[NEWS] Katharina Fuchs – Lebenssekunden

Zwei Frauen, zwei Leben, eine Fotografie
Die Geschichte der ersten deutschen Foto-Journalistin und einer Leistungsturnerin aus der DDR – ein bewegendes Stück Zeitgeschichte

Der große Traum von Angelika Stein scheint geplatzt, als sie mit 15 von der Schule fliegt: Kein Fotograf in Kassel will einem Mädchen, noch dazu ohne Schulabschluss, eine Lehrstelle geben. Doch Angelika gibt nicht auf – und bekommt schließlich eine Chance von einem Fotografen, der vor Kurzem aus der DDR gekommen ist. Zur selben Zeit wird in Ostberlin die junge Leistungsturnerin Christine Magold darauf gedrillt, die DDR bei den Olympischen Spielen zu vertreten. Doch ist das wirklich ihr Traum? Beim Bau der Berliner Mauer 1961 treffen die beiden jungen Frauen unter dramatischen Umständen aufeinander. (Verlagsinfo)


Gebundene Ausgabe : 416 Seiten
Droemer

Arthur Machen – Das innerste Licht (Gruselkabinett Folge 158)

Verbotene Experimente: Der Teufelsdoktor

London 1894: Was hat es mit dem Verschwinden der bildschönen Agnes Black auf sich, die angeblich Opfer eines Verbrechens wurde? Der Schriftsteller Dyson wittert eine spannende Geschichte und kommt einem teuflischen Seelenhandel auf die Spur… (Verlagsinfo)

Der Autor
Arthur Machen – Das innerste Licht (Gruselkabinett Folge 158) weiterlesen

Stephen King – Später

Die Handlung:

Jamie Conklin wächst in Manhattan auf und wirkt wie ein normaler neunjähriger Junge. Seinen Vater hat er nie kennengelernt, aber er steht seiner Mutter Tia, einer Literaturagentin, sehr nahe. Die beiden haben ein Geheimnis: Jamie kann von klein auf die Geister kürzlich Verstorbener sehen und sogar mit ihnen reden. Und sie müssen alle seine Fragen wahrheitsgemäß beantworten. Tia hat sich gerade aus großer finanzieller Not gekämpft, da stirbt ihr lukrativster Autor. Der langersehnte Abschlussband seiner großen Bestsellersaga bleibt leider unvollendet – wäre da nicht Jamies Gabe … Die beiden treten eine Reihe von unabsehbaren Ereignissen los, und schließlich geht es um, nun ja, Leben und Tod. (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

Dies ist der dritte Roman, den Stephen King nach „Colorado Kid“ (2005) und „Joyland“ (2013) für die in den USA beliebte HARD-CASE-CRIME-Reihe geschrieben hat. Diese Geschichten orientieren sich auch von der Gestaltung der Cover her an den Krimis der 1940er-1960er. Außerdem erscheint dieser Roman stilecht in den USA direkt als Taschenbuch und nur als limitierte Auflage später noch mal mit zwei weiteren Cover als Hardcover-Variante.

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[NEWS] Christoph Ransmayr – Der Fallmeister: Eine kurze Geschichte vom Töten

Im tosenden Wildwasser stürzt ein Langboot die gefürchteten Kaskaden des Weißen Flusses hinab. Fünf Menschen ertrinken. Der Schleusenwärter, in den Uferdörfern als »Fallmeister « geachtet, ein Herr über Leben und Tod, hätte dieses Unglück verhindern müssen. Als der Fallmeister verschwindet, glaubt sein Sohn nicht mehr an einen Unfall: Ist dieser zornige, von der Vergangenheit besessene Mann zum Mörder geworden? Die Suche nach der Wahrheit führt auch den Sohn zurück in vergessene Tage und zu seiner geliebten Schwester. Wie sein Vater ist auch er mit den Gewalten des Wassers vertraut: Er arbeitet als Hydrotechniker an den großen Strömen dieser Erde, um die Wasserkriege geführt werden. Auf der Suche nach der Wahrheit durchquert er ein Europa, das in größenwahnsinnige Kleinstaaten zerfallen ist. Virtuos und packend erzählt Christoph Ransmayr von einer bedrohten Welt, von menschlicher Schuld und Vergebung. (Verlagsinfo)


Gebundene Ausgabe : 224 Seiten
S. Fischer

[NEWS] Luis Sellano – Portugiesisches Schicksal: Ein Lissabon-Krimi (Lissabon-Krimis, Band 6)

Wer nach Lissabon kommt, sollte unbedingt im Pôr do sol zu Abend essen. Die Küche ist hervorragend, und die Terrasse bietet einen traumhaften Blick auf die Altstadt und den Hafen. Womöglich ist es aber auch nicht ganz ungefährlich dort. Es heißt, dass mehrere Gäste nach dem Verzehr der portugiesischen Köstlichkeiten plötzlich verstorben sind. Der ehemalige Polizist Henrik Falkner beschließt, den Gerüchten auf den Grund zu gehen. Als Kellner mischt er sich unter die Belegschaft, um herauszufinden, wer von seinen neuen Kollegen möglicherweise ein Mörder ist … (Verlagsinfo)


Broschiert : 336 Seiten
Heyne

H.G. Wells – Der rote Raum (Gruselkabinett Folge 146)

Riskanter Selbstversuch

England 1899: Was geht vor sich in dem berüchtigten roten Raum des Schlosses Lorraine, in dem noch niemand eine ganze Nacht ausgehalten hat, ohne dem Wahnsinn zu verfallen oder zu versterben? Simon Price will gegen den ausdrücklichen Rat der Besitzerin und der alten Dienstboten dem Spuk mit modernster Technik, einem Phonographen, zu Leibe rücken und riskiert damit seinen Verstand und sein Leben… (Verlagsinfo)

Der Verlag empfiehlt das Hörbuch ab 14 Jahren.

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[NEWS] Adrian Tchaikovsky – Im Krieg

»Mein Name ist Rex. Ich bin ein guter Hund.« Und das ist auch alles, was Rex, eine sogenannte technisch optimierte Bioform, in seinem Leben möchte – ein guter Hund sein und seinem Herrn gehorchen. Gemeinsam mit seinem Rudel kämpft Rex in einem seit Jahrzehnten andauernden Krieg, und wenn sein Herr sagt »Töte!«, dann tötet Rex. Wieder und wieder. Als sein Herr eines Tages vors Kriegsgericht gestellt wird, kommen Rex jedoch Zweifel. Was soll er tun, wenn er keinen Herrn mehr hat, der ihm befiehlt? War es möglicherweise falsch, blind zu gehorchen? Und haben er und die anderen Bioformen überhaupt ein Anrecht auf Freiheit und ein eigenes Leben? (Verlagsinfo)

Ungekürzte Lesung
10:11 Std. Spieldauer
Sprecher: Christopher Kussin
Ronin

[NEWS] Mamen Sánchez – Estela und die Liebe zu den Wörtern

Vierzig Jahre hüllt sich die geheimnisvolle Autorin Estela Valiente in Schweigen – jetzt hat sich Maya, eine junge Journalistin aus Madrid, in den Kopf gesetzt, eine Biografie über sie zu schreiben, und mietet sich im Nachbarhaus ein. Estela erhielt als erste Spanierin den Literatur-Nobelpreis für einen verbotenen Roman, erschien jedoch nicht zu feierlichen Übergabe. Stattdessen flüchtete sie in das kleine Bergdorf. Jetzt jedoch droht Maya Estelas Geheimnis zu lüften und die Gespenster der Vergangenheit heraufzubeschwören … (Verlagsinfo)


Taschenbuch : 368 Seiten
Piper

Erika Swyler – Der Tag, an dem mein Vater die Zeit anhielt

Die elfjährige Nedda Pappas wohnt in Florida in der Nähe einer Raketenbasis. Ihr innigster Wunsch ist es, später selbst einmal Astronautin zu werden, um den Weltraum zu erobern. Ihr Vater – der Physiker Theo Pappas – bestärkt sie in diesem Wunsch. Er selbst hat früher bei der NASA gearbeitet, wurde dann aber entlassen und forscht stattdessen an einem eigenen Projekt. Und mit dem möchte er die Zeit anhalten. Denn er hat bereits ein Kind verloren und möchte Neddas Kindheit daher konservieren.

Fassungslos verfolgt Nedda an einem frostkalten Januarmorgen im Jahr 1986 den Start der Challenger und muss mit ansehen, wie die Astronauten kurz nach dem Start verglühen, als die Raumfähre explodiert. In ihrer Vorstellung aber leben die Astronauten bzw. das, was aus ihnen geworden ist, im Einklang mit der Natur weiter.

Kurz nach dem Unglück geschehen merkwürdige Dinge in Neddas Heimatort: Ihr bester Freund Denny ist in einer Blase eingehüllt, in der sie ihn nicht erreicht und in der er in Windeseile zu altern scheint. Auch Neddas Vaters ist eingeschlossen – in seinem mysteriösen Experiment. So scheint Neddas Mutter die einzige zu sein, die nun noch helfen kann…
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Hennen, Bernhard – Elfenkönigin, Die (Hörbuch)

_Die Königin im Exil zwischen Liebe, Orakel und Tod_

Die Elfenkönigin Emerelle hat den Thron von Albenmark an die Trolle und Kobolde verloren. An Emerelles Seite ist der Körper ihres geliebten Feldherrn Ollowein, in dem jedoch die Seele des alten Elfenhelden Falrach wiedererwacht ist. Vor Jahrhunderten liebte Emerelle Falrach, doch nun gehört ihr Herz dem verlorenen Ollowein.

Emerelle muss sich entscheiden, ob sie sich auf die Suche nach den verschollenen Alben macht, den einzigen, die Ollowein vielleicht heilen können, oder ob sie ihre eigene Rückkehr auf den Thron vorbereiten soll. Sie schickt dem Trollusurpator Gilamarak und seiner Hexe Skanga eine blutige Herausforderung und verbündet sich mit wilden Kobolden. Skanga schickt zwei Killer aus … (Verlagsinfo)

_Der Autor_

Bernhard Hennen, 1966 geboren, studierte Germanistik, Geschichte und Asiatische Altertumskunde. Mit dem Auftakt zu seiner atemberaubenden Elfensaga, Die Elfen, stürmte der Autor zahlreicher phantastischer und historischer Romane in kürzester Zeit die Bestsellerlisten und schrieb sich an die Spitze der deutschen Fantasy-Autoren. Bernhard Hennen lebt mit seiner Frau und seiner Tochter in Krefeld.

Zum Elfen-Zyklus gehören die Romane:

|Die Elfen|
Band 1: [Die Elfen 2169
Band 2: [Elfenwinter 2185
Band 3: [Elfenlicht 3505

|Elfenritter|
Band 1: [Die Ordensburg 4578
Band 2: [Die Albenmark 4693
Band 3: Das Fjordland

_Der Sprecher_

Hans Peter Hallwachs, Jahrgang 1938, studierte an der Fritz-Kirchhoff-Schauspielschule in Berlin. Von 1963 bis 1967 arbeitete er in Bremen bei Kurt Hübner und spielte Rollen in zahlreichen Inszenierungen von Peter Zadek. Unter der Regie von Hans Hollmann spielte er die Titelrolle in Peter Weiss‘ „Hölderlin“ und an den Münchener Kammerspielen in der Inszenierung von Dieter Dorns „Faust“. Hans Peter Hallwachs spielte große Rollen auch bei den Salzburger Festspielen, den Luisenburg-Festspielen und wirkte in zahlreichen Film- und Fernsehproduktionen mit.

In Andrew Taylors „Die vier letzten Dinge“ ist er als Erzähler zu hören. In J. R. R. Tolkiens „Der Herr der Ringe“ spricht er den Aragorn, in Per Olov Enquists „Der Besuch des Leibarztes“ den Erzähler.

Hallwachs liest eine von Katia Semprich gekürzte und von den Autoren genehmigte Lesefassung. Regie führte Marie-Luise Goerke, für die Aufnahmetechnik war Ahmed Chouraqui vom |On Air Studio|, Berlin, zuständig. Das Booklet (s. u.) umfasst 16 Seiten. Mehr Details dazu weiter unten.

_Handlung_

|PROLOG|

Der Hofmeister des Thronräubers Gilmarak, der Emerelle immer noch ergeben ist, bereitet sich darauf vor, seinen Trollherrscher zu erdolchen. Denn seine eigene Treue gilt der Elfenkönigin Emerelle, die vor zwölf Jahren lieber ihre Krone ablegte, als ihren geliebten Feldherrn Ollowein, den die Trolle gefangen hatten und in ihren Dienst zwangen, zu töten. Doch elfische Seelen sind bekanntlich unsterblich, und so hofft der Hofmeister auf eine Wiederkehr Emerelles und Olloweins.

|Haupthandlung|

Emerelle nennt sich inzwischen Nandalee und reitet entgegen dem Rat eines Kentauren in die von Trollen und Kobolden beherrschte Stadt Feylan Viek. An ihrer Seite reitet der wiederauferstandene Elfenheld Falrach, jedoch im Körper des Feldherrn Ollowein. Auch Falrach hat schwere Bedenken gegen den Kurs, den Emerelle einschlägt. Was will sie in der Stadt ihrer Feinde?

Kaum in der Stadt, kommt es zu einem Zwischenfall, in dessen Verlauf Emerelles Pferd getötet und sie selbst gefangen genommen wird. Der Kobold Dalmak, der Vogt des Statthalters Gharub, stellt sie vor Gericht. Erst will Gharub nichts davon wissen und schickt den tölpelhaften Troll Madra zur Strafe in die Hauptstadt, dann verurteilt Dalmak die Elfin für das Verbrechen, dass sie Gharub Zeit gestohlen hat, zum Verlust ihrer rechten Hand. Dafür dass Falrach Widerstand leistet, soll auch er schwer bestraft werden.

Falrach ist bestürzt, dass Emerelle es ohne Widerstand geschehen lässt, dass ein Schmiedehammer ihre rechte Hand zertrümmert. Er selbst muss sie ihr mit seinem Schwert abtrennen, doch Emerelle schreit nicht auf, sie wankt nur. In der Kerkerzelle staunt er nicht schlecht, als er zusieht, wie sie sich per Magie die Hand nachwachsen lässt. Sie erklärt, sie habe erfahren müssen, ob es die Trolle und Kobolde mit ihrer Terrorherrschaft wirklich ernst meinen. Da dies ja wohl der Fall ist, wird sie ihnen ihre eigene Medizin zu schmecken geben: 17 Trolle und über 40 Kobolde metzelt Emerelle mit ihrem Zauber, den keine Türen aufzuhalten vermögen, hin. An die Wände des Schlachthauses schreibt sie: „Wer durch das Schwert herrscht, wird das Schwert umkommen.“ Eine klare Botschaft an den Thronräuber.

Dann verschwindet sie mit Falrach über die Albenpfade in das Verbrannte Land. In dieser Wüstenei hofft sie Frieden zu finden, doch sie täuscht sich. Hier herrschen die wilden Kobolde Oblons. Und der Krieger und Schamane ist nicht davon angetan, dass sie seine Opfergaben an die Trolle gefuttert haben. Für diesen Frevel sollen Emerelle und Falrach in einer Schlucht sterben. Felsen fallen auf sie herab …

|In Elfenlicht|

Skanga, die Beraterschamanin des Trollkönigs Gilmarak, versteht die Herausforderung, die ihr Madra von Gharubs Hof bringt, sehr wohl, ebenso der andere Berater, der Lutin-Kobold Elija Glops und dessen Bruder Nikodemus. Skanga würde die Elfenkönigin liebend gerne selbst verfolgen, doch sie ist blind und alt. Das Orakel der Knochen warnt sie zudem, Emerelle niemals vor sich bringen zu lassen, denn das würde ihren Tod bedeuten. Also muss die Elfenkönigin fern von der Hauptstadt getötet werden. Sie überredet den Troll Madra, nicht gerade der Hellste, und Nikodemus Glops, der die Mission für eine Auszeichnung hält, Emerelle und ihren Begleiter aufzuspüren – nichts weiter – und ihr mittels eines Amuletts Bescheid zu geben.

|Im Verbrannten Land|

Nikodemus gelingt es tatsächlich, Emerelle auf den Goldenen Pfaden der Alben zu folgen und ins Verbrannte Land zu gelangen. In Falkengestalt spürt er die beiden Gesuchten unter den Kobolden auf. Doch da wird Madra störrisch. Statt wie geheißen Skanga zu benachrichtigen, entscheidet er sich, Ruhm und Ehre zu ernten, um seine Chancen auf dem Troll-Heiratsmarkt zu erhöhen. Und er überredet Nikodemus, ihm zu folgen …

|Im Fjordland|

Die Menschen und Elfen sind in der Schlacht an der Nachtzinne von den Trollen vernichtend geschlagen worden. König Alfadas ist gefallen und hinterließ drei Kinder: Ulric, der in der Schlacht fiel; Kadlin, die im Winterkrieg mit ihrer Mutter in die Berge fliehen musste, aber zurückkehrte und nun Königin wird; und ihr Halbbruder Melvyn, der unter Wölfen aufwuchs, aber Sohn einer Elfin ist. Björn Lambison, ein junger Krieger aus dem Gefolge des Prinzen Ulric, hat Kadlin vor seinem Tod ein Kind gemacht. Sein Vater Lambi will verhindern, dass Kadlin in die Berge geht, um am Grab des Königs zu trauern – und das in ihrem Zustand, mitten im Winter.

Kadlin braucht nicht lange, um Lambi zu entwischen und auf ihren Bruder Melvyn zu stoßen, der über Tiermagie verfügt. Leider ist sie zu dickköpfig, um auf seine Warnung vor dem Königsgrab zu hören – prompt läuft sie in die Falle des Trollherzogs Orgrim. Als sie von ihm besiegt wird, trägt ein Adler, den Melvyn schickt, sie an einen sicheren Ort zu ihrem Halbbruder.

Stur, wie sie nun mal ist, weist sie den kostenlosen Triumph zurück und stellt sich Orgrim erneut. Doch der betrügt sie, denn es gelüstet ihn nach Melvyns delikatem Halbelfenfleisch. Erneut besiegt, muss sie einen Eid leisten, die Trolle künftig in Ruhe zu lassen. Ein Eidbruch würde zur Invasion der Menschenlande durch die Trolle führen. Nur unter dieser Bedingung darf sie zusammen mit Melvyn wieder gehen. Und Kadlin denkt an ihr Ungeborenes, das sich in ihrem Bauch regt, sowie an ihr Volk. Aber wird der Friede halten?

_Mein Eindruck_

Die Albenmark ist ein richtiges Multikultiland, doch die Aktien stehen für Menschen und Elfen sind sonderlich gut. Die dämlichen und grausamen Trolle herrschen zusammen mit den schlaueren Kobolden über das einstige Reich Königin Emerelles. Der Dritte Trollkrieg hat das Reich dem Untergang geweiht, nur hier und da halten sich Enklaven von Kentauren, Menschenkönigen und Wolfselfen (Maurawan).

|Zug durch die Wüste|

Aber kann eine so mächtige Zauberin wie Emerelle, deren Vorbild eindeutig Galadriel ist (bis hin zum wässrigen Zauberspiegel), auf Dauer im Nichts verschwinden? Natürlich nicht, und schon bald macht sie sich für die Kobolde Oblons nützlich, die sie doch nicht umbringen konnten. Sie führt Oblons Stamm durch einen Wüstensturm, der stark an [DUNE 5643 gemahnt, in eine Oase, wo jedoch Gefahren lauern: ein Orakel, das Opfer verlangt: Die Gazala hasst Emerelle und ihresgleichen …

|Zwei Spannungsbögen|

Der Roman weist zahlreiche Haupt- und Nebenstränge auf, doch hinsichtlich Emerelle lässt er sich leicht in zwei Spannungsbögen einteilen. Der erste besteht in Skangas Verfolgung der Königin im Exil bis hin zu dem Zeitpunkt, als Skangas Ungeheuer die Königin finden und stellen. Hoffnungsmäßig ist dies der Tiefpunkt des Romans. Der zweite Spannungsbogen erstreckt sich von Emerelles Rettung bis zu ihrer Rückkehr auf den Thron der Albenmark. Das Finale beendet die V-förmige Emotionskurve.

|Ironische Love Story|

In einer anrührenden Nebengeschichte läuft eine tragische Liebesgeschichte zwischen einer Attentäterin namens Elodia und einem edlen tjuridischen (lies: christlichen) Ritter namens Adrien ab, die ihren Höhepunkt im gerechtfertigten Tod von Elodias Auftraggeber, dem bösen König Cabezan, findet. Zugleich bedeutet dies den Tod Adriens, denn Elodias hat ihm zuvor in Cabezans Auftrag ein Gift verabreicht, das binnen drei Tagen zum Tode führt. Doch selbst in Adriens Ableben findet noch ein kleines Wunder statt, das Elodias Liebe in ironisches Licht hüllt.

|Der Kronrat|

Bevor Emerelle den Thron erneut besteigen kann, müssen zahlreiche weitere Bedingungen erfüllt sein. Die wichtigste besteht im Zeitpunkt: Eine Königswahl kann nur alle 28 Jahre zum Fest der Lichter stattfinden. Deshalb beleuchtet der Roman ganze zwölf Jahre in Emerelles Leben. Die Wahl wird vom Kronrat getätigt, um dessen Zusammensetzung es ganz erhebliches Gerangel gibt. Der zweite Berater des Königs, Elija Glops, hat eine Kobold-Untergrundbewegung ins Leben gerufen, die Rotmützen, die am Tag X losschlagen soll.

|Die Rache|

Doch das launische Schicksal will es anders. Elija, der Königsmacher, hat sich als Gilmaraks Nachfolger den Holden-Kobold Alderan auserkoren. Doch dieser alte und erfahrene Mann befindet sich jahrelang auf einer verzweifelten Suche nach dem Mörder seines Sohnes Baldan. Baldan fiel in einer Schlacht, die der Verteidigung der Karawane Herzog Orgrims diente. Der Pfeil, der Baldan tötete, trägt das Zeichen eines bestimmten Schmiede, und dieser Spur folgt der alte Mann bis zu ihrem Ursprung: dem Auftraggeber der Pfeilschmiede. Dreimal darf man raten, um wen es sich dabei handelt und wie Alderans Rache an ihm aussieht. Die Abstimmung im Kronrat verläuft jedenfalls ganz anders, als Skanga dies erwartet hat.

|Begegnung mit den Alben|

Wie schon im Vorspann dieser Rezension erwähnt, versucht Emerelle Kontakt zu den emigrierten Alben herzustellen. Dies ist denkbar schwierig, denn sonst hätten sich die Alben, übernatürliche Wesen, schon längst wieder bemerkbar gemacht. Viele sind ausgezogen, doch keiner kam vom magisch beschützten Berg Albenhaupt zurück. Eine Prophezeiung hilft Emerelle weiter: der Sohn einer Elfe und eines Menschen könne zum Gipfel gelangen.

Dieser Steckbrief passt haargenau auf Melvyn, den Halbbruder Königin Kadlins. Nachdem sie Kadlins Reich vor der Pest gerettet hat, fliegt Emerelle mit Melvyns Adlern zum Albenhaupt. Sie schafft es tatsächlich zum Gipfel. Ein Schiff, das Earendils würdig wäre, des über den Himmel schwebenden Sängers der Elben Tolkiens, steht dort. Doch eine Berührung wirft die Besucher wieder zurück. Nur im Traum erreicht eine Botschaft des Albensängers Emerelles Geist – und entscheidet über ihr weiteres Vorgehen …

|Zeitraffer|

Da diese Geschichte sich über zwölf Jahre erstreckt, kann man wohl schwerlich erwarten, dass jede Tat im Buch verzeichnet wird – das wäre ein Konvolut von mehreren tausend Seiten. Ein Hörbuch von nur 455 Minuten muss sogar noch viel radikaler kürzen und nur besonders entscheidende Szenen wiedergeben, die für den Ausgang der Gesamthandlung von Belang sind. Hier wurde, um es kurz und bündig zu sagen, massiv gekürzt.

Um die Jahre überbrücken zu können, schuf der Bearbeiter der Hörbuchfassung Überleitungen, die als Zeitraffer fungieren. Sie sind durch die Wahl des Präsens als Tempus eindeutig gekennzeichnet. Auf diese Weise lassen sich ganze Entwicklungen, wie etwa Adriens Ausbildung zum Ritter, in nur einem Satz erzählen.

|Der Sprecher|

Meine Vorbehalte gegenüber dem Sprecher Hans Peter Hallwachs haben sich leider bestätigt. Er mag ein ausgezeichneter und kraftvoller Darsteller von Männerstimmen sein, doch bei Frauenfiguren ist er ein Totalausfall. Es ist einfach lachhaft, die ebenso liebliche wie hinterlistige Elodia wie einen Kerl klingen zu lassen.

Die Tatsache, dass Hallwachs durchaus in der Lage ist, seine Stimme zu Rufen, Zetern und sogar Brüllen zu erheben, verwunderte mich nicht. Er kann auch Enttäuschung, Hinterlist und geflüsterte Verwünschungen ohne Weiteres flexibel darstellen. Am authentischsten fand ich noch die grummeligen Stimmen der Trolle, so etwa die von Orgrim und Madra. Sie entsprechen genau Hallwachs‘ tiefer Stimmlage.

Es gibt weder Musik noch Hintergrundgeräusche, so dass ich darüber keine Worte zu verlieren brauche.

|Das Booklet|

Das Booklet von 16 Seiten Umfang listet zunächst die sechs CDs und ihre Lauflänge auf, was nicht so wahnsinnig informativ ist, da die CDs keine Kapitelüberschriften aufweisen und somit nichts über den Inhalt verraten. Diese Information liefert erst der kurze Artikel, der auf der nächsten Seite folgt und eine geraffte Zusammenfassung der bisherigen Handlung bildet. Der erweist sich aber lediglich als Appetizer, denn nur die ersten Kapitel werden berücksichtigt. Bis zur finalen Schlacht gegen die Vertreter des Bösen ist es noch ein sehr langer Weg.

Das Personenverzeichnis umfasst mehr als sechs Seiten, das Verzeichnis der Schauplätze ebenfalls zweieinhalb Seiten, und das abschließende dreiseitige Glossar bildet quasi die Legende zur inzwischen gestrichenen Landkarte. Hier sind die meisten Orte, Titel und Völkerschaften bezeichnet und erklärt.

So gibt es zum Beispiel die drei Welten Albenmark, die Andere Welt und daneben noch die Verbrannte Welt. In Albenmark leben alle Albenkinder, das heißt jene Völker, die von den entschwundenen Alben (Licht- und Dunkelalben) geschaffen wurden, also Elfen, Kentauren, Trolle usw.

Für die Infrastruktur und Geografie sind die Albenpfade wichtig, magische Pfade, die die drei Welten verbinden. An so genannten Albensternen kreuzen sich zwei bis sieben Albenpfade, und hier kann ein Tor zu einer der beiden anderen Welten geöffnet werden. Wer ein elfischer oder gleichwertiger Zauberer ist und einen der mächtigen Albensteine besitzt, kann dies leicht bewerkstelligen. Die Elfenkönigin kann Tore schaffen und unwiderruflich wieder schließen, so etwa im Falle einer Trollarmee oder um die Elfe Noroelle ins ewige Exil zu verbannen.

Die 16. Seite ist mit Informationen über die beiden Autoren und den Sprecher (s. o.) gefüllt.

_Unterm Strich_

Tolkiens Vorlagen wie Galadriel oder Earendil sind unverkennbar in Hennens Romane eingegangen, doch hat er Völkerschaften, die bei Tolkien getrennt sind, wie etwa Trolle, mitten ins Zentrum des Geschehens gestellt. Aus den Orks, tumben Bösewichten, sind schlaue Kobolde geworden, die mitunter sogar die Albenpfade beschreiten können. Antike Wesen der Mythen wie die Kentauren haben Eingang gefunden, und wo dieser Mythenkreis erschlossen wird, ist kein Ende abzusehen. Deshalb kann jeder Leser der bislang vier Elfenromane und der Elfenritter-Trilogie erwarten, mit zahlreichen aufregenden Wesen Bekanntschaft schließen zu dürfen.

Der vorliegende Roman sieht Emerelle sozusagen im Exil und auf Wanderschaft. Nicht nur einmal hat sie mich an Paul Muad’dib im zweiten Band des DUNE-Zyklus erinnert. Sie erobert fremde Stämme als natürliche Führerin, wirkt heilende Magie und begegnet doch schließlich, am Ende des ersten Spannungsbogen, ihrem Tod. Der zweite Spannungsbogen führt die Handlung wieder empor zur Wiederherstellung des vorherigen Status quo, setzt also Emerelle wieder auf den Thron der Albenmark.

Der Weg dorthin ist verschlungen und mit dem Schicksal mehrerer anderer Figuren verflochten. Deren Nebenschauplätze sind mitunter gar nicht direkt mit Emerelle verknüpft, so etwa die Liebesgeschichte um Elodia und Adrien. Man kann sich fragen, was das soll, aber was wäre ein Fantasyroman ohne eine Love Story? Denn die von Emerelle will nicht so recht hinhauen, vor allem nicht, sobald Emerelle ihren Lover Falrach mit dem Namen eines Anderen angeredet hat. Dumm gelaufen.

|Das Hörbuch|

Meine Vorbehalte gegenüber Hallwachs habe ich schon in meinem Bericht über das Hörbuch zu „Die Elfen“ geäußert; sie haben sich nicht geändert, da mag der Autor Hennen den Sprecher noch so sehr loben. Hallwachs kann tiefe männliche Stimmen gut darstellen und ist auch zu Emotionalität in der Lage, aber sonst ist sein stimmlicher Spielraum einfach zu begrenzt. Viele Figuren erscheinen völlig austauschbar, was wirklich schade ist.

Wenn von einem Roman-Umfang von rund 900 Seiten nur noch sechs CDs mit 455 Minuten übrig bleiben, sollte es eigentlich nicht verwundern, wenn an der Story massiv gekürzt wurde. Dennoch regt sich ein „Rezensent“ bei Amazon.de genau darüber tierisch auf. Hätte er bloß mal die Finger vom Hörbuch gelassen! Der Vorteil der Kürzung liegt darin, dass der Zuhörer, der sich nicht durch 900 Seiten wühlen will, eine Show der Best-of-Szenen geboten kommt. Dadurch ist stets für gute Unterhaltung gesorgt, weil ständig etwas von Belang passiert, das später wieder wichtig wird. Im Rückblick ist die Kohärenz in dieser gerafften Darstellung wirklich erstaunlich. Und wer das Hörbuch zweimal anhört, wird dies ohne Weiteres feststellen können.

|455 Minuten auf 6 CDs
ISBN-13: 978-3867171700|
http://www.hoerverlag.de
http://www.bernhard-hennen.de
http://www.heyne.de

[NEWS] Daniel Speck – Jaffa Road

Eine Villa am Meer unter Palmen: Die Berliner Archäologin Nina reist nach Palermo, um das Erbe ihres verschollenen Großvaters Moritz anzutreten. Dort begegnet sie ihrer jüdischen Tante Joëlle – und einem mysteriösen Mann, der behauptet, Moritz’ Sohn zu sein. Elias, ein Palästinenser aus Jaffa. (Verlagsinfo)


Broschiert : 672 Seiten
Fischer

[NEWS] Wil McCarthy – Zeitflut

Was wissen wir eigentlich über die Steinzeit? Nur das, was uns die archäologischen Funde offenbaren. Doch was, wenn die Legende vom Höhlenmenschen nicht mehr ist als – eine Legende? Wenn die Steinzeit stattdessen ein Zeitalter der Bildung und des Fortschritts gewesen wäre? Den beiden Wissenschaftlern Harv Leonel und Tara Mukherjee ist eine bahnbrechende Entdeckung gelungen, eine Entdeckung, die es den Menschen ermöglicht, die Vergangenheit mit eigenen Augen zu sehen. Doch die alte Welt ist in Gefahr, und wenn es Harv und Tara nicht gelingt, sie zu retten, ist das Erbe der Menschheit für immer verloren … (Verlagsinfo)


Broschiert : 448 Seiten
Heyne

Stefanie Nonnenmann und Wolfgang Niedermeier – Handbuch Ultrawandern

50, 100 oder gar noch mehr Kilometer am Stück zu laufen, klingt eigentlich nach einer ziemlich absurden Idee. Und dennoch boomen Veranstaltungen solcher Ultrawanderungen hierzulande immer mehr. Bei manchen dieser Events gehen mehrere tausend Menschen an den Start mit dem Wunsch, die eigenen Grenzen auszuloten und darüber hinaus zu gehen. Doch was braucht man eigentlich, um solche Distanzen zu packen? Die richtige Ausrüstung? Konsequentes Training? Mentale Stärke? Einen gesunden Körper? Tatsächlich gehört all dies dazu.

Stefanie Nonnenmann und Wolfgang Niedermeier haben sich beim gemeinsamen Training für den Münchner Megamarsch 2018 kennengelernt und absolvieren seitdem fast alle Wanderungen gemeinsam. Auf einer dieser Wanderungen entstand in einer besonders langen Nacht die Idee zu diesem Buch, in dem sich unzählige Tipps und Hinweise für den Einstieg ins Ultrawandern finden.

Denn eins ist klar: Nach der Anmeldung zu der ersten Ultrawanderungen steht man in aller Regel vor einem Berg von Fragen, weil man nicht genau weiß, wie man sich dieser Mammutaufgabe stellen soll. Hier bieten die beiden erfahrenen Ultrawanderer genau den richtigen Einstieg, indem sie ausführlich von der Suche nach der richtigen Ausrüstung berichten, Tipps für das Finden des richtigen Schuhwerks und der passenden Socken geben und vor allem auch vor den beliebtesten Anfängerfehlern warnen.
Stefanie Nonnenmann und Wolfgang Niedermeier – Handbuch Ultrawandern weiterlesen

Die drei ??? – Kreaturen der Nacht (Folge 209)

Die Handlung:

Eine Hexe stiehlt Justus‘ Geldbörse und ein Sensenmann bricht im Trödelladen ein. Genau dieselben Kostüme trägt auch die Hip-Hop-Gruppe „FMTM“. Nur ein Zufall? (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

Ein Blick aufs Cover und es steht ja eigentlich schon fest: Das ist ein Fall für Peter! … Nicht! Der unbedarfte Hörer könnte ja jetzt schließen, dass wir schon Halloween hätten oder gar befürchten, dass es bei den drei ??? jetzt wirklich Mumien, Monstern und auch Mutationen zu sehen gibt. Aber, offenbar gehts hier nur um Hip-Hop. War das nicht diese Musik, zu der sich Rapper in den USA gegenseitig erschießen und in Deutschland in schlechtem Deutsch mehr oder weniger „Alles Schlampen, außer Mutti!“ ins Mikro genuschelt wird?

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Dean R. Koontz – Sole Survivor / Survivor – Die Überlebende

Verbotene Geheimnisse

Eine unerklärliche Flugzeugkatastrophe. Dreihundertdreißig Tote. Unter den Opfern: die Frau und die beiden kleinen Töchter des Zeitungsreporters Joe Carpenter. Ein Jahr später ist Joe immer noch im Würgegriff der Trauer gefangen. Da begegnet er einer Frau namens Rose. Sie behauptet, den Absturz überlebt zu haben und ein Geheimnis zu kennen, das ihm seinen Seelenfrieden wiedergeben könnte.

Getrieben von einer verzweifelten Hoffnung, macht sich Joe daran, diese Frau wiederzufinden. Bei seiner Suche gerät er einer mächtigen, schattenhaften Organisation in die Quere, die alles daran setzt, Joe aufzuhalten, bevor er erfahren kann, was wirklich hinter dem Absturz steckt – eine Wahrheit, welche die Welt erschüttern und das Schicksal der Menschheit verändern könnte. (Verlagsinfo)

Hinweis: Diese Besprechung beruht auf der englischsprachigen Originalausgabe.

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[NEWS] David Klass – Klima

Seit Monaten fahndet das FBI erfolglos nach einem Terroristen. Die Zahl der Todesopfer steigt, doch der Mörder, der nur als »Green Man« bekannt ist, entkommt ein ums andere Mal. Jeder Angriff ist strategisch geplant, um ein Ziel zu zerstören, das die Umwelt bedroht. Und mit jedem Anschlag wächst die Schar seiner Anhänger. Tom Smith, ein junger, unerfahrener Datenanalyst beim FBI, glaubt etwas entdeckt zu haben, das alle anderen übersehen haben. Doch als er sich Amerikas gefährlichstem Mann nähert, muss er sich die Frage stellen: Was, wenn der Mann, den er um jeden Preis aufhalten will, in Wahrheit versucht, die Welt zu retten? (Verlagsinfo)


Broschiert : 416 Seiten
Goldmann

[NEWS] Nicole Gozdek – Emanio. Der Schöne und das Biest

Der schöne Herzogssohn Emanio ahnt nichts von den Intrigen, die seinen Ruf zerstören und sein Leben beenden sollen. Als er von einer Hexe für seine Verbrechen in eine Bestie verwandelt wird, ist es ausgerechnet Wildhüter und Luchsgestaltwandler Lerio, der ihm das Leben rettet – dabei war jener ins Schloss gekommen, um Emanio für die Verführung seiner Schwester zur Rechenschaft zu ziehen. Die Umstände zwingen die beiden zusammenzuarbeiten, um Emanios Feinde aufzuspüren und den Fluch zu brechen. (Verlagsinfo)


Taschenbuch : 440 Seiten
Piper

Dean R. Koontz – Intensity. Psychothriller

Eine andere Art von Wahnsinn

Als Chyna Shepherd bei ihrer Freundin im ländlichen Oregon zu Besuch ist, dringt ein psychopathischer Mörder ins Haus und tötet die Familie. Vess, der Killer, verfolgt nur ein einziges Ziel, nämlich jede Empfindung bis zum Äußersten auszukosten. Als Chyna sich gegen ihn zur Wehr setzt, verwickelt er sie in ein mörderisches Spiel, dessen Intensität er mit jedem Spielzug steigert.

Der Autor
Dean R. Koontz – Intensity. Psychothriller weiterlesen

Beckett, Simon – Leichenblässe (Hörbuch)

_Im Visier: der Augen-Blick des Todes_

Ein Toter in einer Jagdhütte in den Smoky Mountains, USA. Die Leiche ist bis zur Unkenntlichkeit zersetzt. Sein alter Mentor Tom Lieberman bittet den forensischen Anthropologen David Hunter um Unterstützung. Die Hinweise, welche die beiden Experten finden, sind widersprüchlich. Jemand will David Hunter in die Irre führen, jemand, der viel näher ist, als er glaubt … (Verlagsinfo)

_Der Autor_

Simon Beckett studierte Anglistik und arbeitet seit 1992 als freier Journalist. Seine Reportagen dienten ihm zum Teil als Grundlage für den Thriller „Die Chemie des Todes“. Insbesondere seine Recherchen auf der sogenannten Body Farm, dem forensischen Trainingslager des FBI, flossen in den Roman mit ein.

Weitere Beckett-Romane:

– [Kalte Asche 4205
– [Die Chemie des Todes 2355
– Obsession (4/09)
– Feuerbrut (10/09)

_Sprecher & Produktion_

Johannes Steck, geboren 1966 in Würzburg, ist Absolvent der Schauspielschule Wien. Von 1990 bis 1996 hatte er Engagements an verschiedenen Theatern. Dem breiten Publikum ist er vor allem aus dem TV bekannt. Er spielte in zahlreichen TV-Serien. Steck arbeitet zudem als Radio-, Fernseh- und Synchronsprecher. Er hat schon zahlreiche Hörbücher gelesen.

Regie führte Lutz Magnus Schäfer, der auch den Text bearbeitete. Die Musik trugen Chris Anderson und Thomas Hien bei. Den Ton steuerte Tobias Pfister.

_Handlung_

David Hunter, der forensische Anthropologe aus London, tritt aus dem Maschendrahtkäfig, in dem die Leiche von Earl Bateman aus Memphis, Tennessee, liegt und friedlich vermodert. Obwohl es noch kühl ist in Knoxvolle am Rande der Smoky Mountains von Tennessee, schwitzt David bereits. Rings um ihn herum liegen Leichen im Unterholz, manche sogar vergraben oder in Autowracks abgelegt. Dies ist die weltweit bekannte Body Farm, die erste von dreien in den USA: Hier studiert das Center für forensische Anthropologie den Verwesungsprozess, um Verbrechen besser aufklären zu können, ganz besonders anhand der Bestimmung des Todeszeitpunkts. Geleitet wird das Institut von Davids Mentor Tom Lieberman. Tom will einen Sensor für den Geruch von Leichen entwickeln, aber von der Theorie bis zur Praxis ist es noch ein weiter Weg.

Tom kriegt einen Anruf vom Tennessee Bureau of Investigations, dem LKA des Bundesstaates: Eine Leiche wurde bei Gatlinburg in den Bergen gefunden. Er nimmt David mit, um ihm ein wenig zur Hand zu gehen. Obwohl David keinerlei offizielle Funktion bei einer Ermittlung hat, darf er als inoffizieller Mitarbeiter von Liebermann die Absperrung am Tatort passieren. Der lokale TBI-Sonderermittler Dan Gardner nimmt die beiden in Empfang, Agentin Diane Jacobson vom TBI assistiert ihm. Der Pathologe Hicks hat vorerst nichts gegen Davids Präsenz einzuwenden, aber das wird sich schon bald ändern.

Die Spurensucher sind in einer der Jagdhütten zu finden, die abgesperrt ist. Von dort dringt bereits infernalischer Leichengeruch nach draußen. Die Leiche selbst ist nackt, aber an Händen und Füßen gefesselt und stark verwest. Und das schon nach fünf Tagen? Das können sich Tom und David nicht erklären. Der grauenerregende Zustand würde eine Verwesung von mindestens doppelt so langer Zeit erwarten lassen. Es könnte sich um den Mieter Terry Loomis handeln.

Der Profiler Prof. Alex Irving hat seinen großen Auftritt und erklärt die Leiche selbstsicher und theatralisch zum Werk eines homosexuellen Serienmörders. Der Tatort wurde offenbar inszeniert. Einwände der Psychologin Jacobson schmettert Irving lächelnd ab. Dann sind seine fünf Minuten Ruhm vorüber und er geht zum nächsten TV-Interview für seinen gerade erschienenen Bestseller über Serienmörder: „Broken Egos“. David kann Irving nicht leiden. Auf einer Filmdose findet sich ein Fingerabdruck, der als der von Willis Dexter identifiziert wird. Aber der ist schon längst tot, oder?

Tom fährt am nächsten Tag mit David zum Bestattungsinstitut Steeple Hill mit angeschlossenem Friedhof. Hier findet die Exhumierung von Willis Dexter statt, der vor sechs Monaten bei einem Autounfall gestorben sein soll. Doch die Leiche im Sarg ist nicht die eines Weißen, sondern die eines Schwarzen, wie David als Erster erkennt. Hat der Bestattungsunternehmer York eine Erklärung für die falsche Leiche? Nein, hat er nicht, und er protestiert heftig gegen jedwede Verdächtigungen. Nun, meint Tom Lieberman, Willis Dexter hat ein todsicheres Alibi, dass er nicht der Mörder von Loomis ist. Aber wo ist dann eigentlich Dexters Leiche?

David hat das bestimmte Gefühl, dass er und Tom an der Nase herumgeführt werden. Alle diese Leichen wurden inszeniert und für sie, die Anthropologen, hergerichtet: präpariert. Und zwar von jemandem mit einer gehörigen Portion Sachverstand. Die Leiche des Schwarzen sticht den forensischen Mitarbeiter Kyle Webster in die Hand, als er sie bewegen will. Sofort besteht die Gefahr einer Infektion, und Tom schickt Kyle zur Behandlung. Beim Röntgen findet er nicht weniger als 13 Nadeln an strategisch fies platzierten Stellen. Sie alle sollten die Leute stechen, die die Leiche handhaben würden. Und dieser Schwarze starb lange vor Loomis: Er war das erste Opfer. Immer weitere Rätsel.

David arbeitet bis spätabends, um Tom Lieberman, der fast 70 ist und an einer Herzkrankheit leidet, zu entlasten. Als er auf den Parkplatz vor der Leichenschauhalle tritt, blendet ihn ein Lichtstrahl aus einer Taschenlampe. Es scheint ein Wachmann zu sein, der ihn da anstrahlt, dessen Gesicht er aber nicht sehen kann. David muss sich ausweisen und darf dann gehen. Komischer Typ, dieser Wachmann. Verstellt auch noch seine Stimme.

Am nächsten Morgen wird Alex Irving, der telegene Professor, von seiner Haushälterin vermisst. Irving führt jeden Morgen seinen Hund, einen Labrador, im Park Gassi, doch die blutige Eisenstange neben der Leiche des Hundes lässt das Schlimmste erwarten. Die Fingerabdrücke auf der Stange gehören jedoch zu einem Berufsverbrecher namens Noah Harper, der seit Monaten vermisst wird. David zählt zwei und zwei zusammen: Noah Harper ist die exhumierte Leiche aus dem Friedhof. Tatsächlich bleibt die Haut an der Hand eines Toten, richtig behandelt, selbst noch Monate nach dem Ableben ihres Besitzers individuell verschieden, so dass sie Fingerabdrücke liefern kann. Als David eine solche Handhaut an seiner Windschutzscheibe findet, fasst er dies als Herausforderung seines Gegners auf.

Dann beginnen weitere Menschen zu verschwinden, ganz in Davids Nähe …

_Mein Eindruck_

Schade, dass ich „Kalte Asche“ noch nicht kenne, denn die Art und Weise, wie David Hunter in „Leichenblässe“ seine Verletzungen, die er in diesem Abenteuer erlitt, beschreibt, lässt darauf schließen, dass die Ereignisse in „Kalte Asche“ sehr traumatisch für ihn gewesen sein müssen. Kein Wunder, dass sein Selbstbewusstsein schwer angeknackst ist. Dass er nur ein Gast an Tom Liebermans Institut ist, lässt man ihn mehrfach spüren. Daher bleibt es nicht aus, dass er Tom vorschlägt, umgehend abzureisen. Zum Glück gelingt es Tom, den Abreisetermin eine Woche hinauszuzögern. Sonst wäre nämlich alles noch schlimmer gekommen (und wir hätten die ganze Action verpasst, menno!).

|Der Moment des Todes|

Diesmal haben es David und Tom mit einem skrupellosen Serienmörder zu tun, der ebenso gut ist wie sie. Er führt sie an der Nase herum und prahlt damit, wie gut er ihr eigenes Handwerk versteht. Er sucht nach Anerkennung von den Besten ihres Fachs. Aber er ist seit seinem 17. Lebensjahr auf einer unheimlichen Mission, die schon zahlreiche Opfer gefordert hat (meist Landstreicher und Prostituierte, die niemand so schnell vermisst): Er will den Augenblick des Todes im Bild festhalten, um herauszufinden, wann die Seele (nach Platon, Aquinus und Kierkegaard, die er alle gelesen hat) den Körper verlässt. Denn der Körper ist nur das Ding und Substrat, in dem sich der Geist bzw. die Seele vorübergehend einnistet, bevor sie wieder in ihr Reich zurückkehren. Seelenwanderung ist ein naheliegender Begriff.

Um den Augenblick festzuhalten, hat er nicht nur eine raffinierte Tötungsvorrichtung gebaut, sondern auch eine Hochleistungskamera aus deutscher Wertarbeit gekauft. Doch trotz all der vielen Opfer ist es ihm offenbar nie richtig gelungen, die Geduld oder die Geistesgegenwart aufzubringen, um exakt jenen wesentlichen Augenblick des Todes festzuhalten. Als David später einem Sterbenden in die Augen blickt, kann er diesen Moment nicht sehen. Ist der Killer also einem Hirngespinst nachgejagt?

Die Idee, dass es diesen Moment gar nicht geben könnte, würde er entrüstet weit von sich weisen, denn er habe ja schließlich diesen Blick erhascht, als eine Frau, die Opfer eines Unfalls wurde, direkt vor seinem Fenster starb. Was könnte sich besser als Studienobjekt eignen als eine Gebärende, die im Augenblick der Geburt stirbt? Bei dieser Vorstellung stellen sich nicht nur Paul Avery und David Hunter die Nackenhaare auf.

|Finale|

Auf die typische Beckett-Weise führt uns der Autor erst in die Irre, um sodann mit voller Wucht zuschlagen zu können. Schauplatz des Showdowns ist ein aufgelassenes Kurbad und Sanatorium am Rande der Smoky Mountains. Es erinnerte mich an Stephen Kings unheimliches Overlook Hotel in „The Shining“. Wie dort verwischen sich im Ex-Sanatorium die Grenzen von Schein und Wirklichkeit, von Leben und Tod. Es ist das ultimative Schlachtfeld, auf dem wirklich alles passieren kann. Hier zeigt sich, wie der Autor uns in die Irre geführt hat, so wie es der Killer auch mit David tut. Das ist ein raffinierter Einsatz der subjektiven Erzählperspektive.

|Stimme im Kopf|

Aber der Autor geht noch weiter. Es ist nicht so, dass wir immer nur so viel wissen wie David, sondern wir erhalten Einblick in die Psyche des Täters. Mit einem Trick wird sie geschildert. Der Autor tut so, als würde das Gewissen des Täters mit seinem Bewusstsein sprechen, sozusagen als besserwisserische und tadelnde zweite Stimme in seinem Kopf. Vielleicht ist der Täter ja wirklich ein wenig schizoid. Es würde uns nicht wundern.

|Der Sprecher|

Wie schon in „Die Chemie des Todes“ legt sich Johannes Steck ins Zeug, um die Figuren zum Leben zu erwecken. Mit den unterschiedlichen Tonhöhen versteht er es, die weiblichen Figuren deutlich von den männlichen zu unterscheiden. Die Assistentin namens Summer spricht höher und wesentlich schneller als jeder Mann in ihrer Nähe. Auch Candy, Sam und Mary reden ganz anders als die „Jungs“. Nur Diane Jacobson, die TBI-Ermittlerin, ist eine Ausnahme von der Regel. Sie ist stets sehr ernsthaft und hat fast die gleiche Stimmlage wie einer ihrer Kollegen.

Zu diesen Kollegen gehört zunächst Dan Gardner, der Leitende Sonderermittler des TBI in Knoxville. Er spricht tief und langsam, wenn er zornig ist, auch etwas grollend. Der Pathologe Hicks klingt wie ein quengelnder kleiner Junge, dem man sein Lieblingsspielzeug weggenommen hat. Ebenso wenig voll nehmen kann man auch den telegenen Professor Alex Irving. Er liebt es, gelehrt zu dozieren und geschwollen daherzuschwallen, dass man schier den Verstand verliert. Und was er von sich gibt, ist meist hanebüchener Unsinn, und das trägt ihm die Abneigung Davids und Tom Liebermans ein. Der Autor und der Sprecher geben diese Figur ganz klar jeder Kritik preis.

Am sympathischsten sind David Hunter und Tom Lieberman, ganz klar. Doch sie sind nicht unfehlbar, denn wie der Handlungsverlauf zeigt, sind sie doch keine Hellseher. Daher kommt es zur Entführung der hochschwangeren Gattin von Paul Avery, Tom Liebermans designiertem Nachfolger als Institutsleiter der Body Farm. Im Zuge der Suche nach Samantha dreht Paul Avery schier durch. Jetzt läuft der Sprecher zur Höchstform auf. Der Hörer muss sich auf emotionale Ausbrüche gefasst machen. Nicht nur einmal hört man den Sprecher brüllen und rufen, als er Avery darstellt. Mehr darf nicht über das Finale verraten werden. Aber es ist höchst hörenswert.

|Die Musik|

Die Hintergrundmusik, die das Duo Chris und Tom beiträgt, ist stets nur am Anfang einer Szene zu hören und stützt so die Stimmung, die für diese Szene benötigt wird. Daher kann die meist von akustischen Instrumenten produzierte Musik sowohl entspannend wirken, etwa in Davids Hotelzimmer, oder auch dunkel und bedrohlich.

Aber häufiger ist die entspannende, unterhaltsame Stimmung. Akustische Gitarren, eine Country-&-Western-Slide-Gitarre, Mandoline und eine gesummte Melodie sorgen für Auflockerung des mitunter recht grimmigen und grausigen Geschehens. Ob das immer so erwünscht ist, ist natürlich bei jedem Hörer verschieden. Manchmal störte mich die Musik.

Nur am Schluss ist ein Song in voller Länge zu hören. Ich habe die englischen Lyrics kaum verstanden, aber es schien um indianische Motive zu gehen. Etwas merkwürdig in der Landschaft von Tennessee (na ja, da gab’s auch mal Indianer). Geräusche gibt es keine. Das wäre auch zu viel des Guten gewesen.

_Unterm Strich_

Laut Leserstimmen hat es hier der Autor an Originalität fehlen lassen, und bei manchem Leser bzw. Hörer ist deshalb der Wow-Moment ausgeblieben. Das finde ich nicht, aber ich kenne ja auch „Kalte Asche“ nicht. Ich finde den Täter ebenso originell entworfen wie die clever eingesetzten Erzählperspektiven. Auch der Wow-Moment blieb nicht aus: Er stellte sich in der Sanatoriums-Szene ein.

Doch zwei Dinge haben mir gefehlt, um den Thriller zu einem perfekten Buch zu machen. Zum einen fehlt eine Lovestory wie mit Jenny Hammonds (David trauert seiner Ex nach). Auch die Pogrom-Stimmung von „Die Chemie des Todes“ fehlt hier völlig. Na ja, so einen feurigen Pfarrer wie Scarsdale findet man sicherlich selten – obwohl Bischof Williamson, der aktuelle Holocaustleugner, sicherlich gut dafür qualifiziert wäre.

|Das Hörbuch|

Johannes Steck arbeitet so gut wie eh und je, er legt sich wirklich ins Zeug, um die Figuren zum Leben zu erwecken und die unheimliche verdrehte Denkweise des Killers eindringlich darzustellen. Diesmal wird er von Hintergrundmusik begleitet, die ein wenig zu relaxed daherkommt, um ganz mit dem grausigen Geschehen harmonieren zu können. Geräusche gibt es wie stets bei Steck keine.

|Originaltitel: Whispers of the Dead, 2009
Aus dem Englischen übersetzt von Andree Hesse
451 Minuten auf 6 CDs
ISBN-13: 978-3-86610-594-2|
http://www.argon-verlag.de
http://www.rowohlt.de

Die drei ??? – Die Schwingen des Unheils (Band 215)

Die Handlung:

Der Halsbandsittich Huxley belauscht ein Gespräch und plappert Satzfetzen nach: Es geht um das Geheimprojekt XFLR-7 und einen geplanten Diebstahl. Können die drei ??? das Geheimprojekt retten? (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

Um ein Geheimprojekt retten zu können, muss man erst mal von dessen Existenz wissen und Zugang dazu haben … richtig? Da bin ich aber mal gespannt, wie den drei Detektiven das beides gelingt … und ob der Titel des Abenteuers nicht am Ende nur Clickbait war. Aber hey, das Cover gefällt mir schon mal sehr gut, auch von den Farben her.

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