Kim Paffenroth – Dying to Live 2: Die Traurigkeit der Zombies


Inhalt:

Zwölf Jahre ist es her, seit die Zombies die Menschheit überrannten. Die Zivilisation wurde zerstört, aber die Überlebenden haben sich neu organisiert. Wo sie in ausreichender Stärke zusammenfanden, konnten sie die hungrigen Untoten in Schach halten. Inzwischen beginnt man sie zurückzudrängen. Weite Landstriche sind ‚zombiefrei‘ und können landwirtschaftlich genutzt werden. Allmählich kehrt ein Alltag ohne ständige Lebensgefahr ein.

Eine der aufblühenden Kolonien liegt irgendwo im Mittelwesten der USA. Zu den Kindern, die nach der Katastrophe geboren wurden, gehört die zwölfjährige Zoey, deren Eltern von Zombies getötet wurden. Sie wächst ohne Sehnsucht nach einer Vergangenheit auf, die sie nie kennenlernte. Für Zoey ist die Gegenwart der Maßstab eines Lebens, in dem sie ihren Platz ohne dauerpanische Seitenblicke auf mögliche Zombie-Attacken findet.
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Stephen Venables – Everest. Die Geschichte seiner Erkundung


Inhalt:

Ein halbes Jahrhundert war seit der Erstbesteigung des Mount Everest am 29. Mai 1953 verstrichen. Die ehrwürdige Royal Geographical Society zu London nahm dies 2003 zum Anlass, ihr berühmtes Bildarchiv zu öffnen. Mehr als 20.000 oft noch niemals publizierter Fotos werden hier aufbewahrt, von denen ca. 400 Eingang in dieses Buch fanden. Sie illustrieren die Geschichte jener Everest-Expeditionen, die zwischen 1921 und 1953 von der Gesellschaft gefördert wurden.

Vorwort (Sir Edmund Hillary), S. 8-10: Der Mann, der 1953 den Mount Everest mit Tenzing Norgay als erster erklommen hat, leitet mit einer kurzen Erinnerung an dieses Ereignis das Buch ein. Eine Grußbotschaft des Dalai Lama (S. 11) erinnert daran, dass Tibet nicht nur der Standort des höchsten Gipfels der Erde, sondern auch die Heimat eines Volkes ist, das seit Jahrzehnten systematisch von den chinesischen Kommunisten unterdrückt wird. Der Dalai Lama merkt weiterhin an, dass die Menschen im Himalaja die Berge als Wohnsitz der Götter achten und nicht als alpinistische Herausforderung betrachten.

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[NEWS] KLÜPFEL & KOBR: Herzblut

Ein neuer Fall für Kluftinger erscheint bei Droemer: „Herzblut“ von Klüpfel & Kobr.

Kluftinger ist sich sicher: Bei einem anonymen Handyanruf, der ihn ausgerechnet während einer der gefürchteten Pressekonferenzen seines Chefs erreicht, wird er Zeuge eines Mordes. „Alpträume von zu viel Schweinsbraten“, tun seine Kollegen diesen Verdacht ab. Kluftinger ermittelt auf eigene Faust und findet am vermeintlichen Tatort jede Menge Blut, aber keine Leiche. Da überschlagen sich die Ereignisse: Mehrere brutale Mordfälle, anscheinend ohne Zusammenhang, erschüttern das Allgäu. Als dann doch noch der Großteil des abgängigen Toten auftaucht und Kluftinger endlich herausfindet, was all die Verbrechen verbindet, ist es fast schon zu spät … Dabei steht er auch privat unter Druck: Seit Tagen leidet er unter heftigem Herzstechen und befürchtet sofort das Schlimmste. Eine demütigende Untersuchung bei Erzfeind Doktor Langhammer scheint das zu bestätigen. Doch der Kommissar ist entschlossen, das Ruder noch einmal herumzureißen. Aber ob fleisch- und kässpatzenarme Ernährung und ein Yogakurs da die richtigen Mittel sind?
(Verlagsinfo)

Gebundene Ausgabe, 400 Seiten

Der Verlag bietet unter dieser Adresse eine Leseprobe an.

Die drei ??? – Fluch des Piraten (Folge 135)

Zur Story

Eine alte Bekannte sorgt für einen neuen Fall für die drei Fragezeichen. Althena – ebenfalls Juniordetektivin (vgl. „Höhle des Grauens“) aus Los Angeles – hat es nach Rocky Beach verschlagen. Allerdings nicht aufgrund eines Höflichkeitsbesuchs, sondern wegen ihrer Ermittlungstätigkeit. Sie ist auf der Flucht. Auf dem Schrottplatz von Onkel Titus schafft sie Justus ihre Digicam unter zu jubeln, bevor ein Typ, der frappante Ähnlichkeit mit dem Schauspieler Ray Liolotta hat, sie weiter hetzt. Die Bilder auf der Kamera führen die drei Detektive auf die Spur Althenas bzw. ihres Falles, bei welchem es sich um einen lange zurückliegenden Raub von goldenen Kunstgegenständen sowie einen inzwischen verstorbenen Regisseur dreht. Eine einsame Insel scheint der Schlüssel zum Versteck zu sein. Doch wo ist Althena abgeblieben, konnte sie entkommen und untertauchen oder hat „Liolotta“ sie vielleicht doch erwischt?

 

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Joachim Körber (Hg.) – Das vierte Buch des Horrors

koerber buch des horrors 4 cover brcInhalt:

In zehn Erzählungen wird die Entwicklung der unheimlichen Literatur zwischen 1870 und 1900 nachgezeichnet:

– Vorwort, S. 7-10

– Gustav Adolfo Becquer: Das Teufelskreuz (La cruz del diablo, 1871), S. 11-34: Der böse Ritter rächt sich für seinen Tod und lässt sich als Gespenst auch mit Gottes Hilfe nur schwer unterwerfen.

– Villiers de l’Isle-Adam: Vera (Vera, 1874), S. 35-48: Die Trauer des Witwers ist so stark, dass er die verstorbene Gattin durch die Kraft der Einbildung scheinbar ins Leben zurückholt.

– Robert Louis Stevenson: Der Leichendieb (The Body Snatcher, 1884), S. 49-62: Der skrupellose Arzt entledigt sich scheinbar perfekt eines Erpressers, doch dieser rächt sich für sein grausige Ende.

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Eowyn Ivey – Das Schneemädchen

Worum gehts?

Dem älteren Ehepaar, Mabel und Jack, wurden eigene Kinder vorenthalten. Um dem Alltag und den Kindern aus der Familie zu entfliehen, machen sie sich auf den Weg in die Wildnis von Alaska. Dort wollen sie als Siedler ein neues Leben beginnen. Doch die Härte der Winter und die teils karge Natur setzen den beiden immens zu. Doch eines Winters, der erste Schnee des Jahres fällt in samtweichen Flocken herab, überkommt Mabel ein längst verloren geglaubter, kindlicher Übermut. Gemeinsam mit Jack macht sie eine Schneeballschlacht und anschließend kommt ihnen der Gedanke, ein Schneemädchen zu bauen. Nach Stunden der Ausgelassenheit entfliehen sie schließlich der Kälte und kehren in ihr Blockhaus zurück. Am nächsten Tag entdecken die beiden zum ersten Mal ein elfenhaftes, blondes Mädchen. Was macht dieses hilflose Kind alleine in der Kälte draußen? Und wo kommt es plötzlich her?

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Sam Eastland – Roter Zar

Eastland Pekkala01 Roter Zar Cover kleinDas geschieht:

Einst gehörte Pekkola zu den Mächtigen des russischen Reiches. Zar Nikolaus II. persönlich hatte ihn zu seinem „Smaragdauge“ ernannt. Der loyale und mit einem fotografischen Gedächtnis ausgestattete Pekkola ermittelte gegen Verschwörer und Verräter, die es auf das Leben des Zaren abgesehen hatten. Doch als 1917 die Oktoberrevolution ausbrach, rissen die Bolschewiki die Herrschaft an sich. Nikolaus und seine Familie ließen die neuen Machthaber nach Sibirien verschleppen und ermorden, Pekkola verschwand im Straflager Borodok, wo er möglichst rasch eines ’natürlichen‘ Todes sterben sollte.

Pekkola hat den Gulag stattdessen bereits neun Jahre überstanden, als man sich im Jahre 1929 seines Ermittler-Talents erinnert. Inzwischen herrscht Josef Stalin, der „Rote Zar“, über die Sowjetunion. Unter seinem Terrorregime ist das Land verarmt. Stalin erinnert sich des 1917 intensiv gesuchten aber nie gefundenen Zarenschatzes, der ihm jetzt gut zupass käme. Außerdem will er Genaues über den Tod des Zaren wissen: Ausgerechnet er, der Millionen Russen in Straflager verschleppen und umbringen ließ, ist für den Mord an den Romanows nicht verantwortlich.

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[NEWS] LESLIE PARRISH: Die Farbe des Todes

Bei Egmont LYX erscheint der erste Fall für Veronica Sloan: „Die Farbe des Todes“ von Leslie Parrish.

Eine Mordserie erschüttert Washington. Die Opfer: Personen, die eine geheime Technologie testen. Die Ermittler: Detective Veronica Sloan und Special Agent Jeremy Sykes. Die Spannung: kaum auszuhalten! Washington, 2017. Nach einem verheerenden Terroranschlag hat sich das Leben in den USA stark verändert. Eine neue Technologie erleichtert die Aufklärung von Mordfällen. Detective Veronica Sloan ist eine der Ersten, die die Methode erfolgreich anwendet. Da wird im Keller des Weißen Hauses eine Leiche ohne Kopf gefunden. Sloan nimmt die Ermittlungen auf. Unterstützung erhält sie von Special Agent Jeremy Sykes.
(Verlagsinfo)

Taschenbuch, 400 Seiten
Originaltitel: Don’t look away

Der Verlag bietet unter dieser Adresse

[NEWS] WOLFGANG HOHLBEIN: Pestmond

Neues von Wolfgang Hohlbein: „Pestmond“ erscheint bei Egmont LYX.

In Ägypten verliert sich die Grenze zwischen Leben und Tod, und Andrej muss sich einem neuen Feind stellen: Abu Dun! Wie ein Dämon fährt der Nubier in die Reihen des Sultans und seiner Gegner. Erst als Unschuldige sterben, kann Andrej ihn von der dunklen Seite zurückholen, und gemeinsam verfolgen sie die zwischen den Fronten stehende Murida, die inzwischen das Land verlassen hat und nach Norden flieht. Als ihr Andrej und Abu Dun folgen, ahnen sie nicht, dass Murida nicht Rettung, sondern Verderben bringt – und dass nicht nur für sie selbst, sondern auch für die Kinder einer ganzen Stadt …
(Verlagsinfo)

Gebundene Ausgabe, 500 Seiten

Der Verlag bietet unter dieser Adresse eine Leseprobe an.

HUI BUH – Neue Welt: Im Bann des Schwarzspukers (Folge 8)

Zur Story

Dass Dorfwirtin Roswitha Rosenbach einen Geister-Voll-Tick hat, ist ein offenes Geheimnis. Doch nun hätte sie obendrauf auch noch gerne ein eigenes Hausgespenst für ihr Wirtshaus – allerdings sind die Auflagen der Geisterbehörde ein solches offiziell zu erhalten für sie unerfüllbar. Bleibt nur der Schwarzmarkt in der Geisterwelt, weiß der vorlaute HUI BUH zu berichten und wird gleich darauf von Roswitha solange massiv bedrängt, bis er schließlich doch einwilligt, ihr bei der höchst illegalen Beschaffung eines so genannten „Schwarzspukers“ behilflich zu sein. Der Gaukler-Geist Wallhalldor tritt so in ihre Dienste. Als Roswitha samt diesem von der königlichen Familie eingeladen wird, sind alle angetan von „ihrem“ galanten Gespenst. Bis auf HUI BUH, der die neue, überaus begabte Spuk-Konkurrenz gar nicht gutheißen mag. Doch ahnt selbst er noch nicht, welch verdammt gefährliche Laus sie sich da tatsächlich in den Pelz gesetzt bzw. ins Haus geholt haben. Nicht weniger als Schloss Burgeck steht nämlich auf dem Spiel.
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Penny Hancock – Ich beschütze Dich

Worum gehts?

Sonia, eine Frau in den Vierzigern, lebt ein zurückgezogenes Leben am Themseufer. Eines Nachmittags steht überraschend der Neffe einer einstigen Freundin vor ihrer Türe, um sich eine Musikplatte auszuleihen. Je länger Jez‘ Aufenthalt bei ihr andauert, desto mehr wird Sonia bewusst, in welche Abgründe sie sein Auftauchen zieht und dass sie plötzlich mehr und mehr dazu bereit ist, jede Grenzen zu überschreiten. Durch ihn fühlt sie sich in ihre Kindheit zurückversetzt und sie beschließt Jez bei sich zu halten – für immer …

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Meyer, Kai – Geisterseher, Die

_Der Autor_

Kai Meyer ist 1969 geboren, muss sich in kürzester Zeit alles von Bildungswert angelesen haben und hat sich nach erfolgreicher redaktioneller Tätigkeit 1995 entschlossen, Berufsschriftsteller zu werden. Die Geisterseher ist demnach sein Einstiegsroman in die professionelle Zunft und er kann inzwischen auf 50 Titel zurückblicken (mindestens zehn finden sich in unseren Bücherregalen) sowie Übersetzungen in 30 Sprachen. Er ist einer der erfolgreichsten Phantastikautoren und ist überzeugt: „Unsere Phantasie (d. h. Wünsche, Träume, Ziele) beeinflusst unseren Alltag weit mehr als die Entscheidung, welches Auto wir kaufen.“

_Bildungskanon_

Natürlich wissen wir, dass es einen Goethe und einen Schiller gegeben hat und Letzterer früh starb. Grimms Märchen kann man auch getrost zur geläufigen Bildung rechnen und dass auch E. T. A. Hoffmann ein Zeitgenosse war, mag man noch wissen. Nehmen wir noch die Rosenkreuzer und die Illuminaten hinzu, darf sich unsere Bildung immer noch nicht erschöpfen, wenn man sich nicht durch den Autor erst auf die Sprünge helfen lassen möchte. Die Grand Dame von August dem Starken (Gräfin Cosel) müssen wir uns in Töchtern und Töchterstöchtern fortgesetzt denken. Elisabeth von Recke, die gegen Mystizismus ins Feld zog, werden wir nicht unbedingt kennen und auch nur wenige werden noch des Betrügers Graf Cagliostro gewahr sein. Mit all diesen Gestalten, sollten sie einem entfallen sein, kann man in Meyers Roman ein Wiedersehen feiern, es kommen noch einige andere verbürgte dazu und es ist der Fairness des Autors sehr anzurechnen, dass er den Leser mit seinen Bildungslücken nicht allein lässt, sondern in einem eigenhändigen Nachwort klarstellt, was man seiner Bildung wirklich zuschlagen kann und was eben nur mal so ausgedacht ist. In jedem Fall, das kann man mit Sicherheit sagen, wird Ihnen Meyer in dem, was er alles weiß, an Bildung voraus sein.

_Die Gärtnerin wars _

Da Meyer ja aus dem Krimigenre kam, wundert es nicht, dass er die Geschichte nach einem Erfolgsrezept des Krimis ausgehen lässt, das wohl lautet: „Der Gärtner wars.“ es ist hoffentlich nicht zu viel verraten, wenn es diesmal eine weibliche Person war, die quasi aus der Unscheinbarkeit geholt wurde und zum Universaltäter gekürt wird. Schiller sollte in seinen letzten Zügen doch den Geisterseher, sein einziges Romanfragment, vollendet haben. Die Brüder Grimm, die in Wirklichkeit erst später die Bekanntschaft mit Weimar machten, sind als Boten für die wenigen hundert Meter bis zu Goethes Wohnhaus ausersehen. Dieser kurze Weg reicht aber, dass das Manuskript geraubt werden konnte und von da an geht es geografisch ein wenig durch Osteuropa, bildungstechnisch durch die ganze damalige Bildung und okkultes Wissen. Sprachlich können wir uns aber auch in Weimar zu Hause fühlen, wo gleich am Anfang die Sonne Gold ins Pflaster „legiert“. Der Schatz besteht also nicht nur in reichlich Action und Spannung nach dem Vorbild eines Dan Brown, sondern auch in den sprachpoetischen Einfällen des Autors, die bei aller Fragwürdigkeit des Inhalts die Lektüre zu einem Gewinn machen. Die Logik, die sich in Wilhelm Grimms, dem Ich-Erzähler, Bruder Jacob Grimm konzentriert. Wenn die dann ab und an in Gang gesetzt wird, ist man mit der eigenen Logik schon meistens am Ende und kann nur staunen. Trotzdem darf man den Maßstock der Logik nicht zu streng an das Buch legen, sonst fiele einem auf, dass es bereits zu Anfang des Buches eine logische Handlung hätte geben können, die dann das ganze Herumreisen und Morden weitgehend überflüssig gemacht hätte. Die diversen Morde sind ein Kapitel für sich. Es werden einige anatomische Kenntnisse dem Leser abverlangt, aber den Physiker mag zweifeln lassen, ob das Blut eines im Bett Erstochenen einem artesischen Brunnen gleich bis an die Zimmerdecke aufschießen kann. Den Mediziner mag wundern, wie ein Gift in wenigen Stunden zur kompletten Verwachsung von Organen führen kann. Man hat eben einfach zu wenig Erfahrung in solchen Dingen und wir leben zum Glück in einer recht friedlichen Zeit. Da so Morde unserer täglichen Erfahrungswelt einigermaßen entzogen sind, ist es eine Frage, ob man sie dann in der zeitgenössischen Literatur nicht auch entbehren könnte, will man sich nicht wie Wilhelm des Öfteren übergeben müssen.

_Fazit_

Die Geisterseher gelten in Fankreisen als ein schwächerer Meyer, aber die Packungsdichte an Wissenswertem dürfte von anderen Büchern, die mehr Fantasy-Inhalt haben schwerlich zu überbieten sein. Demjenigen, der selbst etwas beschlagen in den Bildungsinhalten ist, und dem demzufolge weniger Spektakuläres geboten werden kann, steht offen, sich immer noch an den sprachlichen Einfällen zu erfreuen. Vielleicht hätte es dem Buch noch besser getan, wenn es nicht ein Dan Brown Pendant hätte sein wollen.

|Paperback, 361 Seiten
ISBN-13: 978-3746625324 |
http://www.aufbau-verlag.de

_Kai Meyer bei |Buchwurm.info|:_
[Interview mit Kai Meyer]http://www.buchwurm.info/artikel/anzeigen.php?id=11
[„Dschinnland“ 5340 (Die Sturmkönige 1, Buchfassung)
[„Dschinnland“ 5635 (Die Sturmkönige; inszenierte Lesung zu Band 1)
[„Wunschkrieg“ 5744 (Die Sturmkönige 2, Buchfassung)
[„Wunschkrieg“ 5641 (Die Stürmkönige; inszenierte Lesung zu Band 2)
[„Die Wellenläufer“ 3247 (Hörbuch)
[„Die Muschelmagier“ 3252 (Hörbuch)
[„Die Wasserweber“ 3273 (Hörbuch)
[„Der Brennende Schatten“ 4506 (Hörspiel)
[„Die Vatikan-Verschwörung“ 3908 (Hörspiel)
[„Frostfeuer“ 2111 (Hörbuch)
[„Die Alchimistin“ 73
[„Das Haus des Daedalus“ 373
[„Der Schattenesser“ 2187
[„Die Fließende Königin“ 409
[„Das Buch von Eden“ 890 (Hörbuch)
[„Das Buch von Eden“ 3145
[„Der Rattenzauber“ 894
[„Faustus“ 3405
[„Seide und Schwert“ 3558 (Das Wolkenvolk 1, Hörbuch)
[„Lanze und Licht“ 4549 (Das Wolkenvolk 2, Hörbuch)
[„Drache und Diamant“ 4574 (Das Wolkenvolk 3, Hörspiel)
[Das Wolkenvolk – Seide und Schwert, Buch 1: „Wisperwind“ 5809 (Graphic Novel)

|Die Alchimistin – Das Hörspiel:|
1) [„Der Stein der Weisen“ 5052
2) [„Das Erbe des Gilgamesch“ 5155
3) [„Die Katakomben von Wien“ 5220
4) [„Das Kloster im Kaukasus“ 5263
5) [„Die Unsterbliche“ 5379
6) [„Die Schwarze Isis“ 5406
7) [„Der Schatz der Templer“ 5427
8) [„Der Alte vom Berge“ 5448

|Die Sieben Siegel|:
01 [„Die Rückkehr des Hexenmeisters“ 6209
02 [„Der schwarze Storch“ 6210
03 [„Die Katakomben des Damiano“ 6211
04 [„Der Dornenmann“ 6212
05 [„Schattenengel“ 6213
06 [„Die Nacht der lebenden Scheuchen“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6580
07 [„Dämonen der Tiefe“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6581
08 [„Teuflisches Halloween“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6582
09 [„Tor zwischen den Welten“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id_book=6583

Bernhard Borge – Der Nachtmensch

Das geschieht:

Die Freunde Bernhard Borge, Autor erfolgreicher Kriminalromane, Kai Bugge, Psychologe, und Inspektor Hammer von der Kriminalpolizei der norwegischen Hauptstadt Oslo schließen eine Wette ab: Bugge und Hammer werden den nächsten Dall gemeinsam aufklären, und Borge wird quasi als Sekundant festhalten, wer den Sieg davonträgt: der moderne Seelenforscher oder der traditionelle Spürhund. Die Gelegenheit ergibt sich, als Borge von seinem Vetter in die Sommerfrische eingeladen wird. Helge Gårholm hat in seiner an einem einsamen Fjord gelegenen Villa „Seewind“ wie so oft eine illustre Gesellschaft um sich geschart, Er ist ein Frauenheld, der seine Gefährtinnen betrügt und gegeneinander ausspielt. Kann er gleichzeitig einen oder gar mehrere Rivalen vor den Kopf stoßen, ist ihm das umso lieber.

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Bernhard Borge – Der Nachtmensch

Borge Nachtmensch Cover kleinDas geschieht:

Die Freunde Bernhard Borge, Autor erfolgreicher Kriminalromane, Kai Bugge, Psychologe, und Inspektor Hammer von der Kriminalpolizei der norwegischen Hauptstadt Oslo schließen eine Wette ab: Bugge und Hammer werden den nächsten Dall gemeinsam aufklären, und Borge wird quasi als Sekundant festhalten, wer den Sieg davonträgt: der moderne Seelenforscher oder der traditionelle Spürhund.

Die Gelegenheit ergibt sich, als Borge von seinem Vetter in die Sommerfrische eingeladen wird. Helge Gårholm hat in seiner an einem einsamen Fjord gelegenen Villa „Seewind“ wie so oft eine illustre Gesellschaft um sich geschart, Er ist ein Frauenheld, der seine Gefährtinnen betrügt und gegeneinander ausspielt. Kann er gleichzeitig einen oder gar mehrere Rivalen vor den Kopf stoßen, ist ihm das umso lieber.

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John Sinclair Classics – Dämonos (Folge 14) (Hörspiel)

_Die Handlung:_

Johns Kreuz ist verschwunden. Gestohlen! Von einem Mann namens Garry Santer. Auf der Jagd nach dem mächtigen Talisman stößt John Sinclair auf den Namen „Dämonos“. Ein Mensch? Ein Dämon? Nur eines ist gewiss: Dämonos sammelt Augen, als Teil eines mörderischen Rituals. Aber mit welchem Ziel? John Sinclair ermittelt – doch der einzige Informant, der ihm weiterhelfen könnte, treibt entsetzlich verstümmelt die Themse hinunter … (Verlagsinfo)

_Mein Eindruck:_

Dieses CLASSICS-Gruselabenteuer ist die Hörspielumsetzung des Heftromans mit der Nummer 49, der erstmalig im August 1974 an den Kiosken unter dem Serientitel „Gespenster-Krimi“ zu kaufen war.

Lasziv, wie gewohnt extrem stimmungstötend und jeden Satz aus dramaturgischen Gründen sprachrhythmisch zerhackend, führt die Sprecherin den Hörer in die schaurige Atmosphäre dieser Geschichte. Dabei unterbricht sie direkt und immer wieder die wirklich überzeugend gute Sprecherleistung der hektisch agierenden Akteure. Ihre Art, die Dinge zu schildern, die da im Hintergrund grad vor sich gehen, passt leider so nicht zum Genre. Den direkten Vergleich zu anderen Varianten hat der Hörer, wenn Dietmar Wunder als John Sinclair selbst die Szenenbeschreibungen übernimmt. Schon wirds wesentlich spannender.

Auch dieser CLASSICS-Geschichte merkt man deutlich an, dass sie aus den Anfangszeiten der beliebten Gruselserie stammt. Das Ganze ist sehr krimilastig und fühlt sich eher nach einem Edgar-Wallace-Szenario an, als nach einem Fall für einen Geisterjäger. Ein vermisstes Mädchen, ein paar verstümmelte Leichen, ein wenig angedeuteter Okkultismus … das klingt alles nicht wirklich neu und packend, wird aber von den Machern des Hörspiels mit Musik und Effekten interessant und spannend aufbereitet. Nebenbei ist übrigens auch Johns Kreuz verschwunden, aber das scheint ihn irgendwie nicht so übermäßig zu stören. Ähnlich gehts Dr. Radcliffe, der mit herausgeschnittenen Augen immer noch Rede und Antwort stehen kann, anstatt wie am Spieß zu schreien oder ganz einfach tot zu sein.

Stattdessen blicken wir John bei seinen Ermittlungen über die Schulter und werden hin und wieder von ein paar Buh!-Effekten erschreckt. Und wo steckt eigentlich der titelgebende Dämonos die ganze Hörzeit über? Dieser Krimi zeigt uns die Handlung meist nur aus der Sicht der „Guten“ und was die „Bösen“ so machen, das muss man sich denken. Alles aber entwickelt sich hier Schritt für Schritt und deutet auf eine finale und auflösende Konfrontation hin, ein klassischer Krimi halt.

Die Effekte sind wie gewohnt üppig vorhanden und bereichern die Geschichte ungemein. Allein der schwirrende Dolch, der an einer Stelle während eines Kampfes zu hören ist, klingt eher nach einem Videospiel und der „monotone Singsang“, von dem Erzählerin spricht … tja, der fehlt komplett, denn im Hintergrund ist nichts davon hören. Da ist dann eher eine Tropfsteinhöhlen-Kulisse am tropfen. Und auch die Ratten sind nicht sonderlich gut gelungen. Ein hohes elektronisches Fiepen ist zu hören, wenn sie auftreten. Das tut ganz schön in den Ohren weh.

|Die Sprecher und ihre Rollen:|

John Sinclair – Dietmar Wunder
Erzählerin – Alexandra Lange
Sarah Boyd – Merete Brettschneider
Dr. Radcliffe – Osman Ragheb
Sir James Powell – Achim Schülke
Dämonos – Florian Krüger-Shantin
Benjamin Walt – Gerald Paradies
Cindy Nichols – Katharina von Keller
Betta – Freya Trampert
Glenda Perkins – Ilya Welter
Albert Nichols – Uwe Hügle
Rose Nichols – Carla Becker
Garry Santer – Gudo Hoegel
Brian – Robin Brosch
Old Paddy – Hasso Zorn
Ansage – Jürgen Holdorf

sowie Nicolas König, Peter Woy, Patrick Bach und Marco Göllner

|Technik-Credits:|

Hörspielskript und Regie: Dennis Ehrhardt
Sounddesign, Schnitt und Mischung: ear2brain productions
Musik: Andreas Meyer
Gitarren im John-Sinclair-Theme: Jan Frederik
Produktion: Marc Sieper (Lübbe Audio)

|Die Ausstattung:|

Die CD steckt in einem Jewel-Case. Das Booklet-Faltblatt, das in bluroten Farbtönen einen rotäugigen Dämonos zeigt, der aufgrund seines muskulösen Aussehens und dem flatternden Cape irgenwie wie ein Superheld oder Superschurke aussieht. enthält eine Aufstellung nebst Cover der bereits veröffentlichten CLASSICS-Folgen sowie der kommenden Folge „Die Bräute des Vampirs“. Zusätzlich werden noch die Sprecher und ihre Rollen aufgeführt sowie die Technik-Credits.

_Mein Fazit:_

Der gewohnt perfekte Grusel, den das Sinclair-Team hier dem Hörer beschert, wird leider durch einen anfangs extrem hohen Wortanteil der Sprecherin getrübt, die mit ihrer Sprechweise nicht zum Genre passt. Später schildert Dietmar Wunder selbst dann die Szenen und zieht den Hörer richtig in die Story hinein.

Die Sprecher, die Musik und die mit viel Liebe zum Horror-Detail arrangierten Effekte hingegen, passen wie der Dolch ins Auge, auch wenn es sich hier eher um einen reinen Krimi handelt als um eine Dämonen-Jagd, wie sie der Sinclair-Fan aus der 2000er-Reihe gewohnt ist.

Keine wirklich außerordentlich frische Grundidee, aber dennoch ein guter Krimi, der dann doch recht schnell und einfach zu Ende geht. Hier ist der Weg spannender und unterhaltsamer als das Ziel, auch wenn John erstmalig drüber nachgrübelt, dass sein Kreuz nicht ganz harmlos zu sein scheint.

|1 Audio-CD
Spieldauer: 75:47 Min.
Tracks: 10
ISBN-13: 978-3-7857-4380-5|
http://www.luebbe-audio.de

Über 50 Rezensionen rund um den beliebten Geisterjäger |John Sinclair| findet ihr in [unserer Datenbank]http://buchwurm.info/book

TKKG – Der vertauschte Koffer (Folge 181)

_Die Handlung:_

Wenn jemand freiwillig auf eine Viertelmillion Euro verzichtet – dann muss er entweder verrückt sein, oder er hat etwas zu verbergen. Welche der beiden Möglichkeiten trifft auf die reizende, ältere Dame zu, die Klößchen im Zug kennengelernt hat? Warum will sie nicht zugeben, dass der Koffer mit dem Riesenbatzen Geld ihr gehört? Und was hat ihr Sohn mit der Sache zu tun? Tim, Karl, Klößchen und Gaby forschen nach – und begeben sich dabei in große Gefahr … (Verlagsinfo)

_Mein Eindruck:_

In das neue Abenteuer starten wir diesmal ausnahmsweise nicht aus Sicht eines Gangstern, wir erleben auch nicht die komplette TKKG-Bande, sondern Willi, ganz allein, im Zug … auch mal was Neues, aber nicht lange und nicht ganz ungefährlich für Klößchen. Dann aber gehts erstmal nur noch ums Essen und wir brauchen uns keine Sorgen mehr zu machen.

Aber nach einer Menge albernen Gegackers gehts auch endlich los mit dem neuen Fall und einem Koffer voll Geld, den Willi offenbar im Zug mit seinem eigenen verwechselt hat. Na ja, oder auch nicht, denn es dauert schon über eine halbe Hörstunde, bis die Freunde die Sache zu einem offiziellen Fall erklären. Vorher wird das Wenige, was es bis dahin an Story gab, extrem breitgetreten und in die Länge gezogen. Das fühlt sich fast an wie eine ungekürzte 1:1 Umsetzung der Romanvorlage … wobei das auch mal eine tolle Idee für das nächste Jubiläum wäre. Nebenbei gibts dann noch die Info, dass es in Afrika Kinderarbeit gibt und man sein Geld in der Schweiz nicht mehr ganz so sicher vor der deutschen Steuerbehörde verstecken kann. Ersteres ist für die jüngsten Hörer der Zielgruppe sicher erschreckend zu erfahren, das Zweite wird sie aber so gar nicht interessieren.

Interessant und daher irgendwie ein wenig langweilig ist aber, dass TKKG mit jeder Vermutung recht haben. Egal was sie recherchieren, egal auf welche Idee sie für welchen Hintergrund kommen, es stimmt. Da gibts dann auch leider keine Überraschungen mehr zu erleben und keine plötzlichen Wendungen, die alles noch einmal auf den Kopf stellen würden. Auch wenn es zwischendurch immer mal recht dramatisch und hektisch wird, an der Auflösung ändert das nichts. Und warum fahren TKKG eigentlich mit 250.000 Euro durch die Gegend als wäre es nix? Warum rufen sie nicht die Polizei und lassen das Geld abholen? Ach so, verstehe, dann könnte es ja keine Zwischenfälle mehr auf dem Weg geben …

Dem eingefleischten Fan wird in dieser Folge übrigens auffallen, dass das Fernbleiben von Gabys Papa mit einer Dienstreise erklärt wird. Entweder hat sich der Verlag noch nicht auf einen neuen Sprecher als Ersatz für den vor über einem Jahr verstorbenen Edgar Bessen festgelegt oder aber es wird gar keinen Kommissar Glockner mehr zu hören geben. Zum Glück wird er laut Verlag nicht auf Dauer durch Kommissar Hassel ersetzt werden, der tritt nämlich auf wie im Kasperletheater, sehr überzogen und auf ein Kindergarten-Live-Publikum abzielend unsympathisch. Auch wenn das Skript die Rolle so vorgibt, fügt sie sich nicht wirklich in das Gesamtbild ein und wirkt wie ein Fremdkörper. Vielleicht aber auch, weil „die Guten“ eigentlich immer nett und freundlich sind, Hassel aber recht schnell nervt und nicht nur TKKG. Ab der kommenden Folge soll Wolfgang Draeger wieder den Job des Kommissar Glockner übernehmen, das hatte er damals zum Einstand der Serie auch schon über 30 Folgen lang gemacht.

Auffällig ist in diesem Hörspiel die Schleichwerbung für Ricola und google, wobei das Halsbonbon allerdings nicht mit Namen genannt wird, die Internet-Suchmaschine schon.

Und erstmalig ist mir hier aufgefallen, dass der TKKG-Hund Oscar altert, als Gaby ihn mit „er kann zwar nicht mehr besonders gut gucken“ beschreibt. Deutet das darauf hin, dass es bald einen neuen Hund gibt?

|Die Sprecher und ihre Rollen:|

Erzähler: Wolfgang Kaven
Tim: Sascha Draeger
Karl: Niki Nowotny
Klößchen (Willi): Manou Lubowski
Gaby: Rhea Harder
Frau Sauerlich: Marianne Bernhardt
Elfriede Düsberg: Heidi Berndt
Bruno Düsberg: Leonhard Mahlich
Kommissar Hassel: Guido A. Schick
Enno: Fabian Harloff
Piet: Lutz Harder
Zugansage: Eberhard Haar
und Oskar, der schwarz-weiße Cockerspaniel

|Trackliste:|

1. Eine Zugfahrt mit Beule
2. Schweizer Käsefondue
3. Damenunterwäsche
4. Missglückter Koffertausch
5. Einbruch ohne Diebstahl
6. Fiese Verdächtigungen
7. Elfriede packt aus
8. Ein Sohn auf Abwegen
9. Kampf um den Koffer
10. Gaby in Gefahr
11. Ehrlich währt am längsten
12. Uhrenvergleich

|Technik-Credits:|

Buch: Katja Brügger nach Motiven von Stefan Wolf
Hörspielbearbeitung und Effekte: André Minninger
Redaktion: Wanda Osten, Maike Nagel
Geräusche: Wanda Osten
Produktion und Regie: Heikedine Körting
„TKKG – Die Profis in spe“: Bonda / Büscher
Cover Illustration: Comicon S. L. – nach Artwork-Vorlagen von Reiner Stolte Rahmendesign: KB&B
Gestaltung: Atelier Schoedsack

|Die Ausstattung:|

Die Hörspiel-CD steckt in einem Jewel-Case und ist in „TKKG-Blau“ bedruckt. Das Booklet-Faltblatt, das ernst schauende und radelnde Juniordetektive zeigt, enthält eine Aufstellung der bereits veröffentlichten Folgen. Dazu gibts dann noch die Sprecher und ihre Rollen sowie die Technik-Credits auf der Rückseite nachzulesen.

_Mein Fazit:_

Zugute halten kann man dieser Folge, dass kein Mensch aufgrund des Klappentextes auf die Lösung dieses Falles kommen würde. Die Hintergründe sind zwar interessant, aber TKKG treffen mit jeder Vermutung ins Schwarze und nach anfänglichem In-die-Länge-ziehen der Story gehts dann leider komplett ohne Überraschungen ins Ziel. Ok, ein wenig übertrieben hysterische Dramatik und Action gibts schon auf dem Weg, aber das wirkt irgendwie sehr konstruiert.

Für ein Kinder- und Jugendhörspiel eignet sich die Grundidee nicht wirklich und die Umsetzung ist auch eher konfus als fesselnd, grad für die jüngeren Hörer.

|1 Audio-CD mit 65:15 Minuten Spieldauer
Vom Verlag empfohlen ab 6 Jahren
EAN: 887654283320|
http://www.natuerlichvoneuropa.de
http://www.tkkg.de

Fünf Freunde und das Gorillakind in Gefahr (Folge 100)

_Die Handlung:_

Bei einem Besuch in New Haven machen die Fünf Freunde eine ungewöhnliche Entdeckung: In einem Schiffscontainer sitzt ein junger Gorilla, und im Hafen weiß niemand, wo er hingehört. Kurz entschlossen nehmen die Fünf Freunde das Tier in ihre Obhut. Doch damit geraten sie selbst in Gefahr und schon bald in ein aufregendes Abenteuer. (Verlagsinfo)

_Mein Eindruck:_

Zu runden Jubiläen gibts bei manchen Hörspielserien gern mal extra lange Mehrteiler in schmucken Schubern oder Sonderausgaben auf bedruckten Picture-Vinyl-Scheiben. Die Macher der „Fünf Freunde“ haben sich etwas komplett anderes einfallen lassen, bis auf die Sache mit dem Schuber, den gibts hier auch. Sie wollen etwas für Gorillas tun. Das ist zwar nicht das Erste und vielleicht auch nicht das Zwölfte, auf das ein „Fünf Freunde“-Fan jetzt gekommen wäre, aber löblich ists allemal.

So wird im Zusammenhang mit der Jubiläumsfolge ein bundesweiter Aufruf unter dem Titel „Stark für Gorillas“ an Schüler gestartet, alte Handys zu sammeln, damit diese recycelt werden können. Und daraus soll unter anderem das Erz Coltan gewonnen werden, das hauptsächlich aus afrikanischen Minen stammt, für die der Lebensraum der Tiere immer weiter weichen muss. Und in Afrika gibts auch Gorillas und schon haben wir den Bogen zurück zum Titel der Folge gespannt … crazy, right?

Folglich hätte der Titel auch jedes andere in Afrika vorkommende und bedrohte Tier beinhalten können, da Gorillas aber verdammt nah am Menschen sind, soll das wohl die Menschlichkeit noch ein wenig mehr kitzeln und den Bezug zu diesen bedrohten Menschenaffen herstellen. Schließlich gehören sie zu den wenigen Tieren, die sich ihrer selbst bewusst sind. Versuchen Sie das mal einem Hund zu erklären, der jeden Tag den gleichen Spiegel ankläfft!

Für die Aktion „Stark für Gorillas“ wurde der bekannte Schauspieler Hannes Jaenicke gewonnen, der hier auch eine Gastrolle spricht. Und auch der Verlag lässt sich nicht lumpen und spendet für jeden Handabdruck, der von Schulklassen auf Plakate gepresst eingesandt werden kann, einen Euro.

Nach dem Werbungsteil für die hoffentlich erfolgreiche Aktion nun aber zum Hörspiel:

Endlich Sommerferien … ist ja auch erst das 100. Mal, dass die Freunde Ferien haben. Und wieder gibts in Radelreichweite etwas Neues zu entdecken. Diesmal gehts nach New Haven, wo grad Container abgeladen wurden. Dass die Jungdetektive da aber so einfach rumlaufen dürfen, das verwundert schon.

Auch seltsam ist, dass die Jungs und Mädchen so gar keine Vorsicht walten lassen, als sie den Gorilla finden. Einen „Och, ist der süß“-Faktor haben ja so ziemlich alle Tierkinder, aber dennoch können sie angreifen, verletzen und Krankheiten übertraben. Von daher ist die Herangehensweise von Julian, Dick, Anne und George extrem naiv und eigentlich nicht zur Nachahmung empfohlen. Und noch eine Unverständlichkeit ist auch, dass die Freunde das Gorilla-Kind so einfach mitnehmen dürfen. Wird unter diesen Umständen nicht immer erst ein Tierarzt gerufen? Auch die authentischen Tiergeräusche, die immer mal wieder eingespielt werden, klingen nicht nach einem Knuddeläffchen, sondern nach einem durchaus ernst zu nehmenden Tier.

Und was für ein Zufall … erfahren wir doch sonst selten bis nie, woran Onkel Quentin immer so forscht … hat er genau zu diesem Fall etwas über Gorillas beizusteuern. Und was für Abenteuerhörspielfreunde auch nicht uninteressant ist: Gibts außer Bobos unbekannter Herkunft auch einen interessanten Fall zu lösen? Wie wäre es mit einer Kindesentführung, bei der die Entführte unnatürlich cool reagiert? Wird wohl an der jahrelangen Erfahrung liegen.

Die Ermittlungsarbeiten der Freunde sind zum Glück für den Hörer nicht ganz so gradlinig und eintönig, wie man das befürchten könnte. Und ein wenig turbulent, abwechslungsreich und spannend gehts dabei auch zu. Welcher Rolle dem prominenten Gastsprecher Hannes Jaenicke dabei zukommt, das erfahren wir gegen Ende dann auch. Interessanterweise klingt seine Sprecherleistung im Vergleich zur Stammbesetzung ein wenig leblos, steif und abgelesen. Außerdem hat er dabei eine ganz seltsame und immer gleiche Sprachmelodie.

|Die Sprecher und ihre Rollen:|

Erzähler: Lutz Mackensy
Julian: Ivo Möller
Dick: Jannik Endemann
Anne: Theresa Underberg
George: Alexandra Garcia
Onkel Quentin: Gordon Piedesack
Transportfahrer: Gustav-Adolph Artz
Mr. Carpenter: Gerhart Hinze
Mr. Shelter: Hannes Jaenicke
Mr. Jackson: Robin Brosch
Kommissar Wilbert: Achim Schülke
Polizist: Niki Nowotny
Timmy, der Hund
Bobo, das Gorillakind

|Trackliste:|

1. Schreie aus dem Container
2. Ein Gorillakind in Kirrin
3. Unheimlicher Besuch auf der Felseninsel
4. Eine verdächtige Holzlieferung
5. Fünf Freunde auf heißer Spur
6. Onkel Quentin in Gefahr
7. Ankunft in letzter Minute
8. Der Trick von George und Bobo

|Technik-Credits:|

Buch: Katrin McClean
Produktion und Regie: Heikedine Körting
Redaktion: Hilla Fitzen, Wanda Osten
Effekte: Andre Minninger,
Geräusche: Wanda Osten
Musik: Tonstudio EUROPA

|Die Ausstattung:|

Die türkis bedruckte CD steckt in einem Jewel-Case, das aus jubiläumstechnischen Gründen in einem Pappschuber steckt. Der zeigt exakt das, was das Jewel-Case auch zeigt. Das Booklet ist diesmal umfangreicher als sonst. Die Liste der bereits veröffentlichten Folgen gibts diesmal zusätzlich noch als „Cover-Version“ mit farbigen Bildern. Außerdem gibt es noch Kurzbeschreibungen zu den einzelnen „Freunden“, zu Timmy dem Hund und Enid Blyton. Zusätzlich gibt es noch ein paar Infos zu Pro Wildlife und dem Schauspieler Hannes Jaenicke, die die Aktion „Stark für Gorillas“ unterstützen.

_Mein Fazit:_

Die Prämisse ist nicht sonderlich verschachtelt und die Story schnell zusammengefasst. Das Abenteuer um den Gorilla Bobo, das auf die jüngsten Hörer der Zielgruppe zugeschnitten ist, bietet hierbei kindgerechte Spannung.

Ein wenig Dramatik, ein wenig Stress, ein paar böse Männer, die Böses im Schilde führen und ein paar Infos über den Lebensraum der Gorillas und dass vom Aussterben bedrohte Tiere gern von skrupellosen Geschäftsleuten gehandelt werden. Das wird hier geboten und unterhält eine gute Stunde kurzweiliger als eine einfache „Wem gehört der Affe?“-Story, die hier zum Hörerglück nicht geboten wird.

|1 Audio-CD mit 59:03 Minuten Spieldauer
Vom Verlag empfohlen ab 5 Jahren
EAN: 886972310022|
http://www.natuerlichvoneuropa.de

_Die |Fünf Freunde|-Hörspiele bei |Buchwurm.info|:_
Folge 74: [„… verfolgen den Wilderer“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=4674
Folge 86: [„… und die verlorenen Blüten“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6365
Folge 87: [„… und das rätselhafte Sternbild“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6519
Folge 93: [„… und das Geheimnis des Winterwaldes“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7400
Folge 94: [„… und die Sturmflut“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7549
Folge 95: [„… in der Höhle des Urmenschen“ (Folge 95)]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7720
Folge 96: [„… und das gefährliche Treibgut“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7839
Folge 97: [„… auf der Spur der Silberdiebe“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7957
Folge 98: [„… und die Legende der Zwillingseiche“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=8112
Folge 99: [„… und der seltsame Leuchtturm“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=8236
Folge 100: [„… und das Gorillakind in Gefahr“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=XXXX

Baxt, George – Mordfall für Noël Coward

_Das geschieht:_

New York während der Wirtschaftskrise 1935: Noël Coward, britischer Bühnenautor und Schauspieler, droht der Ruin. Der Vorzeige-Snob muss sich als Nachtclub-Sänger verdingen. Immerhin ist das „Cascades“ ein feines Etablissement, obwohl es von drei Erzgaunern geführt wird, die sich euphemistisch „Vivaldi“, „Beethoven“ und „Bizet“ nennen. Tatsächlich heißen sie Brunetti, Goldfarb und O’Shaughnessy, und die Polizei ist schon lange hinter ihnen her, ohne ihnen bisher je etwas nachweisen zu können.

Seit jeher verdient das Trio gut durch Mädchenhandel. Zwar weit entfernt, in Schanghai, zieht die Polizei die Leiche der Sängerin Maxine Howard aus einem Fluss; sie trägt eine Drahtschlinge um den Hals. Maxine arbeitete allerdings undercover für die US-Behörden und hatte offenbar zu viel gewagt. Inspektor Wang eilt aus Schanghai nach New York, um seinem alten Studienkameraden und Freund Detective Jacob Singer bei den Ermittlungen zu unterstützen.

Singer freut sich, bei diesem Fall quasi dienstlich seinem Hang zur Society- und Künstlerwelt New Yorks nachgeben zu können. Er lässt sich geschmeichelt von Coward bei seinen Ermittlungen begleiten. Der Künstler fühlt sich zum Detektiv berufen. Tatsächlich ist er denkbar ungeeignet, zumal nicht nur die drei Gangster argwöhnisch werden: Da ist auch Electra Howard, eine praktizierende Voodoo-Priesterin, die den Mördern ihrer Schwester Maxine blutige Rache geschworen hat. Mit im Spiel ist Nicholas Benson, ein Schriftsteller mit tragischer Vergangenheit, die er Diana Headman, einer Sängerin, und ihrer Mutter Millicent verdankt, deren genaue Rollen beim Tod ihrer Gatten ungeklärt sind.

Sie alle treffen im „Cascades“ zusammen und belauern einander. Den ersten Fehler begeht freilich das allzu wissbegierige Revuemädchen Edna. Es endet mit einem Blasrohr-Pfeil im Hals. Edna wird nicht das letzte Opfer bleiben, und es sieht ganz so aus, als träfe ihr Los auch den allzu unbekümmerten Noël Coward …

_Vergangenheit als Spielplatz_

Es gab einen Noël Coward, dem in den 1930er Jahren in den USA eine Karriere im Showbusiness gelang. Da dies in rauen Zeiten geschah, war Coward wahrscheinlich in die eine oder andere kriminelle Affäre verwickelt. Ganz sicher hat er jedoch niemals dabei geholfen, einen Mädchenhändler-Ring zu sprengen: Der „Mordfall für Noël Coward“ ist definitiv Fiktion.

Jeder Schriftsteller, der reale Personen in erfundenen Handlungen auftreten lässt, geht ein Risiko ein. Er muss darauf achten, die Wahrheit nicht gar zu sehr zu verbiegen und darf z. B. aus Noël Coward keinen Spion à la James Bond machen. (Coward zog übrigens in späteren Jahren nach Jamaika und wurde Nachbar von – Ian Fleming.) Sogar der historische Laie merkt so etwas und ist (zu Recht) verärgert.

George Baxt wagt es und siegt glänzend. Dabei versucht er nicht einmal, sich sklavisch an die Coward-Biografie zu halten, sondern bedient sich geschickt der Maske, die dieser ebenso exzentrische Mensch wie geniale Künstler der Welt präsentierte. Noël Coward à la Baxt ist der liebenswürdig-boshafte Dandy, der in einen ihm angemessen Kriminalfall gerät.

„Mädchenhandel“ ist an sich ein ernstes Thema, aber dennoch klingt dieser Begriff heute altmodisch und sogar etwas lächerlich. Genau darauf spekuliert Baxt, denn nur in diesem Klima der Nostalgie gedeiht seine Geschichte, die primär eine Nachschöpfung des klassischen angelsächsischen Kriminalromans ist, wie sie typisch war für die Zeit, in der „Mordfall für Noël Coward“ spielt.

|Die gelebte Legende|

Er gilt noch heute als Verkörperung britischer Eleganz in ihrer unnachahmlichen Mischung aus Eleganz, Hochnäsigkeit und boshafter Ironie: Noël Coward (1899-1973). Ein echtes künstlerisches Multitalent war er, der als Schauspieler (Film, Theater) und Sänger in Stücken auftrat, die er oft selbst geschrieben hatte. In der Gesellschaft kultivierte er oben skizziertes Bild, was ihn daheim zum Liebling sogar des Königshofes machte. In den ‚Kolonien‘ wartete man in New York und Hollywood neugierig auf diesen Vorzeige-Briten, der auch die Neue Welt erobern konnte.

Dass Coward homosexuell war, wusste praktisch die gesamte Welt; es spielte nie eine Rolle, denn er war diskret bis zur Selbstverleugnung und erregte deshalb in einer wenig toleranten Ära kein unerfreuliches Aufsehen. George Baxt weiß alle Facetten dieser ungewöhnlichen Persönlichkeit spielerisch einzusetzen, sodass sogar durchklingt, wie mühsam Coward sein Versteckspiel oft gefallen sein muss. Trotzdem interessiert hier natürlich weniger der wahre Noël Coward (der die vornehme Fassade trotz mancher persönlicher Schicksalsschläge bis zu seinem Tod aufrecht zu erhalten wusste), sondern der von den Medien und dem kollektiven Gedächtnis geschaffene Über-Gentleman.

|“Screwball“-komödiantisch ausgeklammerter Ernst|

Jacob Singer ist wie immer liebenswert rampenlichtsüchtig und ansonsten unauffällig; der perfekte Gastgeber für die nur locker nach ihm genannte Krimi-Reihe Nicht der Detektiv (bzw. hier Polizist) steht im Mittelpunkt. Interessanter sind die prominenten Persönlichkeiten, die Georg Baxt Revue passieren lässt.

Hattie Beavers markiert den schmalen Grat, auf dem Baxt in seiner Rekonstruktion der 1930er Jahre wandelt. Sie tritt als Black-Mama-Dienstbotin und damit in einer jener Klischee-Rollen auf, in die Amerikas schwarze Bürger im Film oder auf der Bühne lange abgedrängt wurden. Baxt spielt hier entweder mit heute politisch unkorrekten Klischees, um diese noch deutlicher anzuprangern, oder er sah sich im Zwiespalt, seiner Geschichte sonst eine außer der Zeit stehende Figur aufprägen zu müssen: Rassendiskriminierung gehörte in dieser Ära zum US-amerikanischen Alltag. In gewisser Weise sorgt Baxt für Abhilfe, indem er mit Electra Howard einen selbstbewussten schwarzen Zeitgenossen auftreten lässt. Auch Inspektor Abraham Wang ist alles andere als ein radebrechender, serviler Charlie-Chan-Chinese.

Leicht ist der Tonfall, und schlimmer als jeder Mord ist es, wenn den Beteiligten im flotten Wortgefecht die Paraden (und die Drinks) ausgehen. Übertreibung geht völlig in Ordnung, sodass problemlos eine leibhaftige Voodoo-Priesterin, ein chinesischer Inspektor, drei Operetten-Gangster oder der monumentalzinkige Komiker Jimmy Durante auftreten können. Als wär’s ein Bühnenstück von Noël Coward selbst, so läuft die unterhaltsame Story bis ins furiose (und feurige) Finale logisch, aber leicht und locker vor den Augen des Lesers ab; auch das ist gewollt, und es funktioniert.

_Verfasser_

George Baxt wurde am 11. Juni 1923 in New York, Stadtteil Brooklyn, geboren. Der Überlieferung nach war er ein Wunderkind, dessen erste Geschichte bereits 1932 veröffentlicht wurde. Auch am Theater versuchte sich das Multi-Talent; sein erstes Stück wurde gespielt, als Baxt gerade 18 war – und nach einem Tag abgesetzt.

Baxt erweiterte unverdrossen die Palette seiner Aktivitäten, schrieb für Bühne, Film und Fernsehen, arbeitete als Theateragent und für die Presse und lernte dabei viele der Künstlerinnen und Künstler kennen, die er später in seinen Thrillern auftreten ließ. In den 1950er Jahren zog Baxt nach England. Dort schrieb er eine Reihe von Drehbüchern für Horrorfilme wie „Circus of Horrors“, „Horror Hotel“ oder „Burn, Witch, Burn“: solide, trashige B-Movie-Ware, die noch heute gern im Nachtprogramm finanzschwacher TV-Sender gezeigt wird.

Seltsamerweise schrieb Baxt erst 1966 seinen ersten Roman („A Queer Kind of Death“). Der Titel verrät es: Hier startete die für ihre Zeit noch ungewöhnliche (insgesamt zehnbändige) Serie um den homosexuellen Privatdetektiv Pharoah Love. Weniger konträr, sondern für das breite Publikum verfasst war die „###- Murder-Case“-Serie, die Baxt 1984 begann; für das „###” ist jeweils der Name eines berühmten (weiblichen oder männlichen) Künstlers (meist Filmstars) einzutragen. (Band 4 bildet die einzige Ausnahme.) Als Ermittler trat in allen diesen Romanen Detective Jacob Singer auf.

Mit großem Erfolg führte George Baxt die Reihe über 13 Bände fort. Mit „The Clark Gable and Carole Lombard Murder Case“ verabschiedete er sich 1997 von Jacob Singer und trat in den Ruhestand. Am 28. Juni 2003 starb George Baxt kurz nach seinem 80. Geburtstag in New York City.

|Gebunden: 284 Seiten
Originaltitel: The Noël Coward Murder Case (New York : St. Martin’s Press 1992)
Übersetzung: Gertraude Krueger
ISBN-13: 978-3-251-30106-5|

_George Baxt bei |Buchwurm.info|:_
[„Mordfall für Tallulah Bankhead“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=1002

Queen, Ellery – Willkommen, Mr. Fox

_Das geschieht:_

Davy Fox ist ein Kriegsheld, der in seinem Heimatstädtchen Wrightsville von den Bürgern, die ihn seit seiner Geburt kennen, von seiner Familie und von Gattin Linda ungeduldig bzw. sehnsüchtig erwartet wird. Hoch dekoriert aber tief bekümmert kehrt Davy zurück, denn was er auf den Schlachtfeldern des II. Weltkriegs erlebt hat, verstärkte noch sein Nervenleiden: Als Davy zehn Jahre alt war, musste er miterleben, wie die Polizei seinen Vater abführte. Bayard wurde beschuldigt, seine Gattin Jessica vergiftet zu haben. Obwohl er dies abstritt, sprachen die Beweise so eindeutig gegen ihn, dass Bayard 1933 zu einer lebenslänglichen Haftstrafe verurteilt wurde.

Davy glaubt, des Vaters Mörder-Gen geerbt zu haben. Im Krieg hat er sich abreagiert, indem er die bösen Japse scharenweise niedermähte. Nun liegt er in jeder Nacht wach neben Linda im Bett und kämpft gegen den Impuls an, ihr den Hals zuzudrücken. Als er ihm unterliegt, kommt Linda nur knapp mit dem Leben davon. Sie hält zu Davy und glaubt nicht an einen Familienfluch. Stattdessen bittet sie einen alten Freund, den Mordfall Jessica Fox wieder aufzurollen: Ellery Queen, Kriminalschriftsteller und Privatdetektiv, soll Bayards Unschuld beweisen, um damit Davys Komplex ad absurdum zu führen.

Trotz der Aussichtslosigkeit des Unterfangens stimmt Queen zu. Es gelingt ihm sogar, Bayard für die Dauer der Ermittlungen aus dem Gefängnis zu holen: Queen will die Tat in Wrightsville und in dem seit 1933 leer stehenden Fox-Haus detailgetreu rekonstruieren, um Fehler in der Beweisführung zu finden. In der Tat kommt es zu einer Überraschung: 1933 hatte Bayard seinen Bruder Talbot mit Jessica erwischt. Ebenfalls erst jetzt gesteht Emily, Talbots Frau, von der Affäre gewusst zu haben. Weitere Lücken tun sich im Tathergang auf, was Queen ebenso freut wie Sorgen bereitet: Sollte der wahre Täter fürchten, nach vielen Jahren noch ertappt zu werden, müsste er (oder sie) aktiv werden, um mögliche Zeugen zum Schweigen zu bringen – und genauso geschieht es …

_Der Kriminalroman wird ungemütlich_

Ellery Queen hatte 1945 als Figur eine bemerkenswerte Entwicklung hinter sich: Gestartet war er 1928 als klassischer Gentleman-Detektiv, der sich reich und blasiert dazu herabließ, Verbrechen nicht deshalb aufzuklären, weil die Polizei zu dumm war, sondern weil es ihn interessierte. Die langweiligen Attitüden des realitätsfernen Laffen legte Queen rasch ab. Er verdiente sich seinen Lebensunterhalt selbst (wenn auch als Kriminalschriftsteller), legte mit dem Standesdünkel jegliche Berührungsängste ab und mischte sich unters Volk.

Ende der 1930er Jahre gingen die Vettern Frederic Dannay und Manfred B. Lee, die sich hinter dem Schriftsteller-Pseudonym „Ellery Queen“ verbargen, einen großen Schritt weiter. Hatte das Lösen eines Kriminal-Rätsels bisher eine recht mechanische, auf die Ermittlung als Kunst und Handwerk zentrierte Handlung bedingt, schloss dieser Vorgang nunmehr ausdrücklich das psychologische Element ein: Morde und andere Untaten werden nicht aus heiterem Himmel begangen. Verbrechen haben eine Vorgeschichte, in welcher Menschen und ihre Taten wichtige Rollen spielen.

Der II. Weltkrieg und die damit einhergehenden Umwälzungen machten die Erkenntnis, dass das Böse vor allem im Menschenhirn wurzelt, zum Allgemeingut. Selbst Hollywood konnte sich dem nicht mehr verschließen. Die 1940er Jahre wurden zur großen Zeit des „Crime Noir“, der Krimis der „Schwarzen Serie“, deren Protagonisten nichts Menschliches mehr fremd war.

|Kleinstadt-Hölle auf Erden|

Der Ellery Queen des Jahres 1945 konnte sich in diesem gewandelten Umfeld gut behaupten. Auch er schreckt nicht mehr vor ‚unangenehmen‘ Wahrheiten zurück, zu denen die Anerkennung eines Phänomens gehörte, das lange „Kriegsneurose“ genannt aber vor allem vom Militär als Lappalie abgetan wurde: Soldaten sollten kämpfen. Wurden sie verwundet, flickte man sie wieder zusammen, damit sie ihren Job fortsetzen konnten. Wer sich dem verweigerte, obwohl ihn weder Beine, Arme oder Augen fehlten, galt als Drückeberger und Schwächling.

Doch gegen den armen Davy Fox fahren Dannay & Lee noch schwerere Geschütze auf. Schon in Friedenszeiten und Kindertagen hat sein Gemüt Schaden genommen. Der eigene Vater hat die Mutter umgebracht. Er wird verhaftet und landet für immer im Gefängnis. Für die Familie gilt er als tot, über Bayard Fox wird nicht gesprochen. Die ‚Schande‘ ist dennoch allgegenwärtig, denn die Familie Fox lebt in Wrightsville, einer Kleinstadt, die nur oberflächlich alle Eigenschaften einer Dorfidylle zeigt.

Faktisch ist Wrightsville eine Brutstätte der unbilligen Neugier, des unterdrückten Hasses und der üblen aber heimlichen Nachrede. Da man eng aufeinander hockt, versucht man, die Bosheiten nicht ausbrechen zu lassen. Stattdessen kocht man sie im eigenen Saft und steigert nur ihre Intensität. Stets steht man unter nachbarlicher Aufsicht, werden Worte und Taten kommentiert. Im Guten und vor allem im Bösen bleibt die Ortschronik lebendig: Nicht einmal tot kann man Wrightsville entkommen.

|Verbrechen als Familienerbe?|

In diesem Klima wuchs Davy Fox auf – und entwickelte eine eigene Wahnvorstellung: Er glaubt, von einem Mörder-Gen befallen zu sein, das ihm sein Vater vererbte. Die Vorstellung vom Bösen, das quasi wie ein Virus weitergegeben wurde, hatte 1945 schon eine lange Tradition im Kriminalroman. Sie war angenehm logisch, denn obwohl ihr jegliche wissenschaftliche Basis fehlte, ‚erklärte‘ sie, was man nicht verstand und verstehen wollte: Selbst dort, wo Familienstand, Vermögen und Erziehung es doch verhindern sollten, wurden Menschen kriminell. Wo man in früheren Zeiten vielleicht einen Fluch verantwortlich gemacht hätte, konnten nun böswillig den Familienstammbaum heimsuchender Fremdlinge mit „bösem Blut“ haftbar gemacht werden.

Träfe dies zu, wäre Davy Fox verloren. Glücklicherweise glaubt Ellery Queen nicht an Kleinstadt-Psychologie, sondern an harte Fakten. Der Teufel steckt dieses Mal buchstäblich im Detail. Selten sah sich der Detektiv einer so lückenlosen Indizienkette gegenüber wie im Fall Bayard Fox. Jedes Glied nimmt er unter die Lupe – und wird jedes Mal enttäuscht: Die Behörden haben einst gründlich gearbeitet.

Haben sie natürlich nicht, denn sonst fände diese Geschichte ein rasches und trauriges Ende. In der dicht verwobenen Beweisfolge gibt es eben doch Lücken. Sie werden von denen, die mit Queen den Fall neu aufrollen, als Lappalien abgetan. Der erfahrene Rätselkrimi-Leser weiß, dass dem ganz sicher nicht so ist und Queen hier den Strohhalm gefunden hat, mit dessen Hilfe er langsam aber sicher jenes Beweisgebäude niederreißen wird, das Polizei und Justiz vor zwölf Jahren aufwändig errichteten.

|Wird er oder wird er nicht?|

Die Spannung wird dieses Mal dadurch geschürt, dass nicht nur der Leser Ellery Queen über die Schulter schaut: Ein ganzes Rudel verzweifelter Füchse hängt buchstäblich an seinen Lippen. Vor allem Linda, Davys Gattin, macht aus ihrem Herzen nie eine Mördergrube. Aus heutiger Sicht ist sie sogar kontraproduktiv mit ihrem ständigen Greinen und Händeringen, weil es mit Bayards Rehabilitierung nur schleppend vorangeht.

Hier zeigt sich das Alter dieses Kriminalromans nicht nur nostalgisch, sondern negativ. Welcher Unterhaltungswert wohnt Frauen inne, die primär als Nervensägen agieren? Die Zeitgenossen sahen dies natürlich anders. Mit dem gesellschaftlichen Status ihrer Männer steht und fällt die Position der Fox-Frauen. Sie kennen es nicht anders, weshalb auch die düpierte Emily beim einst untreuen Talbot Fox bleiben wird.

Ellery Queen lässt sich nicht drängeln. Er wird dadurch zum ausgleichenden Element, das der Handlung gut bekommt. Unter der modernen Psychologie kommt immer wieder die altbekannte Frage zum Vorschein: „Whodunit?“ – Wer ist es gewesen. Nicht immer konnten Dannay & Lee den Seifenoper-Gehalt der späteren Queen-Krimis so gut unter Kontrolle halten wie dieses Mal. Mit „Willkommen, Mr. Fox“ ist ihnen eines ihrer Glanzstücke gelungen. Die Spannung steigt bis zum Finale, das wider Erwarten & den gesunden Menschenverstand die scheinbar festgefügte Indizienkette sprengt, damit Queen die Einzelteile in neuer Reihenfolge zusammensetzen kann. Jetzt plötzlich springt dem kunstvoll genas geführten Leser ins Gesicht, wo seine Denkfehler lagen.

Das Tüpfelchen auf diesem I bietet ein Finaltwist, der genau diese Erkenntnissicherheit noch einmal umwirft: Es war alles ganz anders. Solche Tricks gelingen selten bzw. selten so gut wie hier. Kein Wunder, dass nicht nur Literaturkritiker diesen 17. Band der Serie für einen der besten Ellery-Queen-Romane überhaupt halten!

_Autoren_

Mehr als vier Jahrzehnte umspannt die Karriere der Vettern Frederic Dannay (alias Daniel Nathan, 1905-1982) und Manfred Bennington Lee (alias Manford Lepofsky, 1905-1971), die 1928 im Rahmen eines Wettbewerbs mit „The Roman Hat Mystery“ als Kriminalroman-Autoren debütierten. Dieses war auch das erste Abenteuer des Gentleman-Ermittlers Ellery Queen, dem noch 25 weitere folgen sollten.

Dabei half die Fähigkeit, die Leserschaft mit den damals beliebten, möglichst vertrackten Kriminalplots angenehm zu verwirren. Ein Schlüssel zum Erfolg war aber auch das Pseudonym. Ursprünglich hatten es Dannay und Lee erfunden, weil dies eine Bedingung des besagten Wettbewerbs war. Ohne Absicht hatten sie damit den Stein der Weisen gefunden: Das Publikum verinnerlichte sogleich die scheinbare Identität des ‚realen‘ Schriftstellers Ellery Queen mit dem Amateur-Detektiv Ellery Queen, der sich wiederum seinen Lebensunterhalt als Autor von Kriminalromanen verdient!

In den späteren Jahren verbarg das Markenzeichen Queen zudem, dass hinter den Kulissen zunehmend andere Verfasser tätig wurden. Lee wurde Anfang der 1960er Jahre schwer krank und litt an einer Schreibblockade, Dannay gingen allmählich die Ideen aus, während die Leser nach neuen Abenteuern verlangten. Daher wurden die meisten der neuen Romane unter der mehr oder weniger straffen Aufsicht der Cousins von Ghostwritern geschrieben.

|Taschenbuch: 187 Seiten
Originaltitel: The Murderer Is a Fox (New York : Little, Brown and Company 1945)
Übersetzung: Ursula von Wiese
ISBN-13: 978-3-453-03844-8|
http://neptune.spaceports.com/~queen
http://www.heyne-verlag.de

_Ellery Queen bei |Buchwurm.info|:_
[„Chinesische Mandarinen“ 222
[„Der nackte Tod“ 362
[„Drachenzähne“ 833
[„Das Geheimnis der weißen Schuhe“ 1921
[„Die siamesischen Zwillinge“ 3352
[„Der verschwundene Revolver“ 4712
[„Der Giftbecher“ 4888
[„Das Haus auf halber Straße“ 5899
[„Und raus bist du!“ 6335
[„Schatten über Wrightsville“ 6362
[„Spiel mit dem Feuer“ 6459
[„Die trennende Tür“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7138
[„Sherlock Holmes und Jack the Ripper“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7343
[„Die verräterische Flasche“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7755
[„Die Zange“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7789
[„Das zwölfte Geschenk“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=8130

George Baxt – Mordfall für Noël Coward

Baxt Mordfall Coward kleinDas geschieht:

New York während der Wirtschaftskrise 1935: Noël Coward, britischer Bühnenautor und Schauspieler, droht der Ruin. Der Vorzeige-Snob muss sich als Nachtclub-Sänger verdingen. Immerhin ist das „Cascades“ ein feines Etablissement, obwohl es von drei Erzgaunern geführt wird, die sich euphemistisch „Vivaldi“, „Beethoven“ und „Bizet“ nennen. Tatsächlich heißen sie Brunetti, Goldfarb und O’Shaughnessy, und die Polizei ist schon lange hinter ihnen her, ohne ihnen bisher je etwas nachweisen zu können.

Seit jeher verdient das Trio gut durch Mädchenhandel. Zwar weit entfernt, in Schanghai, zieht die Polizei die Leiche der Sängerin Maxine Howard aus einem Fluss; sie trägt eine Drahtschlinge um den Hals. Maxine arbeitete allerdings undercover für die US-Behörden und hatte offenbar zu viel gewagt. Inspektor Wang eilt aus Schanghai nach New York, um seinem alten Studienkameraden und Freund Detective Jacob Singer bei den Ermittlungen zu unterstützen.

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