Schlagwort-Archive: Arena

[NEWS] Jana Hoch – All unsere Lügen (The Ruby Circle 2)

Nach den Vorfällen mit dem geheimnisvollen Master kehrt die luxuriöse Highclare Academy langsam wieder zur Normalität zurück. Im Verborgenen allerdings brodelt es weiter im elitären Kreis des Ruby Circles. Davon will Louisa jedoch nichts wissen, sondern die Zeit mit Theo genießen, der sich ihr endlich geöffnet hat. Doch dann entdeckt sie einen roten Brief – das Markenzeichen des Masters, der neue düstere Intrigen spinnt. Das gefährliche Spiel geht weiter. Als auch Theo einen Brief erhält, spitzt sich die Lage zu. Der Master kennt sein dunkelstes Geheimnis, das alles zwischen Louisa und Theo zerstören könnte. Kann Louisa Theo vertrauen oder war alles zwischen ihnen eine einzige große Lüge. (Verlagsinfo)


Gebundene Ausgabe ‏ : ‎ 416 Seiten
Arena

[NEWS] Katja Brandis – Der Fuchs von Aramir

In der Hafenstadt Aramir sind die mächtigen Familien mit Greifen, Phönixen, Einhörnern, Meeresdrachen und anderen Fabelwesen verbündet. Das charmante Schlitzohr Devan gehört zu keiner dieser Familien. Er ist in Armut aufgewachsen, kann sich aber auf seinen scharfen Verstand verlassen und löst als sogenannter Fuchs für die Reichen und Mächtigen von Aramir jedes Problem. Unterstützung bei seinen Aufträgen erhält er von seiner rebellischen besten Freundin Rouka. Doch dann erpresst der Fürst von Aramir Devan und verlangt, dass er ihm einen unmöglichen Wunsch erfüllt. Während Devan ins Reich der Elfen reist, um eine der unberechenbaren Singelfen zu finden, erschüttert eine Intrige die Grundfesten Aramirs. Plötzlich steht nicht nur Devans und Roukas Zukunft auf dem Spiel, sondern die der gesamten Stadt und ihrer Fabelwesen. (Verlagsinfo)


Gebundene Ausgabe ‏ : ‎ 456 Seiten
Arena

Isabel Abedi – Whisper. Jugendroman

Die Autorin

Isabel Abedi, geboren 1967, hat dreizehn Jahre lang als Werbetexterin gearbeitet. Abends, am eigenen Schreibtisch, hat sie Kinder- und Bilderbuchgeschichten geschrieben und davon geträumt, eines Tages davon leben zu können. Dieser Traum hat sich längst erfüllt: Isabel Abedi hat inzwischen zahlreiche sehr erfolgreiche Kinderbücher veröffentlicht, von denen manche bereits ausgezeichnet und in andere Sprachen übersetzt wurden. Nach „Imago – Die geheime Reise“ ist „Whisper“ ihr zweiter Jugendroman. Isabel Abedi lebt mit ihrem Mann und zwei Töchtern in Hamburg.

Bilderbücher

10 Marienkäfer sagen Gute Nacht. arsEdition (2010), ISBN 978-3-7607-4090-4.
Das 99. Schaf. arsEdition (2010), ISBN 978-3-7607-3640-2.
Das 99. Schaf und der kleine Wolf.
Das 99. Schaf reist um die ganze Welt.
Blöde Ziege – Dumme Gans. arsEdition (2009), ISBN 978-3-7607-2985-5.
Verschwunden!, ruft die kleine Ziege.
Hurra, gewonnen!
Torro sieht rot.
Leila Schwein schreit Nein!
Du bist mein größter Schatz.
Hexus-Plexus.
Verschwunden/Gefunden.
Ein Wunsch für die kleine Fee.
Glück gehabt, Pechbär!
Lisa und der Krachdrache.
Abschied von Opa Elefant.
Alberta geht die Liebe suchen.
Traumschuhe für Lilian.
Der Baum ist mein Haus.
Der Nikolaus kommt heut!
Weihnachtsrabe Rasputin findet das Glück.
Keine Angst, kleines Nachtgespenst!
Wie lange noch?
Drei Jahre noch, dann halte ich es nicht mehr aus!

Kinderbücher

01 Lisbeth – Und hier kommt Tante Lisbeth! ISBN 978-3-7855-7914-5.
Kleiner Wolf sucht ein Zuhause.
Kleiner Wolf in Not.
Käpten Klonk und seine Piraten.
01 Lola – Hier kommt Lola! ISBN 978-3-7855-5169-1.
02 Lola – Lola macht Schlagzeilen. ISBN 978-3-7855-5337-4.
03 Lola – Lola in geheimer Mission. ISBN 978-3-7855-5534-7.
04 Lola – Applaus für Lola! ISBN 978-3-7855-5692-4.
05 Lola – Lola Löwenherz. ISBN 978-3-7855-5674-0.
06 Lola – auf Hochzeitsreise. ISBN 978-3-7855-5675-7.
07 Lola – Schwesterherz. ISBN 978-3-7855-5676-4.
08 Lola – Fünf Sterne für Lola. ISBN 978-3-7855-5677-1.
09 Lola – Lola und die einzige Zeugin. ISBN 978-3-7855-5678-8.
Lola – das Buch zum Film. ISBN 978-3-7855-7139-2.
Lola – Meine Freunde. (Freundebuch)
Lola – Macht Lola zum Star.
Verbotene Welt. Loewe Verlag, ISBN 978-3-7855-6300-7.
Unter der Geisterbahn. Loewe Verlag, ISBN 978-3-7855-6766-1.
Los Angeles.
Leselöwen: Popstargeschichten. Mit Bildern von Silke Brix. Loewe Verlag, (2008), ISBN 978-3-7855-4126-5.
Leselöwen: Freundinnengeschichten. Loewe Verlag

Jugendbücher

Imago. Arena, Würzburg (2004), ISBN 3-401-05572-0.
Whisper. Arena, Würzburg (2005), ISBN 3-401-02999-1.
Isola. Arena, Würzburg (2007), ISBN 978-3-401-06048-4.
Lucian. Arena, Würzburg (2009), ISBN 978-3-401-06203-7.
Die längste Nacht. Arena, Würzburg (2016), ISBN 978-3-401-06189-4

Hörbücher (Auswahl)

Hier kommt Lola! Jumbo Neue Medien & Verlag, Hamburg (2005), ISBN 3-8337-1211-2.
Lola macht Schlagzeilen. Jumbo Neue Medien & Verlag, Hamburg (2005), ISBN 3-8337-1345-3.
Lola in geheimer Mission. Jumbo Neue Medien & Verlag, Hamburg (2006), ISBN 3-8337-1499-9.
Unter der Geisterbahn. Jumbo Neue Medien & Verlag, Hamburg (2006), ISBN 3-8337-1629-0.
Applaus für Lola! Jumbo Neue Medien & Verlag, Hamburg (2007), ISBN 978-3-8337-1775-8.
Imago. Jumbo Neue Medien & Verlag, Hamburg (2007), ISBN 978-3-8337-1855-7.
Verbotene Welt. Jumbo Neue Medien & Verlag, Hamburg (2007), ISBN 978-3-8337-1908-0.
Lola Löwenherz. Jumbo Neue Medien & Verlag, Hamburg (2008), ISBN 978-3-8337-2063-5.
Isola. Arena Verlag, Würzburg (2008), ISBN 978-3-401-26048-8.
Lola auf Hochzeitsreise. Jumbo Neue Medien & Verlag, Hamburg (2008), ISBN 978-3-8337-2196-0.
Lucian. Jumbo Neue Medien & Verlag, Hamburg (2009), ISBN 978-3-8337-2535-7.
Lola Schwesterherz. Jumbo Neue Medien & Verlag, Hamburg (2010), ISBN 978-3-8337-2634-7.
5 Sterne für Lola. Jumbo Neue Medien & Verlag, Hamburg (2012), ISBN 978-3-8337-2994-2.
Lola und die einzige Zeugin
Superstarke Kindergartengeschichten. Jumbo Neue Medien & Verlag, Hamburg (2014), ISBN 978-3-8337-3286-7.

Der Roman

Isabel Abedi – Whisper. Jugendroman weiterlesen

Rhiannon Lassiter – 2367 – Experiment Hex (Hex 01)

Die junge englische Schriftstellerin Rhiannon Lassiter ist in Deutschland noch nicht sonderlich bekannt. Gerade mal drei ihrer Bücher haben es bis 2008 aufs Festland geschafft, obwohl ihr Werk wesentlich mehr umfasst. Ihren Debütroman, im Original „Hex“, verfasste sie im Alter von siebzehn. Das Science-Fiction-Buch ist der Auftakt zu einer Trilogie, die im 24. Jahrhundert spielt, deren Folgebände aber leider nie übersetzt wurden. Es stellt sich die Frage, warum dies so ist, denn „2367 – Experiment Hex“, so der deutsche Name, ist das spannende Debüt einer vielversprechenden Jungautorin.

Handlung

Die Geschichte spielt im London des 24. Jahrhunderts. Die Stadt ist in die Höhe geschossen und besteht aus mehreren Ebenen, wobei die Oberschicht ganz oben und der Abschaum der Gesellschaft ganz unten lebt. Die Fortbewegung funktioniert per fliegenden Autoscootern, das Essen kommt aus dem Automaten. Computer sind allgegenwärtig und bestimmten das tägliche Leben. In dieser Welt ist nur wenig Raum für diejenigen, die sich keinen Platz an der Sonne sichern können. Sie leben im Untergrund, in den so genannten Ganglands, und fristen ein Leben, das ohne Kriminalität zumeist nicht zu bewältigen ist.

So ähnlich geht es White und Raven. Die beiden Geschwister haben sich lange im Untergrund von Denver aufgehalten, doch nun sind sie nach London gekommen, um ihre kleine Schwester Rachel zu suchen. Die Elfjährige war von einem englischen Ehepaar adoptiert worden, doch mittlerweile hat sich ihre Spur verloren. Es scheint, als hätte sie nie existiert. White, ein praktisch veranlagter junger Mann, der dem Gangleben den Rücken gekehrt hat, befürchtet das Schlimmste, und er hat auch allen Grund dazu. Raven ist nämlich eine Hex, das heißt, dass sie aufgrund einer Genmutation eins mit Computern werden und mit ihrem Geist im Netz surfen kann.

Selbstverständlich duldet die Regierung die Gefahr, die von Hexen ausgeht, nicht, doch Raven, die sich in der Hackerszene einen Namen gemacht hat, hat es geschafft, unentdeckt zu bleiben. White befürchtet, dass die Genmutation auch bei Rachel entdeckt worden ist und sie daher eliminiert wurde. Doch Raven glaubt nicht daran. Bei ihren Recherchen im Netz findet sie heraus, dass nicht alle verdächtigen Hexe eliminiert werden. Einige von ihnen, vor allem die jungen, werden in das Labor eines gewissen Dr. Kalden gebracht.

Es besteht also eine geringe Wahrscheinlichkeit, dass die Schwester der beiden noch lebt. Sie setzen nun alles daran, in dieses Labor einzudringen und Raven, die eine skrupellose, manchmal gefühlskalte Einzelgängerin ist, riskiert dafür sogar ein Menschenleben. Als sie herausfindet, dass Ali Tarrell, Tochter eines reichen Medienmoguls, ebenfalls die Hexmutation besitzt, manipuliert sie ihre Daten, so dass sie abgeholt und ins Labor gebracht wird. Vorher instruiert sie das verängstigte Mädchen allerdings, um die Umgebung auszuspionieren und nach Rachel zu suchen. Raven ist fest von ihren Fähigkeiten überzeugt und glaubt, dass sie Rachel und Ali ohne Probleme aus dem Labor retten kann, wenn sie erst in das abgeschlossene Computernetz des Labors eingedrungen ist. Ein vorschneller Gedanke, wie sich noch zeigen wird …

Mein Eindruck

Rhiannon Lassiter hat „2367 – Experiment Hex“ laut Autoreninfo im Alter von siebzehn Jahren geschrieben. Stellenweise merkt man dies der Geschichte an. Es fehlt häufig an solchen Beschreibungen, die für einen lebendigen und anschaulichen Hintergrund der Geschichte sorgen. Das London der Zukunft bleibt manchmal ein wenig blass, beinahe skizzenhaft. Mit der richtigen Portion Fantasie lassen sich diese Leerstellen zwar auffüllen, dennoch wäre ein strafferes Lektorat hier wünschenswert gewesen.

Das ist aber der einzige negative Kritikpunkt an Lassiters Debütroman. Für ihr Alter schreibt sie unglaublich souverän. Ihre Figurenzeichnung und die Handlung entpuppen sich als überaus reif und geradezu brillant. Die Geschichte um die drei ungleichen Waisenkinder ist wahnsinnig gut konstruiert. Die Handlung ist rasant, beinahe schon zackig und lässt keine Langeweile aufkommen. Ein Ereignis folgt auf das nächste, und trotzdem bleibt genug Zeit, damit sich Dynamik und Spannung entwickeln. Immer wieder kommt es zu actionreichen Szenen, die aber nie platt oder zu bemüht wirken. Im Gegenteil baut die junge Autorin brisante Personenkonstellationen ein, die nicht irrelevant für die Geschichte sind und das Buch zu weit mehr als einem einfachen Science-Fiction-Massaker machen.

Überhaupt wirkt Science-Fiction, gerade bei Jugendbüchern, häufig mehr wie eine Jungensache. Rhiannon Lassiter schafft es, auch Mädchen mit ihrer Geschichte anzusprechen, woran ihre starke Protagonistin Raven sicherlich nicht unschuldig ist. Dabei ist die Fünfzehnjährige alles andere als sympathisch. Ravens Leben im Untergrund und auf der ständigen Flucht vor dem CPS, das für die Eliminierung von Hexen zuständig ist, hat sie zu einer knallharten, egoistischen, beinahe schon soziopathischen Einzelgängerin gemacht. Ohne Skrupel nutzt sie Menschen aus oder spielt mit ihnen, ihre Launen sind unvorhersehbar. Im einen Moment ist sie die Liebe in Person, im anderen hasst sie alles und jeden. Dieses Verhalten sorgt immer wieder für Reibereien und interessante zwischenmenschliche Konstellationen innerhalb der Gruppe, die Lassiter gut zu beschreiben weiß.

Nicht nur Raven wird von der Autorin auf eine fantastische und ansteckende Art und Weise dargestellt. Auch die anderen Hauptfiguren wie White oder der Straßenjunge Kez, der sich den Geschwistern anschließt und Raven heimlich bewundert, sind gut ausgearbeitet, authentisch und düster. Sie zu mögen, fällt nicht einfach, sich mit ihnen zu identifizieren dagegen schon. Sie repräsentieren die schlechten Stimmungen, mit denen jeder einmal zu kämpfen hat, und für ihr Alter hat die Autorin diese sehr anschaulich dargestellt.

Anders als bei anderen Jungautoren definiert sich Lassiter nicht über einen möglichst flapsigen und geschwätzigen Schreibstil. Sie schreibt eine Geschichte, nicht das Lebensgefühl einer Generation, und dementsprechend zeitlos fällt ihre Sprache aus. Sie benutzt kaum Schimpfwörter oder Slang, sondern schreibt präzise und beinahe schon analytisch. Ihre Sätze sind karg, nüchtern und von einer atmosphärischen Düsternis geprägt. Wie die rasante Handlung enthält auch der Schreibstil der Engländerin kaum Ballast. Sie reduziert ihre Worte auf das Nötigste, dies aber so geschickt, dass sich der Leser viele Dinge, beispielsweise Konflikte oder Beziehungen unter den Charakteren, selbst erschließen kann. Lassiters Wortschatz ist überaus abwechslungsreich und es gibt kaum Unsicherheiten in der Formulierung.

Unterm Strich

In der Summe weiß Lassiter trotz einiger fehlender Beschreibungen zu begeistern. Während der Lektüre von „2367 – Experiment Hex“ vergisst man gerne, dass man es nicht mit einer erwachsenen Autorin zu tun hat. Handlung, Personen und Schreibstil sind so ausgefeilt und abwechslungsreich, dass es kaum Grund für Beschwerden gibt. Und auch, wenn die eifrige Engländerin in Deutschland bislang noch nicht wirklich gewürdigt wurde, gibt es Grund zur Hoffnung: Nach „Dreamwalker“, das 2005 bei aare erschien, veröffentlicht der |Fischer|-Verlag 2008 die Horrorgeschichte „Böses Blut“.

Werke in DE

2367 Experiment Hex, 2000, ISBN 978-3-401-02134-8
Dreamwalker, 2005, ISBN 978-3-7941-7023-4
Böses Blut, 2008, ISBN 978-3-7941-7023-4
Der 13.Gast, 2013, ISBN 978-3-596-85493-6

Werke in EN

Romane

Little Witches Bewitched (2013)
Ghost of a Chance (2010)
Bad Blood (August 2007)
Roundabout (2006)
Rights of Passage: Shadowland (January 2005)
Super Zeroes (July 2005)
Rights of Passage: Outland (October 2004)
Lines in the Sand (June 2003)
Rights of Passage: Borderland (June 2003)
Waking Dream (2002)
Hex: Ghosts (2000)
The Supernatural (1999)
Hex: Shadows (1999)
Hex (1998)

Short Stories

Walking the Wire (1999)
White Walls (1997)

Gebunden: 290 Seiten
Originaltitel: Hex (1998)
Aus dem Englischen von Angelika Eisold-Viebig
Empfohlen ab 14 Jahren
ISBN-13: 978-3401021348

http://www.rhiannonlassiter.com

http://www.arena-verlag.de

Der Autor vergibt: (4.5/5) Ihr vergebt: SchrecklichNa jaGeht soGutSuper (1 Stimmen, Durchschnitt: 4,00 von 5)

Andreas Eschbach – Perfect Copy – Die zweite Schöpfung

Ein Klon, aber doch kein Spider-Man!

Sind menschliche Klone irgendwelche Monster, die zu Spezialzwecken gezüchtet werden? Dass Klone auch Menschen wie du und ich sein können, macht Eschbach in diesem Jugendroman deutlich. In einer fesselnden, humorvollen und anrührenden Geschichte berührt er Fragen, die nach dem fragen, was uns zu Menschen macht und worin eigentlich das Verbrechen des Klonens bestehen soll.

Der Autor

Andreas Eschbach – Perfect Copy – Die zweite Schöpfung weiterlesen

Guillaume Prévost – Die steinerne Pforte (Das Buch der Zeit 1)

Bitte eine Münze! Zeitreise mit Sonnensteinen

Wer Bücher liebt, lebt gefährlich. Das hätte sich der 14-jährige Sam niemals träumen lassen, als er eines Tages auf der Suche nach seinem verschwundenen Vater ein mysteriöses Buch entdeckt. Seltsam: Seine Seiten sind alle gleich. Doch als Sam auf einen Stein, in den ein Sonnensymbol eingeritzt ist, eine Münze legt, wird er in eine andere Zeit transportiert.

Guillaume Prévost – Die steinerne Pforte (Das Buch der Zeit 1) weiterlesen

Eschbach, Andreas – seltene Gabe, Die

Marie staunt nicht schlecht: Armand, der bei ihr eingebrochene Junge aus Frankreich, kann einen Zug mit der Kraft seines Geistes anhalten. Dumm nur, dass er wegen dieser Fähigkeit von den Militärs seines Landes ebenso verfolgt wird wie von den Geheimdienstlern Deutschlands. Warum musste er sich ausgerechnet ihr Haus als Unterschlupf aussuchen? Und soll sie ihm, dem seltsamen Überwesen, überhaupt helfen?

_Der Autor_

Andreas Eschbach, geboren 1959, schrieb mit „Das Jesus-Video“ einen der erfolgreichsten deutschen Unterhaltungs-Thriller: Er wurde von Pro7 verfilmt und als Hörbuch von |Lübbe| vertont. Inzwischen hat er neben Science-Fiction auch den spekulativen Wirtschafts-Thriller „Eine Billion Dollar“ und die Jugendbücher „Perfect Copy“ (über Kloning), „Die seltene Gabe“ (über Telekinese) und „Das Mars-Projekt“ (Trilogie) veröffentlicht. Im September 2003 erschien sein Roman „Der Letzte seiner Art“, in dem es um einen Kyborgsoldaten im Ruhestand geht. Eschbach lebt in der Bretagne.

|Andreas Eschbach bei Buchwurm.info:|
[Eine Billion Dollar 653
[Exponentialdrift 187
[Das Jesus-Video 267
[Der Letzte seiner Art 317
[Das Marsprojekt 1102

_Handlung_

Marie ist eine durchschnittliche Schülerin, die in einer durchschnittlichen Familie ein durchschnittliches Leben führt. Bis zu einen bestimmten Tag, der ihr Leben auf den Kopf stellt. Ihre Eltern haben eine Karibikreise gewonnen und sind seit einer Woche weg. Marie führt den Haushalt und merkt sofort, dass etwas nicht stimmt, als sie von der Schule nach Hause kommt.

Es liegt keineswegs daran, dass auf den Straßen der Stadt Streifenwagen mit Blaulicht herumdüsen und per Lautsprecher Durchsagen machen, die sie nicht versteht. Nein, es liegt daran, dass in ihrem Haushalt Dinge fehlen: Lebensmittel hauptsächlich. Marie durchsucht das ganze Haus, und im Schrank wird sie fündig. Ein junger Mann springt heraus, der es sich darin gemütlich gemacht hat, komplett mit Decke und allem.

Armand, 17, ist Franzose und auf der Flucht vor der Polizei. Allerdings ist er kein bewaffneter Schwerverbrecher, wie die Polizei behauptet. Dennoch ist er immerhin in Maries Haus eingebrochen – bloß wie? Als sie ihm auf die Schliche kommt, demonstriert er sein spezielles Talent: Er kann Materie mit der Kraft seines Geistes bewegen – oder auch zerstören, so wie die schöne Lampe im Wohnzimmer.

Er zwingt sie, ihn zu begleiten, indem er ihr Gewalt androht. Keine sonderlich Vertrauen erweckende Methode, findet Marie. Sie packen das Nötigste zusammen, Marie schreibt eine letzte Nachricht an ihre Eltern, dann machen sie sich „vom Acker“. Allmählich geht ihr auf, dass Armand überhaupt keinen Plan hat. Wieso will er ausgerechnet in den ICE nach Dresden? Weil das der erste Fernzug ist, der ihn aus Stuttgart wegbringt. Na, und wie soll’s dann weitergehen?

In den Gesprächen, die sie zu führen beginnen, erklärt er ihr, dass er vor den militärischen Leitern jenes französischen Instituts wegläuft, in dem er sieben Jahre seines Lebens verbracht hat. Dort wurde seine Gabe weiterentwickelt. Doch der Anlass seiner Flucht war der Auftrag, einen anderen Menschen zu töten. Einen Mann namens Levroux, der über die Machenschaften von Geheimdienstlern aussagen würde, falls man ihn nicht ausschaltete – etwa durch einen telekinetischen Angriff auf sein Herz oder ein anderes lebenswichtiges Organ. Armand wollte das nicht, und als sein Aufpasser Pierre, ein Telepath, zu einer Beerdigung wegfuhr, nutzte Armand die Fluchtgelegenheit, die sich ihm erstmals bot.

Pierre ist hier, in Stuttgart! Und er hält nach Armand Ausschau. Selbst wenn Armand seine Gedanken abschirmen könnte, so würde doch Marie seine Anwesenheit und sogar seine Pläne verraten. So oder so – Marie hängt in der Sache tiefer drin, als ihr lieb und zunächst bewusst ist. Und viel später merkt sie, dass sie nicht mehr von Armands Seite weichen möchte. Denn sie erkennt, dass ihr Entführer kein „Monstrum“ ist, sondern ein menschliches Wesen. Sie trifft eine weitreichende Entscheidung.

_Mein Eindruck_

Die Story ist eine dichte und realistische Erzählung über ein außergewöhnliches menschliches Wesen und wie man es missbraucht hat. Anders als in Eschbachs Jugendroman „Perfect Copy. Die zweite Schöpfung“ findet die Hauptfigur nicht nachträglich heraus, was ihr angetan wurde (er wurde geklont), sondern Armand ist schon ziemlich mit zehn Jahren klar, dass er eine ungewöhnliche Gabe hat. Allerdings nicht viel ungewöhnlicher als die von Altersgenossen, die immer bei Mensch-ärgere-dich-nicht gewinnen. Armand hätte sich für immer und ewig in dem Institut verwöhnen und testen lassen, wenn man nicht von ihm verlangt hätte, einen anderen Menschen zu töten. Behauptet er jedenfalls.

Die Geheimdienstler, die ihn und Armand schließlich fangen, behaupten natürlich das Gegenteil. Und an diesem Punkt wird es spannend. Wird es diesen Leuten, die sehr deutlich beschrieben werden, gelingen, Armand und Marie auseinanderzubringen? Wird sie ihn wieder als „Monstrum“ ansehen und ihre Hilfe verweigern – oder ihn als Menschen betrachten und ihm zur Flucht verhelfen? Diese moralische Entscheidung ist eine der schwierigsten überhaupt, denn sie verlangt vom Entscheider, sich selbst neu zu definieren: als menschliches Wesen, das einen Andersartigen als gleichwertig einstufen muss.

Diese Relativität aus der Selbsterkenntnis (und aus Liebe) heraus ist die eigentliche Leistung, etwas, was man meist erst als Erwachsener zu tun hat. Sobald Marie eine solche Entscheidung getroffen hat, kann sie ihr Leben nicht mehr wie zuvor fortsetzen – unselbständig, unbewusst, frei von Verantwortung, kindlich eben. Dass die Geschichte gut ausgeht, ist nicht selbstverständlich, denn die beiden, Entführte und Entführer, streiten sich von Anfang an. Eigentlich müssten sich ihre Wege schon sehr bald trennen, doch dazu kommt es zum Glück nicht.

|Stil und Sprache|

Sprache und Darstellungsstil sind so einfach, aktuell und realistisch gestaltet, dass sich jedes Kind ab 12 Jahren damit leicht tun dürfte (das gilt natürlich nicht für Leute mit Leseschwäche). Weil aber die Hauptfiguren handeln wie Siebzehnjährige, wage ich zu bezweifeln, dass schon jeder Zwölfjährige diese Handlungsweise auf Anhieb versteht. Immerhin werden die Entscheidungen Maries somit schon vorstellbar – Akte der Toleranz, die dem jungen Leser hoffentlich auch in seiner Realität helfen, sie auszuüben.

|Humor|

In keinem Jugendbuch sollte eigentlich Humor fehlen, sonst macht das Lesen einfach keinen Spaß. Menschenskind – mit Telekinese könnte man ja die Welt aus den Angeln heben! Dass es nicht ganz so einfach ist, aber dennoch Spaß macht, zeigt der Autor an den Handlungen Armands. Er stibitzt einem jungen Mann, der nachts eine teure Sonnenbrille trägt, eben dieses absurde Accessoire, indem er es zum Himmel fliegen lässt. Die Reaktion des Bestohlenen ist schon recht lustig zu verfolgen: Er kichert wie ein Irrer.

|Schwächen|

Etwas unplausibel fand ich Armands Verhalten in Stuttgart aber doch. Der Junge, der seit sieben Jahren, aus der Provinz kommend, in einer Anstalt weggesperrt war, kennt sich hervorragend damit aus, wie der öffentliche Nahverkehr einer Großstadt funktioniert. Er studiert Fahrpläne wie ein alter Hase und kalkuliert mit Umsteigestationen, als wäre er Hartmut Mehdorn himself.

Als Entschuldigung kann man nur anführen, dass Armand ohne diese spezielle „Gabe“ noch nerviger geworden wäre, als er es für Marie eh schon ist. Wenigstens ist er auch nicht perfekt: Dass es in Stuttgart schon lange keinen „Westbahnhof“ mehr gibt, merkt er leider etwas zu spät. In diesem Gebäude könnte er höchstens einen heben gehen. Prost!

_Unterm Strich_

Der kurzweilige Jugendroman über einen Telekineten lässt sich locker in sechs Stunden lesen und bereitet keinerlei Verständnisschwierigkeiten. Dabei stellt der Autor seinen Helden keineswegs als Superman vor, sondern als einen Verfolgten, den die Militärs – wieder einmal – missbrauchen wollen.

Doch darauf kommt es dem Autor nicht an: Es geht um eine viel schwierigere Entscheidung, eine, die wir alle früher oder später in einer globalisierten Weltkultur fällen müssen: Lehnen wir den Andersartigen ab – oder können wir ihn als menschliches Wesen, das nur eben anders ist, akzeptieren? Wenn der Leser eine Antwort auf diese Frage in seinem eigenen Leben findet, ist schon viel gewonnen – und sicherlich genau das, was sich der Autor erhofft hat.

Prévost, Guillaume – steinerne Pforte, Die (Das Buch der Zeit 1)

_Bitte eine Münze! Zeitreise mit Sonnensteinen_

Wer Bücher liebt, lebt gefährlich. Das hätte sich der 14-jährige Sam niemals träumen lassen, als er eines Tages auf der Suche nach seinem verschwundenen Vater ein mysteriöses Buch entdeckt. Seltsam: Seine Seiten sind alle gleich. Doch als Sam auf einen Stein, in den ein Sonnensymbol eingeritzt ist, eine Münze legt, wird er in eine andere Zeit transportiert.

Nach seiner Rückkehr will ihm seine Cousine Lilli helfen, damit Sams Vater nicht dem grausamen Herrscher Vlad Tepes in die Hände fällt. Denn dieser wird nun auf den Seiten des Buchs der Zeit dargestellt. Und die schlaue Lilli weiß aus dem Geschichtsunterricht: Vlad Tepes ist kein anderer als das Vorbild für den Inbegriff der Vampire: Dracula …

_Der Autor_

Guillaume Prévost, geboren 1964 auf der Insel Madagaskar, ist ein Geschichtsprofessor, der u. a. ein Werk über den Zweiten Weltkrieg veröffentlichte. Er hat mehrere Romane veröffentlicht, in denen er Fiktion und historische Persönlichkeiten kombinierte, darunter die „Die sieben Verbrechen von Rom“ (2000), in dem Leonardo da Vinci auftritt, sowie „Das Geheimnis der geheimen Kammer“ (die deutschen Titel stammen von mir).

„Das Buch der Zeit“ ist eine Jugendbuch-Trilogie, in der Prévost seine Hauptfigur in verschiedene Zeiten und Schauplätze schickt, wie es vor ihm Madeleine L’Engle („Die Zeitfalte“) getan hat.

_Handlung_

Der 14-jährige Samuel Faulkner ist ein ganz normaler Schüler in einer ganz normalen Stadt in Amerika. Jedenfalls bis zu dem Tag, an dem er versucht, eine Spur auf den Verbleib seines seit 13 Tagen verschollenen Vaters Allan zu finden. Sams Mutter ist schon gestorben, und so lebt er nun bei seinen Großeltern, neben dem Zimmer seiner fast gleichaltrigen Cousine Lilli.

|Der Sonnenstein|

Sam stibitzt die Schlüssel zum Antiquariatsbuchladen seines Vaters, der sich in einem heruntergekommenen Stadtviertel befindet, und stößt auf Vaters Anrufbeantworter auf eine ominöse Warnung des Nachbarn Max. Nach einer Weile des Suchens findet Sam hinter einer sehr guten getarnten Wand ein kleines Kämmerchen, in dem sich ein kleines rotes Buch und eine niedrige Steinstele befinden. In diesen Steinsockel ist eine sechsstrahlige Sonne eingraviert.

Leider gibt es keinen Hinweis, keinen Brief oder dergleichen, der Sam helfen würde, diese Funde zu verstehen. Aber er kann kombinieren. Und legt eine Münze mit einem Loch darin auf die Vertiefung in dem Stein, in die sie zu passen scheint. Eine sengende Hitze scheint seinen Arm zu verbrennen, dann erwacht er an einem anderen Ort …

|Iona, Irland|

Es ist die irische Insel Iona im Jahre des Herrn 800 – und am nächsten Tag wird sie von Wikingern überfallen. Ihm gelingt die Flucht mit einer weiteren Münze und einem Sonnenstein – nur um im Jahr 1916 vor der Festung Verdun zu landen, mitten im übelsten Bombardement. Doch auch hier gelingt es ihm, dem Schlimmsten zu entkommen, und mit einer neuen Münze – der Soldat nennt sie einen „Orden“ – reist er zur nächsten Station. Ist sein Vater wenigstens hier? Wo ist „hier“ überhaupt?

Während Sam herausfindet, dass er im Grabmal eines altägyptischen Priesters namens Setni gelandet ist, wird er Zeuge eines Komplotts, dem der Priester des Pharao Ramses III. zum Opfer fallen soll. Darf er in den Lauf der Geschichte eingreifen?

|Rückkehr|

Nach seiner Rückkehr in die Gegenwart ist der Wirbel natürlich groß, doch das Einzige, woran Sam denkt, ist sein Vater. Auf dem Dachboden findet er Zeitungsausschnitte, die belegen, dass sein Vater einst als Praktikant in Ägypten weilte, um in Theben bei Ausgrabungen eines gewissen Prof. Chamberlain zu helfen. Es gab einen Skandal, als Münzen aus dem Mittelalter gefunden wurden. Offenbar ist Allan Faulkner ein weit- und zeitgereister Mensch, der überall seine metallenen „Fahrscheine“ hinterlässt. Wozu? Na, um alte Bücher aufzutreiben, natürlich! Doch wo ist er jetzt?

Sams Cousine Lilli ist die Beste ihrer Klasse, und dank ihrer Kombinationsgabe erkennt sie schnell die entscheidenden Zusammenhänge. Demnach gibt das von Sam gefundene Buch, das auch sie gelesen hat, die Zeit und den Zielpunkt des Zeitreisenden an. Und mit einer Vertiefung im Sonnenstein kann man etwas damit transportieren, Bücher beispielsweise. Im Buch ist aktuell nur eine Information auf allen Seiten zu sehen: Vlad Tepes, der Herrscher der rumänischen Walachei aus dem 15. Jahrhundert, der für seine Grausamkeit den Beinamen Dracul erhielt.

Falls Sams Vater in Vlads Hände gefallen ist, so droht ihm höchste Gefahr! Von Max, dem Nachbarn, bekommt Sam eine Lochmünze, die genau in den Sonnenstein passt – seine Fahrkarte. Doch Lilli warnt ihn: Was, wenn Vlad Dracul seinen Vater gefangen hält? Dann droht auch Sam Gefahr, nicht wahr?

|Brügge|

Sam schlägt diese Warnung jedoch in den Wind, denn er hat nun wirklich Angst um seinen Vater, und mit einem sengenden Schmerz reist er in die Zielzeit. Verwirrt stellt er fest, dass er auf einem Friedhof gelandet ist. Zwar ist es das 15. Jahrhundert, doch man schreibt das Jahr 1430, und dies ist nicht die Walachei, sondern die schöne und stolze Handelsstadt Brügge …

_Mein Eindruck_

Dem Autor gelingt es, auf einfühlsame Weise die Gefühls- und Gedankenwelt von Sam darzustellen, und zwar so, dass sie einigermaßen glaubwürdig erscheinen. Natürlich hätte ein älterer Mensch zunächst an seinem Verstand gezweifelt, wenn er sich plötzlich in einer anderen Zeit und Umgebung wiedergefunden hätte. Sam ist jedoch widerstandsfähiger – und außerdem bleibt ihm gar nichts anderes übrig, als sich schleunigst anzupassen. Denn sonst wird er entweder als Spion oder Teufel schnellstens zum Tode befördert. Immer wieder muss er deshalb seine in der Moderne erworbenen Einstellungen und Empfindungen einer völlig anders gearteten Gesellschaft anpassen, um überleben zu können.

Eine große Hilfe ist ihm dabei jedoch der Umstand, dass ihm die Zeitreise eine Art Übersetzungsprogramm mitgibt, so dass er in der Zielzeit auch die jeweilige Sprache verstehen und rudimentär sprechen kann. Wie dies zustande kommen soll, wird nicht erklärt, und auch Sam wundert sich darüber, aber wenn’s hilft, hat er sicher nichts dagegen. Dieser Bruch in der Logik ist das einzige Manko der Geschichte. Aber je mehr Sam über das Zeitreisen und die Sonnensteine herausfindet (z. B. bei einem Alchemisten in Brügge), desto mehr darf der Leser hoffen, dass auch dieses Rätsel gelöst wird.

Sams Reisen sind sowieso nur eine alternative Methode zu Schulausflügen, um fremde Länder und Sitten kennen zu lernen – mit dem Bonus, nun auch eine andere Zeit erkunden zu können. Der Geschichtsprofessor Prévost hat damit einen Weg gefunden, seinen Schülern Wissen aus seinem Spezialgebiet auf unterhaltsame und lehrreiche Weise nahe zu bringen. In seiner Methode schwankt der Autor, und es ist nicht sicher, ob er auf die übliche Mystik à la Katharer oder Illuminati hinauswill. Ohne weiteres ist er imstande, auch Einsteins Relativitätstheorie kurz mal praktisch zu erläutern – ohne dabei jedoch die nötigen Konsequenzen daraus zu ziehen. So tut der Autor so, als stünde die Erde im Weltraum an Ort und Stelle und alle Zeiten seien quasi übereinander gestapelt – eine völlig unrealistische und mittelalterlich-geozentrische Vorstellung.

Dass jedoch Sams Zeitreisen nur Schülerausflüge ohne Bedeutung wären, wird im letzten Drittel widerlegt. Erstens stößt Sam in Brügge auf ein Mädchen, das verblüffende Ähnlichkeit mit seiner Schulflamme Alicia Todds aufweist. Was wäre, wenn sie nicht den Jungen heiraten würde, den sie liebt? Würde dann Alicia nie geboren werden? Sam sieht sich veranlasst, korrigierend einzugreifen – eine moralische Entscheidung, die ihm leichtfällt. Doch was ist mit schwierigeren Entscheidungen?

Eine weitere Konsequenz des physischen Vorgangs des Zeitreisens ist ein Phänomen, das ich hier zum ersten Mal gefunden habe: ein temporaler Dopplereffekt. Dass er kurz hintereinander zweimal das Gleiche sieht und erlebt, wirkt auf Sam zunächst sehr verwirrend. Er weiß nicht, was nun real und was die Illusion ist. Oder ist beides echt? Was ihn zunächst stört, erweist sich im Finale, als er gegen seinen Erzfeind Monk einen Judo-Wettkampf bestreitet, als klarer Vorteil: Er weiß schon im Voraus, was sein Gegner als Nächstes tun wird!

Das Beste an diesem Buch ist also, dass sich Sam weiterentwickelt, sowohl körperlich (er wird stärker) als auch geistig (Dopplereffekt, Sprachen) und seelisch (mehr Empathie für seine Mitmenschen). Gut fand ich auch, dass er auf seine Cousine Lili angewiesen ist. Sie mag ihm zunächst zwar als nervige Zicke erscheinen („Mädchen!“), aber nur die Tatsache, dass sie an ihn denkt, rettet ihn vor dem Verlorengehen in den Tiefen der Zeit. Sagt er jedenfalls. Wir müssen es ihm glauben. Außerdem ist sie die Schlauere von ihnen beiden.

|Die Aufmachung|

Das Buch ist ganz in edlem Rot und Gold gehalten, und der Prägedruck vermittelt zusätzlich den Eindruck, man halte ein uraltes Buch in Händen. Hinzu kommt noch, dass der Buchrücken aussieht, als sei er bereits abgenutzt und abgestoßen – genau so, wie ein antiquarisches Buch eben aussehen würde.

Zwei goldfarbene schlüsselförmige Ornamente im unteren Drittel von Vorder- und Rückseite legen den Schluss nahe, dass es sich hier um einen Verschluss handeln könnte, der das Buch, wenn es wirklich ein altes wäre, zusammengehalten hätte. Auf der Vorderseite ist die altägyptische Version eines Sonnensteins zu sehen. So viel Design- und Druckaufwand ist sehr sympathisch und hebt das Buch aus der Masse der Jugendbücher heraus.

Leider hat der Verlag dafür an Informationen über den Autor gespart. Nirgends findet sich das kleinste Fitzelchen Info über den Geschichtsprofessor. Meine Information oben habe ich aus dem Internet und selbst übersetzt.

_Unterm Strich_

Bis auf die ungeklärte Tatsache, dass Sam einen eingebauten Sprachcomputer mitbekommt, ist dieses Buch für Leser um 14 Jahre ein rundum gelungenes Leseerlebnis. Der Held ist sympathisch und sehr menschlich: Er weiß auch nicht mehr als du und ich, geht mit Foto-Handys und E-Mails um wie alle und lernt am Schluss noch so viel dazu, dass ihm ein Sieg vergönnt ist. Die Fortsetzung dazu würde ich gerne lesen. Sie trägt den Titel „Das Buch der Zeit: Die sieben Münzen“.

Wem dieses Abenteuer gefällt, der sei auf die ähnlichen Zeitreiseabenteuer „Die Zeitfalte“ von Madeleine L’Engle und die Serie um |Justin Time| von Peter Schwindt hingewiesen (1. Zeitsprung; 2. Der Fall Montauk; 3. Das Portal; 4. Verrat in Florenz).

|Originaltitel: Le livre du temps 1. La pierre sculptée, 2006
297 Seiten
Aus dem US-Französischen von Anke Knefel|
http://www.arena-verlag.de

Interview mit Andreas Eschbach zu seinen neuen Romanen und zur Verfilmung von „Eine Billion Dollar“

Andreas Eschbach ist ein sehr fleißiger Autor, und seine Werke erscheinen bei Lübbe, Arena, Fischer TOR und in den bekannten PERRY-RHODAN-Heften. Allerdings kommen die Rezensenten kaum noch mit diesem Ausstoß hinterher. Lassen wir doch den Autor einfach seine jüngsten Werke, die seit „Eines Menschen Flügel“ erschienen sind, selbst vorstellen.

BUCHWURM: Was ist denn der Clou beim Plot deines Jugendromans „Gliss“, der 2021 im Arena-Verlag erschienen ist?

Andreas Eschbach: Der Clou ist zweifellos das geheimnisvolle Material dieses Namens, das den weitaus größten Teil des Planeten Hope bedeckt und sich dadurch auszeichnet, dass es darauf keinerlei Reibung gibt: Was aufs Gliss gerät und eine Eigenbewegung hat, rutscht weiter und weiter und umrundet, wenn es nicht zufällig auf ein Hindernis stößt – und Hindernisse sind ausgesprochen rar – den ganzen Planeten.

Und worum kämpfen die darin auftretenden Jugendlichen?

Interview mit Andreas Eschbach zu seinen neuen Romanen und zur Verfilmung von „Eine Billion Dollar“ weiterlesen

Guillaume Prévost – Der magische Reif (Das Buch der Zeit, Band 3)

Frech wie Sam: Besuch bei Kaisern und Päpsten

Wer Bücher liebt, lebt gefährlich. Das hätte sich der 14-jährige Sam niemals träumen lassen, als er eines Tages auf der Suche nach seinem verschwundenen Vater ein mysteriöses Buch entdeckt. Seltsam: Seine Seiten sind alle gleich. Doch als Sam auf einen Stein, in den ein Sonnensymbol eingeritzt ist, eine Münze legt, wird er in eine andere Zeit transportiert.

Sieben Münzen, verstreut über Länder und Zeiten, müssen Sam und seine Cousine Lili in Band zwei zusammentragen, um Sams Vater aus Vlad Tepes‘ Gefangenschaft zu befreien. Aber sie werden offenbar von einem Mitglied der Geheimorganisation Akreos verfolgt, der alle Sonnensteine zerstört. Zum Glück werden die beiden Zeitreisenden vom Hüter der Sonnensteine, dem ägyptischen Priester Setni, in die Hintergründe eingeweiht. Nun erfährt Sam endlich, was sein gefangener Vater eigentlich in Draculas Burg Bran wollte: einen Armreif mit ganz besonderen Eigenschaften …

In Band drei wird Sams Freundin Alicia entführt, und nur gegen den magischen Armreif sowie ein wertvolles Buch über Magie will der Entführer sie wieder freilassen. Doch nicht irgendwo, sondern im Rom des Jahres 1527, als die Ewige Stadt von kaiserlichen Truppen erobert und gebrandschatzt wird!
Guillaume Prévost – Der magische Reif (Das Buch der Zeit, Band 3) weiterlesen

Mila Berg – Kleines Einhorn Funkelstern

Worum geht’s?

Es ist Dezember im Wunschwald. Und der alljährliche Weihnachtszauber ist wieder in vollem Gange. Das kleine Einhorn Finya Funkelstern und ihre besten Freunde , das Koboldmädchen Trixi und die Fledermaus Kalle lieben diese Zeit. Für sie ist es die schönste Zeit des Jahres. Das liegt alles an dem natürlichen Weihnachtszauber. Doch wo kommt er eigentlich her? Wo findet er seinen Ursprung? Neugierig machen sich die drei Freunde auf den Weg den Ort zu finden, an dem der ganze Zauber beginnt. Sie suchen in gruseligen Funkelhöhlen, bei den Hexen, Kobolden und Feen. Überall dort finden sie einen Hauch dieses Zaubers und schon bald haben sie die Lösung, warum das so ist.


Mila Berg – Kleines Einhorn Funkelstern weiterlesen

Amanda Li und Tove Jansson – Willkommen im Mumintal

Worum geht’s?

Die kleine Familie Mumin, das sind Muminmama, Muminpapa und Mumintroll. Sie leben gemeinsam im Mumintal. Sie heißen jeden Besucher herzlich Willkommen. Besonders Snufkin ist ein gern gesehener Gast, er ist nämlich der beste Freund von Mumintroll. Auch die kleine freche Mü besucht die Mumins häufig und gemeinsam erleben sie jede Menge neue Abenteuer.

Amanda Li und Tove Jansson – Willkommen im Mumintal weiterlesen

Stephen King – Die Arena. Under the Dome

King auf Speed: Armageddon im Dampfkochtopf

An einem gewöhnlichen Herbsttag wird die Stadt Chester’s Hill in Maine auf unerklärliche Weise durch ein unsichtbares Kraftfeld vom Rest der Welt abgeriegelt. Klingt nach den Simpsons und Marlen Haushofer, ist aber echt: Flugzeuge zerschellen daran, einem Gärtner wird beim Herabsausen der Kuppel die Hand abgehauen, Familien werden auseinandergerissen, Autos explodieren beim Aufprall.

All dies ist nicht sonderlich lustig, doch alle rätseln, was diese Wand ist, woher sie kommt und ob sie bald wieder verschwindet. Ein Entrinnen ist unmöglich, deshalb gehen bald die Vorräte zur Neige. Der bestialische Kampf ums Überleben in dieser unerwünschten Arena tobt zunehmend stärker. Wird es Überlebende geben?

Stephen King – Die Arena. Under the Dome weiterlesen

Andreas Eschbach – Die schlafenden Hüter (Das Marsprojekt 05)

Explosiver Showdown: krönender Abschluss

Arianna, Ronny, Carl und Elinn – alle zwischen 13 und 15 Jahren alt – sind als erste Kinder auf dem Mars geboren worden und aufgewachsen. Doch im Jahr 2086 sollen sie gemeinsam mit anderen Marssiedlern zur Erde zurückkehren, weil machthungrige Politiker behaupten, das Marsprojekt sei gescheitert. Die Vorbereitung zur Stilllegung der Forschungsstation laufen bereits auf Hochtouren – aber die vier Jugendlichen sind fest entschlossen, auf dem Roten Planeten zu bleiben. Besonders Elinn, die aus medizinischen Gründen auf der Erde nicht überleben könnte. Sie büchsen aus und kommen einem verborgenen Geheimnis des Planeten auf die Spur.

Band 5: Viel ist geschehen seit der Entdeckung der blauen Türme und der schlafenden Außerirdischen. Doch was als hoffnungsfrohe Rettung des Marsprojektes begann, droht nun der ganzen Welt zum Verhängnis zu werden. Denn die Zeichen mehren sich: Auch auf der Erde haben die Aliens, die Carl in den gläsernen Höhlen entdeckte, ihre Spuren hinterlassen. Noch schlafen die Fremden, aber was ist, wenn sie erwachen? Sind sie Freund oder Feind? Mutig stellen sich die Marskinder dieser Frage und machen dabei eine große Entdeckung…
Andreas Eschbach – Die schlafenden Hüter (Das Marsprojekt 05) weiterlesen

Andreas Eschbach – Die steinernen Schatten (Das Marsprojekt 04)

Spannendes Mars-Abenteuer: Verhängnis am Löwenkopf

Arianna, Ronny, Carl und Elinn – alle zwischen 13 und 15 Jahren alt – sind als erste Kinder auf dem Mars geboren worden und aufgewachsen. Doch im Jahr 2086 sollen sie gemeinsam mit anderen Marssiedlern zur Erde zurückkehren, weil machthungrige Politiker behaupten, das Marsprojekt sei gescheitert. Die Vorbereitung zur Stilllegung der Forschungsstation laufen bereits auf Hochtouren – aber die vier Jugendlichen sind fest entschlossen, auf dem Roten Planeten zu bleiben. Besonders Elinn, die aus medizinischen Gründen auf der Erde nicht überleben könnte. Sie büchsen aus und kommen einem verborgenen Geheimnis des Planeten auf die Spur.

Band 4: Während die eingetroffenen Forscher noch über den Zweck der blauen Türme grübeln, machen sich die Marskinder daran, ihr Geheimnis zu lüften. Was niemand weiß: Die Kinder halten den Schlüssel zu einer anderen Welt in der Hand. Ein kleiner Schritt, die Passage öffnet sich, und Elinn, Carl und Urs finden sich auf dem geheimnisvollen Planeten wieder. Doch dann wird ihnen jäh der Rückweg abgeschnitten. Auf sich allein gestellt, schlagen sie sich auf dem unbekannten Planeten durch, als die Geschichte eine unerwartete Wendung nimmt…
Andreas Eschbach – Die steinernen Schatten (Das Marsprojekt 04) weiterlesen

Andreas Eschbach – Die gläsernen Höhlen (Das Marsprojekt 3)

Marsbewohner: eine epochale Entdeckung

Arianna, Ronny, Carl und Elinn – alle zwischen 13 und 15 Jahren alt – sind als erste Kinder auf dem Mars geboren worden und aufgewachsen. Doch im Jahr 2086 sollen sie gemeinsam mit anderen Marssiedlern zur Erde zurückkehren, weil machthungrige Politiker behaupten, das Marsprojekt sei gescheitert. Die Vorbereitung zur Stilllegung der Forschungsstation laufen bereits auf Hochtouren – aber die vier Jugendlichen sind fest entschlossen, auf dem Roten Planeten zu bleiben. Besonders Elinn, die aus medizinischen Gründen auf der Erde nicht überleben könnte. Sie büchsen aus und kommen einem verborgenen Geheimnis des Planeten auf die Spur.

Band 2: Seit ihrer Entdeckung der blauen Türme ist der Mars in aller Munde. Wer hat die Türme erbaut und wozu? Wissenschaftler und Journalisten reisen an, um dem Geheimnis auf den Grund zu gehen. Die Marssiedlung wächst rasant, doch mit den Raumschiffen von der Erde kommen nicht nur Freunde des Marsprojekts. Ein Saboteur treibt sein Unwesen, um die Forschungsarbeiten zum Stillstand zu bringen und den Abbruch des Projekts herbeizuführen. Doch die vier Freunde kommen ihm auf die Schliche – und erhalten Hilfe von unerwarteter Seite…

Band 3: Eine Expedition wird losgeschickt, und Carl ist mit an Bord. Seine Freunde versuchen unterdessen, den Inschriften auf den mysteriösen Steinen ihr Geheimnis zu entlocken. Die Expedition entdeckt neue rätselhafte Bauwerke! In der Riesenschlucht der Valles Marineris stoßen sie auf Höhlen, deren Eingänge mit dickem Glas verschlossen sind. Plötzlich verschwindet Carl so spurlos wie Jahre zuvor sein Vater…
Andreas Eschbach – Die gläsernen Höhlen (Das Marsprojekt 3) weiterlesen

Andreas Eschbach – Submarin

Die lang erwartete Fortsetzung von Andreas Eschbachs „Aquamarin“!

Noch immer kann es Saha kaum glauben: Sie ist ein Submarine, halb Mensch, halb Meermädchen. Gemeinsam mit ihrem Schwarm erkundet sie den Ozean. Als Saha auf den mysteriösen Prinzen des Graureiter-Schwarms trifft und mit ihm auf seinem Wal reitet, ist sie wie verzaubert. Sie ist entschlossen, von nun an selbst über ihr Schicksal zu bestimmen. Doch der König der Graureiter hegt finstere Pläne für die Submarines, in denen ausgerechnet Saha als Mittlerin zwischen den Welten eine wichtige Rolle spielt. Saha gerät in große Gefahr und muss eine folgenschwere Entscheidung treffen …
(Verlagsinfo)

Dies ist der zweite Teil der Geschichte des Mädchens Saha. Sie taucht ein in das zweite Medium, das ihr Lebensspender sein kann, denn neben irdischer Luft vermag sie gleich einem Fisch, Wasser zu atmen. Diese Fähigkeit, im ersten Buch »Aquamarin« erst entdeckt und als Fluch verstanden, nimmt sie nun an als Gabe. Denn obwohl sie sehrwohl über die unmenschlichen Experimente, die zur Entstehung der »Submarines«, der Wassermenschen führten, bescheid weiß, eröffnet die Gabe neue Möglichkeiten: Elternlos, aufgewachsen bei ihrer Tante, macht sie sich auf, ihren Vater in den Weltmeeren zu suchen.

Andreas Eschbach – Submarin weiterlesen

Cassandra Clare – City Of Glass (Chroniken der Unterwelt 3)

Die Chroniken der Unterwelt:

Band 1: „City of Bones“
Band 2: „City of Ashes“
Band 3: „City of Glass“
Band 4: „City of Fallen Angels“
Band 5: „City of Lost Souls“
Band 6: „City of Heavenly Fire“

Gerade hat sich Clary einigermaßen in ihre Rolle als Schattenjägerin eingefunden und die schockierende Nachricht überwunden, dass Jace ihr Bruder ist, schon tun sich wieder neue Herausforderungen vor dem Mädchen auf. Valentin ist dabei, ein Dämonenheer zu erschaffen, um in einen fatalen Krieg gegen die Schattenwesen zu ziehen und Jocelyn, Clarys Mutter, liegt noch immer im Koma. Als sich Jace, die Lightwoods und andere Schattenjäger sodann auf eine Reise nach Alicante, der sagenumwobenen gläserenen Hauptstadt des Schattenjägerreichs Idris, aufmachen, schließt sich Clary kurzerhand unbemerkt an, um in Idris ein Heilmittel für ihre Mutter zu finden. Dort angekommen, wird sie jedoch alsbald mit neuen Schwierigkeiten konfrontiert. Auch Simon ist versehentlich nach Idris gereist und wird vom Rat der Schattenjäger gefangen genommen. Darüber hinaus rückt die finale Schlacht gegen Valentin und seine Schergen, die mit einem Angriff auf Alicante drohen, näher und schnell wird klar, dass nur Clary Schattenwesen und Schattenjäger gegen diesen gemeinsamen Feind vereinen kann.
Cassandra Clare – City Of Glass (Chroniken der Unterwelt 3) weiterlesen