_Entscheidungsschlacht: Magier, Maiden, Monster_
Totenhorcher Harry Keogh ist auf der Jagd nach einem der gefürchteten Wamphyri-Wesen, das seine Blutgier an Menschen stillen will. Um es zu vernichten, entschließt er sich, die fremde Welt dieser außerirdischen Vampire zu betreten. Dort endlich stößt er auf seinen verschwundenen Sohn Harry Junior, der sich der einheimischen Wamphyri-Lords erwehren muss.
Unterdessen spitzt sich die Lage im Perchorsk-Institut zu, denn das gefangene Wamphyri-Wesen hat einen Arbeiter infiziert und tritt nun seinen Beutezug in den Stollen der unterirdischen Anlage an. Und Beute gibt es hier reichlich …
_Der Autor_
Brian Lumley wurde 1937 in England geboren. 1981 beendete er mit 44 Jahren seine Militärkarriere. Seither arbeitet er als freier Schriftsteller. Seine ersten Veröffentlichungen standen ganz unter dem Einfluss von H. P. Lovecrafts |Cthulhu|-Mythos. 1986 schuf Brian Lumley mit seiner Vampir-Saga „Necroscope“ eine der erfolgreichsten Horror-Serien der Welt.
Alleine in den USA haben sich seine Bücher weit über zwei Millionen Mal verkauft. So wie Brian Lumley den Vampir darstellt, hat es noch kein Autor zuvor gewagt. Mittlerweile hat Brian Lumley mehr als 50 Bücher veröffentlicht und schreibt fleißig weiter. Er und seine Frau Barbara Ann leben in Devon im südwestlichen England. (Verlagsinfo)
Band 1: [Erwachen 779
Band 2: [Vampirblut 843
Band 3: [Kreaturen der Nacht 2371
Band 4: [Untot 2963
Band 5: [Totenwache 3000
Band 6: [Das Dämonentor 4368
Band 7: [Blutlust 4459
Band 8: Höllenbrut
Band 9: Wechselbalg
_Der Sprecher/Die Macher_
Lutz Riedel ist ein hochkarätiger Synchron-Regisseur und die deutsche Stimmbandvertretung von „James Bond“ Timothy Dalton. Er war auch „Jan Tenner“ in der gleichnamigen Hörspielserie. Ich schätze besonders seine Interpretation von H. P. Lovecrafts Schauergeschichten wie etwa [„Das Ding auf der Schwelle“. 589 Er zeigt hier seine herausragenden Sprecher-Qualitäten, die den Hörer mit schauriger Gänsehaut verzaubern.
Der Berliner Schauspieler hat u. a. Timothy Dalton (James Bond) und Richard Hatch (Kampfstern Galactica) synchronisiert. Auch Richard Gere, Samuel L. Jackson und Christopher Walken hat er schon gesprochen. Lutz Riedel ist mit seiner Kollegin Marianne Gross verheiratet.
Riedel liest einen von Frank Festa bearbeiteten und gekürzten Text. Für Regie, Produktion und Dramaturgie zeichnet Lars Peter Lueg verantwortlich, für Schnitt, Musik und Tontechnik Andy Matern.
_Der Regisseur Lars Peter Lueg_
Der Verlag in eigenen Worten: „Nach 10 erfolgreichen Jahren in der Musik- und Medienbranche als Musikproduzent, Künstlermanager, Leiter von Multimediaprojekten und Tontechniker in verschiedenen Tonstudios war es an der Zeit die vorhandenen Kontakte und Erfahrungen zu nutzen, um eine vollkommen neue und andersartige Firma zu gründen.
Ein kompetentes Netzwerk von ca. 20 spezialisierten Unternehmen lässt LPL sehr effektiv und unabhängig arbeiten. Durch eine Passion für Filme, (Hör)Bücher und (Hör)Spiele, die sich dem Thema Horror verschrieben haben, sind Lars Peter Lueg und seine Partner mit viel Herzblut dabei. LPL stellt ausschließlich Produkte her, hinter denen der Verlagsleiter auch zu 100 % steht.“
_Der Komponist_
Andy Matern wurde 1974 in Tirschenreuth, Bayern geboren. Nach seiner klassischen Klavier-Ausbildung arbeitete er einige Jahre als DJ in Clubs. Seit 1996 ist er als freiberuflicher Keyboarder, Produzent, Remixer, Songwriter und Arrangeur tätig. Er kann trotz seiner jungen Jahre bereits mehr als 120 kommerzielle CD-Veröffentlichungen vorweisen. Darunter finden sich nationale und internationale Chart-Platzierungen mit diversen Gold- und Platin-Auszeichnungen.
Bereits Andy Materns erste Hörbuch-Rhythmen erreichten schnell Kultstatus bei den Fans und der Fachpresse. Durch seine musikalische Mitarbeit wurde [„Der Cthulhu-Mythos“ 524 zum besten Hörbuch des Jahres gewählt (Deutscher Phantastik Preis 2003). Seine Arbeit zum Hörbuch „Illuminati“ erreichte 2007 zweifachen Platinstatus. Andy Matern lebt und arbeitet in München. (Verlagsinfos)
_Vorgeschichte (Necroscope 6)_
Michael „Jazz“ Simmons ist ein britischer Spion, der es bis ganz tief ins Herzland der Sowjetunion geschafft hat. Mit Hilfe von ein paar ukrainischen Dissidenten, die sich als Pelztierjäger und Fischer im Ural durchschlagen, ist es ihm gelungen, bis auf den Pass zu gelangen, der in die radioaktiv strahlende Schlucht hinunterführt, in der das ominöse Perchorsk-Institut liegt. Es verbirgt sich seit rund fünf Jahren hier, hineingebaut in den Untergrund, und ein Staudamm versorgt es mit Elektrizität. Doch zu welchem Zweck? Kam von hier wirklich jenes Objekt, das die Amerikaner über der Hudson Bay abschossen?
Leider ist auch Simmons‘ Glückssträhne zu Ende. Den ersten Angreifer kann er zwar noch erwischen, doch der zweite ist zu schnell. Und die Annäherung des dritten bekommt er schon gar nicht mehr mit. Wochen später, tief unten im Perchorsk-Institut. Jazz erwähnt die Monster, die von hier kämen. Sicherheitschef Tschingis Kuf entgegnet: Nein, sie kommen von einer anderen Welt! Er führt ihn ins verbotene, abgeschottete und schwer bewachte Innerste des Perchorsk-Instituts. Hier unten muss eine Kernschmelze oder dergleichen stattgefunden haben. Der Fels ist nämlich zu Magma erstarrt. Hier entwickelte ein genialer Kernphysiker einen Energieschirm gegen aus den USA anfliegende Raketen. Doch der Test ging schief und erzeugte ein Dimensionstor in einer andere Welt. Das Tor liegt in der schwer bewachten Lichtkugel, die Kuf Simmons zeigt.
Woher man denn wisse, dass es sich um ein Tor handle? Ganz einfach, meint Kuf, etwas ist durchgekommen. Und zwar nicht ein- oder zweimal, sondern fünfmal in drei Jahren. Von vier „Begegnungen“ bekommt Simmons Filme gezeigt, doch einen „Besucher“ bekommt er live zu sehen. In einem Glaskäfig schlängelt und windet sich ein schwarzes Ding, das Formen von irdischen Wesen wie Wolf, Fledermaus usw. nachahmen kann. Und es ernährt sich ausschließlich von blutigen Fleischabfällen. Nach dem zu urteilen, was der Krieger, der fünfte Besucher, geschrien hat, steht es in Zusammenhang mit den „Wamphyri“. Ist es ein Vampir? Der Verdacht liegt nahe.
Was soll Tschingis Kuf nur mit seinem britischen Gast anfangen? Er verfällt auf eine hübsche Methode, zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen. Mr. Simmons wird eine Reise ohne Rückfahrschein antreten. Jazz bleibt keinerlei Wahl, als ihm Kufs baumstarker Gorilla Karl Vjotsky einen Rucksack mit Camping-Ausrüstung auf den Rücken packt. Natürlich will er wissen, wohin die Reise gehen soll. Dreimal darf er raten …
_Necroscope 7_
1989 im russischen Uralgebirge. Der britische Spion Michael Simmons wurde durch ein Dimensionstor in die Welt gestoßen, aus der die Wamphyri stammen und immer neue Monster in unsere Welt schicken. Während in seiner Welt die Vampire versuchen, Fuß zu fassen, erforschen Simmons, seine telepathische Gefährtin Zak und sein Verfolger Karl die fremde Welt, aus der die Vampire stammen. Steile Felstürme mit mächtigen Festungsanlagen, eine Sonnen- und eine Sternseite, Krieger auf Flugwesen greifen an. Aus den Schatten versuchen die Fangarme der Wamphyri nach den Eindringlingen zu haschen. Ist hier ein Überleben unter diesen Bedingungen möglich? Da erhalten sie unerwartete Hilfe.
_Handlung von Necroscope 8_
Das Perchorsk-Institut unter dem Ural ist ein abgeschotteter Komplex, der vom KGB geschützt bzw. bewacht wird. Auch ESPler mit Psikräften halten hier Wache. Und was gibt es zu bewachen? Es ist der Durchgang zur Welt der Wamphyri, aus der immer wieder furchterregende Wesen in den Hochsicherheitsbereich des Instituts tief unterm Berg gelangen. Nur der Mitarbeiter Wassili Agurski weiß, dass eines der Wamphyri-Wesen nicht nur überlebt, sondern auch sein Ei in ihm abgelegt hat. Schnell hat es seinen Körper und seinen Geist übernommen. Nun sucht es nach Beute, um an frisches Blut zu gelangen und um seine Art fortzupflanzen.
Roborov und Rublev sind die Folterknechte des KGB-Majors Kuf, der Simmons geschnappt und in die Wamphyr-Welt geschickt hat. Dem Duo ist leider in seinem Eifer ein Missgeschick passiert: Ihr Opfer, Simmons‘ Helfer Kasimir Girescu, ist gestorben. Die Tochter Girescus, Tassi, wird von Kuf abgeholt und zu Agurskis Wamphyr-Schützling gebracht. Zunächst sieht Tassi in dem schummrigen Licht, das den Glaskasten beleuchtet, nur einen menschlichen Arm mit einer Hand daran. Davon wird Tassi bereits schlecht. Aber als sich das daran nagende schwarze Wesen aufrichtet und sich ihr zuwendet, fällt Tassi in Ohnmacht. Denn es trägt das Gesicht ihres Vaters …
Harry Keogh besucht seine tote Mutter in Edinburgh, als sie ihm den Geist von Kasimir Girescu vorstellt. Girescu habe Simmons, der im Auftrag des Londoner E-Dezernats in Perchorsk war, geholfen und sei dort getötet worden. Er bittet um Vergeltung für diesen ruchlosen Mord und um Hilfe für seine Tochter Tassi. Harry benachrichtigt Darcy Clark vom E-Dezernat und macht sich auf den Weg, indem er sich durch das Möbiuskontinuum bewegt. Schnell besorgt er sich einen Elektroschockapparat und begibt sich in die Kammer, wo das Wamphyrwesen in seinem Glaskasten noch immer frisst. Es begreift schnell, was er mit dem Gerät vorhat und beginnt zu toben …
Major Kuf wird von einem der ESPler geweckt: Jemand sei hier und er sei sehr stark. Unterdessen bringt Harry Keogh bereits Tassi aus ihrer Zelle weg, um sie in der Obhut von Darcy Clark zu lassen. Sofort kehrt er nach Perchorsk zurück, um mit dessen Forschungsleiter Viktor Luchov zu sprechen. Der wird gerade von Major Kuf aggressiv angebrüllt, er solle sich nicht in Angelegenheiten des KGB einmischen. Doch einem Mann wie Keogh hat Kuf nichts entgegenzusetzen und Keogh schnappt sich Luchov, um ihn aufzuklären, wie brenzlig die Lage ist. Ein vom Wamphyr Infizierter treibe sich in der Anlage herum und keiner wisse, wer es ist. Es müsse zerstört werden. Als Harry sie beide nach Australien teleportiert, ist Luchov beeindruckt und wird kooperativ. Harry erfährt, dass Luchov bereits heimlich einen Selbstzerstörungsmechanismus hat installieren lassen.
Doch bevor Luchov diesen aktiviert, begibt sich Harry in die Wamphyr-Welt, doch der Zugang zum Dimensionstor in Perchorsk ist versperrt. Zudem käme er hier nicht mehr zurück. Da kommt ihm sein alter Feind Fetor Ferenczy zu Hilfe. Der uralte Wamphyr aus dem Karpatengebirge wurde von Toten aus Rumänien gebeten, Harry zu helfen. Es gibt ein weiteres Dimensionstor in einer verborgenen Höhle in den Karpaten. Unter großer Mühe findet Harry das Tor und wird hindurchgezogen …
Der Ausgang dieses zweiten Tores befindet sich direkt unter dem des ersten Tores, also in einem Krater. Da dieser Ort schwer bewacht wird, geben die Höhlenbewohnerwachen sofort Alarm an ihre jeweiligen Herren. Diese eilen herbei, der Herr des Gartens alleine und ohne Waffen, der Wamphyr-Lord Saitis auf einem riesigen Flugwesen. Keogh erkennt seinen Sohn wieder, allerdings trägt dieser eine goldene Maske und ist 23 Jahre alt und nicht acht, wie er erwartet hatte. Als Lord Saitis sie zur Kapitulation auffordert, teleportieren sie sich beide einfach durchs Möbiuskontinuum in Harry juniors Domizil.
Doch Verschnaufen ist auch hier nicht möglich. Denn die Truppen der versammelten Wamphyri-Lords sind bereits im Anmarsch, zu Lande und in der Luft. Die Entscheidungsschlacht steht bevor. Michael Simmons und Zak sind ebenfalls hier. Da erhalten sie Hilfe von unerwarteter Seite, von der Wamphyr-Lady Karen …
_Mein Eindruck_
Die Trilogie, die mit Band 6 – „Das Dämonentor“ – beginnt, findet hier ihren Abschluss und Höhepunkt, und zwar gleich auf zwei Schauplätzen. Im Perchorsk-Institut bricht jede Ordnung komplett zusammen und die widerlichen Typen wie Major Kuf finden den ihnen zustehenden Tod. Auch das Institut selbst ist dem Untergang geweiht, bis es in einem Inferno vernichtet wird. Hier ist jede Menge Action angesagt, die für Liebhaber des Vampirgenres einige Highlights bereithält.
In der Wamphyr-Welt laufen die Dinge nicht so einfach. Allerdings gelingt es den beiden Harrys, Junior und Senior, schließlich mit einem genialen Trick, die Wamphyr-Armada wirksam zu bekämpfen. Dieser Trick ist allerdings nur Leuten zugänglich, die über Superman-Eigenschaften wie diese beiden Herrschaften verfügen. Der Schlüssel dazu ist wieder einmal das rätselhafte Möbius-Kontinuum, das ihnen die Teleportation in Gedankenschnelle erlaubt.
Die Action in dieser Welt basiert auf den zahlreichen Motiven, die der Kenner bereits aus der Sword-and-Sorcery-Variante des Fantasy-Genres kennt. Ein bekanntes Beispiel dafür ist Conan der Barbar. Er bekommt es ja hin und wieder mit Magiern, Maiden und Monstern zu tun, die seine ganze männliche Kraft und, ähem, Intelligenz fordern. In der Wamphyri-Welt entsprechen den Magier die Wamphyri-Lords, der schönen Maid die Lady Karen (sie trägt ein transparentes Nichts von einem Umhang) und der Monster gibt es weiß Gott genügend.
Den anderen Handlungsstrang hätte der Autor nach dem üblichen Muster der sich ausbreitenden Seuche gestalten können. Doch er beschränkt sich auf die Ermittlung Major Kufs, der die Opfer zu untersuchen hat. Viele Rätsel präsentieren sich ihm, doch wir wissen zum Glück wesentlich mehr als er. Ein Bonusfaktor ist die Anwesenheit von ESPlern, die Gedanken lesen können – auch die von Sterbenden. Was nicht ganz plausibel ist, ist jedoch ihr Versagen darin, auch die Gedanken eines vom Wamphyr Infizierten aufzufangen und zu orten. Dann hätten sie nämlich Wassili Agurski von etlichen Schandtaten abhalten können.
Was völlig fehlt, ist die psychische Innenwelt von Wassili Agurski. Es wäre ganz interessant gewesen, seine seelische Veränderung mitzubekommen, seine Versklavung durch den Wamphyr in ihm. Stattdessen präsentiert uns der Autor lediglich einen irren Zwerg à la Rumpelstilzchen, der offenbar immensen Spaß daran hat, die Soldaten zu massakrieren, in der Gewissheit, dass er selbst unsterblich ist, solange sein Wamphyr noch lebt.
|Der Sprecher|
Lutz Riedel liefert erneut eine beachtliche Leistung ab. Er ruft, wenn es angebracht ist, dramatische Aktion oder Anspannung darzustellen. Flüstern deutet Geheimniskrämerei an. Doch als er die Sprechweise des autoritären Lord Saitis umzusetzen hat, muss Riedel seine tiefste und kräftigste Stimmlage hervorkramen, um sowohl Majestät als auch Unerbittlichkeit und Grausamkeit auszudrücken. Und dies nicht nur einmal, sondern mehrere Male.
Wenn der Sprecher Tassi darstellt, so schraubt sich seine Stimme in unerwartete Höhen. Das muss aber sein, damit Tassis Angst und Entsetzen glaubhaft wirken. Leider ist Tassi ziemlich eindimensional gezeichnet: Sie ist das klassische unschuldige Opfer, die Maid in Not, doch Harry kommt ihr als rettender Ritter zu Hilfe.
Erstaunlicherweise gibt es auch männliche Figuren, deren Stimmen sich in weibliche Höhen schrauben. Dies trifft auf den flehenden Viktor Luchov zu, aber auch – wer hätte das gedacht? – auf unseren fiesen Major Tschingis Kuf. Denn Kuf will auf gar keinen Fall ein Opfer des Wamphyrs Wassili Agurski werden und erfleht in höchster Not, den Selbstzerstörungsmechanismus zu aktivieren. Sein ESPler Savinkov stammelt ebenfalls voll Angst – offensichtlich steht das Institut vor dem Ende.
Ganz wunderbar stellt der Sprecher den uralten Wamphyr Fetor Ferenczy dar, den wir ja schon in den ersten Bänden „genossen“ haben. Das alte Monster, das rund 500 Jahre alt ist und in Ploesti sein Ende fand, ist immer noch als Geist unterwegs, doch nur ein Totenhorcher, ein Nekroskop wie Keogh, kann ihn hören. Fetor kichert und krächzt, er lacht hämisch und höhnisch, aber wenigstens tut er seine Pflicht und hilft Keogh. Nur dadurch gelingt Keogh der Durchtritt in die Wamphyr-Welt.
|Die Musik|
Geräusche gibt es keine, aber dafür eine gut abgemessene Menge an Musik. Diese ist nicht in den Hintergrund verbannt, sondern dient (außer als Intro und Extro) der Abgrenzung der einzelnen Kapitel wie auch deren Unterabschnitte. Diese Abschnitte sind aufgrund der nichtlinearen Erzählstruktur oftmals mit Rückblenden durchsetzt. Die Musik Andy Materns tritt sehr selten im Hintergrund in Erscheinung, höchstens als Übergang zur Pause.
In meinen Notizen habe ich überall das Auftreten von Pausenmusik eingetragen, und dabei stellt sich ein deutliches Muster heraus. Sobald eine Szene ihren Höhepunkt erreicht hat, wird sie oftmals abgebrochen, damit sie sich in der Vorstellung des Lesers bzw. Hörers fortspinnen lässt. Sofort setzt Musik ein, die diesen Vorgang auf emotionaler Ebene steuert und stützt. Auf einer geistigen Ebene tritt hier allerdings eine kleine Verschnaufpause ein …
Man sollte auch bedenken, dass wir es diesmal mit einer stark gekürzten Fassung zu tun haben. Statt der vorherigen sechs CDs sind es diesmal nur noch vier. Abgebrochene Szenen sind zwar mitunter sehr wirkungsvoll, aber wer weiß, was dabei alles verschwiegen wird. Mir war es jedenfalls genug, um mich bei der Stange zu halten und gespannt auf die Fortsetzung zu warten.
_Unterm Strich_
Während mich die Grundstory in „Necroscope 6: Dämonentor“ stark an Lovecrafts [„Berge des Wahnsinns“ 3652 erinnerte und entsprechend kaltließ, so eröffnete das Dimensionstor nach dem Muster von „Stargate“ ein paar aufregende Möglichkeiten, einen ordentlichen Actionplot zu beginnen. Der Kampf mit dem Krieger aus der Anderwelt, eine Szene in „Dämonentor“, war schon mal ein guter Anfang. Die Action wird in Band 8 „Höllenbrut“ noch einmal ordentlich ausgebaut und führt zu zwei entscheidenden Auseinandersetzungen, die hier ihren Höhepunkt und Abschluss finden. Es bleiben nur sehr wenige lose Enden zurück. Und darüber soll nichts verraten werden.
Alles in allem gibt es neben recht bewegenden Szenen (Tassi, Keogh junior usw.) hier gute und häufige Action, die in zwei spannenden Finali gipfelt. Das bedeutet einen klaren Schnitt mit den ersten fünf Bänden, was auch durch die zeitliche Kluft von acht Jahren ausgedrückt wird. Dass die Sowjetunion immer noch existiert, legt die Vermutung nahe, dass sich die Ereignisse vor dem Jahr 1989 abspielen, in dem das Buch erstmals veröffentlicht wurde. Damals begann der Untergang des Sowjetregimes und die Entstehung der heutigen GUS-Staaten. „Interessante Zeiten“ also, real wie auch fiktiv.
Der Sprecher Lutz Riedel stellt wieder einmal seine Engagiertheit für die Horrorliteratur unter Beweis, ebenso wie die Flexibilität seines Sprechorgans und seiner Darstellungskraft. Am Schluss wendet er sich direkt an den Hörer, um die Fortsetzung „Wechselbalg“ anzukündigen.
Fazit: das erste Necroscope-Hörbuch, das ein Volltreffer ist.
|290 Minuten auf 4 CDs
Aus dem Englischen übersetzt von Michael Plogmann|
http://www.lpl.de
http://www.luebbe-audio.de
http://www.festa-verlag.de
http://www.brianlumley.com
http://www.andymatern.de