Archiv der Kategorie: Hörspiele / Hörbücher

Ulrich Kiesow – Dämmerung (Das zerbrochene Rad 1; DSA-Hörbuch)

„Das zerbrochene Rad“ gilt unter Kritikern und Fans des Rollenspiels |Das Schwarze Auge| als einer der besten Romane, welche die Spielwelt bisher hervorgebracht hat. Bei nunmehr knapp 100 Titeln unterschiedlichster Autoren ist die Auswahl da keineswegs an einer Hand abzählbar. Die Spannweite reicht da von kurzweilig und nett bis hin zu literarischen Vergewaltigungen, die zu Recht vergessen worden sind und selbst die eingefleischten Fans nicht überzeugen konnten. Doch es gab seit dem Beginn der 1985 gestarteten Buchreihe immer wieder ein paar wenige Perlen, die zu lesen es sich auch für Liebhaber fantastischer Lektüre lohnte, die mit dem Rollenspiel an sich nicht viel verband.

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Boyd, William – Ruhelos

William Boyd wird vielfach als einer der überragenden Erzähler der europäischen Gegenwartsliteratur betrachtet. Seine Werke wurden mehrfach prämiert, so auch sein aktuelles Werk „Ruhelos“. „Ruhelos“ steht in der Tradition des Spionageromans, geht aber dabei auch ganz klar über die Grenzen des Genres hinaus.

Die Handlung spielt sich auf zwei zeitversetzten Ebenen ab. Ausgangspunkt ist Oxford im Jahr 1976. Im Sommer dieses Jahres erfährt Ruth Gilmartin Details aus dem Leben ihrer Mutter Sally, die alles auf den Kopf stellen. Sally Gilmartin heißt in Wirklichkeit Eva Delektorskaja, ist eine russische Emigrantin und wurde 1939 von Lucas Romer für den britischen Geheimdienst angeworben. Eva soll die Arbeit fortführen, die ihr von den Nazis ermordeter Bruder Kolja angefangen hat.

Eva willigt ein, wird unter Lucas‘ Anleitung zu einer hochkarätigen Spionin ausgebildet und arbeitet fortan für die British Security Coordination. Ziel dieser kleinen Geheimdiensteinheit ist es, durch geschickte Nachrichtenmanipulation den Weg für den Kriegseintritt der Amerikaner zu ebnen. Eva macht ihre Sache gut und arbeitet stets zur vollen Zufriedenheit ihrer Vorgesetzten, bis es bei einem Einsatz in New Mexico zu einem heiklen Zwischenfall kommt, der für Evas gesamtes weiteres Leben von Bedeutung ist …

Im Jahr 1976 fühlt Eva sich immer noch von den damaligen Ereignissen verfolgt und vertraut sich ihrer Tochter Ruth an, die daraufhin eigene Recherchen beginnt. Ehe Ruth sich versieht, steckt sie auch schon selbst mitten in der Geschichte drin und wird vom Sog der Ereignisse mitgerissen …

William Boyd greift in seinem Roman einen Aspekt der britischen Geheimdienstgeschichte auf, der in der Öffentlichkeit eher wenig bekannt ist: die Geschichte der British Security Coordination. Diese Einheit operierte von New York aus und versuchte dort direkten Einfluss auf die Medien zu nehmen. Man manipulierte die Nachrichten so, dass der in Europa tobende Krieg den Amerikanern als größere Bedrohung der eigenen Sicherheit erscheinen musste, als er es bis zum Angriff auf Pearl Harbour wirklich war. Die Briten wussten, dass die Amerikaner wohl nur dann in das Kriegsgeschehen eingreifen würden, wenn auch Amerika einer unmittelbaren Bedrohung ausgesetzt war, und genau diesen Eindruck versuchte die British Security Coordination mit ihrer Arbeit zu erwecken.

Auch Eva Delektorskaja arbeitet in „Ruhelos“ für diese Einheit, und ihre Geschichte sorgt für einige Spannung. Es ist eine typische Agentengeschichte, die stets dem Leitsatz „Traue niemandem“ folgt. Trauen und Misstrauen spielen eine zentrale Rolle. Eva vertraut wirklich niemandem, denn auch unter den Kollegen durchwühlt man sich gerne mal gegenseitig die Manteltaschen, während der andere gerade auf dem Klo sitzt. Und dennoch ist es gerade das Vertrauen, das Eva am Ende in Gefahr bringt. So gesehen ist der Handlungsverlauf zwar nicht wirklich überraschend, aber dennoch ist es aufregend zu beobachten wie die Agentin Eva mit der Situation umgeht.

Ein wenig erinnert „Ruhelos“ an die Romane, die Ken Follett rund um das Thema zweiter Weltkrieg und Spionage geschrieben hat. Die Spannung ist eine ganz ähnliche, wenngleich sie bei Follett noch wesentlich greifbarer ist. Auch Follett rückt die Protagonisten in den Mittelpunkt der Betrachtung und inszeniert ein spannendes Geflecht aus Spionagethriller und Liebesgeschichte. Boyd arrangiert seine Geschichte in einem ganz ähnlichen Spannungsfeld.

So gesehen ist das, was er mit „Ruhelos“ abliefert, nicht unbedingt neu, aber Boyd geht das Ganze mit einer sehr dichten Erzählweise und einer hohen Intensität an, und das macht dann eben doch den Reiz der Geschichte aus. Die zeitversetzte Erzählweise baut eine gewisse Spannung auf. Der Leser ist gespannt zu erfahren, wie Vergangenheit und Gegenwart miteinander verknüpft sind, welche Auswirkungen die eine Erzählebene auf die andere hat.

In der Gegenwart ist es vor allem das Leben von Ruth, das im Mittelpunkt steht. Boyd erzählt von Ruths Erlebnissen als Englischlehrerin, die Sprachunterricht für ausländische Berufstätige anbietet. Er erzählt von ihrem Privatleben, ihrem Sohn, der aus einem kurzen Verhältnis zu einem deutschen Professor hervorgegangen ist, von Ludger, dessen Bruder, der mit der RAF in Verbindung steht und sich bei Ruth eingenistet hat. Boyd baut einige Nebenstränge auf, die aber allesamt von eher marginaler Bedeutung für die eigentliche Handlung sind.

Teilweise kann man sicherlich den Kritikpunkt äußern, dass die Nebenhandlungen eher wie schmückendes Beiwerk erscheinen. Sie mögen zwar von Bedeutung für Ruth sein, aber für die Handlung spielen sie im Grunde eine so untergeordnete Rolle, dass man auf sie auch hätte verzichten können, zugunsten eines etwas gradlinigeren Plots – zumal sie tendenziell dann auch im Nichts verschwinden.

Dennoch stören diese Randerscheinungen der Handlung zumindest im Hörbuch nicht wesentlich. Martina Gedeck liest die Geschichte so gekonnt, dass die Handlung mit der Zeit zu einem faszinierenden Sog wird. Man verliert sich in der Geschichte, vergisst dabei die Zeit und stört sich daher auch kaum an Teilen der Handlung, die im Grunde keine Bedeutung haben. Ich könnte mir gut vorstellen, dass mich diese Dinge mehr gestört hätten, wenn ich den Roman selbst gelesen hätte und das reicht in meinen Augen auch schon aus, um leise Zweifel daran zu hegen, ob „Ruhelos“ wirklich das große literarische Meisterwerk ist, als das der Verlag es anpreist.

Doch das soll nicht darüber hinwegtäuschen, dass „Ruhelos“ eine sehr intensive und atmosphärisch dichte Geschichte erzählt, die den Leser in seinen Bann schlägt. Die Figur der Eva Delektorskaja ist faszinierend und ein spannendes Objekt der Beobachtung, ihre Geschichte eine wirklich fesselnde. Auch die Art und Weise, wie ihre Erlebnisse sich in die Gegenwart fortsetzen, ist absolut interessant.

So bleibt unterm Strich trotz kleinerer Schönheitsfehler ein positiver Eindruck zurück, der sicherlich gerade auch in der absolut gelungenen Hörbuchproduktion und der tollen Vortragsweise von Martina Gedeck begründet liegt. „Ruhelos“ ist spannend und dicht erzählt, eine intensive Geschichte, welche die Bandbreite der menschlichen Gefühle auslotet und sehr schön mit den Begriffen Vertrauen und Misstrauen umgeht. Und so ist „Ruhelos“ dann auch mehr als einfach nur ein Spionagethriller. Obendrein beleuchtet Boyd mit der Medienmanipulation der British Security Coordination ein interessantes und wenig bekanntes Kapitel der Geschichte des Zweiten Weltkriegs. Alles in allem also durchaus empfehlenswerte Kost, die gerade auch als Hörbuch für ein paar kurzweilige Stunden sorgt.

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Merlau, Günter – Caine – Collin Drake und die Bruderschaft (Folge 3)

Folge 1: [„Das Amulett von Kyan’Kor“ 2050
Folge 2: [„Todesengel“ 2569

_Story_

Caine liegt nach den jüngsten Ereignissen erschöpft und benommen in einem Motel und erlebt dort noch einmal die Ereignisse, die ihn in diesen Dämmerzustand befördert haben. Irgendwo zwischen Realität und Vergangenheit erinnert er sich an seine Kindheit und die Ereignisse, die ihn zum Serienkiller haben werden lassen. Schließlich durchlebt er den Tag des Anschlags auf den Senator, den darauf folgenden Prozess und auch den Weg zur Hinrichtung. Doch dann ist der Traum zu Ende: In seiner momentane Umgebung trifft er auf die verwegene und doch zerbrechliche Linda Watkins. Ein kurzes Abtasten, eine außergewöhnliche Erfahrung und eine daraus resultierende Ekstase: Mit einem Mal ist Caine wieder zurück in der Gegenwart – und diese ist gewohnt finster und dreckig.

_Meine Meinung_

Meine Güte, jetzt gehen |Lausch| aber zum Äußersten über. Der junge Hörspielverlag veröffentlicht dieser Tage gleich im Doppelpack neue Folgen der ersten Serie |Caine| und überschreitet damit in vielerlei Hinsicht sämtliche Grenzen des guten Geschmacks. Nicht nur, dass die Geschichte immer komplexer und das Tempo gleichzeitig immer deutlicher angezogen wird; auch was die Dialoge betrifft, widersetzt sich der dritte Teil der Serie jeglicher Moral und Vernunft und offenbart ein regelrechtes Feuerwerk der Vulgärsprache.

Obwohl man natürlich geteilter Meinung sein kann, ob dies jetzt dringend nötig war, sind die modernen sprachlichen Mittel ein wichtiger Aspekt, der diese neue Folge zum bisherigen Höhepunkt der Reihe gestaltet. Regisseur Günter Merlau orientiert sich immer mehr am schmutzigen Hollywood-Slang und macht |Caine| zu einem audiocineastischen Happening sondergleichen, sozusagen das einzig wahre Pendant zum prestigereichen Actionkino aus Amerikas größter Filmschmiede.

Was das mit der Sprache zu tun hat? Nun, hier wird die Zunge der Straße benutzt, ungeschminkt, hart und ehrlich. Klischeehaft? Vielleicht! Überzogen? Ganz bestimmt sogar. Aber unnötig auf keinen Fall, denn |Caine| erschiene nie so authentisch und glaubwürdig, würde man die Geschichte an den entsprechenden Stellen limitieren. Und da die Zielgruppe zum größten Teil nicht jugendlich sein dürfte, geht das auch völlig in Ordnung – auch wenn verbissene Moralhüter da anderer Ansicht sein mögen.

Bei allen moralischen Bedenken könnte man indes der Meinung sein, dass „Collin Drake und die Bruderschaft“ ohne die daraus resultierenden Effekte ziemlich einsilbig wäre. Aber auch hier muss gesagt werden: Klar, die Effekte (vor allem die auditiven) sind ein enorm wichtiger Bestandteil des Hörspiels – man höre nur mal die tollen soundtechnischen Untermalungen in den Übergängen – aber die Handlung selber würde auch ohne die opulente Untermalung absolut brillant erscheinen.

Man mag fast von einem Geniestreich sprechen, wenn man das in „Collin Drake und die Bruderschaft“ dargelegte inhaltliche Puzzle betrachtet. Schlichtweg genial, wie Merlau hier Vergangenheit, Realität, Zukunft und Rahmenhandlung miteinander verschmelzen lässt, dabei aber auch ständig die Hauptgeschichte weiter voranbringt. Jeder Schritt zurück ist auch von großer Bedeutung für die Zukunft Caines, was sich allerdings erst hinterher herausstellen soll. Dann nämlich, wenn Caines derzeitige Lage, die Hintergründe zum Schlächter von Kartaan und die zusätzlichen Plots um Kilkenny, Jeffries und Co. in ihrer Symbiose langsam zusammenwachsen, wird einem erst klar, wie viele offene Feuer der Regisseur gelegt hat und welchen Umfang die gesamte Story tatsächlich haben wird.

Und genau in diesem Moment ist man auch dankbar dafür, dass eine weitere Auflösung der hiesigen Ereignisse nicht lange auf sich warten lässt. Folge 4 erscheint nämlich zeitgleich und für den Herbst sind bereits zwei weitere Fortsetzungen anvisiert. Auch wenn dies jetzt eine gewagte Behauptung sein mag, aber trotz der gewöhnungsbedürftigen Sprache und der teils ungewöhnlichen Inhalte ist diese Serie das derzeit wohl beste Vorzeigeobjekt des modernen Hörspiels: rasant, frech und vielschichtig. Wer in diesem Genre mitreden will, darf auch den neuen Teil auf keinen Fall verpassen!

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Nahrgang, Frauke – Teufelskicker 9 – Talent gesichtet

_Besetzung_

Erzähler – Thomas Karallus
Mehmet – Leif Ascan Weitzel
Serkan – Max von Stengel
Catrina – Hulia Fölster
Moritz – Anton Sprick
Björn – Janek Schächter
Niko – Mohammed Ponten
Mark – Mark Robinson
Olli – Lucas Krauße
Hendrik – Jan Böttner
Herr Lichting – Robert Missler
Kommentator – Ulli Potofski
Opa – Eckard Dux
Vater – Tomas Kröger
Frau Sandmann – Gertje Herrschaft
Rebekka – Laura Martha Ketzer
Trainer Norbert – Oliver Rohrbeck

_Story_

Nach einem haushohen Sieg der Teufelskicker ist die Stimmung in der Kabine bestens; und dennoch können die Jungs ihre Seitenhiebe auf ihre Verteidigerin Catrina nicht außen vor lassen und behaupten sogar, dass ihr nach der C-Jugend keine Zukunft mehr in einer Jugendmannschaft bleibt. Besonders der zuletzt erst zugezogene Moritz ist sich sicher, dass Fußball Männersache ist, obwohl er auch die Qualitäten seiner Mannschaftskameradin schätzt.

Als im nächsten Pokalspiel dann ein Talentsucher am Spielfeldrand steht, gibt sich Moritz besondere Mühe, um seine Aussagen zu rechtfertigen und sich auch für größere Aufgaben zu empfehlen. Doch der Mann hat ein besonderes Auge auf Catrina geworfen und bietet ihr einen Platz in einer Auswahlmannschaft an. Plötzlich bereuen Mehmet, Moritz und Co. ihre anklagenden Worte und wünschen sich nichts sehnlicher, als dass Catrina ihnen auch in Zukunft erhalten bleibt. Das Pokalfinale soll schließlich Aufschluss darüber geben, ob die gekränkte junge Dame auch weiterhin den Teufelskickern treu bleibt.

_Meine Meinung_

In der neuen Episode der „Teufelskicker“ wird ein allseits kritisch beäugtes Thema in den Mittelpunkt gerückt: die Emanzipation des Frauenfußballs, jedoch in diesem Fall natürlich in kleinerem Rahmen. Wie es auch heute noch sehr häufig in Jugendmannschaften vorkommt, wird die weibliche Mitkickerin zwar in der Mannschaft geduldet, aber nicht entsprechend für ihre Leistungen gewürdigt. Jedem ist eigentlich klar, dass Catrina eines Tages eh nicht mehr für die Teufelskicker spielen kann, weil das Reglement die Konstellation gemischter Teams verbietet.

Natürlich entsteht so unmittelbar ein Konflikt, aus dem Catrina gemeinsam mit ihrer Freundin Rebekka beleidigt herausgeht. Als sich die Lage schließlich zuspitzt und den Jungs erst einmal bewusst wird, welchen Wert das andere Geschlecht für die Mannschaft hat, scheint der Zug bereits abgefahren. Die Mannschaft spielt plötzlich schlecht und liefert keine Begründungen mehr dafür, warum die von einem Talentsucher auserkorene Catrina sich für einen Verbleib in ihrer alten Mannschaft aussprechen sollte. Und als es dann zur endgültigen Entscheidung kommt, befürchten natürlich alle auch berechtigterweise Schlimmes …

Die neunte Folge um die „Teufelskicker“ mag zwar wieder mit einigen Klischees aufwarten, die sich allgemein um das Leben junger, ambitionierter Fußballer ranken, trifft damit aber auch genau den Nerv des jungen Zielpublikums – und aufgrund des Grundthemas auch das weibliche Publikum. Im Vergleich zum nach wie vor boomenden Fußball-Hype „Die wilden Kerle“, von dem diese Hörspielserie sicherlich ein wenig inspiriert wurde, ist dabei jedoch das sprachliche Niveau wirklich sehr ansprechend. Keine billigen Floskeln, keine Plattitüden und auch keine allzu typischen Seitenhiebe, wie sie von den Ochsenknecht-Hänflingen nicht selten in die Runde geschmissen werden. Dies liegt abseits des generellen Plots vor allem daran, dass die Sprecher in ihren Rollen sehr souverän auftreten. Sieht man mal vom übereifrigen Ulli Potofski ab, der seinen regulären Job auch auf dieses Hörspiel übertragen hat, gibt sich hier niemand die Blöße, was bei der äußerst lebhaften Interaktion gar nicht mal so selbstverständlich ist.

Die Geschichte selber ist ebenfalls sehr schön aufgebaut und enthält neben dem Hauptplot auch noch einige interessante Nebengeschichten, wie etwa das kurzzeitig betrachtete Verhältnis zwischen Moritz und seinem Vater oder aber die Ansprachen und die Konversation zwischen Trainer und Mannschaft, die nicht bloß auf den Sport an sich bezogen sind. All dies hat zwar auf den Verlauf der eigentlichen Story keinen Einfluss, lockert das Ganze aber noch ein bisschen mehr auf und trägt dazu bei, dass die Erzählung nicht zu einseitig aufgebaut ist.

Alles in allem macht die Dreiviertelstunde, die man mit dem neuesten Abenteuer der Teufelskicker zubringt, eine Menge Spaß und zeigt sich meines Erachtens einmal mehr als die bessere Alternative zum deutlich überbewerteten Megaseller „Die wilden Kerle“; und ich denke, dass man einem Hörspiel gerade in dieser Sparte heuer kaum ein besseres Kompliment machen kann!

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Wallace, Edgar – Edgar Wallace Box 1

_Inhalt_

_“Die toten Augen von London“_

|Besetzung:|

Mr. Stuart – Günther Flesch
Inspector Larry Holt – Günther Ungeheuer
Miss Diana Ward – Pea Werfel
Dr. Judd – Mannfred Steffen
Reverend Dearborn – Wolfgang Völz
Diener Patrick Sunny – Karl Heinz Hess
Sir John Hason – Paul Edwin Roth
Miss Fanny – Rebecca Völz
Flimmer-Fred – Horst Stark
Der ‚blinde‘ Jake – Lothar Ziebell
Sergeant Harvey – Martin Piontek
Mister LEW – Günther Dockerill
Emma – Pamela Punti
Sprecher – Horst Naumann

|Regie:| Heikedine Körting

|Story:|

Als ein wohlhabender Kanadier in London tot aufgefunden wird, vermutet die Polizei zunächst, dass der Mann bloß ertrunken sei. Doch bei der Spurensuche stößt Inspector Holt auf einige Ungereimtheiten und schließlich auch auf ein seltsames Testament, das der Verstorbene anscheinend auf sein Hemd geschrieben hatte.

Langsam reift die Überzeugung, dass der Mann ermordet wurde, und zwar von einer seltsamen Bande namens ‚Die toten Augen von London‘. Holt begibt sich gemeinsam mit seiner neuen Kollegin Diana Ward in eine Einrichtung für blinde Menschen, wo er sich weitere Informationen erhofft. Doch die Leitung zeigt sich wenig kooperativ und ist nicht bereit, sich näher auf die Polizei einzulassen. Holt lässt jedoch nicht locker. Sein Weg führt ihn zum geheimnisvollen ‚blinden‘ Jake – und von dort aus auf direktem Wege zu der gefürchteten Vereinigung.

_“Der Frosch mit der Maske“_

|Besetzung:|

Inspector Dick Gordon – Uwe Friedrichsen
Mr. Johnson – Wolfgang Kieling
John Bennett – Paul Edwin Roth
Miss Ella Bennett – Rebecca Völz
Ray Bennett – Michael Harck
Sergeant Elk – Wolfgang Völz
Mr. Ezra Maitland
Lew Brady – Lothar Ziebell
Gefängnisdirektor – Jürgen Thormann
Mr. Selinski – Günther Flesch
Carlo – Martin Piontek
Inspector Genter – Karl Heinz Hess
Sprecher – Horst Naumann

|Regie:| Heikedine Körting

|Story:|

Ein skrupelloser Verbrecher macht den Londoner Untergrund seit längerer Zeit unsicher und verbreitet mit seinen brutalen Attentaten Angst und Schrecken. Nach jeder weiteren Tat hinterlässt er sein Symbol, einen Frosch, und wird schließlich als der Frosch mit der Maske gefürchtet. Inspector Richard Gordon ahnt bei seinem ersten Aufeinandertreffen mit der hübschen Ella Bennett noch nicht, dass er ebenfalls sehr bald mit dem verruchten Bösewicht in Kontakt kommen wird. Doch der Frosch sehnt sich nach der Zuneigung der jungen Frau und akzeptiert in seinem Werben keine Konkurrenz.

Nachdem er den Firmenbesitzer Maitland aus dem Weg geräumt und Elas Bruder Ray als Druckmittel eingesetzt hat, um Ellas Gunst zu erlangen, wähnt er sich am Ziel seiner Träume. Doch Miss Bennett hat sich inzwischen in den längst ermittelnden Inspector Gordon verliebt, und der kämpft mit aller Macht dagegen, dass der Frosch mit der Maske ein weiteres Mal aktiv werden kann.

_“Der Hexer“_

|Besetzung:|

Inspector Alan Wembury – Wolfgang Kieling
Inspector Bliss – Peter Lakenmacher
Mary Lenley – Susanne Beck
Johnny Lenley – Michael Harck
Mr. Milton – Günther Ungeheuer
Mrs. Cora Milton – Judy Winter
Mr. Maurice Messer – Jürgen Thormann
Sam Hackitt – Horst Stark
Sergeant – Harald Pages
Oberst Chaffris Wisman – Karl Heinz Hess
Sprecher – Horst Naumann

|Regie:| Heikedine Körting

|Story:|

Nach längerer Zeit taucht der Meister der Verkleidung, ein Verbrecher, den viele nur den ‚Hexer‘ nennen, wieder in England auf und begeht alsbald auch schon wieder seinen ersten Mord. Als der merkwürdige Anwalt Maurice Messer vom erneuten Auftauchen seines schlimmsten Feindes erfährt, gerät er in Panik und setzt alles daran, sich vor einem eventuellen Anschlag des Hexers zu schützen.

Auch der gerade aus dem Gefängnis entlassene Johnny Lenley fürchtet sich vor einem weiteren Aufeinandertreffen mit dem erbarmungslosen Killer und gibt der Polizei keine weitere Auskunft über den tot geglaubten Verbrecherkönig. Inspector Wembury und seine Crew stehen gleich vor mehreren Rätseln, denn niemand vermag zu sagen, wie der Hexer in Wirklichkeit aussieht. Doch Scotland Yard ist sicher, dass der brutale Mörder eines Tages bei Maurice Messer erscheinen wird, um eine alte Rechnung zu begleichen. Allerdings reagiert Messers Leibgarde einen Schritt zu spät, als der Hexer dann tatsächlich ein weiteres Mal zuschlägt …

_Meine Meinung_

Mittlerweile wird der Hörspielmarkt in Sachen Edgar Wallace immer schwerer überschaubar. Auch |Europa| schickt nun erneut drei Klassiker aus dem Jahre 1983 erneut ins Rennen und veröffentlichte dieser Tage die erste 3-CD-Box um den berühmten englischen Krimi-Autor.

Mit „Der Hexer“, „Die toten Augen von London“ und „Der Frosch mit der Maske“ hat man sich dabei auch direkt für drei absolute Klassiker der britischen Kriminalliteratur entschieden, die auf jeden Fall zu den bekanntesten Fällen aus der Feder des berühmten Hitchcock-Pendants gehören. Dabei passt die hier getroffene Kombination aber auch sehr gut zusammen, weil es inhaltlich doch sehr viele offenkundige Parallelen gibt. So treten die Attentäter in allen drei Erzählungen verschleiert auf, sei es nun aufgrund der Blindheit in „Die toten Augen von London“ oder aber maskiert und berüchtigt in den anderen beiden Hörspielen. Und auch die Motive gleichen sich streckenweise doch sehr, wobei „Der Hexer“ ein wenig aus der Reihe tanzt und meines Erachtens auch die faszinierendste Figur in dieser 3-CD-Box ist, weil ihr nebulöser Schleier auch über das Ende hinaus erhalten bleibt.

Qualitativ gibt es hingegen leichte Unterschiede. So ist die erste Episode ein wenig verworren aufgebaut und entwickelt erst im Laufe der Handlung eine klare Linie. Die Geschichte um Inspector Holt und die merkwürdige Blindenvereinigung beginnt rasant, wirft dann plötzlich einige schwer durchschaubare Rätsel auf und droht kurzfristig den Halt zu verlieren, weil einem aufgrund der ähnlichen Stimmen sowie der schwerlich erkennbaren Zusammenhänge zwischenzeitlich der Überblick verloren geht. Doch wenn sich dann zum Ende hin die einzelnen Puzzlestücke zusammenfügen lassen, wirkt wieder alles logisch, wobei die Spannung bis zu diesem Punkt durchweg auf höchstem Niveau ist. Trotz kurzer Ungereimtheiten: Ende gut, alles gut und letztendlich auch die Gewissheit, einen weiteren Höhepunkt aus dem umfangreichen Katalog des britischen Krimiautors gehört zu haben.

In der zweiten Story geht es hingegen mehr um zwischenmenschliche Aspekte. Liebe ist dieses Mal das Motiv für die Schreckenstaten des gefürchteten Frosches mit der Maske und wird nach und nach zum Hauptverursacher für ein bösartiges Ränkespiel, das mehrere Unschuldige beinahe bzw. tatsächlich mit dem Leben bezahlen müssen. Doch auf der Suche nach möglichen Missetätern gehen Inspector Gordon und seinen Männern die Verdächtigen aus. Umso größer ist daher auch die Überraschung, als das Geheimnis hinter der Maske gelüftet wird Doch bis dahin muss Gordon noch um das Wohl seiner frisch verliebten neuen Lebensgefährtin Ella Bennett fürchten, um die sich neben Gordon auch noch diverse andere Leute streiten. Fazit: Eine rasante Story mit typischer Wallace-Action und vielen plötzlichen Wendungen. Was die Spannung jedoch betrifft, ist die Geschichte zum Ende hin ziemlich berechenbar und reicht daher auch nicht so ganz an die übrigen beiden Handlungen heran. Dennoch: Ein durchweg hörenswertes Hörspiel.

Zu guter Letzt folgt dann einer der Wallace-Klassiker schlechthin, nämlich die Geschichte um den sagenumwobenen Hexer, einen rastlosen Killer, der in ganz London und im Speziellen von seinen ehemaligen Angehörigen gefürchtet wird, denn wer sich einmal mit dem finsteren Killer eingelassen hat, kann seiner skrupellosen Hand nicht mehr entkommen. Dies müssen auch Johnny Lenley und der merkwürdige Staatsdiener Maurice Messer erkennen, als sie von der plötzlichen Rückkehr des länger verschwundenen Verkleidungskünstlers erfahren. Und von dort an lebt ganz London in Angst und Panik – und der Hörer in steter Aufregung.

Was die schauspielerischen Leistungen betrifft, bietet keines der drei enthaltenen Hörspiele auch nur den Ansatz einer Angriffsfläche. Die oftmals ähnliche Besetzung harmoniert sehr gut und verkörpert ihre Rollen glaubhaft, was für das Gelingen der durchweg überzeugenden Darbietungen auch der ausschlaggebende Punkt ist. Inhaltlich war indes zu erwarten, dass drei spannende Kriminalgeschichten geboten werden, und dank der adäquaten Umsetzung ist der Transfer der Originalvorlagen ins Hörspielformat auch problemlos vonstatten gegangen. Lediglich die Liebeleien zwischen dem Ermittler und seiner jüngsten Bekanntschaft wirken als ständig wiederkehrendes Ereignis ein wenig aufgesetzt und lenken besonders in „Der Frosch mit der Maske“ leicht von der Haupthandlung ab. Dies darf man aber gewiss nicht überbewerten, denn unterm Strich darf man bei der hier getroffene Auswahl sowohl im Hinblick auf die Handlung als auch die Performance von einer erlesenen Zusammenstellung sprechen, die für konsequent spannende Unterhaltung bürgt. Und das ist am Ende alles, was zählt!

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Knister – Hexe Lilli und der Vampir mit dem Wackelzahn

_Besetzung_

Erzähler – Douglas Welbat
Lilli –Thea Frank
Leon – Lukas Sperber
Mama – Micaela Kreißler
Tante Eliane – Heidi Berndt
Victor Vampir – Anton Sprick
Mama Vampir – Marion Elskis
Papa Vampir – Robert Missler

_Story_

Lillis kleiner Bruder leidet unter seinem schmerzenden Wackelzahn, den er sich bei der letzten Mahlzeit zugezogen hat. Nun versucht er mithilfe seiner Schwester, sein kleines Problem zu lösen und sich des wackligen Gebissstücks zu entledigen, doch jeder Versuch ist noch schmerzhafter als der Zahn selber. Lilli hat schließlich einen tollen Einfall, um Leon ein wenig von der Pein abzulenken. Sie entdeckt in ihrem Hexenbuch einen Spruch, der das gesamte Haus in ein düsteres Spukschloss verwandelt, und schafft es tatsächlich, den Schmerz von ihrem Bruder zu nehmen. Kurze Zeit später folgt für Leon aber schon der nächste Schock: In seinem eigenen Zuhause steht plötzlich ein Vampir vor ihm …

_Meine Meinung_

Ein wackliger Zahn ist das neueste Problem der vorlauten Hexe Lilli bzw. ihres Bruders Leon. Der jammert schmerzverzerrt und schwer gebeutelt über dieses Unglück und möchte schnellstmöglich von dieser Qual befreit werden. Außerdem ist Leon auch noch sehr hungrig und ungeduldig und wirkt so von Minute zu Minute genervter von seiner Misere und den uneffektiven Ablenkungsmanövern seiner Schwester. Das Chaos ist vorprogrammiert, zumal der kleine Junge auch sehr weinerlich ist und jede Gelegenheit nutzt, um seinen Unmut und Schmerz kundzutun. Lillis unkonventionelle Idee kommt ihm da gerade recht, denn alle bisherigen Versuche, den Zahn loszuwerden, scheitern an Leons Unbeharrlichkeit. Doch der Spruch der pfiffigen Lilli bringt auch nicht sofort die erhoffte Erlösung. Das Problem verlagert sich lediglich auf die überraschende Zusammenkunft mit der Vampirfamilie, die Leon zunächst etwas unbehaglich erscheint. Als dann aber schließlich doch noch alles gut wird, verschwendet der Bruder der kleinen Hexe keinen Gedanken mehr an die Qualen, die er durchstehen musste.

Das neue Hörspiel der kleinen Hexe Lilli bietet eine weitere nette, zeitgemäße Kindergeschichte, die inhaltlich recht humorvoll gestaltet wurde, streckenweise aber nicht als pädagogisch besonders wertvoll einzustufen ist. Vielleicht mag der Einwand ja ein wenig übertrieben sein, aber die einzelnen Methoden, mit denen Leon sich darum bemüht, den Zahn endlich loszuwerden, sind nicht sonderlich ermutigend für Kinder, die sich in einer ähnlichen Situation befinden, und ziehen das Ganze ein wenig ins Lächerliche. Im Hinblick auf die klar definierte Zielgruppe wünscht man sich in manchen Szenen der ersten Hälfte ein wenig mehr Sensibilität. Dies wird jedoch in der zweiten Hälfte dank des erfinderischen Plots wieder aufgefangen, wenngleich es manche einigermaßen zweifelhafte Momente im Rahmen der Story gibt.

Leider fehlt auch den Sprechern die Überzeugungskraft. Thea Frank in der Hauptrolle als Lilli zum Beispiel wirkt ein wenig unmotiviert, was auf die teils recht undeutliche Sprache zurückzuführen ist. Und auch der von den Zahnschmerzen betroffene Leon, gesprochen von Lukas Sperber, wirkt teilweise übertrieben kindlich, was in Anbetracht der bevorzugten Hörerschaft jetzt zwar nicht ganz so dramatisch ist, aber doch irgendwie unangenehm auffällt. Letztendlich ist dies auch ein Grund dafür, dass das Hörspiel über den Status ‚ganz nett‘ nicht hinauskommt. Das ganz junge Publikum, die eigentliche Zielgruppe, wird sicherlich den einen oder anderen Auslöser für einen Lacher finden, aber weil die Geschichte ein wenig chaotisch gestaltet wird und die gesprochenen Passagen eher durchschnittlich dargeboten werden, möchte ich von einer uneingeschränkten Empfehlung absehen. Interessant ist „Hexe Lilli und der Vampir mit dem Wackelzahn“ lediglich im spannenden Schlussdrittel, in dem die Story sich zu einem kleinen Abenteuer entwickelt. Bezogen auf Moral und pädagogischen Wert ist die Erzählung indes nur bedingt gelungen.

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Alexander-Burgh, Eberhard – Hui Buh – Schlotterbox (13-15)

_Inhalt_

|“Hui Buh und die geraubte Anhfrau“| (Episode 13)

|Besetzung:|

Erzähler – Hans Paetsch
Hui Buh – Hans Clarin
König Julius der 111. – Claus Wilcke
Königin Konstanzia – Ingrid Andree
Kastellan – Andreas von der Meden
Ahnfrau Rosalinde – Karin Lieneweg

|Story:|

Hui Buh ist bereits voller Vorfreude auf die anstehende Vollmondnacht, entdeckt dann aber voller Entsetzen seine alte vermoderte Holztruhe, die plötzlich gänzlich in Rosa angestrichen ist. Der Schlossgeist hat bereits eine schlimme Befürchtung, wer hinter dieser Schreckenstat steckt, und begibt sich alsbald in die Ahnengalerie.

Dort wird seine Vermutung bestätigt: Ahnfrau Rosalinde ist mitsamt ihrer zähnefletschenden Hunde aus ihrem Gemälderahmen gestiegen und treibt nun auf Schloss Burgeck ihr Unwesen. Spürbar genervt muss Hui Buh vor seinen adligen Freunden rechtfertigen, warum ihm derzeit die Farbe Rosa nacheilt. Doch der hinterlistige Geist hat schon einen Plan, wie er sich der einstigen Freundin entledigen kann. In einem Spiel weist er sie in ihre Schranken und zwingt sie somit zurück in den Rahmen. Doch wie schon damals, als die beiden im Streit auseinander gegangen waren, hat Hui Buh mit gezinkten Karten gespielt …

|“Hui Buh und die unheilvolle Burgfehde“| (Episode 14)

|Besetzung:|

Erzähler – Hans Paetsch
Hui Buh – ans Clarin
König Julius der 111. – Claus Wilcke
Königin Konstanzia – Ingrid Andree
Kastellan – Andreas von der Meden
Knappe – Stephan Chreszinski
Schiedsrichter – F. J. Steffens
Frau von Mausestein – Marianne Kehlau
Herr von Mausestein – Ernst von Klipstein

|Story:|

König Julius wird ganz unerwartet in eine Fehde mit dem Burgherrn von Mausestein hineingezogen, der bei einem Ritterturnier herausfinden möchte, welche Burg die ältere ist. Obwohl Julius bei der Ankunft des Boten, der diese Nachricht überbringt, nicht wirklich darauf erpicht ist, sich im Wettstreit mit dem erfahrenen von Mausestein zu messen, lässt er sich von seinem Schlossgeist dazu drängen, die Herausforderung anzunehmen, schließlich verfügt Hui Buh über Möglichkeiten, den Wettkampf zu manipulieren. Vor Ort gehen jedoch alle Versuche des Geistes, seinem Herrn einen Vorteil zu verschaffen, mächtig in die Hose. Als die Lage bereits aussichtslos und die Fehde so gut wie verloren ist, greift der Schlossgeist von Burgeck zu einigen unerlaubten Mitteln – und rettet schließlich den guten Ruf seines Schlosses.

|“Hui Buh im dunklen Mitternachtswald“| (Episode 15)

|Besetzung:|

Erzähler – Hans Paetsch
Hui Buh – ans Clarin
König Julius der 111. – Claus Wilcke
Königin Konstanzia – Ingrid Andree
Kastellan – Andreas von der Meden
Spukwirt – Christian Rode
Geisterbeschwörer – Hans Hessling

|Story:|

Hui Buh wird inmitten seiner nächtlichen Aktivitäten von lauten Stimmen in der Spukspelunke aufgeschreckt. Getrieben vom Gedanken, es den Lärmbrüdern alsbald heimzuzahlen, steigt der Schlossgeist in den Mitternachtswald ab, um den Verursacher des Krachs für die Durchquerung des Waldes mit einem Wegezoll zu belegen. Der jedoch steckt den Geist in seine eigene Zolltüte und ruft so den Zorn Hui Buhs hervor. Mit allen Mitteln versucht das Gespenst, sich ein für allemal zu rächen. Doch egal was Hui Buh auch ausprobiert, der viel begabtere Kontrahent ist mit allen Wassern gewaschen und ihm stets einen Schritt voraus. Nur mit der Begleichung der Lösegeldforderung des Bösewichts ist es Hui Buh möglich, sich endlich wieder aus dieser misslichen Lage zu lösen. Doch diese Summe war eigentlich für andere Zwecke gedacht …

_Meine Meinung_

In der neuen “Schlotter-Box“ um das jüngst zu [Kinoehren 2881 gekommene Hörspiel-Gespenst werden dem Hörer drei weitere Folgen um den vorlauten Schlossgeist von Burgeck präsentiert. Und es darf mal wieder herzlich gelacht werden, weil die Inhalte teilweise sehr komisch, teils aber auch ein wenig bizarr geraten sind.

Bereits in der ersten Episode basiert die Handlung auf einigen merkwürdig albernen Aspekten. Hui Buh gerät in eine Fehde mit der nachtragenden Rosalinde, die nicht vergessen hat, dass das Gespenst in der Gestalt von Ritter Balduin mit miesen Tricks gegen sie vorgegangen ist. Nun hat sie Hui Buh wieder ausfindig gemacht und spielt ihm einen Streich nach dem anderen, woraufhin das Gespenst von Burgeck Julius und Co. stecken muss, welch fieser Charakter sich einst hinter seiner Erscheinung verborgen hat. Gezeichnet von dieser Blamage, ist Hui Buh redlich darum bemüht, seinen soeben geschädigten Ruf wieder aufzupolieren und sich in einem fairen Spiel mit Rosalinde zu messen. Doch weil ein solches Spiel die einzige Möglichkeit ist, sich der Dame wieder zu entledigen, greift Hui Buh zum wiederholten Male zu unlauteren Mitteln und beweist, dass sich an seiner zweifelhaften Moral über all die Jahre nichts verändert hat. Aber immerhin hat er sein Ziel erreicht.

Nicht ganz so einfach hat es unser geliebtes Schlossgespenst in Episode 14, „Hui Buh und die unheilvolle Burgfehde“. Wieder einmal wird ihm sein flottes Mundwerk zum Verhängnis, als er König Julius in eine ungleiche Auseinandersetzung hineinreißt. Hui Buh ist jedoch davon überzeugt, dass er unerlaubt in den Wettkampf eingreifen und so auch den Sieg herbeiführen kann, doch da seine Mithilfe eher verwirrend als hilfreich ist, geht der Schuss für den Herren vom Schloss Burgeck sehr schnell nach hinten los. Hui Buh fühlt sich erneut in die Pflicht genommen – und macht alles nur noch schlimmer.

In der letzten Folge stößt der Titelheld schließlich an seine Grenzen: Ein multitalentierter Geisterbeschwörer hat sich vorgenommen, dem Schlossgeist den Garaus zu machen, und hat dabei auch großen Erfolg. Hui Buh lässt zwar nichts unversucht, sich seines immer mehr verhassten Gegenspielers zu entledigen, doch je ausgefuchster die Ideen des Burgeck-Geistes, desto besonnener die Reaktionen des geheimnisvollen Mannes. Auf jede Aktion hin folgt die Besinnung auf eine der vielen Lehren, die der Herr genossen hat, so dass er sich als Geisterbeschwörer, Jongleur, etc. aufspielt und Hui Buh den letzten Nerv raubt. Gerade aufgrund der vielen Lacher und des spannenden Hin und Hers ist diese Episode auch das Highlight dieser fünften Schlotter-Box.

Man kann aber auch allgemein wieder von einer sehr positiven Fortführung dieser Dreiteiler-Reihe sprechen, denn in keiner einzelnen Episode kommen Spannung und Humor zu kurz. Wirklich fabelhaft sind auch die Sprecher, vor allem der leider inzwischen verstorbene Hans Clarin in der Hauptrolle, der die Rolle des Geistes spürbar mit Leben erfüllt und noch einmal einen krassen Kontrast zu seiner leblosen Darbietung in der Verfilmung aus dem vergangenen Jahr liefert.

Und was die Geschichten betrifft: Einfach originell! Hui Buh kämpft mit seinem Gewissen und einer rosafarbenen Truhe, verzaubert König Julius und raubt ihm dadurch jegliche Aussicht auf den Sieg bei der Burgfehde und stößt zum Schluss mit einem Gegner zusammen, dem er trotz der Darbietung seines kompletten erfinderischen Repertoires nicht gewachsen scheint. Seltsame Ereignisse treffen auf zahlreiche Missverständnisse und teils recht albernen, kindlich-naiven Humor, doch genau diese Mischung trifft speziell in den Folgen 13 und 15 voll ins Schwarze. Es mag zwar weiterhin ein unbestrittener Fakt sein, dass die Geschichten um das im Hörspiel richtig bekannt gewordene Gespenst polarisieren und daher auch entweder geliebt oder gehasst werden – doch wenn man sich wie ich zur ersten Gruppe zählt, wird man mit diesen drei Episoden mal wieder eine Menge Freude haben.

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Ellis, Bret Easton – Lunar Park

Bret Easton Ellis gehört mit Romanen wie „Unter Null“ und „American Psycho“ zu den bekanntesten Autoren Amerikas.

Mit „Lunar Park“ veröffentlicht er ein Buch, von dem man denken könnte, es wäre eine Autobiografie. Immerhin wird aus der Perspektive von Bret erzählt, aber nach den harten Fakten wie dem Geburtsort und dem Erfolg als Schriftsteller hört es bereits auf. Ellis dichtet sich selbst eine fiktive Frau, einen fiktiven Sohn und eine fiktive Stieftochter an. Sie wohnen in Lunar Park, einem beschaulichen Viertel, in das Bret mit seinem Hang zu Wodka und Kokain nicht wirklich passt.

Alles beginnt aus dem Ruder zu laufen, als das batteriebetriebene Spielzeug von Ellis‘ Stieftochter Sarah, ein Vogel namens Terby, plötzlich beginnt, ein Eigenleben zu entwickeln, und Eichhörnchen und Katzen in der Nachbarschaft niederschlachtet. Außerdem ist Bret der festen Überzeugung, dass sich in dem riesigen Haus, das er mit seiner Familie bewohnt, die Möbel ständig umstellen, und er glaubt, in einem Studenten die Verkörperung seines Romanhelden aus „American Psycho“, Patrick Bateman, wiederzuerkennen.

Sind es die Drogen oder ist Brets Angst real? So genau wissen weder er noch die Leser das, wenn sich sein Haus plötzlich zu seinem Geburtshaus zu verwandeln scheint und um ihn herum Menschen ermordet werden, die die gleichen Namen tragen wie die Opfer aus „American Psycho“.

„Lunar Park“ hört sich an wie harter Stoff und ist auch welcher. Die Handlung spielt mit dem Leser. Man kann sich nie sicher sein, inwiefern die Ereignisse eingebildet oder gerade noch real sind. Und trotz der leicht „übersinnlichen“ Geschehnisse schafft Ellis es, glaubhaft zu klingen, was ihm hoch anzurechnen ist.

Wenn man sich erst einmal daran gewöhnt hat, dass die Geschichte ein wenig schräg ist, staunt man nur noch über den Erfindungsreichtum des Autors. Es ist wirklich unglaublich, wie er Paranoia in Köpfen in fiktionale Ereignisse verwandelt und dabei nicht nachlässt. Er zieht das die ganzen 893 Minuten der Lesung durch und schafft es, die Spannung, den Wahnsinn und die fiktionale Realität zu halten.

„Lunar Park“ wäre kein echter Ellis, wenn darin nicht auch kritische Stimmen laut werden würden. Die schräge Handlung und die teilweise übertriebenen Ereignisse haben nämlich zum Zweck, das Leben im Vorort oder den Medienhype, der um den Autor gemacht wurde, zu karrikieren. Nebenpersonen verkommen teilweise zu argen Klischees, aber nicht im negativen Sinne, denn sie werden dazu benutzt, die Klischeehaftigkeit im wirklichen Leben aufzuzeigen.

Die Lesung ist ungekürzt, was sicherlich nicht immer die richtige Entscheidung war. An und für sich ist „Lunar Park“ gut als Hörbuch geeignet, denn das Buch ist in der Ich-Perspektive geschrieben, so dass das Anhören des Hörbuchs zur Märchenstunde wird. Allerdings finden sich an einigen Stellen ellenlange Beschreibungen, zum Beispiel vom Haus, in dem Bret wohnt, die unnötig in die Länge ziehen. Hier hätte man vielleicht die Schere ansetzen müssen, um die Spannung erhalten zu können.

Der Erzählstil ist dank der Ich-Perspektive sehr angenehm. Ellis schreibt in leicht verständlicher Alltagssprache, die manchmal ein wenig härter wird. Er tendiert anfangs dazu, die Sätze zu stark zu verschachteln, aber das gibt sich glücklicherweise mit der Zeit. Insgesamt lässt sich „Lunar Park“ prima anhören und ist dank der Leistung von Sprecher Wolfram Koch sehr unterhaltsam.

Koch spricht ruhig und bedächtig, so dass man ihm gut folgen kann. Er verzichtet auf eine übertriebene Betonung, was wie die Faust aufs Auge zu Ellis‘ lässigem Erzählstil passt. Trotzdem spielt er an spannenden Stellen entsprechend mit seiner Stimme oder stellt Dialoge mit verschiedenen Stimmlagen dar, was sehr gut gelungen ist, denn oft wird am Ende eines gesprochenen Satzes nicht erwähnt, wer ihn überhaupt gesagt hat.

In der Summe ist „Lunar Park“ ein Hörbuch, in das man sich erst hineinhören muss und das ab und an ein paar Längen aufweist. Insgesamt hinterlassen aber sowohl die Fabulierkunst Ellis‘ als auch Kochs Erzähltalent einen positiven Eindruck.

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|893 Minuten auf 12 CDs|

|Siehe auch unsere Rezensionen zu:|
[„Lunar Park“ 2304 (Buchausgabe)
[„American Psycho“ 764
[„Unter Null“ 2026
[„Glamorama“ 2749

Francis, H. G. – Die drei ??? – Die 15. ???-Box (43-45)

_Episode 43 – Die drei ??? und der höllische Werwolf_

|Besetzung:|

Erzähler – Peter Pasetti
Justus Jonas – Oliver Rohrbeck
Peter Shaw – Jens Warczeck
Bob Andrews – Andreas Fröhlich
Lucille – Petra Kaminski
Charles – Henry Kielmann
McLain – Rolf Jülich
Verleiher – Hartmut Kollakowsky
Kellnerin – Beate Hasenau
Sears – Manfred Liptow
Evans – Bernd Fallske
Pelzhändler – Eric Vaessen

|Story:|

Als Justus und seine Kollegen am Strand von Rocky Beach eine besitzerlose Tasche entdecken, ahnen sie noch nicht, dass dies der Auftakt für einen neuen Fall ist. Der Beutel gehört nämlich einem jungen Mädchen namens Lucille, das vor einigen Wochen spurlos verschwunden ist und seitdem von seinen besorgten Eltern gesucht wird.

Ungefähr zur gleichen Zeit taucht an anderer Stelle wie aus dem Nichts heraus ein als Werwolf verkleideter Mensch auf und macht in seinen überraschenden Auftritten ganz Hollywood unsicher.

Als die drei Detektive die Vermisste aufgespürt haben, erfahren sie von dieser, dass sie zwischenzeitlich beim Film angeheuert und sich dort bereits eine Hauptrolle in einem zweitklassigen Dracula-Streifen gesichert hat. Geflohen war sie lediglich, weil sie endlich ihre Entscheidungen unabhängig von den Eltern treffen wollte. Doch genau diese Entscheidung könnte ihr zum Verhängnis werden, denn ihr Regisseur scheint mit einigen unlauteren Mitteln zu arbeiten und von Lucille mehr zu wollen als nur ihr schauspielerisches Talent. Im Mittelpunkt steht dabei ein Teddybär, der sich unter den von Justus gefundenen Gegenständen befand. Doch was macht die Stoffpuppe so begehrenswert? Und was hat der Werwolf mit alldem zu tun?

_Episode 44 – Die drei ??? und der gestohlene Preis_

|Besetzung:|

Erzähler – Peter Pasetti
Justus Jonas – Oliver Rohrbeck
Peter Shaw – Jens Warczeck
Bob Andrews – Andreas Fröhlich
Milton – Horst Naumann
Bonehead – Sascha Draeger
Peggy – Veronika Neugebauer
Footsie – Niki Nowotny
Bloodhound – Manou Lubowski
Lionel Comax – Wolf Rathjen
Mathilde Jonas – Karin Lieneweg

|Story:|

Justus wird ohne Vorahnung wieder von seiner Vergangenheit als Schauspieler eingeholt. Die TV-Serie „Die kleinen Strolche“ wird derzeit wieder im Fernsehen ausgestrahlt und erfreut sich vor allem bei Bob und Peter größter Beliebtheit. Doch der erste Detektiv schämt sich für seine Rolle als naives Baby Fatso und reagiert deswegen auch sehr genervt, als eines Tages ein Produzent an der Haustüre steht und ihn zu einem Quiz zu jener Serie einlädt.

Widerwillig sagt Justus zu und trifft bereits wenige Tage später seine mittlerweile erwachsenen, ehemaligen Kollegen bei der Aufzeichnung der ersten von zwei geplanten Shows. Doch das Ganze endet im Debakel: Die Pokale, die jeder Schauspieler erhalten soll, sind plötzlich verschwunden, so dass der vorgesehene Ausstrahlungstermin nicht eingehalten werden kann.

Die drei Spürnasen schalten sich im Hintergrund in den Fall ein und spüren binnen weniger Stunden auch die gesuchten Pokale wieder auf. Doch wer steckt hinter dem Raub? Und welche Motive könnte er gehabt haben, um diese vergleichsweise wertlosen Gegenstände zu stehlen? Die Reihe der Verdächtigen ist ziemlich groß, zumal einige Personen sich im Rahmen der Sendung merkwürdig benehmen. Doch während Justus im Quiz um die Siegprämie von stolzen 20.000 $ spielt, können die Detektive nacheinander einen vermeintlichen Räuber nach dem anderen ausschließen – bis schließlich nur noch einer übrig bleibt.

_Episode 45 – Die drei ??? und das Gold der Wikinger_

|Besetzung:|

Erzähler – Peter Pasetti
Justus Jonas – Oliver Rohrbeck
Peter Shaw – Jens Warczeck
Bob Andrews – Andreas Fröhlich
Ingmar Ragnarson – Rolf E. Schenker
Karl Ragnarson – Lutz Richter
Sam Ragnarson – Marco Kröger
Mr. Manning – Achim Schülke
Mrs. Manning – Julia Mahnkopf
Hauptkommissar Reynolds – Wolfgang Draeger
Mrs. Andrews – Renate Pichler
Mr. Andrews – Manfred Bendixen
Mathilda Jonas – Karin Lieneweg

|Story:|

Im Auftrag von Bobs Vater begeben sich die drei Detektive auf die Insel Ragnarson Rock, um dort ein paar Fotos zu schießen. Jedoch ist dem Trio bis dahin gar nicht bekannt, was überhaupt fotografiert werden soll.

Vor Ort werden sie dann Zeuge eines allzu merkwürdigen Schauspiels: Eine Gruppe von Wikingern liefert auf offenem Meer ein bizarres Kampfschauspiel ab und schmeißt sich auch bereitwillig für die Kamera in Pose. Noch vor ihrer Heimreise meldet der störrische Sam Ragnarson Interesse an den Bildern an. Er ist bereit, einen satten Batzen Geld für die Fotos zu zahlen, fordert aber gleichzeitig die Exklusivrechte, die Bob ihm jedoch nicht gewähren kann. Schimpfend und drohend verschwindet er wieder und verzichtet vorerst auf die Fotos.

Als sich dann später ein weißer Pick-up an die Fersen von Bob heftet und ihm schließlich auch die Bilder geraubt werden, liegt die Vermutung nahe, dass Sam derjenige ist, der den kleinen Truck gefahren hat. Justus und seine Kollegen suchen nach Beweisen und Hintergründen, schließlich können sie sich immer noch keinen Reim daraus machen, was an den Fotos von so immensem Interesse sein könnte. Erst bei einem erneuten Zusammentreffen der Wikingergruppe ergibt sich eine Spur.

_Meine Meinung_

Die drei Episoden in der neusten Box um die drei Detektive aus Rocky Beach überzeugen allesamt mit unterschiedlichen Qualitäten. Während besonders der Fall um den höllischen Werwolf, aber auch die Geschichte mit den merkwürdigen Wikingern eine richtig packende Kriminalgeschichte aufbieten, ist die Retrospektive um die einst kleinen Filmstars in „Die drei ??? und der gestohlene Preis“ eher etwas für Freunde der humorvollen Seite des berüchtigten Trios. Allerdings ist genau jene Folge auch ziemlich leicht durchschaubar und lässt bereits zu einem frühen Zeitpunkt erkennen, wer der bzw. die Übeltäter sein müssen. Doch eins nach dem anderen:

In „Die drei ??? und der höllische Werwolf“ beschäftigen sich Justus, Bon und Peter einmal mehr mit zwielichtigen Personen aus dem Sündenpfuhl Hollywood, einem der scheinbar liebsten Themen der drei Detektive. Dabei kommt ihnen sowohl die Aufgabe zu, Lucille gleich zweimal ausfindig zu machen, als auch herauszufinden, warum es die Übeltäter ausgerechnet auf dieses unscheinbare junge Mädchen abgesehen haben. Dies gestaltet sich gerade deswegen schwierig, weil ihre grundsätzliche Einstellung bis zum Ende nicht eindeutig ist und man sich auch erst am Schluss ausmalen kann, warum die Dinge ihren Verlauf so nehmen, wie sie es hier tun. Knisternde Spannung bis zur letzten Minute ist daher auch auf jeden Fall garantiert.

„Die drei ??? und der höllische Preis“ hingegen ist teilweise auch ein wenig Selbstparodie. Die Vergangenheit des ersten Detektivs wird mit einem gezielten Rückblick auf dessen zweifelhafte Filmkarriere ein wenig durch den Kakao gezogen, und wie es der Zufall so will, ergibt sich aus dem erneuten Aufeinandertreffen der kleinen TV-Strolche ein Fall für die Dreierbande. Die galanten Wortwitze, die sich aus Justus‘ abgeneigter Haltung und den spitzfindigen Kommentaren seiner Mitstreiter ergeben, sowie die kleinen Einblicke in jene TV-Serie, an welcher der junge Jonas einst mitgewirkt hat, sind schließlich auch die wahre Stärke dieser Folge, wohingegen die kriminalistische Seite hier nicht ganz so stark betont wird. Und trotzdem handelt es sich auch hierbei um ein unterhaltsames, alles in allem sehr lohnendes Hörspiel aus der qualitativ hochwertigen Reihe älterer „Die drei ???“-Hörspiele.

Die letzte Episode im Verbund der „15. ???-Box“ ist schließlich ein absolut typisches Hörspiel aus Rocky Beach. Wieder einmal stolpert das junge Trio unverhofft in ein neues Abenteuer hinein und wird sich erst im Nachhinein der wahren Tragweite der gerade beobachteten Ereignisse bewusst. Und wie es sich für eine solche Episode gehört, gibt es auch wieder zahlreiche Verdächtige, die Justus und Co. bei ihren Ermittlungen in Betracht ziehen müssen, bis dann schließlich doch wieder alles über den Haufen geschmissen wird. Definitiv ein Klassiker unter den bis dorthin 45 veröffentlichten Folgen!

Zweimal gut und einmal sehr gut ergibt im Gesamtüberblick einen Notendurchschnitt, bei dem man als Interessent wohl kaum noch widerstehen kann. Und das zu Recht, denn die Nummer 15 ist eine vollkommen lohnenswerte Investition für Freunde der drei Fragezeichen und diejenigen, die es noch werden wollen. Wer nach der vor kurzem entschiedenen Namensänderung der Serie noch immer den guten alten Zeiten hinterhertrauert, der wird in diesen drei Folgen reichlich Material für eine erfolgreiche Argumentation finden. Das ist Hörspielgenuss der feinsten Sorte!

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Hauff, Wilhelm – Gespensterschiff, Das (Europa-Originale 28)

_Besetzung_

Erzähler – Hans Paetsch
Achmet – Bernd Kreibich
Diener Ibrahim – Helmut Kolar
Kapitän der Fregatte – Joachim Rake
Steuermann der Fregatte – Malte Petzel
Steuermann des Gespensterschiffes – Rüdiger Hess
Capitano – Benno Gellenbeck
Wirt – Siegmar Schneider
Der weise Muley – Horst Beck
Bursche – Hans Meinhardt

Regie: Heikedine Körting

_Story_

Der verwaiste Achmet und der einstige Diener seines Vaters, Ibrahim, heuern auf einer Fregatte an und stechen alsbald mit dem Schiff in See. Doch die Reise ist nur von kurzer Dauer, denn inmitten von Sturm und Nebel kentert das Schiff und die gesamte Mannschaft wird dahingerafft. Nur Ibrahim und Achmet überleben das Unglück und gelangen wie durch ein Wunder an Bord eines führerlosen Schiffes. Was den beiden dort aber begegnet, übersteigt ihre finstersten Vorstellungen: An Bord liegen Dutzende Leichen, getränkt in einer riesigen Blutlache. Achmet und Ibrahim packt das nackte Entsetzen. Was ist hier bloß geschehen?

Allerdings hat dieser Fund für das Zweigespann auch diverse Vorzüge; der junge Mann und sein Diener entdecken an Deck die köstlichsten Speisen und laben sich an den Schätzen, die dieses Schiff mit sich führt. Doch die Freude darüber ist nur von kurzer Dauer. In der ersten Nacht erleben die beiden nämlich den nächsten Schrecken: Die Besatzung des Gespensterschiffes erwacht zum Leben …

_Meine Meinung_

Bei „Das Gespensterschiff“ handelt es sich um eine weitere nicht ganz so bekannte Geschichte im Rahmen der „Europa-Originale“, die jedoch wegen der enorm spannenden Handlung keinen Zweifel an der Berechtigung einer Aufnahme in die erhabene Serie des bekannten Hörspiel-Verlags lässt. Mal wieder ist eine Seefahrergeschichte die Grundlage der Handlung, die in diesem Fall jedoch noch durch weitere gruselige Elemente aufgewertet wird.

Ein mysteriöses, führerloses Schiff treibt durch den Nebel, unscheinbar und doch beunruhigend, und schneller als ihnen lieb ist, machen die beiden Protagonisten Achmet und Ibrahim mit dieser Seltsamkeit Bekanntschaft. Was daraufhin passiert, gleicht einer emotionalen Achterbahnfahrt, begonnen bei der schrecklichen Entdeckung an Bord über den Fund der wertvolle Güter bis hin zu den grässlichen Beobachtungen, die das überraschte Team in der Nacht auf dem Schiff machen muss. Als sie schließlich zügiger als erhofft Land sichten, glauben sie, von den alptraumhaften Szenarien befreit zu sein, doch der Spuk des Gespensterschiffes eilt ihnen auf Schritt und Tritt hinterher.

Das Besondere an dieser Erzählung, die ursprünglich aus der Feder von Wilhelm Hauff stammt, sind die vielen überraschenden Wendepunkte, die den Verlauf des Plots mehr als einmal auf den Kopf stellen. Da beginnt die Seereise in völliger Harmonie und mutiger Aufbruchstimmung, und schon kurze Zeit später packt die Besatzung der Fregatte das Grauen. Ibrahim und Achmet überleben die Katastrophe auf hoher See und warten nur noch auf den sicheren Tod, doch stattdessen ist ihnen ein anderes Schicksal bestimmt. An Bord ihrer neuen ‚Unterkunft‘ erleben sie ein ständiges Auf und Ab, doch hat man schon damit gerechnet, dass sie auf dem Gespensterschiff ihre letzten Minuten verbringen würden, so überleben sie stattdessen auch hier und geraten recht schnell zurück an Land. Und auch dort überleben sie einige unangenehme Überraschungen, deren Effekt aber auch umgehend auf den Zuhörer überspringt.

All dies sind Garanten für Spannung, und diesbezüglich kommt das Publikum bei „Das Gespensterschiff“ auch zu keiner Sekunde zu kurz. Die kompakte und dennoch vielseitige Story bietet zwischen Gruselstimmung und Abenteuererzählung eine ganze Reihe prickelnder Momente, die den geradlinigen (aber deswegen nicht oberflächlichen) Plot zu einem weiteren Highlight dieser Serie avancieren lassen – und aufgrund des vergleichsweise weniger bekannten Inhalts sicherlich auch zu einem der empfehlenswertesten.

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May, Karl – In den Schluchten des Balkan (Europa-Originale 22)

_Besetzung_

Kara Ben Nemsi / Erzähler – Hellmut Lange
Omar Ben Sadek – Christian Rode
Hadschi Halef Omar – Bernd Kreibich
Sir David Lindsay – Malte Petzel
Jafis, ein Rosenzüchter – Rudolf Fenner
Osko, ein Montenegriner – Otto Löwe
Mübarek – Joachim Rake
Deselim, Waffenschmied aus Ismilan – Marcel Winter
Deselims Bruder, Gastwirt in Ismilan – Siegmar Schneider
Dienerin – Erika Bramslöw
Glawa, Fruchthändler aus Melnik – Jürgen Lier
Nebatja – Annette Roland

Regie: Dagmar von Kurmin

_Story_

Eine Verbrecherbande erschüttert den Balkan und ist dem Anschein nach auch für den Tod von Omar Ben Sadeks Vater verantwortlich. Als dieser in Stambul auf seine alten Gefährten Kara Ben Nemsi und Hadschi Halef Omar trifft und ihnen von der mysteriösen Gruppierung berichtet, beschließen die drei, sich auf die Suche nach dem geheimnisvollen Schut, dem Anführer der Bande zu machen.

Durch mehrere Listen und dank der Hilfe des Rosenzüchters Jafis verfolgen sie schon nach wenigen Tagen eine heiße Spur, die sie zum Waffenschmied Deselim führt, der ebenfalls mit dem Schut im Bunde zu sein scheint. Halef und Omar gelingt es, den zwielichtigen Deselim kurzerhand auszuschalten und sich selbst mit der „Koptscha“, dem Geheimzeichen der Ganoven, auszurüsten. Die Entdeckung des Schuts scheint nur noch eine Frage der Zeit, als plötzlich der Hinterhalt des gerechten Trios auffliegt und sich die Männer unverhofft ins feindliche Getümmel stürzen müssen …

_Meine Meinung_

„In den Schluchten des Balkan“ ist im Rahmen der „Europa-Originale“ die nächste Geschichte aus der Feder von Karl May und neben der „Winnetou“-Trilogie meines Erachtens auch die beste des Bestseller-Autors. Und dies gilt sowohl für den allgemeinen Inhalt als auch für die Hörspiel-Darbietung aus dem Jahre 1972, die man unter anderem aufgrund der vorzüglichen Sprecherleistungen als einen weiteren Höhepunkt der Reihe auszeichnen darf. Andererseits hatte Regisseurin Dagmar von Kurmin bei der Adaption von Mays Roman auch vergleichsweise leichtes Spiel, denn die charismatischen Charaktere sowie der spannende Plot sind ein nahezu perfekter Ausgangspunkt, den man sich als Vorlage für ein derartiges Hörspiel in dieser Form nur wünschen kann.

Von Kurmin und ihr Team sind aber dennoch nicht auf Nummer Sicher gegangen, sondern haben dem Ganzen noch eine eigene Note verpasst. Zwar wurde die Tollpatschigkeit von Hauptdarsteller Hadschi Halef Omar in manchen Szenen übernommen und somit auch die humorvolle Seite der Geschichte betont, doch konträr dazu verfügt das Hörspiel über eine recht ernste Note, mit der auch einige brutalere Übergriffe einhergehen. Die Mentalität der nahöstlichen Bevölkerung wurde dabei ziemlich gut und meines Erachtens sogar noch ein wenig gefühlskälter eingefangen, gerade was die Bösewichte der Handlung betrifft.

Dem gegenüber steht der tolle Spannungsaufbau, unter anderem vom Mysterium um den Mann ausgelöst, den sie den Schut nennen. Bis zum Schluss (und darüber hinaus) wird dem Hörer nicht dessen wahre Identität offenbart; lediglich die Schergen seiner teuflischen Bande werden vorgestellt, doch das Geheimnis um den Anführer bleibt.

Insofern ist es auch kein Wunder, dass „In den Schluchten des Balkan“ vorerst in ein offenes Ende mündet und gegebenenfalls auch schon bald innerhalb dieser Serie fortgesetzt wird. Zu wünschen wäre dies auf jeden Fall, zumal es sich hier um einen echten Klassiker handelt, und das sowohl in der Roman- als auch in der Hörspielfassung. Für das Frühjahr 2007 sind zehn neue Episoden der „Europa-Originale“ angekündigt, und es wäre in der Tat wünschenswert, falls die Story um Halef, Omar und Kara Ben Nemsi dort fortgeführt werden würde. Nach dieser eindrucksvollen Vorstellung wäre dies schließlich auch die einzig logische Vorgehensweise …

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Rhoden, Emmy von – Trotzkopf, Der (Europa-Originale 21)

_Besetzung_

Erzähler – Hans Paetsch
Ilse Macket – Wittmute Malik
Anne Macket – Ingeborg Kallweit
Pfarrer – Walter Petersen
Vater Macket – Edgar Machmann
Fräulein Raimar – Sylvia Anders
Fräulein Güssow – Dagmar von Kurmin
Nellie – Reinhilt Schneider
Orla Sassuwitsch – Manuela Dahm
Flora Hopfstange – Wanda Osten
Annemie von Bosse – Sylvia Anders
Dr. Althoff – Peter von Schultz
Miss Lead – Ingeborg Kallweit
Leo Gontrau – Rudolf H. Herget

Regie: Konrad Halver

_Story_

Die junge Ilse Macket ist ein unverbesserlicher Trotzkopf und bereitet ihrer Familie fortwährend Kummer. Als die Situation daheim zu eskalieren droht, bleibt den Mackets keine andere Wahl: Sie schicken ihre Tochter auf das strenge Internat von Fräulein Raimar, damit sie dort endlich die fehlenden Manieren beigebracht bekommt. Doch ihr Aufenthalt dort entwickelt sich ganz anders, als Vater Macket sich das vorgestellt hatte.

Ilse bleibt ein Problemkind und will sich den Regeln der Schule nicht beugen. Außerdem ist ihr Verhältnis zu den Mitschülerinnen von Beginn an gestört und erschwert die Situation für den Trotzkopf. Doch dann lernt Ilse die Dichterin Flora Hopfstange kennen und erfährt von ihr von einem ganz besonderen Schicksal. Mit einem Mal hat sich Ilses Einstellung zum Leben geändert. Gemeinsam mit ihrer einzigen Freundin Nellie mausert sich das kleine Mädchen und kehrt als stolze, gereifte Jugendliche wieder in den Schoß ihrer Familie zurück.

_Meine Meinung_

„Der Trotzkopf“ ist eine nette Kinder- und Jugendgeschichte und aufgrund der moralischen Inhalte sicherlich auch ein wichtiger Abschnitt dieser Literatur. Die Erzählung vom Mädchen, welches stets den eigenen Kopf durchzusetzen versuchte und von nichts und niemandem in den Griff zu bekommen war, dann aber eines Tages in Erfahrung bringt, worauf es im Leben tatsächlich ankommt, sollte daher prinzipiell auch jedem bekannt sein. Und dementsprechend natürlich auch die Hauptfigur.

Ein pubertierendes Gör ist sie, die junge Ilse Macket, unsympathisch durch und durch und wegen ihres neunmalklugen Auftretens auch eine echte Nervensäge. Kurzum: Eine Person, die man weder gerne zur Spielgefährtin noch zur Tochter hätte, selbst wenn bei ihr auch nicht der letzte Hoffnungsfunke auf Besserung verloren ist. Für die Eltern ist der Weg ihrer Tochter vorbestimmt; sie sind mit der Erziehung überfordert und schicken den verzogenen Nachwuchs umgehend ins Internat. Dort soll sie den Umgang mit anderen Menschen erlernen und sich grundlegend einfach nur zum Positiven entwickeln.

Aber Ilse ist nicht bereit, diesen Schritt zu gehen. Bereits der Abschied von ihrem geliebten Vater fällt ihr unheimlich schwer, und auch die neue Umgebung ist ihr alles andere als lieb. Also setzt sie ihr starrsinniges Verhalten fort, treibt auch abseits der Heimat ihre Umwelt zum Wahnsinn und wird schnell zum Feindbild ihrer Mitschülerinnen. Lediglich ihre Zimmernachbarin Nellie lässt sich auf das kleine Fräulein ein und akzeptiert ihre Defizite – die Basis für eine liebevolle Freundschaft, in der Ilse andere Facetten ihres Lebens sowie ihren Rang in der Gesellschaft kennen lernt und sich mit ihrem Dasein zufrieden gibt. Nicht zuletzt der Vergleich mit einer anderen schicksalsgeplagten Figur prägt ihren Aufenthalt und stimmt sie letztendlich auch um, sich ihren Geliebten gegenüber fair und ebenso herzlich zu zeigen.

Im Hörspiel der „Europa-Originale“ kommt diese überraschende Wende allerdings kaum zur Geltung. Regisseur Konrad Halver hat sich vorwiegend auf das Ausschmücken der Rahmenhandlung beschränkt, den Kernpunkt der Story aber nicht getroffen. Und genau dies reicht schon aus, um dem gesamten Stück seine Glaubwürdigkeit zu nehmen. Mal ganz davon abgesehen, dass die Charaktere in ihrer Darstellung recht oberflächlich wirken, ist jegliche Umschreibung von Moral eher durchschnittlich aufgeführt. Der Moment, der zum Umschwung führt, sticht nur bedingt heraus, stattdessen überwiegt die kindlich anmutende Freundschaft zwischen Nellie und Ilse, die zwar für das angesprochene Zielpublikum ganz nett erscheinen mag, die Geschichte als solche aber nicht so recht voranbringen will. Die daraus entstehende Diskrepanz führt schließlich dazu, dass das Hörspiel eher durchschnittlich und als Adaption nur wenig zufriedenstellend ist. Kaum Tiefe, wenig Spannung und eine eher ermüdende Atmosphäre reichen aus, um „Der Trotzkopf“ als einen der Schwachpunkte dieser Serie zu entlarven. Obwohl das Original eigentlich eine empfehlenswerte Angelegenheit ist …

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Farmer, Nancy – Skorpionenhaus, Das

_Story_

Der erst fünfjährige Matt lebt in einer abgeschiedenen Hütte inmitten einiger Mohnfelder bei seiner Ziehmutter Celia und dem aus Schottland stammenden Tam-Lin. Allerdings lebt er dort auch ziemlich einsam; er darf das Haus nicht verlassen und auch jeglicher sonstige Kontakt zur Außenwelt wird ihm nicht gewährt. Eines Tages, während Celias Abwesenheit, nutzt Matt jedoch eine Gelegenheit, sich seiner einengenden Lage zu entziehen. Er flüchtet aus dem Fenster, um draußen mit einigen Kindern zu spielen, die er bereits zuvor erblickt hatte. Allerdings verletzt Matt sich bei dieser Aktion und muss umgehend vom ortsansässigen Arzt behandelt werden. Erst dort wird ihm nach und nach die Wahrheit über sein Dasein bewusst. Er ist einst als Klon des mächtigen Drogenbarons Matteo Alacran geschaffen worden und sollte den alternden Gauner ursprünglich mit frischen Organen versorgen. Während die übrigen Klone sofort nach ihrer Herstellung willenlos versklavt werden, hat El Patron für sein zweites Ich ein anderes Schicksal vorgesehen. Er soll eine glückliche Kindheit erleben und erst später auf Abruf bereitstehen.

Mit wachsendem Alter erfährt Matt immer mehr von seiner zweifelhaften Herkunft und den Machenschaften des brutalen Clanoberhaupts, erkennt dabei aber auch, dass Alacran eines Tages nach ihm suchen wird, um sich bei seinem persönlichen Ersatzteillager zu bedienen. Im Jugendalter ist es schließlich so weit: Der Drogenbaron leidet unter Herzschwäche und benötigt dringend Unterstützung von seinem Klon. Der jedoch hat sich inzwischen makellos entwickelt und ist unter seinesgleichen nicht mehr als Sonderling zu erkennen. Umso schlimmer wird die Situation für ihn, als er realisiert, dass Alacran und seine Handlanger genau jetzt nach ihm verlangen …

_Meine Meinung_

„Das Skorpionenhaus“ aus der Feder von Nancy Farmer ist ein recht eigenartiger, gleichzeitig aber auch sehr bewegender Roman, in dem die Autorin die Entwicklungen der modernen Technologie zum Anlass nimmt, massive, wenn auch gut versteckte Kritik an Gesellschaft und Politik zu äußern. Anhand der Geschichte des kleinen Matt, der trotz allzu menschlicher Züge letztendlich nur Produkt einer niederträchtigen Manipulation ist, erörtert sie moralische Aspekte der modernen Forschung und bindet sie in einen spannenden, wohl auch eher auf ein jüngeres Publikum zugeschnittenen Abenteuerroman ein. Das Schicksal dieses Jungen, der einem als Sympathieträger auch sofort ans Herz wächst, ist dabei jedoch nicht bewusst melancholisch beschrieben. Tatsachen wie die Abgeschiedenheit des Jungen und sein Leben in der völligen Verborgenheit werden als kalte Fakten vorausgesetzt, ebenso die Abscheu derjenigen, die seine Herkunft kennen und sich regelrecht von ihm angewidert fühlen, als er nach seinem Unfall behandelt werden soll.

Es ist allerdings auch keinem der hier auftretenden Charaktere zu verdenken, dass die Meinung über den Klon des mächtigen Drogenbarons von gefühlskaltem, rationalem Denken geprägt ist. Matt ist kein echter Mensch, sondern ein Produkt einer Generation, die nach wie vor nur Privilegien für die erlesene Oberklasse offen hält. Er gehört zu einer Gruppe manipulierter Individuen, deren einzige Aufgabe darin besteht, das Laben der Reichen und Mächtigen zu verlängern und darüber hinaus deren mächtige Stellung in der Gesellschaft zu symbolisieren. Und obwohl er eigentlich auch nur Opfer ist, kann man ihm seinen Status nicht verzeihen, weil er letztendlich in naher oder ferner Zukunft für das Leben der verarmten Menschen in den Mohnfeldern schädlich sein wird.

Ein anderer Aspekt der Geschichte ist dementgegen die Arroganz, mit der Clans wie die Alcarans auftreten. Mit allen Mitteln, die ihnen ihre Macht gewährt, beschaffen sie sich die Dinge, die für ihr Glück erforderlich sind und setzen sich dabei über Gesetze und jegliche Moral hinweg. Im Falle von El Patron ist damit auch ein Widerspruch verbunden. Er hat nämlich einerseits das klare Ziel vor Augen, irgendwann von Matt mit Organen versorgt zu werden, will ihn aber andererseits auch am Leben lassen, um ihm zumindest die Kindheit zu gewähren. Er gibt ihm das Leben, obwohl er es ihm eines Tages unter Garantie nehmen wird – oder möchte. Diese erschreckende Kaltschnäuzigkeit und die nicht existente Trennlinie zwischen echtem und gefälschtem Leben machen den Leser (oder in diesem Fall den Zuhörer) sehr betroffen und verdeutlichen auch noch einmal, wie berechnend und gefühlsarm die diesseitige Komponente der modernen Technologie ist. Das wichtigste Gut des Menschen, das Leben selber, wird als Spielball benutzt und letztlich jeder Vernunft und Ethik beraubt.

All diese kritischen Punkte hat die Autorin peu à peu in die Handlung eingebaut, ohne dabei den Spannungsaufbau zu vernachlässigen. Die Geschichte schreitet stringent voran, hält jedoch für derartige Details unheimlich viel Raum frei, ohne dass man einen zwischenzeitlichen tempobezogenen Hänger befürchten muss – und dies bis zum rührenden Schluss, der sich jedoch nicht anmaßt, gewollt rührselig zu sein. Fabelhaft!

Gleichermaßen bewegend wird das gleichnamige Hörbuch auch von Hans Löw vorgetragen. Der 2004 mit dem Boy-Gobert-Preis prämierte Schauspieler hatte bereits in [„Echtzeit“ 3059 einen fabelhaften Job abgeliefert und bestätigt sein Talent als charismatische Sprecher hier einmal mehr. Den Konflikt zwischen eiskalter Erzählbasis und emotional-rührenden Inhalten bewältigt er unheimlich elegant und wirkt dabei jedoch jederzeit nahbar und sympathisch. Ein echter Volltreffer für den Hörbuchverlag, der den hohen Erwartungen an seine Person vollends gerecht wird.

Das Fazit kann also auch nur eine Meinung vertreten, nämlich die, dass „Das Skorpionenhaus“ eine der empfehlenswertesten Verbindungen aus Fiktion und erzählter Zeitgeschichte ist. Dank der warmen Erzählstimme Löws ist diese preisgekrönte Geschichte auch als Lesung aller Ehren wert und definitiv ein heißer Tipp für den nächsten Einkauf beim einschlägigen Buchversand – und dies im Grunde genommen für alle Altersklassen.

http://www.jumboverlag.de/

|Siehe ergänzend dazu unsere [Rezension 1737 zur Buchausgabe.|

Wolf, Stefan – TKKG – Es geschah in einer Regennacht (Folge 153) (Hörspiel)

_Besetzung_

Erzähler – Wolfgang Kaven
Tim – Sascha Draeger
Karl – Niki Nowotny
Klößchen – Manou Lubowski
Gaby – Veronika Neugebauer
Wespe – CÄSAR
Markus Dilch – Rainer Schmidt
Olaf Zackler – Miachael Bideller
Gehrmann – Helgo Liebig
Dr. Lohm – Herbert Tenningkeit
Kassiererin – Halla von der Osten
Martens – Eric Schaeffler

Regie: Hekedine Körting

_Story_

Tim und Gaby werden bei einem nächtlichen Spaziergang unbewusst mit einem Einbruch ins Kunstmuseum konfrontiert, als Tim den just entlaufenen Oscar auf einer nahe gelegenen Baustelle sucht. Die beiden Diebe gehen kein Risiko ein und strecken den überraschten Tim kurzerhand nieder, bevor dieser realisieren kann, was überhaupt geschieht. ALs er wieder bei vollem Bewusstsein ist, entdeckt er am Tatort einen kleinen Zettel, den die Verbrecher bei ihrem Raub verloren hatten. Es handelt sich dabei um einen Abholschein für die Wäscherei, den die TKKG-Bande schließlich als ersten Hinweis an sich nimmt, um in diesem neuen Fall zu ermitteln. Doch schon bald stellen sie fest, dass hinter dem Diebstahl mehr steckt als das Interesse an den Bildern. Das Diebesgut stammt ursprünglich von einem längst tot geglaubten Maler, der nach seinem letzten Aufenthalt in Südtirol spurlos verschwunden war.

Als kurze Zeit später weitere Gemälde dieses Künstlers auftauchen, macht Karl eine wertvolle Entdeckung; ein Bild aus dem Herzen Veronas enthält Details, die dem Künstler nur dann bekannt sein können, wenn er diesen Ort nach seinem Verschwinden aufgesucht hat. Möglicherweise ist der Mann sogar noch am Leben, was das charmante Detektiv-Quartett dazu veranlasst, die Ermittlungen zu verschärfen. Allerdings sind ihre Gegner dieses Mal gemeingefährlich …

_Meine Meinung_

Ehrlich gesagt bin ich vom neuesten Hörspiel der TKKG-Serie ziemlich enttäuscht. Die Story ist zwar zu Beginn noch recht vielversprechend und in den ersten Minuten auch reich an Action, doch schon nach kurzer Zeit schleicht sich gepflegte Langeweile ein, unter anderem, weil einfach zu viele Ereignisse vom Zufall geprägt und deshalb nicht mehr glaubwürdig erscheinen. Nimmt man die Geschichte mit dem Zettel aus der Wäscherei noch als Künstlerpech (nomen est omen) hin, ist Stefan Wolf bei der weiteren Fährtensuche seiner vier Detektive nicht mehr sonderlich erfinderisch gewesen und stellt den Hörer dabei gleich mehrfach vor vollendete Tatsachen. Neue Spuren entsteigen urplötzlich dem Nichts und bauen nur selten auch konsequent auf vorherigen Situationen auf. Darüber hinaus spielt sich das Hauptelement der Handlung in nur fünf Minuten ab; der Rest besteht aus zweifelhaftem Geplänkel, für die Erzählung unvorteilhaften Dialogen und dem permanenten Versuch, die vielen Defizite wieder auszugleichen. Doch leider gelingt dies nicht. Die Story endet ähnlich unschlüssig wie die Überleitung zwischen den vielen Erzähleinheiten inmitten des Plots. Ein schier rasantes, aber irgendwie völlig aus dem Handlungsstrang losgelöstes Action-Szenario unter Einbeziehung bis dato eher unscheinbarer und kaum vorgestellter Charaktere, danach ein Geständnis, und schon ist’s aus – ohne dass man den Eindruck vermittelt bekommen hat, die Geschichte wäre fertig zu Ende erzählt.

Den Sprechern kann man indes keine Vorwürfe machen; sowohl die Protagonisten als auch die Nebendarsteller haben einen makellosen Auftritt und verleihen dem Hörspiel auch ausnahmslos den erforderlichen Unterbau. Sieht man mal von manchen platten, sprachlich etwas sehr lockeren Dialogen ab – besonders Veronika Neugebauer alias Gaby bedient sich eines vermehrt umgangssprachlichen Wortschatzes – ist zumindest dies noch auf normalem Niveau. Das Problem ist einzig und allein die Geschichte, die inhaltlich zwar interessant sein könnte, insgesamt aber einfach zu holprig erzählt wird und schlussendlich fast eindruckslos am Hörer vorbeirauscht. Wie heißt es so schön: Ein Satz mit X – das war wohl nix. „Es geschah in einer Regennacht“ ist definitiv einer der schwächsten Fälle der TKKG-Reihe.

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Buchna, Hendrik – Die Dr3i – Das Haus der 1.000 Rätsel (Folge 5)

_Besetzung_

Erzähler – Thomas Fritsch
Jupiter Jones – Oliver Rohrbeck
Peter Crenshaw – Jens Wawrczeck
Bob Andrews – Andreas Fröhlich
Jack Doolan – Eckart Dux
Harold – Gernot Endemann
Miss Lana – Sabine Schmidt-Kirchner
Mademoiselle Nadine – Jennie Appel
Toby Grissom – Lothar Grützner
Frank Mortimer – Karl-Friedrich Gerster

_Story_

Der alternde Filmstar Jack Doolan verbringt einige Nächte in einem mysteriösen Hotel und erhält dort tagtäglich neue seltsame Pakete von einem bislang unbekannten Bewohner. Peter, Bob und Jupiter werden auf den kuriosen Fall eingesetzt und sollen nun herausfinden, was sich hinter merkwürdigen Gegenständen wie einem Gürtel, einer Karte und einer Klaviertaste tatsächlich verbirgt. Als Scheinenkel des Filmstars buchen sie ein Zimmer im gleichen Hotel und begeben sich alsbald auf Spurensuche. Bei der Forschung nach neuen Hinweisen gelingt es ihnen jedoch kaum, Fortschritte zu erzielen. Immer wieder gibt ihnen der mysteriöse Unbekannte, der sich hinter all diesen Vorfällen verbirgt, neue Rätsel auf und bringt die Köpfe des Detektivtrios gleich mehrfach zum Rauchen. Als es den dreien schließlich doch gelingt, aus dem Wust an Filmzitaten und versteckten Hinweisen Informationen zu beziehen, wähnen sie sich bereits auf der richtigen Spur. Als sie aber schließlich im Kellergewölbe des Hotels eintreffen, wird ihnen erst bewusst, dass die ‚Royal Mountain Residence‘ wahrhaftig ein Hotel der 1.000 Rätsel ist …

_Meine Meinung_

Der neueste Fall des berüchtigten Detektivgespanns aus Rocky Beach beschäftigt sich einmal mehr mit Kuriositäten aus der Filmbranche. In diesem speziellen Fall sind jedoch kaum Hintergründe bekannt, so dass das Trio erst einmal blind ermittelt, ohne überhaupt zu wissen, wonach es sucht. Aus einer Vielzahl ungewöhnlicher Begebenheiten und Geschehnisse müssen sie dabei filtern, welche Ursache hinter den Paketsendungen an Mr. Doolan steckt und welche Rolle sie in diesem abgedrehten Spiel übernehmen sollen. Als ihnen schließlich klar wird, dass sich jemand einen seltsamen Scherz erlaubt hat und einen sichtlichen Spaß daran entwickelt, die jungen Männer auf falsche Fährten und in die Irre zu führen, steigt der detektivische Ehrgeiz in Jupiter, Peter und Bob. Mit aller Macht versuchen sie, die Rätsel, die ihnen der Fremde stellt, zu lösen und ihre Reputation als Ermittler einmal mehr unter Beweis zu stellen. Ausgerechnet ihr Wissen über historische Momente des Kriminalfilms soll ihnen schließlich dabei helfen, erste Erfolge zu erzielen.

Die bereits fünfte Episode unter dem neuen und immer noch gewöhnungsbedürftigen Banner „Die Dr3i“ ist leider kein besonders spannendes, dennoch aber ein recht unterhaltsames Hörspiel. Als Zuhörer wird man von Beginn an vor eine Reihe von Tatsachen gestellt, die von den drei Protagonisten dazu genutzt werden, sämtliche Filmklassiker zu zitieren oder in minimalen Inhaltsangaben und Szenenbeschreibungen darauf hinzuweisen, dass ihnen der jeweilige Streifen geläufig ist. Da es sich hierbei jedoch nicht um besserwisserische Kommentare und ebenso wenig um Profilierungen jedweder Art handelt, hat das Ganze einen eher informativen, manchmal auch humorvollen Inhalt, weil die Detektive bestimmte Ereignisse ihres aktuellen Falles mit legendären Momenten der Filmgeschichte in Verbindung bringen und dabei teils ziemlich humorvolle Kombinationen erstellen. Leider jedoch können diese positiven Eindrücke nicht auf den Spannungsaufbau der Handlung übertragen werden. Der nämlich leidet schon ein wenig darunter, dass scheinbar kein ernsthafter Auslöser hinter den Ermittlungen steckt, was wiederum dazu führt, dass Jupiter und Co. hier eher hobbytechnisch, nicht jedoch als erfahrene Detektive auftreten.

Der gesamte Rahmen der Geschichte ist arg locker gestaltet, beginnend bei der geselligen Stimmung im cineastischen Umfeld der drei Detektive bis hin zu den ebenfalls nur sporadisch ambitionierten Ermittlungen der Jungs aus Rocky Beach. Die Story erreicht infolge dessen auch zu keiner Zeit das sphärische Level der alten Hörspiele, weil es eher nur nebensächlich unter der Rubrik Kriminalerzählung firmiert. Aber wie bereits angedeutet, der Unterhaltungswert von „Das Haus der 1.000 Rätsel“ ist alleine schon wegen der vielen Querverweise auf das in dieser Reihe gerne zitierte Hollywood nicht zu unterschätzen und macht das Hörspiel letztendlich mit leichten Einschränkungen dennoch zu einer lohnenswerten Investition. Man muss halt nur in Kauf nehmen, dass die Story hinsichtlich Ideen und Spannung das eingangs angedeutete Potenzial im Verlauf des Plots ein wenig einbüßt und nicht in erster Linie gefällt, weil die Detektivarbeit hier eventuell herausragend dargestellt wäre. „Das Haus der 1.000 Rätsel“ hat andere Qualitäten, die mir persönlich zwar nicht ganz so lieb sind wie die brisanteren Fälle der Spürnasen, aber selbst in dieser Reihe ihre Berechtigung besitzen. Besserer Durchschnitt eben, aber als solcher auch keine wirkliche Enttäuschung.

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Sassenberg, Volker – Abseits der Wege. Kapitel 1: Unweit

Hörspiele liegen voll im Trend. Ob entspannt im Wohnzimmer, als Alternative zur Nachtlektüre im Bett oder nebenbei während der Autofahrt, ihr Einsatzgebiet ist äußerst variabel und mittlerweile zu einer Alternative des Buchs oder Fernsehprogramms geworden. Während der Bedarf des Mystery- und Krimigenres durch zahlreiche, qualitativ hochwertige Hörspielserien weitgehend gedeckt ist, sieht es auf dem Fantasy-Sektor noch eher mager aus. Doch hier stehen bereits zwei Produkte in den Startlöchern. Während die Umsetzung Robert A. Salvatores [Saga vom Dunkelelf 2978 schon eine die breite Leserschar hinter sich weiß und speziell die |Dungeons & Dragons|-Fans anspricht, muss „Abseits der Wege“ aufgrund fehlender literarischer Vorlage ohne eine solche Basis anfangen. Bewusst spärlich sind die Vorabinformationen gesät, geheimnisvoll die wenigen Sätze, die die Handlung der Pilotfolge „Kapitel 1 – Unweit“ auf der CD-Rückseite umschreiben. Ein Blick auf den Regisseur klärt jedoch schnell auf, denn der zuständige Volker Sassenberg ist mit der Horrorreihe „Gabriel Burns“, die auch bei null anfangen musste, schon ein großer Erfolg gelungen, nicht zu vergessen „Point Whitmark“. Wird ihm dies mit „Abseits der Wege“ auch gelingen?

_Inhalt_

Die knapp 80 Minuten lange erste Folge beginnt betont düster und unheimlich. Erst ertönt eine hauchende, liebliche Frauenstimme und kündet mit verschwörenden Worten von drohenden Zeiten, dann unterhalten sich zwei anfänglich noch unbekannte Männer über ein nahendes Grauen, das sich an den Grenzen des Landes zusammenzieht. Das Weltenwerk breitet sich aus. Der Hörer bleibt im Unklaren, vieles ist beim ersten Durchgang verwirrend und kaum nachzuvollziehen. Doch die Grundstimmung, und damit das wesentliche Element dieser Pilotfolge, kommt klar und deutlich rüber: Etwas Großes wird geschehen und die Welt für immer verändern.

Nach dem Intro, von einer orchestralen Filmmusik unterlegt, geschieht ein Bruch und die Perspektive wird auf die Hauptperson Gaston Glück gelegt, gesprochen von Timmo Niesner (u. a. deutsche Synchronstimme von Frodo/Elijah Wood). Gaston ist der Sohn des Wirtes Tebald, der im Dörfchen Tiefensee ein gut besuchtes Gasthaus führt. Tiefensse ist mitten in den Vorbereitungen zu einem großen Fest und das ganze Dorf dementsprechend in Aufruhr. Von den Geschehnissen draußen in der Welt und den großen Städten des Landes bekommen die Dörfler kaum etwas mit, denn ihr Zuhause liegt weit abseits der Handelsrouten im Wald versteckt. So haben sich die Bewohner ihre kleine, naiv anmutende Welt erhalten und kümmern sich nicht um das, was ihnen von einsameren Wanderern ab und an über den König und seine Taten an die Ohren dringt.

Gaston ist in bester Laune. Er will an dem großen Rennen, dem Höhepunkt des Festes, teilnehmen und hat sich daher seine Freunde Dunring (Stefan Krause, Synchronstimme von Pippin/Billy Boyd) und Halmir (Hannes Maurer) geschnappt, um mit ihnen auf Gnomjagd zu gehen. Diese Geschöpfe sind zwar schwer zu fangen, aber mit einem flinken und gewitzten Gnom hätte Gaston gute Chancen, bei dem Rennen zu gewinnen. Tatsächlich finden die drei Jungen schließlich einen Knorpelgnom (gesprochen von Volker Sassenberg persönlich), ein hässlich aussehendes Wesen, und bringen ihn in einem Sack versteckt zum Dorf zurück. Doch Gaston kommt nicht dazu, sich über seinen Fund zu freuen, denn die Ereignisse überschlagen sich plötzlich. Ein Purpurner Prüfer ist nach Tiefensee gekommen und verlangt einen Führer, der ihn ins nahe gelegene Dorf Katenbrunnen bringt. Gaston kann sich nicht erinnern, jemals einer solchen Gestalt begegnet zu sein. Von Geschichten am Kamin weiß er lediglich, dass solche Prüfer vom König geschickt werden, um nach Spuren des Weltenwerks zu suchen. Nur warum sollte so einer, denkt sich Gaston, ausgerechnet nach Tiefensee gekommen sein, wo es noch nie merkwürdige Vorkommnisse gab? Gaston bleibt nichts anderes übrig, als den Purpurnen Prüfer auf Wunsch seines Vaters nach Kaltenbrunnen zu führen, während sich seine Freunde um die Vorbereitungen für das Fest kümmern. Wenn er schnell genug zurück ist, verspricht ihm sein Vater, wird er die Feierlichkeiten noch von Anfang an mitbekommen.

Der Purpurne Prüfer gibt sich bedeckt ob seines Auftrags, und so kann ihm Gaston auf seinem Weg zum Nachbardorf keine Geheimnisse entlocken. In Kaltenbrunnen angekommen, ändert sich jedoch die Situation. Das Dorf ist verlassen, überall liegt kniehohes Laub verstreut. Können das die Faiyen gewesen sein, Gestalten von kreideweißer Haut und silbernen Augen, die hier in der Nähe hausen sollen? Noch bevor Gaston Rückschlüsse ziehen kann, findet der Prüfer unter dem Laub einen abgetrennten Arm – den eines Unlichs, der wie ein abgestorbener Baum verrottet und sich in Laub verwandelt. Der Prüfer hat das Unheil, das Weltenwerk gefunden. Während dieser die Spuren begutachtet, stolpert Gaston über den entlaufenen Knorpelgnom. Hat er etwas mit dem Weltenwerk zu tun? Bevor Gaston aus dem Dorf Hilfe holen kann, wird er überrumpelt und in einen Strudel von Ereignissen hineingezogen, die sein Schicksal besiegeln. Ihm bleibt nichts anderes übrig, als sich den Gefahren zu stellen und sich dem Weltenwerk entgegenzustellen.

_Umsetzung_

„Abseits der Wege“ ist technisch brillant umgesetzt worden. Wie man es von |Universal| gewöhnt ist, gehen hier die guten Leistungen der Synchronsprecher mit überzeugenden Soundeffekten und einer passenden musikalischen Untermalung einher. Volker Sassenberg hat für sein Fantasyprojekt eine Vielzahl bekannter und weniger bekannter Sprecher versammelt, die die Welt zum Leben erwecken. Von dieser Seite hat man alles richtig gemacht.

Obwohl es sich um ein Hörspiel handelt, wird dem Erzähler eine große Rolle eingeräumt. Die meisten gesprochenen Passagen übernehmen natürlich die Sprecher der einzelnen Figuren. Für die deskriptiven Elemente sowie zahlreiche Zwischenpassagen zeichnet sich allerdings der Erzähler aus, der durchaus eine eigene Figur innerhalb der Geschichte darstellt und als eine Art Chronist angesehen werden kann. Mehrmals greift er Ereignisse vor und hält dramaturgisch geschickt die Spannung aufrecht. Ein sinnvolles Mittel, denn die Geschichte selbst ist trotz einiger Actionszenen recht langsam aufgebaut. Dies ist nicht im negativen Sinne, sondern eher als Betonung darauf zu verstehen, dass sich „Abseits der Wege“ mehr an einen kontinuierlich aufgebauten Buchplot denn als einen schnell geschnittenen Film anlehnt.

Die Welt ist, auch wenn nach der ersten Folge nur ein kurzer Blick auf sie erfolgt, von Menschen besiedelt, die die Geschicke des Landes leiten. Dennoch beheimatet sie eine Vielzahl unterschiedlichster Geschöpfe, die von albinoartigen Faiyen bis hin zu den gefährlichen Unlichen reichen. Insgesamt vermittelt die Welt einen realistisch-düsteren Ton. Von abgelutschten Fantasy-Klischees wie herumzaubernden Magiern und mürrischen Zwergen ist in „Abseits der Wege“ glücklicherweise nichts zu spüren. Trotzdem bleibt ein schaler Nachgeschmack, denn die Anleihen an die Vorlage [„Der Herr der Ringe“ 1330 sind nicht zu übersehen. Dies beginnt bereits bei den Stimmen von Gaston und Dunring, die im Kinofilm die Hobbits Frodo und Pippin synchronisieren. Der Aufbau des Handlungsortes, ein abgelegenes Dorf, welches plötzlich von den Geschehnissen überrollt wird, führt zwangsläufig zu einem Vergleich mit dem Auenland. Und dass gerade ein Dorffest stattfindet, ebenso pompös wie Bilbos 111. Geburtstag, setzt dem Ganzen die Krone auf. Es bleibt für die späteren Folgen zu hoffen, dass die Serie hier einen eigenen Weg findet.

_Fazit_

„Abseits der Wege. Kapitel 1 – Unweit“ ist ein gelungener Hörspielauftakt geworden, der Lust auf mehr macht und seinem Anliegen gerecht wird, indem er zahlreiche Fragen aufwirft, die es für die kommenden Folgen zu beantworten gilt. Trotz des etwas dreisten Ideenklaus bei Tolkien versprüht die Pilotfolge bereits ihren eigenen Charme und sollte, sofern sich die Handlung der kommenden Teile noch steigert, eine große Fanbasis finden. Für Hörspiel-Anhänger definitiv zu empfehlen. Fantasyleser, die bisher aus Mangel an guten Hörspielen einen Bogen um dieses Genre gemacht haben, sollten ebenfalls einen Blick, pardon Hörgang wagen.

Erzähler: Heinz Ostermann
Gaston Glück: Timmo Niesner
Dungring: Stefan Krause
Halmir: Hannes Maurer
Myrell: Diana S. Borgwardt
Purpurner Prüfer: Karl Schulz
Tebald Glück: Jürgen Kluckert
Orton Wasserpforte: Reiner Schöne
Motzblatter: Martina Treger
Knorpelgnom Po: Volker Sassenberg
Hauptmann Heldentod: Heinz-Werner Krähkamp
Calypso: Tim Moeseritz
Chronist: Raimund Krone
Lyssandrer: Valentina Singott
Novize: Christian Gaul
Träumende: Maria Sumner

ISBN 3-8291-1863-7
ASIN B000J0SUQC

http://www.abseitsderwege.info
http://www.abseits-der-wege.net
http://www.dg-literatur.de
http://www.karussell.de

[„Kapitel 2: Stromabwärts“ 4207

Berndorf, Jacques – Eifel-Kreuz

_Überraschend – Berndorf liest selbst vor!_

Drei Monate nach dem Erscheinen der Buchausgabe wurde der Roman nun als Hörbuch im Dauner Verlag |Technisat Digital Division Radioropa Hörbuch| vertont.

Jacques Berndorf heißt eigentlich Michael Preute und lebt seit der Mitte der achtziger Jahre in der Eifel. Ende der Achtziger schuf der frühere Journalist seine Serie um den freiberuflichen Journalisten Siggi Baumeister, der vorrangig in der Eifel abenteuerliche Geschichten recherchiert.

Berndorfs aktuelles Hörbuch „Eifel-Kreuz“ konfrontiert den Journalisten Siggi Baumeister mit einem absurden Mord, denn in einer verlassenen Villa entdeckt Baumeister einen jungen Mann namens Sven Dillinger, der wie Jesus Christus gekreuzigt wurde. Zeitgleich wird die ermordete Gabriele Sikorkski aus Köln in der unmittelbaren Nähe entdeckt. Die Polizei stellt bald fest, dass die beiden Fahrzeuge der Ermordeten nebeneinander abgestellt wurden. Ein Zusammenhang scheint deutlich und wird dadurch bewiesen, dass beide Toten auf dem Foto einer Radarfalle erkannt werden. Beide saßen im Porsche der Gabriele Sikorski.

Bald stellt Siggi Baumeister fest, dass der ermordete Schüler Sven Dillinger an seiner von Patres geführten katholischen Schule als Querulant und Stimmungsmacher galt, der die biblischen Überlieferungen immer wieder anzweifelte. Baumeister stellt bei seinen Recherchen fest, dass der Tote den Geistlichen wegen seiner Führungsrolle unter den Schülern ein Dorn im Auge war. Bald stellt sich Baumeister die Frage, ob die Lehrer der Schule so weit gehen würden, den Schüler durch eine Kreuzigung zu bestrafen …

Das Verschweigen von kirchlichen Skandalen und auch den Missbrauch von jungen Schulkindern durch Geistliche, wie es immer wieder bekannt wurde, stellt Berndorf ohne Wenn und Aber in den Mittelpunkt. Besonders erschreckend wirkt, wie Rat suchende junge Menschen immer wieder an einer Mauer des Schweigens scheitern. Berndorf scheut sich nicht, düstere Kapitel der katholischen Kirche anzusprechen, kritisiert als Autor die teils verschwiegenen Machenschaften der Kirche zu Zeiten der Hexenverbrennungen und der Inquisition, Dinge, die bis heute oft lieber ausgesessen als aufgearbeitet werden.

Berndorf als Vorleser ist eher eine Überraschung. In der Regel werden Schauspieler oder Synchronsprecher mit entsprechender Stimmausbildung für das Einlesen von Hörbücher verpflichtet. Die Wahl, den Autor selbst zum Vorleser zu machen, wird vor allem die Liebhaber der Eifelkrimi-Serie erfreuen. Aber auch objektiv betrachtet überrascht Jacques Berndorf: Seine sanft brummige Stimme und seine Modulation beweisen ein bislang noch unbekanntes Talent des Autors: vorzulesen. Währende beispielsweise der Nobelpreisträger Heinrich Böll beim Vorlesen eigener Werke wie „Ansichten eines Clowns“ durch seinen rheinischen Dialekt mehr als gewöhnungsbedürftig ist, brilliert Berndorf durch sprachliche Perfektion. Zudem weiß der Autor, durch feine Modulation den Zuhörer zu bannen.

Berndorfs mittlerweile 70 Lebensjahre haben seine literarische und inhaltliche Qualität nicht verändert. Nach einigen Romanen ohne große Höhepunkte, auch wenn sie trotzdem lesenswert waren, dreht der Autor nochmals richtig auf, bewegt den Zuhörer durch eine Geschichte, die neben kritischen Gedanken auch echte Krimikunst vermittelt.

Berndorf vermischt Offenheit für die Kirche und deren Historie mit harscher Kritik an Geistlichen, die weltfremd und herrisch den Glauben vertreten. Privat erlebt Berndorfs Titelheld Siggi Baumeister ein „Coming Out“ – seine Tochter offenbart sich als lesbisch. Doch mit ihrer Homosexualität haben Gesellschaft, Kirche und Freunde offenbar mehr Probleme als der weltoffene Siggi Baumeister. Berndorf scheut sich nicht, den Finger in die Wunde zu legen, wenn Intoleranz und religiöse Fanatiker sich der Moderne und den gesellschaftlichen Veränderungen verschließen.

Fast zehn Stunden dauert das von Berndorf gelungen eingelesene Manuskript. Erhältlich ist es auf acht Audio-CDs zum Preis von 17,80 Euro. Günstiger ist eine Alternative im mp3-Format zum Preis von 9,80 Euro.

|8 Audio-CDs|
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Luceno, James / Döring, Oliver – Star Wars – Labyrinth des Bösen. Teil 2: Darth Sidious auf der Spur

|Star Wars| ist 30 Jahre alt geworden, so lange ist es bereits her, dass [„Krieg der Sterne – Eine neue Hoffnung“ 686 in den Kinosälen anlief. Als kleines Jubiläumsgeschenk kann man da die Trilogie „Labyrinth des Bösen“ verstehen, die nun auf Grundlage einer literarischen Vorlage von James Luceno als Hörspiel erschienen ist. Denn bei der Umsetzung der äußerst beliebten Romanreihe wurden nicht nur die original Soundeffekte und John Williams‘ Filmmusik benutzt, sondern zugleich sämtliche Synchronsprecher verpflichtet, um das Kino-im-Kopf-Erlebnis perfekt zu machen und echte Star-Wars-Atmosphäre aus den heimischen Lautsprecherboxen zu zaubern.

_Inhalt_

„Star Wars – Labyrinth des Bösen“ ist zwischen Episode II und III angesiedelt. Die Klonkriege haben die gesamte Galaxis in den Krieg gestürzt. Die Separatisten, angeführt von Count Dooku und finanziell unterstützt durch die Handelsförderation, haben eine Droidenarmee errichtet, um die Republik in den Bürgerkrieg zu stürzen und ihre Handlungsunfähigkeit aufzuzeigen. Tatsächlich spalten sich immer mehr Systeme im OuterRim ab und stellen sich auf die Seite der Separatisten. Die Republik ist zum Gegenschlag gezwungen. Um einen schnellen, reibungslosen Ablauf zu gewährleisten und den Krieg nicht unnötig in die Länge zu ziehen, werden Kanzler Palpatine im Senat zahlreiche Rechte zugesprochen, die ihm freie Hand lassen und seine Macht mehr und mehr steigern. Mit einer Klonarmee sollen die Separatisten in ihre Schranken getrieben werden. Der Rat der Jedis äußert Bedenken und betrachtet die Machtansprüche des Kanzlers mit Sorge, beugt sich jedoch schließlich Palpatine. Um die Lage unter Kontrolle zu halten, sind es die Jediritter, die die Klonarmeen auf ihren Feldzügen durch die Galaxis anführen.

In Episode III ist nur noch das Ende der Epoche der Klonkrieg zu sehen und Palpatins Übernahme des Senats als Darth Sidious, die Auslöschung der Jedis und die Kontrolle über Anakin Skywalker, den er als Darth Vader auszubilden gedenkt, findet seinen Höhepunkt in dem Untergang der Republik und der Geburtsstunde des Imperiums. Wie es zu diesem Zerfall kam, welche strategischen Mittel Palpatine aufbot, um den Jedirat zu unterwandern, und wie er Schritt für Schritt Anakin unter seinen Einfluss bringen konnte, werden im Film nur angedeutet und nebenbei erwähnt. Genau hier setzt die Hörspieltrilogie ein und bietet jedem Star-Wars-Fan endlich das perfekte Bindeglied zwischen den beiden Kinostreifen.

_Teil 2: Darth Sidious auf der Spur_

Zum Inhalt von Teil siehe die Rezension zu [„Labyrinth des Bösen Teil 1: Gunrays Geheimnis“. 3291

Der zweite Teil der Hörspiel-Trilogie setzt genau dort an, wo der erste Teil aufgehört hat. Bevor der Hörer jedoch mitten ins Geschehen katapultiert wird, einer fulminanten Weltraumschlacht, wird zunächst der Blick auf ein zurückliegendes Ereignis geworfen. General Grievous, der in dieser Folge eine zentrale Rolle einnimmt und in Episode III ohne Einführung als neuer Bösewicht fungiert, denkt an seinen Unfall zurück. So erfährt der Hörer endlich, warum er im Körper einer Maschine sein Dasein fristen muss. Eigentlich wäre sein Leben nach einem tödlichen Unfall zu Ende gewesen, doch der Bankenclan, eine einflussreiche Gesellschaft, die in Grievous einen angsteinflößenden Führsprecher gefunden hat, hat seine Kontakte zu geonosischen Wissenschaftlern eingesetzt, um Grievous auf ihre Seite zu ziehen.

Zurück in die Gegenwart, wird die Perspektive auf einen Angriff der Separatisten unter Führung von Grievous gelegt, die einen Planeten unter Beschuss nehmen. Doch Obi-Wan und Anakin sind schneller gewesen und konnten, dank der abgefangenen Hinweise durch den Mechno-Stuhl, eine organisierte Evakuierung einrichten. Den Separatisten bleibt nichts anderes übrig als abzudrehen und den Planeten aufzugeben. Grievous ist verärgert und überrascht, doch allmählich dämmert ihm, wer für dieses Debakel verantwortlich ist.

Derweil gehen die Jedis allen Spuren nach, die zu einer Ergreifung von Sidous führen könnten. Obi-Wan und Anakin befreien Thal K’Sar, den Konstrukteur des Stuhls mit dem integrierten Hyperwellensender, und erfahren, dass ein zweiter Sender gebaut wurde – mit dem Zielort einer Hüttenstadt in Coruscant. Yoda und Mace Windu suchen währenddessen Palpatine auf und weihen ihn ein, dass Hinweise zu Darth Sidious aufgetaucht sind. Nicht ahnend, dass Palpatine der gesuchte Sith ist, spielen sie ihm damit genau in die Hände, um Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Doch noch sind die Jedis ihm auf der Spur, die sie nach der Erforschung der Hüttenstadt bis ins Senatsviertel von Coruscant führt.

_Umsetzung_

„Die spektakuläre Vorgeschichte zu Episode 3“, wie die Hörspiel-Trilogie „Star Wars – Labyrinth des Bösen“ von |Universal| angekündigt wird, hält alles, was sie verspricht. Dank der kompletten Riege der Synchronsprecher, die für die deutsche Stimmen der Star-Wars-Charaktere in den Filmen tätig waren, kommt sofort eine packende Atmosphäre auf. Die Soundkulisse erreicht Kinoqualität und ist, mit entsprechenden Boxen, selbst in Stereo ein Hörgenuss. Glasklare Geräusche, die dank ihrer Bekanntheit aus der Kinovorlage sofort zuzuordnen sind, lassen die Geschichte im Kopf des Hörers entstehen. Der offizielle Soundtrack von John Williams veredelt das Spektakel, läuft während wichtiger Dialoge unaufdringlich im Hintergrund und drängt dann, wenn die Action zunimmt, geschickt nach vorne. Selbst die Handlung ist vielschichtig und intelligent aufgebaut und übertrifft deutlich den Sinngehalt der mitunter platt und unfreiwillig komisch anmutenden Gespräche aus den Kinofilmen. „Labyrinth des Bösen“ schlägt die Brücke zwischen Episode II und III und liefert endlich die Hintergrundinformationen, die man im Kino vermisst hatte.

_Fazit_

Kein Star-Wars-Fan wird umhinkommen, diese Hörspiel-Perle zu erwerben. Ein Produkt höchster Güte und auf einem technisch selten erreichten Qualitätsniveau. Eines muss man George Lukas lassen: Was er als offizielles Produkt abseits seiner Filme zulässt, hat meistens entsprechendes Niveau. „Labyrinth des Böses“ war bereits als Roman empfehlenswert, als Hörspiel übertrifft es sich noch einmal selbst.

|ISBN 3-8291-1884-8 / 978-3-8291-1884-2|
http://www.karussell.de/

Luceno, James / Döring, Oliver – Star Wars – Labyrinth des Bösen. Teil 1: Gunrays Geheimnis

|Star Wars| ist 30 Jahre alt geworden, so lange ist es bereits her, dass [„Krieg der Sterne – Eine neue Hoffnung“ 686 in den Kinosälen anlief. Als kleines Jubiläumsgeschenk kann man da die Trilogie „Labyrinth des Bösen“ verstehen, die nun auf Grundlage einer literarischen Vorlage von James Luceno als Hörspiel erschienen ist. Denn bei der Umsetzung der äußerst beliebten Romanreihe wurden nicht nur die original Soundeffekte und John Williams‘ Filmmusik benutzt, sondern zugleich sämtliche Synchronsprecher verpflichtet, um das Kino-im-Kopf-Erlebnis perfekt zu machen und echte Star-Wars-Atmosphäre aus den heimischen Lautsprecherboxen zu zaubern.

_Inhalt_

„Star Wars – Labyrinth des Bösen“ ist zwischen Episode II und III angesiedelt. Die Klonkriege haben die gesamte Galaxis in den Krieg gestürzt. Die Separatisten, angeführt von Count Dooku und finanziell unterstützt durch die Handelsförderation, haben eine Droidenarmee errichtet, um die Republik in den Bürgerkrieg zu stürzen und ihre Handlungsunfähigkeit aufzuzeigen. Tatsächlich spalten sich immer mehr Systeme im OuterRim ab und stellen sich auf die Seite der Separatisten. Die Republik ist zum Gegenschlag gezwungen. Um einen schnellen, reibungslosen Ablauf zu gewährleisten und den Krieg nicht unnötig in die Länge zu ziehen, werden Kanzler Palpatine im Senat zahlreiche Rechte zugesprochen, die ihm freie Hand lassen und seine Macht mehr und mehr steigern. Mit einer Klonarmee sollen die Separatisten in ihre Schranken getrieben werden. Der Rat der Jedis äußert Bedenken und betrachtet die Machtansprüche des Kanzlers mit Sorge, beugt sich jedoch schließlich Palpatine. Um die Lage unter Kontrolle zu halten, sind es die Jediritter, die die Klonarmeen auf ihren Feldzügen durch die Galaxis anführen.

In Episode III ist nur noch das Ende der Epoche der Klonkrieg zu sehen und Palpatins Übernahme des Senats als Darth Sidious, die Auslöschung der Jedis und die Kontrolle über Anakin Skywalker, den er als Darth Vader auszubilden gedenkt, findet seinen Höhepunkt in dem Untergang der Republik und der Geburtsstunde des Imperiums. Wie es zu diesem Zerfall kam, welche strategischen Mittel Palpatine aufbot, um den Jedirat zu unterwandern, und wie er Schritt für Schritt Anakin unter seinen Einfluss bringen konnte, werden im Film nur angedeutet und nebenbei erwähnt. Genau hier setzt die Hörspieltrilogie ein und bietet jedem Star-Wars-Fan endlich das perfekte Bindeglied zwischen den beiden Kinostreifen.

_Teil 1: Gunrays Geheimnis_

Der erste Teil der Hörspielserie startet, wie es sich für ein Star-Wars-Produkt gehört, mit den Worten „Es war einmal vor langer Zeit in einer weit, weit entfernten Galaxis …“, dem der von Joachim Kerzel gelesene Prolog folgt. Abgesehen von dieser Stelle sowie einigen wenigen Worten zum Abschluss tritt der Erzähler kein weiteres Mal auf. Ein für ein Hörspiel ungewöhnlicher Zug, müssen doch so die deskriptiven Elemente, die ja im Gegenteil zu den Filmen nicht visuell erfassbar sind, durch die Sprecher bzw. Soundeffekte transportiert werden. Besonders für |Star Wars| hat diese ungewohnte Erzählweise aber große Vorteile. Der Hörer wird sofort in die Welt mitgerissen und lauscht der Geschichte nicht nur distanziert von außen, sondern steht mitten im Geschehen. Hier wird ganz klar deutlich, dass |Star Wars| sich eher, seinen Wurzen entsprechend, als filmisches Hörspiel denn als gelesener Roman präsentiert. Dank bekannter Soundkulissen, die denen aus den Filmen entsprechen, weiß der kundige Fan sofort, wo sich die Helden befinden. Ist dies nicht sofort klar, weist einer der Sprecher innerhalb eines Dialogs darauf hin, unterschwellig und meist so, dass es nicht aufgesetzt wirkt. Der Hörer kann der Handlung also gut folgen und wird nicht aus dem actiongeladenen Szenen herausgerissen, um ihn zunächst über den Ort und die Hintergründe des nun folgenden Abschnitts aufzuklären.

Gunrays Geheimnis katapultiert den Hörer direkt in eine Bodenschlacht, die denen aus der Zelluloidvorlage in nichts nachsteht. Überall kracht und explodiert es, dennoch kann man dem Geschehen, dank Zentrierung auf Obi-Wan Kenobi (Philipp Moog) und Anakin Skywalker (Wanja Gerick), gut folgen. Die beiden Jedis haben sich auf den Weg nach Cato Neimoidia aufgemacht, dem Heimatplaneten von Nute Gunray (Joachim Siebenschuh), einem der Anführer der Handelsförderation. Sie erhoffen sich mit der Stürmung seiner Behausung wertvolle Hinweise auf den Aufenthalt von Count Dooku (Klaus Sonnenschein) und Darth Sidious (Friedhelm Ptok), um die Separatisten mit einer entscheidenden Schlacht in die Knie zu zwingen. Jedes weitere Gefecht, das hierzu notwendig wäre, würde die Verluste auf beiden Seiten unnötigerweise erhöhen. Und es hat bereits viele sinnlose Opfer gegeben.

Obi-Wan und Anakin kämpfen sich durch die Fronten der Droidenarmee, um in die befestigte Anlage Gunrays einzudringen. Nach einigen Komplikationen gelingt es ihnen schließlich, die Festung zu stürmen und zu sichern. Doch von Gunray ist keine Spur zu finden. Er hat sich rechtzeitig auf den Angriff der Jedis eingestellt und seine Flucht minutiös geplant. Auch wenn die Enttäuschung bei Obi-Wan und Anakin groß und die erhoffte finale Schlacht wieder in weite Ferne gerückt ist, scheint Gunray einen großen Fehler gemacht zu haben. Er hat in seiner Festung den Mechno-Stuhl zurückgelassen.

Zunächst rätseln die Jedis über dessen Funktion, doch bald erhalten sie eine eintreffende Nachricht von General Grievous, der diesen Stuhl als Nachrichtenübermittler benutzt. Die Nachricht enthält genaue Angaben zu den Plänen der Separatisten und ihrem nächsten Angriff. Doch damit nicht genug, Grievous verrät, nicht wissend, dass die Nachricht nicht an Gunray, sondern die Jedis geht, dass Darth Sidious den Senat beherrsche. Obi-Wan und Anakin zögern nicht lange und setzen den Jedirat in Kenntnis.

Yoda (Tobias Meister) und Mace Windu (Helmut Gauß) sind äußerst beunruhigt. Doch sie wollen nichts überstürzen und vor allem Kanzler Palpatine vorerst nichts von ihrer Entdeckung berichten. Stattdessen sollen sich Obi-Wan und Anakin auf die Spuren von Sidious machen und mit der Entschlüsselung des Mechno-Stuhls herausfinden, wer alles in das Komplott verwickelt ist.

_Umsetzung_

„Die spektakuläre Vorgeschichte zu Episode 3“, wie die Hörspiel-Trilogie „Star Wars – Labyrinth des Bösen“ von |Universal| angekündigt wird, hält alles, was sie verspricht. Dank der kompletten Riege der Synchronsprecher, die für die deutsche Stimmen der Star-Wars-Charaktere in den Filmen tätig waren, kommt sofort eine packende Atmosphäre auf. Die Soundkulisse erreicht Kinoqualität und ist, mit entsprechenden Boxen, selbst in Stereo ein Hörgenuss. Glasklare Geräusche, die dank ihrer Bekanntheit aus der Kinovorlage sofort zuzuordnen sind, lassen die Geschichte im Kopf des Hörers entstehen. Der offizielle Soundtrack von John Williams veredelt das Spektakel, läuft während wichtiger Dialoge unaufdringlich im Hintergrund und drängt dann, wenn die Action zunimmt, geschickt nach vorne. Selbst die Handlung ist vielschichtig und intelligent aufgebaut und übertrifft deutlich den Sinngehalt der mitunter platt und unfreiwillig komisch anmutenden Gespräche aus den Kinofilmen. „Labyrinth des Bösen“ schlägt die Brücke zwischen Episode II und III und liefert endlich die Hintergrundinformationen, die man im Kino vermisst hatte.

_Fazit_

Kein Star-Wars-Fan wird umhinkommen, diese Hörspiel-Perle zu erwerben. Ein Produkt höchster Güte und auf einem technisch selten erreichten Qualitätsniveau. Eines muss man George Lukas lassen: Was er als offizielles Produkt abseits seiner Filme zulässt, hat meistens entsprechendes Niveau. „Labyrinth des Böses“ war bereits als Roman empfehlenswert, als Hörspiel übertrifft es sich noch einmal selbst.

|ISBN 3-8291-1884-8 / 978-3-8291-1884-2|
http://www.karussell.de/

Raupach, E. B. S. / Gruppe, Marc – Blutbaronin, Die (Gruselkabinett 14)

_Trivialliteratur aus der Gruft._

Ernst Benjamin Salomo Raupach hat 1784 in Schlesien das Licht der Welt erblickt, Theologie studiert, als Privatlehrer in Russland unterrichtet, wurde schließlich an der Philosophischen Fakultät in St. Petersburg zum Professor ernannt, fiel dort in Ungnade und kehrte nach Deutschland zurück, wo er sich als Autor für dramatische Stücke einen kurzlebigen Ruhm erschreiben konnte. Es heißt, seine Werke seien in der Tradition eines gewissen August von Kotzebue entstanden, und jener gilt heute als der Vater der Trivialliteratur.

Raupachs Kurzgeschichte „Lasst die Todten ruhen“, die von |Titania| ausgebuddelt und zur „Blutbaronin“ erhoben wurde, könnte einen passenderen Stempel kaum aufgedrückt bekommen:

_Finger weg von toten Liebsten!_

Baron Ferenc vergießt bittere Tränen am Grab von Elisabeth Bathory: Was seiner Angebeteten einfiele, klagt er, ihn so kalt anzustarren, während er im Reich der Lebenden vor Verlangen vergeht. Eine gruslige alte Kräuterhexe, von jedem im Ort gemieden, lauscht dem Lamentieren des armen Barons und erbarmt sich seiner, indem sie ihm jene verderbte Hilfe in Aussicht stellt, die gruslige alte Kräuterhexen immer im Futteral haben, wenn sie auf Friedhöfen herumschleichen: Sie kann die Geliebte zurück ins Leben holen. Natürlich wird Ferenc von ihr gewarnt, dass Elisabeth nicht mehr dieselbe sein wird, wenn sie erst einmal von den Toten auferstanden ist. Außerdem wird es sehr schwierig sein, droht sie, Elisabeth wieder in die Gruft zurückzubefördern, falls dem Baron dämmern sollte, welch grausliger Fehler ihm unterlaufen ist.

Ferenc lässt sich natürlich von niemandem verunsichern und pocht auf die Wiedererweckung. Bald schon nimmt er Elisabeth Bathory in sein Waldschloss und wundert sich nur wenig über Elisabeths Bitte, sie keinesfalls mit dem Tageslicht zu konfrontieren. Es ist allerdings nicht sehr geschickt von Ferenc, seiner Flamme zu beichten, dass er noch mit Katharina verheiratet ist und zwei Kinder hat. Elisabeth ist erbost. Sie verweigert sich dem Entbrannten und verlangt von ihm, sich von seiner Frau zu trennen. Der Baron lässt sich nicht zweimal bitten.

Bald darauf zieht Elisabeth Bathory selbst wieder in die Festung des Barons ein und erschreckt dort jeden, der sie erblickt: Das kann doch unmöglich die Baronin sein? Natürlich kann Ferenc niemandem gestehen, dass eine eigentlich Verblichene die Dienerschaft durch die kühlen Gänge hetzt, und versucht, die Belegschaft der Festung deshalb mit haarsträubenden Geschichten zu besänftigen: Die hübsche Dame habe er in der Fremde aufgetan und wegen ihrer Ähnlichkeit zu Elisabeth sei sein Herz sogleich zu ihr entbrannt – sogar ihr Name gleicht der Verstorbenen!

Gelinde Zweifel halten sich dennoch in Ferencs Festung, als Elisabeth ungebührliches Interesse an jungen Bediensteten findet, als immer mehr unerklärliche Todesfälle auftreten, ausgemergelte Leichen, grauhaarig trotz jungen Alters und leer (im wahrsten Sinne des Wortes). Irgendwann geht Ferenc auf, dass auch er nicht verschont wird, von der unheimlichen „Bluttrinkerin“ die umgeht – ganz im Gegenteil …

_Staub und Spinnweben._

Davon ist Raupachs Geschichte geradezu verkrustet. Natürlich muss man die Zeit bedenken, in der „Lasst die Todten ruhen!“ entstanden ist, und ich kann mir durchaus vorstellen, dass die Blutbaronin kräftig an den damaligen Moralvorstellungen gerüttelt hat: Da wird eine heilige Ehe annulliert, um eine Tote ins Schlafgemach zu hieven, und Elisabeth Bathory, ihrerseits eine pechschwarze Legendengestalt, ist die Sünde selbst. Eine schwarzhaarige Schöne mit vollen roten Lippen und einer kräftigen Stimme, ein Loch dort, wo eigentlich die Seele sein sollte. Es gibt Tränke aus Menschenblut, Hexenzauber, Versündigung gegen den Allmächtigen, außerdem haufenweise Anzüglichkeiten und subtile Erotik. Der „Bluttrinker“ ist zu jener Zeit noch eine frische Idee gewesen, ein unheimliches Wesen, weit weg vom heutigen Vampir, der schwarzgewandeten Modegestalt, der man viel zu oft die Zähne abgefeilt hat, um sie durch belanglose Vorabendserien zu scheuchen.

Den heutigen Hörer kann „Die Blutbaronin“ aber kaum hinter dem Ofen hervorlocken. Es gibt nichts, aber auch gar nichts, was man in dieser Form nicht irgendwann schon mal vorgesetzt bekommen hat. Elisabeth kommt ins Schloss, der Baron ist entzückt, die Bediensteten schöpfen Verdacht, der Baron ist blind vor Verlangen, die Bediensteten werden dezimiert, der Baron weigert sich mit Händen und Füßen, die Wahrheit anzuerkennen … Noch dazu fließt die Story so zähflüssig dahin wie abkühlendes Wachs: Endlose Belehrungen an den Baron („Bedenke, was du dir wünscht, Ferenc!“) und ewige Dialoge zwischen Bediensteten und der fiesen Baronin („Bitte nicht, verzeiht, Herrin!“ „Tu, was dir gesagt wird!“) Dazu ist Elisabeth Bathory eine energische Vertreterin des Schurken-Monologs. Ausschweifendst erzählt sie einer Amme von ihren finsteren Plänen, ehe sie ihr den Garaus macht.

_Gebrechlicher Geschichten-Greis im Profi-Klanggewand._

Auch der „Blutbaronin“ hat so manch illustre Persönlichkeit die Stimme geliehen: Ferenc wird von Uwe Büschken gesprochen (Hugh Grant), seine Frau Katharina spricht Arianne Borbach (Uma Thurman) und Hartmut Neugebauer, der sonst den Hagrid knarzt, übernimmt die Erzählerrolle. Der gesamte Sound enttäuscht wie immer nicht, aber auch er kann keine Atmosphäre schaffen, wenn der Story die Puste ausgeht. Hall-Effekte, Streicher, murmelnde Menschenmassen, pfeifender Wind um knirschende Grabsteine, schön und gut, aber ohne geschichtentechnische Rückendeckung nichts weiter als eine hübsche Schatulle.

Wie gesagt, der Story selbst soll hier kein Strick gedreht werden. Wer weiß, wie die Filmfans am Ende des 22. Jahrhunderts über die Idee von „Matrix“ urteilen! Schon jetzt setzt diese „die Realität ist nur eine virtuelle Illusion“-Idee ersten Staub an. Das ändert aber nichts daran, dass das damals eine wirklich knackfrische Herangehensweise war, ein Wendepunkt, wie ein Tritt in den Magen. Raupach mag der deutschen Phantastik einen Meilenstein der grusligen Trivialliteratur erschaffen haben, aber selbst das würde nichts daran ändern, dass „Die Blutbaronin“ heute ein staubiges Relikt ist. Hardcore-Nostalgiker mögen durchaus ihren Spaß an diesem Hörspiel haben und auch Komplettisten können sich „Die Blutbaronin“ ohne weiteres ins Regal stellen – es ist eine schwächere Story, kein Totalausfall. Für alle anderen aber gilt: Lasset die Todten ruhen!

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_Das |Gruselkabinett| auf |Buchwurm.info|:_

[„Carmilla, der Vampir“ 993 (Gruselkabinett 1)
[„Das Amulett der Mumie“ 1148 (Gruselkabinett 2)
[„Die Familie des Vampirs“ 1026 (Gruselkabinett 3)
[„Das Phantom der Oper“ 1798 (Gruselkabinett 4)
[„Die Unschuldsengel“ 1383 (Gruselkabinett 5)
[„Das verfluchte Haus“ 1810 (Gruselkabinett 6)
[„Die Totenbraut“ 1854 (Gruselkabinett 7)
[„Spuk in Hill House“ 1866 (Gruselkabinett 8 & 9)
[„Dr. Jekyll und Mr. Hyde“ 2349 (Gruselkabinett 10)
[„Untergang des Hauses Usher“ 2347 (Gruselkabinett 11)
[„Frankenstein. Teil 1 von 2“ 2960 (Gruselkabinett 12)
[„Frankenstein. Teil 2 von 2“ 2965 (Gruselkabinett 13)
[„Frankenstein. Teil 1 und 2“ 3132 (Gruselkabinett 12 & 13)
[„Die Blutbaronin“ 3032 (Gruselkabinett 14)
[„Der Freischütz“ 3038 (Gruselkabinett 15)
[„Dracula“ 3489 (Gruselkabinett 16-19)
[„Der Werwolf“ 4316 (Gruselkabinett 20)
[„Der Hexenfluch“ 4332 (Gruselkabinett 21)
[„Der fliegende Holländer“ 4358 (Gruselkabinett 22)
[„Die Bilder der Ahnen“ 4366 (Gruselkabinett 23)
[„Der Fall Charles Dexter Ward“ 4851 (Gruselkabinett 24/25)
[„Die liebende Tote“ 5021 (Gruselkabinett 26)
[„Der Leichendieb“ 5166 (Gruselkabinett 27)