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John Sinclair – Sieben Siegel der Magie (Folge 80)

Die Kreuz-Trilogie:

Teil 1: „Sieben Siegel der Magie“
Teil 2: „Allein in der Drachenhöhle“
Teil 3: „Macht und Mythos“

Die Handlung:

Sieben Tontafeln aus biblischen Zeiten. Sechs davon berichten von der Macht des Bösen, der Höllenkraft. Die siebte Tafel aber erzählt von einer sagenumwobenen Waffe, die der Prophet Hesekiel im Kerker schuf, um den Mächten des Bösen zu trotzen – diese Waffe ist ein Kreuz! (Verlagsinfo)
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John Sinclair Classics – Dämonos (Folge 14) (Hörspiel)

_Die Handlung:_

Johns Kreuz ist verschwunden. Gestohlen! Von einem Mann namens Garry Santer. Auf der Jagd nach dem mächtigen Talisman stößt John Sinclair auf den Namen „Dämonos“. Ein Mensch? Ein Dämon? Nur eines ist gewiss: Dämonos sammelt Augen, als Teil eines mörderischen Rituals. Aber mit welchem Ziel? John Sinclair ermittelt – doch der einzige Informant, der ihm weiterhelfen könnte, treibt entsetzlich verstümmelt die Themse hinunter … (Verlagsinfo)

_Mein Eindruck:_

Dieses CLASSICS-Gruselabenteuer ist die Hörspielumsetzung des Heftromans mit der Nummer 49, der erstmalig im August 1974 an den Kiosken unter dem Serientitel „Gespenster-Krimi“ zu kaufen war.

Lasziv, wie gewohnt extrem stimmungstötend und jeden Satz aus dramaturgischen Gründen sprachrhythmisch zerhackend, führt die Sprecherin den Hörer in die schaurige Atmosphäre dieser Geschichte. Dabei unterbricht sie direkt und immer wieder die wirklich überzeugend gute Sprecherleistung der hektisch agierenden Akteure. Ihre Art, die Dinge zu schildern, die da im Hintergrund grad vor sich gehen, passt leider so nicht zum Genre. Den direkten Vergleich zu anderen Varianten hat der Hörer, wenn Dietmar Wunder als John Sinclair selbst die Szenenbeschreibungen übernimmt. Schon wirds wesentlich spannender.

Auch dieser CLASSICS-Geschichte merkt man deutlich an, dass sie aus den Anfangszeiten der beliebten Gruselserie stammt. Das Ganze ist sehr krimilastig und fühlt sich eher nach einem Edgar-Wallace-Szenario an, als nach einem Fall für einen Geisterjäger. Ein vermisstes Mädchen, ein paar verstümmelte Leichen, ein wenig angedeuteter Okkultismus … das klingt alles nicht wirklich neu und packend, wird aber von den Machern des Hörspiels mit Musik und Effekten interessant und spannend aufbereitet. Nebenbei ist übrigens auch Johns Kreuz verschwunden, aber das scheint ihn irgendwie nicht so übermäßig zu stören. Ähnlich gehts Dr. Radcliffe, der mit herausgeschnittenen Augen immer noch Rede und Antwort stehen kann, anstatt wie am Spieß zu schreien oder ganz einfach tot zu sein.

Stattdessen blicken wir John bei seinen Ermittlungen über die Schulter und werden hin und wieder von ein paar Buh!-Effekten erschreckt. Und wo steckt eigentlich der titelgebende Dämonos die ganze Hörzeit über? Dieser Krimi zeigt uns die Handlung meist nur aus der Sicht der „Guten“ und was die „Bösen“ so machen, das muss man sich denken. Alles aber entwickelt sich hier Schritt für Schritt und deutet auf eine finale und auflösende Konfrontation hin, ein klassischer Krimi halt.

Die Effekte sind wie gewohnt üppig vorhanden und bereichern die Geschichte ungemein. Allein der schwirrende Dolch, der an einer Stelle während eines Kampfes zu hören ist, klingt eher nach einem Videospiel und der „monotone Singsang“, von dem Erzählerin spricht … tja, der fehlt komplett, denn im Hintergrund ist nichts davon hören. Da ist dann eher eine Tropfsteinhöhlen-Kulisse am tropfen. Und auch die Ratten sind nicht sonderlich gut gelungen. Ein hohes elektronisches Fiepen ist zu hören, wenn sie auftreten. Das tut ganz schön in den Ohren weh.

|Die Sprecher und ihre Rollen:|

John Sinclair – Dietmar Wunder
Erzählerin – Alexandra Lange
Sarah Boyd – Merete Brettschneider
Dr. Radcliffe – Osman Ragheb
Sir James Powell – Achim Schülke
Dämonos – Florian Krüger-Shantin
Benjamin Walt – Gerald Paradies
Cindy Nichols – Katharina von Keller
Betta – Freya Trampert
Glenda Perkins – Ilya Welter
Albert Nichols – Uwe Hügle
Rose Nichols – Carla Becker
Garry Santer – Gudo Hoegel
Brian – Robin Brosch
Old Paddy – Hasso Zorn
Ansage – Jürgen Holdorf

sowie Nicolas König, Peter Woy, Patrick Bach und Marco Göllner

|Technik-Credits:|

Hörspielskript und Regie: Dennis Ehrhardt
Sounddesign, Schnitt und Mischung: ear2brain productions
Musik: Andreas Meyer
Gitarren im John-Sinclair-Theme: Jan Frederik
Produktion: Marc Sieper (Lübbe Audio)

|Die Ausstattung:|

Die CD steckt in einem Jewel-Case. Das Booklet-Faltblatt, das in bluroten Farbtönen einen rotäugigen Dämonos zeigt, der aufgrund seines muskulösen Aussehens und dem flatternden Cape irgenwie wie ein Superheld oder Superschurke aussieht. enthält eine Aufstellung nebst Cover der bereits veröffentlichten CLASSICS-Folgen sowie der kommenden Folge „Die Bräute des Vampirs“. Zusätzlich werden noch die Sprecher und ihre Rollen aufgeführt sowie die Technik-Credits.

_Mein Fazit:_

Der gewohnt perfekte Grusel, den das Sinclair-Team hier dem Hörer beschert, wird leider durch einen anfangs extrem hohen Wortanteil der Sprecherin getrübt, die mit ihrer Sprechweise nicht zum Genre passt. Später schildert Dietmar Wunder selbst dann die Szenen und zieht den Hörer richtig in die Story hinein.

Die Sprecher, die Musik und die mit viel Liebe zum Horror-Detail arrangierten Effekte hingegen, passen wie der Dolch ins Auge, auch wenn es sich hier eher um einen reinen Krimi handelt als um eine Dämonen-Jagd, wie sie der Sinclair-Fan aus der 2000er-Reihe gewohnt ist.

Keine wirklich außerordentlich frische Grundidee, aber dennoch ein guter Krimi, der dann doch recht schnell und einfach zu Ende geht. Hier ist der Weg spannender und unterhaltsamer als das Ziel, auch wenn John erstmalig drüber nachgrübelt, dass sein Kreuz nicht ganz harmlos zu sein scheint.

|1 Audio-CD
Spieldauer: 75:47 Min.
Tracks: 10
ISBN-13: 978-3-7857-4380-5|
http://www.luebbe-audio.de

Über 50 Rezensionen rund um den beliebten Geisterjäger |John Sinclair| findet ihr in [unserer Datenbank]http://buchwurm.info/book

John Sinclair – Stellas Rattenkeller (Folge 79)

Die Handlung:

Charlotte Whitehead hatte sich von ihren Eltern losgesagt, um ein neues Leben zu beginnen Doch kaum steht sie auf eigenen Beinen, stirbt die junge Frau unter tragischen Umständen. Bei ihrer Beerdigung bricht plötzlich eine Rattenplage aus, der auch ihre Eltern zum Opfer fallen! Steckt Charlottes irrer Bruder Roy dahinter, der sich selbst als »Rattenkönig« bezeichnet? Wie konnte er überhaupt aus der Anstalt fliehen? Ganz offensichtlich sind dämonische Kräfte am Werk … (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

Diesmal hat sich der Verlag an die Hörspielumsetzung des Heftromans mit der Nummer 227 gemacht, der erstmalig im November 1982 erschienen ist. Und es geht ziemlich fies los … allerdings mal so ganz ohne Teufel und Dämonen, sondern mit einer bösen Frau, die ihre kleine Tochter in den Keller sperrt. Hier gibts Ratten und schon haben wir den Titel dieser Sinclair-Story auch schon komplett.

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John Sinclair Classics – Amoklauf der Mumie (Folge 13)

_Die Handlung:_

Jahrzehntelang versuchten Archäologen vergeblich, das Rätsel um die Mumie des ägyptischen Herrschers An Chor Amon zu lösen. Erst der Expedition von Professor Cornelius ist der Erfolg vergönnt, die geheime Grabkammer zu finden. Doch noch bevor er und seine Helfer die Pyramide wieder verlassen können, gibt es das erste Todesopfer. Den skrupellosen Cornelius hält das nicht ab, die Mumie nach London zu bringen, um sie der Öffentlichkeit vorzuführen. Dort nimmt das Unheil seinen Lauf … (Verlagsinfo)

_Mein Eindruck:_

Dieses CLASSICS-Gruselabenteuer ist die Hörspielumsetzung des Heftromans mit der Nummer 85, der erstmalig im April 1975 an den Kiosken unter dem Serientitel „Gespenster-Krimi“ zu kaufen war.

Nachdem die Sprecherin mit zusammengebissenen Zähnen die Einleitung wie immer zu ruckartig sprachmelodisch vertont, kanns auch endlich mumiengruselig werden. Abgesehen vom Wort-Staccato der Sprecherin. Selbst die absichtlich monoton gehaltenen Überleitungssätze des zweiten Sprechers verbreiten mehr Stimmung. Alexandra Lange-Baehr bekommt vom Skript diesmal aber auch ungewöhnlich viel und wesentlich mehr Gelegenheit, um unter Beweis zu stellen, dass sie sicher super als Märchenerzählerin oder für verruchte Liebesnovellen eingesetzt werden kann. Streckenweise wirkt das Hörspiel wie eine inszenierte Lesung. Grusel und Horror nehme ich ihr einfach nicht ab, zumal sie mit ihrer abgehackten Sprechweise, der seltsamen Betonung und Sprachmelodie viele Sätze in kleine Stücke fetzt und so keinen flüssigen Hörgenuss vermittelt, sondern eher Unruhe verbreitet, die nichts mit der Vorlage zu hat, von der sie abliest.

Aber nicht nur sie bekommt eine Menge Monologe vorgesetzt, auch der Geisterjäger selbst muss einen minutenlangen Vortrag zur Erklärung halten, damit der Hörer weiß, worum es geht und warum was passiert … oder passiert ist. Das bremst die Handlung und trübt den Hörspaß gewaltig … immerhin ist dies ein Hörspiel und keine Lesung mit wechselnden Sprechern.

Und leider dauert es auch eine gute halbe Stunde, bis „John Sinclair und die entführte Mumie“ endlich interessant wird und Johns Freund Bill Conolly bei seinen Ermittlungen die richtigen Fragen aufwirft. Bis dahin ist die Mumie weder Amok gelaufen, noch hat sie nennenswerten Schaden angerichtet, der den Hörer bis hierher an die Story fesseln konnte. Bislang gab es ja auch keine. Und selbst der Geisterjäger himself weiß eigentlich die ganze Zeit über nicht, ob das denn nun ein Fall für ihn ist … oder doch nicht. Da liegt die Betonung dann auf „Krimi“ und selbst das ist maßlos übertrieben.

Spannend und gruselig wird es aber auch dann immer noch nicht. Es dauert bis zum letzten Drittel des Hörspiels, wobei hier auch erst die letzten zehn Minuten ein wenig echtes Drama zu bieten haben. Trotzdem sind Sinn und Zweck der Hintergründe überhaupt nicht klar, auch wenn deren Auf- oder Erklärung nicht mehr viel genützt hätte, um das Hörspiel noch zu retten.

|Die Sprecher und ihre Rollen:|

John Sinclair – Dietmar Wunder
Erzählerin – Alexandra Lange-Baehr
Professor Cornelius – Peter Weis
Tessa Mallay – Christine Pappert
Bill Conolly – Detlef Bierstedt
Sheila Hopkins – Daniela Hoffmann
Professor Wickfield – Hasso Zorn
Inspector Spencer – Thomas Nero Wolf
Dennis Forster – Gerald Paradies
Phil Lester – Jens Wendland
Mary Sinclair – Luise Lunow
Omar – Samir Fuchs
Haddur – Tayfun Bademsoy
Sir James Powell – Karlheinz Tafel
Ansage – Jürgen Holdorf

sowie Sebastian Schulz, Uwe Hügle, Jan-Gregor Kremp, Marco Göllner, Peter Woy, Simone Brahmann, Julia Fölster, Frank Jordan, Tim Kreuer, Alexander Rieß und Sonja Stein

|Technik-Credits:|

Hörspielskript: Michael Koglin
Regie: Dennis Ehrhardt
Sounddesign, Schnitt und Mischung: ear2brain productions
Musik: Andreas Meyer
Gitarren im John-Sinclair-Theme: Jan Frederik
Produktion: Marc Sieper (Lübbe Audio)

|Die Ausstattung:|

Die CD steckt in einem Jewel-Case. Das Booklet-Faltblatt ist mit einem auf den Betrachter zustürzenden Mumie bedruckt und weicht bis auf die Tatsache, dass hier eine Mumie zu sehen ist, komplett vom hier umgesetzten Heftroman der „Gesoenster-Krimi“-Reihe ab. Zu lesen gibt es eine Aufstellung nebst Cover der bereits veröffentlichten CLASSICS-Folgen sowie der kommenden Folge „Dämonos“. Zusätzlich werden noch die Sprecher und ihre Rollen aufgeführt sowie die Technik-Credits.

_Mein Fazit:_

Dies war die bislang schwächste CLASSICS-Episode der Sinclair-Reihe. Wer auch immer diesen Roman zur Verhörspielung ausgewählt hat, wird sich wenig Freunde gemacht haben.

Die erste Hälfte des Hörspiels erinnert eher an eine inszenierte Lesung, in der die gewohnt unpassende Sprecherin einen viel zu hohen Wortanteil hat und am Ende im Wechsel mit dem Geisterjäger selbst ständig die Szenen und Umstände beschreiben muss.

Die Mumie läuft hier weder Amok, noch bekommt sie vom Skript generell viel zu tun beziehungsweise zu morden. John und Bill ermitteln bis zum Ende und der Showdown ist dann verdammt schnell, unspektakulär und ähnlich langweilig wie die Hörstunde zuvor.

Wer einen Spannungsfaden findet, der sieht ihn die ganze Zeit über auf gleich tiefem Niveau dahinsiechen, gegen Ende eine kurze Spitze anzeigen, um kurz darauf schnellstens wieder zu versinken … wortwörtlich.

Hoffentlich wählt der Verlag beim nächsten CLASSICS-Abenteuer ein spannenderes Heft zur Vertonung aus.

|1 Audio-CD
Spieldauer: 63:58 Min.
Tracks: 11
ISBN-13: 978-3-7857-4379-9|
http://www.luebbe-audio.de

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John Sinclair – Die Todesgöttin (Folge 78)

Die Handlung:

Viele Legenden ranken sich um die indische Göttin Kali. Ihre Diener, die Tongs, sollen der Göttin Menschenopfer darbringen. Im Geheimen finden sie sich zusammen, um Kali zu huldigen. Als der Archäologe Dr. Achibald Wright einen ihrer Tempel aufstöbert, findet er dort nicht nur seltsame Skulpturen, sondern auch eine riesige, mit Gold überzogene, vierarmige Göttin. Außerdem findet er … den Tod! (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

Diesmal hat sich der Verlag an die Hörspielumsetzung des Taschenbuchs mit der Nummer 12 gemacht, das erstmalig im März 1982 erschienen ist. Sinclair-Freunde, die auch die CLASSICS-Reihe des Verlags verfolgen, erleben hier ein Wiedersehen mit Mandra Korab und seinen sieben Dolchen. Der Inder trat in der CLASSICS-Folge 12, „Das Höllenheer“, erstmal verhörspielt auf.

„Die Todesgöttin“ legt direkt von Anfang an los. Hollywoodreifes Ohrkino mit tollen Effekten und Musik im Stile von INDIANA JONES zieht den Hörer sofort in die Story und klingt in der Tat wie die Tonspur eines Abenteuerfilms. Und da es wieder um besessene Kali-Mönche geht, passt halt auch Mandra Korab prima mit in die Story. Interessanterweise kann man dem Autor hier aber nicht vorwerfen vom „Tempel des Todes“ abgeschrieben zu haben, der kam erst zwei Jahre später in die Kinos.

Und so erleben wir hier auch keine Horror- und auch keine echte Grusel-Folge des Geisterjägers. Die durchgängig präsente und spannend schnelle Action und das abwechslungsreiche Abenteuer entschädigen aber sicher auch den, der es gern matschig und eklig hat.

Gebremst wird die Action-Achterbahnfahrt leider immer wieder durch die Passagen, die das Skript für die Erzählerin vorgesehen hat. Wie Kaugummi zieht Alexandra Lange die Wörter zwischen den zusammengebissenen Zähnen hindurch in die Länge und hackt fast jeden ihrer Sätze in kleine unrhythmische Stücke, sodass man am liebsten vorspulen würde, um diesem Horror zu entkommen.

Die Sprecher und ihre Rollen:

John Sinclair: Frank Glaubrecht
Suko: Martin May
Erzählerin: Alexandra Lange
Sir James Powell: Karlheinz Tafel
Mandra Korab: Dirk Hardegen
Jim Marlowe: Frank Felicetti
Dr. Wright: Karl-Henrik Möller
Manjula: Mala Ghedia
Sabra: Tayfun Bademsoy
Zollbeamter Carter: Uli Krohm
Anupam: Reinaldo Almeida
Ansage: Jürgen Holdorf

sowie Iris Artajo, Peter Franke und Alexander Rieß

Technik-Credits:

Hörspielskript und Regie: Dennis Ehrhardt
Sounddesign, Schnitt und Mischung: ear2brain productions
Musik: Andreas Meyer
Gitarren im John-Sinclair-Theme: Jan Frederik
Produktion: Marc Sieper (Lübbe Audio)

Die Ausstattung:

Die komplett schwarze CD steckt in einem Jewel-Case. Das Booklet-Faltblatt ist mit der grafisch aufpolierten Front des dem Hörspiel zugrundeliegenden Heftromans geschmückt und enthält eine Liste der bereits veröffentlichten Folgen der „2000“-Serie und der „Classic“-Serie. Zusätzlich werden noch die Sprecher und ihre Rollen aufgeführt sowie die Technik-Credits. Ein weiterer Einleger wirbt für die Hörspiel+Musik-Sonderfolge „Dark Symphonies“.

Interessant ist, dass Kali auf dem Cover sechs Arme hat, im Hörspiel aber nur von vier Armen die Rede ist.

Mein Fazit:

„Indiana Sinclair und die Göttin des Todes“ bietet hollywoodtaugliche Höraction und ein dauerhaft fesselndes Abenteuer. Die Effekte und die Musik sind auf Spielfilmniveau, die Handlung ist durchweg spannend und arbeitet kontinuierlich auf den Showdown hin.

Hier gibts zwar keine Geister, die es zu jagen gilt, keinen Horror, der matschige Splattereffekte auslöst, aber jede Menge handfeste Hand-to-Hand-Action und Spannung pur. Eine Hörstunde, die wie im Flug vergeht.

Audio-CD
Spieldauer: 56 Min.
Tracks: 12
ISBN: 978-3-7857-4598-4
http://www.luebbe-audio.de

Über 50 Rezensionen rund um den beliebten Geisterjäger John Sinclair findet ihr in unserer Datenbank.

Der Autor vergibt: (4/5) Ihr vergebt: SchrecklichNa jaGeht soGutSuper (No Ratings Yet)

John Sinclair – Der lächelnde Henker (Folge 77)

_Die Handlung:_

Henley-on-Thames, 1532. Dutzende unschuldiger Mädchen sterben unter dem Beil des Henkers Moro Gifford und festigen seinen Ruf als gnadenloser Hexenjäger. In der Gegenwart trauert John Sinclair immer noch um seine Gefährtin Jane Collins, die – besessen vom Geist des Rippers – ebenfalls zur Hexe wurde. Eine Rückkehr scheint unmöglich. Dann aber erreicht John ein Anruf. Wie es aussieht, ist der Henker Moro wieder aktiv – und die Anruferin, die John um Hilfe bittet, ist niemand anderes als Jane Collins … (Verlagsinfo)

_Mein Eindruck:_

Diesmal hat sich der Verlag an die Hörspielumsetzung des Taschenbuchs mit der Nummer 24 gemacht, das erstmalig im März 1983 erschienen ist. Noch viele Jahrhunderte weiter in die Vergangenheit führt uns allerdings die erste Szene des Hörspiels, in der wir direkt auf den Henker bei der Arbeit treffen. Leider wird die Szene (wie auch alle folgenden) von Alexandra Lange wieder wie für einen Liebesroman passend beschrieben und in extra abgehackt-langgezogener Betonung gesprochen. Schade, denn das letzte Sinclair-Hörspiel mit ihr als Sprecherin war wirklich gut.

Aber, was macht denn Jane Collins in der Vergangenheit? Das Interesse des Hörers ist wieder voll geweckt und die authentische Performance von Ilya Welter als Glenda Perkins macht Spaß. Tja, die Jane-Szene zerplatzt leider wie eine Seifenblase, dennoch scheint sich aber diese Folge um Johns Ex-Gefährtin-und-nun-Hexe zu drehen und auch den Henker gibts offenbar wirklich. Was nun hat eins mit dem anderen zu tun … wenn überhaupt?

Es hat … und so gehts in einer spannungsgeladenen Achterbahnfahrt durch den Sinclair-Gruselpark. Der Henker soll Wikka heiraten, die wiederum als Oberhexe durch Jane ihren Feind John Sinclair auslöschen will. Auch Suko kommt John zu Hilfe, denn irgendwie hat dessen Kreuz Fehlzündungen. Kann es sein, dass Jane ihr Hexentum tatsächlich unter Kontrolle bekommen und sich von Wikka losgesagt hat? So gradlinig ist es für den Hörer dann zum Glück nicht und unterhält durch die Musik und die üppig gesetzten Effekte hollywoodreif über eine Stunde lang.

Und dann gibts am Ende noch ein komplettes Hardrock-Lied mit englischem Text, das mit einem schrecklichen, halb deutschen, halb frei erfundenen eigenen Akzent gesungen so gar nicht meins war. Auch, weil man den Text überhaupt nicht versteht, was nicht zwangsläufig an der Fremdsprache oder an der Abmischung liegt. Aber, das ist wohl Geschmackssache. Nicht jeder Grusel-Fan mag halt deutsche Hardrockbands.

|Die Sprecher und ihre Rollen:|

John Sinclair – Frank Glaubrecht
Erzählerin – Alexandra Lange
Jane Collins – Franziska Pigulla
Suko – Martin May
Sir James Powell – Achim Schülke
Glenda Perkins – Ilya Welter
Wikka – Sandra Schwittau
Gordon Schreiber – Thomas Nero Wolff
Asmodis – Bernd Rumpf
Nico – Sebastian Schulz
Lena – Kristin Hesse
Constable – Andreas Mannkopff
Ansage – Jürgen Holdorf

sowie Uwe Dreves, Andreas Grothusen, Christine Lehnen, Alexander Rieß, Sonja Stein

|Technik-Credits:|

Hörspielskript und Regie: Dennis Ehrhardt
Sounddesign, Schnitt und Mischung: ear2brain productions
Musik: Andreas Meyer
Gitarren im John-Sinclair-Theme: Jan Frederik
Produktion: Marc Sieper (Lübbe Audio)

|Die Ausstattung:|

Die komplett schwarze CD steckt in einem Jewel-Case. Das Booklet-Faltblatt enthält eine Liste der bereits veröffentlichten Folgen der „2000er“-Serie und der „Classics“-Serie. Zusätzlich werden noch die Sprecher und ihre Rollen aufgeführt sowie die Technik-Credits.

Außerdem gibts noch einen extra Einleger mit Werbung für die John-Sinclair-Sonderausgabe „Dark Symphonies“ nebst QR-Code zum Selberscannen.

_Mein Fazit:_

Eine rasante und durchweg spannende Folge, die eine Menge Action bereithält und auch die eine und andere Wendung bietet. Kommen Jane und John wieder zusammen oder ist sie doch der Oberhexe Wikka verfallen? Und wen wird der Hexer noch so alles noch köpfen?

Alles perfekt aufbereitet mit Musik, Effekten und Sprechern aus der obersten Schublade der Kopfgruselunterhaltung.

|Audio-CD
Spieldauer: ca. 67 Min.
Tracks: 13
ISBN: 978-3-7857-4597-7|
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John Sinclair – Dark Symphonies – A John Sinclair Tribute (Sonderfolge)

_Die Handlung von „Angst über London“:_

Das ultimative John Sinclair Hörspiel mit zahlreichen Gastrollen der Musiker von DARK SYMPHONIES.

Plötzlich war alles anders. Weder Suko, Shao noch meine Sekretärin Glenda Perkins erkannten mich mehr. Ich war für meine Freunde ein völlig Fremder … Man warf mich zu einem Zeitpunkt aus dem Yard, als es in London zum Chaos kam: Flugzeuge stürzten ab, Züge verunglückten und Häuser stürzten ein … Menschen verloren ihr Gedächtnis und liefen Amok. Niemand wusste, was geschah – bis ich auf eine berückend schöne Frau traf, die mehr über die unheimlichen Vorgänge zu wissen schien … (Verlagsinfo)

_Mein Eindruck:_

Lübbe bespaßt die Sinclair-Fans gar üppig in diesen Zeiten. Erst gabs eine Picture-Vinyl-Sonderausgabe von Folge 75 und nun kredenzen uns die Macher der Serie ein Schmankerl mit Musik. Viele Künstler, die in Deutschland mal Rang und Namen hatten und teilweise noch haben, geben hier ihren Tribut zum womöglich beliebtesten Geisterjäger ever ab.

|Das Hörspiel|

Natürlich darf auch ein Hörspiel nicht fehlen … vielleicht weil sich eine Musik-CD allein nicht wirklich gut verkauft hätte? Der Sinclair-Fan kaufts eh und selbst, wenn ihm die Musik nicht gefallen sollte, er bekommt ein Hörspiel außer der Reihe, das allein freut schon mal gewaltig. Und weil die Musiker nun schon mal da waren, konnten sie gleich einen Gastauftritt in der Verhörspielung des ersten Sinclair-Taschenbuchs, „Angst über London“, das im April vor 31 Jahren erstmals erhältlich war, übernehmen.

Was direkt auffällt: Die Erzählerin legt nicht mehr diese lüstern-laszive Sprachmelodie auf, sondern benutzt ihre rauchig dunkle Stimme dem Genre entsprechend. Das gefiel mir auf Anhieb sehr gut und wenn das zukünftig so bleibt, dann könnte ich direkt mit Frau Lange als Grusel-Sprecherin warm werden.

Und was für eine spannende, wirre und bombastische Folge wir hier bekommen. Einer Special Edition absolut würdig: tolle Effekte, gute Sprecher (selbst die, die nur einen Gastauftritt haben, waren nicht als Laien zu erkennen) und eine packende Story mit so ziemlich allen Bekannten aus dem Sinclair-Universum. Zumindest mit denen von der guten Seite. So viel Action und Horror gibts sonst selten bis nie zu hören. Nichts ist mehr, wie es war, London fällt ins Chaos und niemandem außer John fällts wirklich auf, denn niemand scheint ihn zu erkennen. Und so hat weder der Geisterjäger, noch der Hörer eine Ahnung, was überhaupt abgeht und wer hinter allem steckt. Der Gruselfan aber kann sich getrost zurücklehnen, während John ihn ums Überleben kämpfend mitnimmt auf eine Reise durch ein verkehrtes, apokalyptisches London. Der Geisterjäger wirds schon richten. An seiner Seite ist hier übrigens zum ersten Mal Miriam di Carlo, die in der Heftserie nicht nur einen Auftritt hatte.

Dystopien liegen hoch im Trend … immer noch … und da passt diese Sinclair-Folge perfekt dazu. Normalerweise bekämpft er zwar auch Dämonen, aber in unserer Welt, nun aber scheint er in eine Parallelwelt gelangt zu sein. Passend zur Be-Werbung des Verlags der beiliegenden Musik-CD, auf der ja auch diverse Genres vertreten sind, die parallel zueinander existieren. Welche Songs dabei zu den Dystopien zählen, das kann jeder Hörer individuell für sich entscheiden.

|Die Musik|

Von Düsterrock mit deutschen oder auch mal englischen Texten, die manchmal schwer und manchmal gar nicht zu verstehen sind, über melodischen Pop-Rock, normalen Radio-Pop, Hip-Hop, Retro-NDW-Sprechgesang, Electro-Vocoder-Sprechgesang, Metallica-Clone-Gesängen, reinstes Thrash-Metal, Retro-Bontempi-Industrial der 80er, eine Ballade (oder wars ein Schlager?), Retro-90er-Techno-Pseudo-Dubstep, Fun-Party-Rap und am Schluss noch ein Auto-Tune-Radio-Techno-Stück, gibts hier jede Menge auf die Ohren. Die Band Cain durfte bei dieser Zusammenstellung als einzige Kombo zweimal ran, von den anderen Künstlern gibts jeweils einen Song zu hören. Das einzige Stück ohne Gesang ist die Vollversion des neuen Sinclair-Titelsongs, gespielt von Meyer & Frederik.

Es ist bei diesem Mix also bestimmt für jeden etwas dabei oder für alle nichts, das ist halt Geschmackssache. Mir hat der Deichkind-Song am besten gefallen, aber das ist eine persönliche Vorliebe.

|Inhalt der Musik-CD:|

01. Haudegen – Haus aus Glas
02. Tocotronic – Das böse Buch
03. Nena – Schmerzen
04. Cain – Save a Heart (When Jane and John Depart)
05. H-Blockx – Gazoline
06. Söhne Mannheims – Kill all Psychopaths
07. Betontod – Der Tod ist unterwegs
08. Motorjesus – 100.000 Volt Survivor
09. Kreator – Wolfchild
10. Cain – The Last Dance
11. Andreas Dorau – Sind das wirklich Dämonen
12. Van der Heimlich – Die Brücke
13. Meyer & Frederik – John Sinclair Theme
14. Jason Dark – Der Vampir
15. Alexander Veljanov – We can’t turn back (NewCityMix)
16. Marianne Rosenberg – Dämonen und Wunder (Asmodina-Mix)
17. Vince – Where is my world?
18. Club der Vampire – Disco des Todes
19. Deichkind- Die Fresse
20. Xavier Naidoo – Einsam mit Euch

|Die Sprecher und ihre Rollen:|

John Sinclair: Frank Glaubrecht
Erzählerin: Alexandra Lange
Suko: Martin May
Miriam di Carlo: Katharina von Keller
Wayne: Jan-David Rönfeldt
Morris: Thomas Petruo
Destero: Ulrich Krohm
Glenda Perkins: Ilya Welter
Sarah Ruby: Simona Pahl
Bruce Carnegie: Xavier Naidoo
Hugh Townsend: Henning Wehland(H-Blockx)
Stewardess: Marianne Rosenberg
Borddurchsage Flugzeug: Hagen Stoll (Haudegen)
Borddurchsage Zug: Sven Gillert (Haudegen)
George und Ed im Zug: Adam Dera (Betontod) & Vice Barth
Untote: Dirk von Lotzow (Tocotronic) & Andreas Dorau
Nachrichtensprecher 1-4: Nena, Alexander Veljanov, Kirstin New (Caine), Mille Petrozza (Kreator)

|Technik-Credits:|

Hörspielskript und Regie: Dennis Ehrhardt
Sounddesign, Schnitt und Mischung: ear2brain productions
Musik: Andreas Meyer
Gitarren im John-Sinclair-Theme: Jan Frederik
Produktion: Olaf Reinwald
Executive Producer: Marc Sieper
Projektmanagement: Gabi, Dörr, Andreas Dorau, Verena Roelvink
Illustration Inlay und Label: Timo Wuerz
Covergestaltung und Artwork: Thomas Krämer, Druck & Grafik Siebel
Mastering DARK SYMPHONIES: Andreas Torkler, Dieter Denzer

|Die Ausstattung:|

Die komplett schwarzen CDs stecken in einem ebenfalls schwarzen Pappschuber. Das Booklet ist special-edition-mäßig dick diesmal und enthält neben einem Bericht zur Entstehung dieser Compilation auch alle Texte der Songs nebst Bildern der Interpreten (außer bei „Disco des Todes“). Am Ende gibts dann wie gewohnt die Aufstellung der Sprecher und ihren Rollen und die Technik-Credits zu lesen. Dazu noch eine Menge Danksagungen.

_Mein Fazit:_

Das Hörspiel „Angst über London“ ist eine beklemmend spannende, dystopische Action-Folge, wie sie einer Special Edition absolut würdig ist. Hier darf und will man keine Minute verpassen, denn Sinclairs Horror-Abenteuer im chaotischen London, in dem alles so anders ist, ist brutalst gutes Grusel-Kopfkino.

Die Musik ist Geschmackssache und sicher ein nett gemeintes Schmankerl für Freunde deutscher Ohrbeschallung. Verschiedene Genres und Vorlieben werden hier bedient von Rock, Metal über Hip-Hop und Radio-Techno. Man kann nie, möchte hier aber wohl dennoch allen gefallen.

|2 Audio-CDs
CD 1 (Musik) – Spieldauer: 79:36 Min., 20 Tracks
CD 2 (Hörspel) – Spieldauer: 62:04 Min., 10 Tracks
ISBN: 978-3-8387-7077-2|
http://www.luebbe-audio.de

Eine Hörprobe bietet der Verlag hinter [diesem Link]http://www.luebbe.de/Hoerbuecher/Spannung/Details/Id/978-3-8387-7077-2# auch an.

Über 40 Rezensionen rund um den beliebten Geisterjäger |John Sinclair| findet ihr in [unserer Datenbank]http://buchwurm.info/book

Ken Follett – Winter der Welt (Die Jahrhundert-Saga 2)

Die Jahrhundert-Saga-Trilogie:

Band 1: „Sturz der Titanen“
Band 2: „Winter der Welt“
Band 3: „Edge of Eternity“ (angekündigt)

Die Handlung:

Der Krieg ist vorbei. Doch der Friede ist trügerisch. In Deutschland verspricht der Führer dem Volk eine große Zukunft. In den USA kämpft der Präsident gegen die Folgen der Weltwirtschaftskrise. Und in Russland zerbricht die Hoffnung der Revolution unter dem Terror der Bolschewisten. Der zweite Teil von Folletts großer Jahrhundert-Saga erzählt eine Geschichte von Heldentum und Tragödie, Anpassung und Widerstand, Liebe und Hass. Während sich die einen in Verblendung und Schuld verstricken, werden den anderen die Augen geöffnet für das Unmenschliche, das im Namen der Ideologie geschieht. (Verlagsinfo)

Meine Meinung:

Nachdem im ersten Teil die Titanen gestürzt sind, beginnt für viele Menschen der „Winter der Welt“, die Zeit des Zweiten Weltkriegs. Nicht nur in Deutschland passiert Schreckliches, auch in Russland und Japan schwingen sich Diktatoren auf, die Menschen zu unterdrücken.

In diesem Roman begleiten wir fünf Familien durch diese schlimme Zeit und erfahren, wie diese Menschen die stärker werdende Arbeitslosigkeit, die Große Depression, die Verfolgungen und den Krieg in den 1930er und 1940er Jahren erfahren. Und diese Familien sind ganz unterschiedlich: Ein russischer Spion mit seinen Eltern, ein deutsches Mädchen, das sich dem Widerstand gegen Hitler angeschlossen hat, eine Gruppe junger Amerikaner, die sich mit Politik und Militär auseinandersetzen und zwei britische Familien.

Zwar sind die Charaktere in dem Roman frei erfunden, aber die Fakten und die Umstände, in denen sie leben mussten, die sind leider wahr. Und so lebt, liebt und leidet der Hörer mit diesen Familien, wenn ihre Leben durch die internationalen Kriegskonflikte komplett auf den Kopf gestellt werden.

Wieder gelingt es Ken Follett, dem Hörer seine Figuren so nahezubringen, dass er berührt und erschrocken an ihren Schicksalen teilhaben kann. Dabei ist es egal, welcher Nationalität sie angehören und welche Hintergrundgeschichte sie haben, es ist für alle eine harte Zeit und alle versuchen sie so gut es geht zu überleben. Der Autor verwebt die Lebenslinien seiner Protagonisten so gekonnt und detailliert recherchiert mit den tatsächlich stattgefundenen Ereignissen, dass der Hörer ihm auch glauben würde, wenn er am Ende erzählte, dass auch sie historisch verbürgte Menschen gewesen seien. Die packt Follett dann zur rechten Zeit an den rechten Ort, dass es sicher schon etwas arg zufällig erscheint … dennoch, möglich ist alles, denn „die Welt ist klein“.

Ken Follett schildert auch den spanischen Bürgerkrieg, der vielleicht manchem Leser nicht so recht hier hineinpasst, aber die Lehre daraus, dass die Kommunisten auch nicht viel besser seien als die Nazis und genauso bekämpft werden müssten, die zieht ein Waliser. Und auch der Krieg im Pazifik wird vom Autor nicht ausgelassen, den wir durch die Augen von Chuck erleben, der bei der US-Navi seinen Dienst verrichtet. Der größte Horror dieser Zeit geht aber natürlich von den Deutschen aus und der ist allgegenwärtig.

Wie und ob die nächste Generation der Familien, die wir im ersten Band kennengelernt haben, diesen überlebt, das fesselt, bewegt und lässt den Hörer nicht mehr los. Die Nachkommen, die hier die Handelnden sind, werden wir auch im letzten Band der Jahrhundert-Trilogie wiedersehen, wenn es um den Kalten Krieg geht. Dann werden wir unter anderem um die Kuba-Krise erleben und die Angst der Menschen, dass jede Minute der Atomschlag von der einen oder anderen Seite ausgelöst wird.

Mein Hör-Eindruck:

Ken Follett gelingt es von der ersten Szene an, den Hörer in seinen Bann zu ziehen … oder liegt es Johannes Steck und seiner sehr lebendigen Art, die Vorlage zu interpretieren? Ich denke, die beiden Männer sind ein perfektes Team. Follett liefert die spannende Geschichte und Steck erzählt sie uns, als wäre er selbst dabei gewesen.

Noch während die Anfangsmusik läuft, beginnt Steck mit den ersten Schilderungen und schon ist man mitten in der Story. Das geht selten so schnell. Vielleicht liegt es aber auch an dem, was er gleich zu Anfang erzählt, wenn es um „den Herrn Hitler“ und die Nazis in Deutschland geht. Über deren Ungerechtigkeiten und Verbrechen kann sich der Hörer sofort aufregen.

Steck bringt alle Facetten des menschlichen Gefühlsspektrums erschreckend gut ins Ohr des Hörers. Ob er Frauen oder Männer spricht, Verfolger oder Verfolgte, Unterdrücker oder Unterdrückte, Liebe, Hass, Lust, Demütigung, Wut, Angst … stets fühlt der Hörer genau das, was die Charaktere spüren und ist immer mitten in der Story. Und die beschreibt Johannes Steck genauso authentisch, wie er sich bei den Dialogen vor dem Mikro ins Zeug legt. Einzig sein Hitler war mir nicht böse genug, da wäre noch mehr gegangen … fies und unsympathisch genug klingt er dennoch, genau wie seine Jünger und Schergen.

Unterstützt wird der Sprecher hier auch immer mal wieder durch eine dramatische Musikuntermalung, die die zumeist düstere Stimmung, noch mal eine Idee grauer färbt. Nach etwa drei Hörstunden ändert sich plötzlich die Aufnahmequalität und es hört sich fast so an, als hätte man den Sprecher ausgetauscht.

Die Aufmachung

Die Aufmachung dieser Lesung ist wirklich ansprechend gemacht. Komplett auf Plastik verzichtend, kommt das Hörbuch in einem Pappschuber daher, in dem zwei Pappeinschübe stecken, die jeweils sechs CDs enthalten.

Bei den Einschüben hat man sich eine intelligente Aufbewahrungsart einfallen lassen. So stecken die einzelnen CDs jeweils bis zur Hälfte in einer Art Einschubtasche. Sie sind zwar leicht zu entnehmen, sitzen aber fest genug, um nicht herauszufallen. Hinter den CDs und auf den Einschubtaschen sind weitere Informationen zum Buch, Bilder von Autor und Sprecher, Auszüge aus „Winter der Welt“, eine Aufstellung der beschriebenen Charaktere, und das sind eine Menge Personen, Schwarz/Weiß-Zeichnungen und bei CD 7 – 12, Werbung für weitere Ken-Follett-Lesungen aufgedruckt. So stört es nicht weiter, dass es kein Booklet gibt.

Der Sprecher

Johannes Steck, Jahrgang 1966, ist Schauspieler und Sprecher. Nach einer Ausbildung zum Theatermaler am Staatstheater Braunschweig, studierte er an der Schauspielschule Prof. Krauss in Wien. Verschiedene Engagement an deutschen Bühnen folgten, zum Beispiel am Schauspielhaus Chemnitz, am Stadttheater Würzburg und am Staatstheater Darmstadt. Danach zog es ihn verstärkt zum Fernsehen. Er war über vier Jahre in einer Hauptrolle in der ARD-Fernsehserie In aller Freundschaft zu sehen, spielte aber auch in Forsthaus Falkenau, Soko Leipzig und Die Wache. Seit 2004 widmet sich Johannes Steck verstärkt seiner Leidenschaft – den Hörbüchern. (Verlagsinfo)

Mein Fazit:

Den „Winter der Welt“ kann auch der erleben, der beim „Sturz der Titanen“ nicht dabei war. Für Fans des Vorgängers gibt es ein Wiedersehen mit bekannten und inzwischen neugeborenen Charakteren, die jetzt die Bühne betreten und die Handlung übernehmen. Und wir bekommen einen Blick darauf, wie es ihren Familien in der Zeit zwischen 1933 und 1949 ergeht. Alle Schicksale werden wieder so gut und einfühlsam erschreckend geschildert, als wäre der Autor dabei gewesen.

Johannes Steck dient als Vermittler zwischen Autor, Protagonist und Hörer und er macht seine Sache rundum gut. Sehr lebendig berichtet er von den historischen Schauplätzen der Welt und den nicht-historischen Personen und führt uns durch Schrecken und Lieb in den Zeiten des Zweiten Weltkriegs. Die Stunden mit Autor, Sprecher und Geschichte fliegen tatsächlich nur so dahin und man hat Schwierigkeiten, an einer Stelle mal eine Pause einzulegen. Ganz großes Kopfkino!

12 Audio-CDs mit 14:27 Std. Spieldauer
Aufgeteilt auf 219 Tracks
Originaltitel: Winter of the World
Gesprochen von Johannes Steck
ISBN-13: 978-3-7857-4687-5
www.luebbe-audio.de

Der Autor vergibt: (4/5) Ihr vergebt: SchrecklichNa jaGeht soGutSuper (No Ratings Yet)

John Sinclair Classics – Das Höllenheer (Folge 12)

_Die Handlung:_

Der Tipp eines anonymen Informanten bringt John Sinclair und seinen Freund, den Reporter Bill Conolly, auf die Spur einer dämonischen Sekte. Die Mitglieder verstecken ihre Gesichter hinter Schlangenmasken und huldigen der indischen Todesgöttin Kali … Alles nur Mummenschanz und fauler Zauber …? Dann aber stirbt eine Frau – und taucht wenig später lebendig wieder auf … von Kalis Magie zu neuem, unheiligem Leben erweckt! (Verlagsinfo)

_Mein Eindruck:_

Dieses CLASSICS-Gruselabenteuer ist die Hörspielumsetzung des Heftromans mit der Nummer 80, der erstmalig im Jahr 1975 an den Kiosken unter dem Serientitel „Gespenster-Krimi“ zu kaufen war. Und noch etwas für die Statistik: Dies ist die erste Folge mit Achim Schülke, der für den verstorbenen Karlheinz Tafel die Rolle des Sir James Powell übernimmt. Das tut er auch so gut, wie er den Onkel Titus bei den „Drei Fragezeichen“ spricht, nur dass er hier nicht leicht tüddelig wirkt, sondern einen überzeugenden Vorgesetzten abgibt.

Diesmal scheint John Sinclair es nicht mit einem Gegner zu tun zu haben, sondern mit einem ganzen Rudel. Dämonische Mönche, die klingen, als würden sie durch ein zugestopftes Megafon sprechen … das ist aber nur der Effekt, den die Sounddesigner den Kali-Jüngern mit zugezogener Kutte zugedacht haben.

Die am Anfang der Folge von der Sekte getötete Mary Nikuta erfährt später doch noch mal ein Comeback, was der Sprecherin Simone Brahmann noch ein paar weitere Sätze gibt, in denen sie nun als Untote John Sinclair töten soll. Rudel + 1 gegen den Geisterjäger also.

Und einfach hat er es gegen die Mönche und die Attentäter so gar nicht, denn nicht mal Silberkugeln können sie aufhalten. Allerdings gibts da so eine Kugel, die magische Kräfte hat und sehr mächtig zu sein scheint. Bei seinen Ermittlungen unterstützt wird Sinclair von seinem Reporterfreund Bill, der auch einiges einstecken muss diesmal.

Und dann ist da noch der geheimnisvolle Mandra Korab … ja, der Geheimnisvolle, denn Mandra ist offenbar ein männlicher Vorname, ich hätte es auch nicht erwartet. Erwartet hätte ich aber eine Art von indischem Akzent beim Sprecher des Charakters. Nicht, weil ich das lustig finde, sondern weil extra darauf hingewiesen wird, dass Korab indischer Herkunft sei und nur gut Englisch sprechen würde. Dirk Hardegen klang mir da ein wenig sehr westeuropäisch. Mandra Korab hat in dieser Story seinen ersten Auftritt im Sinclair-Universum und wird John in Zukunft mit seinen Dolchen noch häufiger zur Seite stehen … müssen, denn eigentlich ist es er, der diesen Fall zu Ende bringt und nicht der Geisterjäger. Der schaut zu diesem Zeitpunkt nur recht benebelt zu.

Ganz anders klang wie immer Alexandra Lange, die als Sprecherin diesmal mehr zu tun hat als sonst. Gekonnt, aber leider im komplett falschen Genre, haucht sie mit ihrer dunklen, rauchigen Stimme in bester Piraten-Liebesabenteuer-Manier lasziv ihren Text ins Mikro. Mittlerweile habe ich mich aber an sie als Erzählerin, ihre Stimme und vor allem ihre Art, wie sie sie einsetzt gewöhnt und grinse nur noch, wenn sie ihre Auftritte hat.

Dass Andreas Schmidt als Jack Nikuta am Anfang ziemlich unglaubwürdig rüberkommt, das liegt nicht am fehlenden Sprachtalent. Der von ihm vertonte Charakter hat ein dunkles Geheimnis und erscheint deshalb recht teilnahmslos, als ihm vom Ableben seiner Schwester erzählt wird.

Ob auch John Sinclairs Mutter das Zeitliche gesegnet hat, das erfahren wir vielleicht in der nächsten CLASSICS-Ausgabe, denn am Ende dieser Folge gibts einen fiesen Cliffhanger, der Böses erahnen lässt.

|Die Sprecher und ihre Rollen:|

John Sinclair – Dietmar Wunder
Erzählerin – Alexandra Lange
Bill Conolly – Detlef Bierstedt
Sir James Powell – Achim Schülke
Mandra Korab – Dirk Hardegen
Mary Nikuta – Simone Brahmann
Jack Nikuta – Andreas Schmidt
Gordon Walsh – Konstantin Graudius
Mary Sinclair – Luise Lunow
Dämonische Mönche – Frank Jordan, Jens Wendland
Sergeant – Jan-Gregor Kremp
Taxifahrer – Peter Franke
Ansage – Jürgen Holdorf

sowie: Reinaldo Almeida, Julia Fölster, Marco Göllner, Gloran Krüger-Shantin, Christine Pappert, Gordon Pedesach und Alexander Rieß

|Technik-Credits:|

Hörspielskript und Regie: Dennis Ehrhardt
Sounddesign, Schnitt und Mischung: ear2brain productions
Musik: Andreas Meyer
Gitarren im John-Sinclair-Theme: Jan Frederik
Produktion: Marc Sieper (Lübbe Audio)

|Die Ausstattung:|

Die CD steckt in einem Jewel-Case. Das Booklet-Faltblatt, das ein halb verhülltes Gesicht eines Rotäugigen zeigt, ist neu und entspricht nicht dem alten „Gespenster-Krimi“-Cover. Es enthält eine Aufstellung nebst Cover der bereits veröffentlichten CLASSICS-Folgen sowie der kommenden Folgen „Amoklauf der Mumie“ und „Dämonos“. Zusätzlich werden noch die Sprecher und ihre Rollen aufgeführt sowie die Technik-Credits. Außerdem hat der Verlag noch einen kleinen Werbeflyer für den offiziellen John-Sinclair-Shop dazugepackt.

_Mein Fazit:_

Der Inder Mandra Korab betritt hier erstmals die Sinclair-Bühne und ist auch maßgeblich am Teilerfolg im Kampf gegen die Kali-Jünger beteiligt, die es auf den Geisterjäger abgesehen haben. Von „leicht verwirrend“ über „dramatisch“ bis zum finalen (Zwischen-)Show-down steigert sich die Spannung hier immer weiter. Und am Ende gibts noch einen ganz fiesen Cliffhanger, nicht nur für den Hörer, der jetzt wieder auf die nächste Folge warten muss, vor allem für John. Tritt Kali selbst beim nächsten Mal John gegenüber?

1 Audio-CD
Spieldauer: ca. 71 Min.
Tracks: 12
ISBN-13: 978-3-7857-4378-2
www.luebbe.de

Über 40 Rezensionen rund um den beliebten Geisterjäger |John Sinclair| findet ihr in [unserer Datenbank]http://buchwurm.info/book

John Sinclair – Herrin der Dunkelwelt (Folge 76)

Die Handlung:

Das rätselhafte Verschwinden mehrerer Passagierschiffe im Bermuda-Dreieck ruft John Sinclair und Suko auf den Plan. In Zusammenarbeit mit dem FBI verfolgen sie in Florida einen Hinweis, der sie direkt auf die Spur von Dr. Tod und seiner Mordliga führt. Aber ist es wirklich Solo Morasso, der hinter den Ereignissen steckt – oder ein Wesen, dem Sinclair zuletzt 10.000 Jahre in der Vergangenheit, kurz vor dem Untergang von Atlantis, begegnete …? (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

John Sinclair – Herrin der Dunkelwelt (Folge 76) weiterlesen

John Sinclair – Alptraum in Atlantis (Folge 75)

_Die Handlung:_

Als John Sinclair das halb verfallene Haus inmitten von London betritt, erwartet ihn eine Überraschung, die jede Vorstellungskraft sprengt: Er stürzt in eine Welt, die 10.000 Jahre vor unserer Zeitrechnung existierte. Inmitten des sagenumwobenen Atlantis trifft der Geisterjäger auf seinen einst mächtigsten Gegner. Der Schwarze Tod bereitet den Untergang von Atlantis vor und er ist stärker als jemals zuvor … (Verlagsinfo)

_Mein Eindruck:_

Diesmal setzt der Verlag das Taschenbuch mit der Nummer 5 um, das erstmalig im Jahr 1981 am Kiosk und im Buchhandel zu bekommen war. Da die Abenteuer von John Sinclair auch und gerade im Taschenbuchformat nicht zwangsläufig in der nummerischen Reihenfolge genossen werden müssen, macht es nichts aus, dass das letzte Abenteuer die Hörspielfassung von Taschenbuch Nummer 11 gewesen ist.

Für John ist diese Folge der „Alptraum in Atlantis“, für den Hörer ist es Kopfkino der Extraklasse. Nicht nur toben sich die Effektbastler so richtig aus und schöpfen aus dem Vollen, auch die Story kann diesmal mit dem Hintergrund und der Musik mithalten.

Zeitreisen, Feuer speiende Drachen, der Schwarze Tod, Vogelmenschen … Atlantis? Das ist ja schon fast zu viel des Guten. Eine gute Stunde voller Action ohne Atempause für John oder den Hörer werden hier mit alten beliebten und unbeliebten Bekannten garniert. So trifft John in der Vergangenheit auf Kara, der er beistehen will.

Atlantis allerdings wird hier gar nicht so beschrieben, wie ich es mir vorgestellt habe … ich dachte da eher immer an Hochtechnologie, die in der Blüte untergeht. In Jason Darks Atlantis-Version hingegen wird noch mit Armbrüsten geschossen! Und anschließend präsentiert er auch seine Idee davon, wie es mit dem Kontinent zu Ende geht … und durch wen. Der Schwarze Tod spielt da eine gewichtige Rolle. Dessen Geburtsstätte „besucht“ John Sinclair gegen Ende übrigens auch noch. Und all das in rasantem Tempo, immer auf der Suche nach dem Spiegel, den John für Myxin besorgen soll.

Die nicht zum Genre passende Erzählerin stört in dieser Folge nicht so stark wie in den Vorgängerepisoden, bekommt sie doch nur am Anfang ein paar Einleitungssätze vom Skript spendiert und schweigt in der Folge.

|Die Sprecher und ihre Rollen:|

Erzählerin: Alexandra Lange-Baehr
John Sinclair: Frank Glaubrecht
Delios: Claus-Dieter Clausnitzer
Kara: Susanna Bonaséwicz
Alassia: Shandra Schadt
Myxin: Eberhard Prüter
Goran: Raimund Krone
Eiserner Engel: Johannes Steck
Haro: Martin Keßler
Kandor: Erik Schäffler
Ansage: Jürgen Holdorf

sowie: Peter Franke, Tim Kreuer, Ulrich Krohm, Sven Plate, Tim Sander, Jens Wendland, Jörg von Liebenfelß

|Technik-Credits:|

Hörspielskript und Regie: Dennis Ehrhardt
Sounddesign, Schnitt und Mischung: ear2brain productions
Musik: Andreas Meyer
Gitarren im John-Sinclair-Theme: Jan Frederik
Produktion: Marc Sieper (Lübbe Audio)

|Die Ausstattung:|

Die komplett schwarze CD steckt in einem Jewel-Case. Das Booklet-Faltblatt enthält eine Liste der bereits veröffentlichten Folgen der „2000er“-Serie und der „Classic“-Serie. Zusätzlich werden noch die Sprecher und ihre Rollen aufgeführt sowie die Technik-Credits.

Außerdem müssen wir hier leider auch einen extra gekennzeichneten Nachruf lesen: Karlheinz Tafel, der bislang Sir James Powell gesprochen hat, verstarb am 28.04.2012.

|Die Sonderausgaben|

Da „75“ eine schöne Jubiläumszahl ist, bringt der Verlag dieses Hörspiel nicht nur auf CD und als Download heraus. Für runde 20 Euro kann der Fan eine Doppel-Schallplatte der Folge erstehen und für etwa 36 Euro gibts die auch als auf 666 Stück limitierte Picture-Vinyl-Ausgabe mit vier verschiedenen Bild-Motiven.

Die Picture-Vinyl-Scheiben wurden von Jason Dark handisgniert … und da das ein wenig dauerte, erschien diese Variante von „Alptraum in Atlantis“ auch erst etwas später.

|Der verschwundene Track|

Gar nicht gut kam bei den Fans und grad den Sammlern unter ihnen an, dass auf ihren Silberscheiben ein Track „fehlt“. Aufgrund eines Special Deals zwischen den Machern des Hörspiels und Apples iTunes, hat die Download-Version des „Albtraums“ einen zusätzlichen Track zu bieten. Laut offizieller Seite soll dieser aber für die Handlung nicht wichtig sein und nur atlantische Vorgeschichte bieten.

_Mein Fazit:_

Ein fulminant inszeniertes und temporeiches Abenteuer für den Geisterjäger, das kaum Zeit zum Luftholen lässt. Exzellente Effekte und dramatische Musik unterstützen die spannende Handlung, die diesmal weniger Horror, aber mehr Action bietet und John und den Hörer mal eben 10.000 Jahre in die Vergangenheit schleudert.

|Audio-CD
Spieldauer: 53 Min. (+ 7,5 Min. iTunes-Download-Version)
Tracks: 10 (+ 1 iTunes-Download-Version)
ISBN: 978-3-7857-4595-3|
[www.luebbe-audio.de]http://www.luebbe-audio.de

Eine Hörprobe bietet der Verlag unter [dieser Adresse]http://www.luebbe.de/Hoerbuecher/Spannung/Details/Id/978-3-7857-4595-3# auch an.

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John Sinclair Classics – Der Blutgraf (Folge 11)

_Die Handlung:_

Die alte Tür knarrte scheußlich, als sie langsam aufgezogen wurde. Doch die junge Frau in dem breiten Holzbett hörte nichts von diesem Geräusch. Sie schlief ruhig weiter. Tiefe, regelmäßige Atemzüge hoben und senkten ihre Brust. Durch die spaltbreit geöffnete Tür schlich eine dunkelgekleidete Gestalt in das Zimmer, ging auf das schlafende Mädchen zu und öffnete langsam den Mund: Mit einem hässlichen Grinsen kamen zwei nadelspitze Vampirzähne zum Vorschein … (Verlagsinfo)

_Mein Eindruck:_

Dieses CLASSICS-Gruselabenteuer ist die Hörspielumsetzung des Heftromans mit der Nummer 77, der erstmalig im Jahr 1975 an den Kiosken unter dem Serientitel „Gespenster-Krimi“ zu kaufen war. Somit haben sich die Macher entschieden, zwei Gespenster-Krimis ausgelassen.

Auch ein Geisterjäger braucht mal Urlaub … denkt sich John Sinclair, während er auf einem Passagierdampfer die Seele baumeln lässt … lassen möchte. Aufgrund der Einleitung und des Titels kann der gruselhungrige Hörfreund aber davon ausgehen, dass daraus nichts werden wird, wenn der Sarg eines Vampirs mit an Bord ist.

Und obwohl der uralte Vampir und seine Gefährten ihr Unwesen auf dem Touristenschiff treiben, so recht mag dabei kein echter Grusel aufkommen. Und trotzdem die Effekte Sinclair-typisch hollywood-kopfkino-reif sind, so helfen sie auch nicht dabei, diesen Umstand zu ändern.

Vampirgeschichten gibt es unzählige und da diese wirklich sehr gradlinig erzählt wird und so gar keine Überraschungen für den Hörer bietet, ist sie auch nicht wirklich fesselnd oder besonders. Dass John Sinclair selbst auch erst ab der Mitte des Hörspiels zum Einsatz kommt, macht dabei dann auch nicht wirklich etwas aus. Ein Vampir kommt, albert rum und stirbt … irgendwie verkommt diese Folge zu einem Logbucheintrag in einem Tagebuch zu einem unspektakulären Nachmittag.

Hoffentlich verpulvern die Schöpfer der Serie ihre Effektkunst bei der nächsten CLASSICS-Produktion nicht wieder so und suchen sich eine Story aus, die den Hörer wirklich bindet.

|Das Hörerlebnis|

Klaus-Dieter Klebsch als Graf Tomaso zu casten, halte ich für die falsche Entscheidung, ist er vielen Hörspiel-Fans doch unter anderem als schräg-irrer Professor Doom in der albern-witzigen Gruselparodieserie JACK SLAUGHTER bekannt. Klebsch ist zwar ein wirklich guter Sprecher, aber aufgrund dieser und anderer angestammter Rollen im ähnlichen Genre konnte ich ihm den Grafen hier nicht abnehmen und musste ständig grinsen, wenn er auftrat und das tut er, genauso verschroben wie in der Parodie und wenig angsteinflößend. Das war sicher nicht im Sinne des Produktionsteams.

Alexandra Lange-Baehr spricht wie gewohnt gedrungen, bemüht tief, zu langsam und schafft es (leider auch wie gewohnt) nicht wirklich eine Genre-typische Sprecherin zu geben. Perfekt für Erotikhörspiele oder -hörbücher, Grusel kommt bei ihr keiner auf, weil sich ihre Sprecherleistung zu sehr von der der anderen Sprecher unterscheidet, die im Gegensatz zu ihr, wirklich lebendig und authentisch in die Rollen ihrer Charaktere schlüpfen. Vampir-Grusel-Kopfkino entsteht nur, wenn es Dialoge zu hören gibt, die Sprecherin bremst den Spaß bei jedem ihrer Auftritte und verleitet dazu, beim Hören sanft einzuschlummern.

Jörg von Liebenfelß als Kapitän klingt auch nicht glaubwürdig, wenn er von einem Blutbad spricht, das einer seiner vom Vampir gebissenen Matrosen anrichtet. Als wärs ihm egal und überhaupt nicht schrecklich. Seine Leistung passt hier eher zu den FÜNF FREUNDEN.

Die Effekte hingegen sind wie gewohnt vom Feinsten, leider können sie die eher langweilige Story auch nicht aufwerten.

|Die Sprecher und ihre Rollen:|

John Sinclair: Dietmar Wunder
Erzählerin: Alexandra Lange-Baehr
Susan Miller: Julia Fölster
Bill Conolly: Detlef Bierstedt
Sheila Conolly: Daniela Hoffmann
Graf Tomaso: Klaus-Dieter Klebsch
Dr. Fulmer: Peter Franke
Seymour Destry: Konstantin Graudus
Kapitän: Jörg von Liebenfelß
Matrose Zach: Raimund Krone
Vampir: Daniel Montoya
Ansage: Jürgen Holdorf

sowie: Klaus Dittmann, Frank Jordan, Marco Göllner, Jan-Gregor Kremp, Tim Kreuer, Wolfram Mucha, Christine Pappert, Alexander Rieß, Andreas Schmidt, Achim Schülke, Peter Weis, Jens Wendland

|Technik-Credits:|

Hörspielskript: Michael Koglin
Regie: Dennis Ehrhardt
Sounddesign, Schnitt und Mischung: ear2brain productions
Musik: Andreas Meyer
Gitarren im John-Sinclair-Theme: Jan Frederik
Produktion: Marc Sieper (Lübbe Audio)

|Die Ausstattung:|

Die CD steckt in einem Jewel-Case. Das Booklet-Faltblatt, das den irre grinsenden Blutgrafen zeigt, enthält eine Aufstellung nebst Cover der bereits veröffentlichten CLASSICS-Folgen sowie der kommenden drei Folgen. Zusätzlich werden noch die Sprecher und ihre Rollen aufgeführt sowie die Technik-Credits.

_Mein Fazit:_

Eine Vampir-Geschichte wie unzählige andere zuvor wird gradlinig erzählt und unterhält leider nur mäßig. Keine überraschenden Wendungen, kein echter Spannungsfaden, alles verläuft so, wie es sich der Hörer die ganze Zeit über denkt. Tolle Effekte für eine müde Blutsaugerei, die manchmal sogar ein wenig albern wirkt.

|1 Audio-CD
Spieldauer: 64 Min.
Tracks: 10
ISBN-13: 978-3-7857-4377-5|
[www.luebbe-audio.de]http://www.luebbe-audio.de

Eine Hörprobe bietet der Verlag unter [dieser Adresse]http://www.luebbe.de/Hoerbuecher/Spannung/Details/Id/978-3-7857-4377-5# auch an.

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Andreas Eschbach – Quest (Lesung)

Zwischen der Verpflichtung für ihren Pantap und der Sorge vor der großen Invasion des Sternenkaisers begibt sich der Fernerkunder Megatao auf die Suche nach der letzten Hoffnung. Kommandant Eftalan Quest und seine Mannschaft versuchen, was noch keinem Menschen glückte: Den Planeten des Ursprungs zu finden, die eine legendäre Welt, auf der alles Leben begann – doch um was zu tun …?

Andreas Eschbach wurde geboren, erlebte eine Kindheit, studierte Luft- und Raumfahrttechnik und arbeitete als Softwareentwickler, ehe es ihn nach Frankreich zog. Dort lebt und arbeitet er mit seiner Familie an der Bretagne im Urlaub.

Die ferne Zukunft: Die Menschheit hat sich über Galaxien ausgebreitet und dabei in die unterschiedlichsten Gruppierungen aufgespalten, so dass die einzelnen Völker voneinander nichts mehr wissen. In der Galaxis Gheera existiert das monarchische Reich des Pantap, und dieses Reich, obwohl gigantisch in seinen Dimensionen, wird von den Heerscharen des Sternenkaisers angegriffen. Noch kennt niemand die Streitkräfte des Gegners, doch es gehen Gerüchte über unglaubliche Massen an Kriegsschiffen, die über weit überlegene Technik gebieten. Da scheint es nicht abwegig, wenn der Pantap einen seiner mächtigen Fernerkunder, die Megatao unter dem Kommando des Kriegshelden Eftalan Quest, auf eine geheime Mission schickt, deren Ziel nur dem Kommandanten höchst selbst bekannt ist.

Quests Mannschaft arbeitet effizient und höchst erfolgreich an den einzelnen Abschnitten auf ihrem Weg, zum Beispiel entwenden sie der gigantischen Bibliothek von Paschkan, die von Außerirdischentechnik geschützt wird, die Heiligtümer, die gehütetsten Informationen, die von Außerirdischen berichten. So findet man schließlich das Volk der Yorsen, der ältesten und mächtigsten Wesen der Galaxis, und erhält dort den nächsten Hinweis auf dieser intergalaktischen Schnitzeljagd. Doch was wäre das alles wert ohne den Unsterblichen Smeeth, den man mit seinem beschädigten Raumschiff aus dem All fischt? Und was hofft Quest auf dem legendären Planeten des Ursprungs zu finden?

„Quest“ ist ein Roman aus den Anfängen des eschbachschen Schaffens. Das „Jesusvideo“ war schon geschrieben, und Eschbach erreichte Publikum außerhalb der Science-Fiction-Szene. Mit „Quest“, das er selbst als Geschenk an seine Fans beschreibt, machte er den letzten Schritt zurück in die offensichtlichen marketingtechnischen Niederungen des Prädikats „SF“, das im Folgenden von seinen Büchern für Erwachsene verschwindet. Quest, einstmals erschienen in wunderschöner großformatiger Paperbackausgabe mit Innenillustrationen auf buntem Hochglanzpapier, präsentiert auf den ersten Blick seine Zugehörigkeit zum „Raumschiffe, Aliens und T..ten“-Genre, wobei Letztere in allen anderen Bereichen der Literatur mindestens genau so präsent sind wie in der SF und Eschbach einen sich stets weiterentwickelnden Stil hat, sie in Szene zu setzen.

Ab diesem Zeitpunkt erscheint Eschbachs Science-Fiction also entweder getarnt als Thriller, oder in Form von Jugendromanen wie dem Marsprojekt oder zuletzt der „*Out-Trilogie“. „Quest“ spricht aber erfreulich direkt schon durch sein Titelbild den echten Fan an, was nicht bedeutet, es sei für andere Leser verschlossen – ein Vorurteil, unter dem die SF Zeit ihres Daseins leidet. Raumschiffe, fremde Galaxien, Sternenkaiser … na und? „Quest“ bietet mehr als ein Beziehungsdrama, in dem die Standesunterschiede und gesellschaftlichen Zwänge eine Rolle spielen; es gibt Ausblicke in die charakterlichen Untiefen des Menschen, egoistisches Handeln bis zur Selbsterkenntnis, Gott als Sinnbild negativer Motivation und schlicht wunderbare Unterhaltung an einer spannenden, gut erzählten Geschichte. Es macht seinem Titel Ehre, denn man kann die Geschichte ebenso auf diesen Aspekt reduzieren: Die Queste, die Suche nach dem Planet des Ursprungs, nach dem Mythos der Menschheit.

Quest als Protagonist ist ein mehrschichtiges Subjekt; er tritt zwar selten in Erscheinung und macht eher den Eindruck des überlegenen, hochintelligenten Kommandanten – über seine Beziehung zur ersten Heilerin erfährt man aber mehr von ihm, als der Schein vortäuscht. Im Grunde ist er ein zerstörtes Leben, zerfressen von Verantwortung und Heldenstatus, ein Mensch, der seine großen Verluste nie verwunden hat. Und doch scheinen diese Verluste ihn vor allem in seinem egozentrischen Weltbild zu bestärken, zeigt er doch nie Trauer oder menschlichen Verlust, sondern in erster Linie Verzweiflung über seine Unfähigkeit, über die Last, die das Schicksal ihm auferlegt hat, über Gottes Gleichgültigkeit. Er ist verbittert ob der Ausweglosigkeit seiner tödlichen Erkrankung, ohne die Möglichkeit, einen Verantwortlichen für die Geschehnisse zu finden als sich selbst.

Andere Charaktere haben ihre weltlicheren Probleme, so wie der erste Verweser (Quests Stellvertreter), der als Einziger in der Kommandohierarchie über Fähigkeiten verfügt und doch niemals ein Kommando wird führen können in der durch gesellschaftliche Strukturen geregelten Konzeption der monarchistischen Flotte des Pantap. Oder der junge Novize Bailan, der sich dem Abenteuer seines zölibatären Lebens gegenüber sieht, als er die Niedere kennenlernt, einer jungen Frau der untersten Kaste, die rechtlos und wertlos wie Leibeigene behandelt werden – auch ein Aspekt, den Eschbach schließlich für eine dramatische Wendung nutzt. Und nicht zuletzt der Unsterbliche, Smeeth, der von Narben übersäte Mann aus der Vergangenheit, der so unendlich viel mehr weiß und kann, als die menschliche Vorstellungskraft für möglich hält, und der sich doch an seine tierische Abstammung klammert, um das Alleinsein über die Jahrtausende zu ertragen. Er ist der Mensch, dessen Abgeklärtheit schließlich den einzigen Ausweg für Quest, den gescheiterten Kommandanten und Fahnenflüchtigen, aufzeigt. Und er ist der Mann, dessen bloße Existenz für die unaufhaltbare Invasion des Sternenkaisers verantwortlich ist durch die Mythen, die sich um ihn und seine Geschwister ranken, die Mythen der Unsterblichkeit, die die Sternenkaiser seit Menschengedenken verfolgen und zu erreichen trachten. Wenn man die Zustände in der Galaxis Gheera auf diesen Punkt reduzierte, würde man sogar Quests Zustand auf Smeeths Existenz zurückführen können. Ein unmenschlicher Gedanke.

Übrigens hängt im Speiseraum der Megatao ein kleiner Haarteppich, eine Kostbarkeit, die den Flechtenden Jahre seines Lebens kostet – was für die Zukunft der Galaxis noch eine ausschlaggebende Rolle spielen soll, wie Eschbach uns in seinem Romanerstling „Die Haarteppichknüpfer“ bereits miterleben ließ.

Sascha Rotermund als Sprecher ist für die neue Vertonung der Eschbach-Klassiker eine feste Größe. An seiner Stimme und Betonung lässt sich nichts aussetzen, es ist durchweg ein angenehmes Hörerlebnis, dem auch die nötige übergreifende Spannung nicht fehlt. Einzig die Namen haben eine eindeutige Anglisierung erhalten, was aufgrund ihrer Schreibweise durchaus im Rahmen des Vorstellbaren liegt, andererseits lässt sich jeder Name – vor allem auch in Anbetracht der zeitlichen Distanz zur Existenz des heutigen Englisch – auch unbedenklich deutsch aussprechen. Die Kürzungen, die aus redaktionellen Gründen anfallen mussten, fallen bei diesem Roman wieder erstaunlich unauffällig aus, und obzwar die vollständige Lektüre natürlich noch eine ganz andere Aussagekraft hat, bietet diese Lesung eine hoch zufrieden stellende und unterhaltende Leistung.

„Quest“ ist mithin einer der besten Romane Eschbachs.

6 Audio-CDs mit 442 Minuten Spieldauer
ISBN: 978-3-7857-4663-9

www.luebbe.de

Der Autor vergibt: (5/5) Ihr vergebt: SchrecklichNa jaGeht soGutSuper (No Ratings Yet)

John Sinclair – Lupinas Sohn (Teil 2 von 2, Folge 74)

Die Handlung:

Ganz London erzittert vor Werwolfangriffen unter der Führung von Luparo. Geisterjäger John Sinclair und sein Kollege Suko machen die Brutstätte des Bösen in der Vorstadt Stanmore aus. Auf einem abgelegenen Gehöft nahe dem Tykes Water Lake stellen sie schließlich Luparos Mutter: Lupina, die Königin der Wölfe. Doch anstelle des erwarteten Showdowns geschieht etwas völlig Überraschendes … (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

Endlich geht es weiter mit dem zweiten Teil der Hörspielumsetzung des „Sinclair“-Taschenbuchs mit der Nummer 11, das erstmalig im Februar 1982 erschienen ist. Das Cover dieser „John Sinclair“-Folge ziert der Titel von Heftroman Nr. 219 (und nicht Nr. 215, wie es im Booklet steht! Heft 215 war „Das Ölmonster“ und dieses Abenteuer haben schon als Folge 72 erleben dürfen!), der dieser Folge auch den Namen spendet. Der allerdings ist interessanterweise erst im September 1982 veröffentlicht worden. Ob die Hörspielmacher nur den Titel und das Cover übernommen haben oder auch den Inhalt, das soll der Gruselhörspielfreund in der kommenden Stunde herausfinden. Um es vorwegzunehmen: Das Hörspiel lehnt sich sehr leicht an die Romanvorlage an.

Bevor es aber mit der Konfrontation zwischen John und Lupina weitergeht, erleben wir noch „Glendas Abenteuer“ und „Sukos Abenteuer“, gefolgt von „Die Abenteuer von Glenda und Suko“.

Und damit es anschließend mit hollywoodreifen Effekten mitten im Werwolfrudel von Lupina und ihrem Sohn weitergehen kann, musste es den vorherigen Hörspiel-Teil geben. Ohne lange Erklärungen kann es jetzt schon relativ früh in der Folge zu einem actionlastigen Kampf kommen, in dem dem nicht nur der Hörer erstaunt feststellen muss, dass Silberkugeln nichts nützen gegen Luparo. Zum Glück ist das Silber nicht das einzige Hilfsmittel von John und Suko und die beiden finden doch noch eine Lösung, um erfolgreich angreifen zu können.

Aber irgendwie endet jeder Kampf in einem Patt … der gegen Lupina und Luparo und der anschließende gegen Lady X, die auch immer noch auf der Jagd nach der Werwölfin ist.

Dennoch kommt in diesem zweiten Teil der Doppelfolge sofort Spannung auf, die auch bis zum Ende gehalten werden kann. Die Effekte tun ihr Übriges und sorgen für ein blutbuntes Kopfkinoerlebnis. Da die Story auf zwei Hörspiele aufgeteilt wurde, kommt es in dieser Folge zu mehreren Kämpfen und nicht erst am Ende … auch wenn John der Hauptkampf zum Schluss erwartet. Immerhin taucht noch ein altbekannter, mächtiger Wolf auf: Fenris.

Wie das familiäre Wiedersehen zwischen den mächtigen Geschöpfen ausgeht, was Lady X‘ Angriff auf Lupina bringt und wie John, Suko und Glenda aus der ganzen Sache herauskommen, das fesselt den Hörer 47 spannende Minuten.

Die Sprecher und ihre Rollen:

John Sinclair: Frank Glaubrecht
Suko: Martin May
Erzählerin: Alexandra Lange
Lady X: Katrin Fröhlich
Sir James Powell: Karlheinz Tafel
Lupina: Claudia Urbschat-Mingues
Mr. Trent: Thomas Petruo
Luparo: Rasmus Borowski
Constable Julia Evans: Simona Pahl
Joe Parker: Eckart Dux
Mary Parker: Gerlinge Dillge

sowie Marius Clarén, Jürgen Holdorf, Christine Pappert und Andreas Schmidt

Technik-Credits:

Hörspielskript und Regie: Dennis Ehrhardt
Sounddesign, Schnitt und Mischung: ear2brain productions
Musik: Andreas Meyer
Gitarren im John-Sinclair-Theme: Jan Frederik
Produktion: Marc Sieper (Lübbe Audio)

Die Ausstattung:

Die komplett schwarze CD steckt in einem Jewel-Case. Das Booklet-Faltblatt enthält eine Liste der bereits veröffentlichten Folgen der „2000er“-Serie und der „Classic“-Serie. Zusätzlich werden noch die Sprecher und ihre Rollen aufgeführt sowie die Technik-Credits.

Mein Fazit:

Die vorbereitenden Klarstellungen wurden als Basis schon in der letzten Folge gelegt, daher kanns hier direkt zur Sache gehen. Und irgendwie haben die Macher dieser Doppelfolge alle Effekte und die ganze Spannung, die ich in der letzten Folge vermisst habe, in diesen Teil gelegt. Hollywoodtaugliche Kopfkinoeffekte, ein fesselnder Spannungsbogen, jede Menge Konfrontationen mit unerwartetem Ende … und in der Mitte stecken John mit seinem Freund Suko und seiner Assistentin Glenda. Auch der Hörer wird mit hineingezogen, aber das lässt er gern geschehen, denn dieser zweite Teil rettet die Doppelfolge absolut und sorgt für packend, werwölfisch gute Unterhaltung.

Audio-CD
Spieldauer: 47 Min.
Tracks: 10
ISBN: 978-3-7857-4594-6
www.luebbe-audio.de

John Sinclair – Die Werwolf-Elite (Teil 1 von 2, Folge 73)

_Die Handlung:_

Eine Vollmondnacht in Stanmore nahe London. Die kleine Debbie kann nicht schlafen und schleicht sich ins Wohnzimmer. Durch die Scheibe sieht sie etwas Seltsames, Schwarzes auf der Terrasse liegen. Als Debbie hinaustritt, wird sie von dem grauenhaften, knurrenden Ding angefallen. Ein Werwolf! Und er ist nur der Erste. Denn die Königin der Wölfe schickt sich an, ihre gesamt Armee in die alles entscheidende Schlacht zu schicken … (Verlagsinfo)

_Mein Eindruck:_

Diesmal hat sich die neue Sinclair-Vertonungs-Gang an die Hörspielumsetzung des Taschenbuchs mit der Nummer 11 gemacht, das erstmalig im Februar 1982 erschienen ist, ganz knapp also 20 Jahre auf dem Werwolf-Buckel hat. Mit von der Partie ist Lupina, die Königin der Wölfe, die wir schon mal im Sinclair-Universum begrüßen durften. Und da John mit dieser Dame im Taschenbuchformat ein wenig mehr erlebt als im simplen Heftroman, hat der Verlag aus der Story eine Doppelfolge gemacht, deren zweiter Teil „Lupinas Sohn“ im Mai dieses Jahres erscheint. Der geneigte Grusel-Fan darf hier also mit einem Cliffhanger rechnen … den er auch bekommt. Mit dem ursprünglichen Stoff des Taschenbuchs hat die Hörspielumsetzung allerdings nur den Titel, Lupina selbst, ihre Werwölfe und die Mordliga gemein, alles andere ist eine komplett eigene Story geworden. Aber, das muss ja nichts Schlechtes sein.

Stellt zu Anfang ein genervter Sinclair noch mal fest, dass seine Jane nun zur anderen Seite zwangsübergelaufen ist und noch niemand etwas dagegen unternehmen konnte und vergrault damit seine Sekretärin, wirds für den Hörer dieses ersten Werwolf-Teils leicht unübersichtlich. Dass Sinclair jeder an den Kragen will, das ist für uns ja nichts Neues, aber es scheint im Moment keinen akuten Grund zu geben, warum dem so ist. Lupina stellt ihm nach und auch die Mordliga will ihn tot sehen, schon klar, aber irgendwie dauert es eine gefühlte Ewigkeit, nämlich genau bis zum Ende dieser Folge, bis einer von ihnen John auch mal gegenübertritt, das sind wir aber fesselnder und spannend komprimierter gewohnt.

Nachdem wir am Anfang der Folge eine leider nicht sehr überzeugende Darbietung einer vom Werwolf Getöteten bekommen, würden wir ihre Tochter Debbie am liebsten knuddeln. Wer die Sprecherinnen der beiden Rollen sind, lässt sich vom Klappentext her leider nicht zuordnen. Aber auch der gespielte Schrecken des Kindes hält sich im Vergleich zu den wirklich hollywoodreifen Splattereffekten dieser Folge, die gerade ihre Mutter töten, in eher unglaubwürdigen Grenzen.

Beschrieben wird das alles von der gewohnt lasziven und rauchig erotischen Stimme der Sprecherin, die in dieser Folge nur angenehm wenige Auftritte hat, da die meisten Szenen selbsterklärend sind und durch die überragenden Effekte plastisch auf die Kopfkinoleinwand des Hörers gebracht werden. Und so wird hier im Grund eine Stunde lang „nur“ ermittelt. Die böse Seite geht dabei in Brutalo-Baller-Manier vor, um an ihre Informationen zu gelangen und John und Suko ermitteln auf die klassische Art. Ach ja, Lupina gibts ja auch noch … die scheint den leichtesten Job zu haben, lässt sie Sinclair doch einfach zu sich kommen. Und dafür wird sie dann auch mit den geringsten Seiten im Skript bedacht, auch wenn ihre „Werwolf-Elite“ den Titel stellt. Tja, und dann ist dieser erste Teil auch schon zu Ende und der Hörer fragt sich, warum diese Folge nicht als Doppel-CD erschienen ist oder wenigstens als zeitgleiche Veröffentlichung von beiden Folgen, wenn man schon einen Mehrteiler aus dem Stoff gemacht hat. Denn so als reine Ermittlungsfolge, die einzeln gehört nicht viel Spaß macht und Sinn ergibt und ganz offensichtlich nur zur Vorbereitung dessen dient, was da wohl im nächsten Teil John und dem Hörer passieren wird, kann sie nicht wirklich allein dastehen.

Eines ist auf jeden Fall gewiss … die nächste Folge wird nicht langweilig beginnen.

|Die Sprecher und ihre Rollen:|

John Sinclair: Frank Glaubrecht
Suko: Martin May
Erzählerin: Alexandra Lange
Erzähler (Intro): Ronald Nitschke
Ansage: Jürgen Holdorf
Lady X: Katrin Fröhlich
Sergeant Gary Burke: Christian Gaul
Mr. Trent: Thomas Petruo
Dr. Tod: Tilo Schmitz
Lupina: Claudia Urbschat-Mingues
Luparo: Rasmus Borowski
Logan Costello: Bernd Vollbrecht
Constable Brian Jones: Peter Weis
Glenda Perkins: Ilya Welter

sowie: Maresi Bischoff-Hanft, Simona Pahl, Eckart Dux, Gerlinde Dillge, Lilli Martha König, Anna Julia Kapfelsperger, Jörg von Liebenfelß, Susanne Meikl, Marco Göllner

|Technik-Credits:|

Hörspielskript und Regie: Dennis Ehrhardt
Sounddesign, Schnitt und Mischung: ear2brain productions
Musik: Andreas Meyer
Gitarren im John-Sinclair-Theme: Jan Frederik
Produktion: Marc Sieper (Lübbe Audio)

|Die Ausstattung:|

Die komplett schwarze CD steckt in einem Jewel-Case. Das Booklet-Faltblatt enthält eine Liste der bereits veröffentlichten Folgen der „2000er“-Serie und der „Classic“-Serie. Zusätzlich werden noch die Sprecher und ihre Rollen aufgeführt sowie die Technik-Credits.

_Mein Fazit:_

Nichts Halbes und nichts Ganzes. John ermittelt und auch die Gegenseite ermittelt und am Ende treffen sich die beiden Seiten. Mehr oder weniger ist es das, was hier passiert. Garniert und gewohnt soundtechnisch genial aufbereitet auf jeden Fall, aber spannungstechnisch unbefriedigend, weil irgendwie das gewisse Etwas fehlt und wir auf das noch einen weiteren Monat warten müssen. Dann kommt nämlich der zweite Teil dieser Doppelfolge raus. Einzeln gehört macht diese Folge auf jeden Fall weniger Spaß, als man das vom Sinclair-Team her gewohnt ist.

|Audio-CD
Spieldauer: 56 Min.
Tracks: 10
ISBN: 978-3-7857-4552-6|
[www.luebbe-audio.de]http://www.luebbe-audio.de

Über 40 Rezensionen rund um den beliebten Geisterjäger |John Sinclair| findet ihr in [unserer Datenbank]http://buchwurm.info/book

Rick Riordan – Die letzte Göttin (Percy Jackson 5)

Finale: Die letzte Schlacht um den Olymp

Percys Todfeind Kronos, der Titan, holt zum letzten Schlag aus und marschiert auf den Göttersitz Olymp zu, mitten ins Herz von New York City – dabei sind doch die olympischen Götter alle ausgezogen, um gegen das wiedererstandene Monster Typhon zu kämpfen!

Gemeinsam mit den Jägerinnen der Jagdgöttin Artemis/Diana und den zum Leben erweckten Denkmälern der Stadt versuchen die jungen Halbblute, den Sitz der Götter zu verteidigen. Aber zu allem Unglück haben sie auch noch einen Spion in den eigenen Reihen. Gut, dass wenigstens eine Göttin im Olymp zurückgeblieben ist … (erweiterte Verlagsinfo)

Rick Riordan – Die letzte Göttin (Percy Jackson 5) weiterlesen

Andreas Eschbach – Solarstation (Lesung)

Wohl einer der bekanntesten Sätze Eschbachs lautete etwa so: „Ihr wollt mehr Action? Sollt ihr haben!“ Und so ist „Solarstation“ seine Antwort auf die Kritiker seines Romanerstlings „Die Haarteppichknüpfer“ die ihm Langeweile vorwarfen. Die typische Umschreibung des vorliegenden Romans lautet: ‚Stirb langsam‘ im Weltraum – nur intelligenter, tiefgründiger und – actionreicher!

Andreas Eschbach wurde geboren, erlebte eine Kindheit, studierte Luft- und Raumfahrttechnik und arbeitete als Softwareentwickler, ehe es ihn nach Frankreich zog. Dort lebt und arbeitet er mit seiner Familie an der Bretagne im Urlaub.

Die Nippon ist eine Raumstation mit Forschungsaufgaben, ihr Hauptzweck ist die Entwicklung der Solarenergiegewinnung und -übertragung für und auf die Erde. An Bord ist eine ständige, rotierende Besatzung, zumeist Asiaten, da sich die Station von der ursprünglich internationalen Planung zu einem Projekt Japans entwickelte. Der derzeit einzige Nichtasiat ist Leonard Carr, der als Reinigungsfachkraft, Mädchen für alles und Securitybeauftragter angestellt ist.

Die Sicherheit war bisher kein Problem, so dass sich Carr vor allem um die Dinge des täglichen Lebens kümmerte. Bis sich eine als unplanmäßig ausgestiegen erklärte Raumkapsel der Europäer auf Kollisionskurs nähert, ein interner Saboteur die Funkanlage unbrauchbar gemacht hat und ein Mord an Bord geschieht.

Leonard Carr ist der Ich-Erzähler der Geschichte. Er führt sich selbst mit teils tiefgründigen, teils wehmütigen Gedanken über Sex im Weltraum im Allgemeinen und seine Affäre mit der Japanerin an Bord im Besonderen ein, ehe es schnell zur Sache geht. Eschbach beginnt also seine Geschichte mit einem erotischen Abenteuer mit direkter Überleitung zum Sabotageverdacht an Bord, der die ganze Mission gefährdet, so dass der Konsument erstens gleich eingefangen wird und zweitens ersten Kontakt mit dem Spannungspotenzial der Grundidee bekommt, ohne dass Eschbach dabei zu ausschweifenden Erklärungen genötigt wäre, denn der Konflikt durch den Saboteur thematisiert die Problematik auf spannende Weise.

In diesem Abschnitt hat Carr eine eher beobachtende Rolle, in der er uns das Leben und Arbeiten an Bord einer schwerelosen Raumstation näher bringt. Dass er dabei schon erste Puzzleteile zur Lösung des Konflikts einsammelt, wird erst später deutlich, doch insgesamt hat seine Arbeit als Mädchen für alles den Vorteil, dass er sich überall ungehindert und unbeobachtet bewegen kann. So wird er Zeuge einer Unterhaltung, die eines der Crewmitglieder im späteren Mordverdacht belastet. Eschbach inszeniert noch ein paar Zusammentreffen, die später eine Rolle spielen werden. So lernen wir die Crew gleichermaßen kennen wie die Station und die Aufgaben, die hier von Wichtigkeit sind.

Richtig spannend wird es, als die europäische Raketenstufe auf Kollisionskurs mit der Station geht und sich schließlich heraus stellt, dass es ein geplantes Rendevous ist, um die Nippon zu überfallen und zu übernehmen. Hier treffen wir auf eine recht typische Gruppierung von Extremisten, wobei die einzelnen Personen fast alle Klischees bedienen, die durch einschlägige Filme von derlei Situationen geschaffen wurden. Der schieß- und mordwütige Handlanger, der Technikfreak, der Verräter und der überlegene, ausgefuchste Anführer der Bande sind mit von der Partie.

Eschbach schafft hier eine ausweglos scheinende Situation, in der die überlebende Mannschaft der Station Zeit zum Nachdenken bekommt – und auf den wahren Sinn des Überfalls stößt, der wiederum bei Leonard einen unüberwindbaren Grund, ein absolutes MUSS erzeugt. Ein Muss, dem er sich unter allen Umständen und unter jedem Risiko stellen muss, denn die Besatzer bedrohen mittels des hochenergetischen Übertragungsstrahls der Solarstation seinen Sohn … Der suggestive Begriff des „Stirb langsam im Weltraum“ entsteht in diesem letzten Abschnitt der Geschichte, denn Carr begibt sich auf eine Einzelmission, deren Erfolgschancen gleich Null zu sein scheinen und während der er immer wieder in Kämpfe, Verletzungen, blutige Szenen getrieben wird, bis er sich mit dem überaus zähen und übermächtig scheinenden Anführer der Bande hoch über der Erde einen fanatischen, in jeder Hinsicht rücksichtslosen Kampf liefert.

Ist eigentlich der Spinnenroboter „Nummer Vier“, der seit Entstehung der Solarstation unermüdlich an der Erhaltung und Erweiterung der Solarfläche arbeitet, ein Deus ex machina? Mit seiner Hilfe erst gelingt Carr nämlich die Flucht aus ihrem Gefängnis. Doch seine Anwesenheit ebenso wie die des toten Wissenschaftlers an Bord der Raketenstufe wird von Eschbach plausibel in die Geschichte eingeflochten, so dass sich diese Frage nur auftut, wenn man im Zuge einer Kritik auch nach Schwachpunkten sucht. Und trotz der stark gekürzten Ausgabe als Hörbuch sind mir derer keine aufgefallen.

Das Hörbuch ist so geschickt eingekürzt, dass sich eine stringente und logische Handlung ergibt, die vollauf zu befriedigen weiß. Und nervenzerreißende Spannung ist Eschbach hier in höchster Qualität gelungen, so dass man als Fazit sagen kann, er hat den Mund mit seiner Ankündigung bei Weitem nicht zu voll genommen!

Sascha Rotermund ist als Sprecher im ersten Moment eine strittige Wahl, denn seine Modulation ist recht unauffällig, so dass man während der ersten Personenwechsel Probleme hat, die Stimmen zuzuordnen. Im Laufe der Geschichte gelingt es dem Hörer immer besser, zwischen den Personen zu unterscheiden, und schlussendlich bleibt auch hier ein rundum zufriedener Eindruck zurück. Dieses Hörbuch ist umfassend gelungen.

6 Audio CDs
Spieldauer: 450 Min.
Sprecher: Sascha Rotermund
ISBN-13: 978-3785746028
www.luebbe.de
andreaseschbach.de

Der Autor vergibt: (5/5) Ihr vergebt: SchrecklichNa jaGeht soGutSuper (No Ratings Yet)

 

John Sinclair – Das Ölmonster (Folge 72)

_Die Handlung:_

Alarm in der saudi-arabischen Botschaft in London! Menschen verwandeln sich in blutrünstige Bestien und fallen über die Botschaftsangehörigen her. Doch dies ist nur der Anfang, denn aus dem Wüstensand nahe Riad erhebt sich ein Heer von Untoten, um die Menschheit für ihr Vergehen an der Natur zu bestrafen. Können Geisterjäger John Sinclair und sein Kollege Suko die Apokalypse aufhalten? (Verlagsinfo)

_Mein Eindruck:_

Dieses Gruselabenteuer ist die Hörspielumsetzung des Heftromans mit der Nummer 215, der erstmalig im Jahr 1982 an den Kiosken zu kaufen war. Somit haben die Produzenten einen „Heftsprung“ von acht Romanen nach vorn gemacht.

Es geht in dieser Geschichte zwar um einen Dämon, El-Chadd, aber um einen, der einen Öko-Touch hat. Ist doch sein Hauptanliegen, die Erde vor der Ausbeutung durch den Menschen zu schützen. Und dass grad richtig tief und viel gebohrt wird, das passt ihm gar nicht. Und so gibts eigentich auch nicht nur ein Ölmonster, wie der Titel verheißt, sondern El-Chadd schickt eine ganze Menge schleimig, glitschige Gegner los, gegen die sich der Geisterjäger wehren muss. Ölmonster-Zombies sozusagen. Und das wars eigentlich auch schon, was die Handlung anbetrifft.

Wir erleben eine soundtechnisch prima umgesetzte Massenpanik in einem Hotel und lernen, dass Johns Gemme Ölmonster zum Platzen bringen kann, Sukos Dämonenpeitsche und auch Silberkugeln sind diesmal keine besonders hilfreiche Wahl. Der abschließende Show-down im Einkaufszentrum ist dann aber leider weniger dramatisch und packend, als die Musik es im Hintergrund gern vermitteln möchte.

Und dann gibts noch einen vorgeschobenen Drei-???-Abschlusslacher zwischen John und Suko, bei dem der Hörer auch grinsen muss … mehr, als er sich vielleicht vorher im Geisterbahnschauder gegruselt hat.

|Die Sprecher|

Da es hier so einige Arabisch sprechende Rollen zu besetzen gab, hat der Verlag sich entschlossen, dies nicht ausschließlich mit Deutschen zu tun, die einen (doch oftmals) schlechten oder in diesem Fall von Kai-Henrik Möller als Djamal Faruk überhaupt keinen Akzent auflegen. Laut Sprecherliste hat man für die Folge auf Sprecher zurückgegriffen, die ihre Wurzeln zumindest dem Namen nach nicht in Deutschland haben. Das tut der Authentizität der jeweiligen Rolle sehr gut.

Die Erzählerin führt mit gewohnt verrucht-rauchiger Liebes-Roman-Stimme durchs Programm und macht recht früh ihren ersten Aussprachefehler: Der Name „Liam“ (leitet sich von „William“ ab) wird nicht „Leiem“ ausgesprochen, sondern „Li-äm“. Aber, auch John Sinclair höchst persönlich und sein Chef sprechen den Namen falsch aus. Dann wirds wohl eine Regieanweisung gewesen sein.

Ansonsten sorgt das Sprecherensemble für ein lebendiges Glitschmonster-Kopfkino, das von reichlich Effekten und dramatischer Musik unterstützt wird.

|Die Sprecher und ihre Rollen:|

Erzählerin – Alexandra Lange-Behr
Erzähler (Intro) – Ronald Nitschke
John Sinclair – Frank Glaubrecht
Suko – Martin May
Djamal Faruk – Kai-Henrik Möller
Iskandar Chalid – Karim Chamlali
Liam Farell – Frank Jordan
Halim – Imtiaz ul-Haque
Raimond Jones – Erik Schäffler
Sir James Powell – Karlheinz Tafel
Page – Tim Kreuer
Ishaq – Frank Gustavus
Glenda Perkins – Ilya Welter

sowie: Romanus Fuhrmann, Shristian Gaul, Silke Haupt, Jürgen Holdorf, Hussein Saad und Chadi Soueidan

|Technik-Credits:|

Hörspielskript und Regie: Dennis Ehrhardt
Sounddesign, Schnitt und Mischung: ear2brain productions
Musik: Andreas Meyer
Gitarren im John-Sinclair-Theme: Jan Frederik
Produktion: Marc Sieper (Lübbe Audio)

|Die Ausstattung:|

Die komplett schwarze CD steckt in einem Jewel-Case. Das Booklet-Faltblatt enthält eine Liste der bereits veröffentlichten Folgen der „2000er“-Serie und der „Classic“-Serie. Zusätzlich werden noch die Sprecher und ihre Rollen aufgeführt sowie die Technik-Credits.

_Mein Fazit:_

Zwar kämpft der Geisterjäger diesmal mit seiner Gemme gegen einen echten Dämon, der aber lässt sich recht einfach besiegen. Ölmonster statt Zombies, Öko-Grusel statt Horror. Eine durchschnittliche Folge, die dennoch phasenweise durch gutes Sounddesign und dramatische Musik Akzente setzen kann.

|Audio-CD
Spieldauer: 54 Min.
Tracks: 10
ISBN-13: 978-3-7857-4551-9|
[www.luebbe-audio.de]http://www.luebbe-audio.de

John Sinclair Classics – Die Insel der Skelette (Folge 10)

Die Handlung:

Angst und Schrecken gehen um auf der kleinen Insel St. Kilda: Knochenfinger krallen sich in die Reling des Fischerbootes und das Skelett holt sich einen neuen Untertan. Auch in London hinterlassen die Skelette ihre blutige Spur. John Sinclair, Spezialist des Yard in Sachen Geister und Dämonen, zieht in den Kampf gegen die knöchernen Untoten. Doch erst auf der kleinen Insel Coony Island steht er dem Bösen gegenüber … und befindet sich plötzlich in einer fast ausweglosen Situation. (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

Dieses CLASSICS-Gruselabenteuer ist die Hörspielumsetzung des Heftromans mit der Nummer 74, der erstmalig im Jahr 1975 an den Kiosken unter dem Serientitel „Gespenster-Krimi“ zu kaufen war. Somit springt diese CLASSIC-Edition im Vergleich zum Vorgänger knapp 100 Heftromane zurück.

Vorwärts gehts allerdings auch hier in Sachen „Veränderungen“. Den Wechsel des Teams hat der Fan ja bereits in der Folge 71 der regulären „Sinclair“-Hörspielserie vernehmen dürfen und bei den CLASSICS setzt sich dieser Trend fort. Hier wurde nicht nur der Erzähler durch Alexandrea Lange-Baehr ersetzt, sondern auch der Titelheld John Sinclair selbst. Dietmar Wunder spricht ihn jetzt … aber laut Ankündigung nur in der CLASSICS-Version. Das tut er auch wirklich gut, auch wenn er mir als Höbuchsprecher wesentlich besser gefällt … denn in den Dialogszenen klingt er mir ein wenig zu steif und abgelesen. Aber da nimmt er sich nichts mit dem alten Sinclair-Sprecher Frank Glaubrecht, der mich auch nie wirklich komplett überzeugen konnte.

Die samtig rauchige Stimme und die Sprachmelodie der Erzählerin zwischen den Zähnen hindurch, die herrlich zu verruchten Liebesromanen, aber leider nicht zu einem Horror-Hörspiel passen, nimmt uns gleich mit auf die Insel, um die es hier geht. Zum Glück erzählt sie nicht so viel und die Effektschmiede zeigen, was sie können. Schnell entsteht ein stürmisches und sehr lebendiges Horrorszenario auf See im Kopf des Hörers. Dann gibt die Titelmusik ihr Crossover zwischen Gabriel Burns und Kinderhörspiel-Pop zum Besten.

Die mit Abstand beste Sprecherleistung des Ensembles dieser Folge bietet Simone Brahmann, die glaubwürdig die gesamte Palette der Gefühle von Mary Cassidy auf die Kopfkinoleinwand projiziert. Auch Tim Kreuer als irrer Patrick McIntosh klingt authentisch.

Auch wenn man annehmen könnte, dass es bei einem Hörspiel, in dem Skelette die Hauptgegner sind, blutloser zugeht, ist dem nicht so. Im Gegenteil werden alle „Metzelszenen“ entweder sehr detailliert beschrieben oder aber zusätzlich mit sehr plastisch wirkenden Effekten untermalt.

Spannungstechnisch hat diese Folge allerdings nicht wirklich viel zu bieten und gehört zu einer der langweiligeren Geschichten, die John Sinclair zu erzählen hat. Dennoch ist die Hörspielaufarbeitung des Stoffes um Einiges interessanter als der zugrunde liegende Heftroman.

Nachdem man sich mit John dem Endgegner gestellt hat, wird sich der Sinclair-Hörspiel-Fan denken: „Tja, waren halt mal Skelette … na ja … wann kommt noch mal die nächste Folge?“ Dennoch ist dies keine schlechte Folge, aber der Fan hat halt schon eine Menge Stoff, mit dem er die Story vergleichen kann.

Die Sprecher und ihre Rollen:

John Sinclair – Dietmar Wunder
Erzählerin – Alexandra Lange-Baehr
Michnael Douglas – Volker Brand
Gerald Coony – Hans Teuscher
Inspector Bulmer – Joürgen Holdorf
Sir James Powell – Karlheinz Tafel
Patrick McIntosh – Tim Kreuer
Mary Cassidy – Simone Brahmann
Paul Cassidy – Frank Felicetti
Clint McIntosh – Johannes Steck
Sir Cunningham – Bernd Rumpf

sowie, Romanus Fuhrmann, Thimas Nicolai, Sven Plate, Michael Wiesner, Robert Missler, Marco Göllner, Frank Gustavus, Julia Fölster, Alexandra Rieß, Hohannes Semm und Nils Wulkop

Technik-Credits:

Hörspielskript: Michael Koglin
Regie: Dennis Ehrhardt
Sounddesign, Schnitt und Mischung: ear2brain productions
Musik: Andreas Meyer
Gitarren im John-Sinclair-Theme: Jan Frederik
Produktion: Marc Sieper (Lübbe Audio)

Die Ausstattung:

Die CD steckt in einem Jewel-Case. Das Booklet-Faltblatt, das mit neuen gruseligen Skelettschädeln bedruckt wurde, anstatt das alte „Gespenster-Krimi“-Cover zu übernehmen, enthält eine Aufstellung nebst Cover der bereits veröffentlichten CLASSICS-Folgen sowie der kommenden Folge „Der Blutgraf“. Zusätzlich werden noch die Sprecher und ihre Rollen aufgeführt sowie die Technik-Credits.

Mein Fazit:

Skelette, die mehr Blut verspritzen, als man denken könnte kämpfen gegen einen neuen Sinclair-Sprecher, der einen guten Job macht. Trotz wirklich guter Horror-Kopfkino-Effekte vermag diese Folge den Fan nicht so recht zu packen, weil die Story einfach nicht interessant genug ist. Da hat John schon fesselndere Kämpfe gegen namhaftere Gegner ausgetragen.

1 Audio-CD
Spieldauer: 62 Min.
Tracks: 11
ISBN-13: 978-3-7857-4376-8
www.luebbe-audio.de

Viele weitere Rezensionen rund um den beliebten Geisterjäger John Sinclair findet ihr in unserer Datenbank.

John Sinclair – Der Mann, der nicht sterben konnte (Folge 71)

Die Handlung:

Russland, 1908: Die Region Tunguska wird von einer gewaltigen Explosion erschüttert. War es ein außerirdischer Meteorit? War es eine unbekannte Waffe? Was auch immer es war, es hatte Auswirkungen auf die Anwohner der Region! Denn heute, über 100 Jahre später, reist einer von ihnen nach London und sinnt auf Rache …
(Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

John Sinclair – Der Mann, der nicht sterben konnte (Folge 71) weiterlesen