Auf der ersten von Menschen besiedelten Welt bekommen es die Kolonisten mit gefährlichen Raubtieren zu tun. Der Einzige, der darauf vorbereitet ist, gegen die Monster zu kämpfen, wird gedemütigt und vertrieben. Zu spät merken die Siedler, was sie an dem ausgebildeten Soldaten haben.
Nur für Niven-Komplettisten: Storys aus dem Known Space
„Zum ersten Mal vollständig und in deutscher Sprache werden hier alle Kurzgeschichten Nivens vorgestellt, die sich mit dem Universum beschäftigen, dessen wichtigste Welt die Ringwelt ist.
Vom 20 bis 31. Jahrhundert spannt sich der Bogen der Storys, in denen Larry Niven eine Vision der Eroberung des Weltraums und der Kolonisierung der Galaxis durch den Menschen entwirft.“ (Aus der Verlagsinfo)
Einst war die Magie allgegenwärtig. Zauberei beherrschte die junge Erde, eine Welt der Illusionen, Phantasmen und Wunder. Aber die Magier der Vorzeit gingen zu verschwenderisch mit dem MANA um, der Zauberkraft, und der Zauber verschwand. Barbaren konnten die nunmehr schutzlosen Mauern der Städte und Burgen stürmen, und die Griechen eroberten das prächtige Atlantis.
Nun macht DER MAGIER mit seinem Gefährten, dem indianischen Amerikaner Klumpfuß auf, um die Magie wieder zurückzubringen. Dazu bedient er sich des Wissens des ältesten und bösesten aller Zauberer, der in einem Totenschädel eingeschlossen ist, und der Kraft eines jungen Griechen, der sich aus dem Untergang Atlantis’ retten konnte.
In einem der nächsten zwei Jahrhunderte suchen zwei große Unglücke die Erde – und vor allem die glorreichen USA – heim: die längst prophezeite Eiszeit und das Regime der Öko-Bürokraten, der Grünen. Die Autoren lassen keinen Zweifel daran aufkommen, dass sie Letztere für das größere Unglück halten. Eine Eiszeit ist etwas Natürliches, und so ein rechter (!) Amerikaner kann damit zurechtkommen, auch wenn es hart wird. Aber ideologisch verblendete Technikfeinde wie die Grünen verhindern, dass die technischen Mittel entwickelt werden, um mit den Unbilden der Natur fertig zu werden.
Die Engel
In dieser Zeit der vorrückenden Gletscher – sie haben bereits Minneapolis und Winnipeg umschlossen – fügt es sich, dass die Bewohner der im Orbit schwebenden Habitate einen Stickstoffsammler ausschicken und dieses Raumgefährt von den Luftabwehrrakten der Grünen abgeschossen wird. Man lässt sich eben nicht so einfach die Atmosphäre klauen! Die „Engel“, wie sie von den SF-Fans in Minneapolis genannt werden, notlanden auf einem nahen Gletscher. Sofort starten die Fans, wiewohl sonst im Verborgenen wirkend, eine Rettungsaktion, immer die Entdeckung durch die reaktionären Polizeistreitkräfte fürchtend. „Raphael“ und „Gabriel“, so tauft man die beiden Piloten des Fliegers, finden ihren Weg so in eine geheime Convention der SF-Bruderschaft. Hier lernen sie nicht nur Muskeltraining und Yoga kennen, sondern auch ein paar schräge regierungsfeindliche Vögel. Den Autoren macht es sichtlich Spaß, die Szene zu schildern. Aber auch die Gegenseite kommt zu Wort, und eine clevere Frau von der Luftwaffenpolizei ist den Engeln auf den Fersen.
Heimgang
Der Rest des Buches dreht sich darum, die beiden gefallenen Engel wieder nach Hause zu schicken, denn ihre schwache Konstitution hält die irdische Schwerkraft trotz allen Trainings nicht aus. Ihr Rückweg führt quer durch die Staaten zu Museumsstücken an Ex-Raketen und zu einer experimentellen Rakete in der Mojave-Wüste. Dort laufen schließlich alle Handlungsfäden zusammen, auch die der zahlreichen Verfolger.
Es müssen ungefähr alle SF-Fans, die Los Angeles aufzubieten hat – bestimmt nicht wenige! – mitgeholfen haben, um die Rakete mit allem Nötigen zu versorgen, das die Engel in den Orbit zurückbringen soll: Treibstoff, Proviant, aber auch lebende Kulturen für die Habitate, sogar Hühner. Natürlich gelingt der Start erst, als bereits alles verloren scheint. Da machen die Autoren ihrem Ruf als Profis alle Ehre.
Mein Eindruck
Wer sich auf die Sympathie der Autoren für SF-Fans einlässt und mit ihrer Kritik an den Grünen zurechtkommt, der findet an diesem hübsch und pfiffig erzählten Garn sein wahres Vergnügen. Niven/Pournelle sind bereits ein altgedientes Gespann von Hard-SF-Autoren und haben daher eine große Fangemeinde. Da sie die Fans auf den Conventions, kurz Cons genannt, treffen, sind sie ihnen sozusagen brüderlich zugetan. „Gefallene Engel“ könnte sehr gut den Fans gewidmet sein, denn es ist ein wahres Loblied auf ihre Tugenden.
So ganz nebenbei flechten die Autoren etliche Kritikpunkte ein, was die Technikfeinlichkeit und übertriebene Vorsicht anbelangt. Bezüge werden sogar zu Bradburys „Fahrenheit 451“ hergestellt: Liest der gemeine Science-Fiction-Fan überhaupt politisch korrekte Literatur? Oder ist er nicht doch reif für die „Umerziehung“? An solchen Stellen bleibt dem Leser dann das Lachen im Halse stecken.
Taschenbuch: 524 Seiten
Originaltitel: Fallen Angels, 1991
Aus dem Englischen von Walter Brumm
ISBN-13: 9783453133174 www.heyne.de
Der Autor vergibt: (4.0/5) Ihr vergebt: (No Ratings Yet)
Als sich der Komet Hamner-Brown der Erde nähert, wird dies zunächst als Medienereignis und Neustart für die Raumfahrt gefeiert. Doch der ‚Gast‘ aus dem Kosmos trifft den Planeten und löscht den Großteil der Menschheit aus. In den Ruinen müssen Menschen entscheiden, wie weit sie gehen wollen, um zu überleben … – Auf den Spuren des klassischen Katastrophenromans beginnt die Handlung vor dem Einschlag. Viele Personen werden uns vorgestellt; sie stehen stellvertretend für „die [US-] Menschheit“ vor dem Untergang. Ausführlich und (viel zu) langsam beginnt das Drama, nimmt nach dem „Hammerfall“ Tempo und Drastik auf, um nach der Katastrophe in „Mad-Max“-Drastik zu verebben: Lesefutter mit sämtlichen Klischees des Genres und eigentlich die Idealvorlage für eine TV-Serie.Larry Niven/Jerry Pournelle – Komet: Der Einschlag weiterlesen →
Die SunSeeker befindet sich auf der größten Mission in der Geschichte der Menschheit: Erstmals verlässt ein Expeditionsteam unser Sonnensystem, um die Weiten des Universums zu erforschen. Doch auf dem Weg zu den Sternen stößt die Besatzung der SunSeeker auf einen künstlichen Stern, der um ein Vielfaches größer als die Erde ist – und außerdem bewohnt! Das Team macht sich auf, das gigantische Objekt zu erkunden, und stößt dabei auf Geheimnisse, die die Rolle der Menschheit im Universum grundlegend infrage stellen. (Verlagsinfo)
Seit Jahrzehnten führen die raumfahrenden Spezies Krieg um die Ringwelt. Sie ist das größte Artefakt der Galaxis mit heißbegehrten Ressourcen und Technologien. Doch ohne Vorwarnung ist die Ringwelt verschwunden und hat drei rivalisierende Kriegsflotten zurückgelassen. Die konzentrieren sich nun auf das nächst wertvollere Ziel: Das Volk der Puppenspieler, für die dies der Untergang bedeuten könnte.
(Verlagsinfo)
Taschenbuch, 528 Seiten
Originaltitel: Fate of Worlds
Die Erde ist im Jahre 3054 ein durch Raubbau und Umweltverschmutzung zerstörter Planet. Da ist es gut, dass die Zeitmaschine inzwischen erfunden wurde. Sie sollte es möglichmachen, das Ausgerottete kurzerhand aus der Vergangenheit zu holen und in der Zukunft neu anzusiedeln. Genauso befiehlt es Waldemar X., der geistig leicht unterbelichtete aber politisch gewiefte Generalsekretär der Vereinten Nationen, die inzwischen das Sagen auf der Erde haben.
In der Realität ist das Abfischen der Vergangenheit allerdings mit zahlreichen schwer kalkulierbaren Risiken behaftet. Waldemar reicht dieses Problem an das „Institut für Zeitforschung“ weiter. Ra Chen, der Direktor, und vor allem Hanville Svetz, seines Zeichens Zeitreisender, müssen viele Zwischenfälle meistern: Die Zeitmaschine kann zudem in parallele Dimensionen abgleiten, was neben der Gefahr auch die Möglichkeit, dem Generalsekretär interessante Beute vorzuweisen, erhöht. Larry Niven – Rainbow Mars weiterlesen →
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