Andreas Eschbach ist ein sehr fleißiger Autor, und seine Werke erscheinen bei Lübbe, Arena, Fischer TOR und in den bekannten PERRY-RHODAN-Heften. Allerdings kommen die Rezensenten kaum noch mit diesem Ausstoß hinterher. Lassen wir doch den Autor einfach seine jüngsten Werke, die seit „Eines Menschen Flügel“ erschienen sind, selbst vorstellen.
BUCHWURM: Was ist denn der Clou beim Plot deines Jugendromans „Gliss“, der 2021 im Arena-Verlag erschienen ist?
Andreas Eschbach: Der Clou ist zweifellos das geheimnisvolle Material dieses Namens, das den weitaus größten Teil des Planeten Hope bedeckt und sich dadurch auszeichnet, dass es darauf keinerlei Reibung gibt: Was aufs Gliss gerät und eine Eigenbewegung hat, rutscht weiter und weiter und umrundet, wenn es nicht zufällig auf ein Hindernis stößt – und Hindernisse sind ausgesprochen rar – den ganzen Planeten.
Und worum kämpfen die darin auftretenden Jugendlichen?
Wer Bücher liebt, lebt gefährlich. Das hätte sich der 14-jährige Sam niemals träumen lassen, als er eines Tages auf der Suche nach seinem verschwundenen Vater ein mysteriöses Buch entdeckt. Seltsam: Seine Seiten sind alle gleich. Doch als Sam auf einen Stein, in den ein Sonnensymbol eingeritzt ist, eine Münze legt, wird er in eine andere Zeit transportiert.
Sieben Münzen, verstreut über Länder und Zeiten, müssen Sam und seine Cousine Lili in Band zwei zusammentragen, um Sams Vater aus Vlad Tepes‘ Gefangenschaft zu befreien. Aber sie werden offenbar von einem Mitglied der Geheimorganisation Akreos verfolgt, der alle Sonnensteine zerstört. Zum Glück werden die beiden Zeitreisenden vom Hüter der Sonnensteine, dem ägyptischen Priester Setni, in die Hintergründe eingeweiht. Nun erfährt Sam endlich, was sein gefangener Vater eigentlich in Draculas Burg Bran wollte: einen Armreif mit ganz besonderen Eigenschaften …
In Band drei wird Sams Freundin Alicia entführt, und nur gegen den magischen Armreif sowie ein wertvolles Buch über Magie will der Entführer sie wieder freilassen. Doch nicht irgendwo, sondern im Rom des Jahres 1527, als die Ewige Stadt von kaiserlichen Truppen erobert und gebrandschatzt wird! Guillaume Prévost – Der magische Reif (Das Buch der Zeit, Band 3) weiterlesen →
Es ist Dezember im Wunschwald. Und der alljährliche Weihnachtszauber ist wieder in vollem Gange. Das kleine Einhorn Finya Funkelstern und ihre besten Freunde , das Koboldmädchen Trixi und die Fledermaus Kalle lieben diese Zeit. Für sie ist es die schönste Zeit des Jahres. Das liegt alles an dem natürlichen Weihnachtszauber. Doch wo kommt er eigentlich her? Wo findet er seinen Ursprung? Neugierig machen sich die drei Freunde auf den Weg den Ort zu finden, an dem der ganze Zauber beginnt. Sie suchen in gruseligen Funkelhöhlen, bei den Hexen, Kobolden und Feen. Überall dort finden sie einen Hauch dieses Zaubers und schon bald haben sie die Lösung, warum das so ist.
Die kleine Familie Mumin, das sind Muminmama, Muminpapa und Mumintroll. Sie leben gemeinsam im Mumintal. Sie heißen jeden Besucher herzlich Willkommen. Besonders Snufkin ist ein gern gesehener Gast, er ist nämlich der beste Freund von Mumintroll. Auch die kleine freche Mü besucht die Mumins häufig und gemeinsam erleben sie jede Menge neue Abenteuer.
An einem gewöhnlichen Herbsttag wird die Stadt Chester’s Hill in Maine auf unerklärliche Weise durch ein unsichtbares Kraftfeld vom Rest der Welt abgeriegelt. Klingt nach den Simpsons und Marlen Haushofer, ist aber echt: Flugzeuge zerschellen daran, einem Gärtner wird beim Herabsausen der Kuppel die Hand abgehauen, Familien werden auseinandergerissen, Autos explodieren beim Aufprall.
All dies ist nicht sonderlich lustig, doch alle rätseln, was diese Wand ist, woher sie kommt und ob sie bald wieder verschwindet. Ein Entrinnen ist unmöglich, deshalb gehen bald die Vorräte zur Neige. Der bestialische Kampf ums Überleben in dieser unerwünschten Arena tobt zunehmend stärker. Wird es Überlebende geben?
Als sie Ada das erste Mal begegnet, steht Ellie quasi sich selbst gegenüber – ihrer Doppelgängerin. Ada ist so cool und mutig, wie Ellie es selbst gern wäre. Aber Ada ist Ellies lebendig gewordener Albtraum: Denn sie ist eine Software und gekommen, um Ellies Leben zu übernehmen! (Verlagsinfo)
Als sie Ada das erste Mal begegnet, steht Ellie quasi sich selbst gegenüber – ihrer Doppelgängerin. Ada ist so cool und mutig, wie Ellie es selbst gern wäre. Aber Ada ist Ellies lebendig gewordener Albtraum: Denn sie ist eine Software und gekommen, um Ellies Leben zu übernehmen! (Verlagsinfo)
Arianna, Ronny, Carl und Elinn – alle zwischen 13 und 15 Jahren alt – sind als erste Kinder auf dem Mars geboren worden und aufgewachsen. Doch im Jahr 2086 sollen sie gemeinsam mit anderen Marssiedlern zur Erde zurückkehren, weil machthungrige Politiker behaupten, das Marsprojekt sei gescheitert. Die Vorbereitung zur Stilllegung der Forschungsstation laufen bereits auf Hochtouren – aber die vier Jugendlichen sind fest entschlossen, auf dem Roten Planeten zu bleiben. Besonders Elinn, die aus medizinischen Gründen auf der Erde nicht überleben könnte. Sie büchsen aus und kommen einem verborgenen Geheimnis des Planeten auf die Spur.
Band 5: Viel ist geschehen seit der Entdeckung der blauen Türme und der schlafenden Außerirdischen. Doch was als hoffnungsfrohe Rettung des Marsprojektes begann, droht nun der ganzen Welt zum Verhängnis zu werden. Denn die Zeichen mehren sich: Auch auf der Erde haben die Aliens, die Carl in den gläsernen Höhlen entdeckte, ihre Spuren hinterlassen. Noch schlafen die Fremden, aber was ist, wenn sie erwachen? Sind sie Freund oder Feind? Mutig stellen sich die Marskinder dieser Frage und machen dabei eine große Entdeckung… Andreas Eschbach – Die schlafenden Hüter (Das Marsprojekt 05) weiterlesen →
Spannendes Mars-Abenteuer: Verhängnis am Löwenkopf
Arianna, Ronny, Carl und Elinn – alle zwischen 13 und 15 Jahren alt – sind als erste Kinder auf dem Mars geboren worden und aufgewachsen. Doch im Jahr 2086 sollen sie gemeinsam mit anderen Marssiedlern zur Erde zurückkehren, weil machthungrige Politiker behaupten, das Marsprojekt sei gescheitert. Die Vorbereitung zur Stilllegung der Forschungsstation laufen bereits auf Hochtouren – aber die vier Jugendlichen sind fest entschlossen, auf dem Roten Planeten zu bleiben. Besonders Elinn, die aus medizinischen Gründen auf der Erde nicht überleben könnte. Sie büchsen aus und kommen einem verborgenen Geheimnis des Planeten auf die Spur.
Band 4: Während die eingetroffenen Forscher noch über den Zweck der blauen Türme grübeln, machen sich die Marskinder daran, ihr Geheimnis zu lüften. Was niemand weiß: Die Kinder halten den Schlüssel zu einer anderen Welt in der Hand. Ein kleiner Schritt, die Passage öffnet sich, und Elinn, Carl und Urs finden sich auf dem geheimnisvollen Planeten wieder. Doch dann wird ihnen jäh der Rückweg abgeschnitten. Auf sich allein gestellt, schlagen sie sich auf dem unbekannten Planeten durch, als die Geschichte eine unerwartete Wendung nimmt… Andreas Eschbach – Die steinernen Schatten (Das Marsprojekt 04) weiterlesen →
Arianna, Ronny, Carl und Elinn – alle zwischen 13 und 15 Jahren alt – sind als erste Kinder auf dem Mars geboren worden und aufgewachsen. Doch im Jahr 2086 sollen sie gemeinsam mit anderen Marssiedlern zur Erde zurückkehren, weil machthungrige Politiker behaupten, das Marsprojekt sei gescheitert. Die Vorbereitung zur Stilllegung der Forschungsstation laufen bereits auf Hochtouren – aber die vier Jugendlichen sind fest entschlossen, auf dem Roten Planeten zu bleiben. Besonders Elinn, die aus medizinischen Gründen auf der Erde nicht überleben könnte. Sie büchsen aus und kommen einem verborgenen Geheimnis des Planeten auf die Spur.
Band 2: Seit ihrer Entdeckung der blauen Türme ist der Mars in aller Munde. Wer hat die Türme erbaut und wozu? Wissenschaftler und Journalisten reisen an, um dem Geheimnis auf den Grund zu gehen. Die Marssiedlung wächst rasant, doch mit den Raumschiffen von der Erde kommen nicht nur Freunde des Marsprojekts. Ein Saboteur treibt sein Unwesen, um die Forschungsarbeiten zum Stillstand zu bringen und den Abbruch des Projekts herbeizuführen. Doch die vier Freunde kommen ihm auf die Schliche – und erhalten Hilfe von unerwarteter Seite…
Band 3: Eine Expedition wird losgeschickt, und Carl ist mit an Bord. Seine Freunde versuchen unterdessen, den Inschriften auf den mysteriösen Steinen ihr Geheimnis zu entlocken. Die Expedition entdeckt neue rätselhafte Bauwerke! In der Riesenschlucht der Valles Marineris stoßen sie auf Höhlen, deren Eingänge mit dickem Glas verschlossen sind. Plötzlich verschwindet Carl so spurlos wie Jahre zuvor sein Vater… Andreas Eschbach – Die gläsernen Höhlen (Das Marsprojekt 3) weiterlesen →
Die lang erwartete Fortsetzung von Andreas Eschbachs „Aquamarin“!
Noch immer kann es Saha kaum glauben: Sie ist ein Submarine, halb Mensch, halb Meermädchen. Gemeinsam mit ihrem Schwarm erkundet sie den Ozean. Als Saha auf den mysteriösen Prinzen des Graureiter-Schwarms trifft und mit ihm auf seinem Wal reitet, ist sie wie verzaubert. Sie ist entschlossen, von nun an selbst über ihr Schicksal zu bestimmen. Doch der König der Graureiter hegt finstere Pläne für die Submarines, in denen ausgerechnet Saha als Mittlerin zwischen den Welten eine wichtige Rolle spielt. Saha gerät in große Gefahr und muss eine folgenschwere Entscheidung treffen …
(Verlagsinfo)
Dies ist der zweite Teil der Geschichte des Mädchens Saha. Sie taucht ein in das zweite Medium, das ihr Lebensspender sein kann, denn neben irdischer Luft vermag sie gleich einem Fisch, Wasser zu atmen. Diese Fähigkeit, im ersten Buch »Aquamarin« erst entdeckt und als Fluch verstanden, nimmt sie nun an als Gabe. Denn obwohl sie sehrwohl über die unmenschlichen Experimente, die zur Entstehung der »Submarines«, der Wassermenschen führten, bescheid weiß, eröffnet die Gabe neue Möglichkeiten: Elternlos, aufgewachsen bei ihrer Tante, macht sie sich auf, ihren Vater in den Weltmeeren zu suchen.
Band 1: „City of Bones“
Band 2: „City of Ashes“
Band 3: „City of Glass“
Band 4: „City of Fallen Angels“
Band 5: „City of Lost Souls“
Band 6: „City of Heavenly Fire“
Gerade hat sich Clary einigermaßen in ihre Rolle als Schattenjägerin eingefunden und die schockierende Nachricht überwunden, dass Jace ihr Bruder ist, schon tun sich wieder neue Herausforderungen vor dem Mädchen auf. Valentin ist dabei, ein Dämonenheer zu erschaffen, um in einen fatalen Krieg gegen die Schattenwesen zu ziehen und Jocelyn, Clarys Mutter, liegt noch immer im Koma. Als sich Jace, die Lightwoods und andere Schattenjäger sodann auf eine Reise nach Alicante, der sagenumwobenen gläserenen Hauptstadt des Schattenjägerreichs Idris, aufmachen, schließt sich Clary kurzerhand unbemerkt an, um in Idris ein Heilmittel für ihre Mutter zu finden. Dort angekommen, wird sie jedoch alsbald mit neuen Schwierigkeiten konfrontiert. Auch Simon ist versehentlich nach Idris gereist und wird vom Rat der Schattenjäger gefangen genommen. Darüber hinaus rückt die finale Schlacht gegen Valentin und seine Schergen, die mit einem Angriff auf Alicante drohen, näher und schnell wird klar, dass nur Clary Schattenwesen und Schattenjäger gegen diesen gemeinsamen Feind vereinen kann. Cassandra Clare – City Of Glass (Chroniken der Unterwelt 3) weiterlesen →
Band 1: „City of Bones“
Band 2: „City of Ashes“
Band 3: „City of Glass“
Band 4: „City of Fallen Angels“
Band 5: „City of Lost Souls“
Band 6: „City of Heavenly Fire“
Seit die schüchterne und unsichere Clary erfahren hat, dass ihre Eltern Schattenjäger waren und auch sie dazu bestimmt ist, mehr als nur ein normaler Teenager zu sein, hat sich ihr Leben von Grund auf verändert. Angriffe von Dämonen und anderen gefährlichen Schattenwesen bestimmen nun ihren Alltag, täglich gibt es neue Rätsel um ihre Vergangenheit und ihre Familie, insbesondere ihren abtrünnigen Vater Valentin, zu lösen. Nur zu gern würde Clary das alles gegen ihr altes, früher so ungeliebtes Leben eintauschen, doch zugleich gewinnt das Mädchen durch ihre neuen Fähigkeiten und die Herausforderungen, denen sie sich stellen muss, mehr und mehr Selbstbewusstsein und Stärke. Ihre Welt gerät jedoch erneut aus den Fugen, als eine Serie von Morden und Angriffen auf unschuldige Kinder von Feen, Hexen, Werwölfen und Vampiren die Schattenwelt New Yorks erschüttert. Und erneut scheinen die Spuren zu Valentin und seinen Schergen zu führen. Cassandra Clare – City Of Ashes (Chroniken der Unterwelt 2) weiterlesen →
Hüte dich vor dem Meer! Das hat man Saha beigebracht. Eine seltsame Verletzung verbietet der Sechzehnjährigen jede Berührung mit Wasser. In Seahaven ist Saha deshalb eine Außenseiterin. Die Stadt an der Küste Australiens vergöttert das Meer. Wer hier nicht taucht oder schwimmt, gehört nicht dazu. So wie Saha.
Doch ein schrecklicher Vorfall stellt alles in Frage. Zum ersten Mal wagt sich Saha in den Ozean. Dort entdeckt sie Unglaubliches. Sie besitzt eine Gabe, die nicht sein darf – nicht sein kann. Nicht in Seahaven, nicht im Rest der Welt. Wer oder was ist sie? Die Suche nach Antworten führt Saha in die dunkelsten Abgründe einer blauschimmernden Welt… (Verlagsinfo)
Band 1: „City of Bones“
Band 2: „City of Ashes“
Band 3: „City of Glass“
Band 4: „City of Fallen Angels“
Band 5: „City of Lost Souls“
Band 6: „City of Heavenly Fire“
Die 15-jährige Clarissa Fray, von ihren Freunden Clary genannt, lebt mit ihrer Mutter in Brooklyn/New York und führt das Leben eines ganz gewöhnlichen Teenagers. So denkt sie jedenfalls, bis das Mädchen eines Abends beim Besuch in einer Diskothek mit ihrem besten Freund Simon einige Jugendliche – u.a. den attraktiven und mysteriös aussehenden Jace – bei einem Mord beobachtet. Nur scheint außer ihr niemand etwas davon gesehen zu haben. Schlagartig wird das Leben der 15-Jährigen auf den Kopf gestellt, als sie erfahren muss, dass die Welt, die sie zu kennen glaubte, von Dämonen bedroht wird und um sie herum längst ein Kampf zwischen den gefährlichen Schattenwesen und den Halbengeln, den Nephilim, um das Schicksal der Menschheit tobt. Doch nicht nur das, ihre eigene gutbürgerliche Familie, insbesondere ihr totgeglaubter Vater, scheinen eine Schlüsselrolle in diesem Konflikt zu spielen. Als Clarys Mutter kurz darauf unter mysteriösen Umständen entführt wird, bleibt Clary keine andere Wahl als selbst in diese für sie neue, gefährliche Welt einzutauchen und ihre Ängste und Selbstzweifel zu überwinden, um das Geheimnis um ihre Familie zu lüften und sich dem erbitterten Kampf gegen die Dämonen zu stellen.
Hüte dich vor dem Meer! Das hat man Saha beigebracht. Eine seltsame Verletzung verbietet der Sechzehnjährigen jede Wasserberührung. In Seahaven ist Saha deshalb eine Außenseiterin. Die Stadt an der Küste Australiens vergöttert das Meer. Wer hier nicht taucht oder schwimmt, gehört nicht dazu. So wie Saha. Doch ein schrecklicher Vorfall stellt alles in Frage. Zum ersten Mal wagt sich Saha in den Ozean. Dort entdeckt sie Unglaubliches. Sie besitzt eine Gabe, die nicht sein darf – nicht sein kann. Nicht in Seahaven, nicht im Rest der Welt. Wer oder was ist sie? Die Suche nach Antworten führt Saha in die dunkelsten Abgründe einer blauschimmernden Welt …
(Verlagsinfo)
Andreas Eschbach sprengte schon vor Jahren die Genreschublade, doch kehrt er mit schöner Regelmäßigkeit im Jugendbuchsektor zur Science Fiction zurück. Zuletzt veröffentlichte er dort die dystopische Trilogie um die absolute Kontrolle, verwirklicht durch ständige Vernetzung – mit dem ersten Titel »Black*Out« -, in diesem Jahr deutet nichts auf eine mehrteilige Geschichte hin, wenn er sich mit »Aquamarin« einer jungen Außenseiterin annimmt und in eine Zukunft abtaucht, die augenscheinlich ihre schönen Seiten hat, jedoch nicht minder dystopisch ist …
Bei Arena wird es nass, kalt und unheimlich: Andreas Eschbach malt in Aquamarin:
Hüte dich vor dem Meer! Das hat man Saha beigebracht. Eine seltsame Verletzung verbietet der Sechzehnjährigen jede Wasserberührung. In Seahaven ist Saha deshalb eine Außenseiterin. Die Stadt an der Küste Australiens vergöttert das Meer. Wer hier nicht taucht oder schwimmt, gehört nicht dazu. So wie Saha. Doch ein schrecklicher Vorfall stellt alles in Frage. Zum ersten Mal wagt sich Saha in den Ozean. Dort entdeckt sie Unglaubliches. Sie besitzt eine Gabe, die nicht sein darf – nicht sein kann. Nicht in Seahaven, nicht im Rest der Welt. Wer oder was ist sie? Die Suche nach Antworten führt Saha in die dunkelsten Abgründe einer blauschimmernden Welt … (Verlagsinfo)
Familie Walker zieht um, in die alte Villa eines Schriftstellers namens Denver Kristoff aus San Francisco. Die drei Kinder der Familie, Cordelia, Brendan und Eleanor, sind anfangs begeistert von dem neuen Haus. Doch als Brendan den Garten erkundet, fällt ihm auf, dass die alte Engelsstatue, die ihm bereits beim ersten Besuch unheimlich war, verschwunden ist. Stattdessen begegnet ihm jetzt eine alte Frau, sehr groß und mit dem Aussehen einer ungepflegten, glatzköpfigen Hexe.
Als sich kurz danach ihre neue Nachbarin Dahlia vorstellt, ist Brendan ihr gegenüber sehr misstrauisch, da sie ihn zu sehr an die Frau aus dem Garten erinnert. Während die Familie wenig später im Wohnzimmer einen Film ansieht, klingelt es an der Haustür. Ohne dass sie hereingebeten wäre, kommt die Nachbarin Dahlia ins Haus. Sie verwandelt sich in ein riesiges Monstrum und nennt sich selbst die „Windfurie“. Kurzerhand verbannt sie Cordelia und ihre Geschwister in drei der Bücher seines Vaters, sodass sie nun in ihnen gefangen sind. Sie stellt ihnen eine Aufgabe: Wenn sie das Buch des Verderbens und Verlangens finden können, dürfen sie wieder in ihre Welt zurück. Doch die Suche nach dem Buch bringt viele Gefahren mit sich … Chris Columbus / Ned Vizzini – House Of Secrets weiterlesen →
_Spannendes Abenteuer: auf einer fremden Welt gestrandet_
Arianna, Ronny, Carl und Elinn – alle zwischen 13 und 15 Jahren alt – sind als erste Kinder auf dem Mars geboren worden und aufgewachsen. Doch im Jahr 2086 sollen sie gemeinsam mit anderen Marssiedlern zur Erde zurückkehren, weil machthungrige Politiker behaupten, das Marsprojekt sei gescheitert. Die Vorbereitungen zur Stilllegung der Forschungsstation laufen bereits auf Hochtouren, als die Kinder eine aufregende Entdeckung machen.
Während die Forscher noch über den Zweck der seltsamen blauen Türme grübeln, machen sich die Marskinder daran, ihr Geheimnis zu lüften. Was niemand weiß: Die Kinder halten den Schlüssel zu einer anderen Welt in der Hand. Ein kleiner Schritt, die Passage öffnet sich, die Türme sind ein Portal! Bald finden sie sich auf dem geheimnisvollen Planeten wieder und müssen feststellen, dass ihnen der Rückweg nach Hause abgeschnitten ist. Auf sich allein gestellt, schlagen sie sich auf dem unbekannten Planeten durch – einer Welt, die alles andere als verlassen ist …
Elinn ist überzeugt davon, dass die Marsianer sie gerufen haben. Als sie dies jedoch im Rat der fünf Marskinder (da sind noch Carl, Ariana, Ronny und Urs), lehnen diese ihren Plan als zu gefährlich ab. Deshalb macht sie sich auf eigene Faust auf den Weg zum Löwenkopf, wo die zwei blauen Türme der Marsianer stehen. Seit Carl aus einem dieser Türme getreten ist, obwohl er 5000 Kilometer von hier eingetreten war, weiß jedes der Marskinder, dass es sich um das Tor in eine fremde Welt handelt. Nur Elinn jedoch ist überzeugt, dass das marsianische Artefakt mit ihrem Namen darauf ein Schlüssel sein muss – genau wie bei Carl.
Doch der blaue Turm ist umlagert von den Zelten, Männern und Messgeräten Professor Caphurnas, der hier die Aliens untersucht. Dennoch gelingt es ihr, unerkannt mit dem Frachtflugzeug herzukommen und bis zum Zaun vorzudringen – ein Hüpfer in der schwachen Schwerkraft, und sie ist drüber. Noch ein paar Schritte zum Turm, das Artefakt als „Schlüssel“ vorgestreckt, und sie ist durch: auf einer fremden Welt! Doch da packt sie eine gewaltige Kraft und streckt sie zu Boden. Elinn hat eines nicht bedacht: dass die Schwerkraft viel höher ist als auf dem Mars. Und wenn man sie nicht bald rettet, wird sie hier sterben.
Als Carl das Verschwinden seiner Schwester entdeckt, schlägt er Alarm. Seine Mutter erleidet einen Nervenzusammenbruch, doch Tom Pigrato, der Gouverneur, behält die Nerven. Er ruft bei Caphurna an. Der ist überrascht, bestätigt aber bald, dass er Elinn jenseits der Barriere auf dem Boden liegen sehen kann. Pigrato bittet Carl und Urs, Elinn zu retten, denn sie sind die Einzigen, die ebenfalls über diese „Schlüssel“ der Aliens verfügen. Ein Versuch von anderen Helfern, zu Elinn vorzudringen, scheitert.
Urs und Carl schleppen ein in aller Eile vorbereitetes Messgerät durch die Barriere. Dann streckt auch sie die hohe Schwerkraft nieder: 1,06 g zeigt das Messgerät, aber auch Sauerstoff, Stickstoff und Kohlendioxid. Dieser fremde Planet hat eine Atmosphäre, doch es herrscht Nacht, während auf dem Mars die Sonne aufgeht. Erleichtert stellen sie fest, dass Elinn noch lebt, aber sie atmet schwer. Jeder auf dem Mars weiß seit den Tests, die Pigrato durchführen ließ, dass Elinns Lunge nicht unter Erdbedingungen arbeiten kann. Sie hat höchstens zwei Wochen zu leben. Und sie können alle drei nicht zurückkehren: Die Schlüssel funktionieren nur in einer Richtung – und der Turm ist von ihrer Seite aus nicht zu sehen. Sie brechen auf, um diese Welt zu erkunden – und erleben eine große Überraschung!
|Unterdessen …|
Auf dem Mars herrscht große Aufregung wegen der verschwundenen Kinder, die in der fremden Welt gestrandet sind. Und seit der Turm die Barriere geschlossen hat, sind sie auch nicht mehr zu sehen. Da bemerkt Prof. Caphurna, dass auch der andere Turm sich verlangsamt – in sieben Wochen wird auch er zum Stillstand kommen. Wird sich dann ein weiteres Tor öffnen? Leider zu spät, um Elinn zu retten.
Um sicherzugehen, dass keine weiteren Türme mit Tarnvorrichtungen auf dem Mars existieren, lässt Pigrato jenen Motorsegler starten, mit dem der Tarnschirm der Türme zuerst unterflogen wurde. Der einzige Pilot, der das Ding fliegen kann und leicht genug ist, ist Ronny, das Fliegerass. Ronny findet es absolut „galaktisch“, diese Chance erneut geboten zu bekommen und sagt sofort zu. Wenige Stunden später steigt er vom Löwenkopf auf, um den Flieger zur zerstörten Asiatischen Marsstation zu steuern, wo es noch ein Startkatapult für solche Flieger gibt.
|Die fremde Stadt|
Doch bei der Erkundung und Überführung passiert Ronny etwas Merkwürdiges. Als er eigentlich über den Valles Marineris sein sollte, der großen Marsschlucht, fällt sein Blick auf eine große Stadt voller Licht, in der sechs blaue Türme stehen. Da senkt sich ein riesiges Raumschiff auf den Zentralplatz zwischen den Türmen und eröffnet das Feuer. Alles im Umkreis wird zerstört. Dann schließt sich der Blick auf dieses Spektakel wieder. Ronny gelingt es, den Flieger sicher zu landen, als wäre nichts gewesen.
Doch als Pigrato diese Szenen auf den Aufnahmen der automatischen Kamera des Fliegers sieht, bekommt er Zweifel, ob es eine so gute Idee war, alles alleine machen zu wollen. Er wird die Erde informieren müssen, das heißt den Chef der Raumfahrtbehörde, den strengen, zwielichtigen Senator Bjornstadt. Und wenn die „Heimwärtsbewegung“ von den Vorgängen auf dem Mars Wind bekommt, wird sie Himmel und Hölle in Bewegung setzen, um jegliche Raumfahrt zum Stillstand zu bringen und die Marssiedler zur Erde zurückzuholen. Dem Statthalter Pigrato stehen schwere Zeiten bevor. Von der Ungewissheit über den Verbleib seines einzigen Kindes Urs ganz abgesehen.
Einige Stunden später erhält Ariana DeJones, Urs’ Freundin, eine erstaunliche, kurze Mail von ihrem Freund …
_Mein Eindruck_
Ich habe diesen spannenden Abenteuerroman in nur zwei Tagen gelesen und bin sicher, man kann ihn auch in nur einem Tag schaffen. Die Geschichte entwickelt sich wendungsreich und unvorhergesehene Richtungen, sodass man stets gespannt ist, wie die Handlung weitergeht. Wird Elinn überleben? Wo befinden sich die Marskinder überhaupt? Wird es für sie eine Rückkehr geben?
Gut fand ich, dass der Autor nicht auf den bisherigen Funden herumreitet und die Leute ewig rätseln lässt, wie die Technik der Aliens auf dem Mars funktioniert. Das bringt nämlich einfach nichts und wäre nur Anlass zu endlosen Diskussionen gewesen, wie sie noch im ersten Band zu finden waren. Stattdessen ergreift wie schon zuvor jeweils eines der Marskinder die – mehr oder weniger vernünftige – Initiative und macht sich daran, eben diese Technik zu nutzen.
Für Elinn könnte dies allerdings fatale Folgen haben. Deshalb müssen ihr Carl und Urs, als personalisierte Inhaber der „Schlüssel“, ihr folgen und helfen. Natürlich macht auch Carl die hohe Schwerkraft zu schaffen, aber Urs hat die Erdschwerkraft noch nicht lange verlassen (er ist erst zwei Monate auf dem Mars) und hält sich am besten auf der fremden Welt, die sie betreten haben. Was das Trio dort vorfindet, soll hier nicht verraten werden, damit die Überraschung erhalten bleibt.
Ziemlich witzig bemerkte ich, dass sich der Autor à la Hitchcock selbst in die Geschichte hineingeschrieben hat. Der Astronaut Peter Eisenhardt ist an Bord eines den Mars umkreisenden Raumschiffs und erzählt seinem Kollegen von einem Großvater, der Science-Fiction-Romane schrieb, darunter auch Zeitreisegeschichten. Da kam mir doch gleich „Das Jesus Video“ in den Sinn. So was nennt man bei Filmen einen Cameo-Auftritt, aber diesmal ist er selbstironisch gemeint.
Außerdem gibt es einen ziemlich witzigen Auftritt eines afrikanischen Künstlers, der sich Kibbi nennen lässt. Wieder mal hat der Autor seine Kultur- und Geschichtskenntnisse ausgegraben und angewandt. Dieser Kibbi hat die Kunst für ein Museum geschaffen, das die Menschheitsgeschichte darstellt, aber mit einer so innovativen Konzeption, der er jeden Handwerker einzeln anleiten muss, um alles richtig zu machen.
Das Museum steht nahe der kenianischen Olduvai-Schlucht, die unter Anthropologen als Ursprung der Menschheit gilt, seit die Familie Leakey hier Knochen von Frühmenschen fand. Doch nun hat man hier einen verstörenden Fund gemacht, der die ganze schöne Theorie von der Entstehung des Menschen über den Haufen wirft: die titelgebenden „steinernen Schatten“ …
_Unterm Strich_
Ich fand diesen vierten Teil des Zyklus‘ fast noch spannender und witziger als den Vorgänger, obwohl der auch schon ziemlich haarsträubend ist. Für Jugendliche ab zwölf bis vierzehn Jahren (und natürlich erwachsene Junggebliebene) bietet der Roman einige überraschende Wendungen, sodass ich mich gut unterhalten fühlte.
Immer wieder beeindruckte mich der Kenntnisreichtum des Autors in der Luft- und Raumfahrttechnik – Kunststück, hat er doch beides studiert. Außerdem finde ich seine süddeutsche Umgangssprache immer sympathischer. Das hebt seinen Erzählstil nämlich wohltuend von den Übersetzungen aus dem Englischen ab, mit denen der deutsche SF-Markt regelmäßig überflutet wird. Genauso würde ich als Schwabe auch erzählen, wenn ich die Zeit (und den Mut) dazu hätte.
|Zur Taschenbuch-Ausgabe|
In dieser Taschenbuchausgabe des 2007 bei Arena veröffentlichten Romans fehlen allerdings die Illustrationen. Trotzdem behauptet der Bastei-Lübbe Verlag, diese Ausgabe sei „Vollständig“. Wahrscheinlich bezieht sich diese Behauptung nur auf den Text.
Die Umschlaginnenseiten der Leinenausgabe bieten nämlich zwei hilfreiche Zeichnungen. Die Hintere ist dem Löwenkopf-Areal gewidmet. Eigentlich hätte sie an den Anfang gehört, weil dort die Handlung einsetzt. Im vorderen Umschlag ist die Raumstation MIR-3 abgebildet, die dem reichsten Mann der Erde, dem Erfinder Yules Whitehead, gehört, und die im letzten Viertel der Handlung eine kleine Rolle spielt. Sie dient als Habitat für Leute, die zum Mars wollen oder von dort kommen. Sie verfügt über einen Mechanismus zur Erzeugung künstlicher Schwerkraft, wie man ihn aus dem Film „2010 – Das Jahr in dem wir Kontakt aufnehmen“ kennt (der Mittelteil der „Leonov“ rotiert).
Aber dennoch kann sich der Leser freuen: Die Taschenbuchausgabe ist mit knapp neun Euro einen Fünfer billiger als die Leinenausgabe. Obendrein weist sie ein viel schöneres Titelbild auf, als es die Arena-Ausgabe zu bieten weiß. Natürlich könnte sich der kundige Astronom fragen, was das für ein Riesenplanet sein soll, der da am Himmel hängt. Aber man sollte Titelbilder sowieso nur als poetische Interpretationen des jeweiligen Künstlers auffassen.
Nun ist es endlich soweit. Nach dem „Marsprojekt“ gewährt Andreas Eschbach seinem Geist und seiner Schöpfungskraft einen neuen Ausflug in die Sciencefiction, ein Bereich, den er weitgehend seinen Jugendromanen überlässt. So kündigt sich auch „Black*Out“ als Erster mehrerer Teile an, deren vordergründige Zielgruppe Jugendliche sind. Doch wissen wir nicht alle, dass Eschbachs erwachsene Leser vor seinen vermeintlichen Jugendromanen keinen Halt machen?
Chris, Serenity und ihr Bruder sind in der Wüste Nevadas auf der Flucht. Vor wem, ist den beiden Geschwistern noch nicht richtig klar, doch spätestens, als sie von Militärhubschraubern verfolgt und beschossen werden, nehmen sie Chris‘ Paranoia ernst. Serenitys Vater, der Aussteiger Jeremiah Jones, wird neuerdings ebenfalls von der Regierung verfolgt und für Attentate und Terroranschläge verantwortlich gemacht. Chris behauptet, ihm helfen zu können und bittet die Geschwister deshalb, mit ihm die vagabundierende Gruppe um Jones zu finden. Denn bei Jones, das ist Chris‘ persönlicher Anreiz, befindet sich ein alter Bekannter seiner Familie:
Als Neurologe und Neurochirurg besitzt er die Fähigkeiten, die Christopher braucht, um ein unheimliches Geheimnis und gefährliche Bürde loszuwerden. Ihm wurde ein Chip implantiert, mit dessen Hilfe ihm eine direkte Verbindung ins Internet möglich ist. Der Haken: Alle Träger dieser Chips bilden einen geistigen Verbund, in Folge dessen sie ihre Individualität verlieren und absolut gleichgeschaltet werden – ihre Gedanken sind kohärent wie das Licht eines Lasers, ihr gemeinsames Ziel ist – alles. Und nur Christopher ist durch einen Defekt in der Lage, seinen Chip zu deaktivieren. Er kennt die Kohärenz, wie sich die gleichgeschalteten Menschen nennen. Er ist eine Gefahr für ihr Ziel. Er ist der Sohn eines ihrer Entwickler. Und er soll zurückgeholt werden …
Das Hörbuch ist natürlich eine gekürzte „autorisierte Lesefassung“. Das Manko bei diesen Produkten ist natürlich, dass tiefer gehende Erklärungen und Zusammenhänge oft dem Rotstift zum Opfer fallen und so in manchen Details nach dem Hören weiterer Erklärungsbedarf besteht. Das führte bereits zu Fehlinterpretationen oder auch schlechteren Beurteilungen, als einem Roman angemessen und würdig wäre. Im vorliegenden Fall ist dieser Mangel zu vernachlässigen, denn es wurde eine gute Balance geschaffen zwischen erzählerischem Tempo und nötigen Erklärungen, so dass die Spannung und der innovative Wert der Geschichte erhalten bleiben.
Die letzten Jahre kristallisieren sich immer stärker zu Jahren der medienbezogenen utopischen Literatur, und die Steigerung ist noch nicht abgeschlossen. Denken wir an Autoren wie Cory Doctorow oder Charles Stross, treffen wir auf abgefahrene Abhandlungen – nein, Erzählungen – über Weiterentwicklungen der Medientechnik, des Internets und der Breitbandverbindungen. Gefahren werden aufgezeigt, Möglichkeiten beschworen und dem Trend gefolgt, denn die Apps und Blogs und Plattformen für Handy und Co. bleiben kaum hinter den Utopien zurück.
Griff Eschbach letztens das Thema der computerbasierten Manipulation sehr ernsthaft auf, beschäftigt er sich im vorliegenden Roman zwar noch beängstigender, dennoch aber sehr utopisch, mit den Gefahren, die aus überbordender Vernetzung erwachsen könnten. Direkte Vernetzung von Gehirnen mit dem Internet über implantierte Chips sind doch trotz aller beschworener Schrecken echte Sciencefiction und rufen deshalb neben dem wohligen Schauer das beruhigende Gefühl hervor, davon noch weit entfernt zu sein. Gleichwohl spielt Eschbach auf diese Art kritisch mit dem Problem der Beeinflussung und Gleichschaltung von Gesellschaften. Noch leistet bei uns die Werbeindustrie die Arbeit, die bei Eschbach unumgänglich durch Kohärenz erledigt wird.
Genug der Interpretationen, widmen wir uns lieber den greifbaren Aspekten der Erzählung. Die Charakterentwicklung ist typischerweise bei Eschbach gut nachvollziehbar. So bleibt auch nicht verwunderlich, dass ein junger Mann, der stets allein und mit seinem Genie einsam vor seinen Problemen stand, seinen Plan zwar mit Hilfe von Anderen ausführen will, die wahren Details aber für sich behält. Dass er dabei für seine Helfer eine andere glaubhafte Geschichte inszeniert und sie damit ebenso verkackeiert wie seine Gegner, zeigt nur deutlich, dass er sich weiterhin als Einzelgänger betrachtet.
Die Gefahrenentwicklung für die anderen Beteiligten erleichtert Chris natürlich die Überzeugungsarbeit, um sie für sich zu gewinnen. So bedingen alle Geschehnisse einander und führen zu logischen Konflikten, denen sich die Protagonisten dynamisch nähern und – angewiesen aufeinander – gemeinsam zu Lösen versuchen. Es rennt also nicht ein Teenager durch Amerika und überzeugt ein paar Erwachsene von seinen Ideen, sondern die Ereignisse reißen alle mit in ihren Strudel und sorgen für gegenseitige Abhängigkeit, was die gesamte Geschichte glaubwürdig macht.
Da es sich offenbar um den Start eines Mehrteilers handelt, verbleiben ein paar lose Fäden und offene Fragen in der Geschichte. So das Rätsel um die von der Kohärenz unbemerkt vorgenommene Manipulation an Christophers Chip: Ist er also doch kein Einzelfall? Gibt es noch andere Möglichkeiten, sich von der Masse der Gehirne abzukapseln? Die Gefahr ist alles andere als gebannt, der Überraschungseffekt ist dahin und die Kohärenz wird mit jedem Tag stärker – eine gute Ausgangsbasis für weitere spannende Geschichten.
Ein Wort zum Sprecher: Stefan Kaminski, der seine Fähigkeiten selbst als „Stimmen-Morphing“ bezeichnet, trifft bei jedem Auftritt einer Figur deren Stimme in gleicher Weise, wie er sie einführte. Er liefert eine ausgezeichnete Leistung und ein Hörbuch, bei dem es Spaß macht, zuzuhören.
Ein neuer jugendlicher Eschbach, der weit näher vorstellbar ist als die Vorgänger zum Marsprojekt und neben gefährlichen Visionen auch die Hoffnung für die Zukunft nicht aus den Augen verliert. Und das Wichtigste: Spannende Unterhaltung für Jedermann!
6 Audio-CDs mit ca. 406 Minuten Laufzeit Gelesen von Stefan Kaminski ISBN 13 978-3-401-26062-4
Der Autor vergibt: (4/5) Ihr vergebt: (No Ratings Yet)
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