Schlagwort-Archive: Blitz-Verlag

Michael Hardwick – Der Fluch von Baskerville (Sherlock-Holmes-Criminal-Bibliothek Band 1)

Spannend: Cromwell und die Schatten der Revolution

Dr. Watson wandelt auf Freiersfüßen, und Holmes spielt mit dem Gedanken, sich zur Ruhe zu setzen. Doch es gibt einen bizarren neuen Fall: In Hampstead Heath scheint eine reißende Bestie ihr Unwesen zu treiben, die in Holmes Erinnerungen an den berüchtigten Hund von Baskerville weckt … (Verlagsinfo)

Der Autor
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Sander, Roman (Hg.) – Sherlock Holmes im Labyrinth der Lügen

Holmes & Watson wider Moriarty & Das gefleckte Band

Dieser Erzählband versammelt weitere Geschichten über die von Sir Arthur Conan Doyle geschaffenen Charaktere Sherlock Holmes und Dr. John Watson. Nicht nur findet sich darin die Wahrheit über „Das gefleckte Band“, sondern auch eine über Holmes’ unbekannte Jahre nach seinem scheinbaren Tod an den Reichenbach-Fällen. Und er macht Bekanntschaft mit den Alten Göttern eines gewissen Herrn Lovecraft …

Der Herausgeber
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Ralph E. Vaughan – Sherlock Holmes und die Zeitmaschine

Holmes kehrt zurück: Morlocks unter London

Im London des Jahres 1893 verschwinden Menschen. Die Nächte verbreiten Angst und Schrecken, niemand fühlt sich mehr sicher. Man erzählt sich in den Straßen von Geistern, welche die Menschen entführen – in die Tiefe unter selbigen Straßen. Und Scotland Yard streitet alles als Unfug ab.

Als Sherlock Holmes durch H. G. Wells einen zurückgekehrten Zeitreisenden aufspürt, vermutet er einen Zusammenhang mit den Morden und Entführungen, und damit ist er der grausamen Wahrheit bereits sehr nahe: Es sind die Morlocks aus der Zukunft, die den Nabel der zivilisierten Welt terrorisieren. Holmes stellt sich ihnen entgegen. Aber nicht alleine … (erweiterte Verlagsinfo)
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Ronald M. Hahn – Sherlock Holmes und die geheimnisvolle Wand

Holmes gegen die großen Alten: Lovecraft lässt grüßen

1880, Dunwich, Massachusetts. Der junge Sherlock Holmes besucht seinen ehemaligen Studienfreund Basil Bishop. Im Landhaus der Bishops nahe Dunwich tauchen am ersten gemeinsamen Abend höchst merkwürdige Gäste auf, die schier unglaubliche Ereignisse hervorrufen. Der zukünftige Meisterdetektiv gerät unversehens in seinen ersten Fall, der absolut unlösbar scheint. (Erweiterte Verlagsinfo)
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Katja Angenent – Die Elfe vom Veitner Moor

Ayla saba Nasreddin ist Hauptfrau der Stadtwache in Abilacht, einem Nest im Osten Aventuriens, nicht weit von Havena. Dort gibt es nicht viel zu tun, außer Tavernenschlägereien zu schlichten und ausgebüchste Schweine wieder aufzutreiben. Zumindest, bis ein Hirtenjunge im Moor eine ermordete Elfe entdeckt!
Aylas Vorgesetzter allerdings, der Stadtmeister, legt ihr so eindringlich nahe, keine vorschnellen Schlüsse zu ziehen, dass es schon verdächtig ist …!

Als eine der mutigen, coolen Socken, die einen DSA-Roman gelesen haben, ohne auch nur das Geringste über DSA zu wissen, bin ich natürlich völlig ahnungslos, was denn üblicherweise von einem DSA-Roman erwartet wird. Den DSA-Aspekt werde ich deshalb einfach ignorieren und das Buch so betrachten wie alle anderen Bücher. Eines aber kann ich vorab schon positiv feststellen: auch völlige Rollenspiel-Laien können dieses Buch lesen und verstehen, ohne ständig ein Glossar bemühen zu müssen. Katja Angenent – Die Elfe vom Veitner Moor weiterlesen

S.H.A. Parzzival – Krakentanz (Sternenabenteuer TITAN 27)

Lesben-Action: Drei Engel für CRC

Shalyn Shan, geboren 2077, ist die Kommandantin des modernen Forschungsschiffes TITAN. Sie hat bereits einige gefährliche Abenteuer hinter sich, und bei einem davon verlor sie ihren Gatten Jörn Callaghan, der seitdem verschollen ist. Nach einem dieser Abenteuer tritt Shalyn den verdienten Urlaub an. An dessen letztem Tag lernt sie die hübsche Monja Anjetta kennen und verliebt sich seltsamerweise Hals über Kopf in sie. Shalyns Begleiter, der extraterrestrische Ritter Sir Klakkarakk, wundert sich. Was ist in die Kommandantin gefahren? Liegt es daran, dass Shalyn eine suuranische Empathin ist?

Doch dann ruft die Pflicht: Ökoterroristen lassen weltweit genmanipulierte Monsterkäfer auf die Filialen der Kaufhauskette World Market los, ein Wetteranschlag wird auf deren Zentrale GERMANIA verübt, und schließlich greift auch noch ein Riesenkrake den Nachbau des Zeppelins HINDENBURG des Besitzers Michael Moses an.

Unterdessen besucht Shalyn mit ihrer Freundin Monja die frühere Studienkollegin Michiko in den japanischen Bergen. Dort stoßen sie in einem verborgen Frachtraumer auf ein monströses Geheimnis. Und müssen aufpassen, dass der Frachter nicht sofort von seinen wahren Besitzern gesprengt wird!
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S.H.A. Parzzival – Fledermaus (Sternenabenteuer TITAN 26)

Im Auge des Orkans: blutige Action

Shalyn Shan, geboren 2077, ist die Kommandantin des modernen Forschungsschiffes TITAN. Sie hat bereits einige gefährliche Abenteuer hinter sich, und bei einem davon verlor sie ihren Gatten Jörn Callaghan, der seitdem verschollen ist. Nach einem dieser Abenteuer tritt Shalyn den verdienten Urlaub an. An dessen letztem Tag lernt sie die hübsche Monja Anjetta kennen und verliebt sich seltsamerweise Hals über Kopf in sie. Shalyns Begleiter, der extraterrestrische Ritter Sir Klakkarakk, wundert sich. Was ist in die Kommandantin gefahren? Liegt es daran, dass Shalyn eine suuranische Empathin ist?

Mit knapper Not entkommen Shalyn Shan, Wernher von Witzleben und die Anderen einem erneuten Anschlag – ein Kamikaze-Gleiter ist in das alte Gebäude gestürzt, in dem sie Roseanne aufgesucht hatten und zu Monjas Vergangenheit befragen wollten. Wie sich später herausstellt, gehörte das Raumschiff der WORLD-MARKET-Flotte an. Dieser Umstand wirft neue Fragen auf…

S.H.A. Parzzival – Fledermaus (Sternenabenteuer TITAN 26) weiterlesen

S.H.A. Parzzival – Himbeertod (Sternenabenteuer TITAN 25)

Zwischen Alieninvasion und Verbrecherjagd

Shalyn Shan, geboren 2077, ist die Kommandantin des modernen Forschungsschiffes TITAN. Sie hat bereits einige gefährliche Abenteuer hinter sich, und bei einem davon verlor sie ihren Gatten Jörn Callaghan, der seitdem verschollen ist. Nach einem dieser Abenteuer tritt Shalyn den verdienten Urlaub an. An dessen letztem Tag lernt sie die hübsche Monja Anjetta kennen und verliebt sich seltsamerweise Hals über Kopf in sie. Shalyns Begleiter, der extraterrestrische Ritter Sir Klakkarakk, wundert sich. Was ist in die Kommandantin gefahren? Liegt es daran, dass Shalyn eine suuranische Empathin ist?

Doch dann ruft die Pflicht: Ökoterroristen lassen weltweit genmanipulierte Monsterkäfer auf die Filialen der Kaufhauskette World Market los, ein Wetteranschlag wird auf deren Zentrale GERMANIA verübt, und schließlich greift auch noch ein Riesenkrake den Privatwohnsitz des Besitzers Michael Moses an.

Nun findet zu allem Überdruss auch noch eine Alien-Invasion statt. Die Cadschiden wollen den Erdlingen eigentlich gar nichts Böses – sie wollen bloß ihre Gefühle…
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S.H.A. Parzzival – Gefühlsjäger (Sternenabenteuer TITAN 24)

Alles in Deckung: Sexbombe an Bord!

Shalyn Shan, geboren 2077, ist die Kommandantin des modernen Forschungsschiffes TITAN. Sie hat bereits einige gefährliche Abenteuer hinter sich, und bei einem davon verlor sie ihren Gatten Jörn Callaghan, der seitdem verschollen ist. Nach einem dieser Abenteuer tritt Shalyn den verdienten Urlaub an. An dessen letztem Tag lernt sie die hübsche Monja Anjetta kennen und verliebt sich Hals über Kopf in sie. Shalyns Begleiter, der extraterrestrische Ritter Sir Klakkarakk, wundert sich. Am Ende von Band 23 schien Shalyn das Zeitliche gesegnet zu haben!

Doch die Erde dreht sich weiter. Die Ökoterroristen spielen ein weiteres Ass aus: Mit einem monströsen Killerkraken greifen sie nun auch den Privatwohnsitz von Konzernchef Michael Moses an.

Zugleich und viele hundert Lichtjahre entfernt gerät ein Prospektorenschiff der Carter Rocket Corporation (CRC) in die Gewalt einer fremden Rasse. Diese Cadschiden jagen nach verlorenen Gefühlen und haben die Spur zur Erde bereits gefunden…
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S.H.A. Parzzival – Germania (Sternenabenteuer TITAN 23)

Action satt: Firmenzentrale im Klimaschock

Shalyn Shan, geboren 2077, ist die Kommandantin des modernen Forschungsschiffes TITAN. Sie hat bereits einige gefährliche Abenteuer hinter sich, und bei einem davon verlor sie ihren Gatten Jörn Callaghan, der seitdem verschollen ist. Nach einem dieser Abenteuer tritt Shalyn den verdienten Urlaub an. An dessen letztem Tag lernt sie die hübsche Monja Anjetta kennen und verliebt sich seltsamerweise Hals über Kopf in sie. Shalyns Begleiter, der extraterrestrische Ritter Sir Klakkarakk, wundert sich.

Doch dann ruft die Pflicht: Ökoterroristen lassen weltweit genmanipulierte Monsterkäfer auf die Filialen der Kaufhauskette World Market los. Diese gehört dem Tycoon Michael Moses. Er hat in der Wüste von Arizona nach den Plänen des Dritten Reiches GERMANIA errichten lassen, eine Stadt, die als Kapitale der Weltreichs der Nazis entworfen wurde. Sie hat ihr eigenes Mikroklima. Die Ökoterroristen verüben einen Klimaanschlag auf diese neue Firmenzentrale – und Shalyn Shan und Monja befinden sich mittendrin…
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S.H.A. Parzzival – Todesanzeigen (Sternenabenteuer TITAN 22)

Lesbische Pärchen retten die Welt

Shalyn Shan, geboren 2077, ist die Kommandantin des hypermodernen Forschungsschiffes TITAN. Sie hat bereits einige gefährliche Abenteuer hinter sich, und bei einem davon verlor sie ihren Gatten Jörn Callaghan, der seitdem verschollen ist. Nach einem dieser Abenteuer tritt Shalyn den verdienten Urlaub an. An dessen letztem Tag lernt sie die hübsche Monja Anjetta kennen und verliebt sich seltsamerweise Hals über Kopf in sie. Shalyns Begleiter, der extraterrestrische Ritter Sir Klakkarakk, wundert sich. Was ist in die Kommandantin gefahren? Liegt es daran, dass Shalyn eine suuranische Empathin ist?

Doch dann ruft die Pflicht: Ökoterroristen lassen weltweit genmanipulierte Monsterkäfer auf die Filialen der Kaufhauskette World Market los. Was steckt dahinter?
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Walter, Klaus-Peter – Sherlock Holmes und Old Shatterhand

_Der Meisterdetektiv und der Wilde Westen_

Neue Geschichten um Sherlock Holmes und Dr. John Watson! Dieses „lost cases“ geben Gewissheit, was bislang lediglich Vermutung war: Holmes begegnete nicht nur dem sarkastischen Theaterkritiker und Dramatiker George Bernard Shaw, sondern auch Buffalo Bill und einem gewissen Karl May aus Dresden. Ja, er traf sogar Menschen, die wir bislang nur aus literarischen Phantasien kannten, darunter Professor Henry Higgins und seine bezaubernde Schülern Eliza Doolittle, besser bekannt aus „My Fair Lady“.

_Der Autor_

Klaus-Peter Walter wurde 1955 in Michelstadt, Odenwald, geboren. Er lebt heute in Bitburg, Eifel. Nach dem Studium der Slawistik, Philosophie und osteuropäischen Geschichte wurde er freier Publizist. Aufgrund einer schweren Infektion mit dem Holmes-Virus widmet er sich seit dem Gymnasium der Kriminalliteratur. Er gibt seit 1993 das Loseblatt-„Lexikon der Kriminalliteratur“ LKL heraus. Er schrieb 1995 „Das James-Bond-Buch“ und war Ko-Autor an „Reclams Krimi-Lexikon“. Er veröffentlichte zahlreiche Kriminalkurzgeschichten, so etwa „Sherlock Holmes und Old Shatterhand“ (2005) und „Der Tote vom Sewer“ (BLITZ-Verlag, 2006).

_Die Erzählungen _

_1) Sherlock Holmes und der stumme Klavierspieler (2009)_

Watsons Freund Dr. Bentringham leitet im Jahr 1900 eine psychiatrische Anstalt und bittet ihn um Rat. Einer seiner Patienten weigere sich zu sprechen und will seinen Namen nicht verraten. Watson bietet diesen Fall seinerseits Holmes an, der begeistert ist. Der fragliche Mann, der sich inzwischen als hervorragender Klavierspieler offenbart hat, wurde in einem Rettungsboot auf der Adria treibend geborgen. Da er auf englische Schiffsbefehle reagierte, übergab man ihn der britischen Botschaft, und so landete er in einem englischen Sanatorium.

Nachdem Holmes sämtliche Kleidungsstücke des Patienten genau untersucht hat, lässt er diesen hereinbitten. Interessanterweise tritt auch Sherlocks Bruder Mycroft, der Chef des Geheimdienstes Ihrer Majestät, ein. Der Patient liefert ein erstklassiges Klavierkonzert ab, das die Zuhörer enthusiastisch zurücklässt.

Dann jedoch spielt Holmes auf seiner Geige eine Phantasie, die der Pianist mit Leichtigkeit begleitet. Nach deren Ende sind alle gerührt, und in diesem Überschwang spricht Holmes den Mann ohne Identität auf Albanisch an – und dieser antwortet ebenso! Nun dauert es nicht mehr, bis der Grund für das Schweigen des Albaners Georghe bekannt wird: Blutrache …

|Mein Eindruck|

Watson und Holmes befinden sich hier auf der Höhe ihrer Zeit, denn sie kennen sogar die kurzlebige Zeitschrift „Albania“, die nur zwischen 1897 und 1902 in London erschien. Wie auch immer: Dem von der Blutrache verfolgten George – er weigerte sich, einen völlig unbekannten Menschen umzubringen und sollte dafür als Verräter selbst sterben – kann geholfen werden. Nicht zuletzt mit Hilfe des Geheimdienstes.

_2) Sherlock Holmes und Old Shatterhand (2005)_

Holmes und Watson erkunden ca. 1904 das schöne Rheintal – allerdings per Eisenbahn, was Watson als viel zu schnell empfindet. Sie machen die Bekanntschaft eines Herrn, der sich als Dr. Karl May vorstellt und gerade aus dem wilden Wilden Westen zurückgekommen sein will, wo er als Old Shatterhand bekannt sei. Er ist baff, als der Schaffner den inkognito reisenden Holmes mit dessen richtigem Namen anspricht: Es habe einen Mord gegeben.

Selbstredend findet sich der Meisterdetektiv dazu bereit, zu helfen. Der Erstochene ist ein Rittmeister, und wenn auch seine Brieftasche verschwunden ist, so ist sein Blut doch noch warm. Der Mörder muss noch ganz in der Nähe sein. Eine Dame mit riesigem Hut will ihn gefunden haben. Doch sie verrät ihren Namen nicht, noch enthüllt sie ihr Gesicht.

Da hilft nur ein Trick. Bei einer Versammlung aller Passagiere der Ersten Klasse behauptet Watson, mit seinem nagelneuen Fotoapparat könne er aufnehmen, was das Auge des Toten als Letztes gesehen habe! Die hanebüchene Flunkerei zeigt sofortige Wirkung, und der Mörder ist schnell geschnappt.

|Mein Eindruck|

Diesmal bekommen der ebenfalls kräftig flunkernde „Reiseschriftsteller“ Karl May – er war nie Doktor noch betrat er jemals amerikanischen Boden – sowie ein gewisser „Silvio Perlusconi“ ihr Fett weg. Dass der italienische Regierungschef in die Pfanne gehauen werden darf, lässt tief blicken. Die kleine Story macht wirklich viel Laune.

_3) Sherlock Holmes und die weiße Frau (2011)_

Mrs Ebenezer Thorndyke hat lange Jahre mit ihrem kürzlichen verstorbenen Mann in China verbracht. Nach dessen Tod ist sie auf das Gut Henstiffle Bow Hall gezogen, habe aber ihrem Ziehsohn Roger und dessen chinesischer Frau Lian den Westflügel überlassen. Seit einigen Tagen werde sie von einem Gespenst schier in den Wahnsinn getrieben – von der Weißen Frau.

Holmes glaubt nicht an Gespenster und lässt sich alles ganz genau erklären, ähnlich wie seinerzeit im Fall des Gefleckten Bandes. Als die alte Lady erzählt, sie wolle am nächsten Tag Roger enterben, weil er ein nichtsnutziger Alkoholiker sei, wirkt Holmes alarmiert. Sie dürfe keinesfalls etwas in ihrem Heim trinken oder essen, bis die Sache aufgeklärt sei, weist er sie kategorisch an. Der Grund für seine Besorgnis sind die Todesfälle von Mrs Thorndyke geliebtem Hund und dem ihrer Schwester Ann. Der Hund wies Spuren innerer Blutungen auf.

Zusammen mit der Lady reisen der Meisterdetektiv und sein Freund zum Landgut, wo sie erst den widerlichen Roger, dessen Frau Lian und seine Geliebte Ai, die Zofe der Hausherrin, vorfinden. Roger Throndyke tut das Gespenst wie zu erwarten als Hirngespinst ab, Lian hat es noch nie gesehen, denn sie hält sich stets in ihrer umfangreichen Bibliothek auf. Da sie abgebundene, verstümmelte Füße hat, kommt sie als flinkes Gespenst sowieso nicht in Frage.

Die beiden Herren verlassen den Landsitz wieder, werden vom Butler Jennings sorgsam zum Bahnhof chauffiert und abgefertigt. Offenbar will Roger sichergehen, dass die potentiellen Störenfriede auch wirklich verschwinden. Doch er soll sich getäuscht haben: Sie steigen an der nächsten Station aus und fahren per Kutsche zum Landgut zurück. Da die Zeit wird für die Übeltäter knapp wird, tun sich dort schon bald alarmierende Dinge …

|Mein Eindruck|

Dieser Fall ist schon mehr das, was man seinerzeit von Arthur Conan Doyle gewohnt war: eine Familiengeschichte, die tödlich zu enden droht, noch dazu eine aufregende Geistererscheinung. Alles findet seine vernünftige Erklärung, doch zwei Figuren werden Holmes‘ abschließende Erklärungen nicht mehr erleben.

Von der chinesischen Wasserfolter wusste ich schon lange, und auch dass in China die Hurenhäuser speziell gekennzeichnet sind – in Japan verhält es sich ähnlich – verwundert nicht. Doch zum ersten Mal erfuhr ich hier vom Schwarzen Theater, bei dem sich die Schauspieler ganz in Schwarz kleiden, um vor schwarzem Hintergrund weiße Masken und andere Hilfsmittel effektvoll zum Einsatz bringen zu können. Einen Kopf unterm Arm tragen? Eine Kleinigkeit, wenn man eine Maske benutzt.

Für den Holmes-Kenner ergibt sich hier auch ein Hinweis, wohin der Detektiv nach seinem vorgetäuschten Tod am Schweizer Wasserfall verschwand: nach China, Tibet usw., wo er auch bald seiner Lieblingstätigkeit nachgehen konnte. Davon würde wir zu gerne mal etwas Näheres erfahren!

_4) Sherlock Holmes und die verschwundene Witwe (2006/07)_

Ende April 1889 sind Holmes und Watson anlässlich der Weltausstellung in Paris. Sie sollen einen Schatz vor dem Gestohlenwerden bewahren. Die Zeitungen haben ihre Ankunft gemeldet. So kommt es, dass sich eine 17-Jährige auf Watson stürzt und ihn ihren Onkel nennt. Sie brauche dringend seine bzw. Mr. Holmes Hilfe!

Elizabeth Harmon-Billings logierte mit ihrer Mutter Margaret im Hotel „Londres“, als ihre Mutter von schweren Bauchkrämpfen befallen wurde. Die Hoteldirektion nahm sich des Falls an und telefonierte heftig, doch Beth verstand nur den Namen Tielrard oder so ähnlich. Man schickte sie zu einem Arzt, doch als sie fünf Stunden später mit der Arznei zurückkehrte, waren ihre Mutter weg und fremde Gäste in ihr Zimmer eingezogen – dessen Einrichtung komplett ersetzt worden war! Was soll man davon nur halten?!

Watson ist von diesem Fall verblüfft, doch Holmes begierig, mehr zu erfahren. Bei „Tielrard“ könnte es sich um Pierre Tirard handeln, und der ist kein anderer als der Premierminister und Leiter der Weltausstellung. In Verkleidung wird Holmes auch hinsichtlich der verschwundenen Einrichtung fündig: Sie wurde im Heizungskeller fast vollständig verbrannt – bis auf ein paar verräterische Überbleibsel.

Als Watson und Holmes in ihre Zimmer zurückkehren, ist auch Beth verschwunden, und die Beweismittel ebenfalls. Was steckt dahinter?

|Mein Eindruck|

Dieser mysteriöse Fall beweist Holmes, dass wirtschaftliche Interessen auch mit ganz handfesten politischen verknüpft sein können – ganz besonders dann, wenn der Premierminister, wie Tirard, auch gleichzeitig der Leiter der Weltausstellung ist. Und wenn Hunderttausende nach Paris pilgern, käme doch eine Epidemie, wie Mrs. Harmon-Billings sie aus Indien eingeschleppt hatte, doch im ungünstigsten Augenblick!

Holmes und Watson sehen sich formlos von Deuxieme Bureau, vermutlich einer Staatspolizei jener Zeit, nach England expediert. Dort hat Mycroft gute Lust, ihnen die Leviten zu lesen. Aber wenigstens ist auch Beth wohlbehalten eingetroffen, bemerkt Watson erleichtert.

_5) Sherlock Holmes und Buffalo Bill (2011)_

Im Jahr 1891 feiert Queen Victoria ihr Goldenes Thronjubiläum. Aus diesem Anlass finden entsprechende Feierlichkeiten statt, und auch Buffalo Bill hat sich mit seiner Wild West Show auf den Weg nach London begeben, um in der Earls Court Arena eine Vorführung von der Queen und dem europäischen Hochadel zu geben.

Doch was führt den Westmann in die Baker Street 221B? An der Seite von Inspektor Lestrade und einem Ko-Direktor der Show bittet William F. Cody, so sein bürgerlicher Name, Holmes um Hilfe bei der Aufklärung eines Mordes: Brannagan, ein Pinkerton-Detektiv, wurde tot aufgefunden, zertrampelt von Codys wertvollstem Bison, dem riesigen Goliath. Jetzt will Scotland Yard seine Show dichtmachen!

Holmes entspricht der Bitte natürlich, aber er schickt zuerst Watson vor, um Beweise zu sammeln und den Tatort in Augenschein zu nehmen. Er selbst will Brannagan ersetzen und als Geiger in der Band der Show mitspielen. Auf diese Weise hofft er, entscheidende Hinweise auf den Mörder zu erhalten. Und das ist auch in der Tat so.

Dr. Watson lernt am Tatort, dem abgesperrten Stall des Goliath-Bullen, die Kunstschützin Annie Oakley kennen. Sie übergibt ihm ein Stück Holz, das sie vor dem Stall auf den Boden gefunden hat. Als Australier erkennt Watson sofort, um was es sich handelt. Er kann dem Drang nicht widerstehen, das Schwirrholz auszuprobieren. Doch leider versetzt der dabei entstehende Ton den Büffel in Raserei, was Cody seinerseits in Wut versetzt. Bei Watson und Lestrade fällt der Groschen: So konnte der Täter also den Bullen leicht dazu bringen, den vielleicht schon betäubten Brannagan totzutrampeln.

Doch leider bleibt es nicht bei einem Toten, und Sherlock Holmes wird um Haaresbreite fast das dritte Opfer …

|Mein Eindruck|

Die Details über die Wild-West-Show des Buffalo Bill sind korrekt wiedergegeben, auch wenn der Autor seinem Erzähler Watson fortwährend widerspricht – quasi augenzwinkernd. Die Stimmung in dem großen Zirkuszelt der Show hingegen ist stimmig eingefangen, und es gibt sogar einen filmreifen Moment, der direkt aus John Fords Western „Stagecoach“ (1939) stammen könnte, wie der Autor in der Fußnote anmerkt.

Natürlich steht die Ermittlung und das Stellen des Täters im Mittelpunkt der Handlung. Aber im Grunde transportiert sie bloß die großartige, bunte Welt der Wildwestshow. Als Arzt kommt hier Dr. Watson zum Einsatz, und er hat es nicht bloß mit Cowboys und Indianern zu tun, sondern auch mit anderen „Raureitern“, nämlich Kosaken und Magyaren. Mit denn Auftritten von Annie Oakley kommt auch das romantische Moment zu seinem Recht. Und es gibt sogar einen erstaunlichen Wechsel des Geschlechts in der Truppe. Der Leser kommt also voll auf seine Kosten.

_6) Sherlock Holmes und das indische Kraut (2005)_

Holmes hat den Fall der Gattenmörderin O’Shaughnessy gelöst. Die in Indien lebende Frau hat zwei Arten von Kräutern verwendet. Mit dem „indischen Kraut“, einer Wahrheitsdroge, erfuhr sie von der Liebschaft ihres Mannes mit einer Einheimischen namens Shmi. Und mit der zweiten Droge, deren Namen Holmes nicht zu kennen behauptet (was wir stark bezweifeln), beförderte sie den Untreuen ins Jenseits. Als Inspektor Lestrade sie festnehmen wollte, nahm sie es selbst und verschied binnen Minuten.

Watson hat sich etwas vom Indischen Kraut mitgenommen und probiert dessen Wirkung an seinem Freund aus. Tatsächlich gesteht dieser zu Watsons Befriedigung, in seiner Jugend ein Mädchen namens Deborah geliebt zu haben. Doch sein Zwillingsbruder, Moriarty Holmes, behandelte sie aufs Schändlichste, woraufhin er, Sherlock, die größte Mühe gehabt habe, seine Unschuld zu beweisen. Watson ist von den Socken: Der „Napoleon des Verbrechens“ – Sherlock Holmes‘ Zwilling? Unfassbar!

Da zwinkert ihn sein Freund verschwörerisch an: Alles nur geflunkert. Denn er hat inzwischen das Indische Kraut, das Watson ins Kaminfeuer geworfen zu haben glaubt, gegen harmlose Ahornblätter ausgetauscht. Was sein Freund vorhatte, das verrieten ihm die Krümel auf dessen Kleidung …

|Mein Eindruck|

Bekanntlich wissen wir reichlich wenig über Holmes‘ Jugend, um nicht zu sagen, gar nichts. Und über seine Beziehung zu Prof. Moriarty, der mit ihm die Reichenbachfälle hinabstürzte, geben lediglich Conan Doyles dürre Worte Auskunft. Höchste Zeit, mehr Licht in diese Lebensbereiche des Meisterdetektivs zu bringen. Auch mit Drogenhilfe!

_7) Sherlock Holmes und der Fall der Fair Lady (2011)_

In der Innenstadt von London werden Holmes und Watson nach einem Konzert von Edgar Elgar von dem Sprachkundler Henry Higgins angesprochen. Was für aufgeblasener Popanz, denkt sich Watson, und doch: wie bemitleidenswert. Denn der auf seine Kunst so stolze Higgins hat seine beste Schülerin, Eliza Doolittle, erst gekränkt und jetzt offenbar an jemand anderen verloren. Nun steht er da wie ein liebeskranker Junggeselle.

Dass die Sache einen ernsteren Hintergrund haben könnte, deutet der Besuch von Higgins‘ Mutter an. Sie engagiert Holmes, um Eliza, die spurlos verschwunden ist, zu suchen. Es könnte ihr etwas zugestoßen sein. Das ehemalige Blumenmädchen stammt zwar aus dem Bodensatz der Gesellschaft, konnte aber nach Higgins‘ sechsmonatiger Sprachausbildung sogar als Gräfin auftreten. Und seitdem sie fort ist, ist Henry eben nicht mehr der Alte.

Na schön, meint Holmes, und zusammen mit Watson begibt er sich in das grauenerregendste Viertel Londons: Lisson Grove mitten im East End. Hier lebt Elizas Vater, ein Müllkutscher, im Souterrain, unter der Fuchtel seiner ebenso trunksüchtigen Frau. Aber was heißt schon „lebt“? Umgeben von Wanzen ächzt und stönt der Alte im Bett. Eine flüchtige Untersuchung Watson liefert erschreckende Diagnose: ansteckende Hirnhautentzündung. Der Mann liegt in den letzten Zügen! Und Eliza könnte er angesteckt haben …

Higgins hatte Eliza in die besseren und besten kreise eingeführt, wo sie Adlige und dergleichen kennenlernte. Der junge Freddy Eynsford-Hill hat sich in sie verliebt. Nun wird er blass, als Holmes andeutet, dass sie möglicherweise nicht mehr lange zu leben hat. Er bittet ihn inständig, sie zu finden. Und er kann ihm sogar einen wertvollen Hinweis auf einen merkwürdigen Mann geben, zu dem sie sich vielleicht geflüchtet hat.

Da bekommt Higgins ein Erpresserschreiben, das er Holmes übergibt. Für das Leben Elizas werden hundert Pfund Sterling verlangt. Nur 100 Pfund für ein Menschenleben? Die Sache erscheint dem Detektiv und seinem Freund zunehmend merkwürdiger. Höchste Zeit, die Baker Street Irregulars einzusetzen. Und da ist er auch schon, der Neuzugang Charles Spence Chaplin. Es dauert nicht lange, bis Holmes genau weiß, dass Eliza Doolittle ein seltsames Spiel treibt …

|Mein Eindruck|

Mit 70 Seiten ist diese Erzählung ebenso lang wie die um Buffalo Bill. Und ebenso wie dort bemüht sich der Autor, durch Anhäufung von bekannten historischen Details, den Eindruck von Realismus zu erwecken. Da ist Edgar Elgar mit seinen brandneuen „Enigma-Variationen“, da taucht George Bernard Shaw persönlich auf und last but not least ein gewisser Henry Higgins mitsamt Fair Lady.

Damit sind alle Hauptfiguren beisammen, um einen Zirkelschluss zu ermöglichen, der die Geschichte perfekt rechtfertigt. Denn erst aus Higgins‘ Schicksal formt Shaw sein Schauspiel „Pygmalion“, welches wiederum die Vorlage zu dem verfilmten Musical „My Fair Lady“ liefert. Und somit hätten wir anhand dieser Novelle das Pre-Prequel zum Musical.

Der ironische Ton, der durch die Scheinexistenzen Higgins und Elizas Mentor Karpathy gerechtfertigt wird, zieht sich als Grundton einer Komödie durchs ganze Stück. Und „Stück“ muss man die Story nennen, wenn dem Autor die Gäule durchgehen: Holmes und Watson treten als kasachische Orientalen auf, stoßen den Borat-Gruß „Jakschémasch!“ aus (offenbar polnisch für „Wie geht es dir?“) und rufen voller Erstaunen „Bunga, Bunga!“ Ein Fall für Professor Perlusconi offenbar. In einer Fußnote erklärt der Autor alias Watson, dieser Bunga!-Ausruf habe der Bloomsbury-Kreis um Virginia Woolf bei einem Streich ausgestoßen, den sie der Royal Navy spielten. Wers glaubt, wird selig.

Auch der Auftritt eines gewissen Charles Spence Chaplin gehört mit zum pseudorealistischen Spiel des Autors mit seinem Leser. Allerdings ist richtig: a) Charlie Chaplin stammte aus England, b) spielte am Gaukler-Theater (daher sein geschickter Auftritt vor Holmes), c) musste sich mit allen möglichen Jobs über Wasser und d) wanderte schließlich nach Hollywood aus.

Abseits dieser Spielereien ist die Handlung allerdings recht dürftig und schwächer als der Plot zur Buffalo-Bill-Geschichte. Dass Holmes die Verkleidung Elizas als augenkranke ungarische Cousine von Karpathy nicht sofort durchschauen, erscheint mir doch recht zweifelhaft. Der Leser wird sie jedoch sofort verdächtigen. Elizas Charakter trägt ebenfalls zur Komödie bei, nämlich indem sie berlinert und dabei kein Blatt vor den Mund nimmt. Man kann sich die Szene auf der Rennbahn von Ascot gut vorstellen, wenn sie einen „ollen Kleppa“ mit Worten anfeuert, die der versammelten High Sociaty die Ohren klingen lassen!

Wo Shaw aus der Higgins-Vorlage eine Klassenkampf-Komödie machte, drechselt der Autor eine Sprach- und Theatercharade, die zwischen Krimi und Farce oszilliert. Das ist zwar stellenweise durchaus amüsant, aber eben auch nur stellenweise, so etwa in den erwähnten Szenen. Der Spagat zwischen den beiden Genres verursachte bei mir jedenfalls Unbehagen.

_8) Sherlock Holmes und der diebische Weihnachtsmann (2007/08)_

Man schreibt das Jahr 1899, und seufzend bemerkt Watson, dass das schöne 19. Jahrhundert sich seinem Ende zuneigt. Die neue Zeit kündigt sich allenthalben mit diesen schrecklich gefährlichen und stinkenden Motorwagen – natürlich mal wieder eine deutsche Erfindung! – an, die in diesem Fall eine Hauptrolle spielen.

Inspektor Lestrade beringt einen jüdischen Diamantenhändler namens Lobkowicz mit, der aus dem polnischen Gdansk stammt. Dieser gibt an, in seinem Laden von einem verkleideten Father Christmas ausgeraubt worden zu sein, mit vorgehaltenem Revolver. Er stopfte die Diamanten in einen großen Sack und eilte von dannen, nicht ohne sich mit einem Gruß auf Polnisch zu verabschieden.

Offenbar fuhr er in einem Motorwagen weg, denn nicht einmal ein Polizist, der ihn auf einem Velociped (einem Fahrrad) verfolgte, konnte ihn einholen. Aber das Wappen auf dem Wagen war eindeutig das von Lord Wulfingham, einem Mitglied des Oberhauses.

Dieser Hinweis und die bekannte Marke des Wagens, ein seltener Lanchester, führen Holmes auf die Spur des diebischen Weihnachtsmannes. Wie Holmes zu sagen pflegt: „Das Spiel hat begonnen!“

|Mein Eindruck|

Die Gesetze der Physik spielen eine elementare Rolle in diesem Fall, in dem es um einen versteckten Sack voller Juwelen geht. So fragt sich Watson an einer Stelle, was ein Netz voller Schwimmkugeln und ein Stapel Salzbriketts in einer Autowerkstatt zu suchen haben. Holmes kann es ihm in seinem Schlussplädoyer gegen den Verbrecher genau erklären – nachdem er Watsons Goldfisch mit Salzwasser gemeuchelt hat.

Deutsche, Polen und englische Adlige spielen ebenfalls eine Rolle, noch mehr aber die Höllenmaschinen der Motorwagen. Von diesen muss Watson, der sie verabscheut, auf Bitten seines Freundes, selbst einen fahren! Diese Erfahrung treibt ihn schier zur Verzweiflung. Doch was tut man nicht alles, um dem Bösen immer und überall das Handwerk zu legen? An Silvester 1899 schmauchen deshalb Holmes und Watson einträchtig eine Pfeife zum Ausgleich. Bis die Glocken das neue Jahrhundert einläuten. Was mag es der Welt wohl Gutes bringen?

_Schwächen im Text_

Der eklatanteste Fehler gleich vorneweg: Auf Seite 183 behauptet der Autor in einer Fußnote, die Figur „Lord Peter Wimsey“ stamme von Agatha Christie. Frechheit! Denn es weiß doch jeder Krimikenner, dass sie von Dorothy L. Sayers erfunden wurde.

Des weiteren störten mich kleine Unsauberkeiten. So wird der bekannte Pferderennenort Ascot ständig „Ascott“ geschrieben. Und einen „Daily Herold“, wie er zweimal auftaucht, kann es in England gar nicht geben, weil der deutsche Begriff „Herold“ dort „herald“ geschrieben wird. Dass auf Seite 233 „das“ statt „dass“ steht, fällt demgegenüber schon gar nicht mehr ins Gewicht.

_Unterm Strich_

Die zwei Novellen und sechs Kurzgeschichten sind von recht unterschiedlicher Qualität. Manche sind superkurz und haben praktisch keine Handlung („Das indische Kraut“), andere wieder stellen schon fast einen ausgewachsenen Kurzroman dar („Buffalo Bill“). Die einen bemühen sich um richtige Dramatik, die anderen wiederum sollen offensichtlich der Erheiterung dienen, so etwa „Fair Lady“.

Immerhin hat sich der Autor bemüht, nicht nur verstreute Storys zu Holmes zu sammeln, sondern hat für diese Ausgabe drei neue Erzählungen verfasst, darunter 140 Seiten in Form der zwei Novellen. Hätte er noch etwas sorgfältig an seinen Texten gefeilt, wäre die Freude ungetrübt gewesen. Der Preis hingegen ist in Ordnung.

Für den Holmes-Kenner und -Sammler sind alle Beiträge durchweg von hohem Interesse: Der Meisterdetektiv bleibt ungetastet und wird nicht etwa als Schürzenjäger oder Steuerhinterzieher, ja, noch nicht mal als koksender Junkie verunglimpft. Recht so! Am Holmes-Denkmal darf nicht gerüttelt werden. Denn dies würde zweifellos das Ende des viktorianischen Abendlandes bedeuten.

|Hardcover: 277 Seiten
ISBN-13: 978-3898403207|
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Bionda, Alisha / Kleudgen, Jörg – Vabanque (Wolfgang Hohlbeins Schattenchronik, Band 10)

Band 1: [„Der ewig dunkle Traum“ 1899
Band 2: [„Kuss der Verdammnis“ 1900
Band 3: [„Die Kinder der fünften Sonne“ 1949
Band 4: [„Blutopfer“ 1977
Band 5: [„Der Schattenkelch“ 2483
Band 9: [„Der Vampir von Düsseldorf“ 4100

Von Peter Kürten, dem Vampir von Düsseldorf, haben Dilara und Calvin den Hinweis auf einen mächtigen Vampir erhalten, der in der Lage ist, Lee Khan, den Drachen, zu stürzen. Dieser Widersacher wurde von Khan einst getötet und sein Leib geteilt. Haupt, Herz und Rumpf wurden an drei verschiedenen Orten versteckt, um eine Rückkehr des Vampirs zu verhindern. Kürten hat Dilara vor seinem Tod noch den entscheidenden Hinweis auf Paris gegeben, wo das Vampirpaar bei Dilaras Künstlerfreundin Nuit unterkommt. Ist das Herz des mächtigen Blutsaugers tatsächlich in der Kirche Sacré-Cœur verborgen?

Währenddessen suchen Guardian und sein Begleiter Semjasa in den Katakomben von Wien nach den Gebeinen des Widersachers von Lee Khan. Doch der Drache hat an beiden Fronten bereits Fallen aufgestellt, in denen sich seine Feinde fangen sollen.

Zwischenzeitlich wird Dilara immer wieder von ihrer Erinnerung eingeholt, in der sie erneut die Krönung Napoleons miterlebt …

_Meine Meinung:_

Der zehnte Schattenchronik-Roman (der letzte von Alisha Bionda als Co-Autorin) präsentiert sich äußerlich in altgewohnter Form. Doch leider weist schon die Aufmachung im Inneren des Buches erhebliche Mängel auf. Eine Innenillustration von Pat Hachfeld prangt bereits auf Seite eins und fristet ein einsames Dasein, denn auf weitere Illustrationen wurde, aus welchen Gründen auch immer, verzichtet. Auch auf das Inhaltsverzeichnis muss der Leser verzichten. Die Kapitel beginnen einfach im Text, wobei Kapitel zwei nachträglich eingeschoben zu sein scheint, denn es ist das einzige, welches keine lateinische Überschrift trägt.

Rein textlich betrachtet konnte glücklicherweise die hohe Qualität der Vorgänger-Bände gehalten werden. Gut 160 Seiten hat das Autoren-Team Bionda/Kleudgen mit viel Handlung und ausreichend Vampiratmosphäre gefüllt. Der Kampf gegen den großen Widersacher Lee Khan tritt in die entscheidende Phase. Dabei muss der Leser in diesem Band hauptsächlich drei Handlungsebenen verfolgen: Dilara und Calvin in Paris, Guardian und Semjasa in Wien, sowie Dilara zu Beginn des neunzehnten Jahrhunderts. Gerade die Vergangenheitsepisoden sind sehr eindringlich und authentisch geschildert worden. Napoleons Krönung zum Kaiser ist dabei nur Nebensache. Hauptsächlich geht es um Dilaras Bekanntschaft mit Friedrich Esterházy und Shei An Khan. Gemeinsam jagen sie einen mächtigen Vampir, der nicht nur Khans Gefährtin entführt hat, sondern auch die geheimnisvolle Schattenchronik. Das titelgebende Buch ist sowieso viel zu selten Gegenstand der laufenden Handlung und es ist ein geschickter Schachzug, die Chronik in Zusammenhang mit dem aktuellen Zyklus dem Leser wieder ins Gedächtnis zu rufen.

In der Gegenwart bekommen es Dilara und Calvin mit einer ganz besonderen Form von Kunst zu tun. Die Ereignisse gipfeln in einem bombastischen Finale unterhalb der Kirche Sacré-Cœur, welches ziemlich blutig ausfällt, ohne dass die Autoren die Grenze des guten Geschmacks überschreiten. Immer noch gilt die Devise: Stimmung statt Gemetzel. Der Part von Guardian und Semjasa unterhalb der Stadt Wien ist ebenso gelungen, und es ist großartig, dass Guardian endlich einen aktiveren Part erhalten hat. Dafür musste in diesem Band größtenteils auf Mick und Luna Sangue verzichtet werden. Auch die Handlung um die Rivalität der alten Nosferati untereinander und die Erweckung des Demiurgen ist zunächst in den Hintergrund geraten. Hier zeigt sich deutlich, dass die einzelnen Bände zu wenige Seiten haben, um der Fülle an Figuren und Handlungssträngen gerecht zu werden. Band 12 (September 2008) und 13 (März 2009) sind übrigens mit doppelter Seitenstärke angekündigt, dafür aber nicht mehr unter der Herausgeberschaft von Alisha Bionda und Wolfgang Hohlbein. Genaueres dazu ist noch nicht bekannt.

Das Cover von Mark Freier ist sehr kunstvoll ausgefallen, wenngleich nicht ganz so atmosphärisch, wie bei den Vorgänger-Bänden. Im Hintergrund ist die Kirche Sacré-Cœur zu sehen, die im Roman ja eine tragende Rolle inne hat. Die Innenillustration von Pat Hachfeld kommt leider aufgrund ihrer Größe nicht so gut zur Geltung.

_Fazit:_ Spannende und temporeiche Fortsetzung mit originellen Einfällen. Die Handlung läuft stringent ab, und neben einigen blutigen Szenen dominiert auch hier die düstere Atmosphäre. Langsam aber sicher streben die Ereignisse auf ein großes Finale zu. Leider wurde im Gegensatz zu den restlichen Schattenchronik-Bänden auf die Illustrationen von Pat Hachfeld sowie auf das Inhaltsverzeichnis verzichtet.

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_Florian Hilleberg_

Frey, Alexander Moritz – Spuk des Alltags (Edgar Allan Poes Phantastische Bibliothek Band 3)

|Episode 3: Federfeldzug eines Veteranen.|

„Grausame Städte“, Auftakt der phantastischen Bibliothek, wurde vom deutschen Nachwuchs vollbracht und „Das Alptraum-Netzwerk“ von einer amerikanischen Ikone zeitgenössischer Phantastik. Dementsprechend konsequent ist es, dass der Verfasser des dritten Bandes wiederum aus einem völlig anderen literarischen Lager kommt als seine Vorgänger.

Alexander Moritz Frey hat 1881 in München das Licht der Welt erblickt, hat als Sanitätsoffizier im ersten Weltkrieg gedient und eine tiefe Abscheu gegen den Krieg entwickelt, ebenso gegen die Ideologie, die sein Regiments-„Kamerad“ Adolf Hitler zu verbrechen im Begriff war.

Freys Geschichten stehen dem Namenspaten dieser Buchreihe bisher am nächsten: Seine Figuren sind skurril, seine Storys manchmal traumhaft verschwommene Streifzüge („Verhexung“, „Verwandlung“), düsterphilosophische Gesellschaftskritik („Verfolgung“, „Verzweiflung“, „Verwirrung“), oder Tauchfahrten in zerrüttete Seelen („Verwesung“, „Vergeltung“), alles eingebettet in knorrig kraftvolle Sprachgebäude.

|Verzückende Versmalerei.|

Die Richtungen, zwischen denen Freys Geschichten pendeln, sind also skizziert, wollen wir sie einfach einmal genauer betrachten:

„Verhexung“ ist der Blick in den Kopf eines Spaziergängers, der sich überzeugen lässt, eine fremde alte Frau nach Hause zu begleiten. Durch die Augen des Erzählers erlebt der Leser, wie Zeit und Raum während dieses Spazierganges die Bedeutung verlieren. Ein delirierender Sprachtaumel, der mehr als einmal an Poe erinnert.

„Verneinung“ dagegen ist ganz anders: Wilhelm Weifeuer, leidlich erfolgreicher Schauspieler, hat das Zeitliche gesegnet, will das aber so überhaupt nicht einsehen. Warum auch? Er ist ja immerhin in seinem Sarg erwacht. So entsteigt er diesem, befüllt ihn mit Steinen, verschließt ihn wieder und macht sich einen Spaß daraus, auf seiner eigenen Beerdigung aufzutauchen, wo er den scheinheiligen Tränenverguss seiner Hinterbliebenen verhöhnt.
Auch wenn das Finale schwach ist, der Weg dorthin ist eine wunderbare Sammlung makabrer Attacken gegen spießbürgerliche Rituale und scheinheilige Ehrerbietung. Der Humor ist auch jetzt noch deftig, wie muss er aber erst eingeschlagen haben, als „Spuk des Alltags“ 1920 erstveröffentlicht wurde? In den Fingern juckt es mich ja, hier zu zitieren, aber aus dem Zusammenhang gerissen, funktioniert es nicht.

„Verfolgung“ schlägt erneut eine andere Richtung ein: kein berauschender Traumtanz, kein makabres Komödiantenstück, sondern Gedankenkrieg von einem, der eine Leiche unter einem Sandhaufen vergraben hat und über die Natur des Menschen sinnt: „Wo bleibt die Ehrfurcht vor der Schöpfung, wenn man jeden Baum fällen darf, auch den jungen grünen, – und den absterbenden Menschen nicht? Weshalb ihn nicht? Ist Mensch mehr als Baum, so ungeheuer viel mehr? Nein. Aber Mensch hat Angst vor Mensch. Mensch hat nicht Angst vor Baum; deshalb springt er mit dem Baum um, wie´s ihm beliebt.“

„Verwandlung“ besinnt sich auf die Schreibart von „Verhexung“: Ein nahezu übliches Szenario, der Besuch einer Zaubervorstellung, wird zu einem bizarr verschwimmenden Erlebnis.

„Vergeltung“ ist die Geschichte eines Mannes, der sich an das Erbe einer verhassten Tante heranschleichen will, die ihren kompletten Wohlstand zugunsten ihrer Katzen verschleudert. Das Finale ist wiederum etwas schwächer, ja, aber der Weg dorthin ist mit herrlicher Sprache gesäumt: Die Vergleiche, die Bildsprache und sinnlichen Eindrücke sind so intensiv, der Blick in die verruchte Seele des „Protagonisten“ so tief, die Beleuchtung der skurrilen Alten so schillernd, dass das Finale den Lesegenuss kaum schmälern kann. Dazu ist alles von mitreißendem Rhythmus: „Ich konnte diesem Umzugsschauspiel nicht beiwohnen. Ich erinnere mich nur eines fauchenden, krächzenden und miauenden Gewoges hinter Gitterstäben, um die die Alte mit miauendem Geplärr hindurchschlurchte, wobei sie golddurchwirkte Seidendeckchen darüberbreitete, oder sinnlos aus einer Kristallkaraffe Milch im weißen Strahl durch die Stäbe mitten auf die wegprallenden Tiere plätschern ließ …“

„Verzweiflung“ ist die Geschichte eines Mannes, der von den Halluzinationen seines Kriegstraumas gepeinigt wird. Hier hört man Frey selbst heraus, den das sinnlose Töten im Krieg angeekelt hat.

„Verwirrung“ tönt ebenfalls mit gesellschaftskritischer Stimme gegen Grausamkeiten im Namen augenscheinlicher Gerechtigkeit.

In „Verwesung“ klingt „Das verräterische Herz“ von Poe durch: Karl bringt seine Eltern um, es aber nicht über das Herz, die verrottenden Leichen aus der Wohnung zu schaffen. Das ruft natürlich irgendwann die Nachbarn auf den Plan, aber das ist Karls geringste Sorge, denn die toten Eltern beginnen sich zu bewegen … Die Bilder sind drastisch, und man spürt, wie Karl vom Wahnsinn eingesponnen wird. Fesselnd!

„Verstrickung“ geht andere Wege: Wie der Titel schon sagt, unterhalten sich die beiden Hauptfiguren über zwei unabhängige Ereignisse, die immer näher aufeinander zuwachsen, je mehr Facetten sich offen legen … Interessant!

In „Versammlung“ besucht Konrad einen Vortrag, ohne sich zu erinnern, warum er das tut oder was das Thema des Vortrages überhaupt ist. Jedenfalls trifft er ein wahres Ungetüm von einem Mann, der ihn bittet, sich zu ihm zu setzen. Mit Abstand die intensivste Bildsprache, von der sich zeitgenössische Autoren gleich mehrere Scheiben abschneiden könnten. Aber, ich bin ehrlich, der Sinn dieser Geschichte bleibt mir auch nach mehrmaligem Lesen völlig verborgen.

„Vermummung“ ist dann der würdige Abschluss dieses Geschichtenbandes, ist entspannt und leitet Freys kräftige Sprache in humorvolle und herrliche makabre Kanäle: Der Gymnasiast Paul Pulver hat einer Mutprobe zugestimmt: In einer Bibliothek soll er nach einem verborgenen Kamin suchen, in dem angeblich ein vom Schlot geschossener Schornsteinfeger vermodert. Mehr zu verraten, würde die böswitzigen Wendungen der Geschichte offenlegen und den Leser um einen wunderbar verstaubten Spaß bringen.

|Old School einmal anders.|

Man sollte sich schon darauf einlassen, dass Freys Sprache alles andere als modern ist, man muss es verkraften, dass seine Sätze viel Konzentration verlangen, und dass sich „Spuk des Alltags“ keinesfalls zum Lesen im lärmenden Morgenzug eignet. Aber wenn man bereit ist, ein wenig Mühe zu investieren, wenn man jedem dieser Prosa-Happen die Zeit lässt, seinen ungewohnten Geschmack auf dem Lesergaumen zu entfalten, kommt man in den Genuss eines Sprachgelages, dessen Geschmack sich lange nicht herunterspülen lässt. Sicher, manches ist zu dick aufgetragen – überwürzt, könnte man sagen – und nicht jede Geschichte überzeugt auf ganzer Linie, aber dieser Sammelband ist so erfrischend weit entfernt vom Mainstream, dass der Phantastik-Freund einfach nicht daran vorbeikommt. Der BLITZ-Verlag hat auch hier mit geschmackssicherer Nase ein Werk erschnüffelt, das mit dieser Neuauflage vor einem Schicksal unverdienter Vergessenheit bewahrt wurde. Vielen Dank dafür!

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