Sinclair, Alison – Lichtgeboren

_Die Trilogie:_

Band 1: „Nachtgeboren“
Band 2: „Lichtgeboren“
Band 3: „Schattengeboren“

_Balthasar, Telmaine und Strumheller_ ist es gelungen, Vladimer aus seiner unnatürlichen Bewusstlosigkeit zu wecken. Allerdings war es nicht möglich, ihm die Entwicklung der Ereignisse zu erklären, ohne auch Telmaines Magie zu erwähnen. Und obwohl Vladimer sich weigert, sich von Telmaine heilen zu lassen, hat er keinerlei Skrupel, ihre Fähigkeiten anderweitig schamlos für seine Zwecke einzuspannen. Um seinen Bruder zu unterstützen, ist ihm jedes, wirklich jedes Mittel recht!

Das hat unangenehme Folgen. Denn nahezu unmittelbar nach Vladimers Rettung wird der Prinz der Lichtgeborenen ermordet! Sein Sohn Fejelis ist gerade erst mündig geworden, und beauftragt als Erstes seinen einzigen Freund und Vertrauten, den Magier Tammorn, mit der Suche nach dem Mörder. Doch Tammorn steht außerhalb des Magierstammbaumes, er ist ein sogenannter Wildschlag und wird deshalb von den Magiern mit Misstrauen betrachtet. Als wäre das noch nicht problematisch genug, findet Tammorn Spuren einer Magie, von der ihm übel wird … Schattenmagie!

_Durch die Ausdehnung_ der Handlung auf die Lichtgeborenen taucht eine ganze Riege neuer Charaktere auf. Die meisten davon sind vorerst nur Nebenfiguren, wie zum Beispiel Fejelis Mutter Helenja und ihr Lieblingssohn Orlanjis, sowie diverse andere Verwandte. Das Hauptaugenmerk ruht auf nur zwei Neuzugängen:

Fejelis mag jung sein, aber er ist weder dumm noch naiv. Höchstens ein wenig idealistisch. Mit sieben ist er nur knapp einem Mordversuch entgangen, das hat ihn misstrauisch werden lassen. Er rechnet nicht damit, besonders lange zu regieren, das hat die seltsame Konsequenz, dass er dazu neigt, Risiken einzugehen … weil es ja eh schon egal ist. Gleichzeitig hat er erstaunliche Pläne und Ideen, die er nur zu gerne umsetzen wird, wenn er die Chance dazu erhält.

Tammorn ist ebenfalls noch ziemlich jung. Und die Tatsache, dass er ein Wildschlag ist, ist nicht der einzige Grund, warum er mit den Magiern in Konflikt geraten ist. Tatsächlich neigt er dazu, es mit Gesetzen und Verträgen nicht so genau zu nehmen, und mit Autoritäten hat er auch seine Probleme. Der einzige Magier im Turm, den er respektiert, ist Lukfer, und der ist ein Wildschlag wie er selbst. Kein Wunder, dass die Magier es gar nicht gern sehen, dass Fejelis ausgerechnet Tammorn unter Vertrag nehmen will.

Und dann ist da natürlich noch Floria, die in diesem Band etwas näher an den Kern der Handlung rückt. Für echte Tiefe hat es in ihrem Fall aber noch nicht ganz gereicht. Natürlich ist sie – berufsbedingt – eine sehr gute Kämpferin, vor allem aber ist sie loyal.

Wie schon im ersten Band ist die Darstellung der Figuren auch hier wieder ausgesprochen glaubhaft, lebendig und nachvollziehbar geraten, von Fejelis und Tammorn bis hin zu Cousine Ember, obwohl sie nur ein einziges Mal den Mund aufmacht. Sehr gelungen.

Da in diesem Band die Lichtgeborenen so sehr im Mittelpunkt stehen, mussten die Nachtgeborenen ein wenig beiseite rücken. Balthasar und Stromheller werden lediglich erwähnt, tauchen aber nicht persönlich auf. Nur einer der vier Handlungsstränge dreht sich um die Nachtgeborenen, und das ist Telmaines. Wobei das nicht viel heißen will, denn der Autorin ist es gelungen, die parallel laufenden Fäden so eng miteinander zu verknüpfen, dass man sie nicht so einfach trennen kann. Nachdem die neuen Personen eingeführt sind, wird aus dem Nebeneinander rasch ein Durcheinander. Was im Licht geschieht, bedingt, was die Nacht bringt, und das nächtliche Geschehen hat unmittelbare Auswirkungen auf die Ereignisse im Licht.

Natürlich ist dem Leser von Anfang an klar, warum der Prinz ermordet wurde, schließlich hat er den ersten Band gelesen und weiß, wer dahintersteckt. dass die Handlung trotzdem zu keiner Zeit vorhersehbar oder langweilig war, liegt daran, dass die Autorin es auch diesmal geschafft hat, den Auslöser am Anfang des Buches immer größere Kreise ziehen und dabei nach und nach immer mehr Details einfließen zu lassen, die die ursprüngliche Situation eines Mordes auf eine Intrige dynastischen Ausmaßes steigern. Denn wie im ersten Band sind auch hier nicht nur die Schattengeborenen am Werk. Eine ganze Anzahl von Cliquen und Parteien kocht an ihrem eigenen Süppchen, ganz wie bei den Nachtgeborenen auch.

_Herausgekommen ist_ ein komplexes, intelligentes und spannendes Buch mit sehr lebensechten und auch sympathischen Charakteren, der einen oder anderen unerwarteten Wendung und einem vielversprechenden Ende. Und das alles ohne logische Hänger, vor allem aber ohne einen übermächtigen Bösewicht, der eigentlich völlig unbesiegbar ist; ohne bluttriefendes Gemetzel und Geschlachte; und ohne einen Helden, der als Einziger auf der ganzen Welt selbige retten kann, weil das zufällig in irgendeiner Prophezeiung steht.

Alison Sinclairs Zyklus hat mich bisher von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt. Ich bin mir ziemlich sicher, dass dies auch dem dritten Band gelingen wird.

_Alison Sinclair_ stammt ursprünglich aus Schottland, lebt inzwischen aber in Montreal, wo sie an der Universität McGill unterrichtet. Mit dem Schreiben begann sie Mitte der Neunziger Jahre, zunächst im Bereich Science-Fiction. „Lichtgeboren“ ist der zweite Band ihrer ersten Fantasy-Trilogie. Die anderen beiden Bände erschienen unter dem Titel „Nachtgeboren“ und „Schattengeboren“.

|Taschenbuch: 446 Seiten
Originaltitel Lightborn
Deutsch von Michaela Link
ISBN-13: 978-3-802-58336-0|


http://www.egmont-lyx.de

Jack Finney – Die Körperfresser kommen

Das geschieht:

Mill Valley liegt zwar im US-Staat Kalifornien, ist aber trotzdem ein abgelegenes Städtchen, dessen Bürger das Leben geruhsam angehen. Nach seiner Scheidung ist Dr. Miles Bennell deshalb hierher zurückgekehrt, wo bereits sein Vater als Arzt praktizierte, um ein wenig Abstand für einen Neuanfang zu gewinnen.

Normalerweise ist man in Mill Valley recht gesund, weshalb eine Folge seltsamer ‚Krankmeldungen‘ für Aufregung in den örtlichen Arztpraxen sorgt: Verschiedene Bürger behaupten, Familienmitglieder oder Freunde seien nicht mehr sie selbst, sondern äußerlich perfekte aber seelenlose, gefühlskalte ‚Kopien‘. Auch Bennell wird mit solchen Fällen konfrontiert und glaubt an eine Massenpsychose, bis ein Freund, der Autor Jack Belicec, ihn mit einem makabren Fund aus seinem Keller konfrontiert – eine Leiche ohne Fingerabdrücke und mit ‚unfertigen‘ Gesichtszügen.  Jack Finney – Die Körperfresser kommen weiterlesen

Ken Marschall; Donald Lynch – Titanic – Königin der Meere

Keine andere Katastrophe hat die Menschen so berührt, wie der Untergang der RMS Titanic am 14./15. April 1912, als sie auf ihrer Jungfernfahrt einen Eisberg streifte und sich der Atlantische Ozean nach etwas unter drei Stunden Todeskampf schließlich über dem geschlagenen Titanen schloss – zusammen mit der Titanic versanken die menschlichen Allmachtsphantasien, dass mit Technik allein alles zu beherrschen sei. Dieser Fortschrittsglaube des eduardinischen England (auch das „vergoldete Zeitalter“ genannt) zerbrach genauso, wie das Schiff, das diesen Way of Life so verkörperte, wie kein Anderes. Die anrührende Geschichte über die Verkettung mehrerer fataler Umstände liefert selbst heute noch genug Stoff, um Mythen zu nähren und diesen Luxusliner bestimmt noch lange im kollektiven Bewusstsein der Menschen zu halten.

Das Schiff und seine Geschichte – Ein Überblick

Über die Tragödie ist eine Menge geschrieben und noch mehr fabuliert worden. Kein anderes Schiff hat so viele Mythen und Sagen heraufbeschworen, wie die Titanic. Einiges hat sich bewahrheitet, Anderes hingegen ist hanebüchener und unhaltbarer Nonsens. Die Geschichte an sich dürfte eigentlich jedem einigermaßen bekannt sein, der Vollständigkeit halber seien sie hier – inklusive der hartnäckigsten Gerüchten – dennoch einmal grob zusammengefasst:

Gebaut wurde die Titanic als Zweites einer Reihe von drei Super-Linern für die White-Star Line auf der Werft von Harland & Wolff im irischen Belfast. Ihr Stapellauf fand bereits 1911 statt, danach wurde sie weiter ausgerüstet und komplettiert. Das Ganze dauerte ein gutes, weiteres Jahr. Zu dieser Zeit befand sich ihre ältere Schwester „Olympic“ bereits grade im Dienst und ihre jüngere – „Britannic“ – grade bei der Kiellegung. Die Titanic wurde auf Luxus ausgelegt, nicht auf Geschwindigkeit, was alle jene Gerüchte Lügen straft, dass die Titanic angeblich auf der Jagd nach dem „Blauen Band“ gewesen sein soll. Dazu wäre sie jedoch allein baulich nie in der Lage gewesen.

Ausgestattet mir „nur“ 3 Schrauben und vergleichsweise schwachen Niederdruck-Turbinen hätte sie es niemals mit der amtierenden Rekordhalterin „Mauretania“ der konkurrierenden Cunard-Line aufnehmen können. Dessen waren sich auch die Erbauer und Betreiber bewusst. Um optisch mehr Leistung vorzutäuschen, verpassten sie ihr sogar einen vierten Schornstein, obwohl der hintere ein Fake war, erachtete man es zu dieser Zeit als ein Muss 4 Schornsteine haben zu müssen. Eine Reederei, die was auf sich hielt, konnte es im heiß umkämpften Transatlantik-Verkehr nicht wagen, ein Schiff mit nur drei Schloten zu betreiben.

Konstruktiv war die Titanic ihrer Zeit weit voraus, doppelter Schiffsboden und elektro-magnetisch verschließbare Schotten konnten das Schiff selbst mit 3-4 gefluteten Sektionen noch an der Oberfläche halten, ein Szenario, dessen Eintreffen sich jedoch niemand wirklich vorstellen konnte, so kam die Presse zu der Aussage, sie sei unsinkbar – der Reederei gefiel eine solche Werbung natürlich und tat dementsprechend nichts diese Übertreibung zu dementieren oder zu bestätigen. Oft hat man den White-Star Offiziellen und der Werft unberechtigt vorgeworfen, eben jenes Attribut gar erfunden zu haben.

Die Kapazität der Rettungsboote entsprach buchstabengetreu dem Gesetz, niemand hat sich damals für ein Schiff dieser Größe Gedanken gemacht, ob das Fassungsvermögen für alle Menschen an Bord ausreichen würde – die Vorschrift sah eine Mindestanzahl an Rettungsbooten pro Bruttoregistertonne (BRT) vor, allerdings ging man seinerzeit von 10.000 BRT als absolutes Maximum aus. Ein Wert, den die Titanic bei Weitem überschritt – mehr noch: rein rechnerisch hatte sie laut Gesetz sogar zu viele Rettungsboote (!). Dass niemand auf die Idee kam, dass man wirklich ALLE Menschen von Bord bekommen muss, ist ein schlechter Treppenwitz der Geschichte.

Die schicksalshafte Jungfernfahrt beginnt schon nicht besonders, beim Auslaufen vom Dock ins offene Fahrwasser kommt es zu einer Beinahe-Kollision mit einem kleineren Passagierdampfer, der sich wegen des gewaltigen Sogs, den die Titanic allein schon durch ihre Masse erzeugt, losreißt und erst kurz vor dem Crash mit dem Ozeanriesen von Schleppern abgedrängt werden kann. Die Unglücksserie geht indes weiter in einem Kohlebunker bricht ein Feuer aus, dass erst beim Halt in Queenstown (heute Cobh) unter Kontrolle gebracht und gelöscht wird. Ohne weitere Zwischenfälle startet nun endlich die Passage über den Atlantik Richtung New York.

Die eintreffenden Eisbergwarnungen anderer Schiffe werden zum Teil wohl ignoriert, Kapitän Smith ordnet lediglich einen Kurs an, der weiter südlich liegt, als der ursprünglich geplante. So hofft er, den Eisberg-Gürtel ohne Probleme zu passieren. Der Reederei-Vorstand Bruce Ismay drängt ihn Volldampf zu fahren, auf das man schneller in New York sei, als geplant – das würde auch ohne „Blaues Band“ jede Menge positive Publicity geben. An Bord fühlen sich alle sicher und ein Besatzungsmitglied erklärt einer verängstigten Passagierin angeblich sogar noch süffisant: „selbst Gott kann dieses Schiff nicht versenken …“

Am 14. April gegen 23.40 sichtet Ausguck Frederik Fleet eine dunkle Masse in der spiegelglatten See direkt voraus – ohne Fernglas (bis heute ist nicht geklärt, warum keine vorhanden waren) ein schwieriges Unterfangen, seine Warnung an die Brücke: „Eisberg direkt voraus!“wird vom diensthabenden Offizier sofort in ein Ausweichmanöver umgesetzt, über dessen Sinnhaftigkeit man sich ebenfalls noch heute streitet: „Volle Kraft zurück! Ruder hart Backbord!“

Ein Schiff mit 269 Meter Länge stoppt man erst auf mehreren Kilometern und der Befehl die Maschinen rückwärts laufen zu lassen, ist auch erst mit einer gewissen Zeitverzögerung wirksam. Fazit: Der Bug der Titanic wandert zu langsam aus, die frontale Kollision ist zwar vermieden, doch der Eisberg schrammt an der Steuerbordseite vorbei und beschädigt die Außenhülle so unglücklich, dass 5 Sektionen Wasser fassen, zu viel für den Titanen. Der geweckte Kapitän schickt nach Schiffsbaumeister Andrews, der nach kurzer Expertise das Todesurteil spricht: „Eine, maximal zwei Stunden“, dann ist das stolze Schiff verloren.

In den folgenden zweieinhalb Stunden spielen sich die dramatischen Szenen ab, die wir aus vielen Filmen kennen, als man merkt, dass die Rettungsboote nicht ausreichen, um alle Passagiere auf dem nächtlichen Atlantik auszusetzen. Zuerst wird wegen der Furcht der Überladung sogar dazu übergegangen, die Boote nur halbvoll zu besetzen und abzufieren – als sich das Schiff um 02.20 am 15. April endgültig in die Tiefe Richtung Meeresgrund rauscht, haben lediglich 705 Passagiere überlebt, mehr als die doppelte Anzahl (1517) Menschen finden den Tod entweder auf dem Schiff selbst oder im eiskalten Wasser, das zu dieser Jahreszeit 0 bis -2° C kalt ist.

Das Klassendenken dieser Zeit hat dafür gesorgt, dass die Passagiere der dritten Klasse das Nachsehen hatten, nicht wenige der Reichen und Mächtigen der Epoche kamen zum Teil mit heiler Haut davon, während unter den Zweit- und Dritt-Klässlern ganze Familien ausgelöscht wurden, da man sie erst zu spät an Deck hat kommen lassen, das der 1. Klasse vorbehalten war. Dennoch ist die Katastrophe auch eine Geschichte von wohlhabenden Helden und Gentlemen, bei denen „Frauen und Kinder zuerst!“ praktiziert wurde. Legendär ist die Band Wallace Hartleys, die buchstäblich bis zum allerletzten Augenblick spielte – von den Musikern hat keiner überlebt.

Eindrücke

Ken Marschall ist spätestens seit der Entdeckung des Wracks durch Robert D. Ballard („Titanic – Geheimnis 3800 Meter unter Wasser“ – Ullstein, 1985) einer der angesehensten Illustratoren für Schiffe und Wracks. Marschall hat zudem ein starkes Faible für die RMS Titanic. Häufig ist er für den Meeresgeologen und Ballard (der hier übrigens das Vorwort bestreitet) tätig, der ihn bisher für nahezu alle seine Bücher engagiert hat. In diesem Band darf sich Marschall auch als Autor an seinem offensichtlichen Lieblingsschiff austoben und Bilder davon zum Besten geben, die so bis dato noch kaum publiziert worden sind – eine Augenweide, wie immer. Schon das Titelbild, welches die stolze Titanic in voller Fahrt von Steuerbord zeigt.

Donald Lynch ist Mitglied der „Titanic Historical Society“, eine Gruppierung, die es sich zur Aufgabe gemacht hat das Andenken an den Luxusliner und seine Opfer zu bewahren. Viele Überlebende kannte Lynch noch persönlich aus diversen Interviews, auch wenn freilich heute kaum noch jemand übrig ist, der die Katastrophe miterlebte. Lynch schreibt immer noch gelegentlich für die Kolumne des „Titanic Communtator“, dem offiziellen Magazin der Society. Er sorgt als fachlicher Berater dafür, dass in diesem Buch mit hartnäckigen Mythen aufgeräumt wird, die sich immer noch um das Schiff ranken.

Auf 232 Seiten Hochglanzpapier kümmern sich die Autoren akribisch um die Entstehungsgeschichte des Schiffes angefangen bei der Planung bis hin zu den tragischen Verkettungen von Umständen, die zu ihrem Untergang führten, dabei stützen sie sich auf die Fakten, die im Ersterscheinungsjahr zugänglich und beweisbar waren. Mittlerweile haben sich zahlreiche Expeditionen zum Wrack begeben und dabei eine Reihe von Theorien überprüft – so konnte die nur kurz in diesem Band am Rande erwähnte russisch/kanadische Expedition sogar schlüssig nachweisen, dass die verwendete Stahllegierung des Rumpfes nicht unerheblich zur Leckbildung beitrug (so genannte „Kältesprödigkeit“). Es waren zum Zeitpunkt des Drucktermins aber eher ungeklärte Vermutungen, denn gesicherte Erkenntnisse.

Beim Hergang des Untergangs stützen sie sich vornehmlich auf die ermittelten Daten und Schlussfolgerungen ihres „Ziehvaters“ Robert D. Ballard – die geschichtliche Aufbereitung sammeln sie aus Zeitzeugenberichten und Publikationen zusammen, die zu diesem Thema mannigfaltig vorhanden sind. Kaum ein anderer Unglücksfall ist besser dokumentiert als dieser. Die Autoren geben sich Mühe auch die Aussagen im Kontext zueinander zu sehen, das heißt sie überlegen mit detektivischem Spürsinn, welche Geschichte nun plausibler ist und aus welchem Grund manche sicher geglaubte Tatsache sich später als falsch erweist. Als Beispiel sei genannt, dass nur 6 Überlebende berichtet haben, dass das Schiff noch an der Oberfläche auseinanderbrach – die restlichen knapp 700 Personen waren felsenfest überzeugt, dass sie in einem Stück unterging. Mittlerweile weiß man, dass eben diese 6 Zeugen recht hatten.

Fazit

Manche Mysterien werden uns vielleicht auf ewig verschlossen bleiben, doch nicht zuletzt dank dieses Werkes wird der Nebel immer mehr gelüftet und durch beweisbare Tatsachen ersetzt. Damit wird die Geschichte nicht um einen Deut weniger berührend. Da weiß der sachliche Stil Donald Lynchs zu gefallen – ganz ohne zu dramatisieren, lässt er das kurze Leben des Schiffes von der Kiellegung bis hin zu seiner Entdeckung Revue passieren, wobei so ziemlich alles Gesagte grundsätzlich noch immer wissenschaftlichen Bestand hat. Lediglich über einige Details ist man heute genauer im Bilde. Ken Marschalls superbe Illustrationen sind natürlich ein weiteres Pfund, mit welchem das Buch wuchert, sodass dieser opulent-hochwertige Bildband als ein Standardwerk zum Thema betrachtet werden kann. Schade, dass er inzwischen nur noch antiquarisch zu bekommen ist – und das auch noch ziemlich selten.

Hardcover, 232 Seiten – zahlreiche S/W und teils großformatige Farbbilder
Original-Titel: „Titanic – An Illustrated History“ Madison Press, New York / 1992
Text: Donald Lynch, Schiffs-Illustrationen: Ken Marschall
Übersetzung: Christian Quatmann
ISBN-13: 978-3453059306
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http://www.randomhouse.de/heyne

Ogawa, Yoko – Geheimnis der Eulerschen Formel, Das

Eine Frau kommt als Haushälterin zu einem verschrobenen Mathematikprofessor, der nach einem Unfall zurückgezogen auf dem Grundstück seiner Schwägerin in einem kleinen Häuschen lebt. Seit dem Unfall kann der Professor sich nur an diejenigen Dinge erinnern, die in den letzten 80 Minuten geschehen sind. Alles andere hat er vergessen, außer der Mathematik mit ihren geheimnisvollen und anmutigen Formeln. Um sich jeden Morgen wieder an seine Haushälterin zu erinnern, hat der Professor sie auf einen Zettel gezeichnet und diesen an seinen Anzug geheftet, ein anderer Zettel erinnert ihn daran, dass sein Kurzzeitgedächtnis nur noch 80 Minuten währt. Weitere Zettel erinnern ihn an andere wichtige Dinge, die er sonst vergessen würde.

Bereits acht Haushälterinnen hat die Schwägerin des Professors nach kurzer Zeit entlassen, doch mit der neunten soll alles anders werden: Mit viel Geduld und Einfühlungsvermögen gewinnt sie das Vertrauen des Professors. Als sie ihm erzählt, dass zuhause ihr zehnjähriger Sohn auf sie wartet, besteht der Professor darauf, dass der Sohn – den er aufgrund seines flachen Schädels schnell Root tauft – nach der Schule auch zum Haus des Professors kommt, damit er nicht so lange alleine sein muss. Schnell schließt der Professor den Jungen in sein Herz, löst mit ihm zusammen die Hausaufgaben, stellt ihm allerlei mathematische Rätsel und versucht, dem Jungen die Schönheit der Mathematik näher zu bringen.

Auch wenn dies bei Root nicht so sehr fruchtet, so versteht dieser nach den Erklärungen des Professors zumindest seine Hausaufgaben, doch die Haushälterin lässt sich von der Liebe des Professors zur Mathematik anstecken. Zuhause versucht sie abends, die mathematischen Rätsel zu lösen und hinter das Geheimnis aller möglicher Formeln zu kommen. Aber es ist mehr als die Mathematik, die diese drei Menschen miteinander verbindet – bis Root und seine Mutter den Professor zu einem Baseballspiel mitnehmen und plötzlich alles in sich zusammenbricht, was die drei sich aufgebaut haben …

_Die Schönheit der Mathematik_

„Das Geheimnis der Eulerschchen Formel“ heißt dieses schmale Büchlein einer der erfolgreichsten japanischen Autorinnen. Doch wer diesen Titel zu wörtlich nimmt, könnte enttäuscht werden. Zwar kommt die Eulersche Formel auch zur Sprache und wird auch ansatzweise erklärt, doch geht es in diesem Buch nicht in erster Linie darum, hinter die Geheimnisse der Mathematik zu blicken, sondern die Mathematik ist das Bindeglied zwischen drei sehr unterschiedlichen Menschen – einer Haushälterin, die mit ihrem Sohn in sehr einfachen Verhältnissen lebt und auf den Job beim Professor angewiesen ist, und besagten Professor, der die schwierigsten Rätsel der Mathematik zu lösen vermag, aber sich nicht länger als 80 Minuten an etwas erinnern kann. Wie diese drei Menschen zusammenfinden, welche Rolle die Mathematik dabei spielt und wie die drei – so unterschiedlich sie auch sind – immer mehr zusammen wachsen, das beschreibt Yoko Ogawa in dem vorliegenden Buch.

Zunächst tritt die Haushälterin mit großer Skepsis ihre neue Stelle an, weiß sie doch, dass der Professor bereits acht Haushälterinnen in kürzester Zeit rausgeworfen hat, doch vom ersten Moment an ist alles anders. Schnell findet die Haushälterin einen Weg, zu dem Professor vorzudringen und mit ihm umzugehen. Ogawa erzählt eine Geschichte von einer sehr ungewöhnlichen Persönlichkeit, die einen tief bewegt und berührt. Es ist eine sehr leise Geschichte, die sich nie in den Vordergrund drängt und es sind zarte Bande, die die Haushälterin zum Mathematik-Professor knüpft – zarte Bande, die nach dem Baseballspiel schlagartig zu zerreißen drohen.

_Die Schönheit der Sprache_

Das Büchlein hat leider nur 256 Seiten und ist ratzfatz gelesen, da die Seiten nur sehr spärlich bedruckt sind, aber welch eindrucksvolle Geschichte die Yoko Ogawa in dieser Kürze entfaltet, beeindruckt von den ersten Seiten an. Ogawa hat einen sehr anmutigen und ansprechenden Schreibstil und eine herrlich poetische Ausdrucksweise, in der man versinken mag. Ein Beispiel:

|“Mir gefiel auch die Form der Ziffern, die er mit seinem Bleistift aufs Papier zauberte. Die 4 wirkte rund und üppig wie der Knoten einer Geschenkbandschleife, während die 5 sich derart weit vorlehnte, dass sie fast ins Stolpern geriet. Die einzelnen Zahlen waren zwar nicht besonders akkurat, aber alle besaßen ihre eigene Persönlichkeit. Seine Liebe zu den Zahlen, die der Professor zeit seines Lebens hegte, fand sich darin wieder.“|

Hier sitzt jedes Wort und lässt einen beim Lesen ins Schwärmen geraten, denn die Gratwanderung zwischen poetischer Sprache und klischeehaftem Geschwafel meistert Ogawa überzeugend, nie gleitet sie ins Kitschige ab, sondern bleibt immer in sicherer Entfernung von dieser Grenze zum Gewöhnlichen. Ihre Schreibweise ist wahrlich außergewöhnlich und das eigentliche Geheimnis hinter dem Erfolg ihres Buches. Natürlich zeichnet Yoko Ogawa auch wunderbare Charaktere, die einem das Herz erwärmen mit ihren herzensguten und liebevollen Eigenschaften und Eigenarten, doch wie Ogawa all dies geschickt zu Papier bringt, ohne wirklich ein Wort zu viel zu schreiben, ist eine wahre Meisterleistung.

_Zauberhaft_

Es ist gar nicht viel, das in diesem Buch passiert – zumindest auf der reinen Handlungsebene. Doch was zwischen den Zeilen steht und insbesondere, was unausgesprochen zwischen den handelnden Charakteren passiert, was sich hier aufbaut und wie die drei zueinanderfinden, ist eine großartige Geschichte. Wir lernen drei sympathische, allerdings nicht alltägliche Figuren kennen, die hier eine außergewöhnliche Freundschaft eingehen. Bindeglied sind mathematische Rätsel und der Zauber, der einigen Zahlen innewohnt. Sie sind das Bindeglied zwischen der Haushälterin und dem Professor, der sich in der normalen Alltagswelt nicht zurechtfindet und sich daher in die Welt der Zahlen zurückzieht.

Yoko Ogawa schafft es in eindringlicher Weise, uns diese wunderschöne Geschichte zu erzählen und sie uns so nahe zu bringen, dass wir tief von ihr berührt werden. Wer Wert auf schöne Sprache legt, auf eine außergewöhnliche und zurückhaltende Geschichte, die man so sicherlich noch nicht gelesen hat, der ist hier genau richtig!

|Gebunden: 256 Seiten
Originaltitel: Hakase no Aishita Sushiki
ISBN-13: 978-3-935890-88-5|
http://www.liebeskind.de

D. E. Meredith – Der Leichensammler

Eine Serie bizarrer Morde erschüttert London im Winter des Jahres 1856; ein Polizist, ein eifriger Arzt und ein junger Aristokrat bemühen sich um die Auflösung einer Verschwörung, die ihrerseits ein unfassbares Verbrechen verbergen soll … – Gut recherchierter Historienkrimi, der zeitgenössische Missstände aufgreift und dramatisiert, wobei die Autorin ein wenig zu didaktisch in Empörung und Gräueln schwelgt: noch etwas verhaltener Einstieg in eine neue Krimi-Serie.
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Perry Rhodan – Aphilie (Silber Edition 81)

_Die Handlung:_

Im Jahr 3540 steht die Bevölkerung der Erde im Bann der Aphilie. Reine Vernunft und Urinstinkte bestimmen das Verhalten der Terraner, Gefühle zählen nichts mehr. Auch Reginald Bull ist der Aphilie verfallen: Er entmachtet seinen Freund Perry Rhodan und treibt ihn mit mehr als tausend Begleitern in die Verbannung. An Bord des Fernraumschiffs SOL verlassen die Verurteilten ihre Heimat ohne Hoffnung auf eine Rückkehr, aber auch ohne Aussicht, die Milchstraße im Meer der Galaxien zu finden. Eine Odyssee durch Raum und Zeit nimmt ihren Anfang, geprägt vom unbeugsamen Willen der Verbannten, dem Schicksal zu trotzen. Auf der Erde greift die Aphilie indessen unaufhaltsam um sich. Als es Bull gelingt, die Fessel der Aphilie abzuschütteln, wird er ebenfalls zum Gejagten …
(Verlagsinfo)

_Mein Eindruck:_

Dass Perry und seine Leute zusammen mit unserem Planeten Terra den Weg zurück in die heimische Milchstraße dann doch nicht geschafft haben, das musste der Fan am Ende der letzten |Silber Edition| des letzten Zyklus schon feststellen. Auch diesmal scheint der Heimweg nicht so einfach zu werden, denn der neue Zyklus, |Aphilie|, der mit dieser |Silber Edition| gleichen Namens startet, umfasst stolze 13 Bände. Der Kampf gegen die Laren scheint sich also noch ein wenig zu ziehen und die Autoren dürfen sich wohl auch im Mahlstrom noch ein wenig austoben.

Dieser Zyklus beginnt nicht mit einem übermächtigen Gegner, der mit Waffengewalt aus dem Weltall geblasen werden muss, sondern mit einer ganz unerwarteten, gar gewaltlosen und neuen Möglichkeit, die Serie weiterhin abwechslungsreich und spannend zu halten. Bully und Perry sind durch Bullys „Zwangslogik“ entzweit, die ihn dazu bringt, Perry am Ende dieses ersten Teils mit dem neuen und bei vielen Lesern beliebten Raumer SOL in den Weltraum zu verbannen … denn Bully geht davon aus, dass Rhodan selbst krank geworden ist. Die Koordinaten der Milchstraße werden Perry dabei aber nicht überlassen. Und so können wir uns auf eine interessante Irrfahrt Perrys freuen, während sich auf Terra der fühlende und nicht-logische Untergrund formiert, der die Terraner heilen möchte. Faszinierend!

Der Teil der „Aphilie“, der dann auf Terra spielt und sich um die „Stummhäuser“ dreht, war mir zu gesellschaftskritisch, als dass er mich von der Handlung her hätte fesseln können. Manchmal ist dieses Sci-Fi-Hörbuch auch eher ein Krimi, aber, kein schlechter, wenn man sich drauf einlässt.

Aber, was ist denn nun so besonders an diesen Channuc-Schiffen? Was haben Sie im Mahlstrom gefunden, das jetzt niemand sehen soll? Und was hat Perry Rhodan eigentlich so vor? Vielleicht erfahren wir ja in drei Wochen mehr, denn dann liegt ein „Raumschiff in Fesseln“.

|Das Hör-Erlebnis:|

Da die „Aphiliker“ nichts mehr fühlen, hat auch Andreas Laurenz Maier vom Skript her nicht wirklich die Gelegenheit bekommen, vor dem Mikro schauspielerische Akzente zu setzen, „sachlich“ klingen die Verstrahlten und passend sachlich klingt dann auch der Sprecher. Dennoch versteht er es, die neue Entwicklungslage auf Terra plastisch und lebendig ins Ohr des Hörers zu transportieren. Und entgegen der Gefühlslosen, fängt der eine oder andere sicher schon mal an darüber nachzugrübeln, wie es wohl wäre … so ganz ohne Gefühle … nur mit Logik … wäre mein Leben dann einfacher oder einfach langweiliger?

Dass Maier Bruder Trailokanat hoch und krächzend spricht, wie man Maier zu Anfang seiner Sprechertätigkeit bei „Perry Rhodan“ zu oft hören musste, ist aber dem Skript geschuldet, denn er klingt halt „hell“ und „quäkend“, da passt das (leider) sehr gut.

Monotone Roboterstimmen, ein passend alt klingender Kervin M. Caughens, ein wie immer bestimmter Rhodan und jede Menge Crew-Mitglieder und Terraner hat Andreas Laurenz Maier hier zu vertonen. Und das macht er so gut, dass der Hörer nie den Überblick verliert und immer dicht am Geschehen ist. Dabei variiert er seine Charakterinterpretationen mithilfe von Lautstärke, Modulation der Stimme und Sprechgeschwindigkeit, sodass die jeweilige Stimmung der Menschen und Szenen immer lebendig beim Hörer ankommen. Ein wenig zu krächzig für meinen Geschmack klingen allerdings seine Siganesen. Crystal Talongh klingt irgendwie versnobt und arrogant hochnäsig, Jocelyn, der Specht, steht ihr da in nichts nach. Mal langsam, mal schneller, mal die Stimme ein wenig modulierend schafft es Maier, den Agenten-Kopfgeld-Flucht-Jagd-Teil dieser |Silber Edition| ansprechend ins Krimi-Kopfkino des Hörers zu bringen.

|Die MP3s und das Booklet|

Die Qualität der MP3s entspricht dem Eins-A-Medien-Standard: 192 kbps, 41,1 kHz und Joint Stereo. Die Tracks sind fortlaufend nummeriert, wobei die Tracknummer im Dateinamen vorn steht und im ID3-Tag am Ende. Auch sämtliche Namen der an der kompletten |Silber Edition| beteiligten Autoren wurden mit in das ID3-Tag der Dateien geschrieben. Dies macht den Eintrag in der Playlist einiger Abspielgeräte so lang, dass nur noch die Autorennamen zu sehen sind und der Titel am Ende abgeschnitten wird.

Das Titelbild der |Silber Edition 81|, das auch in den ID3-Tags der Dateien zu finden ist, liegt dem Hörbuch zusätzlich als JPG-Datei in der Auflösung 1448 x 1444 bei. Außerdem bekommen wir noch das Cover von Heft 701, „Sprung in die Freiheit“, als JPG-Datei in der Auflösung 2000 x 2958 zum Ausdrucken als Poster mit dazu.

Im beiliegenden Booklet finden wir ein Tracklisting mit den Kapitelnamen, ein Vorwort von Horst Hoffmann, eine Risszeichnung der SOL, eine Zeitleiste und die Cover der in dieser |Silber Edition| enthaltenen Heftromane Nr. 700-705. Außerdem gibts vorn noch mal die schicke CD-Cover-Version von Band 700, „Aphilie“, und am Ende die von Band 704, „Die Rebellen von Imperium-Alpha“ zu sehen.

_Mein Fazit:_

Wieder überrascht die Serie mit einem neuen Twist. Es geht nicht zurück in die Milchstraße zu den Laren, es wird sogar noch ein weiterer Keil in die Menge getrieben. Die „Aphiliker“ vertreiben Perry und alle Gefühlsempfinder in den Weltraum, von wo aus er von den Autoren auf eine interessante Odyssee geschickt werden könnte.

Und eigentlich war schon am Anfang klar, dass die Krankheit nicht schon im ersten Buch von 13 besiegt wird. Aber immerhin werden hier ein paar hilfreiche Roboter und auch Reginald Bull ihre Gefühlskälte wieder los. Das stärkt den Widerstand und die Reihen von Perry Rhodan, der in der nächsten |Silber Edition| vielleicht wieder ins Geschehen eingreifen darf und wird.

|2 MP3-CDs mit 193 Tracks
Spieldauer der Lesung: 17:31 h
Sprecher: Andreas Laurenz Maier
ISBN-13: 978-3943393323|
[www.einsamedien.de]http://www.einsamedien.de
[www.perry-rhodan.net]http://www.perry-rhodan.net

Eine Hörprobe bietet der Verlag hinter [dieser Adresse]https://www.einsamedien.de/index.php?id=16&productID=39190 auch an.

Perry Rhodan – Die letzte Bastion (Silber Edition 32)

_Die Handlung:_

Nach den letzten Erfolgen der Terraner scheint die Macht der Meister der Insel schon so gut wie gebrochen, doch noch haben sie eine Reihe von gefährlichen Trümpfen in der Hand. Perry Rhodan und seine Spezialisten stehen vor der fast unlösbaren Aufgabe, die letzten und stärksten Bastionen der Beherrscher Andromedas auszuheben, die gewaltige Aufgebote an Raumschiffen und Duplos in die Schlacht schicken. Mit Tengri Lethos, dem Hüter des Lichts, taucht unverhofft ein mächtiger Verbündeter auf. Aber es bleibt Atlan vorbehalten, die entscheidende Auseinandersetzung mit Faktor I zu führen, dem bis zuletzt geheimnisvollen Chef der MdI. Es ist der schwerste Kampf im über zehntausendjährigen Leben des Arkoniden – denn Atlan tritt an gegen eine ebenso faszinierende wie skrupellose Frau: Mirona Thetin, die Herrin der Sterne … (Verlagsinfo)

_Mein Eindruck:_

Da dies die letzte |Silber Edition| des wohl beliebtesten Zyklus „Meister der Insel“ ist, können wir eine Menge Action erwarten und den finalen Konflikt, der die Herrschaft und Tyrannei der MDI endgültig beenden sollte … hoffentlich.

Und Abwechslung bietet dieses Hörbuch reichlich, bis am Ende „Die letzte Bastion“ des Über-Ober-MDI eingenommen wird. Aber, bis dahin kredenzen uns die Autoren noch reichlich spannende Abenteuerkost, die jeden Fangeschmack bedient. Gekleckert wird dabei nicht, sondern geklotzt … zu Tausenden werden Schläfer geweckt und Raumschiffe in die entscheidenden Schlachten geschickt. Außerdem wird „Die letzte Bastion“, die es von Perry und seinen Getreuen zu erobern gilt, von allen erdenklichen Schutzmechanismen, auf die der routinierte Rhodan-Hörer kommen könnte, geschützt. Eine richtig harte Nuss also, die es für Perry zu knacken gilt.

Auf dem Weg dorthin gibts Kämpfe um diverse Stationen, mit Terranern, Maahks, Tefrodern und am Ende helfen sogar die Posbis noch. Es gibt eine tragisch verhängnisvolle Liebschaft Atlans, Zeitreisen, clevere Pläne der MDI, die sich immer neue Gemeinheiten einfallen lassen, um die Terraner loszuwerden … und zwischendurch spendieren die Autoren Gucky sogar noch einen Erstkontakt mit Tengri Lethos, der Perrrys Sache sehr hilfreich ist.

Und wenn am Ende der wichtigste MDI enttarnt und der schwer bewaffnete Planet erstürmt wurde, bleibt ein zufriedener Hörer zurück, der gern noch einmal den ganzen Zyklus an sich vorüberziehen lässt … so er sich denn noch an vieles erinnern kann, denn dieser „Zwölfbänder“ ist wirklich vollgestopft mit tollen Ideen und kurzweiliger Unterhaltung. Da klingt der Name des nächsten Zyklus, „M87“, richtig langweilig … aber, gelangweilt hab ich mich bei einer |Silber Edition| eigentlich noch nie …

_Das Hörerlebnis:_

Tratnik liest fesselnd und gewohnt souverän und ist in jeder Situation Herr der Lage. Jede Diskussion, jedes Ereignis, jede Auseinandersetzung, alles wirkt lebendig und ungemein spannend, auch wenn es hin und wieder befremdlich wirkende Ambient-Sounds im Hintergrund zu hören gibt. Die Autoren bieten ihm hier aber auch brillante Vorlagen und Tratnik nutzt sie gekonnt, um dem Hörer ein optimal spannendes Abenteuer, das etwas für jeden SF-Geschmack zu bieten hat, zu kredenzen.

Jeder Menge bekannten und ein paar unbekannten Charakteren hat Tratnik hier Leben einzuhauchen und das gelingt ihm jedes Mal auf unterscheidbare Art und Weise. Nicht nur sein Quak-Gucky ist so schnell wiederzuerkennen, auch andere wiederkehrende Personen sind schnell an seinem Tonfall auszumachen. Terraner und Außerirdische bringt er souverän auf die Kopfkinoleinwand des Hörers und auch ihre Gefühlswelt wird nachvollziehbar vermittelt, wenn Tratnik die Dialoge haucht, quakt, grantig grummelt oder mit Nachdruck und Selbstvertrauen spricht. Auch seine Interpretation von Mirona Thetin, die hier die weibliche Hauptrolle bekleidet, ist ok und nicht zu bemüht, hoch und weiblich klingen zu wollen.

_Der Sprecher:_

Josef Tratnik ist der Sprecher der „klassischen“ |Silber Editionen|. Er studierte Theaterwissenschaften, Philosophie und Germanistik in Köln und absolvierte er dort eine Schauspielausbildung am Theater „Der Keller“. Neben der Sprechertätigkeit für Hörfunk und Fernsehen, hauptsächlich bei den Sendern DLF, DW und WDR mit Hörspiel-/ und Feature-Produktionen, ist er freischaffender Schauspieler, Synchronsprecher und Sprecher in Köln. (Quelle: wikipedia)

_Die Ausstattung:_

Die 12 CDs sind mit dem Titelbild der |Silber Edition| bedruckt, die das Cover des entsprechenden Silberbandes zeigt und der Front von Heft 294, „Die Eroberer“, entspricht. Die CDs sind einzeln in Papphüllen verpackt und in einer stabilen Papp-Klappbox zusammengefasst. Die Rückseiten der Papphüllen ergeben zusammengesetzt das Cover von Heft 297 „Superfestung Tamanium“. Für die Rückseite der Klappbox ist als Hintergrundbild ein Ausschnitt des Covers von Heft 295, „Der verlorene Planet“, gewählt worden. Auch die aneinandergereihten Rücken der Klappboxen bilden mit jeder weiteren Ausgabe ein sich zusammensetzendes schickes Gesamtbild.

Zusätzlich ist wieder ein Booklet enthalten, mit Tracklisting und Kapitelnummern, ein Vorwort von Horst Hoffmann, eine Zeitleiste, eine Risszeichnung eines Beibootes vom Typ „Raumlinse“ und die Titelbilder der in dieser |Silber Editon| zusammengefassten Hefte (Nr. 294, 295, 296, 297, 298 und 299) der Erstauflage. Außerdem gibt es noch die Titelbilder und je eine Kurzbeschreibung der vorangegangenen |Silber Editionen| des Zyklus. Dazu kommt noch eine Aufstellung aller LEMURIA-Hörbücher und der bisher erschienen ATLAN-Zeitabenteuer. Auch die Rückseite des Booklets ziert das Cover von Heft 295, „Der verlorene Planet“.

Und was den geneigten Fan, der nie genug „Perry Rhodan“ auf die Ohren bekommen kann, freuen wird: Es gibt auch eine Ankündigung zu sehen, dass es ab Herbst 2012 eine weitere Schiene der |Silber Editionen| geben wird, die mit Band 119 beginnt und zeitgleich mit dem Erscheinen der Buchausgabe als ungekürzte Lesung auf 2 MP3-CDs im Handel erhältlich sein wird.

_Fazit:_

Die Autoren geben zum Finale hin noch einmal Vollgas und werfen alles zusammen, was dem Fan gefällt. Kämpfe allerorten, sogar in der Vergangenheit solls einen geben und die sich bis aufs Letzte wehrenden und immer neue Boshaftigkeiten auf Lager habenden, verbliebenden Meister der Insel sorgen in diesem letzten Teil des Zyklus für zündende Unterhaltung. Gefährliche Liebschaften, ein Erstkontakt und ein scheinbar uneinnehmbarer Planet sind nur einige der Zutaten, von denen Josef Tratnik dem gebannten Hörer erzählt, als wäre er selbst dabei gewesen.

|12 Audio-CDs in Papp-Klappbox
Spieldauer: 15:06 Std.
Tracks insgesamt: 168
Gelesen von Josef Tratnik
ISBN-13: 978-3943393118|
[www.einsamedien.de]http://www.einsamedien.de

|Auch erhältlich als Download-Version mit PDF-Booklet und Cover als JPG-Datei
Größe: 1.2 GB|

Perry Rhodan NEO – Schritt in die Zukunft / Finale für Ferrol (Folgen 15 + 16)

_NEO 15: „Schritt in die Zukunft“_

Im Spätsommer 2036 tritt ein, was seit Jahrhunderten erwartet wird: Fremdartige Außerirdische tauchen mit ihren Raumschiffen über der Erde auf. Die sogenannten Fantan tun aber nichts von dem, was befürchtet oder erhofft wird. Sie führen weder Krieg noch suchen sie den friedlichen Kontakt. Stattdessen fliegen sie herum und rauben, was ihnen gefällt. Ihre Motive sind völlig unklar, ihr Verhalten bleibt rätselhaft. Die Menschen stehen der außerirdischen Technik hilflos gegenüber. Viele hassen die Fremden – der Widerstand auf der Erde formiert sich, ein bewaffneter Konflikt droht. Und alle hoffen auf Perry Rhodan. Dieser ist jedoch im fernen System der blauen Sonne Wega gestrandet. Dort führen die echsenartigen Topsider einen erbitterten Krieg gegen die menschenähnlichen Ferronen. Dazwischen kämpfen Rhodan und seine Handvoll Begleiter verzweifelt ums Überleben … (Verlagsinfo)

|Mein Eindruck:|

Guten Morgen, Sonnenschein … Iwan Goratschin gibts ja auch noch … und der Mutant ist jetzt auch wieder munter. So munter, dass sich der Atombrand-Entzünder direkt verliebt und in Ishy Matsu eine neue Gefährtin findet. Das wird dann nicht nur zum Liebes-, sondern auch zum Rebellenabenteuer, wenn sich Goratschin einer Gruppierung anschließend, die nicht nur etwas gegen die besatzenden Fantan-Leute hat, sondern auch unternimmt. Und auch von Crest erfahren wir wieder etwas Neues, der nun die abgestürzte und untergegangene TOSOMA betreten darf. Julian Tifflor, der auf dem Weg zum Saturnmond Titan gewesen ist, macht hier einen Erstkontakt, nachdem er mal wieder einen abgestürzten arkonidischen Raumer findet … irgendwie scheinen die ja überall rumzuliegen. Auf diesem ist auch jemand eingeschlossen, der sich für seine Befreiung mit einem Zeichensatz bedankt und ein Crewmitglied von Tifflor zum Freiflug einlädt.

Und bevor wir uns noch zu lange fragen, wie denn der Kampf gegen die Topsider im Wega-System verläuft, schaltet der Autor auch schon um. Hier hat Perry einen interessanten Plan und versucht mit einem Bluff voranzukommen, der großzügig ins ganze System gesendet wird. Cliffhanger-technisch ist es dann für diese Doppelfolge am Ende nicht so schlimm, wenn Rhodan ein ziemlich dicker Raumschiffbrummer in die Parade fährt und ihn aufsaugt … weil man ja gleich weiterhören kann … und will.

Es geht also hüben wie drüben weiter, auch wenn mir der Ausflug in die Rebellenwelt jetzt nicht sooooo zugesagt hat, aber es gefällt ja nicht jedem immer alles. Interessant war es allemal und schön, dass der Atombrändler auf Spielfeld gekommen ist, der sicher eine nicht zu unterschätzende Waffe im Kampf sein wird, nicht nur gegen die akute Bedrohung auf Terra.

|Hanno Dinger| beginnt die Lesung wie ein Märchenonkel … sehr langsam und sehr ruhig, als ob er den Hörer nicht wecken will. Leider behält er diese Sprechgeschwindigkeit konstant bei und wirkt nur bei den Dialogen lebendiger … und auch endlich etwas schneller, was der Dramatik dann sehr zugute kommt. Die Unterscheidbarkeit der Charaktere für den Hörer versucht Dinger dadurch zu erreichen, dass er energischer oder (noch) sanfter spricht. Im Fall von Harno passt das Sanfte allerdings prima. Und wenn er einen Reporter spricht, der Schreckliches mit ansehen muss, dann hat der Hörer fast den Eindruck, der Sprecher wäre ausgetauscht worden, denn auf einmal zeigt Hanno Dinger, dass er sich wirklich in die Charaktere hineinversetzen und auch vor dem Mikro schauspielern kann … leider tut er das sonst nie. Und um das erneut unter Beweis zu stellen, gehts nach dieser Einlage direkt in schlafwandelnder Sprechgeschwindigkeit weiter, schade. Mir eine Idee zu häufig legt er auch immer wieder dramatisierende Pausen ein, gern auch mal mitten im Satz, wo sie gar nichts zu suchen haben und die Spannung auch nicht steigern. Vielleicht musste er an diesen Stellen aber auch das Skript umblättern.

_NEO 16: „Finale für Ferrol“_

Im August 2036 brechen Perry Rhodan und seine Gefährten zum ersten interstellaren Flug der Menschheit auf – doch dieser führt ins Chaos eines Krieges. Die Menschen erreichen das System der blauen Riesensonne Wega, wo die echsenartigen Topsider die Welten der Ferronen angreifen. Rhodans Raumschiff wird abgeschossen, seine Mannschaft getrennt.
Für Rhodan und seine Gefährten beginnt ein erbitterter Kampf ums Überleben – und er scheint aussichtslos: Die Topsider sind absolut überlegen. Schließlich sieht Rhodan nur noch eine letzte Chance: Er gibt sich als der »Lichtbringer« der ferronischen Überlieferung aus und stößt in das Flaggschiff der Invasoren vor. Auf der Erde droht in der Zwischenzeit der Konflikt zwischen den beutegierigen Fantan und den Menschen zu eskalieren in einen Krieg, den die Menschheit nur verlieren kann. Die einzige Hoffnung: ein uraltes arkonidisches Raumschiff, das auf dem Grund des Atlantiks liegt … (Verlagsinfo)

|Mein Eindruck:|

Und es geht auch direkt im Hangar weiter, in den Rhodan und die LAST HOPE getraktorstrahlt wurden. Rhodan blufft erneut … und macht sich lächerlich … das kennt man so sonst nicht, eine interessante und erfrischende Idee des Autors.

Dann springt die Handlung gern mal hin und her, um alle Aktivposten mit Sendezeit zu bedenken und wir erleben, dass Iwan Goratschin seine Gabe noch nicht wirklich gut unter Kontrolle hat … das ist dann ein ziemlich trauriger Moment. Wir bleiben dann auch auf der Erde, wenn Crest mit seinem neuen Schätzchen, der TOSOMA startet und jetzt aktiv die Fantan-Besatzer bekämpfen könnte. Die haben aber mittlerweile ganz andere Interessen, denn im Wega-System scheint es reichlich frisches „Besun“ zu geben, das sie sich unter den Nagel reißen wollen. Ist die Bedrohung somit wieder vorbei?

Derweil gelingen Perry Rhodan im Besun-reichen Gebiet mithilfe seiner Mutantenfreunde einige Überraschungen, sodass die Topsider auf einmal das Nachsehen haben. Der Teil ist ziemlich packend geschrieben und der Hörer wünscht sich, der Sprecher würde einen Zahn zulegen, weil man wissen will, ob alles gut ausgehen wird. Denn auch die Fantan-Leute stehen nicht mehr auf der Siegerseite.

Aber recht zügig scheint Perrys Abenteuer im Wega-System dann abgeschlossen und alle Feinde besiegt oder zumindest besänftigt worden zu sein und man kann sich auf den Heimflug machen. Was es aber mit der „Welt des ewigen Lebens“ auf sich hat, die die Invasoren offenbar vergeblich hier gesucht haben, das erfährt der Hörer leider nicht … Perry aber auch nicht, von daher werden wir da mit Sicherheit in einem der nächsten Hörabenteuer noch einmal zurückkommen.

Wer die beiden Lesungen dieses NEO-Doppelpacks hintereinander hört, der hat bei dem von |Axel Gottschick| vorgelesenen Teil das Gefühl, als hätte jemand den Schnellvorlauf eingeschaltet. Auf einmal geht es ab und nicht nur, weil Gottschick einen ganzen Zacken schneller vorliest als Dinger. Das tut er aber nicht immer und ständig, auch er ist immer gut für dramatisch gesetzte Sprechpausen, von denen ich kein Fan bin. Gottschick übt sich im Stimmenverstellen, wenn er unterschiedliche Rassen zu sprechen hat. Die ohnehin nicht sympathischen Topsider klingen bei ihm kratzig, hart und extrem fies … so sollte das sein. Auch die Terraner bekommen von ihm unterschiedliche Stimmfarben verpasst und machen das Hörerlebnis für den Fan lebendiger und authentischer. Seine Interpretation der Darja Morosova entlockte mir aber ein Grinsen … irgendwie klingt sie wie die deutsche Synchro von Chekov aus STAR TREK

_Die Sprecher:_

|Hanno Dinger| (geb. 1969) wuchs in Wuppertal auf und besuchte die Hochschule für Musik und Theater in Bern (CH). Danach folgten zahlreiche Bühnenengagements u.a. in Konstanz, Linz, Basel, Zürich, Düsseldorf, bis er sich entschloss, vor allem in eigener Verantwortung zu arbeiten. Sein Weg führte nach Köln, wo er sich neben Rundfunk und Fernsehtätigkeiten in zahlreichen Theaterprojekten engagierte und die freie Bühne Raketenklub leitet. (Quelle: Perrypedia)

|Axel Gottschick| kann auf 25 Jahre Theatererfahrung und 13 Jahre Rundfunk-, Film- und Fernseharbeit zurückblicken. Er spricht Voice-Over für Dokumentarproduktionen und Radiohörspiele.

|Die MP3s|

Die Qualität der MP3s entspricht dem Eins-A-Medien-Standard: 192 kbps, 41,1 kHz und Joint Stereo. Die Tracks sind fortlaufend nummeriert, wobei die Tracknummer im Dateinamen vorn steht und im ID3-Tag am Ende. Auch der Name des Autors ist vorhanden, der des Sprechers nicht.

Das Cover des jeweiligen Taschenhefts ist auch im ID3-Tag zu finden und liegt dem jeweiligen Hörbuch zusätzlich als JPG- und als PDF-Datei in der Auflösung 1448 x 1444 bei.

_Die Ausstattung:_

Die beiden MP3-CDs, die mit den jeweiligen Taschenheft-Cover bedruckt sind, stecken in einer Klappbox auf dessen Front das Titelbild von |Perry Rhodan NEO 15| zu sehen ist. Auf der Rückseite gibt es Inhaltsangaben zu den beiden Folgen zu lesen.

_Fazit:_

Auf der Erde regt sich aktiver Widerstand, der von einem zündenden Mutanten unterstützt wird. Einige Raumschiffe werden in Bewegung gesetzt und Blätter wenden sich zum Guten für die Terraner zu Hause und im Wega-System. Es gibt reichlich Mutanten-Einsätze und Konfrontationen und jede Menge gute und solide Zukunftskopfkinounterhaltung zu hören, die den zweiten NEO-Zyklus abschließt.

Hanno Dinger und Axel Gottschick unterhalten dabei jeder auf seine eigene Weise gut, auch wenn Gottschicks Vortrag im Vergleich eine Ecke lebendiger und vielseitiger klingt. Und das nicht nur, weil er schneller spricht, er schauspielert mehr vor dem Mikro, bietet mehr an und zieht den Hörer mehr in die Story, indem er durch seinen Vortrag einen höheren Unterhaltungswert erzeugt. Einmal blitzt auf, dass Dinger das auch könnte. Warum er das nicht macht …

|2 MP3-CDs in Klappbox
NEO 15 – Schritt in die Zukunft: 5:39 Std. Spieldauer (ungekürzt), 59 Tracks, gelesen von Hanno Dinger
NEO 16 – Finale für Ferrol: 5:50 Std. Spieldauer (ungekürzt), 67 Tracks, gelesen von Axel Gottschick
ISBN-13: 978-3943393071|
[www.einsamedien.de]http://www.einsamedien.de

Die Reihe „Perry Rhodan NEO“ ist auch als Download-Version erhältlich.

Carter, Chris – Kruzifix-Killer, Der (Lesung)

_Der Killer mit dem Doppelkreuz_

Die Leiche einer wunderschönen jungen Frau, bestialisch verstümmelt, doch keinerlei Spuren – bis auf ein in ihren Nacken geritztes Doppelkreuz. Es ist das Zeichen eines vor Jahren hingerichteten Serienmörders. Detective und Profiler Robert Hunter aus L.A. wird schnell klar, dass der Kruzifix-Killer lebt. Er mordet auf spektakuläre Weise weiter. Und er ist Hunter immer einen Schritt voraus – denn er kennt ihn gut. Zu gut. (Erweiterte Verlagsinfo)

_Der Autor_

Chris Carter wurde 1965 in Brasilien als Sohn italienischer Einwanderer geboren. Er studierte in Michigan forensische Psychologie und arbeitete sechs Jahre im Psychologenteam der Staatsanwaltschaft. Dann zog er nach Los Angeles, wo er als Musiker Karriere machte. Gegenwärtig (2009) lebt Carter in London.

_Der Sprecher_

Achim Buch, geboren in Rheinbach bei Bonn, gehört zum Ensemble des Dt. Schauspielhauses Hamburg. Er studierte an der Folkwang-Hochschule in Essen. Danach war er in Essen, Wiesbaden, Mannheim, Frankfurt/Main und am Thalia Theater in Hamburg engagiert. Ab 2000 arbeitete er als freier Schauspieler am Dt. Schauspielhaus Hamburg , am Staatsschauspiel Dresden, am Residenztheater München, am Renaissancetheater Berlin und am Schauspielhaus Bochum.

Regie im Eimsbütteler Tonstudio führte Margrit Osterwold.

_Handlung_

|PROLOG|

Robert Hunter von der Mordkommission von Los Angeles bekommt am 5. August einen Anruf. Mit einer verzerrten Roboterstimme fragt der Anrufer, ob er wisse, wo sein Partner Carlos Garcia sei. Weiß Hunter wirklich nicht. Der anonyme Anrufer lotst ihn in den Keller des Gebäudes, wo Hunter endlich Garcia sieht. Er hängt mit den durchbohrten Handgelenken an einem Kreuz und hat eine stählerne Dornenkrone auf dem Kopf.

Garcia befindet sich hinter schusssicherem Plexiglas, hinter dem Hunter einen Tisch mit einem Herzmonitor und einer digitalen Zeitanzeige erblickt. Der Anrufer verlangt von ihm, die Tür zu öffnen und Garcia binnen 60 Sekunden herauszuholen, sollen nicht er und der Gekreuzigte durch im Käfig deponierten Sprengstoff sterben. Doch welcher von vier Knöpfen ist der richtige, um die Tür zu öffnen? Die Zeit verrinnt, als Hunter rät…

|Fünf Wochen vorher|

Robert Hunter wird von Carlos Garcia nachts um drei Uhr angerufen. Mit einem Brummschädel und einem Filmriss erwacht Hunter im Bett einer Frau, die er nicht wiedererkennt. Garcia sagt, es sei dringend, er müsse zu einem Tatort kommen. Hunter lässt sich von Isabella, so heißt die Schöne, ihre Telefonnummer geben und haut ab, indem er ein Taxi nimmt. Wo sich sein eigenes Auto befindet, hat er vergessen.

Die Adresse, die Garcia ihm gegeben hat, befindet sich in den Wäldern über Los Angeles, in einem Forsthaus, das von Polizeiautos umstellt ist. Garcia führt ihn hinein, wo schon Captain Balter und der Forensikleiter Dr. Winston auf den Profiler warten. Sie weisen ihn auf die Leiche, die an der Wand hängt. Dr. Winston berichtet, jemand habe der jungen Frau bei lebendigem Leib die Gesichtshaut entfernt und sie sehr lange gefoltert. Nirgendwo finde sich Blut, als muss die Häutung woanders erfolgt sein. Das eingeritzte Doppelkreuz in ihrem Nacken deutet auf ein religiöses Ritual hin. Dem widerspricht die äußerst methodische Vorgehensweise des Täters.

Hunter muss seinem neuen Partner Garcia erklären, was das für ein Symbol ist: Das heidnische Doppelkreuz aus einem aufrechten und einem umgedrehten Kreuz deute auf eine zweischneidige Schwertklinge hin, im übertragenen Sinne auf ein verlogenes Doppelleben. Es war das Zeichen des Kruzifix-Killers, der bis vor anderthalb von Hunter und seinem Partner, dem mittlerweile verstorbenen Scott Wilson, gejagt wurde. Mike Farlowe wurde aufgrund der gefundenen Indizien in seinem Wagen der Prozess gemacht, er zum Tode verurteilt und mittels Giftspritze hingerichtet. Aber Hunter hatte stets seine Zweifel, es mit dem Richtigen zu tun zu haben. Nun schlägt der Kruzifix-Killer wieder zu. Diesmal könnte es der Echte sein.

Die Kripo lässt das gehäutete Gesicht der Getöteten mit Hilfe spezieller Software rekonstruieren. Da sie in Topform war und teure Hautcremes verwendete, vermutet Hunter, sie sei ein Model oder so gewesen, doch Garcia ist realistischer: eine Edelnutte. Sie wurde mit Liquid Ecstasy betäubt. In den zahllosen Fitness-Studios von L. A. werden sie nicht fündig. Dafür erkennt der wichtigste Dealer von L. A. das von Hunter präsentierte Phantombild. Es könnte sich um Jenny Farnborough handeln, meint D-King, eine seiner „Freundinnen“. Er hat jede Menge davon.

Gerade als Hunter mit Isabella ein Mittagessen im Restaurant vereinbart hat, ruft der anonyme Anrufer erneut an: Hunter könne ein weiteres Opfer verhindern, wenn er wisse, wer in einem bestimmten Hunderennen gewinne. Was für ein Scheißspiel, denkt Hunter, versucht aber sein Bestes. Es ist nicht gut genug. Der Killer sagt ihm, wo er die Leiche finden könne. Da sitzt er gerade mit Isabella beim Essen. Ihm ist der Appetit gründlich verdorben.

Der Tote ist ein mit Bakterien vergifteter Anwalt, der ein Doppelleben führte – welche Überraschung. George Slater war verheiratet, liebte aber auch einen Puertorikaner namens Rafael. Wieder findet sich im Nacken das Doppelkreuz, sonst aber keine Spur – außer einem europäischen Perückenhaar. Sicher eine falsche Fährte. Carlos Garcia sucht vergeblich nach einer Verbindung zwischen den Opfern, wie seinerzeit Hunter und Wilson während der ersten Mordserie. Zwecklos, meint Hunter.

Doch dann kommt den beiden Kommissar Zufall zu Hilfe. Oder ist eine ausgetüftelte neue Strategie des Killers? D-King, König der Zuhälter, bekommt sehr diskret eine DVD-Aufnahme zugespielt, in der seine verschwundene Jenny einen grauenhaften Tod stirbt. Und der Ort, wo diese Aufnahmen entstanden, lässt sich durchaus binnen zwei Tagen herausfinden …

_Mein Eindruck_

Anders als der religiös inspirierte Titel vermuten lässt, handelt es sich hier keineswegs um einen Dan-Brown-Verschnitt, der nach dem Prinzip einer Schnitzeljagd abläuft. Vielmehr ist dies ein Thriller, der in der Großstadt spielt, Großstadt-Typen aufbietet und sich mit den Sünden und Lastern der Metropolen befasst. Der Vatikan ist weit entfernt, und nicht einmal das titelgebende Kruzifix ist ein richtig christliches, sondern vielmehr ein heidnisches Symbol.

Das fehlende religiöse Motiv ist einer der vielen Gründe, warum Hunter und seine beiden Partner aus den beiden Mordserien so lange im Dunkeln tappen. Sie können keine Verbindung zwischen den Opfern herstellen. Die Lösung fällt Hunter erst ein, als ihm das Gesicht des Arbeitgebers einer weiteren verschwundenen Frau bekannt vorkommt, er es aber zunächst nicht zuordnen kann. Es bedarf eines weiteren Schlüssels – den ihm D-King unbeabsichtigt liefert -, damit sich Hunter an einen üblen zurückliegenden Fall aus Beverly Hills erinnert.

Wie es sich gehört, steht Hunters Name als Liste als Letzter auf der Liste der Opfer, an denen sich der Täter rächen will. Doch bis Hunter dies erkennt, ist es für ihn bereits zu spät. Denkt jedenfalls der Leser bzw. Hörer, der hier vom Autor gehörig an der Nase herumgeführt wird. Als sich Hunter in der Bredouille befindet, scheint er völlig hilflos ausgeliefert zu sein. Doch wie so viele Eindrücke in dieser Geschichte ist auch diese Annahme nicht ganz zutreffend…

Der Autor hält uns auf diese Weise mit seinen Wendungen immer wieder auf Trab und bei der Stange. Schauder erregende Motive wie Snuff Movies, in denen ein Opfer erst lange gefoltert und dann getötet wird (vgl. den Film „8 mm“ mit Nicholas Cage), sind nur gruseliges Detail, die grausamen Tötungsmethoden ein weiteres.

Dabei lässt sich der Autor einen genialen Kniff einfallen, um Hunter vom wahren Täter und dessen Identität abzulenken. Ist dieser Kniff plausibel, mag man sich fragen, aber wir sind in dieser Hinsicht keine Fachleute, der Autor (siehe oben) jedoch schon: Er war forensischer Psychologe. Mehr darf zu diesem Rätsel nicht verraten werden, aber der Showdown zwischen Hunter und seinem Möchtegern-Mörder ist ein spannungsreicher Dialog, in dem sich beide gegenseitig überlisten wollen.

Und wie es sich gehört, wird ganz am Schluss in klassischer Manier alles bis ins Kleinste erklärt. Darin folgt Chris Carter klassischen AutorInnen wie Agatha Christie oder Sax Rohmers Detektiv Nero Wolfe. Hauptsache, kein Leser oder Hörer beschwert sich danach, er habe nix kapiert oder Löcher in der Logikkette gefunden. Soweit ich anhand dieser gekürzten Hörbuchversion beurteilen kann, hat Carter alle solchen Löcher gestopft.

Nur an einer Stelle lässt Carter einen Ballermann wie einen Kistenteufel aus einem Nebenraum auftauchen und losfeuern. Das wirkt in der Kurzfassung ziemlich unvermittelt. Der Hoppla-Effekt wird hier mit der Action kombiniert, um einen toten Punkt in der Handlung zu überwinden. Nicht gerade die subtilste Erzählweise.

_Der Sprecher_

Dem Sprecher Achim Buch merkt man es an, dass er ein gestandener Schauspieler ist. Er kann mühelos einen Akzent annehmen und ihn einer Figur wie Isabella geben, die vorgibt, von Italienern abzustammen (wie der Autor selbst). Tatsächlich ist es von höchster Ironie, dass Isabella eine Rolle wie eine echte Schauspielerin spielt – und wird nun von einem Schauspieler dargestellt. Warum sie diese Rolle spielt, darf hier nicht verraten werden.

Auch die Tonhöhe wechselt Buch recht mühelos. D-Kings Mann fürs Grobe Jerome sowie der Bodybuilder Joe Bowman sprechen tiefe, maskuline Sätze, die Mädels klingen natürlich recht hoch und viel sanfter. Unter Einsatz eines Tonfilters verwandelt sich seine Stimme in die eines Roboters, hinter dem der Sprecher praktisch jedes Geschlecht verbergen könnte. Dies gehört zu den vielen Kniffen, um die wahre Identität des Killers zu verschleiern.

_Unterm Strich_

Ohne dass nun ein großer Erkenntniswert über die menschliche Natur dabei vermittelt würde, schafft es die Geschichte doch, den Thrillerfreund permanent zu unterhalten. Die Frage, wann wird der verrückte Killer unserem Ermittler-Cop eine weitere durchgeknallte Aufgabe stellen, sorgt nach einer Weile für Spannung. Ebenso die Frage, ob es den beiden Ermittlern gelingt, das fehlende Stückchen im Puzzle zu finden und das Rätsel zu lösen, das die Identität des Täters und den Zusammenhang zwischen seinen mittlerweile neun Opfern umgibt. Diese Lösung ergibt sich erst nach etlichen Umwegen.

Wenn man etwas erkennt, so die Tatsache, dass sich in den heutigen USA Menschen eine neue Identität wie einen neuen Satz Klamotten zulegen können. Sie können wie Schauspieler in einem neuen Leben auftreten, das sie sich selbst schaffen können. Beglaubigungen wie Geburtsurkunden, akademische Titel oder Zeugnisse lassen sich allesamt fälschen – schwupps hat man einen besseren Job. Doch wehe dem Kerl oder der Frau, der oder die sich auf solche Identitäten verlässt. Das kann schnell ganz böse enden.

|Das Hörbuch|

Die Geschichte hat mich bei der Stange gehalten, und dem Sprecher ist es gelungen, die Dialoge abwechslungsreich genug zu gestalten, dass ich mich nie gelangweilt habe. Nur an ein paar Stellen merkt der aufmerksame Zuhörer, dass der Text kräftig gekürzt wurde.

|4 Audio-CDs mit 277 Minuten Spieldauer
Gelesen von Achim Buch
Originaltitel: The Crucifix Killer (2009)
Aus dem US-Englischen übersetzt von Maja Rößner
ISBN 978-3-86909-030-6|
http://www.hoerbuch-hamburg.de

_Chris Carter bei |Buchwurm.info|:_
[„Der Kruzifix-Killer“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6340

Rönkä, Matti – Grenzgänger, Der

_Auftritt des Wiesels: Der Privatdetektiv zwischen allen Fronten_

Viktor Kärppä ist russischer Emigrant – und ein Mann mit vielen Fähigkeiten. Da sein Diplom der St. Petersburger Sportakademie in Finnland nichts wert ist, hat er in Helsinki ein Detektivbüro eröffnet. Viktor nimmt Aufträge aller Art an und dient vielen Herren auf beiden Seiten der finnisch-russischen Grenze.

Nun soll er im Auftrag des Antiquars Aarne Larsson dessen Ehefrau Sirje finden, die spurlos verschwunden ist. Ein Routinejob, denkt Viktor. Doch die Suche nach der jungen Frau stört die Kreise gnadenloser Gangster. Denn bald stellt sich heraus, dass Sirje die Schwester des estnischen Drogenkönigs Jaak Lillepuu ist. Viktor gerät in das Fadenkreuz russischer Spione und estnischer Schmuggler, und als wäre das nicht genug, sitzt ihm noch der exzentrische Kommissar Korhonen im Nacken. (Verlagsinfo)

_Der Autor_

Matti Rönkä, geboren 1959 in Nord-Karelien, ist Journalist. Er hat sowohl in den Printmedien als auch beim Radio gearbeitet und ist heute Chefredakteur und Nachrichtensprecher beim finnischen Fernsehen. Jeder Finne kennt ihn als „Mister Tagesschau“ – und als Autor sehr erfolgreicher Krimis. Rönkä lebt mit seiner Frau und seinen drei Kindern in Helsinki. Er wurde mit dem Finnischen, dem Nordischen und dem Deutschen Krimipreis ausgezeichnet. (Verlagsinfo)

Für seinen ersten Roman ›Der Grenzgänger‹ wurde Rönkä sowohl mit dem ›Deutschen Krimipreis 2008‹ als auch mit dem finnischen Krimipreis 2006 ausgezeichnet. Der Autor erhielt außerdem den Nordischen Krimipreis 2007. (Verlagsinfo)

Bereits erschienen:

„Bruderland“
[„Russische Freunde“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7947
[„Entfernte Verwandte“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7955
„Zeit des Verrats“

_Hintergrundinformationen _

Folgendes Wissenswertes berichtet der Autor in seinem Nachwort zu „Entfernte Verwandte“:

Auf mütterlicher Seite ist Viktor Gornostajew / Kärppä ein Karelier. Diese bilden ein eigenes Volk, dessen Sprache eng mit dem Finnischen verwandt ist. Nach dem finnischen Bürgerkrieg von 1917/18, der auf die Unabhängigkeit von Schweden folgte, flohen viele der unterlegenen „Roten“ vor den bürgerlichen „Weißen“ nach Russland. Hier wollten sie das Arbeiterparadies aufbauen. Während der Weltwirtschaftskrise der 1930er Jahre kamen selbst Finnen aus den USA und Kanada hierher nach Karelien.

Auf der väterlichen Seite jedoch ist Viktor Ingermanländer. Diese siedelten in einem schmalen Streifen nordöstlich von St. Petersburg. Es sind Finnen, die im 17. und 18. Jahrhundert von den Schweden angesiedelt wurden, um die lutherische Kirche im Osten zu stärken. Rund 200.000 Finnen pflegten die finnische Kultur usw. Doch besonders zu Stalins Zeiten wurden Finnen verfolgt, in Lager gesteckt, Familien auseinandergerissen und Bevölkerungsteile in ferne Gegenden Russlands vertrieben.

Im Zweiten Weltkrieg eroberte die deutsche Wehrmacht Ingermanland, um Leningrad einzuschließen. Die dort lebenden Menschen wurden nach Finnland umgesiedelt. Dort schlossen sie Ehen mit Finnen und adoptierten verwaiste Kinder. Ingermanländische Männer, die (1939/1940) in finnische Gefangenschaft geraten waren, schlossen sich der finnischen Armee (1941-45) an, wo sie „Stammesbataillone“ bildeten. Den Ingermanländern wurde insgeheim eine gesicherte Zukunft in einem „Großfinnland“ versprochen.

Nach dem verlorenen Krieg 1944 mussten allen Sowjetbürger zurück in die Sowjetunion, darunter an die 60.000 Ingermanländer mit zahlreichen Adoptivkindern. Manche blieben mit gefälschten Papieren in Finnland oder flohen nach Schweden. In der Sowjetunion wurden die Ingermanländer erneut zerstreut, doch vielen gelang es, sich in Russisch-Karelien, Estland oder Ingermanland niederzulassen. Nach 1990 erlaubte Finnland den Ingermanländern die Rückkehr nach Finnland. Etwa 30.000 Ingermanländer erlangten so die finnische Staatsangehörigkeit, doch sie sprachen kein Finnisch und waren entwurzelt. So erging es auch Viktor.

_Handlung_

Viktor Kärppä alias Viktor Nikolajewitsch Gornostajew sitzt in seinem Detektivbüro in Helsinki, als Aarne Larsson eintritt. Larsson ist ein Antiquariatsbuchhändler um die sechzig, der seine Frau Sirje, 35, seit Anfang Januar vermisst. Sie ist spurlos verschwunden. Selbst die Polizei hat die Suche aufgegeben, denn sie mischen sich nicht in die Angelegenheiten von Gangstern ein.

Gangster?, stutzt Viktor und schaut noch mal in Larssons detaillierten Unterlagen nach. Da steht’s: Sirjes estnischer Mädchenname lautet Lillepuu. Ihr Bruder ist der estnische Drogenkönig Jaak Lillepuu. Au Backe, denkt Viktor. Auch sein Auftraggeber Gennadi Ryschkow warnt ihn vor Jaak Lillepuu. Ein knallharter Typ, mit dem man sich nicht anlegen sollte. Na, prächtig.

Ryschkows Partner Karpow beklagt sich, dass ihm und Ryschkow unbekannte Gangster eine Lagerhalle voll geschmuggelten Alkohols und gefälschter Zigarettenpackungen ausgeräumt hätten. Und den Wächter Jura hätten sie gleich mitgenommen. Dieser Jura taucht im Kofferraum eines japanischen Autos in einer Tiefgarage wieder auf. Allerdings in Einzelteilen. Was die Kriminalbeamten Teppo Korhonen und Ypi Parjanne neugierig darauf macht, ob wohl Kärppä etwas darüber weiß. Immer nett, wenn die Kripo morgens um drei auf einen Plausch vorbeischaut. Besonders ohne Schlüssel. Dass selbst Korhonen, der Viktor als Informant benutzt, über die Suche nach Sirje Bescheid weiß, findet Viktor auch nicht gerade beruhigend. Wer weiß noch davon?

Die letzte Spur von Sirje Larsson verliert sich in einem verfallenden Mietsblock voller Esten, Finnen und Ingermanländer. In der bezeichneten Wohnung ist sie nicht, wohl aber eine attraktive Psychologiestudentin namens Marja Takal, die Viktor äußerst interessant findet. (Er wird sie später heiraten.) Mit ihrer Hilfe hört er sich weiter um.

Aufschlussreicher ist ein Besuch in Estland bei Sirjes Eltern. Während ihr Vater recht verschlossen und abweisend wirkt, ist ihre Mutter recht besorgt. Aber hier finden sich keine Spur und kein Hinweis auf Sirje. Der Vater erwähnt, dass Sirjes Bruder Jaak Lillepuu am Telefon meinte, das interessiere ihn nicht. Doch als Jaak auf der Fähre zurück nach Helsinki persönlich auftaucht, klingt das ganz anders. Er legt Kärppä über die Reling, so dass dieser einen intensiven Blick auf die trügerischen Wellen der kalten Ostsee werfen kann. Die mit einem Messer unterstrichene Botschaft ist deutlich: Finger weg von dieser Sirje-Sache!

Die Botschaft kommt durchaus an. Doch als Kärppä sieht, dass Jaak eine Zigarette aus einer Packung raucht, die kürzlich aus Karpows Lagerhaus geklaut wurde, zählt er zwei und zwei zusammen. Hier ist etwas oberfaul, und er gedenkt, der Sache auf den Grund zu gehen. Er stößt auf gefälschte Leichen und einige unangenehme Wahrheiten …

_Mein Eindruck_

Wer seinen Dashiell Hammett und Raymond Chandler kennt, der weiß, dass kaum eine der Figuren, die in dieser Geschichte auftauchen, die ist, die sie zu sein vorgibt. Viktor Kärppä lernt noch auf die harte Tour, dass das Leben einen doppelten Boden hat und er sich beeilen sollte, dies mal nachzuprüfen, auf dass er nicht ins Bodenlose falle. Sein Fehler ist nur, dass er nicht annimmt, dass selbst der doppelte Boden noch eine weitere Ebene haben könnte.

Jeder verfolgt seine eigenen Absichten und andere müssen dafür die Zeche zahlen. Das war schon in den alten Noir-Krimis von Chandler & Co. so. Nach dem Fall des Eisernen Vorhang schicken sich die Russen und Esten an, Finnland zu überrennen und mit gefälschter Schmuggelware zu überschwemmen. Kein Wunder, dass ihnen Nationalisten wie Larsson in die Quere kommen können.

Zu den Russen zählt Kärppä natürlich selbst, und dass er einst bei einer Spezialeinheit der Russischen Armee ausgebildet wurde, kommt ihm jetzt zupass. Tarnen, spionieren, täuschen und tricksen, das liegt dem „Wiesel“, wie sein Name bedeutet, im Blut. Und diese Tatsache reibt ihm Teppo Korhonen bei jeder sich bietenden Gelegenheit unter die Nase. Allerdings verdankt es Viktor diesen Fähigkeiten sowie seinen guten Kontakten in die Leningrader Unterwelt, dass er noch am leben ist.

Eine der wichtigsten Szenen, die Kärppäs Hintergrund beleuchten, dreht sich um sein in Ingermanland zurückgebliebenes Mütterchen. Die alte Frau hat das Putzen übertrieben und einen Herzanfall erlitten. Wer kümmert sich um sie, wer kommt für die Klinikkosten auf, wer transportiert ihre Söhne Alexej und Viktor hin und zurück? Viktor ist auf viele zwielichtige Leute angewiesen, in deren Schuld er ungern stehen möchte.

Zu diesen Leuten gehören auch sein Auftraggeber, Mentor und Chef Ryschkow. Kann Kärppa diesem Mann, der in vielen Halbweltprojekten seine Finger drin hat, wirklich trauen? Chandler-Kenner würden rufen: „Niemals!“ Warum sollte Kärppä auf solche Rufer hören? Nun, spätestens dann, als er sich in Jaak Lillepuus Organisation einschleusen lässt und dort unerwartet viele Gesichter sieht, die er ganz woanders vermutet hatte. Die Rückfahrt mit der estnischen Fähre mündet in einen spannenden Showdown.

_Die Übersetzung_

Die Übersetzerin legt ein großes Gespür für die korrekte Wortwahl an den Tag, so dass der deutsche Stil meist ganz natürlich klingt. Mit zwei dubiosen Ausnahmen. Auf S. 16 heißt es: „Ich verkaufe also kaum fiktive Prosa“, sagt der Antiquar Larsson. Bei uns sagt man allerdings nicht „fiktive Prosa“, denn dass Prosa-Geschichten fiktiv sind, versteht sich ja von selbst. Man sagt daher „fiktionale Prosa“, also erzählende Prosa. „Fiktiv“ steht nur deshalb da, weil am Ende des Absatzes die Rede von Fiktion vs. Fakten ist.

Auf S. 67 steht der Satz “ …Ryschkow hatte möglicherweise zu enge Verbindungen zur FSP oder anderen Nachfolgeorganisationen des KGB.“ Korrekt wäre FSB, wie es ja dann auch in späteren Rönkä-Romanübersetzungen heißt. Den FSB gibt es bis heute.

_Unterm Strich_

Für sein Krimidebüt verlässt sich Matti Rönka auf die erprobten Kniffe der Altvorderen und Meister dieses Fachs. Trau keinem, der dich beauftragt oder dich um einen Gefallen bittet, sollte sich Viktor Kärppä hinter die Ohren schreiben. Und was du siehst, ist nicht unbedingt das, wofür du es hältst. Es ist eine Welt der Fälschungen, in der es keine festen Identitäten mehr gibt, keine festen Loyalitäten, und schon gleich gar keine Wahrheiten.

Aber es gibt die Stimme des Blutes. Sie ruft rein und wahr über viele Meilen hinweg. So findet Viktor Kärppä flugs ans Krankenbett seiner Mutter und trifft dort seinen Bruder. Schon bald werden sie in Rönkäs Romanen Seite an Seite auftauchen. Aber auch die Liebe kann ehrlich sein, und so kommt es nicht von ungefähr, dass Viktor Kärppäs letzter und dringendster Hilfruf nicht an Alexej gerichtet ist, sondern an seine Freundin Marja. Was wird sie damit machen? Diese Seite der Geschichte ist Rönkäs unverwechselbarer Beitrag zum Genre.

Jeder Krimi von Matti Rönkä bietet lohnende Krimilektüre (siehe meine Berichte). Das vorliegende Debüt erhielt so viele Auszeichnungen und Lorbeeren, dass ich sie hier lieber nicht aufzählen möchte. Sie könnten unglaubwürdig wirken. Das soll keinesfalls davor abschrecken, sich den 220-Seiten-Krimi in ein bis zwei Tagen zu Gemüte zu führen.

|Taschenbuch: 222 Seiten
Originaltitel: Tappaja näiköinen mies, 2002;
Aus dem Finnischen von Gabriele Schrey-Vasara
ISBN-13: 978-3894255602|
http://www.grafit.de

_Matti Rönka bei |Buchwurm.info|:_
[„Russische Freunde“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7947
[„Entfernte Verwandte“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7955

Pax, Rebekka – Septemberblut (Vampirjäger 1)

_|Vampirjäger|:_

Band 1: _“Septemberblut“_
Band 2: „Flammenmond“

_In „Septemberblut“ von Rebekka Pax_ geht es manchmal durchaus um Blut und der Roman spielt im September. Ansonsten ist der Titel ziemlich irrelevant und austauschbar, lässt er doch kaum erahnen, worum es eigentlich gehen soll. Nämlich darum: In L. A. macht ein Vampirjäger namens Frederik mittels eines magischen Messers Jagd auf Vampire. Diese wollen Frederik natürlich stoppen und das Messer an sich bringen. Doch bevor es dazu kommen kann, wählt Frederik den Freitod. Das Messer geht daraufhin an seine Schwester Amber, die ein beschauliches und völlig durchschnittliches Leben führt. Bis sie ihr Erbe antritt und es plötzlich mit allerlei Monstern zu tun bekommt.

Julius hingegen ist ein 200 Jahre alter Vampir, der für seinen Meister die Drecksarbeit erledigt und die Stadt von Vampiren säubert, die sich nicht an die Gesetze halten. Er soll für seinen Meister Curtis das Messer besorgen – und zwar bevor der böse Vampir Gordon es in die Finger bekommt. Curtis trägt Julius auf, Amber per Siegel zu seiner Dienerin zu machen und so quasi durch sie Gewalt über das Messer zu bekommen. Der Plan geht nur leider nach hinten los. Nicht nur lässt sich das Messer nicht so einfach austricksen. Auch verlieben sich Amber und Julius ganz ungeplant ineinander und müssen sich fortan den Anfeindungen der großen, bösen Welt gemeinsam stellen. Gordon will nämlich immer noch das Messer und schreckt auch nicht davor zurück, dafür Julius und / oder Amber in die ewigen Jagdgründe zu befördern.

Natürlich hadert Amber mit ihrem Schicksal. Doch hauptsächlich hadert sie mit der Tatsache, dass sie sich in einen Vampir verliebt hat. Schließlich siegen aber immer wieder die Hormone und ein Großteil des Romans ist daraufhin mit Szenen gefüllt, in denen sich Julius und Amber ihre ewige Liebe gestehen. Von da an sabotiert die Liebesgeschichte der beiden den Rest der Handlung. Denn während man zu Beginn der Lektüre den Eindruck gewinnen konnte, dass das magische Messer der zentrale Konflikt der Handlung sein würde, verliert es als Waffe und magischer Gegenstand im Verlauf der Handlung mehr und mehr an Gewicht. Dabei hat Autorin Rebekka Pax hier eine durchaus gute und originelle Idee gehabt (was man vom Rest ihres Plots nicht unbedingt sagen kann). Deswegen ist es schade, dass viele Fragen, die das Messer betreffen, offenbleiben. Wo hat Frederik es eigentlich her? Ist es tatsächlich biblischen Ursprungs? Wenn ja, dann hat das weitreichende und äußerst faszinierende Folgen für das Vampiruniversum, das Pax geschaffen hat. Das Messer bietet also mehr als genügend Erzählstoff für ein Buch. Doch wie gesagt: All das bleibt im Dunkeln und so muss sich der Leser stattdessen durch eine schier endlose Reihe simpel gestrickter Szenen kämpfen, in denen die Charaktere über ihre Gefühle reden.

Denn letztendlich hat Rebekka Pax dann doch eine Romantic-Fantasy geschrieben: Ihre Protagonisten verlieben sich urplötzlich und auf den ersten Blick ineinander, ohne das Geringste voneinander zu wissen. Allerdings zeigen sie auch im Verlauf der Handlung kaum Interesse, mehr voneinander zu erfahren und konzentrieren lieber auf ihre eigene Gefühlswelt. Das ermüdet sehr schnell. Vor allem, da Rebekka Pax’ Stil ans Schwülstige und Kitschige grenzt, z. B. wenn Julius über Amber sagt: „Sie war da, meine Retterin. Ihre Stimme zog mich wie aus einem Lichtpfad hinaus aus der Hölle meiner Träume.“ Amber rettet Julius hier nicht etwa aus Lebensgefahr. Nein, der arme Vampir hatte einen Alptraum. Das Verhältnis zwischen dem Erzählten und dem wie es erzählt wird passt hier – wie an vielen anderen Stellen – einfach nicht. Der Regler mit der Aufschrift „Drama“ ist bei Rebekka Pax immer ganz nach oben geschoben, ob die Handlung nun wirklich dramatisch ist oder nicht.

_Letztendlich kann sich „Septemberblut“_ nicht über den Durchschnitt erheben, denn es gibt wenig, das im Gedächtnis bleibt. Die Charaktere sind blass und uneindeutig gezeichnet. Obwohl sie seitenweise über ihre Gefühle reden, kennt man sie nicht wirklich. Das liegt wohl auch an der unentschlossenen Charakterzeichnung der Autorin, die sich nie so recht entscheiden kann: Ist ihr Protagonist Julius nun ein Vollstrecker, der kaltblütig andere Vampire um die Ecke bringt, oder ist er eine weinerliche Memme, die sich an Amber klammert, wenn es mal böse Träume gibt? Beides geht einfach nicht zusammen. Das Gleiche gilt für Julius’ Meister Curtis, der mal als Vaterfigur und mal als herzloser Tyrann auftritt. Sowohl bei Julius als auch bei Curtis hat man wiederholt den Eindruck, man hätte es mit gespaltenen Persönlichkeiten zu tun, da ihr Handeln und Fühlen inkonsistent ist.

Offensichtlich hat Pax ihre Vampire an die frühen Bände der „Chronik der Vampire“ von Anne Rice angelehnt. Daran ist nichts Verwerfliches. Auch Lestat und Louis haderten mit dem Leben und ihrem eigenen Schicksal, auch sie haben sich mal in Selbstmitleid gewälzt. Doch sie haben nicht immer nur drüber geredet: Bei Anne Rice hat die Geschichte die Charaktere getragen. Bei Rebekka Pax soll es wohl umgekehrt sein. Das funktioniert nur leider überhaupt nicht und man ist Julius’ Selbstmitleids ganz schnell überdrüssig.

Dass die Handlung sich der Liebesgeschichte unterordnen muss, wurde bereits erwähnt. Pax hat ohnehin nicht zu viel davon in „Septemberblut“ gepackt. Das Tempo ist gemächlich, auf Twists verzichtet sie ganz und ihr Bösewicht taucht immer nur auf, wenn er grad gebraucht wird. Die Handlung ist so geradlinig wie ein amerikanischer Highway, Überraschungen bleiben deshalb aus. Auch ihrem Setting nähert sie sich distanziert. Zwar erfährt man aus ihrem Autorensteckbrief, dass sie in L. A. gelebt hat, doch wird die Stadt auf den Seiten des Romans nicht lebendig. Lokalkolorit heißt bei ihr hauptsächlich, dass sie Straßennamen nennt und ein paar Ortsbeschreibungen einfügt, die auch aus einem Reiseführer stammen könnten.

_“Septemberblut“ hat damit kaum etwas_, das den Leser langfristig fesseln kann und so gestaltet sich die Lektüre recht langatmig. Es bleibt zu hoffen, dass es Rebekka Pax gelingt, im Folgeband „Flammenmond“ mehr Fahrt aufzunehmen.

|Taschenbuch: 512 Seiten
ISBN-13: 978-3548282480|
http://www.ullsteinbuchverlage.de

Phil Stutz, Barry Michels – The Tools: Wie Sie wirklich Selbstvertrauen, Lebensfreude, Gelassenheit und innere Stärke gewinnen

_Worum gehts?_

Die Erfolgsgeheimnisse der Star-Therapeuten Phil Stutz und Barry Michels. In der Tradition großer Bestseller wie Rhonda Byrnes »The Secret« und Eva-Maria Zurhorsts »Liebe dich selbst und es ist egal, wen du heiratest«.

Es gibt Zeiten, in denen uns Angst, Unsicherheit und negative Gedanken überwältigen und blockieren. Was wäre, wenn wir nicht mehr in der Vergangenheit nach der Ursache für unsere Probleme suchen müssten, sondern wenn es ein hilfreiches Mittel gäbe, mit dem wir das Problem wirklich lösen könnten?

Die Tools bieten genau das. Sie sind ein machtvolles Werkzeug zur Veränderung. Mithilfe der Tools erlangen wir Zugang zu Kräften, die größer sind als wir selbst. Wenn wir diese nutzen, können wir hinderliche Muster wie Angst, Wut, Schüchternheit und negatives Denken überwinden und unser individuelles Potenzial voll entfalten. (Verlagsinfo)

_Mein Eindruck:_

Mein Problem mit dieser Art von „Ich erkläre dir, wie es dir besser gehen kann“-Büchern amerikanischer Autoren ist: sie labern. Selbstverliebt und unendlich hinauszögernd gibt es Beispiel um Beispiel und Versprechungen, dass die angekündigten und auf dem Klappentext beworbenen Tipps später alle noch folgen werden.

Nicht falsch verstehen, ich lehne solche Bücher nicht pauschal ab, im Gegenteil, ich habe schon eine Menge aus ihnen für mein eigenes Leben übernehmen können, aber sie kommen selten bis nie zum Punkt, denn der würde keine Bücher verkaufen, weil er zu schnell und zu leicht erzählt wäre. Das ist das eigentliche Problem.

Wenn jemand Hilfe sucht und ihm Tipps oder TOOLS versprochen werden, dann nützt es zum einen nichts und zum anderen interessiert es keinen, dass andere sich ja in der Vergangenheit auch schon geholfen haben. Schön für sie, aber, wo sind denn jetzt die Tipps für mich und meine Probleme?

Die gibts in diesem Buch zum Glück auch tatsächlich und sie sind wirklich gut und ich habe direkt beim Lesen schon mit der Umsetzung der Vorschläge angefangen. Aber die schier endlosen Beispiele außenrum plustern das Buch unnötig auf und schinden Seiten. Wie gesagt, ist ja nett zu lesen, dass es anderen jetzt gut geht, aber in erster Linie möchte ich, dass es mir gut geht … und zwar jetzt.

|Was unterscheidet TOOLS von anderen Selbsthilfebüchern?|

Das ist ganz leicht zu beantworten: Dieses Buch bietet konkrete Techniken, Werkzeuge an, die man in Stresssituationen anwenden kann. Im Vergleich zu anderen Büchern, in denen dem Leser ständig vor Augen geführt wird, dass er in dieser oder jener Situation nicht optimal handelt, gibts hier handfeste Tipps, was er denn machen kann.

Was nützt es jemandem, der Angst bekommt, vor anderen eine Rede zu halten, wenn ihm jemand erklärt, aus welchem Grund er damit Schwierigkeiten hat? Genau, gar nichts. Interessant zu wissen, sicher, aber es hilft überhaupt nichts.

Stutz und Michels hingegen, geben dem Leser für diesen Fall ein TOOL an die Hand, dessen er sich in genau so einer Situation bedienen kann.

Davon haben die Autoren vier entwickelt und über die Jahre verfeinert und stellen sie in diesem Buch vor. Praktische Anwendungen also, anstatt bloßer Analyse.

|Wem kann hier geholfen werden?|

Natürlich könnte ich jetzt in wenigen Sätzen komplett alle TOOLS, ihre Anwendung und Wirkung aufzählen, aber ich glaube, dann bekäme Ärger mit den Autoren. Das ganze Buch hätte nämlich auf gut 10-20 Seiten reduziert werden können … nicht „um“, nein „auf“, denn eigentlich geht es nur um die vier TOOLS und die sind schnell erklärt.

TOOL 1: Hilft, wenn man Angst vor etwas hat, etwas nur widerwillig tun möchte oder immer wieder aufschiebt.

TOOL 2: Hilft, wenn man sich über andere viel zu sehr aufregt und dies das eigene Leben behindert.

TOOL 3: Hilft, wenn man Angst hat, vor anderen zu sprechen oder einfach unsicher im Kontakt mit anderen ist.

TOOL 4: Hilft, wenn man im Stau steht, an der Supermarktkasse oder irgendwo, wo man aufgehalten wird.

Die Autoren versprechen nichts, sprechen aber aus Erfahrung. Und jedem, mit ein wenig Einfühlungsvermögen, erschließt sich schnell, das diese TOOLS wirken und auch warum. und das auch, wenn man nicht an Spiritualität oder höheres Bewusstsein oder alles andere glaubt, was in Richtung „Esoterik“ abzugleiten droht. Und dafür sind die meisten schulmedizinisch geprägten Deutschen schwer zu begeistern.

Was mir auch gut gefallen hat, ist die Aussage der Autoren, dass es hier nicht um Heilung geht. Es ist nicht so, dass auf einmal alle Ängste verschwunden sind und alles toll wird, denn „Mut ist die Fähigkeit trotz der Angst zu handeln“. Sprich, es wird immer Angst, Stress und unangenehme Situationen im Leben geben, denen wir gern aus dem Weg gehen möchten. Mit den TOOLS aber, geben sie dem Leser echte Hilfen an die Hand, die er selbst in solchen Situationen anwenden kann, um besser mit dem Stress umgehen und ihn aushalten zu können. Und das hilft dann, den nächsten Stressmoment schon etwas leichter zu ertragen und kann zum Selbstläufer werden. Aber, die TOOLS müssen immer und immer wieder zur Anwendung kommen, im Idealfall das ganze Leben lang, um ein wirklich erfülltes zu haben, nach dem man sich am Ende nicht darüber ärgert, was man alles nicht gemacht hat.

_Die Autoren_

|Phil Stutz| studierte am City College in New York Medizin und promovierte an der New York University. Er arbeitete als Gefängnispsychiater auf Rikers Island, bevor er seine eigene psychotherapeutische Praxis in New York eröffnete. Seit 1982 lebt und arbeitet er in Los Angeles.

|Barry Michels| studierte Jura in Harvard und an der University of California, Berkeley, bevor er sich für die Psychotherapie entschied. NAch einem Studiunm an der University of Southern California ist er seit 1980 in eigener psychotherapeutischer Praxis tätig,
(Verlagsinfos)

_Mein Fazit:_

Auch wenn das Buch sehr viele Seiten schindet, so sind die vier TOOLS, die hier vorgestellt werden, wirklich etwas, das dem Hilfe suchenden Leser dient. Endlich bekommt er Techniken beigebracht, die er in Stresssituationen anwenden kann, anstatt Analysen darüber, woher der Stress kommt … denn das ist zwar interessant, hilft aber in der Situation überhaupt nichts. Denn dann ist Handeln gefragt, Wissen allein nützt nichts.

Ich habe bereits beim Lesen mit der Anwendung der TOOLS begonnen und zur Zielgruppe gehörend bin ich ängstlich-freudig in Erwartung der nächsten Situationen, in denen ich sie benutzen werde. Und eigentlich gehören wir alle zur Zielgruppe!

|Hardcover: 288 Seiten
Originaltitel: The Tools
Aus dem Amerikanischen von Erika Ifang
ISBN-13: 978-3442341139|
http://www.randomhouse.de/arkana

Salvatore, R. A. – Gauntlgrym (Niewinter 1)

_Unzählige Fantasy-Serien_ veröffentlichte der US-amerikanische Autor R. A. Salvatore bereits, und nicht wenige behaupten, dem Schriftsteller sein in den letzten Jahren langsam aber sicher die Ideen ausgegangen. Ich kenne nicht annähernd alle Werke Salvatores, doch könnte mir gut vorstellen, dass es über die Dunkelelfen, die Lieblingsfiguren des Amerikaners, nach über 20 Jahren tatsächlich nicht mehr allzu viel Neues und Spektakuläres zu erzählen gibt. Um mir jedoch ein fundiertes Urteil erlauben zu können, habe ich mich an Salvators neuste Serie „Niewinter“ gewagt, die in drei Bänden die Geschichte des Drow Drizzt Do’Urden weiter erzählt.

_Bruenor, König von Mithril-Halle,_ kann auf ein langes und erfülltes Leben zurückblicken, doch seit dem Tod seines Freundes Regis und seiner Adoptivtochter Cattie-Brie ist er unglücklich und täuscht deshalb kurzerhand seinen Tod vor, um sich noch einmal auf Abenteuer zu begeben: Gemeinsam mit seinem Freund Drizzt und seinem Wächter Pwent macht er sich auf die Suche nach dem uralten, legendären Zwergenreich Gauntlgrym. Zur gleichen Zeit macht sich auch eine andere Gruppe, ebenfalls bestehend aus einem Drow, Jarlaxle, und einem Zwerg, Atrogate, sowie der talentierten Elfenkämpferin Dahlia, dem Vampir Dor’Crae und dem geisteskranken, aber unglaublich mächtigen Lich Valindra, auf, das Zwergenreich zu finden. Der Zwerg Athrogate jedoch, von den magischen Kräften der Elfenhexe Sylora beherrscht, befreit dort ein gefährliches Feuerelementar, das, mit unermesslichen Kräften ausgestattet, eine Welle der Zerstörung über das Land bringen und zahllose Untote erwecken wird. Um dies zu verhindern und die Welt zu retten, müssen sich die beiden eigentlich verfeindeten Gruppen zusammentun und das Elementar erneut verbannen. In den Hallen von Gauntlgrym kommt es schließlich zum finalen Kampf …

_Wie schon diese Zusammenfassung_ deutlich macht, wartet der erste Band der Niewinter-Saga mit einer großen Vielfalt an Personen auf, die das Verständnis zu Beginn nicht einfach machen, im Laufe der Geschichte jedoch für eine gewisse Abwechslung sorgen (dennoch bin ich nicht unglücklich darüber, dass so einige der Charaktere im nächsten Band nicht mehr dabei sein werden). Viel mehr an positiven Dingen gibt es zu „Gauntlgrym“ allerdings schon kaum zu sagen. Tatsächlich leidet das Werk nämlich an einem erschreckenden Mangel an Inspiration und Einfallsreichtum. Typischer für ein Fantasy-Buch könnten Personen, Schauplätze und Verlauf der Geschichte nämlich kaum sein, und auch einige kreative Ideen im Detail, zum Beispiel bei der Beschreibung der Kampfszenen, machen nicht ansatzweise wett, dass die Story fast vollständig vorhersehbar ist. Nicht einmal das große Finale wartet mit plötzlichen Wendungen und Überraschungen auf.

_In gewisser Weise muss_ man wohl feststellen, dass an Schriftsteller, die schon lange im Geschäft sind, einfach nicht derselbe Anspruch auf Innovation und Kreativität gestellt wird, wie es bei Neueinsteigern der Fall ist. Denn sie sind es nun mal, die den Markt mit gewissen Inhalten gefüllt haben und diese nun auch für sich beanspruchen können, ohne sich darüber Gedanken machen zu müssen, aus der Masse an Veröffentlichungen besonders herauszustechen, um sich einen Namen zu machen. Ich möchte nicht behaupten, dass R. A. Salvatore sich auf diesen Lorbeeren ausruht, weil er weiß, dass seine Werke ohnehin gekauft werden, doch diesen Eindruck vermittelt „Gauntlgrym“ in gewisser Weise schon. Glück für ihn, dass er über die Jahre eine ganze Menge treuer Fans um sich geschart hat, die keinen Wert auf Neuerungen legen und deshalb auch mit diesem keinesfalls schlechten, nur eben zu unspektakulären, doch auf jeden Fall gut geschriebenen Werk bestimmt ihre Freude haben werden.

|Originaltitel: Gauntlgrym
Übersetzung: Imke Brodersen
480 Seiten, broschiert
ISBN-13: 978-3442268511|
http://www.randomhouse.de/blanvalet/
http://www.rasalvatore.com
http://www.exploreneverwinter.com

_Mehr von R. A. Salvatore auf |Buchwurm.info|:_

|Graphic Novels:|

[„Heimatland“ 2498 (Forgotten Realms – Die Saga vom Dunkelelf 1)
[„Exil“ 2843 (Forgotten Realms – Die Saga vom Dunkelelf 2)
[„Der gesprungene Kristall“ 4440 (Die Saga vom Dunkelelf 4)
[„Die silbernen Ströme“ 4497 (Die Saga vom Dunkelelf 5)
[„Der Dämon erwacht“ 4874 (Dämonendämmerung 1)

|Bücher:|

[„Die Invasion der Orks“ 476 (Die Rückkehr des Dunkelelf 1)
[„Kampf der Kreaturen“ 715 (Die Rückkehr des Dunkelelf 2)
[„Die zwei Schwerter“ 2530 (Die Rückkehr des Dunkelelf 3)
[„Star Wars: Episode II – Angriff der Klonkrieger“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7046
[„Gauntlgrym“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7974 (Niewinter 1)

|Hörspiele:|

Folge 1: [„Der dritte Sohn“ 2978
Folge 2: [„Im Reich der Spinne“ 3055
Folge 3: [„Der Wächter im Dunkel“ 3082
Folge 4: [„Im Zeichen des Panthers“ 4458
Folge 5: [„In Acht und Bann“ 4422
Folge 6: [„Der Hüter des Waldes“ 4488
Folge 7: [„Der gesprungene Kristall“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=5467
Folge 8: [„Die verschlungenen Pfade“ 5396
Folge 9: [„Die silbernen Ströme“ 5431

Hilton, Matt – Knochensammler, Der

_Das geschieht:_

Joe Hunter, einst Elitesoldat der Special Forces und gewalttätig an den Fronten im Krieg gegen den internationalen Terrorismus aktiv, hat sich selbstständig gemacht. Man kann ihn anheuern, wenn finstere Zeitgenossen zur Bedrohung werden, die Polizei außen vor bleiben und die Lösung endgültig ausfallen soll.

Aktuell hat ihn Ex-Schwägerin Jennifer gerufen: Ihr nichtsnutziger Nicht-mehr-Gatte John ist bei einem seiner windigen Geschäfte in den USA verschollen. Obwohl die Brüder zerstritten sind, soll und wird Joe nach ihm suchen. Die Zeit drängt, denn jenseits des Atlantiks haben Polizei und FBI die Jagd auf John eröffnet: Man hält ihn für den berüchtigten „Tubal-Kain“, einen Serienkiller, der es auf die Knochen seiner Opfer abgesehen hat.

Tatsächlich haben sie die Wege von John und Tubal-Kain zufällig gekreuzt. Da John den Killer gleich mehrfach dumm aussehen ließ, hat der ihn in seine Gewalt gebracht, um ihn in seinen Schlupfwinkel in der Mojawe-Wüste zu verschleppen, wo er ihn zu Tode foltern will.

Allerdings gedenkt nicht nur Hunter, Tubal-Kain einen Strich durch die Rechnung zu machen. John hat gleich zwei Gangsterbosse bestohlen, die ihm deshalb ihre Schergen hinterherschicken. Ebenso präsent ist die Polizei. Zu allem Überfluss hat auch die CIA die Finger im Spiel. Hunters alter Freund Walter Conrad, jetzt Führungsoffizier für Undercover-Agenten, hat gute Gründe, dem ehemaligen Kameraden die private Jagd auf den Knochensammler zu gestatten. Da Hunter weiß, wie Geheimdienste ticken, fragt er sich allerdings, ob man auch ihn spurlos verschwinden zu lassen gedenkt, wenn er Tubal-Kain erwischt hat. Diese Frage rückt in den Hintergrund, denn statt unterzutauchen, nimmt der Killer freudig die Herausforderung an, gegen Joe Hunter anzutreten, und zeigt sich in diesem Kampf erschreckend einfallsreich …

|Schon wieder ein Killer-Genie?|

Geht man von den nackten Tatsachen aus, kann Matt Hilton keine besonderen Erwartungen wecken. Wie viele geniale Killer machen eigentlich die Buch- und Filmwelt unsicher? Sie scheinen den Löwenanteil ihrer Arbeitszeit damit zu verbringen, sich als geistig besonders derangierte Zeitgenossen zu präsentieren. Auch „Tubal-Kain“, der sich alttestamentarisch pompös nach dem Stammvater aller Eisen- und Messerschmiede nennt, dürfte bereits mit der Präparierung seines Schlupfwinkels rund um die Uhr beschäftigt sein und gar keine Zeit zum Morden haben. (Was ist übrigens ein ‚Schlupfwinkel‘ wert, der mit obskuren Knochen-Skulpturen ‚geschmückt‘ schon von Weitem sichtbar ist? Tubal-Kain ist zudem selten daheim und kann ungebetenen Besucher deshalb nicht die Tür weisen.)

Auf das ausgefahrene Hannibal-Lecter-Gleis will uns Hilton freilich gar nicht locken, auch wenn er hin und wieder befährt. „Der Knochensammler“ wird zum Action-Thriller, der seine Spannung weniger aus der Konfrontation als aus einer möglichst rasanten Handlung zieht. Dieses Ziel verliert der Verfasser nie aus den Augen, weshalb er die üblichen Fallen meidet, die eine solche Geschichte lähmen oder aus der Bahn werfen könnte. Dazu gehört eine unnötig intensive Figurenzeichnung, die womöglich durch ellenlange Rückblenden vertieft wird.

Gern schwelgen Action-Autoren auch in (waffen-) technischen Details und ähnlichem Ballast, der nur auf ein Tempo drückt, das auch deshalb wichtig ist, weil es eine in der Regel nur bedingt realistische Geschichte so rasch über logische Löcher treibt, dass der Leser diese kaum oder gar nicht zur Kenntnis nimmt. So erstaunt hier die Freiheit eines Hau-drauf-Söldners, der zehn Jahre nach 9/11 ungebremst und schwer bewaffnet durch gleich mehrere US-Staaten wüten darf: Die Rückendeckung durch einen nicht besonders ranghohen CIA-Kumpel macht’s möglich. Während Joe Hunter vorwärts stürmt, räumt Conrad hinter ihm die Leichen auf.

|Ein bisschen anders ist immer gut|

Glücklicherweise weiß Hilton, wie man dem Leser solche Unwahrscheinlichkeiten verkauft sowie eine Story vermeidet, die nur Klischees wiederkäut. „Der Knochensammler“ ist nicht mehr und nicht weniger als ein Action-Thriller. Von denen schreibt Hilton einen pro Jahr; er kann sich deshalb nur bedingt an einer Geschichte festbeißen. Die daraus resultierende Fertigungseile meistert der Profi durch eine Routine, die jenen Lesern, die vor allem unterhalten werden möchten, entgegenkommt.

Den roten Faden bildet die Jagd, wobei Hilton kapitelweise vom „Jäger“ – der hier passend „Hunter“ heißt – zum „Wild“ springt. Genretypisch ist dieses „Wild“ lange im Vorteil; ein Faktor, den Hilton allerdings nicht durchgängig im Griff hat. Normalerweise müsste er Tubal-Kains schier übermenschlichen Fähigkeiten im letzten Drittel sacht dimmen, um ihn im finalen Duell dem Jäger höchstens gleichstark wirken zu lassen. Stattdessen wundert sich der Leser, wie rasch einem zudem gut vorbereiteten Super-Killer ein Ende gemacht werden kann.

Aber Tubal-Kain ist eben kein Killer der Oberliga. Vor allem er selbst vertritt diese Meinung, was üblich für einen Psychopathen ist. Ironisch bricht Hilton dieses überzogene Selbstbild mehrfach, indem er den Killer sehr menschlich irren lässt. So ist es der Diebstahl seines Wagens, der Tubal-Kain dermaßen ergrimmt, dass er seine mörderischen Aufstieg zum Ruhm unterbricht und den frechen Schurken verfolgt: Ein echtes (kriminelles) Mastermind hätte diesen Zwischenfall abgehakt.

|Die Tücke des Objekts|

Auf diese Weise lässt Hilton nicht zum ersten Mal die Handlung eine unerwartete Wendung nehmen. Der ahnungslose Dieb wird für den Mörder gehalten, während er tatsächlich ein verzweifeltes Katz-und-Maus-Spiel mit dem tatsächlichen Killer spielt, um am Leben zu bleiben. Solche Kniffe kennt der erfahrene Thriller-Leser zwar, der sich dennoch um Hiltons Finger wickeln lässt.

Ebenfalls genrekonform erhöht Hilton stetig den Schwierigkeitsgrad, dem sich Retter und Rächer Hunter ausgesetzt sieht. Nacheinander schalten sich immer neue Parteien mörderisch ins Geschehen ein. Schließlich hat Hunter nicht nur den Killer vor sich, sondern die Mordschergen zweier Gangsterbanden, das FBI, die CIA und die örtliche Polizei im Nacken. Dies sorgt nicht nur für Spannung, sondern auch für episodische Zwischenfälle, die zwar der eigentlichen Handlung nichts bringen aber effektvoll demonstrieren, wie gute Menschen es bösen Strolchen heimzahlen, was eine allzu rücksichtsvolle Gesetzgebung normalerweise verhindert; eine allzu ernsthaft liberale Haltung ist übrigens der Lektüre eines solchen Romans eher abträglich.

Selbstverständlich geht nicht nur dem Killer, sondern auch den Jägern ständig etwas schief. Selbst Kampfkraft und Entschlossenheit können gegen die Tücke des Objekts nichts ausrichten. Auch auf diese Weise steigert der Autor die Spannung, wobei er sichtlich von den Erfahrungen der eigenen Vergangenheit zehren kann: Matt Hilton war Sicherheitsmann und Polizist und ist Kampfsportler, was allen Beweihräucherungen hierarchisch und auf Disziplin aufgebauter Institutionen zum Trotz Männer vom Schlage eines Joe Hunter plastischer wirken lässt.

|Das Ende ist immer übel|

Für den weiter oben schon erwähnten erfahrenen (oder hart geprüften) Thriller-Leser gibt es diverse Boni. So überrascht angenehm Hiltons Erzählstil, der keineswegs künstlich knapp bzw. abgehackt atemlose Spannung suggerieren soll, sondern den zurückhaltend-sachlichen Stil des klassischen britischen Thrillers bewahrt, ohne zu vernachlässigen, dass wir inzwischen im 21. Jahrhundert leben. Ähnlich meisterhaft schreibt Hiltons Kollege Lee Childs über seinen gerechten Vigilanten Jack Reacher, der zumindest hierzulande deutlich erfolgreicher zuschlägt als Joe Hunter, obwohl auch dieser längst Held einer titelreichen Reihe ist.

Ebenfalls ein Zeichen für Routine und erzählerische Ökonomie ist der Verzicht auf allzu detailfreudige Metzel-Szenen. Zwar schreibt Hilton keineswegs zimperlich, aber er stützt sich nicht auf entsprechende Schilderungen, die er ins Geschehen integriert, wo es dramaturgisch Sinn ergibt. Eine Ausnahme bildet das Finale, das Hilton erstaunlich in Richtung Splatter-Horror abgleiten lässt. Hier überwältigt der Effekt doch die Story; womöglich bricht hier hinter dem Thriller-Autor Matt Hilton der Schriftsteller Vallon Jackson – Hiltons Pseudonym für seine Horror-Storys – hervor. Mit einem sarkastischen Schlusstwist kann Hilton diese Scharte aber in letzter Sekunde auswetzen. Der Ring ist frei für Joe Hunters nächstes Abenteuer, und der Leser wird als Zuschauer erneut & erfreut seinen Platz einnehmen.

_Autor_

Matthew Hilton wurde 1966 in Schottland geboren, wuchs jedoch in Carlisle in der englischen Grafschaft Cumbria auf, wohin die Familie umzog. Er begeisterte sich für (Kampf-) Sport und arbeitete 18 Jahre für einen privaten Sicherheitsdienst. Vier Jahre als Polizist schlossen sich an, bevor Hilton erfolgreich als Schriftsteller Fuß fassen konnte.

Geschrieben hatte Hilton schon in jungen Jahren. Er orientierte sich an Autoren, die auch im 21. Jahrhundert eher klassisch erzählen: Robert Crais, Jeffrey Deaver, Jack Kerley, David Morrell, Dean Koontz und vor allem John Connolly. In zwei Jahrzehnten entstanden sieben actionbetonte Romane, die sämtlich unveröffentlicht blieben. 2008 fand Hilton einen Agenten, der nicht nur seinen Debütroman bei einem Verlag unterbrachte: „Dead Man’s Dust“ (dt. „Der Knochensammler“), dem ersten Band einer Serie um den ehemaligen Söldner Joe Hunter, der sich nun als Söldner im Dienst der Gerechtigkeit durchschlägt, sollten gleich vier Romane folgen.

Weitere Bände schlossen sich an, als diese fünf Action-Thriller sehr erfolgreich wurden. Jedes Jahr veröffentlicht der weiterhin in Cumbria ansässige Hilton vertragsgemäß ein neues „Hunter“-Abenteuer. Unter dem Pseudonym „Vallon Jackson“ veröffentlich Hilton außerdem Horror-Storys. Er ist zudem Mitherausgeber des Webzines „Thrillers, Killers ’n‘ Chillers“.

|Taschenbuch: 379 S.
Originaltitel: Dead Men’s Dust (London: Hodder & Stoughton 2009)
Übersetzung: Imke Walsh-Araya
ISBN-13: 978-3-453-43425-7|
http://www.matthiltonbooks.com
http://matthiltonbooks.blogspot.de
http://vallonjacksonbooks.wordpress.com
http://www.randomhouse.de/heyne

Turner, Megan Whalen – Verschwörer, Die (Die Legenden von Attolia 4)

_|Die Legenden von Attolia|:_

Band 1: [„Der Dieb“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7530
Band 2: [„Die Königin“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7531
Band 3: [„Der Gebieter“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7532
Band 4: _“Die Verschwörer“_

_Sophos ist_ der zukünftige König von Sounis. Außerdem ist er ein ziemlicher Jammerlappen, der sich ausschließlich für Literatur und Wissenschaft interessiert. Zumindest war das so, bevor er entführt wurde. Pech für seine Entführer, dass die damit einhergehende Horizonterweiterung ganz ungeahnte Auswirkungen auf den jungen Prinzen hat!

_Bisher ist Sophos_ nur im ersten Band persönlich aufgetaucht. Da wirkte er wie ein verschüchterter Halbwüchsiger von höchstens fünfzehn Jahren. Der Sophos in diesem vierten Band des Zyklus erzählt seine Entführung als Rückblende, und obwohl zwischen den Ereignissen in „Der Dieb“ und Sophos‘ Erzählung nicht viel mehr als ein Jahr liegen kann, könnte man meinen, Sophos sei inzwischen Anfang zwanzig. Dabei ist im Grunde kaum etwas passiert. Sophos hat lediglich eine Entscheidung getroffen, allerdings eine, die sein Leben komplett umgekrempelt hat: Er hat sich dazu durchgerungen, Verantwortung zu übernehmen. Das hat ein paar unerwartete Eigenschaften zutage gefördert, zum Beispiel Mut, Eigeninitiative und Entschlusskraft.

Die Darstellung dieser Entwicklung ist gut gelungen, vor allem auch deshalb, weil sie trotz aller Veränderung Sophos nicht zu einem gänzlich anderen Menschen gemacht hat. Schließlich war Sophos niemals dumm oder gleichgültig. Teilweise liegt es aber auch daran, dass Sophos sich der Veränderung und ihrer Auswirkungen nicht bewußt zu sein scheint. Er selbst sieht sich noch immer als Versager.

Die Handlung kann mit der Charakterentwicklung nicht recht mithalten. Sie verläuft zunächst nahezu ereignislos, weil sie sich ausschließlich mit Sophos‘ neuer Lebenssituation befasst. Alles, was sich außerhalb seines unmittelbaren Umfelds abspielt, wird lediglich in einem beiläufigen Satz erwähnt. Aber auch, nachdem Sophos Attolia erreicht hat, tut sich erst mal nicht viel. Hauptsächlich wird hohe Politik betrieben, und das auf eine recht umständliche Art und Weise, was die Auffrischung der alten Freundschaft zwischen Gen und Sophos ziemlich behindert.

Erst als Sophos sich auf den Weg nach Elisa macht, um sich dort zum König wählen zu lassen, kommt allmählich Bewegung in die Handlung. Der Schluss des Buches kann dann noch einmal mit einer kleinen, überraschenden Wendung aufwarten, vor allem deshalb, weil der Leser über die Pläne von Sophos und Eugenides völlig im Unklaren gelassen wurde. Echte Spannung wollte sich aber während des gesamten Buches nicht entwickeln.

Mag sein, dass dies auch diesmal wieder am ausgiebigen Gebrauch der Ich-Perspektive lag. Zwar wird der Mittelteil der Geschichte von einem übergeordneten Erzähler geschildert, zwei Drittel der Handlung werden jedoch von Sophos selbst erzählt, was bedeutet, dass zum Beispiel der ursprüngliche Plan der Entführer oder auch sämtliche Absprachen, die die rebellierenden Barone untereinander oder mit den medischen Abgesandten getroffen haben mögen, fehlen. Die zuspitzende Wirkung, die Maßnahme und Gegenmaßnahme im Wechsel erzeugen können, fällt dadurch gänzlich weg. Da nutzt es auch nichts, dass Teile davon im Nachhinein rekonstruiert werden, der Aha-Effekt kann den Mangel an Spannung nicht wirklich ausgleichen.

Abgesehen davon war dieser Band aber auch insgesamt eher ereignisarm. Während Gen in Band zwei und drei durchaus aktiv war und das Geschehen um sich herum beeinflusst hat, tut Sophos nahezu nichts. Seine Tage auf dem Gut des Hanaktos verlaufen eintönig, sodass es darüber kaum etwas zu berichten gibt, die Verhandlungen in Attolia geben ebenfalls nicht viel her, weil die Autorin, wie es ihre Art zu sein scheint, die eigentlich entscheidenden Punkte geheim hält, um den Leser am Ende damit zu überraschen. Und selbst, als Sophos schließlich handelt, besteht sein Handeln zunächst darin, nichts zu tun oder zu reden. Die einzigen Ausnahmen sind Sophos‘ Flucht, das Scharmützel bei Brimedius und die Folgen der Königswahl. Insgesamt machen diese Abschnitte jedoch nicht mehr als zehn Prozent der Erzählung aus.

_Bleibt zu sagen,_ dass der vierte Band des Zyklus wieder ein ziemliches Stück hinter den beiden Mittelbänden zurückgeblieben ist. Er ist spannungsarm und wenig abwechslungsreich, meist plätschert die Handlung so vor sich hin. Allein die Figur des Sophos hält den Leser einigermaßen bei der Stange, wirklich fesseln konnte dieser eine Aspekt allein den Leser jedoch nicht. Schade, vor allem, weil die Autorin bereits bewiesen hat, dass sie durchaus in der Lage ist, die gelungene Darstellung einer Figur mit einer bewegten und temporeich erzählten Handlung zu verbinden. Ich hoffe, dass sie sich in ihrem nächsten Band wieder daran erinnert, wie so etwas geht. Denn einen nächsten Band wird es wohl geben, schließlich sind die Meder noch immer ganz gierig darauf, sich einen Brückenkopf auf der Halbinsel zu schaffen.

_Megan Whalen Turner_ stammt aus den USA, studierte Anglistik und arbeitete zunächst als Buchhändlerin, ehe sie sich dem Schreiben zuwandte. Zunächst veröffentlichte sie Kurzgeschichtensammlungen, mit „Der Dieb“, dem Auftakt zu den |Legenden von Attolia|, schrieb sie ihren ersten Roman. Ob und wann ein weiterer Band zu diesem Zyklus erscheint, ist noch unbekannt.

|Taschenbuch 352 Seiten
Originaltitel: Attolia 4: A Conspiracy of Kings
Deutsch von Maike Claußnitzer
ISBN-13: 978-3-442-26879-5|
http://www.randomhouse.de/blanvalet
http://meganwhalenturner.org

Jesse Bullington – Vom Tode verwest

Das geschieht:

1516 wird der Schweizer Niklaus Manuel Deutsch, der gerade als Söldner in Oberitalien kämpft, von seinem Hauptmann beauftragt, die maurische Hexe Awa nach Spanien zu bringen, wo der Inquisitor Ashton Kahlert bereits die Folterinstrumente schärfen lässt. Die Mission misslingt, Awa kann sich befreien, denn sie ist in der Tat eine Hexe, die lange, leidensreiche Jahre einem Nekromanten dienen musste, der sie in viele seiner schwarzen Künste einweihte.

Awa konnte ihren Peiniger schließlich überlisten und umbringen, doch dieser belegte sie mit einem fürchterlichen Fluch: Zehn Jahre nach seinem Tod werde er aus dem Jenseits wiederkehren und in ihren Körper einfahren, um ihn für ein neues Leben zu ‚übernehmen‘. Auf der Suche nach einem Weg, dieses Schicksal abzuwenden, zog Awa durch das Heilige Römische Reich, bis sie in Italien gefangengenommen wurde. Jesse Bullington – Vom Tode verwest weiterlesen

Peinkofer, Michael – Splitterwelten

_Bekannt geworden durch_ die beiden spannenden Reihen „Die Orks“ und „Die Zauberer“, ist Michael Peinkofer inzwischen zu einer festen Größe der deutschen Fantasy-Literatur avanciert. Und wer an den sechs Bänden dieser beiden Zyklen bereits seine Freude fand, wird begeistert sein zu hören, dass Peinkofer mit „Splitterwelten“ nun eine weitere Trilogie in die Läden bringt.

In dieser wendet sich, was meines Erachtens schon einmal überaus begrüßenswert ist, der Autor von den typischen Fantasy-Figuren wie Orks, Trollen, Elfen, usw. ab und beschreitet neue Wege. Die Welt, in der die Trilogie spielt, ist in zahlreiche Splitter zersprungen. Einige dieser Splitter werden von Menschen beherrscht, die prunkvolle Königreiche errichtet haben, andere von Animalen und Chimären, die Menschen verachten und sie sogar als Sklaven halten. Die Splitter der Menschen wiederum werden sowohl räumlich als auch in politischer Hinsicht von einer Gilde zusammen gehalten. Nur die Gildenmeisterinnen beherrschen die Kraft der Levitation und können Schiffe von einem Weltensplitter zum anderen lenken. Diese Gabe verleiht den Frauen eine schier endlose Macht, und eine solche Macht birgt natürlich auch eine enorme Gefahr in sich …

Erzählt werden im ersten Band der Serie zwei Geschichten, die zunächst parallel zueinander verlaufen und schließlich, wie könnte es anders sein, aufeinander treffen. Zum einen begleitet der Leser die junge Gildenschülerin Kalliope, gemeinsam mit ihrer Meisterin Cedara, auf eine Reise auf einen Weltensplitter, wo eine Frau der Gilde ermordet wurde. Die Ausgesandten sollen dieser unglaublichen Tat auf den Grund gehen, den Verantwortlichen stellen und ihn seiner gerechten Strafe unterziehen. Doch als auch Cedara kurz nach der Ankunft der beiden auf dem Splitter unter mysteriösen Umständen den Tod findet, ist Kalliope auf sich allein gestellt. Hilfe findet sie aber schon bald in dem geheimnisvollen Prinzen des Weltensplitters Jordrak. Zur gleichen Zeit werden auch Kalliopes beste Freundin Prisca und ihre machthungrige und kaltblütige Meisterin Harona auf eine Mission gesandt, die Harona jedoch schon bald ausnutzt, um ihre eigenen Pläne zu verfolgen, egal um welchen Preis.

Zum anderen erfahren wir die Geschichte des diebischen, aber gutherzigen Pantheriden Croys, der den jungen Menschensklaven Kieron von seinem Besitzer, dem Chamäleoniden Jago, befreit und mit ihm flüchtet. Jago allerdings folgt den beiden, bis schließlich alle drei gefasst und auf eine gefährliche Mission geschickt werden, auf der sie ein antikes Artefakt mit rätselhaften Kräften finden müssen. Als Lohn sollen sie ihre Freiheit erhalten. Da ihnen keine andere Wahl bleibt, stürzen sich ungleichen Gefährten in das Abenteuer, das sie bald an ihre eigenen Grenzen treibt.

_“Splitterwelten“ hat eigentlich alles_, was man von einem guten Fantasy-Buch erwartet, zumindest auf den ersten Blick: interessante Charaktere, eine kreativ gestaltetet Umgebung, eine spannende Story, einen Schuss Romantik und als Bonus sogar etwas lesbische Erotik. Auf den zweiten Blick allerdings begeistern diese einzelnen Elemente nicht mehr gar so sehr. Die Charaktere sind zwar interessant, doch wenig tiefgründig, und ihre für die Story relevanten Charakterzüge werden sehr plakativ dargestellt. Die Umgebung scheint kreativ, ist es bei genauerem Hinsehen aber auch nicht, denn abgesehen von der Splitter-Idee wird für die einzelnen Schauplätze auf Typisches und Bekanntes zurückgegriffen. Die Story schließlich ist natürlich spannend und wartet mit einigen unerwarteten Wendungen im Detail auf, alles in allem aber doch zu wenigen und zu unspektakulären. Denn der grundlegende Verlauf der Geschichte ist recht vorhersehbar.

_Alles in allem_ ist „Splitterwelten“ also ein zwar gutes, unterhaltsames und auch wirklich toll geschriebenes, aber doch eher typisches Fantasy-Buch, das zumindest bei mir nach einmaligem Lesen im Schrank verschwinden und wahrscheinlich nicht noch einmal hervorgeholt wird. Fans dieses Genres, die sich nicht von etwas ausgelutschten Ideen abschrecken lassen, kommen natürlich ganz auf ihre Kosten, denn Peinkofer hat sich mit seinen letzten Werken nicht grundlos einen gewissen Rang und Namen unter Fantasy-Autoren erschrieben. Diejenigen allerdings, die nach Außergewöhnlicherem suchen, sind hier wohl falsch.

|Gebunden, 567 Seiten
ISBN-13: 978-3492702072|
http://www.piper-fantasy.de
http://piper-verlag.de
http://www.michael-peinkofer.de

_Michael Peinkofer bei |Buchwurm.info|:_

[„Die Bruderschaft der Runen“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=1024
[„Die Erben der schwarzen Flagge“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=3385
[„Die Erben der schwarzen Flagge“ (Hörspiel)]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=4201
[„Der Schwur der Orks“ (Hörbuch)]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=5493
[„Das Buch von Ascalon“ (Lesung)]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7520
[„Splitterwelten“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7968

|Team X-treme|:
[„Alles oder nichts“ (Hörspiel)]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=5064
[„Die Bestie aus der Tiefe“ (Hörspiel)]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=5317
[„Projekt Tantalus“ (Hörspiel)]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=5319

Chinua Achebe – Alles zerfällt

Als „Alles zerfällt“ im Jahre 1958 veröffentlicht wurde, rückte es den jungen Schriftsteller Chinua Achebe schnell in den Fokus aller Fans von Afrika-Literatur, da es zu den wenigen Werken zählte, die nicht über Afrika, sondern sozusagen aus Afrika erzählt wurde. Von einem Nigerianer, der über die jüngste Geschichte seines eigenen Volkes, dem in Nigeria beheimateten Igbo-Stamm, erzählt. Nicht umsonst entwickelte sich das Werk zu einem Klassiker der afrikanischen Literatur, das heute mehr als zehn Millionen Mal verkauft und in 45 Sprachen übersetzt wurde.

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Perry Rhodan – Aphilie (Silber Edition 81, Teil 4 von 4)

Aphilie:

Teil 1: [332 MB, 3:56 h, 49 Tracks
Teil 2: [377 MB, 3:56 h, 50 Tracks
Teil 3: [361 MB, 4:17 h, 46 Tracks
Teil 4: 410 MB, 4:52 h, 54 Tracks

Die Handlung:

Im Jahr 3540 steht die Bevölkerung der Erde im Bann der Aphilie. Reine Vernunft und Urinstinkte bestimmen das Verhalten der Terraner, Gefühle zählen nichts mehr. Auch Reginald Bull ist der Aphilie verfallen: Er entmachtet seinen Freund Perry Rhodan und treibt ihn mit mehr als tausend Begleitern in die Verbannung. An Bord des Fernraumschiffs SOL verlassen die Verurteilten ihre Heimat ohne Hoffnung auf eine Rückkehr, aber auch ohne Aussicht, die Milchstraße im Meer der Galaxien zu finden. Eine Odyssee durch Raum und Zeit nimmt ihren Anfang, geprägt vom unbeugsamen Willen der Verbannten, dem Schicksal zu trotzen. Auf der Erde greift die Aphilie indessen unaufhaltsam um sich. Als es Bull gelingt, die Fessel der Aphilie abzuschütteln, wird er ebenfalls zum Gejagten …
(Verlagsinfo für die komplette Silber Edition 81)

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