Alle Beiträge von Imme Hildebrandt

Dora Heldt – Wir sind die Guten

Die schöne Frau hat rotes Haar. Es leuchtet in der schummrigen Kneipe. Sie lacht, und an ihren Handgelenken blitzen Armreifen. Sie wirft ihre Haare zurück, die aussehen, als hätte man sie gerade gebürstet. Schöne Haare, sehr lang, lockig und so rot…

Ein Jahr ist vergangen, seit das Ermittlerteam um Karl Sönnigsen, Hauptkommissar a.D., der Polizei von Westerland erfolgreich gezeigt hat, wie man einen Serientäter stellt. Seitdem herrscht Ruhe auf der Insel. Bis Karls Team durch den Anruf einer Bekannten alarmiert wird: Deren Mieterin ist spurlos verschwunden. Es handelt sich bei der Vermissten um ebenjene junge Frau, die bei Charlotte und Inge, zwei der Hobby-Detektivinnen, ohne das Wissen der Ehemänner im Haushalt hilft.
Mit der Ruhe ist es vorbei auf Sylt. Und während Karl Sönnigsen sein Ermittlerteam um sich schart, um heimlich die verschwundene Frau zu finden, stochert die Polizei von Westerland im Fall eines unbekannten Toten am Fuß des Roten Kliffs mal wieder im Nebel. (Verlagsinfo)

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Pauliina Susi – Das Fenster

Sie sind hinter dir her. Du hast etwas, das sie unbedingt wollen. Und sie sind zu allem fähig…

Das Leben der jungen alleinerziehenden Mutter Leia Lane wird ganz plötzlich zum Alptraum: Per SMS erreichen sie Drohungen, ihre Konten werden gesperrt.

Es scheint, als wollte jemand ihre Identität löschen – um schließlich sie selbst auszulöschen. Was sie nicht ahnt: Ihre Verfolger sind hinter einem hochbrisanten Video her, das in hohe politische Kreise führt und zu dem sie Zugang haben soll….

Für Leia beginnt ein Wettlauf mit der Zeit, den sie unbedingt gewinnen muss, denn auch ihre 16-jährige Tochter Viivi gerät ins Visier der unerbittlichen Jäger. (Verlagsinfo)

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Heidi Rehn – Das Haus der schönen Dinge

Glanz und Elend einer Kaufhausdynastie

Als der jüdische Kaufmann Jacob Hirschvogl 1897 zum Königlich Bayrischen Hoflieferanten ernannt wird, glaubt er sich und seine Familie als gleichwertige Mitglieder der Münchner Gesellschaft anerkannt. Das von ihm begründete Kaufhaus Hirschvogl am Rindermarkt bedeutet für ihn die Verwirklichung eines Lebenstraums. In den „Goldenen Zwanzigern“ folgt ihm Tochter Lily mit ebenso großer Begeisterung in der Leitung des Hauses nach – zunächst mit Erfolg, doch dann muss sie erleben, wie sich ihre Heimat Anfang der 30er Jahre plötzlich gegen sie wendet…

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Lucas Vogelsang – Heimaterde

Heimat leuchtet:

Vietnamesen, die Zuwanderern Deutsch beibringen, Türken, die auf die Mittagsruhe pochen, Iraner, die ihre Gartenzwerge bemalen, oder ein Politiker mit palästinensischen Wurzeln, der dem Stammtisch erklärt, was Deutschsein heute bedeutet. Lucas Vogelsang fährt vom Berliner Wedding aus quer durch die Bundesrepublik und trifft Menschen, die von Herkunft und Identität erzählen.
In Pforzheim, Rostock – Lichtenhagen oder Castrop-Rauxel. So reist er hinein in die Gegenwart unseres Landes – „Heimaterde“ stellt sich der großen Frage, wer wir sind.(Verlagsinfo)

Inhalt und Einrücke:

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Arne Jysch – Der nasse Fisch (Gereon Rath 01)

Die Handlung:

Berlin 1929: Politische Straßenschlachten, illegale Nachtclubs – ein Tanz auf dem Vulkan. In den Zwanzigerjahren ist die Berliner Kriminalpolizei für ihre modernen Ermittlungsmethoden berühmt. Als der ehrgeizige junge Kommissar Rath auf eigene Faust in einem Mordfall ermittelt, bringt er alle Seiten gegen sich auf.
Der Comiczeichner Arne Jysch adaptiert nicht nur den gleichnamigen Kriminalroman von Volker Kutscher, sondern zeichnet ein genaues Bild des Glamours und der Modernität der Großstadt wie auch der gesellschaftlichen und politischen Spannungen der Weimarer Republik. (Verlagsinfo)

Inhalt und Eindrücke:

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Anja Goerz – Wenn ich Dich hole

Die Handlung:

Ein abgelegenes Haus in Nordfriesland. Ein Schneesturm, der jedes Vorankommen unmöglich macht. Ein kleiner Junge in größter Gefahr. Eine ganze Familie wird von den Schatten der Vergangenheit eingeholt. (Verlagsinfo)

Inhalt und Eindrücke:

Bendix Steensen hat wirklich kein Glück: auf dem Rückflug von einer Geschäftsreise in den USA steckt er in Heathrow auf dem Flughafen fest. Ein Schneesturm sorgt offenbar für Beeinträchtigungen im Flugverkehr. Steensen ist müde, abgenervt und will eigentlich nur nach Hause, als auch noch sein neunjähriger Sohn Lewe anruft. Zu Besuch im Haus seiner Großmutter in Nordfriesland, macht der Junge sich langsam Sorgen: seine Mutter und Großmutter sind noch nicht vom Einkaufen am Morgen zurückgekehrt und er kann sie auch nicht erreichen. Vielleicht ein spontaner Besuch bei Freunden, vermutet Steensen und versucht, das Kind zu beruhigen. Nun probiert auch er von London aus in regelmäßigen Abständen seine Frau Insa auf dem Mobiltelefon anzurufen, jedoch ohne Erfolg.

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Sarah Fleer – Langenscheidt Kurzgrammatik Deutsch

Langenscheidt Kurzgrammatik Deutsch

Mit der Schnell-Lern-Methode bietet die Kurzgrammatik Deutsch einen optimalen Überblick: Praktische Übersichtsseiten fassen das Wichtigste zusammen und festigen so das Gelernte. Ein Einstufungstest und Online-Übungen machen das Rundum-sorglos-Paket perfekt.
Das Wichtigste aus der Grammatik im Überblick
Schnell-Lern-Methode zum Wiederholen und Festigen des Gelernten
Tests zu jedem Kapitel, Einstufungstest und zusätzliche Online-Übungen
Grammatikthemen nach Sprachniveaus (A1-B2) gemäß Europäischem Referenzrahmen eingeteilt
Mit Tipps & Tricks zum Grammatiklernen
(Verlagsinfo)

Inhalt und Eindrücke

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Stephan Orth – Couchsurfing in Russland

Die Handlung:

Eine Diamantenmine in Jakutien, eine Datscha mitten in der Großstadt, das Dorf einer Weltuntergangssekte in Sibirien: Es sind Orte wie diese, an denen Stephan Orth nach dem wahren Russland sucht. Zwischen Moskau und Grosny, zwischen Sankt Petersburg und Wladiwostok lebt er zu Hause bei Einheimischen, diskutiert mit ihnen über Politik, Propaganda und Pelmeni und lässt sich von ihnen ihre Welt zeigen. Dabei trifft er nicht nur Putin-Versteher, Wodkatrinker und Waffennarren, sondern auch herzliche Musiker, einen intellektuellen Pedanten und die schönste Frau des Landes. Er erfährt, was Pfannkuchen mit dem Gefühlsleben der Russen zu tun haben, wie grüne Männchen auf der Krim landeten – und entdeckt sogar das Geheimversteck der sagenumwobenen russischen Seele. Von Gastgeber zu Gastgeber ergibt sich ein persönliches Bild dieses riesigen Landes, das derzeit ein zweifelhaftes Comeback auf der weltpolitischen Bühne feiert. Und gleichzeitig auf der Suche nach sich selbst ist. (Klappentext)

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Atiq Rahimi – Heimatballade

Die Handlung:

1973 gerät das Leben des elfjährigen Atiq Rahimi aus den Fugen: Sein Vater, Richter am Obersten Gerichtshof in Kabul, wird nach einem Staatsstreich ohne Angabe von Gründen verhaftet. Als man ihn endlich freilässt, geht er ins Exil nach Indien, wohin ihm der Sohn folgt. Ein Kulturschock ebenso wie eine willkommene Weitung des eigenen Horizonts für den muslimisch erzogenen Jungen, der plötzlich mit einer anderen Zivilisation konfrontiert ist. Einige Jahre später verschlägt es Atiq Rahimi nach Frankreich, wo er seitdem lebt. Dreißig Jahre nach seiner Flucht aus Afghanistan schreibt Rahimi erstmals über sein Exil und sein Verhältnis zu Heimat und Muttersprache. Entstanden ist dieses poetische Journal intime, das den intellektuellen Kosmos des Goncourt – Preisträgers nachzeichnet. ( Klappentext )

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Ulrike Renk – Das Lied der Störche

Die Handlung:

Ostpreußen 1920: Frederike verbringt eine glückliche und unbeschwerte Kindheit auf dem Gut ihres Stiefvaters in der Nähe von Graudenz. Bis sie eines Tages erfährt, dass ihre Zukunft mehr als ungewiss ist: Ihr Erbe ist nach dem Krieg verloren gegangen, sie hat weder Auskommen noch Mitgift. Während ihre Freundinnen sich in Berlin vergnügen und ihre Jugend genießen, fählt sich Frederike ausgeschlossen. Umso mehr freut sie sich über die Aufmerksamkeit des Gutsbesitzers Ax von Stieglitz. Wäre da nur nicht das beunruhigende Gefühl, dass den deutlich älteren Mann ein dunkles Geheimnis umgibt …
(Verlagsinfo)

Inhalt und Eindrücke:

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Tana French – Gefrorener Schrei

Die Handlung:

Sie wollten einen richtig interessanten Fall. Aber kein Spiel, das niemand kontrollieren kann.

Aislinn Murray ist jung, hübsch und liegt tot in ihrem Haus, der Tisch ist für ein romantisches Abendessen gedeckt. Wieder so eine klare Beziehungstat, denkt die Polizei. Doch bald stoßen die Detectives Antoinette Conway und Stephen Moran auf Ungereimtheiten. Und es wird immer offensichtlicher, dass jemand in der Mordkommission ihre Arbeit behindert. Weil sich Antoinette mit ihrer toughen Art Feinde gemacht hat? In einem nervenaufreibenden Ermittlungskreisel wird immer deutlicher: Unschuldig ist hier niemand. (Verlagsinfo)

Inhalt und Eindrücke:

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Susanna Ernst – So wie die Hoffnung lebt

Die Handlung:

Woran hälst du fest, wenn du alles verlierst? Als sich Katie und Jonah kennenlernen, geschieht ein kleines Wunder: Katie beginnt wieder zu sprechen. Nach einer fürchterlichen Familienkatastrophe hatte sie sich von allem zurückgezogen und war verstummt. Dem sensiblen Jungen gelingt es, mit viel Einfühlungsvermögen und seinem außergewöhnlichen Talent für die Malerei zu dem Mädchen durchzudringen. Doch als aus ihrer Freundschaft Jahre später zarte Liebe keimt, schlägt das Schicksal erneut zu… (Verlagsinfo)

Inhalt und Einrücke:

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Antonie Rietzschel – Dreamland Deutschland?

Dreamland Deutschland? Das erste Jahr nach der Flucht. Zwei Brüder aus Syrien erzählen

Deutschland zwischen „Wir schaffen das“ und „Wir sind das Volk“
Die Ankunft von mehr als einer Million Flüchtlingen hat Deutschland verändert – und Deutschland hat die Menschen, die hierhergekommen sind, verändert. Die syrischen Brüder Yousef und Mohanad leben seit Ende 2014 in Oelde. Sie sind aus Syrien vor Terror und Krieg geflohen, haben große Gefahren überwunden, um sich ein neues Leben aufzubauen. Dies ist ihre berührende Geschichte und zugleich das packende Porträt des Einwanderungslandes Deutschland im Jahr 2016 – zwischen Pegida und Willkommenskultur. (Verlagsinfo)

Inhalt und Eindrücke

Mehr als ein Jahr hat die Journalistin Antonie Rietzschel es sich zur Aufgabe gemacht, zwei junge Brüder aus Syrien zu begleiten. In Mailand lernt Rietzschel Mohanad und Yousef kennen, als diese versuchen, ihre Flucht nach Deutschland fortzusetzen. Dreamland Deutschland(?) – zum Titel des Buches geworden, sagt doch eine Menge über die Erwartungen und Träume der beiden jungen Männer aus, die vor Krieg und Terror in der eigenen Heimat Syrien zuvor geflohen waren.

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Wolfgang Marlie – Pferde wie von Zauberhand bewegt

Pferde – wie von Zauberhand bewegt

„ Gute Laune wirkt ansteckend – auch auf Pferde“
Erste Reitversuche am Strand, Unterricht bei Paul Stecken und Egon von Neindorff, Schülerinnen wie Paralympicsreiterin Bettina Eistel und die Erkenntnis: „Von den Pferden, die mich an den Rand des Wahnsinns brachten, habe ich am meisten profitiert.“ Jahrzehnte bevor alle Welt von Pferdeflüsterern sprach, machte sich Wolfgang Marlie auf die Suche nach neuen Ideen zum Umgang mit Pferden.
Die Journalistin Ulrike Bergmann hat seine Arbeit vier Jahre lang begleitet. Gemeinsam zeichnen sie seinen Weg vom ehrgeizigen Reiter zum entspannten Horseman nach und beschreiben die Einblicke, die er dabei in die Seelen der Pferde und ihrer Menschen bekommen hat.
(Verlagsinfo)

Inhalt und Eindrücke

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Monika Engelmann und Adelheid Lingg – Gesund und Fit mit Kräuterkraft

Gesund und Fit mit Kräuterkraft – Die besten Rezepturen der „Wir in Bayern“- Kräuterexpertinnen

Die Natur hält einen großen Schatz an Blättern, Blüten, Früchten und Wurzeln für unser Wohlergehen bereit. Die beiden Kräuterexpertinnen des Bayerischen Rundfunks Monika Engelmann und Adelheid Lingg kennen sich da bestens aus. Sie geben in der beliebten Fernsehsendung „Wir in Bayern“ seit über fünf Jahren ihr Wissen über Kräuter und so manches wirksame Hausmittel an die Zuschauer weiter. Im vorliegenden Buch stellen sie für jeden Monat im Jahr besondere Heilpflanzen vor und präsentieren viele wirkungsvolle Rezepte, die unsere Gesundheit unterstützen. (Verlagsinfo)

Inhalt und Eindrücke

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Martin Lechner – Nach fünfhundertzwanzig Weltmeertagen

Die Handlung:

Wie Wellen sind diese Erzählungen zusammengefügt. Sie reichen sich Worte, Bilder oder Stimmungen weiter, fließen ineinander und stehen doch für sich. Es sind ebenso unheimliche wie übermütige Erzählungen. Sie handeln von verzweifelten Seen und Knien zum Verlieben, von dunkel erinnerten Filmen und blitzhaft erhellten Städten, von lautlos zerplatzenden Blutblasen und längst verrauchten Sommerlichkeiten. So verschieden sie sind, eines ist ihnen gemeinsam. Sie alle versuchen, vorzustoßen in jene Gewässer, in denen das Verstehen sich befremdet und womöglich neu entzündet. Das geschieht mit Witz genauso wie mit Finsternissen und immer mit Sätzen, deren Fluss ergreift, was sich anders nicht begreifen lässt. (Verlagsinfo)

Inhalt und Einrücke:

Nach dem witzigen Debütroman „Kleine Kassa“ wartete ich gespannt auf das neue Werk von Martin Lechner. Die Erzählungen unter dem Titel „Nach fünfhundertzwanzig Weltmeertagen“ kommen in einem schmalen gebundenen Büchlein mit interessanter Umschlaggestaltung daher: Eine surreal anmutende Schwarzweißfotografie mit einem vorwitzig drein schauendem Jungen, der aus einer Art Dach herauslugt. Im Hintergrund Meeresboden bei Niedrigwasser mit prilartigen Flüsschen, ganz in der Ferne die See und ein größeres Schiff. Ein ungewöhnliches Bild, das doch irgendwie neugierig machte. Umso überraschter war ich beim Lesen des Inhaltsverzeichnisses: Ganze 63 (!) Erzählungen hält Lechner hier auf gerade einmal 192 Seiten bereit und natürlich hat jede Erzählung ihre eigene Überschrift! Auf der Suche nach einer gewissen Systematik wurde ich bei den gewählten Überschriften zwar nicht fündig. Es gibt Abschnitte, die nach Städten benannt sind wie etwa „Mainz“, „Genua“, „Chemnitz“ und „Zürich“. Auch Namen wie „Pierre“ und „Marie“ tauchen auf und einige Überschriften bestehen aus einem einfachen Substantiv und dem dazugehörigen Artikel. „Der Finger“, „Die Tante“ oder „Das Ohr“ klingen zugegeben erstmal nicht übermäßig aufregend oder vielversprechend. Glaubt man dem Inhaltsverzeichnis, gibt es aber auch Erzählungen, die überschrieben sind mit „Der Verkrustete“ oder „Lange Kurznachricht“ und zumindest schon so etwas wie ein Grinsen über mein Gesicht huschen ließen.

Die Erzählungen sind genau so unterschiedlich wie ihre Überschriften. Meist wechseln sich kürzere bis ganz kurze mit längeren Kapiteln ab. Die kürzeste Erzählung besteht tatsächlich aus nur einem Satz, während die längeren Erzählungen es auf bis zu 8 Seiten bringen.

Und der Inhalt? Ganz bewusst nähere ich mich diesem erst zögerlich, denn ich muss sagen, dass ich beim Lesen zunächst verwirrt war. Eine so klare äußerliche Gliederung und Struktur würde entsprechende Inhalte bereit halten, dessen war ich mir fast schon sicher. Während ich noch neugierig darüber nachsann, wer oder was denn nun die 520 Weltmeertage hinter sich gebracht hatte, gab es stattdessen eine Erzählung aus Sicht eines Sees. Nein, Sie haben sich nicht verlesen. Und seien Sie bitte mal ehrlich: Haben Sie sich denn einmal nur gefragt, wie Sie als Spaziergänger aus Perspektive des Sees aussehen oder was der See gerade über Ihr Geplapper am seinem Rand denkt? Nein? Ich auch nicht, zugegeben. Auch nicht aus Sicht eines Duschvorhanges, der in „Das Ende“ zugibt, dass es ihm gar nicht unangenehm ist, sich an den Hintern einer Frau zu schmiegen. Bevor die nicht aufzuhaltende Myzelbildung sein Schicksal besiegelt – und damit ein ständig wiederkehrendes Feuchtraumszenario durchspielt. Noch witziger aber „Das Nasenhaar“. Die Erzählung ist tatsächlich eine meiner Lieblingserzählungen in Lechners neuem Werk. Nur zehn Sätze kurz und dennoch eine wahnwitzige, kaskadenartige Geschichte, nicht ohne ein gewisses Maß an Dramatik und irgendwie sogar mit einer Botschaft.

Nicht dass nun aber der Eindruck entsteht, die Erzählungen wären durchweg alberne Blödeleien. Es gibt wirklich auch traurige, verstörende und nachdenklich machende Geschichten bzw. Kapitel in dem Buch. Allen gemeinsam ist aber der bald schon einmalige Stil Lechners: nicht enden wollende, aneinander gereihte Sätze drohen den Leser mit vielfältigen Ideen und eigentümlichen Eindrücken vom eigentlichen Weg der Handlung abzubringen. Vielleicht scheint es aber auch nur so, denn die Handlung ist möglicherweise eigentlich Nebensache und hier eher der Weg das Ziel.

Mein Fazit:

Ich gebe zu, dass mir nicht alle Erzählungen aus „Nach fünfhundertzwanzig Weltmeertagen“ gut gefallen haben. Gelegentlich war ich wie bereits erwähnt, auch verwundert bis konsterniert über das Gelesene. Vielleicht hatte ich zu sehr darauf gehofft, dass die Erzählungen irgendwie logisch aufeinander aufbauen würden wie in einem Roman. Oder mich gefragt, ob ich etwas Entscheidendes übersehen oder nicht verstanden hätte. Dennoch wird belohnt, wer sich auf das Buch einlässt, denn viele andere Erzählungen dieses Bandes konnten durch Originalität, Witz und eigentümlichen Sprachstil dafür absolut punkten. Lechner jongliert nur so mit den Worten, dass es dem Leser fast schwindlig wird und sein enormer Einfallsreichtum hat mich beeindruckt. Sicher kein Band für den Mainstream, sondern eher für das Regal mit den interessanten Entdeckungen bestimmt!

Gebundene Ausgabe: 192 Seiten
ISBN-13: 978-3701716661

www.residenzverlag.at

Der Autor vergibt: (3.5/5) Ihr vergebt: SchrecklichNa jaGeht soGutSuper (No Ratings Yet)

 

Trailer zum Buch:

Thomas Thiemeyer – Babylon

Die Handlung:

DER ORT: Zweistromland, Wiege der Zivilisation. Heute eine der gefährlichsten Krisenregionen der Erde.

DER AUFTRAG: Die Erkundung des rätselhaftesten Bauwerks der Menschheitsgeschichte.

DIE AKTEURE: Archäologin Hannah Peters und ihr Team. Ein milliardenschwerer Kunstsammler, der sein letztes Abenteuer erleben will. Und ein vierjähriges Kind. Gemeinsam müssen sie sich der größten Herausforderung ihres Lebens stellen… (Verlagsinfo)

Inhalt und Eindrücke:

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Karen Perry – Was wir getan haben

Die Handlung:

Seit Jahren wollen Katie, Luke und Nick nur eines: vergessen, was damals am Fluss geschehen ist. Sie waren Kinder, sie spielten ein harmloses Spiel. Doch dann geschah etwas, das seit diesem Nachmittag ihr ganzes Leben überschattet. Jeder hat auf seine weise versucht, mit dem dunklen Geheimnis zu leben. Bis Luke eines Nachts aus seinem Haus verschwindet. Und auf seinem Schreibtisch das Foto liegt, das ihn zusammen mit Nick und Katie an jenem Nachmittag am Fluss zeigt. Jemand scheint zu wissen, was sie getan haben. Und macht vor nichts Halt, um späte Rache zu üben…
(Verlagsinfo)

Inhalt und Eindrücke:

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Heinz Strunk – Der goldene Handschuh

Die Handlung:

Er stellt sich eine andere Welt vor, in der er selbst jung und gesund und sein Atem angenehm ist und er einer nach Rosen duftenden Frau mit reiner Haut, schönem Gebiss, einem makellosen Körper den Himmel auf Erden bereitet. Ein katastrophales Glücksverlangen überfällt ihn. Er hofft auf ein Wunder, aber das tut er ja die ganze Zeit schon.
Die Geschichte vom Frauenmörder Fritz Honka und von seinen Opfern. Heinz Strunk hat sie erzählt. (Verlagsinfo)

Inhalt und Eindrücke:

Hamburg, Anfang der siebziger Jahre. Heinz Strunk nimmt den Leser mit in das Leben von Fritz, genannt Fiete, Honka, der ein ärmliches Dasein in einer kleinen verwahrlosten Wohnung fristet, sich mit Gelegenheitsjobs über Wasser hält und Stammgast in der Kiezkneipe „Der goldene Handschuh“ ist.

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Ulf Küch – Soko Asyl

Soko Asyl – Eine Sonderkommission offenbart überraschende Wahrheiten über Flüchtlingskriminalität

Die Ladendiebstähle schnellten plötzlich nach oben. Die Zahl der Einbrüche verdoppelte sich in einigen Gegenden. Manche Bürger trauten sich nicht mehr auf die Straße, als im benachbarten Auffanglager plötzlich über 4000 statt 500 Flüchtlinge lebten. Die Kriminalpolizei von Braunschweig reagierte schneller als jede andere in Deutschland. Kripo-Chef Ulf Küch richtete bereits im Sommer 2015 die erste Sonderkommission zur Flüchtlingskriminalität ein. Er weiß deshalb genau, wovon er spricht. In seinem Buch berichten er und seine Soko-Kollegen von ihrem Alltag und ihrem Kampf gegen eingeschleuste organisierte Kriminelle, Raubüberfälle und Drogenhandel. Sie gelten als Spezialisten für Flüchtlingskriminalität. Nicht erst seit den Vorkommnissen der Silvesternacht in Köln werden sie von Kollegen deutschlandweit um Hilfe gebeten. Küch und seine Beamten benennen schonungslos Probleme, erklären, mit welchen Tricks kriminelle Asylbewerber arbeiten und offenbaren die Fehler und Versäumnisse der Politik. Sie distanzieren sich jedoch auch von falschen Gerüchten, die den Menschen in Deutschland Angst machen. Ein wichtiges Buch, um zu verstehen, was der Zustrom von Flüchtlingen wirklich für unsere Gesellschaft bedeutet und wie wir den Herausforderungen gegenübertreten können. (Verlagsinfo)

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