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Meyer, Kai / Schlüter, Jörg / Illerhaus, Ulla – Der Brennende Schatten

_Nixenkampf mit dem Leviathan_

Venedig, 1830. Magie ist alltäglich, Stadtgardisten reiten auf steinernen Löwen durch die Gassen. Arcimboldo, der 15-jährige Lehrling eines Spiegelmachers, findet am Ufer der Lagune die schwer verletzte Meerjungfrau Unke. Gemeinsam machen sie sich auf den Weg in die Tiefen der See – durch die Ruinen versunkener Reiche, in die Welt der grausamen Meerhexe … (Verlagsinfo)

Der Brennende Schatten“ ist das Vorspiel zu „Die Fließende Königin“, dem ersten Band der Trilogie „Merle und die Fließende Königin“ (s. u.).

_Der Autor_

Kai Meyer, Jahrgang 1969, studierte Film, Philosophie und Germanistik und arbeitete als Redakteur. Er schrieb schon in jungen Jahren und lieferte u. a. ein paar Jerry-Cotton-Abenteuer. Sein erster großer Erfolg war „Die Geisterseher“, eine historische „Akte X“. Seit 1996 ist er freier Schriftsteller und Drehbuchautor. Bisher sind rund 40 Romane von ihm erschienen. Selbst Kritiker waren von seinem historischen Mystery-Thriller „Die Alchimistin“ begeistert, später folgten „Die Fließende Königin“ und „Göttin der Wüste“. Bei |Loewe| erschien mit den „Wellenläufern“ ein Jugend-Fantasyzyklus. „Frostfeuer“ aus dem Jahr 2005 ist eigenständiger Jugendroman. Das Buch wurde mit dem internationalen Buchpreis CORINE ausgezeichnet.

Die Trilogie „Merle und die Fließende Königin“:

1) Die Fließende Königin
2) Das Steinerne Licht
3) Das Gläserne Wort

_Kai Meyer bei |Buchwurm.info|:_

[Interview mit Kai Meyer]http://www.buchwurm.info/artikel/anzeigen.php?id=11
[„Die Vatikan-Verschwörung“ 3908 (Hörspiel)
[„Die Wellenläufer“ 3247 (Hörbuch)
[„Die Muschelmagier“ 3252 (Hörbuch)
[„Die Wasserweber“ 3273 (Hörbuch)
[„Frostfeuer“ 2111 (Hörbuch)
[„Die Alchimistin“ 73
[„Das Haus des Daedalus“ 373
[„Der Schattenesser“ 2187
[„Die Fließende Königin“ 409
[„Das Buch von Eden“ 890 (Hörbuch)
[„Das Buch von Eden“ 3145
[„Der Rattenzauber“ 894
[„Faustus“ 3405
[„Seide und Schwert“ 3558 (Das Wolkenvolk 1)

_Die Inszenierung_

Die Sprecher und ihre Rollen:

Peter Fitz: Erzähler
Laura Maire: Unke
Florian Seigerschmidt: Arcimboldo
Martin Bross: Umberto
Mechthild Großmann: Meerhexe
Maximilian Hilbrand: Kapitän Christo
Ernst August Schepmann: Prof. Burbridge
u. v. a.

Der WDR produzierte dieses Hörspiel im Jahr 2005. Für die Musik und Komposition zeichnet Rainer Quade verantwortlich, als Toningenieure arbeiteten Markus Haßler und Benno Müller vom Hofe, Regie führte Jörg Schlüter. Dramaturgie und Redaktion gehen auf das Konto von Ulla Illerhaus.

Mehr Infos: http://www.wellenreiter.la

_Handlung_

|Prolog.|

Im Reich der Meerhexe gibt es einen Eindringling: eine unbekannte Meerjungfrau. Diese nennt sich Unke und hat ein Geschenk für die mächtige alte Herrscherin. Sie äußert einen ungewöhnlichen Wunsch: Sie will die Beine einer Menschenfrau haben. Sehr seltsam, findet die Meerhexe, und ihre Nixen wundern sich. Unke gibt als Grund an, dass sie sich in einen Menschenjungen verliebt habe. Mit dem wolle sie zusammen sein, aber das gehe nicht, wenn sie noch einen Fischschwanz besitze, ihren Kalimar. Denn die Menschen verfolgen bekanntlich alle Meerjungfrauen, warum auch immer.

Die Meerhexe wendet ein, dass der Junge Unke trotz ihrer Menschenbeine nicht küssen würde, denn sie besitze immer noch ihr Haifischmaul. Das solle sie mal ihre Sorge sein lassen, meint Unke. Na schön, willigt die Meerhexe ein, aber unter einer Bedingung (lies: der Haken beim Deal): Nachdem ihr Unke ihren Schuppenschwanz überlassen habe, werde sie diesen nach einer gewissen Zeit und nach Gutdünken auffressen. Dann werde Unke ihr Leben verlieren. Unke ist damit einverstanden. Die Nixen bedauern diese arme Irre unendlich. Muss Liebe schrecklich sein.

|Haupthandlung.|

Arcimboldo ist im Jahr 1830 der 16-jährige Lehrling eines venezianischen Spiegelmachers, sein bester Freund Umberto ist Lehrling eines Webers. Da hört Arcimboldo das Klagen einer Meerjungfrau, und sein Herz befielt ihm, ihr zu helfen. Doch Umberto warnt ihn davor, sich mit einem solchen verbotenen Geschöpf einzulassen. Doch diese Meerjungfrau hat Beine, sie ist eine Frau! Arcimboldo verliebt sich gleich in ihre großen blauen Augen, die von schwarzem Haar umrahmt werden. Trotz ihrer Beine scheint sie sehr wackelig zu gehen.

Umberto haut ab, als er die Löwen der Stadtwache grollen hört, und auch Arcimboldo beeilt sich, mit der jungen Frau wegzukommen. Ein alter Dieb bringt die beiden in ein Versteck am Wasser, dann holt er Kerzen sowie eine Maske aus Glas für Unke. Damit könne sie ihr Haifischmaul verdecken und sich in der Öffentlichkeit zeigen. Wenn man sie aufspürt, werde man sie foltern, denn die Venezianer fürchten, dass das Meervolk ihre Stadt erobern will. So ein Unsinn! Schließlich gebe es ja unter dem Ozean ausgedehnte Kulturen.

Arcimboldo begeht einen Fehler, als er Umberto von Unke erzählt, aber zu spät merkt er, was er angerichtet hat. Erneut muss er Unke verstecken. Sie erzählt ihm von der Meerhexe und ihrem gefährlichen Wächter, dem Leviathan. Sie will zurück, um ihren Kalimar wiederzuholen, bevor die Herrscherin ihn verspeist. Arcimboldo will Unkes Freund sein und will mitkommen.

Die Zeit läuft für Unke und Arcimboldo ab, als die Nixe seinem Freund Umberto in die Arme läuft. Umberto will sie sofort melden. Mit Hilfe des alten Diebes kann Unke entkommen. Die beiden Menschen besorgen einen antiken Tauchhelm, der über magische Eigenschaften verfügt, denn er stammt aus den subozeanischen Kulturen. Als Arcimboldo mit Unke in die Lagune taucht, spendet ihm der Helm nicht nur Atemluft, sondern auch Wärme.

|In die Tiefe|

Nixen bringen die beiden Abenteurer in die Ruinen auf einer versunkenen Insel. Hier erhalten sie Rat von der alten, weisen Iolande. Es führe kein Weg daran vorbei, die Meerhexe durch einen Lärm abzulenken, so dass Unke in die Höhle der Herrscherin eindringen und ihren Kalimar zurückholen könne. Doch was ist mit dem Wächter, dem Leviathan? Dieser kämpft, so berichtet Iolande, seit neuestem mit einem unbekannten Eindringling, dem Brennenden Schatten. Dieser schwarze Koloss erstrahle von innen heraus, so dass er wohl von Feuer erfüllt sei. Vielleicht würde dieser Eindringling Leviathan ablenken. Aber dann müssten sie schon sehr viel Glück haben.

Um den großen Lärm zu erzeugen, können Arcimboldo und Unke eine der Turmglocken der versunkenen Kirche abnehmen und in den Abgrund stoßen. Trifft sie auf dessen Boden auf, so sollte das Dröhnen ausreichen, die Meerhexe schier um den Verstand zu bringen. Zusammen machen sich alle ans Werk. Doch als die Glocke bereits unterwegs in die Tiefe ist, taucht der Brennende Schatten und hält genau auf Arcimboldo und Unke zu …

_Mein Eindruck_

Der Autor wurde gefragt, ob er nicht eine Vorgeschichte zu „Die Fließende Königin“ schreiben könne, und als darüber nachdachte, erschien es ihm einleuchtend, etwas darüber zu erzählen, wie es zu der Feindschaft zwischen Arcimboldo und Umberto kam. Der Grund war ihre gegensätzliche Reaktion auf das Erscheinen der Meerjungfrau Unke in Venedig.

An diese Ausgangsposition knüpft der Autor mehrere recht bekannt vorkommende Geschichtenmotive an, die in ihrer neuartigen Kombination für eine recht unterhaltsames Hörspiel sorgen. (Im Druck ist diese Erzählung angeblich noch nicht zu haben.) Da der Autor von vornherein Fantasy-Elemente wie etwa gehende und brüllende Steinlöwen sowie Meerjungfrauen zusammenbringt, dürfte wohl klar sein, dass auch mit weiteren phantastischen Motiven zu rechnen ist. Ich werde ein paar davon aufzählen, doch wer sich die Spannung erhalten möchte, sollte diesen Abschnitt überspringen.

|Quellen|

Der Verweis auf die verschwundenen „subozeanischen Kulturen“ ist ein klarer Hinweis auf Atlantis und alle ähnlichen versunkenen Reiche wie etwa das pazifische Inselreich Mu (auf das mitunter japanische SF-Filme referieren). Auch bei H. P. Lovecraft findet sich eine derartige Erzählung („Der Tempel“, 1925). Daher dürfte es wohl kaum verwundern, dass in den Tiefen des Meeres ein Unterseeboot auftaucht.

Es ist die „Calliope“ unter Kapitän Christo, gechartert von einem Franzosen und bevölkert von unternehmungslustigen Archäologen, die in der Tiefe einen – wer hätte das gedacht? – alten Tempel der Subozeaner suchen. An Bord ist ein lebendiger Sphinx namens Kalphater, dessen Herr und Meister ein ägyptischer Priester namens Matuul ist. Welche Geheimnisse diese beiden verbergen, lässt natürlich einem Naseweis wie Arcimboldo keine Ruhe. Das führt zu einigen Verwicklungen.

Jedem SF-Kenner dürfte klar sein, wo das Vorbild für die „Calliope“ zu finden ist: in der „Nautilus“ Kapitän Nemos, die sich der Franzose Jules Verne ausdachte, allerdings wesentlich später als 1830. Immerhin aber hat die „Calliope“ höchst moderne Verteidigungsanlagen an Bord, nämlich Treibminen. Diese setzt sie gegen den Wächter der Meerhexe ein, den Leviathan, auch dies ein mythisches Wesen.

Der Besuch bei der Meerhexe ist die nächste Station unseres Heldenpaares, und wie diese Begegnung geschildert wird, erinnert sie stark an eines meiner Lieblingsmärchen: „Der Teufel mit den drei goldenen Haaren“. Wie oben angedeutet, will Unke ihren Schuppenschwanz zurückerlangen, damit die Meerhexe sie nicht mehr töten kann. Dummerweise hat die Herrscherin eben diesen Kalimar nah an ihren Körper gedrückt, und so ist es eine sehr kitzlige Sache, ihn zu stibitzen – genau wie im genannten Märchen die drei goldenen Haare.

Schließlich erfüllen die beiden Helden jedoch zusammen mit der „Calliope“ ihre ewige Rolle, indem sie das Wasserreich von der grausamen Herrscherin befreien, der Meerhexe. Diese wird nämlich von den unterdrückten Untertanen, den Nixen, zerrissen. So grausam können Märchen sein. Auf Unke und Arcimboldo warten jedoch sowohl sonnige als auch aufregende Tage.

_Die Inszenierung_

Hier waren echte Profis am Werk, und das sollte man natürlich von einer Produktion des Westdeutschen Rundfunks auch erwarten können. Dort werden bekanntlich hervorragende Hörspiele produziert.

Die Performance wird nicht so sehr von den Sprechern geprägt, die zwar alle kompetent sind, aber nicht irgendwie auffallen, sondern vielmehr durch die Geräusche. Man stelle sich bitte einen normalen Kinofantasyfilm vor, inklusive aller Geräusche und Soundeffekte, und bekommt dann ungefähr eine Vorstellung davon, wie aufregend es in diesem Hörspiel zugeht. Dies ist wahrhaftig Kino für die Ohren.

Vom kleinsten Klirren einer Tasse im Vordergrund bis hin zu den dröhnenden Explosionen im Hintergrund ist die ganze dreidimensionale Klangpalette abgedeckt. Im Finale ist dies recht dramatisch mit anzuhören, denn der Zuhörer sitzt ja mittendrin. Natürlich lösen diese „lauten Momente“ auch wieder leise Szenen ab, die dann vor allem durch Blubbern gekennzeichnet sind, wie man das eben unter Wasser erwarten darf.

Einen Sonderfall bilden die mythischen Wesen, seien es die Löwen von San Marco oder der Leviathan. Hierfür mussten sich die Sounddesigner etwas Neues einfallen lassen. Die Löwen erscheinen nun zugleich majestätisch, aber auch furchteinflößend (besonders für eine Nixe auf der Flucht). Der Leviathan muss ein Gebrüll ausstoßen, das nicht nach Löwe im Freiluftgehege klingt, sondern nach Gebrüll unter Wasser. Und die Meerhexe verrät durch ihre sehr tiefe, raue Stimme, dass sie keineswegs menschlich ist, sondern fast schon ein Ungeheuer.

|Musik|

Von Musik ist erstaunlich wenig zu hören, was wohl an den dominierenden Geräuschen liegen mag. Außer am Anfang und am Schluss hält sich Musik sehr zurück. Der Ausklang wird von Harfe, Violine, Flöte und einem Streichorchester bestritten, alles in allem eine sehr romantische Kombination, die zur Harmonie des Happyends passt.

_Unterm Strich_

Das Hörspiel, das der WDR produzierte, bietet für Kai-Meyer-Fans eine akustisch sehr gelungene Zugabe zum bekannten Zyklus „Merle und Die Fließende Königin“. Das Hörspiel konnte mich mit Romantik, Dramatik und ungewöhnlichen Einfällen gut unterhalten, so dass ich mich zuweilen wie in einem Kinofilm fühlte.

Allerdings frage ich mich, ob der hohe Preis von rund 17 Euro wirklich gerechtfertigt ist. Nun, man erhält dafür immerhin auch ein Booklet mit einem persönlichen Text von Kai Meyer geliefert sowie mit einem schönen Grafikdesign (das sich auch dem Steckkarton wiederfindet).

Was nun der Brennende Schatten ist? Das müsst ihr schon selbst herausfinden. Aber die Antwort steckt in meinem Text.

|Der Brennende Schatten, 2005
102 Minuten auf 2 CDs|
http://www.wellenreiter.la
http://www.luebbe-audio.de

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Mein Eindruck:

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Mein Eindruck:

Diesmal hat sich der Verlag an die Hörspielumsetzung des Heftromans mit der Nummer
382 gemacht, das erstmalig am 28. Oktober 1985 am gut sortierten Bahnhofskiosk oder manchmal auch in einer Buchhandlung zu bekommen war.

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Der Autor
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Poe, Edgar Allan / Hala, Melchior / Sieper, Marc / Hank, Dickky / Weigelt, Thomas – Die Sphinx (POE Folge 19)

Ein ertragreicher Ausflug in die Unterwelt

„Die Sphinx “ ist der neunzehnte Teil der Edgar-Allan-Poe-Reihe von |Lübbe Audio|, die unter Mitwirkung von Ulrich Pleitgen und Iris Berben, eingebettet in eine Rahmenhandlung, Erzählungen des amerikanischen Gruselspezialisten zu Gehör bringt.

Poe weiß nun, wo er den finsteren Dr. Baker finden kann. Doch dazu braucht er noch einen Schlüssel. Der einzige Weg führt durch die Katakomben der alten Kirche von Father O’Neill. Dieser ist rätselhaft wie eine Sphinx, und er hat die Antwort auf eine von Poes drängendsten Fragen.

Zur Vorlage: Die Cholera wütet in New York. Täglich sterben Hunderte. Viele Menschen sind auf das Land geflüchtet; nur dort gibt es noch Hoffnung auf Überleben. Da wird in den dichten Wäldern ein schreckliches Ungeheuer gesichtet. Woher kommt es? Worum handelt es sich? Ist das Monster eine noch größere Bedrohung für die Menschen als die Cholera?

Ulrich Pleitgen und Iris Berben haben auch an den ersten achtzehn Hörbüchern der Serie mitgewirkt:

#1: Die Grube und das Pendel
#2: Die schwarze Katze
#3: Der Untergang des Hauses Usher
#4: Die Maske des roten Todes
#5: Sturz in den Mahlstrom
#6: Der Goldkäfer
#7: Die Morde in der Rue Morgue
#8: Lebendig begraben
#9: Hopp-Frosch
#10: Das ovale Portrait
#11: Der entwendete Brief
#12: Eleonora
#13: Schweigen
#14: Die längliche Kiste
#15: Du hast’s getan
#16: Das Fass Amontillado
#17: Das verräterische Herz

Die vier neuen Folgen sind:

#18: Gespräch mit einer Mumie
#19: Die Sphinx
#20: Die 1002. Erzählung
#21: Schatten

Die (am 30.3.2007) kommenden Folgen sind:

#22: Berenice
#23: König Pest
#24: Der Fall Valdemar
#25: Metzengerstein

Der Autor

Edgar Allan Poe (1809-49) wurde mit zwei Jahren zur Vollwaise und wuchs bei einem reichen Kaufmann namens John Allan in Richmond, der Hauptstadt von Virginia, auf. Von 1815 bis 1820 erhielt Edgar eine Schulausbildung in England. Er trennte sich von seinem Ziehvater, um Dichter zu werden, veröffentlichte von 1827 bis 1831 insgesamt drei Gedichtbände, die finanzielle Misserfolge waren. Von der Offiziersakademie in West Point wurde er ca. 1828 verwiesen. Danach konnte er sich als Herausgeber mehrerer Herren- und Gesellschaftsmagazine, in denen er eine Plattform für seine Erzählungen und Essays fand, seinen Lebensunterhalt sichern.

1845/46 war das Doppeljahr seines größten literarischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Erfolgs, dem leider bald ein ungewöhnlich starker Absturz folgte, nachdem seine Frau Virginia (1822-1847) an der Schwindsucht gestorben war. Er verfiel dem Alkohol, eventuell sogar Drogen, und wurde – nach einem allzu kurzen Liebeszwischenspiel – am 2. Oktober 1849 bewusstlos in Baltimore aufgefunden und starb am 7. Oktober im Washington College Hospital.

Poe gilt als der Erfinder verschiedener literarischer Genres und Formen: Detektivgeschichte, psychologische Horrorstory, Science-Fiction, Shortstory. Neben H. P. Lovecraft gilt er als der wichtigste Autor der Gruselliteratur Nordamerikas. Er beeinflusste zahlreiche Autoren, mit seinen Gedichten und seiner Literaturtheorie insbesondere die französischen Symbolisten.

Die Sprecher/Die Inszenierung

Ulrich Pleitgen, geboren 1946 in Hannover, erhielt seine Schauspielerausbildung an der Staatlichen Hochschule für Musik und Theater in seiner Heimatstadt. Pleitgen wurde nach seinen Bühnenjahren auch mit Film- und Fernsehrollen bekannt. Er hat schon mehrere Hörbücher vorgelesen und versteht es, mit seinem Sprechstil Hochspannung zu erzeugen und wichtige Informationen genau herauszuarbeiten, ohne jedoch übertrieben zu wirken. In der POE-Reihe interpretiert er den Edgar Allan Poe und andere Figuren.

Iris Berben gehört zu den bekanntesten und profiliertesten Schauspielerinnen hierzulande. Ihr Repertoire umfasst Krimis („Rosa Roth“) ebenso wie Komödien und klassische Werke. Für ihre Leistungen wurde sie u. a. mit dem Bambi und mit der Goldenen Kamera ausgezeichnet. In der POE-Serie interpretiert sie die weibliche Hauptrolle Leonie Goron und andere Figuren.

Der deutsche Prolog wird von Heinz Rudolf Kunze vorgetragen, der englische von Laurie Randolph, die Ansage erledigt André Sander. Die deutsche Hörspielfassung stammt von Melchior Hala nach einer Idee von Marc Sieper, Dickky Hank und Thomas Weigelt. Für Regie, Musik und Ton waren Christian Hagitte und Simon Bertling vom |STIL|-Studio verantwortlich.

Das Booklet

Jede CD enthält ein achtseitiges, schwarz gehaltenes Booklet. Eingangs gibt es einen mittlerweile recht umfangreichen Abriss der Vorgeschichte der Episode. Kleine Biografien stellen die beiden Hauptsprecher Ulrich Pleitgen und Iris Berben vor. Die mittlere Doppelseite zeigt alle bislang veröffentlichten CDs und die [DVD 1487 von „Die Grube und das Pendel“. Danach folgt eine Seite, die sämtliche Credits auflistet.

Die vorletzte Seite wirbt für das Hörbuch [„Edgar Allan Poe: Visionen“, 2554 das ich empfehlen kann. Die letzte Seite gibt das Zitat aus E.A. Poes Werk wieder , das am Anfang einer jeden Episode – jeweils abgewandelt – zu hören ist.

Vorgeschichte

Ein Mensch ohne Namen. Und ohne jeden Hinweis auf seine Identität. Das ist der Fremde, der nach einem schweren Unfall bewusstlos in die Nervenheilanstalt des Dr. Templeton eingeliefert und mittlerweile entlassen wurde. Diagnose: unheilbarer Gedächtnisverlust. Er begibt sich auf eine Reise zu sich selbst. Es wird eine Reise in sein Unterbewusstsein, aus dem schaurige Dinge aus der Vergangenheit aufsteigen. Woher kommen sie? Was ist passiert? Was hat er getan?

Schon achtzehn Stationen hat der Fremde durchwandert, stets begleitet von Alpträumen. Nach einem Aufenthalt in einem Gasthaus begibt sich der Fremde ohne Gedächtnis auf eine Seereise, die ihn zunächst nach New Orleans führt. Aus einem Schiffswrack rettet er eine schöne Landsmännin, Leonie Goron. Sie weist ihn darauf hin, dass man ihm möglicherweise nach dem Leben trachtet. Nur zu wahr, denn auf der letzten Station vor dem Ziel New Orleans muss sie ihm das Leben retten. Selbst in der großen Stadt bleibt Poe nicht von Alpträumen nicht verschont. Doch er findet etwas über seine und Leonies Vergangenheit heraus und welche finstere Rolle Dr. Templeton als Francis Baker darin spielt.

Am Anfang rekapituliert Poe sehr knapp die unmittelbare Vorgeschichte bis hin zum Inhalt von „Gespräch mit einer Mumie“, der 18. Folge der Serie. Das erleichtert den Einstieg in die Serie ein wenig, aber nur minimal.

Handlung

Das Notizbuch, das Poe in Dr. Gumps Büro gefunden hat, enthält einen Hinweis auf den Polizisten Moloney. Der hat nun den bedauerlichen Nachteil, dass er in den Katakomben New Yorks lebend eingemauert wurde. Zudem beginnen die Cops, ernsthaft nach dem Verschwundenen zu suchen und die Gäste des Hotels, in dem Poe logiert, auszuquartieren. Er muss seinen Zimmerschlüssel aushändigen. Da er Zeuge war, wie Moloney umkam, hält er sich in dieser Angelegenheit sehr bedeckt.

Aber dass Moloney in den Katakomben umkam und Poe nun seine Taschenuhr benötigt, macht es notwendig, dass er einen alternativen Zugang sucht. Er findet ihn wenige Straßen weiter in einer verfallenen Kirche. Ein Gewitter bricht draußen los, und Poe geht rasch hinein. Jemand spielt noch die Orgel – es ist der evangelische Father O’Neill. Er begrüßt Poe, der sich als Journalist im Auftrag eines der Stadtväter ausgibt. Er wolle sich die Katakomben ansehen und winkt mit einer anständigen Belohnung für das Bemühen.

Als die beiden ein wenig Messwein trinken, entschuldigt sich O’Neill und kehrt nicht wieder. Auf der Suche nach ihm muss Poe sehr weit hinuntersteigen und landet in den Katakomben. Ein seltsames Geräusch lässt ihn innehalten. Es klingt, als ob eine Steinplatte verschoben würde. Tatsächlich ist es O’Neill, der offene Gräber wieder schließt. Betreten gesteht er, dass er zu der ebenso uralten wie unwürdigen Zunft der Grabräuber zählt. Tja, man muss eben über die Runden kommen.

Mit den nächsten Worten gesteht O’Neill, dass er von Poes Gesicht erschreckt worden sei. Er habe nämlich einmal vor einem halben Jahr das Bloomington Asyl auf Blackwell Island besucht und sollte dort bei einer Notoperation geistlichen Beistand leisten. Der Operierte, an dem ein gewisser Dr. Baker arbeitete, hatte die gleichen Augen wie Poe!

Keine Zeit, sich zu wundern und weitere Fragen zu stellen! Das Regenwasser strömt die Treppen und Gänge herab und droht die beiden Männer in den Katakomben zu ersäufen. Sie müssen um ihr Leben laufen, doch für Father O’Neill endet diese Kletterpartie beinahe tödlich. Was schade wäre, denn er hat noch eine weitere Überraschung auf Lager.

Mein Eindruck

Es ist nicht besonders offensichtlich, wieso diese Episode den Titel „Die Sphinx“ trägt. Aber um den Grund dafür zu erklären, müsste ich weitere Teile der Handlung nacherzählen, und diese Zerstörung der Spannung würde mit Sicherheit jeden Interessierten davon abhalten, das Hörspiel überhaupt anhören zu wollen.

In diesem Rest macht Poe einen Ausflug zu einer Adresse im New Yorker Stadtteil Brooklyn. Dieser liegt jenseits des East Rivers, so dass Poe die Fähre nehmen muss. Nicht nur akustisch ist damit ein anderes Ambiente verbunden. Brooklyn ist um 1845 noch recht klein und heruntergekommen, die späteren Flüchtlingsströme aus Irland und Mitteleuropa, wo die Revolution von 1848 scheitert, stehen noch aus. Aber Prostituierte und Kneipen gibt es natürlich schon, wie überall.

Poe findet sogar mehr, als er erhofft hat: Dr. Bakers Forschungsunterlagen fallen ihm in die Hände. Zusammen mit O’Neill und einem weiteren alten Bekannten, Kapitän Hardy von der gesunkenen „Independence“, liest er Bakers Tagebuch. Es ist das Dokument eines Menschen, der sich selbst bekämpft und heilen will. Dazu seziert er nicht nur Leichen, er operiert auch am Kopf von Lebenden. Eines dieser Opfer ist offenbar Poe selbst, wie ihm O’Neill verraten hat.

Das klärt aber immer noch nicht das Geheimnis um seine Identität auf. Doch wenn er Baker diese Unterlagen anbietet, dann könnte er im Austausch dafür vielleicht die alles entscheidende Frage beantwortet bekommen: Wer bin ich?

Wie man sieht, ist diese Episode voller Action, Szenenwechsel, Ausflüge und Informationen. Da bleibt es nicht aus, dass Poe ein- oder zweimal der Zufall auf recht günstige Weise in die Hände spielt. Da fragte ich mich dann doch, ob das nicht zu sehr konstruiert wirkt. Ein Tiefpunkt an Unplausibilität ist Poes Auftritt in der Savings Bank von Brooklyn. Der Bankangestellte prüft nicht einmal seine Berechtigung oder – und das würde gerade Poe schwerfallen – seine Identität.

Musik und Geräusche

Mindestens ebenso wichtig wie die Sprecher sind bei den POE-Produktionen auch die Geräusche und die Musik. Hut ab vor so viel Professionalität! Die Arbeit des Tonmeisters beim Mischen aller Geräusche ist so effektvoll, dass man sich – wie in einem teuren Spielfilm – mitten im Geschehen wähnt. Die Geräuschkulissen sind entsprechend lebensecht und detailliert gestaltet. Es gibt Donnergrollen, Glockenschläge von Turmuhren (man kann die Stunde daran ablesen), jede Menge Hall in den Katakomben und auch sonst jede Menge zu hören.

Auf die Dreidimensionalität wurde stärker geachtet: Stimmen von links und rechts, in der Ferne (leiser) und im Vordergrund (lauter), ja sogar innerer Monolog (spezielle Musikuntermalung mit ausgeblendeten Geräuschen) vermitteln den Eindruck einer Welt, in der sich ein Betrachter wie im Zentrum des Geschehens fühlen könnte.

Die Musik erhält eine wichtige Bedeutung: Sie hat die Aufgabe, die emotionale Lage der Hauptfiguren und ihres jeweiligen Ambientes darzustellen. Diese untermalende Aufgabe dient diesmal mehr der Gestaltung ganzer Szenen. Auf vielfältige Weise wird das zentrale Poe-Motiv, das aus der Titelmelodie der Serie bekannt ist, variiert. Am Schluss erklingt ein neues musikalisches Motiv, das für diese Staffel charakteristisch ist: schnell, dynamisch und vorwärts drängend, begleitet es das Geschehen, das meist in dramatischer Action besteht. Es kann aber auch die drängendste von Poes Fragen symbolisieren: Wer bin ich?

Auch in den Pausen ist Musik zu hören, aber hier hat sich die Regie eine Menge einfallen lassen: Mal spielt das Cembalo eine Fuge, mal ein Honkytonk-Piano, ein andermal summt ein Chor das Poe-Motiv. Wieder werden die Übergänge zwischen Poes Erleben und seiner Traumwelt mit gelungenen Soundeffekten angedeutet.

Ein Streichquartett, Musiker des Filmorchesters Berlin sowie die Potsdamer Kantorei an der Erlöserkirche wirken zusammen, um eine wirklich gelungene Filmmusik zu den Szenen zu schaffen. Das Booklet führt die einzelnen Teilnehmer detailliert auf, so dass sich niemand übergangen zu fühlen braucht.

Der Song

Mara Kim: A Dream within a Dream

Die Sängerin Mara Kim wurde unter anderem mit dem Hessischen Songpreis sowie bei den Berliner Festspielen ausgezeichnet. Die erste Veröffentlichung »Infinite Possibilities« erschien 2003 auf der |Frankfurt Lounge|-CD mit dem Produzententeam »Superflausch«. Die 21-jährige Künstlerin, die sich auch selbst am Klavier begleitet, schreibt ihre Texte in verschiedenen Sprachen und arbeitet an ihrem ersten Soloalbum. Ihre Stimme ist einfach ein Ereignis und muss man gehört haben.

Die elegische Ballade „A Dream within a Dream“ wird im englischen Original vorgetragen, und zwar mit so viel Intensität, dass sie bei mir einen starken Eindruck hinterließ. Natürlich wird der klassische Gesang von einem Piano und den obligaten Streichern (gutes Cello) begleitet, insofern alles wie gehabt. Im direkten Vergleich mit der Vorlage fand ich heraus, dass der Teil der Strophen besser verteilt und am Schluss etwas gekürzt wurde. Dadurch erklingt der Refrain mit der Titelzeile häufiger und eindringlicher, der Song wirkt weniger wie ein Gedicht, sondern mehr wie ein Lied. Das Ergebnis der Bearbeitung spricht für sich.

Unterm Strich

Die geänderte Strategie des Dramaturgen wirkt sich in dieser Episode voll aus: Im Vordergrund steht die äußere Entwicklung der Geschichte. Das ist einerseits befriedigend, denn so kommt es zu viel mehr Action und menschlichen Verwicklungen, doch andererseits hat dies nur noch am Rande mit den literarischen Vorlagen zu tun, auf die sich eine jede Episode beruft.

Positiv ist, dass Poe zunehmend mehr mit dem echten Edgar Allan Poe zu tun hat, über den immer mehr Leser und Hörer Bescheid wissen. So wundert es beispielsweise nicht mehr besonders, wenn Poe in eine Kneipe geht und sich volllaufen lässt oder wenn er sich mal eine Prise Opium reinzieht. Beides nahm der echte Poe bestimmt zur Genüge zu sich, denn sein Leben war überreich an Schicksalsschlägen.

Obwohl man sich als regelmäßiger Konsument dieser Serie also etwas umgewöhnen muss, bekommt man doch die gewohnte Qualität hinsichtlich filmreifer Geräusche und Musikmotive geboten, von den guten Sprechern ganz zu schweigen. Allerdings sollte der Dramaturg wieder etwas an der Verbesserung der Plausibilität der Handlung feilen, denn mir schien ein- oder zweimal, dass Fortuna persönlich zugunsten unseres Helden eingegriffen hat.

75 Minuten auf 1 CD
ISBN-13: 9783785731611

http://www.luebbe.de/luebbe-audio

Der Autor vergibt: (4.0/5) Ihr vergebt: SchrecklichNa jaGeht soGutSuper (No Ratings Yet)

John Sinclair – Die schwebenden Leichen von Prag (Folge 155, Teil 1 von 2)

Die Handlung:

„Schwebende Leichen über Prag!“ – Was es mit dieser sonderbaren Nachricht auf sich hatte, erfuhr ich am eigenen Leib, als ich in einem Ballonkorb den Nachthimmel über der Stadt observierte. Die Spur der schwebenden Leichen führte mich zum Homunkulus – einem künstlich erschaffenen Menschlein! (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

Diesmal hat sich der Verlag an die Hörspielumsetzung des Heftromans mit der Nummer
381 gemacht, das erstmalig am 21. Oktober 1985 am gut sortierten Bahnhofskiosk oder manchmal auch in einer Buchhandlung zu bekommen war.

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David Baldacci – Mit jedem Schlag der Stunde (Lesung)

Jeder Stunde ihr Opfer: Der Killer mit den Armbanduhren

Eine Frau wird tot aufgefunden, mit einer ungewöhnlichen Uhr am Handgelenk. Was zunächst wie ein einfacher Mordfall aussieht, wird zum Alptraum. Ist der mysteriöse „Zodiac-Killer“ wieder da? Jede Tat erinnert an die Morde berühmter Serienkiller. In diese Orgie der Gewalt werden Sean King und Michelle Maxwell hineingezogen, ehemalige Agenten des Secret Service. Während sie versuchen, das Puzzle zusammenzufügen, merken sie, wie ihnen mehr und mehr die Zeit davonläuft. (Verlagsinfo)

Der Autor
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Lloyd Alexander – Taran – Die Zauberkatze (Hörspiel)

Riesenkatzenärger: Die Prinzessin wird gekidnapped!

Dies ist das dritte Hörspiel eines fünfbändigen Fantasy-Zyklus, der es vielleicht nicht mit Tolkiens „Herr der Ringe“ aufnehmen kann, der aber ebenso stark auf Mythen und Fantasythemen zurückgreift. Und die Hauptfigur Taran, die im Laufe des Zyklus eindrucksvoll heranreift, lieferte wie Tolkiens „Herr der Ringe“ die Vorlage zu einem Zeichentrickfilm.

Der Autor

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Ken Follett – Mitternachtsfalken (Lesung)

War in „Die Leopardin“ Frankreich der Schauplatz der Ereignisse, so ist es diesmal das von Nazis besetzte Dänemark des Jahres 1941, in dem sich das Schicksal so mancher Agentin und manches Agenten erfüllt. Und ein unscheinbarer Oberschüler beginnt eine kriegswichtige Rolle zu spielen.

Der Autor

Ken Follett, geboren im walisischen Cardiff, wurde durch die Verfilmung seines Spionagethrillers „Die Nadel“ mit Donald Sutherland bekannt. Den internationalen Durchbruch erzielte er laut Verlag mit dem historischen Roman „Die Säulen der Erde“ (1990). Auch sein Roman „Der dritte Zwilling“ wurde verfilmt. Sein Roman „Mitternachtsfalken“ spielt mal wieder im 2. Weltkrieg.
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John Sinclair Classics – Flugvampire greifen an (Folge 47)

Die Handlung:

Urlaub im Tibetischen Hochland! Was sich anhört wie ein entspannter Trip ans andere Ende der Welt, entpuppt sich für Suko und Bill Conolly als mörderischer Albtraum. Gejagt von Flugvampiren, verschanzen sie sich in einem nepalesischen Palast und setzen einen telepathischen Hilferuf ab – weil nur noch Geisterjäger John Sinclair helfen kann. (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

Diesmal hat sich der Verlag an die Hörspielumsetzung des GESPENSTER-KRIMI-Heftromans mit der Nummer 205 gemacht, der erstmalig am 16. August 1977 am gut sortierten Bahnhofskiosk oder manchmal auch in einer Buchhandlung zu bekommen war. Das Titelbild des Hörspielcovers ist diesmal nicht wirklich eine Neuinterpretation der Thematik (wie sonst üblich). Da hätte der Verlag auch das alte Heftromancover verwenden können.

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Meyer, Kai / Hagitte, Christian / Bertling, Simon – Die Alchimistin. Teil 2: Das Erbe des Gilgamesch (Hörspiel)

Action & Romantik: Kämpfe in den Katakomben

Schloss Institoris, ein düsteres Gemäuer an einer einsamen Küste. Inmitten eines Labyrinths endloser Gänge und Säle wächst Aura heran, die älteste Tochter des Schlossherrn. Sie ist die Erbin eines uralten Rätsels, der Rezeptur des Steins der Weisen. Doch als ihr Vater im Auftrag seines Widersachers Lysander ermordet wird, schlägt die Stunde für Auras Stiefbruder Christopher – er beansprucht das Geheimnis der Unsterblichkeit für sich …

Folge 2: Aura enthüllt das Geheimnis ihrer Familie. Ausgerechnet der Mörder ihres Vaters, der geheimnisvolle Hermaphrodit Gillian, befreit sie aus den Klauen grausamer Mörder. Auf der Spur von Auras entführter Schwester Sylvette reisen sie nach Wien. In den Katakomben unter der Stadt geraten sie in einen Konflikt, dessen Ursprünge weit zurück ins Mittelalter reichen…(Verlagsinfos)
Meyer, Kai / Hagitte, Christian / Bertling, Simon – Die Alchimistin. Teil 2: Das Erbe des Gilgamesch (Hörspiel) weiterlesen

Meyer, Kai / Hagitte, Christian / Bertling, Simon – Die Alchimistin. Teil 1: Der Stein der Weisen (Hörspiel)

Das Haus Institoris: ein seltsamer Fall

Schloss Institoris, ein düsteres Gemäuer an einer einsamen Küste. Inmitten eines Labyrinths endloser Gänge und Säle wächst Aura heran, die älteste Tochter des Schlossherrn. Sie ist die Erbin eines uralten Rätsels, der Rezeptur des Steins der Weisen. Doch als ihr Vater im Auftrag seines Widersachers Lysander ermordet wird, schlägt die Stunde für Auras Stiefbruder Christopher – er beansprucht das Geheimnis der Unsterblichkeit für sich … (Verlagsinfo)
Meyer, Kai / Hagitte, Christian / Bertling, Simon – Die Alchimistin. Teil 1: Der Stein der Weisen (Hörspiel) weiterlesen

Jason Dark / Oliver Döring – John Sinclair – Die Comedy (Hörspiel)

Der Sohn des Lichts in der Dimensionsschleuder

(Achtung: Bitte nicht zu ernst nehmen!) Die Menschheit steht ahnungslos am Abgrund. Asmodina, die Tochter des Teufels, hat die Apokalypse heraufbeschworen. John Sinclair, der Sohn des Lichts, versucht, sich ihr in den Weg zu stellen – und tappt damit in die schrecklich-teuflische Höllen-Falle des grausamen Horror-Entsetzens. Es beginnt ein wahnwitziges Abenteuer mit … [bitte hier die Lieblingsgegner eintragen], unzähligen In- und Outsider-Gags sowie einem der spektakulärsten Endgegner aller Zeiten. (abgewandelte und stark gekürzte Verlagsinfo)

Die Comedy-Version dieses Sinclair-Abenteuers wird zähneknirschend empfohlen von Autor Jason Dark, und Regisseur Oliver Döring hat laut Presseinfo verboten, seinen Namen mit diesem lustigen Machwerk in Zusammenhang zu bringen. Nur für Hörer mit robusten Lachmuskeln!
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John Sinclair – Ich und der Poltergeist (Folge 154)

Die Handlung:

Jane Collins und Lady Sarah Goldwyn waren aus Texas zurückgekehrt. Doch auf der Wiedersehensfeier erscheint ein ungebetener Gast: ein Poltergeist, der das Dachgeschoss von Lady Sarahs Villa unsicher macht. Jane und ich forschten nach, was hinter dem Spuk steckte … und gerieten in den Bann eines jahrzehntealten Fluchs! (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

Diesmal hat sich der Verlag an die Hörspielumsetzung des Heftromans mit der Nummer
380 gemacht, das erstmalig am 14. Oktober 1985 am gut sortierten Bahnhofskiosk oder manchmal auch in einer Buchhandlung zu bekommen war.

John Sinclair – Ich und der Poltergeist (Folge 154) weiterlesen

Kathleen McGowan – Das Magdalena-Evangelium (Lesung)

Bibelrevision reloaded: Pilatus war ein Ehrenmann!

Wer war Maria Magdalena, die angebliche Sünderin? Diese Frage stellt sich Maureen Paschal, eine junge amerikanische Journalistin, die sich offenbar durch nichts erschüttern lässt. Bis zu dem Tag, als ihr eine verschleierte Frau erscheint und sie über den Abgrund der Zeit hinweg um Hilfe bittet. In ihrer Faszination rührt Maureen an ein altes Geheimnis. Ein Vermächtnis, für das tausende Menschen gestorben sind. Und getötet haben. Das Vermächtnis ist ein in den Pyrenäen verborgener, einzigartiger Schatz. Und nur eine ganz besondere Person kann ihn heben. Ist Maureen die Verheißene?
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