren, und spannt Marino ein, um Hinweisen auf frühere Verbrechen nachzugehen, die schon fünf Jahre lang zurückliegen. Ausgerechnet im friedlichen Williamsburg stößt sie auf einen Doppelmord an zwei lesbischen Frauen, der alle Züge eines missglückten Pärchenmords trägt – inklusive fehlender Schuhe und Strümpfe. Warum hat niemand diesen Mord mit den anderen Taten in Verbindung gebracht, fragt sie sich. Es muss wohl daran liegen, dass so viel Zeit verging, bis sich der Killer wieder zu frischen Taten aufmachte. Wo ist das FBI, wenn man es braucht?

Benton Wesley erwähnt die Ausbildungsmethoden, die das CIA für seine Agenten einsetzt. Dazu gehört nicht nur die Verkleidung als harmloser Zeitgenosse, sondern auch die Schulung in Überlebenstechniken und das Anlegen von so genannten „Mordzonen“, also geeigneten Gegenden für das Töten von Menschen. Die Wälder um Williamsburg sind offenbar eine solche Mordzone. Ein sehr beunruhigender Gedanke, findet Kay.

Es kommt zu einer verhängnisvollen Entwicklung, als Kay ihre Erkenntnisse Abbie anvertraut und diese Pat Harvey informiert. Bevor Kay richtig reagieren kann, machen sich Abbie und Harvey auf den Weg, um den inzwischen gefundenen und mangels Beweisen wieder freigelassenen Hauptverdächtigen zu „besuchen“. Beide führen Schusswaffen mit sich …

|Schwächen|

Es gibt zwei Szenen, die für einen solide recherchierten Thriller ziemlich ungewöhnlich sind und den Glauben des Lesers herausfordern, dass es hier mit rechten Dingen zugeht. Die erste solche Szene ist die Konsultation eines Mediums, der „Hellseherin“ Hilda Ozimek in South Carolina. Sowohl Kay als auch Pete Marino kehren von dieser Sitzung tief erschüttert zurück. Wenn man es ihnen nur abnehmen könnte.

Die zweite Szene ist noch weitaus unwahrscheinlicher. Der DNS-Vergleichstest von Blutspuren, die der verhaftete Hauptverdächtige hinterlassen hat, ist widersprüchlich. Die Proben stimmen nicht überein. Um zu belegen, dass es sich dennoch um ein und denselben Blutspender handelt, bemüht die Autorin einen ziemlich exotischen Trick: Knochenmarksübertragung. Mehr soll nun aber wirklich nicht verraten werden.

|Die Sprecherin|

Wieder einmal macht Franziska Pigulla aus einem passablen Krimi der Cornwell ein Hörerlebnis, an das man sich noch gerne erinnert. Dabei ragen mehrere Figuren heraus, die sie ausgezeichnet charakterisiert. Abbie Turnbull ist offensichtlich eine völlig gestresste Journalistin, die Kette raucht und sich hustend und schniefend auch mal bereit findet, über ihre Gefühle zu sprechen und sich zu entschuldigen, wenn sie nicht gerade flüsternd im Verfolgungswahn schwelgt. Wenn sie angesäuselt klingen soll, nuschelt Pigulla allerliebst.

Mehrere ältere Herrschaften treten auf. Hilda Ozimek klingt heiser und drückt sich sehr zögerlich aus. Das Gleiche gilt für Mr. Joyce, dessen Hund von unserem Killer kaltblütig erschossen wurde, als „Dammit“ ihn beim Auskundschaften einer „Mordzone“ störte. Der alte Mr Joyce hat eine tiefe, raue Stimme, und seine Sätze brauchen schon auch mal einen gehörigen Anlauf, bevor sie aus seinem Mund kommen.

Gegen Schluss gibt es noch einmal ein Schmankerl: Kay hört sich Abbies Aufnahme ihres Gesprächs mit dem Hauptverdächtigen an: Schreie, Schüsse, Chaos. Das ist ein kleines akustisches Drama, das Pigulla inszeniert, ohne dabei zu übertreiben. Umso stärker ist die Wirkung auf den Hörer.

_Unterm Strich_

„Das fünfte Paar“ ist ein spannender, aber nicht ganz perfekter Thriller aus Cornwells Schreibwerkstatt. In zwei Szenen wird der Glaube des Lesers bzw. Hörers beträchtlich strapaziert. Wer den Glauben dadurch verliert, dürfte den Roman in die Ecke feuern ob dieser Zumutung. Aber ansonsten verwöhnt uns die Autorin mit einem sauber recherchierten Fall, der harte Kritik an käuflichen Medien, rücksichtslos abhörenden FBI-Agenten und brutal niedergemachten Politikern übt. Seltsamerweise spielt die Kritik am Täter kaum eine Rolle – wieder mal ein Spinner, der etwas kompensieren muss, um sich als perfekter Soldat zu beweisen.

Franziska Pigulla macht die spannende Geschichte zu einem Genuss für die Ohren, indem sie die Figuren lebensnah sprechen lässt. Diese emotionale Darstellung ist nicht jedermanns Sache, aber mir gefällt sie, weil sie so außergewöhnlich ist und einfach zu einem Drama dazugehört.

|Originaltitel: All that remains, 1992
Aus dem US-Englischen übersetzt von Georgia Sommerfeld
329 Minuten auf 5 CDs|

Patricia Cornwell – Dämonen ruhen nicht. Ein Kay Scarpetta Thriller (Lesung)

Ein Serienkiller verbreitet in Louisiana Angst und Schrecken. Das Seltsame: Seine Opfer sehen wie Abziehbilder der Ex-Gerichtsmedizinerin Kay Scarpetta aus. Als diese dann einen Brief aus dem Todestrakt eines Gefängnisses bekommt, ahnt sie, dass die Dämonen der Vergangenheit keine Ruhe geben.

Die Autorin

Patricia Cornwell, 1956 in Miami geboren, war Polizeireporterin und Computerspezialistin am Gerichtsmedizinischen Institut von Virginia, bevor sie zu schreiben begann. Mit den Thrillern um ihr literarisches Alter Ego, die Gerichtsmedizinerin Kay Scarpetta, wurde sie zur „erfolgreichsten Thrillerautorin der Welt“ (Der Spiegel). Cornwell lebt allein in Richmond/Virginia und in Malibu/Kalifornien. (Verlagsinfo)
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Patricia Cornwell – Totenbuch. Ein Fall für Kay Scarpetta (Lesung)

Der Sandman treibt blutige Spiele

Die sechzehnjährige Drew Martin gilt als Shooting-Star am Tennishimmel. Nachdem man in Rom ihre furchtbar entstellte Leiche gefunden hat, schlägt der Fall international hohe Wellen. Deshalb bitten die italienischen Carabinieri Dr. Kay Scarpetta um Unterstützung. Bald wird klar: Der Mörder muss sich in den USA aufhalten. Und der Tennisstar war nicht sein letztes Opfer.

Die Autorin
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[NEWS] Sophie Backsen – Butter bei die Fische

Die Nordseeinseln Pellworm ist die Heimat von Sophie und Silke Backsen. Hier werden die Auswirkungen des Klimawandels besonders spürbar: Die Insel liegt heute bereits einen Meter unter dem Meeresspiegel, jede weitere Erhöhung desselben wäre katastrophal. Silke Backsen zog bereits 2019 für eine bessere Klimapolitik vor Gericht, aber Erfolg hatte erst ihre Tochter Sophie, als sie 2021 ein historisches Urteil erwirkte, das in der deutschen Presse als Sensationserfolg und Paukenschlag gewertet wurde und in der Tagesschau als “Entscheidung mit Signalwirkung” verkündet wurde. Einer jungen Studentin von Pellworm war es gelungen, die Politik zu neuem Handeln und Denken zu zwingen. (Verlagsinfo)


Taschenbuch ‏ : ‎ 192 Seiten
Hoffmann und Campe

Boyd, William – Ruhelos

_Im Schattenreich: Rastlos ist das Agentenleben_

Ruth Gilmartin, Englischlehrerin in Oxford, findet im Jahr 1976 heraus, dass ihre Mutter Sally, geborene Fairchild, in Wahrheit eine gewisse Ewa Delektorskaja sei. Mehrere Schnellhefter mit ihren Aufzeichnungen belegen Sallys unglaubliche Geschichte: eine russische Emigrantin und britische Spionin. Noch ahnt Ruth vor lauter Verwirrung nicht, dass sie diese Informationen aus einem ganz bestimmten Grund bekommt, dem ein perfider Plan ihrer Mutter zugrunde liegt.

_Der Autor_

William Boyd, 1962 in Ghana geboren, schreibt Romane, Kurzgeschichten und Drehbücher, wofür er vielfach ausgezeichnet wurde. Für „Ruhelos“ erhielt er den |Costa Book Award| 2006. Boyd lebt mit seiner Frau in London und Südfrankreich.

_Die Sprecherin_

Martina Gedeck, in München geboren, wuchs in Landshut und in Berlin auf. Sie absolvierte ihre Schauspielausbildung an der Max-Reinhardt-Schule und debütierte am Frankfurter Theater am Turm. Sie spielte unter so namhaften Regisseuren wie Wilfried Minks und Michael Bogdanov. Seit 2005 spielt sie am Deutschen Theater Berlin die „Minna von Barnhelm“ unter der Regie von Barbara Frey. Sie ist in zahlreichen Hörspielproduktionen und Lesungen zu hören.

Ihre Filmkarriere begann 1988 mit Dominik Grafs „Die Beute“, und 1994 spielte sie in Jo Baiers „Hölleisengretl“ eine Rolle, für die sie 1995 den Bayerischen Fernsehpreis erhielt. Ihre Auftritte in Dietls „Rossini“ sowie Beckers „Das Leben ist eine Baustelle“ brachten ihr weitere Auszeichnungen ein. 2002 war der Deutsche Filmpreis für ihre Titelrolle in „Bella Martha“ fällig. Zuletzt brillierte sie in „Elementarteilchen“, „Das Leben der Anderen“ und Robert de Niros „The good shepherd“. Kurzum: Gedeck gehört zur Topliga der deutschen Schauspieler.

_Handlung_

Wie begann das wohl alles? Ruth Gilmartin blickt zurück auf den heißen Juni 1976, als sie, achtundzwanzigjährige Mutter eines Sohnes, von ihrem heimatlichen Oxford hinausfuhr aufs flache Land. Sie will ihre Mutter Sally besuchen. An ihrer Seite sitzt Ruths Sohn Jochen, den sie von Karlheinz Kleist hat, einem deutschen Geschichtsprofessor aus Hamburg, den sie vor einem Jahr verlassen hat, weil er sie betrog. Nun ist Ruth wieder Englischlehrerin und schreibt an ihrer Doktorarbeit über deutsche Geschichte der Weimarer Republik. Ruth ist alles andere als dumm, und wenn sie es wäre, würde sie von Sally etwas zu hören bekommen.

Sally wohnt in einem abgeschieden gelegenen Cottage in der Mitte von nirgendwo und lässt ihren Garten verwildern. Misstrauisch beobachtet Sally mit einem Fernglas den nahen Wald, der Witchwood, also Hexengehölz heißt. Sie fühlt sich beobachtet und verlangt von Ruth, künftig gewisse Vorsichtsmaßnahmen beim Telefonieren zu beachten. Heute gibt Sally ihrer verwunderten Tochter den ersten von mehreren Schnellheftern mit der Aufschrift: „Die Geschichte der Eva Delektorskaja“. Und wer soll diese Eva Delektorskaja sein, bitteschön? Das sei sie selbst, sagt Sally. Es haut Ruth um.

|Die Geschichte der Eva Delektorskaja|

Paris 1939. Eva emigrierte mit ihrer Familie nach der Oktoberrevolution und dem nachfolgenden blutigen Bürgerkrieg erst nach Berlin, dann nach Paris. Sergej heißt ihr Vater, ihre Mutter ist (war?) Engländerin, Irène ist ihre Schwester und Kolja ihr Bruder. Kolja wird heute begraben, denn er war ein Spion. Eva fällt aus allen Wolken. Sie sieht den Mann mit dem Schlapphut, der ihr auf dem Begräbnis auffiel, drei Tage später, als er sie anspricht. Wie viele Sprachen sie spreche? Sie kann englisch, französisch, russisch und halbwegs deutsch sprechen, wieso? Wunderbar, meint er und vereinbart ein Treffen.

Kolja habe für den britischen Geheimdienst gearbeitet, erfährt Eva bei mehreren Treffen, und hatte die Aufgabe, die französischen Faschisten zu infiltrieren. In Nanterre schlugen sie dem Verräter in einer Hintergasse den Schädel ein. Dass Sergej, ihr Vater, diesen Schlapphut, der sich Lucas Romer nennt, ebenfalls kennt, hätte Eva zu denken geben sollen. Romer sagt, er arbeite für die britische Regierung. Sie kommt nicht auf den Gedanken, dass er auch noch andere Auftraggeber haben könnte. Er will sie rekrutieren, doch sie lehnt ab. Sie mag ihn nicht, und sein Geld will sie nicht. Aber sie will Rache für Kolja, und deshalb sitzt sie bald im Zug nach Edinburgh, mit einem falschen Pass auf den Namen Eve Dalton.

Die Ausbildung an der Agentenschule in Lime House am Fluss Twed ist hart und intensiv, aber man lässt sie weder zu den Selbstverteidigungs- noch zu den Fallschirmspringer-Trainings zu. Stattdessen schult man ihr Gedächtnis, das Beschatten und Entkommen sowie einen neuen Gebrauch der Sprache. Alles ist zweideutig und ein Geheimcode. „Krähen“ sind Beschatter, und „Gespenster“ sind Verräter. Im Juli 1939 übt sie in der City von Edinburgh das Abschütteln ihrer Beschatter. Romer ist von seiner gelehrigen Schülerin begeistert. Sie liebt ihn immer noch nicht.

Nach einer ersten Mission in Belgien, bei der sie sich bewährt, erhält Romers Organisation, die AAS Limited, die Erlaubnis, in die USA zu reisen. Dort ist die kleine Gruppe um Lucas Romer in die landesweit operierende British Service Coordination eingebunden. Ihre Aufgabe besteht darin, alles zu unternehmen, damit die USA in den Krieg gegen Hitler eintreten. Denn Churchill weiß, dass ein kleines England allein nicht gegen die Nazis bestehen kann. Das Zünglein an der Waage ist Franklin Delano Roosevelt, der Präsident. Doch die Amerikaner wollen sich keinesfalls schon wieder in einen Krieg hineinziehen lassen, der 3000 Meilen entfernt stattfindet. Der BSC stört die Isolationisten ebenso wie die Faschisten und die Kommunisten in den USA. Die USA müssen England helfen, um jeden Preis.

Inzwischen sind Romer und Eva ein Liebespaar. Diese Arbeitsliebe hat ihre Höhepunkte, aber sie sind selten, weil beide viel unterwegs sind, und wenn Romer eines ist, dann undurchsichtig. Bei einer Operation in Washington, D.C., will die AAS den Presseattaché der rechten Hand des Präsidenten in ihre Hand bekommen. Sie verbringt eine Nacht mit diesem Familienvater, und anhand der dabei geknipsten Fotos wird er fortan gefügig gemacht.

Im November 1941 steht die deutsche Wehrmacht vor Moskau, als Romer sie bittet, für die AAS nach New Mexico zu fahren, um Geld zu überbringen und eine Landkartenfälschung abzuholen. Über die Hintergründe klärt er sie nicht auf, aber hinterher wird klar, dass eine von Deutschen gefälschte Landkarte von Mexiko in den Händen einer toten britischen Agentin alles andere als positiv aussehen würde. Im Gegenteil: Die britischen Agenten würden als äußerst suspekt enttarnt werden und womöglich sogar des Landes verwiesen. Deshalb ist Evas Mission in New Mexico alles andere als unwichtig.

Eva selbst weiß nichts davon, als sie über Albuquerque in das Kaff namens Las Cruces fährt und Zimmer in zwei verschiedenen Hotels bucht. Sie ist in ständigem Kontakt mit Morris Deveraux im AAS-Büro. Lucas Romer sei in England, erfährt sie. Warum führt er sie nicht, wenn er sie auf diese Mission schickt, fragt sie sich. Doch sie hat schon in Belgien selbständig gearbeitet und saubere Arbeit geleistet. Daher vertraut sie auf ihre überlegene Technik als Agentin.

Doch den Mann auf dem Bett in ihrem Hotelzimmer hat sie nicht vorhergesehen. Er richtet einen Revolver auf sie und sieht aus wie ein mexikanischer Polizist. Jemand muss Eva verraten haben …

|Ruth|

Sally Gilmartin alias Eva Delektorskaja alias Eve Dalton alias Sally Fairchild etc. pp. bittet ihre Tochter, in London einen gewissen Lord Mansfield, Earl of Hampton-Cleve, ausfindig zu machen. Sein früherer Name: Lucas Romer …

_Mein Eindruck_

Ja, es ist eine aufregende Welt, die der Agenten, Spione, Informanten, Reisenden mit falschem Pass, falschen Identität und wechselnden Loyalität, den agents provocateurs, Liebenden im Vorübergehen und stets beschattet, immer beschattet – wenn nicht von anderen, dann von einem selbst. Es ist ein Leben im Schatten, einem mentalen Schatten, den auch Sally verinnerlicht hat. Nicht ohne Grund schaut sie mit dem Fernglas auf den nahen Waldrand. Wurde nicht gestern eine alte Frau im Rollstuhl überfahren? Es hätte ihr gelten können, dieses rasche, geradezu beiläufige Überfahren.

Nun fällt der Schatten (der Vergangenheit) auch auf Sallys Tochter. Doch Sally hat vor, den Schatten ein für alle Mal abzuschütteln. Dazu muss sie ihr Kind als Verbündeten auf ihre Seite ziehen. Ruth mag zwar ihr eigenes Leben haben, doch wohin hat es sie bis jetzt geführt? Mitten ins Nirgendwo, eine ziellose Kompassnadel. Nein, zuerst muss die Vergangenheit abgeschlossen und bewältigt werden, und wie ginge dies besser als mit einem Showdown, mit einer finalen Abrechnung? Einer wird auf der Strecke bleiben und Sally hat nicht vor, dass sie das sein wird.

|Der Höhepunkt|

Die Agentenjahre waren schön, und der Autor zeichnet diese Jahre als ein einziges Abenteuer. Neue Erfahrungen, neue Menschen, eine große Liebe, die zu Lucas Romer, eine tragische Liebe, doch umso aufregender für uns. Der Höhepunkt von Eve Daltons Abenteuern in Amerika ist zweifellos die Mission an der mexikanischen Grenze: Las Cruces, die Kreuze, der Schauplatz eines Indianermassakers im 17. oder 18 Jahrhunderts.

Wie passend. Um ein Haar wird Eve Dalton Opfer eines blutigen Komplotts, zu dessen einsam verscharrtem Opfer sie auserkoren ist. Doch die berühmte „Umsicht und Tatkraft unserer Miss Dalton“, wie Lucas Romer es voll Stolz über seine gelehrige Schülerin und Geliebte ausdrückt, retten den Tag, wie der Brite sagt. Um ein Haar. Wem kann sie jetzt noch trauen? Der Schatten ist zur Finsternis geworden. Schließlich dämmert Eve ein ungeheurer Verdacht.

|Zwei Leben|

Der Autor bringt uns zwei Leben nahe, das „ruhelose“ von Eva und das „ruhige“ von Ruth. Beide sind natürlich grundverschieden, doch mit ein paar gemeinsamen Nennern. Beide sind unverheiratet und alleinerziehend, doch tatkräftig. Beide werden vom Lauf der Geschichte gestreift: Eva vom Zweiten Weltkrieg und Ruth von der RAF. Karlheinz’ nichtsnutziger Bruder Ludger sucht bei ihr Unterschlupf, schleppt sogar eine Freundin, Ilse, an. Wird er gesucht? Die Informationslage ist ungesichert. Und dann Sallys Aufzeichnungen – der Hammer! Ruth konsultiert einen Experten namens Tim Thoms, der über dieses Material absolut alles erfahren will – und natürlich auch über Ruth und Sally.

|Showdown|

Der Showdown sieht Sally und Ruth in einem Auto vor dem Haus von Lucas Romer. Der Tag des Jüngsten Gerichts ist gekommen. Und der Tag der Wahrheit. Ist wirklich alles so, wie es Sally aufgeschrieben hat? Ruth ist gespannt und desorientiert: Ist das nur eine weitere Agentenstory, eine Tarngeschichte, um sie, Ruth, an den Punkt zu bringen, an dem sie jetzt vor dem prächtigen Haus eines wahrhaftigen Earls Wache hält und ein Sandwich futtert? Mehr als einmal zweifelt Ruth am Verstand ihrer Mutter, doch diese weiß sie immer schnell zu beruhigen, denn schließlich ist sie Agentin und kann jederzeit eine Story auftischen, die dem gewünschten Zweck dienlich ist.

Immer tiefer zieht die Handlung den Leser bzw. Hörer in ihren Bann, und je detaillierter desto fesselnder wird die Räuberpistole mit dem Titel „Die Geschichte der Eva Delektorskaja“. Das nötige korrigierende Gegengewicht liefert Ruths Geschichte mit ihren zahlreichen Banalitäten und Menschlich-Allzumenschlichem. Bis auch dieser Handlungsstrang die Kurve kriegt und den Kreis schließt, den Evas Geschichte eröffnete.

|Vorbilder|

Die Wirkung ist äußert zufriedenstellend, und so überschlagen sich die Kritiker auch vor Lob. Allerdings wüsste ich jetzt nicht zu sagen, wie sich dieser Roman von Meisterwerken des Agentenromangenres abhebt, als da wären John le Carrés Spione um „Smiley und seine Leute“ oder Graham Greenes Exilanten wie etwa „Der stille Amerikaner“ oder „Der Honorarkonsul“.

Am ehesten lässt sich vielleicht noch Le Carrés verfilmter Thriller „Die Libelle“ (The little drummer boy) mit „Ruhelos“ vergleichen. Eine amerikanische Schauspielerin soll die Geliebte eines Terroristen werden, den der israelische Geheimdienst dann in Deutschland liquidieren will – hochexplosiver Stoff und selten im TV zu sehen. Nicht der Plot ist so ähnlich, sondern das Schlüpfen in andere Rollen und das fortwährende Misstrauen – also der Grundtenor von Evas Lebensweise in „Ruhelos“.

Freunde von Action, Sex und Blut kommen allesamt auf ihre Kosten. Und wer weder Sex noch Blut mag, sei hiermit entsprechend gewarnt. James Bond mag ein aufregendes Leben führen, aber nur die Tüchtigen können es auch zu Ende leben. Und die Tüchtigen sind bereit, über Leichen und Lover zu gehen. Es gibt nur eine Todsünde in diesem Schattenreich: jemandem zu vertrauen. Und Eva begeht sie.

|Die Sprecherin|

Martina Gedeck liest wie eine Theaterschauspielerin, die ein neues Manuskript einstudiert: unaufgeregt, konzentriert, deutlich betonend, hier und da mit ein wenig Emotion, vor allem gegenüber Kindern. Ihre Aussprache englischer und französischer Namen, Bezeichnungen und Ausdrücken ist nahezu perfekt, jedenfalls gut genug für den Laien. Ihr Vortrag ließ mir die Freiheit, mich ganz auf die Geschichte zu konzentrieren. Andere Hörer mögen einen solchen Vortrag langweilig und sogar einschläfernd finden, aber nur die Zurückhaltung des Sprechers gibt dem Hörer die Freiheit, sich seinen eigenen Teil über das Geschehen zu denken. Ganz besonders bei einer so doppelbödigen Doppel-Story wie „Ruhelos“.

Anders als am Buch kritisiert, lenken in der gekürzten Lesungsfassung kaum jemals Nebenfiguren von der eigentlichen Geschichte ab. Nebenfiguren gehören in Ruths Leben unbedingt dazu, um sie authentisch erscheinen zu lassen. Aber in Evas Leben bleiben Nebenfiguren, die nicht Lucas Romer heißen, nur nebelhaft und vergänglich, quasi halbtransparente „Gespenster“.

_Unterm Strich_

Boyd reiht sich mit „Ruhelos“ in die zweite oder dritte Generation der Autoren ein, die über Agenten im Zweiten Weltkrieg oder unmittelbar danach geschrieben haben. Doch seine Genration ist endlich in der Lage, über Geheimnisse und ihre Träger zu schreiben und sich dabei auf neue Erkenntnisse der Geschichtsforschung zu stützen. So wie Eric Naves Buch den Verrat der britischen Codebrecher im Fall Pearl Harbor aufdeckte, so gibt es wohl neue (mir unbekannte) Publikationen über britische Agenten, die ihr Land verrieten, die aber dennoch weitermachen durften, anders als jene enttarnten russischen Spione, die fliehen oder verurteilt werden konnten.

Diese untergetauchten Ex-Verräter – man kann sie wohl kaum „Maulwürfe“ nennen, denn sonst wären sie noch aktiv – gibt es nach Boyds Darstellung immer noch. Und sie lassen es sich in den höchsten Rängen der Gesellschaften gutgehen. Wer weiß, was noch alles in den Geheimarchiven der Regierung schlummert. Schon diese Enthüllungen über Bletchley Park, die Codeknackerzentrale im Zweiten Weltkrieg, aus dem Jahr – welch Zufall – 1976 legten nahe, dass da noch viel mehr ist, wo das herkommt.

Wie auch immer: „Ruhelos“ ist ein unterhaltsamer, spannender und stets fesselnder Thriller, der über zwei, drei lebendig gezeichnete Hauptfiguren und ein paar anziehende Nebenfiguren verfügt, die auch das Interesse an den menschlichen Aspekten des Agentenlebens wachhalten. Der Showdown ist wunderbar inszeniert und ausgeführt, die letzten Sätze von einer berührenden Symbolkraft und Anschaulichkeit. Was will man mehr?

Die Sprecherin Martina Gedeck hält sich sehr zurück beim Vortrag dieses personen- und handlungsreichen Textes. Auf diese Weise lässt sie dem Hörer die Freiheit, den geistigen Freiraum, selbst die Zusammenhänge und Verbindungen herzustellen, die menschliche Dimension der Ereignisse auszuloten. Man mag ihren Vortragsstil als langweilig, weil unaufgeregt und unaufdringlich, kritisieren, doch ich fand ihn genau richtig. Die Sprecherin verschwindet hinter der Geschichte, und so sollte es sein.

|Originaltitel: Restless, 2006
Aus dem US-Englischen übersetzt von Chris Hirte
5 CDs, 365 Minuten|
http://www.hoca.de

Brian Freeman – Doppelmord (Unmoralisch)

Spannendes Thrillerdebüt: Mädchenmorde im hohen Norden

Lieutenant Jonathan Stride ermittelt in einer Serie von Mädchenmorden, die seine Heimatstadt Duluth, Minnesota, erschüttern. Das erste Opfer war Kerry McGrath, lebenslustig und süße sechzehn. Ihre Leiche wurde noch nicht gefunden. Und jetzt Rachel Deese, das gleiche Lied. Doch die Wahrheit hinter Rachels Verschwinden ist komplizierter, als sich Stride das hätte träumen lassen. Und viel unmoralischer. Aber nach dem Indizienprozess erhält er eine seltsame Postkarte mit einer weiblichen Handschrift. Die Spur führt nach Las Vegas.

Der Autor

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[NEWS] Ece Temelkuran – Was nützt mir die Revolution, wenn ich nicht tanzen kann

2011, das Jahr des arabischen Frühlings. Von Tunis bis Beirut herrscht Aufbruchsstimmung. Vier Frauen machen sich auf den Weg in einem alten weißen Mercedes: Amira, Tänzerin und Aktivistin, Maryam, Wissenschaftlerin und fromme Muslima, und die Ich-Erzählerin, eine arbeitslose Journalistin. Und natürlich Madame Lilla, eine geheimnisvolle alte Dame, die die Frauen auf diese Reise ins Ungewisse eingeladen hat. Ein Roman über mutige Rebellinnen, ein wilder Roadtrip und eine Hymne an die Freundschaft. (Verlagsinfo)


Taschenbuch ‏ : ‎ 400 Seiten
Hoffmann und Campe

[NEWS] Diana Evans – Leute wie wir

Es ist nicht lange her, dass Melissa und Michael, von ihren Freunden liebevoll M&M genannt, das allseits bewunderte Paar waren. Doch jetzt ist ihre Ehe so einsturzgefährdet wie das Einfamilienhaus im Süden Londons. Melissa ist gerade Mutter geworden, aber statt Erfüllung empfindet sie Überforderung und sucht Trost bei den nigerianischen Eintöpfen und Zaubern ihrer Mutter. Das macht Michael nur noch unzufriedener, der sich ein aufregendes Leben ohne Kinder zurückwünscht. Und da gibt es noch ein anderes Paar: Damian und Stephanie – und ihre drei Kinder. Damian kommt mit dem Verlust seines Vaters nicht zurecht er und sehnt sich mehr als denn je nach … Melissa.  
(Verlagsinfo)


Taschenbuch ‏ : ‎ 368 Seiten
Hoffmann und Campe

Gytha Lodge – Was ich euch verschweige

Inhalt

Detective Chief Inspector Jonah Sheens genießt mit seiner kleinen Tochter gerade die Sonne, als ihm eine Jugendliche entgegenstolpert, blass und blutüberströmt. Ihr Name ist Keely Lennox. Sie versichert dem besorgten DCI, dass es ihr gut gehe. Sorgen müsse er sich allein um ihre verschwundene Schwester Nina machen. Jonah Sheens ist alarmiert: Hat Keely ihrer Schwester etwas angetan? Ist sie Täterin, Zeugin, Opfer? Was ist geschehen? Keely will diese Fragen erst beantworten, wenn sie zuvor ihre Geschichte erzählen darf – eine Geschichte, die Jonah Sheens das Blut in den Adern gefrieren lässt. (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

“Was ich euch verschweige” ist der 4. Teil der DCI Jonah Sheens und sein Team-Reihe, kann jedoch unabhängig von Band 1-3 (Bis ihr sie findet, Wer auf dich wartet & Neben wem du erwachst) gelesen werden, da entscheidende Elemente der vorangegangenen Bücher verständlich verdichtet eingebaut sind.

Der atmosphärische, lebendige Schreibstil hat mich sofort eingesaugt: Die scharfsinnigen, ausdrucksstarken Schilderungen der Figuren, ihrer Gedanken, ihres Handelns sowie der Umgebung, ließen das Geschehen wie einen spannenden Film vor meinem geistigen Auge ablaufen! Gytha Lodge – Was ich euch verschweige weiterlesen

[NEWS] Alexander Oetker – Rue de Paradis: Luc Verlains fünfter Fall (Ein Aquitaine-Krimi)

Bei einer schweren Sturmflut wird in einem kleinen Ort auf der Halbinsel Cap Ferret eine ganze Straße Opfer der Wassermassen, auch eine alte Frau stirbt in jener Nacht. Tatsächlich hätte hier, in der Rue de Paradis, nie gebaut werden dürfen. Nun müssen alle Häuser weg und die Bewohner umgesiedelt werden, aus ihrem Idyll am Ende der Welt. Luc Verlain soll in der aufgeheizten Stimmung vermitteln – und findet sich bald in seinem kniffligsten Fall wieder, genau in der Nacht, in der eine neue Sturmflut droht: Der Bürgermeister des Dorfes treibt tot im Wasser. War der Mord an ihm die Rache des Enkels der Toten aus der Sturmnacht? Oder ist einer der Menschen schuldig, deren Häuser abgerissen werden? Bald wird klar: Der reiche Politiker hatte nur noch Feinde in der Rue de Paradis. (Verlagsinfo)


Broschiert ‏ : ‎ 288 Seiten
Hoffmann und Campe

Patricia Cornwell – Staub (Lesung)

Mittelmäßiger Krimi

Fünf Jahre, nachdem sie als Gerichtsmedizinerin entlassen wurde, kehrt Kay Scarpetta nach Richmond, Virginia, zurück. Doch das Wiedersehen mit der Vergangenheit steht unter keinem guten Stern.

Kay wird von ihrem Nachfolger in Richmond gebeten, bei einem rätselhaften Todesfall zu helfen. Ein 14-jähriges Mädchen ist scheinbar ohne erkennbare Ursache gestorben. Als sie eine weitere Leiche in Augenschein nimmt, entdeckt sie eine alarmierende Parallele zum Fall des toten Mädchens: feine Spuren von Knochenstaub auf dem Körper. Allem Anschein nach hat der Täter im Krematorium der Gerichtsmedizin gearbeitet … (Verlagsinfo)
Patricia Cornwell – Staub (Lesung) weiterlesen

[NEWS] Siegfried Lenz – Florian, der Karpfen: Ein Märchen und seine Geschichte

Ein literarisches Juwel: ein bisher noch nie im Buchform erschienener Text von Siegfried Lenz mit dem Titel „Florian, der Karpfen“ steht im Zentrum eines bibliophilen Bandes über die besondere Beziehung des großen Erzählers zur Natur, zum Wasser, zum Angeln – und zum Karpfen. Mit einem Vorwort von Maren Ermisch. (Verlagsinfo)


Gebundene Ausgabe ‏ : ‎ 80 Seiten
Hoffmann und Campe

[NEWS] Paolo Casadio – Der Junge, der an das Glück glaubte

1943 in einem abgeschiedenen Dorf in den toskanischen Bergen: Hier lebt der achtjährige Romeo, Sohn des Bahnhofsvorstehers, ein behütetes Leben. Bis eines Tages ein Güterzug voller Menschen einfährt. Ein Ereignis, das Romeos Welt aus den Angeln hebt. Denn unter den Menschen in dem Zug befindet sich auch ein kleines Mädchen. Romeo kennt die hasserfüllten Reden des Duce, und er ahnt, wohin der Zug die jüdische Flavia bringen wird. Während sein Vater und seine Mutter mit ihrem Gewissen ringen, fasst Romeo einen Entschluss. (Verlagsinfo)


Seitenzahl der Print-Ausgabe : 272 Seiten
Hoffmann und Campe

[NEWS] Sandra Gugic – Zorn und Stille

Die Fotografin Billy Bana ist eine moderne Nomadin, die ihre Herkunft scheinbar hinter sich gelassen hat. Doch als ihr Vater stirbt, wird Billy von der Vergangenheit eingeholt: Wie konnte ihr kleiner Bruder bloß spurlos verschwinden? Und warum haben sie alle vier sich über die Jahre so sehr voneinander entfernt, obwohl sie sich doch eigentlich nah waren?
(Verlagsinfo)


Gebundene Ausgabe: 240 Seiten
Hoffmann und Campe

[NEWS] David Lopez – Aus der Deckung

Boxen, dealen, Karten spielen und ein bisschen Voltaire: In einer Kleinstadt mit endlosen Reihenhaussiedlungen irgendwo in der Provinz vertreiben sich Jonas und seine Kumpel die Zeit. Für sie ist es nicht Tristesse, sondern ihr Zuhause. Hier können sie große Töne spucken, hier werden sie respektiert. Ab und zu landet einer von ihnen im Knast. Jonas hat das Zeug zum Profiboxer, aber nicht den Elan. In der Hipster-Bar in der nahen Großstadt oder auf der Studentenparty machen er und seine Kumpel Stress, verlieben sich in Frauen, die für sie nicht infrage kommen, versuchen erst gar nicht, akzeptiert zu werden. Sie reden zwar vom Ausbruch, doch wem er gelingt, der gehört nicht mehr dazu.
(Verlagsinfo)


Gebundene Ausgabe: 256 Seiten
Hoffmann und Campe

[NEWS] Kassia St Clair – Die Welt der Stoffe

Der Mensch ist das einzige Lebewesen, das Stoffe herstellt – ohne sie wäre die menschliche Entwicklung nicht denkbar. Kassia St Clair erzählt faszinierend von Hanf, Leinen, oder der Entdeckung der Seide, von den Wikinger-Segeln aus Schafswolle, und dem Weltraumanzug Neil Armstrongs, den er nicht auszuziehen brauchte, wenn er auf die Toilette musste. (Verlagsinfo)


Gebundene Ausgabe: 416 Seiten
Hoffmann und Campe

Alexander Oetker – Winteraustern

Ebbe, Blut und edle Austern

Winter auf dem Bassin d`Arcachon. Das bedeutet Hochkonjunktur bei den Austernzüchtern, schließlich sind Feiertage ohne Meeresfrüchte in Frankreich unvorstellbar. Besonders umtriebig sind zu dieser Zeit allerdings auch die berüchtigten Austerndiebe, denen man mit immer drastischeren Methoden begegnet.
Und so mündet das, was eine besinnliche Bootsfahrt werden sollte, für Luc Verlain in einen Mordfall, der ihn und seine Kollegen an ihre Grenzen bringt. (Verlagsinfo)

Inhalt und Eindrücke:

Alexander Oetker heißt uns mit seinem dritten Band um den Kommissar Luc Verlain wieder einmal im malerischen französischen Landstrich Aquitaine willkommen.
Wer erlebt dieses beliebte Reiseziel schon im Winter?

Alexander Oetker – Winteraustern weiterlesen

[NEWS] Véronique Olmi – Bakhita

Sieben Jahre alt ist Bakhita, als sie aus ihrem Dorf im Sudan entführt wird. Damals heißt sie noch anders, doch die Erinnerung an ihren Namen verblasst mit jedem Jahr, in dem sie verschiedenen Herren dienen muss. Die Freundschaft mit Binah ist ihr in dieser Zeit der größte Halt, obwohl das Mädchen nicht Bakhitas Sprache spricht. Als ein italienischer Konsul Bakhita kauft, erkennt die junge Frau ihre Chance, das Schicksal zu wenden: Sie setzt alles daran, mit ihm nach Italien zu kommen. Hier hört sie erstmals von Jesus Christus und beschließt, dem „gekreuzigten Sklaven“ als einzigem Herrn zu dienen. Doch selbst als die Menschen sich an den Anblick der schwarzen Nonne gewöhnen, stehen die Spuren der Vergangenheit Bakhita ein Leben lang auf den Körper geschrieben und erinnern sie an die Familie, die sie hinter sich lassen musste. (Verlagsinfo)


Gebundene Ausgabe: 416 Seiten
Hoffmann und Campe

[NEWS] Christopher Isherwood – Die Welt am Abend

Ein rauschendes Fest im Hollywood der vierziger Jahre: Inmitten von Glanz und Glamour bestätigt sich Stephen Monks Verdacht, dass seine Frau Jane ihn betrügt – er erwischt sie in flagranti. Kurzerhand verlässt er Jane und sein altes Leben und zieht zu seiner Tante nach Pennsylvania. Hier auf dem Land kommt er zur Ruhe und kann seinen Gedanken nachhängen, vor allem an seine Ehe mit Elizabeth, seiner großen Liebe. Zusammen reisten sie quer durch die Welt, bis Elizabeth unerwartet starb. Stephen fasst den Plan, ihre Briefe als ihr Vermächtnis herauszugeben. Doch die Briefe enthüllen unliebsame Wahrheiten über ihre Beziehung und über ihn selbst, den Getriebenen. Erstmals liegt Christopher Isherwoods Werk von 1954, das auch heute noch durch sein offenes Bekenntnis zur Homo- und Bisexualität viel Beachtung findet, in deutscher Übersetzung vor: ein eleganter, schillernder Roman über den Einzelnen in einer Welt mit sich wandelndem Wertekompass, über Schein und Sein, Rausch und Lust, Liebe und Freiheit und nebenbei ein atmosphärisches Panorama Europas und der USA von den Wilden Zwanzigern bis zum Zweiten Weltkrieg. (Verlagsinfo)


Gebundene Ausgabe: 384 Seiten
Hoffmann und Campe