Archiv der Kategorie: Hörspiele / Hörbücher

Thomas Thiemeyer – Der Palast des Poseidon (Chroniken der Weltensucher 2)

Die „Chroniken der Weltensucher„:

Band 1: „Die Stadt der Regenfresser“
Band 2: „Palast des Poseidon“
Band 3: „Der gläserne Fluch“
Band 4: „Der Atem des Teufels“
Band 5: „Das Gesetz des Chronos

Als Hörbuch erschienen lediglich die ersten drei Bände.

Die Handlung:

Im Mittelmeer verschwinden plötzlich Schiffe auf unerklärliche Weise, angeblich sei ein Seeungeheuer dafür verantwortlich. Carl Friedrich von Humboldt, der nach seinem Abenteuer in Peru unter die Freelancer gegangen ist, wird von einer griechischen Reederei beauftragt, mit seinem Team heraus zu finden, was hinter der ganzen Sache steckt. Und so macht er sich mit dem Schiff „Calypso“ auf die Reise, um über und unter Wasser nach der Ursache zu suchen.

Mein Hör-Eindruck:

Das Hörerlebnis

Ohne Musik, ohne Geräusche, ohne Vorankündigung der Art „Sie hören …“ geht es direkt los mit der Geschichte. Und nach den ersten Minuten hatte ich den Eindruck, als würde Dietmar Wunder mit angezogener Handbremse lesen oder davon ausgehen, dass der Hörer nur eine begrenzte Anzahl an Wörtern pro Minute verarbeiten kann. Dieses Gefühl legte sich zum Glück recht schnell wieder, als der Sprecher anfing zu zeigen, was er kann, und das ist so einiges.

Er kann auf jeden Fall auch schneller lesen, wenn es spannend und dramatisch wird. Er kann seine Stimmfarbe modulieren oder einen Berliner Akzent auflegen, wenn die Leute des niederen Volkes reden, und er kann leicht aufgesetzt klingen, wenn Carl Friedrich von Humboldt spricht. Ganoven, Frauen und Ausländer weiß er gekonnt unterschiedlich zu sprechen und der Wiedererkennungswert der Charaktere ist die ganze Zeit über gegeben.

Schon nach den ersten turbulenten Szenen hatte ich vergessen, dass ich anfänglich ein wenig Untermalung vermisst hatte. Im Nachhinein gesehen, kommt das Hörbuch auch gut ohne aus, denn Dietmar Wunder macht seine Arbeit wirklich gut und es dem Hörer durch seine Erzählweise wirklich schwer, das Hörbuch zu stoppen, wenn es mittlerweile zu spät zum Weiterhören oder man auf der Arbeit angekommen ist.

Die von den Charakteren empfundenen Emotionen vermittelt Wunder von träumerisch bis gemein genauso souverän wie entspannte und angespannte Situationen durch Anpassung der Lesegeschwindigkeit und Änderung der Stimmlage.

Auch wenn das Hörbuch ohne Geräusche und Musik gut auskommt, wäre für eine Fortsetzung eine dauerhafte Untermalung perfekt. Ein paar Windgeräusche, ein Meeresrauschen, ein wenig sanfte Musik im Hintergrund, und das Hörerlebnis wäre auch noch perfektes Kopfkino. Die einzigen „Spezialeffekte“, die es zu hören gibt, sind Pseudo-Funkgeräte-Stimmen und ein wenig Hall. Die Kollegen im englischsprachigen Ausland machen das schon eine ganze Weile so und steigern dadurch das Erlebnis noch mal um einiges.

Der Sprecher

Dietmar Wunder ist die deutsche Stimme von Adam Sandler, Jamie Foxx, Robert Downey Jr. und Daniel Craig. Dass er auch auf verschiedenen Theaterbühnen gespielt hat, kommt ihm bei dieser Produktion zugute.

Das Case – Das Booklet

Die CDs saßen ziemlich fest im Jewelcase und ich hatte Angst, dass ich entweder die Halterung oder aber die CDs beim Herausnehmen beschädige. Aber das ist bei Jewelcase-Boxen, die für mehrere CDs bestimmt sind, leider schon immer so gewesen.

Wenn man die CD-Trays umklappt, kommt ein schöner, altertümlich gezeichneter Kartenausschnitt einer Weltkarte zum Vorschein, der Griechenland und die umliegenden Meere zeigt. Das Cover des Booklets ziert das wunderschön gestaltete und gezeichnete Bild, das auch schon die Vorderseite des Buches bildet. Im Booklet ist der Inhalt der sechs CDs aufgeführt und man kann anhand der Namen der einzelnen Tracks leicht gesuchte Stellen in der Geschichte wiederfinden.

Dann folgt eine Seite mit Infos zu Thomas Thiemeyer und Dietmar Wunder und im Anschluss eine „Encyclopedia Humboldtica“. Diese erklärt alphabetisch sortiert dreizehn Begriffe aus und zu der Geschichte. Enthalten sind unter anderem Wörter wie „Roboter“, „Atlantis“, „Eiffelturm“ oder „Tesla, Nikola“.

Danach gibt es noch ein paar Seiten mit Werbung für andere Hörbücher des Verlags.

Mein Fazit:

Ein tolles Abenteuer für Fans der klassischen Jules-Verne- und Steampunk-Abenteuer, gelesen von einem, der es kann. Diese Lesung war für mich wie ein spannendes Buch, von dem man wirklich nur noch schnell dieses eine Kapitel zu Ende lesen will und dann aber auch wirklich aufhört, ganz ehrlich, versprochen. Ich hatte Mühe, mich zurückzuhalten, das ganze Abenteuer auf einen Schlag zu hören. Ab und zu musste ich leider aus der Welt von Carl Friedrich von Humboldt in meine eigene zurück.

Gekürzte Lesung auf 6 Audio-CDs mit ca. 450 Minuten Spieldauer
ISBN-13: 978-3-8337-2612-5
www.jumboverlag.de
www.weltensucher-chroniken.de
www.thiemeyer.de

Der Autor vergibt: (5/5) Ihr vergebt: SchrecklichNa jaGeht soGutSuper (No Ratings Yet)

Gloge, Andreas / Sassenberg, Volker – Point Whitmark: Der Seelenkünder (1/2) (Folge 29) (Hörspiel)

Der Hörspielmarkt boomt wie selten zuvor; neue Serien schießen wie Pilze aus dem Boden, etablierte Reihen finden immer mehr Zulauf, und während man vor lauter Auswahl schon fast den Überblick verliert, sind die Produktionsteams in der Pflicht, ihren bisherigen Meisterstücken immer noch eins draufzusetzen. Im Zuge dieser Entwicklung hat sich in letzter Zeit allerdings auch eine Unsitte eingespielt, die in der Draufsicht sicherlich gar nicht mal so schlecht wirkt, bei näherer Betrachtung aber lediglich in den seltensten Fällen auch wirklich effektiv ist. Die Rede ist von Doppelfolgen, denen man zwar zutrauen darf, einen etwas komplexeren und breiteren Epos zuzulassen, die jedoch auch die Unart mit sich führen, phasenweise über echte Längen zu verfügen. Nach 28 straffen Episoden ist nun auch „Point Whitmark“ mit einem solchen Zweiteiler beehrt worden. Und siehe da: Einige der bekannten Probleme treffen auch auf „Der Seelenkünder“ zu!

_Story:_

Im benachbarten Hafenstädtchen Casa Vargas veranstalten Jay, Tom und Derek eine außergewöhnliche Radioshow in der direkten Nähe des Strands. Das Trio hat sich eine menschliche Nachahmung des einstigen Hofastronomen Ramiro Luiz del Santos geangelt, der das Publikum mit einigen Tricks und mystischen Darbietungen bei Laune halten soll. Doch während seines Auftritts geschieht etwas Unfassbares: Jay verschwindet plötzlich spurlos, während die Nebelmaschine ihren Betrieb beschleunigt. Und als die beiden Freunde ihn wiederentdecken, steht er immer noch unter Hypnose und verhält sich völlig eigenartig. Erst nach einiger Zeit kommen Tom und Derek wieder an ihn heran und nutzen die Trance zu ihrem Vorteil. Doch zu diesem Zeitpunkt ist ihnen bereits klar, dass ihr Pseudo-Astronom eine viel elementarere Rolle spielt als die des Entertainers. Stattdessen ist er auf der Suche nach dem schwarzen Okular, mit dessen macht man seine Mitmenschen angeblich beherrschen soll. Und offensichtlich hat das Artefakt seine Wirkung bei Jay bereits hinterlassen …

_Sprecher:_

Erzähler – Jürg LöwJay Lawrence – Sven Plate
Tom Cole – Kim Hasper
Derek Ashby – Gerrit Schmidt-Foss
Ramiro Luiz des Santos – Bodo Henkel
Inquisitor – Gerald Paradies
Arturo – Dominik Freiberger
Cesar Uria – Holger Michel
Nestor Benitez – Bert Stevens
Percy Briggs – Günter Burchert

Idee & Konzeption: Volker Sassenberg
Drehbuch: Andreas Gloge & Volker Sassenberg
Regie: Volker Sassenberg
Musik: Matthias Günthert, Volker Sassenberg, Markus Segschneider, Manuel Rösler
Ton & Schnitt: Volker Sassenberg & Marc Sander
Tonassistenz: Ramona Heinisch
Illustration: Ingo Masjoshusmann

_Persönlicher Eindruck:_

Nach dem mystischen, mittelalterlichen Intro steigen die Erwartungen an die neue „Point Whitmark“-Episode bereits exponentiell; der Querverweis in das Spanien des 17. Jahrhundert, dazu ein paar undurchdringliche Informationen, und schon ist die Grundlage für ein neues Abenteuer geschaffen. Allerdings hat Regisseur Volker Sassenberg diese Einleitung nur pro forma vorangeschoben, ohne im späteren Verlauf noch einmal näher darauf einzugehen – obschon ein gewisser Querverweis auf jene Ära in der Thematik der Handlung begründet ist. Stattdessen lässt er seine drei Helden Jay, Tom und Derek mit Vorliebe zum Zuge kommen und bereitet im Eiltempo die nächste Grundlage, auf der nun die tatsächliche, aktuelle Story fußt.

Und es geht in den nächsten Minuten enorm temporeich vorwärts; das Verschwinden von Jay, der Unfall bei der Radioshow, die nebulösen Bekanntschaften, die Tom und Derek innerhalb von wenigen Minuten machen und schließlich das eigenartige ‚Comeback‘ ddes Freundes, dessen Trance-Zustand schließlich den Ausschlag für die weiteren Ermittlungen der drei Hobbydetektive gibt. So weit, so gut. Jedoch ist das Problem mit den oben angeführten Längen trotz des ordentlichen Tempos relativ bald gegeben; die Handlung windet sich um ihren eigentlichen Kern und gibt zahlreiche Infos über das Okular und seine mögliche Herkunft, entwickelt sich aber auch mit durchgetretenem Gaspedal nicht so recht vorwärts. Immer wieder kehrt man zum Ausgangspunkt zurück, und auch wenn die Rollen der einzelnen Figuren mit wachsender Spieldauer klarer werden und auch der Background ein Stückweit gelüftet wird, hat man mehrfach das Gefühl, dass hier inhaltlich einiges gestreckt wurde, damit der Rahmen eines Zweiteilers auch nie gefährdet wird.

Der Plot hat indes genügend Potenzial, begründet durch die Thematik, schließlich aber auch durch die fantastische Performance der handelnden Akteure. Vor allem Sven Plate als verwirrter Jay Lawrence spielt seinen Part formidabel und glaubhaft und steht an der Spitze einer guten Teamleistung, die auch von Bodo Henkel und Dominik Freiberger in den Nebenrollen gut ausgekleidet wird. Nichtsdestotrotz könnte man einige Passagen womöglich kompakter ausfüllen und sich in der Breitenauslegung der Story ein wenig einschränken, damit der Fokus noch deutlicher herausgearbeitet wird. Dies macht sich vor allem dadurch bemerkbar, dass Erzähler Jürg Löw häufig ins Geschehen eingreift und mit einigen längeren Überleitungen das ausführt, was die Action alleine nicht mehr leisten kann. An der wirklich gut inszenierten Atmosphäre ändert dies Gott sei Dank nichts, wobei hier vor allem die jederzeit passend eingesetzten Effekte und die prima Soundkulisse eine bedeutsame Rolle spielen. Und trotzdem: Ohne das Projekt ‚Doppelfolge‘ als solches zu verurteilen, hat man im Gefühl, dass man hier in einigen Passagen direkter hätte agieren können.

Nichtsdestotrotz hat „Point Whitmark“ nun einmal einen Standard etabliert, den auch der erste Teil von „Der Seelenkünder“ problemlos halten kann. Womöglich wird die Fortsetzung, die nach einem nicht ganz so geschickt platzierten Cliffhanger angesetzt wird, auch die kleinen Schwierigkeiten der ersten Episode kaschieren können. Das Thema ist jedenfalls interessant, die Performer bestens aufgelegt und die atmosphärische Darstellung ebenfalls wieder stark. Fehlt nur noch ein wenig Zielstrebigkeit, damit die Kritik schnell wieder kaschiert werden kann!

|Audio-CD mit 64 Minuten Spieldauer
Empfohlen ab 8 Jahren
ISBN-13: 978-3-8291-2323-5|

_|Point Whitmark| bei |Buchwurm.info|:_
Folge 1: [„Die Bucht der 22 Schreie“ 5128
Folge 2: [„Die rote Hand des teufels“ 5256
Folge 22: [„Die blutenden Schlüssel“ 4793
Folge 23: [„Der Duft der Finsternis“ 5058
Folge 24: [„Am Tag der großen Flut“ 5410
Folge 25: [„Die fiebrigen Tränen“ 5551
Folge 26: [„Die Diener der Pest“ 5743
Folge 27: [„Eiland der Gespenster“ 5817
Folge 28: [„Der leere Raum“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6175

Fünf Freunde und das rätselhafte Sternbild (Folge 87)

_Story:_

Da Onkel Quentin sein Felsenhaus in diesem Sommer für sich beansprucht, verbringen die Fünf Freunde ihre Ferien ausnahmsweise bei Tante Fanny in Greenwich. Dort lernen sie alsbald Maxi, die Tochter eines Astronomen, kennen, die ihren neuen Freunden kurzerhand die wichtigste Errungenschaft ihres Städtchens, die berühmte Sternwarte, näher bringt. Doch der Besuch im Observatorium bringt einen skandalösen Fund: Eine der wichtigsten Sternkarten wurde anscheinend entwendet und durch eine spiegelverkehrte Kopie ausgetauscht. Maxi und die Feriengäste begeben sich rasch auf die Suche nach dem offensichtlich entwendenden Sternbild und reisen hierzu selbst zur berüchtigten Universität von Oxford, wo neue Spuren den Täterkreis einengen. Doch während die sechs Gefährten verdeckt ermitteln, kommt ihnen ständig die Aufseherin, Mrs. Harison, in die Quere. Ob sie womöglich ebenfalls in den Diebstahl involviert ist?

_Sprecher:_

Erzähler – Lutz Mackensy
Julian – Ivo Möller
Dick – Jannik Endemann
Anne – Theresa Underberg
George – Alexandra Garcia
Tante Fanny – Ursula Sieg
Loreena – Anja Topf
Maxi – Julia Fölster
Mr. lassell – Jürgen Holdorf
Mrs. Harison – Claudia Schermutzki
Sekretärin – Rhea Harder
Pförtner – Volker Bogdan
Guide – Wolfgang Kaven

Buch: Katrin Dorn
Redaktion: Hilla Fitzen, Wanda Osten
Produktion und Regie: Heikedine Körting
Effekte: André Minninger
Musik: Tonstudio EUROPA

_Persönlicher Eindruck:_

Man muss sich einfach wiederholen: Die „Fünf Freunde“ sind wohl derzeit die lebendigsten Seriendarsteller aus dem Hause Europa, zumindest was die klassischen Reihen aus der wohl wichtigsten Hörspiel-Schmiede der vergangenen Jahre betrifft. Mit der 87. Episode hat man kürzlich ein weiteres, richtig spannendes Schmankerl aufgelegt, welches sich thematisch auf „Fünf Freunde“-Neuland begibt, einige interessante neue Darsteller einführt, aber auch in Sachen Story-Arrangement absolut rund ist und selbst im durchschaubaren Mittelteil bzw. im vorhersehbaren Finale kaum Wünsche offen lässt. „Fünf Freunde und das rätselhafte Sternbild“, dies sei bereits vorweggenommen, wird keinen Liebhaber von Enyd Blytons berüchtigten Charakteren enttäuschen!

Die Geschichte um die Sternwarte zeichnet sich hierbei einmal mehr durch ein angenehm hohes Tempo und eine durchweg engagierte Leistung auf Seiten der Sprecher aus. Episode Nr. 87 bringt viele bekannte Sprachtalente auf den Plan, die ambitioniert, teilweise sogar schon fast übermotiviert an ihren Job herangehen, wie in diesem Falle Julia Fölster, die ihren Part als Maxi mit dem gleichen jugendlichen Hochmut ausfüllt, den man zuletzt noch bei den aktuellen Folgen von „TKKG“ kritisiert hatte – nur eben mit dem Unterschied, dass die Wirkung hier ungleich positiver ist.

Inhaltlich ist die Sache souverän über die Ziellinie gebracht, wobei man kritisch anmerken darf, dass der Plot relativ bald durchschaubar ist und man die Übeltäter ziemlich schnell entlarvt hat. Dies tut dem Spannungsaufbau aber keinen Abbruch, da „Fünf Freunde und das rätselhafte Sternbild“ nebenbei ein ganz ordentliches Infotainment bietet und vor allem das jüngere Publikum mit einem guten Mix aus spannendem Kriminal-Hörspiel, Abenteuerreise und Explorationsdurst füttert. Die wirklich sehr gut gelungenen Charakterzeichnungen sind zudem ein nennenswerter Bonus, der sich auch auf die Nebendarsteller ausweitet, wenngleich besagte Maxi mit ihrem besserwisserischen Gehabe vielleicht ein grenzwertiger Fall ist. Andererseits bringt ihr Part eine Menge Leben in die Story und in die allgemeine Inszenierung, so dass man an dieser Stelle von einer zu scharfen Kritik absehen sollte.

Erwähnenswert ist schließlich auch noch die gute Einbindung des Erzählers; Lutz Mackensy hält sich angenehm zurück, bringt entscheidende Hinweise, trägt die Last der Geschichte aber keineswegs zu deutlich auf seinen Schultern. Die Prioritäten sind gut auf die einzelnen Charaktere verteilt, was sich in sehr lebhaften Dialogen, einer generell sehr ausgewogenen Interaktion und einer, im Hinblick auf die Effekte, deutlichen Reduzierung von Nebengeräuschen.

Schlussendlich erhält man mit Folge 87 ein typisches „Fünf Freunde“-Hörspiel mit Wurzel-Charakter; denn auch wenn die Sprache angepasst wurde, ist „Fünf Freunde und das rätselhafte Sternbild“ ähnlich prickelnd wie die Sternstunden der Anfangszeit!

|Audio-CD mit 55 Minuten Spieldauer
Empfohlen ab 6 Jahren
ASIN: B003EADFPK|
[www.natuerlichvoneuropa.de]http://www.natuerlichvoneuropa.de

_Die |Fünf Freunde| bei |Buchwurm.info|:_
[„… verfolgen den Wilderer (Folge 74)“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=4674
[„… und die verlorenen Blüten (Folge 86“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6365

Göllner, Marco – Schwestern der Gnade (Dorian Hunter 11) (Hörspiel)

_Story:_

Dorian Hunters Frau Lilian soll endlich von ihrem Leiden befreit werden und wird auf Geheiß ihres Gatten in das Sanatorium von Dr. Demming eingewiesen, der feststellen soll, ob Lilian je wieder in der Lage sein wird, ein normales Leben zu führen. Doch in der Heilanstalt gehen merkwürdige Dinge vor sich, und als Lilian beobachtet, dass ein schwarzer Engel umhergeht und die Insassen der Nervenklinik tötet, kommt auch Dorian wieder ins Spiel.

Unter verdecktem Namen lässt er sich in der Person des Gary Stack ebenfalls einweisen und wird Zeuge der grausamen Ereignisse, von denen der Oberarzt aber anscheinend gar nichts wissen mag. Weitere Morde folgen, und als Dorian alias Gary endlich klarsieht und nach Hilfe ruft, wird er wegen seiner angeblich wahnhaften Vorstellungen vom Personal nur müde belächelt. Erst als ihm klar wird, dass nicht nur der Doktor, sondern auch einige Schwestern ein falsches Spiel treiben, sieht sich Hunter genötigt, zu einigen persönlichen Geheimwaffen zu greifen – und den Verrückten tatsächlich überzeugend zu mimen …

_Persönlicher Eindruck:_

Nach der epischen Doppelfolge aus dem Mittelalter ist Dorian Hunter in der elften Episode der Hörspiel-Serie wieder in der Gegenwart angekommen und wird dort auch wieder von der harten familiären Realität getroffen. Seine Frau steht erneut im Fokus, und ihre Krankheit beschäftigt den Dämonenjäger mehr als alles andere. Doch die Lösung des Problems bringt nur noch mehr Schwierigkeiten – und in null Komma nix ist ein neuer Komplex aufgerissen, der sich bis zu den Anfängen der Geschichte erstreckt.

Genauer gesagt wird man sogar an das Debüt herangeführt, in dem Lilian Hunter ebenfalls eine tragende Rolle spielte und in dem der Wahnsinn, der sie umgibt, zum ersten mal erwähnt wurde. Nach wie vor ist sie besessen und benötigt dringend Hilfe, um aus ihrem nervlichen Unheil entfliehen zu können. Und immer noch steht der sonst so souveräne Hunter diesem Umstand nahezu hilflos entgegen und sucht händeringend nach Möglichkeiten, dieses Dilemma endgültig zu besiegen.

Doch die Beziehung der beiden steht letzten Endes nicht im Mittelpunkt des aktuellen Hörspiels „Schwestern der Gnade“. Vielmehr präsentiert sich die Reihe an dieser Stelle als rasanter Fantasy-Krimi, der den inhaltlichen Wahn in eine atmosphärisch völlig eigenwillige Geschichte ummodelliert und ihn dazu nutzt, eine größtenteils durchgedrehte Stimmung zu produzieren, von der die Story aber maßgeblich profitiert. Wenn die beiden seltsamen Schwestern Mercy und Hercy beispielsweise von ihren Vorlieben für bestimmte Teesorten schwadronieren, hat dies einen völlig zynischen Charakter, der die Handlung als solche auch sehr gut beschreibt.

Hunters Action-Vorlieben kommen dementsprechend häufig zur Geltung, selbst wenn die vielen Szenen, die einem flotten Arrangement bedürfen, nicht direkt mit einer temporeichen Action-Sequenz gekoppelt werden. Das blühende Leben in „Schwestern der Gnade“ geht letzten Endes nämlich zu einem mindestens gleichwertigen Teil von den außergewöhnlichen Dialogen aus, die nicht nur inhaltlich sehr stark sind, sondern auch in der Performance das mitunter beste sind, was der Hörspiel-Markt derzeit zu bieten hat – und das lässt sich allgemein auch für den „Dorian Hunter“-Backkatalog bestätigen. Die Leistung in Folge 11 sind durchaus Referenz.

Die Story selbst glänzt in allen relevanten Eckpunkten, hält die Spannung ungewöhnlich lange auf dem Extrem-Niveau und ist von zahlreichen Wechseln und Überraschungen gezeichnet. Die Atmosphäre ist dabei das Sahnehäubchen und windet sich wie ein Chamäleon durch sämtliche Stimmungen, ist düster, dann wieder einfach nur mitreißend, schließlich aber auch bedrückend und zwischenzeitlich von ironischer Natur – ganz so, wie die Story es permanent einfordert. Dass offene Ende ist zu guter Letzt keine große Neuerung mehr, sondern steigert die Vorfreude auf all das, was unter dem Titel „Dorian Hunter“ noch passieren wird. Allerdings wird man sich in künftigen Produktionen ziemlich anstrengen müssen. Die Messlatte, die mit „Schwestern der Gnade“ gesetzt wurde, liegt wirklich immens hoch!

_Sprecher:_

Dorian Hunter – Thomas Schmuckert
Lilian Hunter – Iris Artajo
Dr. Demming – Peter Matic
Schwester Hercy – Luise Lunow
Schwester Mercy – Jessy Rameik
Arnie – Stefan Fredrich
Marvin Cohen – Frank Gustavus
Gene Hallowell – Eckart Dux
Deborah Ashton – Kirstin Hesse
John Storm – Jörg Reichlin
Danny Dean – Leonhard Mahlich
Kitty – Simona Pahl
Trevor Sullivan – Konrad Halver
Coco Zamis – Claudia Urbschat-Mingues
Donald Chapman – Frank Felicetti
Phillip Hayward – Tim Kreuer
Sekretärin – Anette Gunkel

Aufnahmen: Alexander Rieß & Bruno Guozzi
Produktion: Dennis Ehrhardt, Zaubermond Verlag
Skript, Regie und Tonproduktion: Marco Göllner
Musik: MoorlandMusic
Titelmusik: Joachim Witt
Illustrationen: Mark Freier
Layout: Sebastian Hopf
Product Management: dp

|Audio-CD mit ca. 75 Minuten Spieldauer
ISBN-13: 978-3829123792|
[www.folgenreich.de]http://www.folgenreich.de
[www.marcogoellner.de]http://www.marcogoellner.de
[www.universal-music.de]http://www.universal-music.de

_“Dorian Hunter“ bei |Buchwurm.info|:_
[„Im Zeichen des Bösen“ (Folge 1) 5432
[„Das Henkersschwert“ (Folge 2) 5477
[„Der Puppenmacher“ (Folge 3) 5585
[„Der Folterknecht – Die Nacht von Nancy“ 6382 (Folge 10, Teil 1 von 2)
[„Der Folterknecht – Hexenhammer“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6384 (Folge 10, Teil 2 von 2)

Jack Slaughter 11: Im Haus des Todes

Jack Slaughter:

Folge 1: „Tochter des Lichts“
Folge 2: „Tochter des Lichts 2: Professor Dooms Erwachen“
Folge 3: „Das Tor zur Hölle“
Folge 4: „Virus in Jacksonville“
Folge 5: „Am Ende der Welt“
Folge 6: „Im Land der Vampire“
Folge 7: „Dr. Jekyll und Mrs. Hyde“
Folge 8: „Das Herr der Finsternis“
Folge 9: „Die Wurzel des Bösen“
Folge 10: „Werwolf im Schafspelz“
Folge 11: „Im Haus des Todes“

Story:

Jack Slaughter 11: Im Haus des Todes weiterlesen

Perry Rhodan – Brennpunkt Andro-Beta (Silber Edition 25)

_Die Handlung:_

|Im Jahr 2402 steht die Entscheidung bevor: Die Terraner stoßen nach Andro-Beta vor, jene Kleingalaxis im Vorfeld der großen Galaxis Andromeda. Dort wollen Perry Rhodan und seine Begleiter jene Gefahr bannen, die der Milchstraße durch die Meister der Insel und ihre Angriffe droht.

Mit seinem Raumschiff, der |CREST II|, unternimmt Perry Rhodan erste Erkundungsflüge in den absolut fremden Raum. Sie stoßen auf einen Moby, ein riesiges Lebewesen, das in der Lage ist, im Leerraum zwischen den Sternen zu existieren. In seinem Innern leben die geheimnisvollen Twonoser – ein Volk mit vielen Facetten.

Während die Terraner noch die ersten Kontakte knüpfen, erkennen die Herrscher über Andromeda, dass Fremde ihren Herrschaftsbereich betreten haben. Sie reagieren sofort – und Perry Rhodan kommt in Kontakt zu einem alten Volk, das er bereits kennt und über dessen Ursprünge er in der Fremde mehr erfährt …|
(Verlagsinfo)

_Das Hörbuch:_

25 Lesungen der „Perry Rhodan“-Silberbände gibt es mittlerweile. Welcher Fan hätte 2002 mit dem Erscheinen von „Die Dritte Macht“ erwartet, dass die Hörbuchversion der Silberbände tatsächlich so lange durchhalten würde?

Dies ist nicht zuletzt der Verdienst von Josef Tratnik, denn Hörbücher und insbesondere Lesungen stehen und fallen mit dem Sprecher. Tratnik erzählt wie immer souverän und enthusiastisch eine spannende Geschichte und klingt dabei wie bei der ersten Silber Edition. Ich habe keine Ermüdungserscheinungen feststellen müssen, denn Tratnik ist immer noch mit dem gleichen Eifer bei der Sache wie schon vor acht Jahren, als die erste Lesung erschien, auch wenn es mir in diesem Silberband im Vergleich zu den Vorgängern zu viel Gerede um die und mit den Mobys und zu wenig Action gab. Aber dafür kann ja der Sprecher nichts.

Der Stammhörer, und davon gibt es offenbar sehr viele, hört an jeder von Tratnik aufgelegten Stimmfarbe sofort, welcher Charakter gerade spricht, noch bevor es die Story verrät. Allein den Telepathen John Marshall liest er exakt so wie Perry Rhodan selber. Autoritär, selbstbewusst, mit kräftiger Stimme und manchmal leicht hektisch. Das könnte zu Verwirrungen führen, aber wenn die beiden aufeinandertreffen, dann verändert Tratnik die Stimme von Marshall leicht.

Gucky verursacht nach wie vor jedem Hörer einen Tinitus, weil der Kermit-Akzent in den Ohren schmerzt, wenn das Hörbuch mit Kopfhörern gehört wird. Hier wäre ein Meter Abstand vom Mikro angenehmer gewesen. Das Gleiche gilt auch für die Vertonung der Umweltangepassten. Diese Charaktere werden von Tratnik wie immer ins Mikro geschrien.

Ansonsten erwartet den Hörer wieder das ganze Spektrum aller Akzente, derer Tratnik mächtig ist, und die gewohnt ruhige und Ich-spreche-jetzt-so-tief-wie-ich-kann-Stimme von Icho Tolot.

Mit Musik und Ambient-Sounds wird mir immer noch zu vorsichtig umgegangen. Zwar ist mittlerweile hörbar mehr Untermalung da (auch wenn es teilweise nur ein nervender Dauerton ist) als noch zu Zeiten der „Dritten Macht“, aber es ist noch reichlich Raum für mehr Beiwerk vorhanden. Hier wünsche ich mir weiterhin eine Angleichung an amerikanische Standards. Bei den Lesungen der neuen amerikanischen „Star Wars“-Hörbücher ist immer etwas zur Geschichte Passendes im Hintergrund zu hören, was das ganze Geschehen wesentlich lebendiger macht.

|Die Bonus-CD und der Bonus-Sprecher|

Da Josef Tratnik nicht den ganzen Tag nur für „Perry Rhodan“ lesen kann und die (zahlungswilligen) Fans nach mehr Hörnachschub drängten, wird die Jubiläums-Geschichte „Helden im Ruhestand“ von Andreas Laurenz Maier gelesen. Diese Novelle, die auf einer Bonus-CD enthalten ist, wurde von Marc. A. Herren geschrieben und soll mit einem Augenzwinkern auf den neuen Plan des Verlages rund um Perry Rhodan hinweisen.

Maier ist den Abonnenten der wöchentlichen Heftlesungen der Erstauflage von „Perry Rhodan“ bereits bekannt und wird ab September im Wechsel mit Tom Jacobs, der ebenfalls zum Stamm der Sprecher der Heftlesungen gehört, einen parallel erscheinenden Silberband-Zyklus vorlesen.

Auch Maiers Leistung als Sprecher ist rundum überzeugend. Im Gegensatz zu Tratnik macht er teilweise längere Sprachpausen und legt ein wenig mehr Schauspiel in seine Darbietung, was der Geschichte einen Hauch mehr Lebendigkeit verleiht als dem Vortrag Tratniks. Dadurch wirkt die Erzählung sehr stimmungsvoll und manchmal auch dramatisch, auch wenn es sich um eine Humoreske handelt.

Auf jeden Fall ist Maier als Sprecher ein Gewinn für das Franchise, und Fans, die ihn von den Heftlesungen noch nicht kennen, brauchen keinen Qualitätsabbruch zu befürchten, nur weil der neue Parallel-Zyklus nicht von Josef Tratnik gelesen wird.

|Die „neuen“ Silber Editionen|

„Das Konzil“ besteht aus sieben Silberbänden, die jeweils in vier Teilen in dreiwöchigem Abstand parallel zu den Tratnik-Lesungen erscheinen sollen. Außerdem wird es diese Lesungen nicht mehr als Audio-CD-Boxen geben, sondern als MP3-Download und, nach Erscheinen des vierten und letzten Teils eines Silberbandes, auch als MP3-CD.

Die künftigen Lesungen mit Josef Tratnik wird es nach wie vor auch als schicke Pappboxen geben, die nebeneinander im Regal ein nettes Bild zeigen, das sich aus den Rändern der einzelnen Schuber zusammensetzt.

_Das Fazit:_

Perry-Rhodan-Hörbuch-Fans greifen hier eh zu und müssen nicht erst überzeugt werden, denn sie wissen mittlerweile, was sie bei einer Tratnik-Lesung erwartet. Die einzige Enttäuschung ist die lange Stille zwischen dem Ende des letzten Tracks und dem ersten von Silber Edition 26, die in drei Monaten erscheint.

Auch die Idee des Verlages, eine Bonus-Geschichte in diese Jubiläumsbox zu packen, wird gut ankommen und dient zeitgleich dazu, Werbung für den im September startenden neuen Parallel-Zyklus zu machen.

Bleibt mir und den anderen Fans nur zu wünschen, dass auch dieser Zyklus mit den „neuen“ Sprechern so gut ankommt und so lange durchhält wie die bereits laufende Serie.

|13 CDs in Papp-Klappbox, einzeln in Papphüllen verpackt
Spieldauer: ca. 14,5 Stunden („Brennpunkt Andro-Beta“) + 1 Stunde („Helden im Ruhestand“)
Gelesen von Josef Tratnik, Bonus-CD gelesen von Andreas Laurenz Maier
Booklet mit Vorwort zum Jubiläum, Cover der Einzelromane und einer Risszeichnung eines Raumschiffs der Twonoser
ISBN-13: 978-3939648796|
[www.einsamedien.de]http://www.einsamedien.de/
[perry-rhodan.net]http://perry-rhodan.net

Frank Borsch – Die Stadt in der Mitte der Welt (Perry Rhodan 2553, Hörbuch)

|In der Milchstraße schreibt man das Jahr 1463 Neuer Galaktischer Zeitrechnung – das entspricht dem Jahr 5050 christlicher Zeitrechnung. Seit über hundert Jahren herrscht Frieden: Die Sternenreiche arbeiten daran, eine gemeinsame Zukunft zu schaffen. Als aber die Terraner auf die sogenannten Polyport-Höfe stoßen, Zeugnisse einer längst vergangenen Zeit, tritt die Frequenz-Monarchie auf den Plan: Sie beansprucht die Macht über jeden Polyport-Hof. Mit Raumschiffen aus Formenergie oder über die Transportkamine der Polyport-Höfe rücken die Vatrox vor, und anfangs scheinen sie kaum aufzuhalten zu sein. Dann aber entdeckt man ihre Achillesferse in ihrer stärksten Waffe: Die Vatrox verfügen mittels ihrer Hibernationswelten über die Möglichkeit der »Wiedergeburt«. Als die Terraner ihnen diese Welten nehmen und die freien Bewusstseine dieses Volkes einfangen, beenden sie die Herrschaft der Frequenz-Monarchie. Allerdings sind damit nicht alle Gefahren beseitigt: Noch immer gibt es Vatrox, darunter den gefährlichen Frequenzfolger Sinnafoch, und mindestens zwei rivalisierende Geisteswesen, die mit dieser fremden Zivilisation zusammenhängen. Sinnafoch hat es mit zwei Begleitern in einen unbekannten Raum und zu einer seltsamen Kultur verschlagen – es ist DIE STADT IN DER MITTE DER WELT …|
(Verlagsinfo)

_Das verkannte Genie_ der D’Tar, F’har, hilft seinen unbekannten Besuchern auf der Suche nach einem Weg, der sie von D’Tarka führen kann. Dabei überwindet er geistig die indoktrinierten Sperren seiner Gesellschaft und schmuggelt Kruuper und Philip in den innersten Kreis der Stadt, wo sie einen Transferkamin zu aktivieren hoffen – eine vergebliche Hoffnung, da er ausschließlich als Einbahnstraße funktioniert.

In seiner Todesmotivation (da von einem anderen Atemgemisch abhängig ist) unternimmt Kruuper im Folgenden einen Trial-and-Error-Marathon an dem Controller, den Sinnafoch in seiner Bewusstlosigkeit nicht bedienen kann. Und tatsächlich: Kruuper findet einen weiteren Transferkamin im Land D’Tarka, in einer Station am Rand der Welt. F’har erklärt sich bereit, die drei Flüchtlinge dorthin zu fahren, doch vor den Mauern der Stadt wartet eine undurchdringliche Barrikade aus den empörten Einwohnern und ihrer Zugmaschinen …

_Wieder liest Renier_ Baaken die Geschichte, der im zweiten Teilzyklus von |Stardust| mit dem Band 2550 den überzeugendsten Beitrag leistete. Auch in diesem zweiten Teil des Doppelromans von Frank Borsch erweist er sich souveräner als sein Vorgänger Michael-Che Koch, so ist zum Beispiel durch die Betonung sehr viel genauer zu hören, wie einzelne Namen gemeint sind. Was der Vorleser natürlich nicht ausgleichen kann, ist der Inhalt des Romans. Zwar liefert Borsch ein solides Stück Arbeit ab, doch die Spannung lässt leider auf sich warten. Zumindest was die Ebene der Gegenwart, das Geschehen um das Trio auf D’Tarka, betrifft.

Hier wird schnell im Hinblick auf die zweite Ebene, Sinnafochs erste Kampfeinsätze, Wiedergeburten und sein Werdegang zum Frequenzfolger, deutlich, dass die D’Tar den Ursprung der Darturka darstellen und Letztere als Zuchtform aus Ersteren hervorgegangen sind. Ein weiteres Verbrechen der Frequenzmonarchie, deren Vorgehensweise jetzt auch dem Neuleser (Hörer) deutlich gemacht wird und die auch an ihren eigenen Mitgliedern und Führerpersonen wie Sinnafoch selbst keine Grenzen kennt.

Zurück zur ersten Ebene: Es wiederholt sich der Wettkampf der beiden Kontrahenten mit ihren Zugmaschinen, wodurch nicht wirklich Spannung erzeugt werden kann. Das Eindringen in die Mitte der Welt hat ebenfalls keinen Erfolg gebracht, was nicht zu erstaunen weiß, da es sonst ein ziemlich kurzer Roman geworden wäre. Sinnafochs Rührseligkeit zum Ende des Romans ist der einzige Überraschungseffekt, denn scheinbar hat ihn die Bewusstlosigkeit der Kontrolle seines „Partners“, des implantierten Kontrolleurs im Gehirn, entrissen, was sicherlich irgendwann zu einem tragischen Tod dieses Antihelden führen wird. In einem Moment, wo er sich völlig von der Beeinflussung löst und der guten Seite anschließt. Reine Spekulation.

Die Vergangenheitsebene: Hier wird durchaus Spannung aufgebaut, da Sinnafoch scheinbar ein völlig anderer Charakter ist, voll Verantwortungsgefühl und nur durch Propaganda fehlgeleitet. Seine Erlebnisse mit Deliachlan sind tragisch geladen, da bereits die Konfrontation mit dem Frequenzfolger Okure und dessen nachwiedergeburtlichem Wandel den Weg andeutet, den diese Freundschaft gehen wird. Überraschend hingegen ist die Erkenntnis, dass dieser Wandel durch einen implantierten Chip oder Ähnliches hervorgerufen wird …

_Die Vergangenheitsebene bietet_ mehr, insgesamt gibt Borsch einen guten Einblick in Sinnafochs Entwicklung und deutet kommende moralische Konflikte an. Zumindest für gute Unterhaltung wird dies eine Basis sein können.

|MP3 Format, 235 Minuten
gelesen von Renier Baaken|
exklusiv erhältlich über den [Perry Rhodan Shop]http://www.perry-rhodan-shop.de/
[EinsAMedien]http://www.einsamedien.de/

Schubert, Ulli (Autor) / Delling, Gerhard (Sprecher) – Leselöwen: Elfmetergeschichten (Lesung)

_Als Ergänzung zu_ den jeweiligen gebundenen Ausgaben scheint die Hörbuch-Reihe zum Lernspaß mit den „Leselöwen“ eine feine Sache, zumal die jeweiligen Geschichten auch bewusst in einem Tempo vorgetragen wird, welches sich für den Nachwuchs prima zum Mitlesen eignet. Dies gilt auch für die „Elfmetergeschichten“ von Ulli Schubert, die zwei Jahre nach der Erstveröffentlichung des Buches nun auch in der Audio-Nachlese erhältlich sind – und das mit niemand geringerem als Sportmoderator und Günter Netzer-Imtimus Gerhard Delling!

Allerdings scheint ausgerechnet jener Profi-Sprecher mit seiner Rolle als Vorleser ein klein wenig überfordert, da er viele Passagen schlichtweg zu nüchtern und emotionslos herüberbringt. Natürlich sollte in erster Linie der Fokus auf die Begleitung des lesenden Publikums liegen, sprich die klare Aussprache und eine nicht allzu lebendig gestaltete Ausprägung in der sprachlichen Performance. Allerdings ist die Darbietung in den „Elfmetergeschichten“ phasenweise so trocken und kalt, dass es Delling kaum gelingt, zumindest einen dezenten Spannungsbogen in die Erzählungen einzubauen. Und das nagt schlussendlich doch ein wenig an dieser Audio-Veröffentlichung.

_Die sechs Kurzgeschichten_ hingegen sollten vor allem das Fußball-begeisterte Publikum im Grundschulalter begeistern. Auf jeweils 4-5 Minuten verteilt geht es um kleine Helden, Moral, Freundschaft, Teamgeist und natürlich auch um den Sieg am runden Leder. Besonders witzig ist dabei die Auftaktgeschichtee „Fußballweisheiten“, die sich mit einigen Floskeln um besagtes Spielgerät hervortut, diese jedoch auch leicht verständlich und am Beispiel erklärt an den jungen Leser bzw. Zuhörer heranträgt. Dass der Gefoulte etwa nicht selber zum Elfmeter antreten sollte, weiß man nicht erst seit gestern. Schon ein wenig rasanter geht es in „Der Nörgler“ zu, in dem der Verfasser der Spielbericht für seine subjektiv ausgerichtete, nicht ganz faire Kritik an den letzten Spielen angeprangert wird. Und wer im Fußball auch etwas Phantastisches sieht, wird mit „Kapitän des Jahres“ belohnt, bei dem eine Piratengruppe an das Spiel herangeführt wird. Ebenfalls sehr witzig!

Die Erzählung, die sich schließlich in erster Linie an den Kameradschaftsgeist in einer Fußballmannschaft richtet, ist womöglich auch die Beste im Sechserverbund. Hier wittert einer der Stürmer seine große Chance, wird dann jedoch im Tor aufgestellt und muss akzeptieren, dass er damit eher der Mannschaft dient. In „Was tun?“ leistet sich Ulli Schubert kurz vor Schluss noch einen kleinen Fauxpas. Die Schule, deren Schüler hier eine Partie gegen das Lehrerkollegium ausrichten möchte, hat als Namensgeber ausgerechnet Lothar Matthäus – jenen Ex-Internationalen, der momentan nur mit Negativ-Schlagzeilen durch die Presse geistert. Keine wirklich glücklich Wahl, da dieser werte Herr seine Idolfunktion neben dem Platz nie mehr rechtfertigen konnte. Mit „Ein Herz und ein Elfmeter“ endet schließlich eine inhaltlich sehr gute, mit schönen Texten gefüllte CD, die zwar ihre Gesamtspielzeit kaum ausreizt, dabei aber auch einer Überforderung seitens der Zielgruppe vorbeugt. Aufgewertet wird das Ganze schließlich durch sieben Liedbeiträge, die der Sache schließlich mehr Leben einhauchen können als Dellings dröge Stimme – die letzten Endes auch der einzige Schwachpunkt einer ansonsten absolut lohnenswerten Veröffentlichung ist!

|Audio-CD mit 35 Minuten Spieldauer
ISBN 978-3-8337-2571-5|
[www.jumboverlag.de]http://www.jumboverlag.de

Nahrgang, Frauke – Teufelskicker 22 – Die Teufels-Kocher!

_Story:_

Die Fußball-Weltmeisterschaft in Südafrika wirft ihre Schatten voraus und lässt auch Moritz und seine Freunde nicht mehr los. Während die Jungs in der Schule ein Tippspiel organisieren, muss der junge Star-Kicker jedoch seiner Unkonzentriertheit Tribut zollen und eine Strafarbeit über den afrikanischen Staat schreiben. Durch einen Zufall lernt er hierbei Gloria kennen, die durch ihren Vater ein umfassendes Wissen über Südafrika gesammelt hat und Moritz aus der Patsche helfen kann. Doch nicht nur deswegen scheint ihm Gloria auf Anhieb sympathisch …

Derweil nimmt das Tippspiel immer größere Ausmaße an; die beiden Favoriten Brasilien und Deutschland sollen sogar in Kürze in einem vorgezogenen Freundschaftsspiel von den Teufelskickern aufeinandertreffen. Die Sponsoren sind schnell gefunden und stellen sogar einen Trikotsatz beider Mannschaften. Und damit auch die weiblichen Fußballbegeisterten auf ihre Kosten kommen, soll im Anschluss an das Spiel eine Koch-WM mit Spezialitäten der beteiligten Länder organisiert werden. Die Jungs sind hiervon zunächst nicht begeistert, entwickeln aber in Windeseile einen gesteigerten Ehrgeiz …

_Sprecher:_

Erzähler – Thomas Karallus
Mehmet – Flemming Stein
Pierre – Tammo Kaulbarsch
Elena – Alina Degener
Alex – Aaron Kaulbarsch
Anton – Max McMahon
Catrina – Julia Fölster
Serkan – Maximilian v. Stengel
Sergio – Valentin Pages
Olli – Alexander Kapp
Moritz – Anton Sprick
Enes – Lukas Sperber
Niko – Janekl Schächter
Horst Lichter – Horst Lichter
Catrinas Oma – Elga Schütz
Catrinas Mutter – Traudel Sperber
Nikos Vater – Miachael Bideller
Enes Mutter – Tina Eschmann
Norbert – Oliver Rohrbeck
Kommentator – Ulli Potofski

Vorlage: Frauke Nahrgang
Manuskript: Ully Arndt Studios
Regie: Thomas Karallus
Produktion: Christoph Guder
Aufnahme: Fährhauston, Hamburg
Titelsong/Musik: Michael Berg & Szina Pätzoldt
Geräuschemacher: Andreas Lück
Gestaltung: www.KBundB.de
Cover-Illustration: Ully Arndt Studios

_Persönlicher Eindruck:_

Kulinarisches und Fußball? Zwei Kontraste sind es, die in der neuen Ausgabe der „Teufelskicker“ aufeinandertreffen, hier aber ausgesprochen gut harmonieren, selbst wenn sich so manches Klischee einfach partout nicht ausblenden lässt. Dabei ist die Idee, ein potenzielles WM-Finale nachspielen zu lassen und dabei den internationalen Background mancher Beteiligten auszureizen, eigentlich recht weit hergeholt und dient lediglich als Aufhänger für die hier inszenierte dritte Halbzeit, die dann wiederum ziemlich lebendig aufbereitet wird und erst die eigentlichen, wirklich guten Ideen in den Fokus wirft. Eine Koch-WM im Rahmen einer Fußballfeier, und das auch noch kurz vor der bevorstehenden Kicker-Weltmeisterschaft? Ja, da bekommt man durchaus Appetit …

Die Geschichte ist jedenfalls ziemlich kreativ ausgearbeitet und bietet allerhand nette Ideen, die dem Plot ausreichend Leben verpassen, um auch außerhalb des Fußballplatzes zu glänzen. Der Running Gag, dass nahezu jeder Spieler sich darüber Gedanken macht, wie er sein Heimatland am besten vertreten kann, ist ein probates Mittel, um den Humorlevel anzukurbeln, und dass die coolen Jungs natürlich alles andere als begeistert sind, dass die emanzipatorischen Werte ihrer Freundinnen sich durchsetzen, bringt auch noch ein paar Lacher mit sich. In Sachen positive Ausstrahlung ist in „Die Teufels-Kocher!“ daher auch alles im grünen Bereich.

Doch auch sonst ist die Story sehr unterhaltsam und abwechslungsreich, obschon hier kein klarer Schwerpunkt gesetzt wird. Die übertriebenen Darstellungen (beispielsweise im ziemlich heroischen Radiokommentar während des Spiels) gehören dabei zum guten Ton und sind ein Element, welches das Zielpublikum nicht erst seit den „wilden Kerlen“ schätzt. Als Äquivalent zu den Filmen um die beiden Ochsenknecht-Jungs bleibt also auch die neueste Folge souverän, wenngleich das Leder als solches nicht ganz so stark im Mittelpunkt steht und bei den teuflischen Fußballern auch immer eher der Teamgedanke im Vordergrund steht. Aber, und das gilt auch für den kuriosen Kochwettbewerb aus Folge 22: Wer auf das Logo mit den gebleckten Zähnen steht und weitere feine Geschichten rund um die mittlerweile auch schon wieder beendete Fußball-WM hören mag, der ist am hier aufgebauten, provisorischen Herd sofort heimisch!

|Audio-CD mit 75 Minuten Spieldauer
Empfohlen ab 6 Jahren|
[www.natuerlichvoneuropa.de]http://www.natuerlichvoneuropa.de

_Die „Teufelskicker“-Hörspiele bei |Buchwurm.info|:_
[„Talent gesichtet“ 3523 (Teufelskicker 9)

Frank Borsch – Totenspiel (Perry Rhodan 2552, Lesung)

|In der Milchstraße schreibt man das Jahr 1463 Neuer Galaktischer Zeitrechnung – das entspricht dem Jahr 5050 christlicher Zeitrechnung. Seit über hundert Jahren herrscht Frieden: Die Sternenreiche arbeiten daran, eine gemeinsame Zukunft zu schaffen. Als aber die Terraner die Transport-Technologie sogenannter Polyport-Höfe, Zeugnisse einer längst vergangenen Zeit, zu entschlüsseln beginnen, tritt die Frequenz-Monarchie auf den Plan: Sie beansprucht die Macht über jeden Polyport-Hof.

Mit Raumschiffen aus Formenergie oder über die Transportkamine der Polyport-Höfe rücken die Vatrox vor, und anfangs scheinen sie kaum aufzuhalten zu sein. Dann aber entdeckt man ihre Achillesferse ausgerechnet in ihrer stärksten Waffe: Die Vatrox verfügen mittels ihrer Hibernationswelten über die Möglichkeit der „Wiedergeburt“. Als die Terraner ihnen diese Welten nehmen und die freien Bewusstseine dieses Volkes einfangen, beenden sie die Herrschaft der Frequenz-Monarchie.

Allerdings sind damit nicht alle Gefahren beseitigt: Noch immer gibt es Vatrox, darunter den gefährlichen Frequenzfolger Sinnafoch, und mindestens zwei rivalisierende Geisteswesen, die mit dieser fremden Kultur zusammenhängen. Sinnafoch hat es mit zwei Begleitern in einen unbekannten Raum verschlagen – dort kommt es zu einer unheilvollen Begegnung und zu einem TOTENSPIEL …|

(Verlagsinfo)

_In dem Moment,_ als der Frequenzfolger Sinnafoch durch den Transferkamin von FATICO verschwinden und sich dem Zugriff der Galaktiker entziehen will, entdeckt er das Flaggschiff Rhodans im Aktionsradius des Handelssterns. Er lässt den Terraner von den unüberwindbaren Traktorstrahlen FATICOs in den Transfer ziehen, um ihn am Ziel vernichten zu lassen. Dann reist er selbst mit seinen Begleitern hinterher, doch die Reise führt nicht ans gewünschte Ziel: Auf einer nur von primitiven Detar bewohnten Welt stranden die drei Monarchen; Sinnafoch ist bewusstlos und dem Okrivar Kruuper geht langsam die Atemluft aus. Und Hilfe können sie ausgerechnet nur von dem geächteten Wissenschaftler F’har bekommen, der von seinem Volk verachtet und misstrauisch beäugt wird. Die Überraschung: F’hars Welt ist auf der Schnittfläche einer Halbkugel angelegt …

_Dies ist der_ erste Teil des Doppelromans aus der Tastatur von Frank Borsch, der sich ausführlich mit dem Werdegang Sinnafochs in dessen Vergangenheit sowie in winzigen Schritten mit seinen Problemen der Gegenwart auseinandersetzt.

Das Thema ist interessant und entspricht einer typischen Vorgehensweise der „Rhodan“-Autoren, die auf diesem Weg starke Charaktere vorstellen und sie oft als tragische Opfer ihres Schicksals und Umfelds zeigen, um sie für den Leser weniger schwarz-weiß und stärker interessant zu machen.

Borsch erzählt ausdrucksstark, und obwohl die Gegenwartsebene langsam voranschreitet, bietet sie gleichfalls Spannung und Unterhaltung wie die Vergangenheitsebene. Es kristallisiert sich bereits nach diesem ersten Teil heraus, dass die Unsterblichkeit der Vatrox nicht folgenlos für sie ist und wahrscheinlich mit einer Indoktrinierung einher zu gehen scheint.

Koch als Leser ist ebenfalls eine solide Wahl. Bei dem Erscheinungsrhythmus muss dieses Niveau erstmal gehalten werden, und auch wenn seine Stimmfarbe nicht jedermanns Vorliebe sein mag, bringt seine Intonation doch die kleinen Stimmungsnuancen gut zur Geltung.

Das Titelbild spielt in dieser Ausgabe als MP3-Download nicht so eine Rolle wie in der Druckausgabe, wo es auch Käufer locken soll. Trotzdem sind die Bilder von Papenbrock stets ein Genuss.

_Auch ohne den_ zweiten Teil sehr interessant und unterhaltend, bietet Raum für Spekulationen und lässt den Hörer nicht unbefriedigt in der Luft hängen. Guter erster Teil eines Zweiteilers.

|MP3-Hörbuch mit 203 Minuten Spieldauer
Titelbild: Swen Papenbrock

Terry Pratchett – Ruhig Blut! (Lesung)

Neues von der vielseitigen Scheibenwelt: Vampire bedrohen das Königreich! Unbemerkt von allen, außer einigen Hexen, beeinflussen die Vampire König und Hofstaat, um sich ein modernes Volk von Vasallen und „Nahrung“ zu schaffen. Modern, das ist die Devise des amtierenden Grafen: Jahrelange Konfrontation mit den vampirschreckenden Mitteln wie Knoblauch, Zitronen, heiligen Symbolen, Licht und normaler Nahrung haben tatsächlich für eine gewisse Toleranz gegenüber dieser Dinge geschaffen – ausgenommen bleiben natürlich die Pflöcke, die man einem Vampir ins Herz rammen soll …

Agnes, eine Hexe von fülliger Gestalt, beherbergt eine zweite Persönlichkeit in ihrem Innern. Die stets mit nervenden Kommentaren bezüglich Agnes‘ Figur stichelnde „Perdita“ erweist sich jedoch als Vorteil, als die Vampirfamilie aus Überwald zur Geburt des königlichen Kindes eingeladen wird und diesen Vorwand nutzt, die geistige Herrschaft im Schloss von Lancre zu übernehmen – den doppelten Geist Agnes‘ bekommen sie nicht zu fassen.

Agnes geling es, ihre Hexenkolleginnen (Frau Ogg und die Königin Magrat Knoblauch) aus dem Bann zu befreien und mit ihnen auf die Suche nach Oma Wetterwachs, der ältesten und mächtigsten Hexe des Reiches, zu gehen, die allein eine Chance hätte, gegen den Grafen zu bestehen.

Zwar finden sie Oma, die aber keine Anstalten macht, sich an dem Kampf zu beteiligen. Da tauchen kleine blaue Männchen auf, die für Unruhe sorgen und König Verence befreien könnten. Und obwohl die Vampire gegen übliche Abwehrmittel immun zu sein scheinen und Oma Wetterwachs außer Gefecht setzen, gewinnen die Hexen an Boden. Da erweckt Igor, der persönliche Diener des Grafen, den alten Grafen in seiner Gruft zu neuem Leben …

Die Scheibenwelt bietet in ihrem Wahnsinn unendliche Spielwiesen für die absurden Ideen ihres Schöpfers. Vampire, die eine Art Hyposensibilisierung durchziehen, um sich gegen religiöse Symbole, Zitronen, Knoblauch und Silber immun zu machen (nur der Pflock ins Herz zeigt weiterhin Erfolg); eine neue Betrachtung des Phönix als natürlichen Bewohner der Scheibenwelt mit interessanten pseudowissenschaftlichen Ansätzen. Schizophrene Hexen und ein unter Drogen wütender König mit blauen Gnomen, die zu viert eine Kuh entführen können (je einer unter einem Huf) – Pratchett verbreitert seine Sammlung neuer Ansätze bei bekannten Figuren des Genres und erzählt dabei ein Abenteuer voller Spannung und humorvoller Unterhaltung.

Katharina Thalbach als Sprecherin erfüllt mit ihrer kratzigen Stimme gerade die Hexen mit charaktervollem Leben, beherrscht aber auch die Kunst, männliche Stimmen glaubhaft zu erzeugen. Ihre Leistung erzielt die Qualität, mit der das Hörbuch gesehen werden muss.

Agnes ist als Charakter etwas schwach ausgebildet, doch Nanny Ogg und Oma Wetterwachs erhalten mit wenigen Strichen eine eindrucksvolle Persönlichkeit, ebenso wie der junge Vampir Vlad und der Diener Igor ihr glaubhaftes Eigenleben entwickeln.

Die Gnome sind mehr als Kuriosität zu sehen, sie tragen wenig zur eigentlichen Geschichte bei. Aber der Priester von Ohm wirkt kräftig mit und macht eine konsequente Entwicklung durch, an deren Ende er sogar die Axt in ein religiöses Symbol verwandelt, um die Vampire anzugreifen.

Insgesamt ein buntes Spektakel mit sehr anspruchsvoller Umsetzung durch die Erzählerin. Weit weniger verworren als andere Romane Pratchetts, aber ein sehr unterhaltsamer voller Überraschungen.

6 Audio-CDs mit ca. 420 Minuten Spieldauer
ISBN-13: 978-3837103137

Der Autor vergibt: (4/5) Ihr vergebt: SchrecklichNa jaGeht soGutSuper (No Ratings Yet)

Hilbert, Jörg – Ritter Rost: Im Weltraum (Folge 10) (Hörspiel)

_Story:_

Graf Zitzewitz verfolgt einen waghalsigen Plan: Er will mit einer Rakete von seiner Burg aus ins Weltall fliegen und sich zur Umsetzung seines Vorhabens niemand geringeren als Ritter Rost. Dieser soll von der Erde aus die Rakete steuern und dafür sorgen, dass der ideenreiche Graf ans Ziel kommt. Doch hinter der Aktion steckt noch ein weiterer Gedanke. Rosts Pferd Feuerstuhl wurden von Außerirdischen entführt. Und Burgfräulein Bö und Drache Koks sollen an Bord des Raumschiffs dafür sorgen, dass der stolze Hengst alsbald wieder auf die Erde zurückkehrt. Wäre der Ritter nur nicht so ein schlechter Navigator …

_Persönlicher Eindruck:_

Das zehnte Hörspielabenteuer des chaotisch-tollpatschigen Ritters Rost wartet einmal mehr mit skurrilem Humor und einigen moralverhafteten Weisen auf, weiß derweil aber auch prima zu unterhalten. Dabei muss man schon klar differenzieren, dass die Serie zwar auf das kleinste Publikum abzielt, so mancher Scherz aber dann doch eher auf eine ältere Zielgruppe fixiert ist, gerade was das Fachjargon in manchen technischen Beschreibungen anbelangt. Hier könnte der eigene vierjährige Sohn, der ja de facto ebenfalls zur anvisierten Hörerschaft gehört, schon einmal leicht überfordert sein. Davon abgesehen ist aber auch „Ritter Rost im Weltraum“ insbesondere für die ganz Kleinen ein richtig nettes Hörspiel geworden, das mit viel jugendlichem Witz, einer Menge Charme und vorzüglich aufgelegten Sprechern begeistert.

Im Mittelpunkt steht einmal mehr der Namensgeber, der sich in seiner Rolle als externer Steuermann alles andere als glücklich schlägt und seine Gefährten mit seiner fehlenden Orientierung beinahe ins Verderben jagt. Die Ratschläge, die er gibt, sind eher hilflos, sein Wissen um Maschinen jeglicher Art peinlich – womit der Grundstein für den teils sicherlich auch albernen Humor der Geschichte schon gelegt wäre.

Doch auch sonst sind die eigensinnigen Inhalte immer wieder für ein kurzes Schmunzeln gut; die Beschreibung der Außerirdischen ist wirklich witzig, die Verwechslung von Pferd und Mensch der Running Gag schlechthin. Und da der Ritter selber auch immer Mal wieder für einen kurzen Kalauer sorgt und hierbei selbst rechts und links verwechselt, macht die Sache nur noch sympathischer und beschreibt charakteristisch den hohen Unterhaltungswert dieser kurzweiligen Inszenierung.

Der Rahmen von „Im Weltraum“ lässt zuletzt auch keine Wünsche übrig; in den Erzählstrang werden ab und zu ein paar Lieder zum Thema ‚Kometen und Planeten‘ bzw. ‚Computer‘ eingefügt, die das Ganze weiter lockern und auch den Sprechern Zeit geben, sich noch einmal besonders in Szene zu setzen. Obschon dies eigentlich gar nicht nötig wäre, denn die Leistung der Leute hinterm Mikro ist absolut makellos, vor allem vor dem Hintergrund, dass die Herrschaften teilweise gleich mehreren Charakteren ihre Stimme leihen, ohne dabei die Individualität ihrer Figur aufs Spiel zu setzen.

Die genannten Gründe lassen daher auch nur ein Fazit zu: „Im Weltraum“ ist ein durchweg tolles Hörspiel, das man Kids im Grundschul- und gehobenen Kindergartenalter bedenkenlos zum Geschenk machen kann!

_Sprecher:_

Erzähler – Fritz Stavenhagen
Ritter Rost – Björn Dömkes
Koks der Drache – Felix Janosa
Bö – Patricia Prawit
Graf Zitzewitz – Martin Baltscheit
Drei Roboter – Uli Wewelsiep, Patricia Prawit, Björn Dömkes
Asteroid – Uli Wewelsiep

Buch: Jörg Hilbert
Regie und Produktion: Felix Janosa
Illustration: Jörg Hilbert

|Audio-CD mit ca. 45 Minuten Spielzeit
ISBN-13: 978-3-89835-182-9|
[www.natuerlichvoneuropa.de]http://www.natuerlichvoneuropa.de
[www.ritter-rost.de]http://www.ritter-rost.de

Lueg, Lars Peter – Jack Slaughter 07: Dr. Jekyll & Mrs. Hyde

_|Jack Slaughter|:_

Folge 1: [„Tochter des Lichts“ 5532
Folge 2: [„Professor Dooms Erwachen“ 5552
Folge 3: „Das Tor zur Hölle“
Folge 4: [„Virus in Jacksonville“ 6065
Folge 5: [„Am Ende der Welt“ 6079
Folge 6: [„Im Land der Vampire“ 6082
Folge 7: „Dr. Jekyll und Mrs. Hyde“
Folge 8: „Das Herr der Finsternis“
Folge 9: „Die Wurzel des Bösen“
Folge 10: [„Werwolf im Schafspelz“ 6386

_Story:_

Erst kürzlich ist Ruhe im Heim des Freizeit-Dämonenjägers Jack Slaughter eingekehrt, als er von seiner Grandma Abigail erfährt, dass Kim Novak sich aus unerfindlichen Gründen auf Abwegen befindet und sich dem Einfluss der mächtigen Toten entzogen hat. Slaughter, die Tochter des Lichts, macht sich alsbald auf die Suche nach Kim und entdeckt sie tatsächlich in der Nähe des Surfer-Machos Rick Silver, den sowohl Slaughter als auch Novak aufs Äußerste verachten. Doch Kims Zunge kreuzt sich in diesem Moment mit der von Silver, und darüber hinaus nennt sich Kim plötzlich Madison. Die Wesensveränderung bringt Slaughter zur Weißglut, ebenso Madisons ungewohnte Naivität und ihre gesteigerte sexuelle Lust. Also führt er die Doktorin der Parapsychologie ins Dojo ihres kampfeslustigen Bruders Chuck, der ebenfalls kaum fassen kann, was seine Augen sehen. Welches Biest hat sich in Kims Hirn eingenistet? Und welche Rolle spielt das obskure Erfrischungsgetränk Lemonade hierbei?

_Persönlicher Eindruck:_

Nachdem die Fortentwicklung des Dämonen-Klamauks um die Tochter des Lichts in den letzten Episoden durchaus positiv war, muss man mit der Veröffentlichung der siebten Folge nun wieder ein Stück weit Stagnation attestieren. Das Grundthema des vergangenen Kapitels wird im Grunde genommen übernommen und nun neu auf Dr. Kim Novak projiziert. War es zuletzt Slaughter, der seinen manipulierten Gelüsten unterlag, ist es nun sein weiblicher Sidekick, dem sämtliche Intelligenz geraubt wird und im Rahmen einer völlig klischeebefangenen Story auch ein entscheidender Part – denn wenn man der Serie irgendetwas nicht so recht abkaufen will, dann, dass sie sich (wie hier) von ihrer albernen Seite völlig überrennen lässt. Obwohl es anfangs schon deutliche Tendenzen diesbezüglich gab …

Wie auch immer, die Klischees haben ganz klar die Oberhand und bestimmen den Verlauf der Geschichte, so dass der Plot an sich gerade in den ersten Kapiteln total erstickt wird. Es sind einmal mehr Silvers Mix-Tapes, die hier auf den Tisch kommen, als Running Gag aber inzwischen fast ebenso ausgelutscht sind wie der ewige Kampf zwischen dem dümmlichen Surfer und den Protagonisten Nowak, Bishop und Slaughter. Klar, wiederkehrende Komik mag zwar ein Grundbestandteil von „Jack Slaughter“ sein, aber wenn sich hierbei nahezu der gesamte Content auf Rezitierungen und penetrante Wiederholungen stützt, verliert das Ganze irgendwann seinen Reiz – und das ist in „Dr. Jekyll & Mrs. Hyde“ schließlich der Fall.

Zumindest erfährt die Handlung im letzten Drittel noch eine entscheidende Aufwertung, da die Auflösung der Story nicht nur amüsant ist, sondern auch ein bisschen mehr Action und Tempo in die Sache hineinbringt. Es geschieht endlich mal was, und die Regie ist nicht mehr bloß versucht, sich hinter dem Klamauk zu verstecken, der hier phasenweise viel zu dominant inszeniert wird. Selbstredend wird es sicherlich Die-Hard-Anhänger der Serie geben, die gerade das an der Tochter des Lichts schätzen. Doch ganz objektiv betrachtet, hätte in diesem Fall weniger mehr sein können – einfach nur zugunsten der Handlung!

Seis drum: „Jack Slaughter“ ist als polarisierende Reihe auf den Markt gekommen,hat sich zwar diesbezüglich kurz rehabilitieren können, steht nun aber wieder zur Diskussion. Immerhin sind auch in „Dr. Jekyll & Mrs. Hyde“ einige starke Gags vertreten (Wie etwa die Interaktion zwischen Flopper, Basil Creeper und Dr. Doom), die einen mittlerweile eigentlich überraschenden Absturz zu verhindern wissen. Aber inhaltlich sollte künftig wieder mehr passieren, damit sich die Serie nicht irgendwann selbst überlebt!

_Sprecher:_

Erzähler – Till Hagen
Tony Bishop – David Nathan
Jack Slaughter – Simon Jäger
Dr. Kim Novak – Arianne Borbach
Rick Silver – Dennis Schmidt-Foss
Bob – Andy Matern
Basil Creeper – Rainer Fritzsche
Professor Doom – H. Dieter Klebsch
Flopper – Delphin Mitzi
Sunset River – Schaukja Könning
Tracy Santiago – Christin Marquitan
Dr. William Murphy – Stefan Staudinger
Grandma Abigail – Gisela Fritsch
Chuck Novak – Tobias Kluckert
Reverend Black – Hasso Zorn
Victorie Osborne – Marianne Groß
Frank Stoner – Jan Spitzer
Frogi Oaktree – Santiago Ziesmer
Mr. Ming – Fang Yu

|Audio-CD: ca. 65 Minuten Spielzeit
ISBN-13: 978-3-8291-2296-2
ASIN: B002MEW7ZI|
[www.jack-slaughter.de]http://www.jack-slaughter.de
[www.lpl.de]http://www.lpl.de
[Myspace-Website]http://www.myspace.com/jackslaughtertochterdeslichts
[www.folgenreich.de]http://www.folgenreich.de
[www.universal-music.de]http://www.universal-music.de

Philip Sington – Das Einstein-Mädchen

Die Handlung:

Berlin 1932. Eine junge Frau wird im Wald bei Caputh bewusstlos, verletzt und halb nackt aufgefunden und in die psychiatrische Abteilung der Charité eingeliefert. Als sie aus dem Koma erwacht, kann sie sich an nichts erinnern, nicht einmal an ihren Namen. Bei ihr findet man nur einen Programmzettel von einem Vortrag Albert Einsteins.

Martin Kirsch, der zuständige Psychiater, ist fasziniert von diesem ungewöhnlichen Fall und entwickelt Gefühle für seine Patientin. Wer ist diese Frau? Gibt es eine Verbindung zu Einstein? Seine Nachforschungen führen ihn nach Zürich und bis nach Serbien. Währenddessen ergreifen in Deutschland die Nazis die Macht … (abgewandelte Verlagsinfo)

Philip Sington – Das Einstein-Mädchen weiterlesen

Wallace, Bryan Edgar – Henker von London, Der (Bryan-Edgar-Wallace-Filmhörspiele 3)(Hörspiel)

_Die „Bryan-Edgar-Wallace-Filmhörspielreihe“:_

01 [„Das Geheimnis der schwarzen Koffer“ 6390
02 „Der Würger von Schloss Blackmoor“
03 „Der Henker von London“

_Inhalt:_

London wird von zwei grauenhaften Verbrechensserien erschüttert. Zum einen geht ein skrupelloser Mädchenmörder um, und zum anderen treibt der Henker von London sein Unwesen, der Gangster, die durch die Maschen des Gesetzes geschlüpft sind, hinrichten lässt. Zu diesem Zweck wird jedes Mal ein alter Henkersstrick aus dem Kriminalmuseum von Scotland Yard gestohlen. Inspektor Hillier soll den Henker stoppen, doch er hat keinerlei Anhaltspunkte. Er bittet seinen Vorgesetzten ihn von dem Fall abzuziehen. Doch der muss das Gesuch ablehnen. Im Fall des Mädchenmörders ist der Inspektor befangen, denn seine eigene Schwester wurde auch ein Opfer des Killers. Und das Morden geht unaufhaltsam weiter …

_Meinung:_

Der dritte Film von Bryan Edgar Wallace, der von Nocturna Audio, im Auftrag von Eichborn, als Filmhörspiel herausgebracht wurde, ist zugleich auch der stimmungsvollste. Die Thematik der Lynchjustiz wird zwar nicht gerade differenziert, aber immerhin unterhaltsam dargestellt und der wahnsinnige Mädchenmörder bringt eine gute Portion Psychothrill und Tragik in das Sujet mit ein. Inspektor Hillier ist kein Supermann und Draufgänger, sondern ein Mensch, der von Selbstzweifeln geplagt wird. Etwas lax wird hier mit den Erzählertexten umgegangen, die bisweilen ein wenig zu augenzwinkernd klingen. Dennoch vermag Norbert Langer die düstere Atmosphäre des alten Films gut einzufangen und fügt sich perfekt in die Riege der Schauspieler von damals ein. Hier wird der Hörer mit den Original-Filmtonspulen beglückt, auf denen die Stimmen von Hansjörg Felmy, Maria Perschy, Wolfgang Preiss, Dieter Borsche und Chris Howland verewigt sind. Letzterer spielt hier einen seiner interessantesten Charaktere. Auch die Auflösung vermag, selbst nach heutigen Maßstäben, durchaus zu überraschen. „Der Henker von London“ ist kein Meilenstein des Genres, sondern ein solider Gruselkrimi, der nicht zuletzt zahlreiche Werke der Trivialliteratur maßgeblich beeinflusst haben dürfte. Wer die Reihe der „Bryan-Edgar-Wallace-Filmhörspiele“ antesten möchte, sollte bei diesem Titel zugreifen. Fans und Nostalgiker kommen ohnehin auf ihre Kosten.

Das Booklet verwöhnt den Käufer, neben dem Filmplakat, mit zahlreichen Fotos aus dem Schwarzweiß-Streifen von 1963, und lässt keine Wünsche offen.

_Fazit:_

Klassischer Gruselkrimi nach einer Geschichte von Bryan Edgar Wallace als atmosphärisch dichtes Filmhörspiel. Eine Reise in die Vergangenheit mit Norbert („Tom Selleck“) Langer als fulminantem Erzähler.

|Audio-CD mit ca. 70 Minuten Spieldauer
Titelfoto/Titelgestaltung: Artur Brauner-Archiv, Frankfurt am Main
Innenillustrationen (Fotos): Artur-Brauner-Archiv, Frankfurt am Main
ISBN-13: 9783821863122|
[www.nocturna-audio.de]http://www.nocturna-audio.de
[www.eichborn.com]http://www.eichborn.com

_Florian Hilleberg_

Wallace, Bryan Edgar – Würger von Schloss Blackmoor, Der (Bryan-Edgar-Wallace-Filmhörspiele 2)(Hörspiel)

_Die „Bryan-Edgar-Wallace-Filmhörspielreihe“:_

01 [„Das Geheimnis der schwarzen Koffer“ 6390
02 „Der Würger von Schloss Blackmoor“
03 „Der Henker von London“

_Inhalt:_

Lucius Clark steht kurz davor geadelt zu werden, als er auf seinem Wohnsitz Schloss Blackmoor Besuch von einem maskierten Eindringling erhält, der ihn erpresst. Kurz darauf wird der Gärtner erwürgt aufgefunden. Scotland Yard betraut Inspektor Mitchell und dessen Assistenten Watson mit dem Fall. Mitchell fühlt sich sofort von Clarks Nichte Claridge angezogen, die als Journalistin sofort eine Story wittert. Ansatzpunkte für die Scotland-Yard-Beamten sind die bewegte Vergangenheit von Lucius Clark, sowie der Diener Anthony, der einst selbst im Zuchthaus saß. Der Fall bekommt neuen Zündstoff als der Würger von Blackmoor ein neues Opfer findet …

_Meinung:_

Ein altes Schloss, nebelverhangene Moore und ein maskierter Mörder. Nicht nur Edgar Wallace, auch sein Sohn Bryan hatten ein Faible für düstere Settings und eine klassische Gruselatmosphäre. Der Film „Der Würger von Schloss Blackmoor“ entstand nach dem gleichnamigen Roman und liegt jetzt als stimmungsvolles Filmhörspiel mit dem Originalton von 1963 vor. Der Käufer hält also nicht nur eine liebevoll gestaltete Hommage an den frühen deutschen Kriminalfilm in Händen, sondern auch ein Zeitdokument, das vor allen Dingen Nostalgiker erfreuen wird. Ursprünglich dauerte der Film 87 Minuten, die aber von der Autorin und Regisseurin Susa Gülzow entsprechend gekürzt wurden, so dass das Hörspiel letztlich noch eine Laufzeit von gut einer Stunde beträgt. Die einzelnen Szenen sind durch Erzählertexte verknüpft worden, die von Norbert Langer gesprochen werden, einem der bekanntesten Synchron- und Hörspielsprecher unserer Zeit, dessen Stimme zudem perfekt in das Ambiente der Schwarzweiß-Gruselkrimis aus den 60ern passt. Als deutsche Stimme von Tom Selleck alias Magnum hat Langer zudem hinreichend Erfahrung im Genre Krimi sammeln können. Die Handlung des Films ist schon ein wenig ernsthafter als in anderen Produktion und bei weitem nicht so abgehoben, wie in den „Mabuse“-Filmen.

Aus heutiger Sicht regt die Geschichte aber mehr zum Schmunzeln als zum Gruseln an und so entbehrt auch der Erzählertext nicht einem gewissen Humor. Darüber hinaus kommt der Hörer in den Genuss der Stimmen von Harry Riebauer (Inspektor Mitchell), Rudolf Fernau (Lucius Clark), Dieter Eppler (Butler Anthony), Walter Giller (Lord Blackmoor) und Karon Dor als Claridge. Der Schauspieler Stephan Schwartz, damals noch ein Kind, hat in diesem Film einen seiner ersten Auftritte absolviert. Mittlerweile hat er für Nocturna Audio eine erkleckliche Anzahl an Hörbüchern und Hörspielen eingesprochen. Für die Produktionsfirma von Sven Schreivogel, der sich für das vorliegende Filmhörspiel verantwortlich zeigt, eine besondere Ehre.

An dem Booklet für die Filmhörspiele von Eichborn Lido können sich andere Label ein Beispiel nehmen. Acht Seiten mit Filmfotos, Kinoplakat, Vorwort und Infos zu Sprecher und Produktionsteam. Mehr kann man kaum erwarten.

_Fazit:_

Atmosphärischer Ausflug in die Vergangenheit. Mit Norbert Langer als Erzähler erwacht die schaurige Kulisse von Blackmoor Castle vor den Ohren des Publikums zu neuem Leben. Für Film-Liebhaber und Wallace-Fans.

|Audio-CD mit ca. 70 Minuten Spieldauer
Titelfoto/Titelgestaltung: Artur Brauner-Archiv, Frankfurt am Main
Innenillustrationen (Fotos): Artur-Brauner-Archiv, Frankfurt am Main
ISBN-13: 9783821863139|
[www.nocturna-audio.de]http://www.nocturna-audio.de
[www.eichborn.com]http://www.eichborn.com

_Florian Hilleberg_

Doyle, Arthur Conan – Sherlock Holmes 45: Das Verschwinden der Lady Carfax (Hörspiel)

_Inhalt:_

Sherlock Holmes wird von einer ehemaligen Gouvernante der Lady Frances Carfax beauftragt, die einstige Herrin wiederzufinden. Sie ist spurlos verschwunden. Die Frauen standen im regelmäßigen Briefkontakt, doch der ist nach dem Aufenthalt der Lady Carfax in einem Hotel in Lausanne abgebrochen. Da Holmes in London unabkömmlich ist, schickt er seinen treuen Freund, Dr. Watson, nach Lausanne, um die Ermittlungen aufzunehmen.

Die Spur führt nach Baden-Baden, wo Lady Carfax in Begleitung eines Missionars-Paares gesehen wurde. Doch offensichtlich ist Lady Carfax einem perfiden Betrug aufgesessen. Sherlock Holmes ist sich sicher, dass die Verschwundene Opfer eines Verbrechens wurde, und bangt um das Leben der Vermissten …

_Meinung:_

Innerhalb kürzester Zeit veröffentlicht |Maritim| eine Folge, in der Watson mehr ist als nur Erzähler und bloße Staffage. Hier kommen die Fans von Peter Groeger voll auf ihre Kosten, und wenngleich der Plot der Geschichte ein wenig hanebüchen erscheint, so entbehrt er dennoch nicht einer gewissen Dramatik und Spannung.

Neben dem Spiel von Groeger ist es die Darbietung von Christian Rode als Sherlock Holmes, die im Gedächtnis haften bleibt. Als Bösewicht brilliert dieses Mal Peter Weis, der aber eine verhältnismäßig kleine Rolle erhalten hat. Außerdem dabei sind Thomas Karallus, Anke Reitzenstein, Jan Panczak, Christian Toberentz, Klaus Dittmann und Ingeborg Christiansen. Des Weiteren hat Gisela Fritsch einen ihrer seltenen Auftritt als Mrs. Hudson, die treusorgende Haushälterin und Vermieterin von Sherlock Holmes und Dr. Watson. Im Gegensatz zu ihrer Darstellung der Hobbydetektivin Mimi Rutherfurt, klingt Gisela Fritsch viel zu harmlos und sanftmütig für die resolute Dame, die es gewohnt ist, mit den Schrullen ihres Untermieters fertigzuwerden.

Bemerkens- und hörenswert ist der Soundtrack des konservativen Kriminalhörspiels. Der Hörer wird mit gelungenen, teils verspielten, teils dramatischen Stücken unterhalten, die das Geschehen kongenial begleiten, ohne den Schauspielern die Show zu stehlen.

Die Covergrafik zeigt ein Blumengebinde für eine Beerdigung und damit, wie so häufig, eine Schlüsselszene der Geschichte, deren Bedeutung dem Hörer häufig erst nach dem Hörgenuss bewusst wird. Die Ausstattung des Booklets lässt weiterhin zu wünschen übrig.

_Fazit:_

Wunderbar gespieltes Kriminalhörspiel mit dem Erfolgsduo Groeger/Rode. Handlung und Umsetzung sind grundsolide und bieten kurzweiliges Hörvergnügen.

|Audio-CD mit 56 Minuten Spielzeit
Titelillustration von Simon Römer
ISBN-13: 9783867142601|
[www.maritim-produktionen.de]http://www.maritim-produktionen.de

_Florian Hilleberg_

Jede Menge mehr „Sherlock Holmes“-Abenteuer finden Sie in unserer [Rezensions-Datenbank!]http://www.buchwurm.info/book

Wallace, Bryan Edgar – Geheimnis der schwarzen Koffer, Das (Bryan-Edgar-Wallace-Filmhörspiele 1)(Hörspiel)

_Die „Bryan-Edgar-Wallace-Filmhörspielreihe“:_

01 [„Das Geheimnis der schwarzen Koffer“ 6390
02 „Der Würger von Schloss Blackmoor“
03 „Der Henker von London“

_Inhalt:_

London erzittert vor den Taten eines teuflischen Serienkillers. Erst packt er seine Opfer einen schwarzen Koffer, dann wirft er ihnen ein Messer in den Rücken. Inspektor Finch von Scotland Yard steht vor einem Rätsel. Die Spur führt unter anderem zu Dr. Bransby, in dessen Sprechstundenhilfe Susan sich Inspektor Finch verliebt. Was aber hat die neuartige Droge Meskadrin mit den unheimlichen Morden zu tun? Steckt der ehemalige FBI-Agent und jetzige Rauschgifthändler Curtis hinter den Verbrechen? Auf einem alten Schloss soll sich das Schicksal von Inspektor Finch und Susan erfüllen …

_Meinung: _

Nur um Missverständnisse zu vermeiden: Bryan ist weder ein Pseudonym, noch der Spitzname des Meisters der Kriminalliteratur sondern schlichtweg der Name seines Sohnes. Bryan Edgar Wallace wurde am 28. April 1904 geboren und hatte durchaus Ambitionen in die Fußstapfen seines Vaters zu treten. Wenn auch vergleichsweise spät, denn seine nennenswerten Werke, ausnahmslos Spionage- oder Kriminalromane, erschienen in den 60er Jahren, kurz vor dem Tod von Bryan Edgar Wallace, im Jahr 1971.

Es ist erstaunlich wie wenig über diesen Schriftsteller in Erfahrung zu bringen ist, denn die Internetsuchmaschinen verweisen meistens auf die kultverdächtigen Rialto-Verfilmungen, oder eben auf die Filmhörspiele, von denen „Das Geheimnis der schwarzen Koffer“, das erste ist. Dem Film liegt der Roman „Der Tod packt seinen Koffer“ („Death Packs a Suitcase“) aus dem Jahr 1961 zugrunde. Verfilmt wurde der Stoff mit Joachim Hansen (Inspektor Finch), der bezaubernden Senta Berger (Susan) und dem unvergleichlichen Chris Howland, der im Film den schrulligen Vetter des Inspektors spielt und für Situationskomik und Slapstick zuständig ist. Den Reiz einer solchen Produktion bildet natürlich die Original-Filmtonspur, die erstaunlich gut erhalten ist und nicht ansatzweise das Scheppern und Rauschen aufweist, das vor allem die neuen „Dr. Mabuse“-Filmhörspiele zum Teil so anstrengend gemacht haben.

Ein kleines Highlight bildet Norbert Langer als Erzähler, dem von Susa Gülzow witzig-ironische Bemerkungen in den Mund gelegt wurden, um die einzelnen Szenen miteinander zu verknüpfen. Die Stimme des Mimen weckt als Synchronsprecher von Tom Selleck und Burt Reynolds oder in seiner Rolle als He-Man in der Hörspielserie „Masters of the Universe“ unheimlich viele Erinnerungen. Manchmal muss man aber schon genau hinhören, um die Zusammenhänge zu verstehen. In puncto Trash und Unterhaltungswert ist die Geschichte mit den ersten „Mabuse“-Folgen zu vergleichen, wenngleich der Plot natürlich nicht ganz so abgehoben ist. In „Das Geheimnis der schwarzen Koffer“ geht es natürlich immer mit rechten Dingen zu. Hier geht es nicht um anspruchsvolle und ausgefeilte Ermittlungen, sondern um den reinen Unterhaltungswert. Sehr nostalgisch und kultig sind die Geräusche mit denen das Messer den Opfern das Leben nimmt. Das kommt insbesondere deshalb gut zur Geltung, weil eben das dazugehörige Bild fehlt. Nichtsdestotrotz muss man den Charme der 60er-Jahre Krimis in Schwarzweiß einfach mögen, um Gefallen an dieser Produktion zu finden. Doch wer bereits die Filme kennt und zu schätzen weiß, der wird auch die Hörspiele gut finden.

Das Cover zeigt eine Filmszene im typisch neuen Filmhörspiellayout, das bereits die neuen „Mabuse“-Folgen aufweisen. Inhaltlich kommt natürlich wieder der Produzent Sven Schreivogel zu Wort. Außerdem werden das Original-Kinoplakat und zahlreiche Filmfotos gezeigt. Eine kurze Vita der Macher runden das Booklet optimal ab.

_Fazit:_

Kultkrimi aus den 60ern als Filmhörspiel. Die Handlung ist nicht unbedingt ausgefeilt, aber allein die Schauspielikonen Senta Berger und Chris Howland im Originalton zu hören lohnt die Anschaffung. Abgerundet wird das Hörspiel durch Norbert Langer („Magnum“) als Erzähler.

|Audio-CD mit ca. 70 Minuten Spieldauer
Titelfoto/Titelgestaltung: Artur Brauner-Archiv, Frankfurt am Main
Innenillustrationen (Fotos): Artur-Brauner-Archiv, Frankfurt am Main
ISBN-13: 9783821863115|
[www.nocturna-audio.de]http://www.nocturna-audio.de
[www.eichborn.com]http://www.eichborn.com

_Florian Hilleberg_

Lueg, Lars Peter – Jack Slaughter 10: Werwolf im Schafspelz (Hörspiel)

_|Jack Slaughter|:_
Folge 1: [„Tochter des Lichts“ 5532
Folge 2: [„Tochter des Lichts 2: Professor Dooms Erwachen“ 5552
Folge 3: „Das Tor zur Hölle“
Folge 4: [„Virus in Jacksonville“ 6065
Folge 5: [„Am Ende der Welt“ 6079
Folge 6: [„Im Land der Vampire“ 6082
Folge 7: „Dr. Jekyll und Mrs. Hyde“
Folge 8: „Das Herr der Finsternis“
Folge 9: „Die Wurzel des Bösen“

_Story:_

In der letzten Vollmondnacht hat ein bestialisches Wesen in Jacksonville sein Unwesen getrieben und gleich mehrere unschuldige Zivilisten brutal zerfleischt. Auch Chuck Novak, Kims Bruder, der erfahrene Karate-Kämpfer, wurde angegriffen und schwer verletzt. Mr. Stoner, der Leiter des DDC, bittet Jack und Tony in sein Büro und hofft auf Unterstützung, kann sich aber erwartungsgemäß auf die Männer verlassen.

Schnell findet die Tochter des Lichts heraus, dass Chuck von der dunklen Seite der Macht besessen ist und sich nun nächtlich in einen Werwolf verwandelt wird, ohne Aussicht auf Normalität. Slaughter und Co. suchen nach Möglichkeiten, den verwandelten Novak zu kontrollieren, können ihn jedoch nur fesseln und einsperren, um ihn und alle anderen von seinem neuen Alter Ego zu schützen. Als es Chuck in Gestalt des Werwolfs dann aber doch gelingt auszubüchsen, müssen Kim, Tony und Jack zu unkonventionelleren Mitteln greifen …

_Persönlicher Eindruck:_

Nach den ersten sehr gewöhnungsbedürftigen Gehversuchen musste man schon ein ziemlich großer Optimist sein, um dieser Serie eine Nummer 10 tatsächlich zuzutrauen. Zu albern, viel zu viel Klamauk, zu klischeebesessen und generell von allem ein bisschen zu viel: „Jack Slaughter“ schien eine Eintagsfliege zu sein, an der man sich schnell satt gehört hat. Doch die Reihe hat ihr Potenzial immer weiter ausdehnen können, hier und dort zwar ein paar Hänger gehabt und sich zu sehr in irgendwelchen Klischees verfangen, jedoch kontinuierlich für gute Unterhaltung gesorgt, so dass das kleine interne Jubiläum jetzt auch ein verdientes ist!

Die zugehörige Story gehört glücklicherweise dann auch zu den besten, die das Team bislang hat auf die Beine stellen können – selbst wenn hier wieder ein wahrhaft klassisches Klischee durch den, nomen est omen, Wolf gedreht wird. Diesmal ist es Chuck Novak, der von einer fürchterlichen Intrige betroffen ist und während eines nächtlichen Angriffs zu einem Werwolf mutiert. Entsetzt müssen seine Freunde mit ansehen, wie sich seine Gestalt von nun an stets bei Mitternacht verändert, und wie sie ihren Freund scheinbar zu verlieren drohen. Doch genau diese Tatsache liefert der Regie und dem Drehbuch natürlich auch zahlreiche Möglichkeiten, das Unheil kreativ und manchmal auch bewusst sinnentleert zu bekämpfen – und was das betrifft, ist „Werwolf im Schafspelz“ mal wieder ein feines Sammelsurium eigenartiger Ideen innerhalb der modernen Hörspielkunst. Und zu viel zu verraten, wäre an dieser Stelle fatal, da die Gags diesmal definitiv Tiefgang haben …

Beschäftigen wir uns also mit der Inszenierung, die aber gewohntermaßen souverän ist. Die Geräuschkulisse gehört mittlerweile zu den führenden Angeboten auf dem Markt, die Sprecher sind bis in die Haarspitzen motiviert, und da es dieses Mal andere Figuren sind, die im Mittelpunkt stehen, bekommt man auch mal wieder etwas Abwechslung auf diesem Gebiet geboten – nicht jedoch, ohne dabei auf illustre Gestalten wie Dr. Doom oder Basil Creepeer verzichten zu müssen, die in einem völlig sinnfreien Intermezzo die Lacher auf ihrer Seite haben!

In der Zusammenfassung ist die Nummer 10 also ein echtes Bonbon aus der Serie um die Tochter des Lichts. Man mag von „Jack Slaughter“ nach wie vor halten, was man mag, aber wenn man auf humorvolle Unterhaltung steht und dem Horror-Business nicht abgeneigt gegenübersteht, gibt es derzeit kaum eine Hörspielreihe, die Folgen wie „Werwolf im Schafspelz“ das Wasser abgraben kann.

_Sprecher:_

Erzähler – Till Hagen
Sunset River – Schaukje Könning
Chuck Novak – Tobias Kluckert
Frank Stoner – Jan Spitzer
Jack Slaughter – Simon Jäger
Tony Bishop – David Nathan
Grandma Abigail – Gisela Fritsch
Dr. Kim Novak – Arianne Borbach
Bob – Andy Matern
Zoran Lovari – Tilo Schmitz
Professor Doom – Klaus-Dieter Klebsch
Basil Creeper – Rainer Fritzsche
Flopper – Delphin Mitzi
Django Rodriguez – Lutz Schnell
Mr. Ming – Fang Yu

Idee, Konzeption & Story: Lars Peter Lueg
Dialogbücher: Devon Richteer & Nikola Prey
Musik, Arrangements & Instrumente: Andy Matern
Weitere Gitarren: Stefan Ellerhorst
Regie, Produktion & Dramaturgie: Lars Peter Lueg
Aufnahmeleitung: Anno Storbeck
Artwork, Illustration, Grafik: Alexander Lux, torius
Product Management: dp

|Audio-CD: ca. 65 Minuten Spielzeit
ISBN-13: 978-3-8291-2356-3
ASIN: B003H1K10S|
[www.jack-slaughter.de]http://www.jack-slaughter.de
[www.lpl.de]http://www.lpl.de
[Myspace-Website]http://www.myspace.com/jackslaughtertochterdeslichts
[www.folgenreich.de]http://www.folgenreich.de
[www.universal-music.de]http://www.universal-music.de
[www.karussell.de]http://www.karussell.de

Arentzen, Gunter – Christoph Schwarz 3 – Das Keltengrab von Kirn (Hörspiel)

_Die „Christoph Schwarz“-Reihe:_

1 „Der Zombie von Landau“
2 „Die Brocken-Hexen“
3 „Das Keltengrab von Kirn
4 „Das Richtschwert des Henkers“ (nur angekündigt)

_Inhalt:_

Dieses Mal soll Christoph Schwarz, der Detektiv des Übersinnlichen, einen grausamen Mord in der Nähe der kleinen Stadt Kirn untersuchen. Die örtliche Polizei steht vor einem Rätsel und verdächtigt die Freunde des Opfers, die das keltische Fest Beltane feiern wollten. Doch schon kurz nach seiner Ankunft wittert Christoph Schwarz, dass auch in diesem Fall etwas Übernatürliches seine Hand im Spiel hat.

Gemeinsam mit seiner Freundin Nadine Weyer kampiert er unweit des Tatorts. Tatsächlich werden die beiden schnell fündig, denn sonderbarer Nebel wallt auf und entführt den Detektiv des Übersinnlichen in die Vergangenheit. Dort kommt er in einer Siedlung der Kelten an und trifft auf den Archäologen Erwin Wahlberg, der ebenfalls in der Vergangenheit gestrandet ist. Auch für Christoph Schwarz gibt es scheinbar kein Zurück …

_Meinung:_

Mit dieser Folge endet die Serie „Christoph Schwarz“ unter der Regie der |Hörfabrik|. Die kommenden Episoden werden komplett von der |Romantruhe| produziert werden. Inwieweit es Änderungen bezüglich der Besetzung geben wird, ist noch unklar, doch darf man davon ausgehen, dass auch weiterhin Sascha Rotermund und Lea Kohns die Hauptrollen ausfüllen werden. Beide leisten auch in der vorliegenden Story sehr gute Arbeit und sind hauptverantwortlich für den Hörspaß dieser Episode.

Die Handlung ist geradlinig und bewegt sich auf gutem Heftromanniveau, auch wenn das Finale doch ein wenig anders gestaltet ist, als man es üblicherweise von einer trivialen Horrorserie erwarten würde. Dieses Mal wird dem Hörer keine simple Schwarzweiß-Malerei serviert, sondern eine gut durchdachte Geschichte mit viel Hintergrundwissen bezüglich der keltischen Mythologie.

Dummerweise bleiben aber auch viele Fragen offen, so dass man nicht unbedingt von einem richtigen Ende sprechen kann. Einen Gastauftritt hat zudem Jaqueline Berger, wunderbar gespielt von Marion von Stengel, der die Handlung allerdings nicht sonderlich vorantreibt. Auch die vorliegende Folge besitzt die stolze Laufzeit von 78 Minuten, was die Geschichte nicht gerade kurzweilig gestaltet. Zu viele überflüssige Szenen und Dialoge ziehen das Geschehen unnötig in die Länge, wie beispielsweise die schnulzige Liebesszene unter der Dusche oder der Part von Jaqueline Berger, der ruhig ein wenig straffer hätte ausfallen dürfen. Die Monologe von Christoph Schwarz bremsen gerade in dramatischen Momenten die Spannung. Äußerst enervierend sind außerdem die vielen schmatzenden Kussgeräusche, die nicht gerade realistisch rüberkommen. Leider agieren auch viele Sprecher in den Nebenrollen sehr hölzern und unnatürlich.

Die Musik von Dirk Hardegen klingt in den Action-Szenen höchst unpassend, vermittelt in den ruhigeren, stimmungsvollen Passagen allerdings ein angemessenes Feeling. Im direkten Vergleich mit den ersten beiden Folgen die schwächste „Christoph Schwarz“-Vertonung.

Das Cover-Artwork ist ordentlich und ansprechend, zumal es einen hohen Wiedererkennungswert besitzt. Im Innenteil gibt es zudem weiterführende Informationen zu den Hauptfiguren und dem Roman, der dem Hörspiel zugrunde liegt.

_Fazit:_

Zu langatmig und hölzern erzählte Gruselgeschichte. Die Hauptdarsteller sind ausgezeichnet, doch viele Nebenrollen wurden leider fehlbesetzt. Auch die Musik kann nicht immer überzeugen.

|Audio-CD: ca. 78 Minuten Spielzeit
Titelillustration von Alexander von Wieding
ISBN-13: 978-3-940812-32-2|
[www.romantruhe.de]http://www.romantruhe.de
[www.hoerfabrik.de]http://www.hoerfabrik.de
[www.gunter-arentzen.de]http://www.gunter-arentzen.de

_Florian Hilleberg_