Archiv der Kategorie: Fantasy / Science-Fiction

Valerio Evangelisti – Das Geheimnis des Inquisitors (Inquisitor-Zyklus Band 4)

Abenteuer eines Inquisitors

Auf Bitte des Königs von Aragón nimmt Großinquisitor Nikolas Eymerich an der Invasion Sardiniens teil. Dort wird er mit den fürchterlichsten Seuchen konfrontiert, aber auch mit wundersamen Heilungen, die ihren Ursprung im blauen Licht der Neptungrotte haben. Als der Inquisitor in dieser Grotte Augenzeuge vorchristlicher Rituale wird, ist er überzeugt, dass es sich bei den Wunderheilungen um Teufelswerk handelt. Es gelingt ihm, das unterirdische Höhlensystem zu fluten, doch er weiß, dass die Mächte der Finsternis nicht für immer gebannt sind … (Verlagsinfo)

Fans von „Der Name der Rose“ dürften diesen Roman ebenso mögen wie eingefleischte Fantasy- oder Science-Fiction-Leser. Der Italiener Evangelisti, mit seinem „Nostradamus“-Zyklus (bei |Goldmann|) als Mittelalter-Fachmann ausgewiesen, bietet in den vier Handlungssträngen seines Romans jedem etwas.
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James Clemens – Das Buch des Feuers / Wit’ch Fire (Alasea / Die Verbannten 1)

Junghexe im Kampf gegen den Dunklen Lord

Fünfhundert Jahre sind vergangen, seit der Gott Chi das Land Alasea verlassen und in die Hände des Herrn der dunklen Mächte übergeben hat. Doch eine letzte Hoffnung für das Gute besteht noch: ein sagenhaftes Artefakt, das Buch des Blutes, in das noch vor der Invasion des Herrn der Dunklen Mächte die Kraft des Guten eingeschlossen wurde.

Allerdings kann das Buch seine magische Kraft nur entfalten, wenn es von der dreizehnjährigen Elena geöffnet wird – denn sie ist die Wiedergeburt jener Hexe, die bereits vor langer Zeit dafür gesorgt hatte, dass das Land Alasea zurückfinden kann zur Magie des Chi.

Elena weiß jedoch zunächst nichts von ihrer Bestimmung und wird sich ihrer auch dann nicht bewusst, als der Herr der Dunklen Mächte seine Truppen aussendet und eine gnadenlose Hetzjagd auf das Mädchen beginnt. (Verlagsinfo)
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Abraham Merritt – Das Gesicht im Abgrund. Fantasy-Klassiker

Im Reich der Schlangenfrau

Von der Hoffnung erfüllt, mit Hilfe einer seltsamen Landkarte einen Schatz der alten Inkas zu finden, macht sich Nicholas Graydon, ein Bergbauingenieur, gemeinsam mit drei Abenteurern auf den Weg in ein Gebiet der Kordilleren, das bisher noch kein Weißer betreten hat. Habgier, Goldfieber und Hass lassen die Expedition zu einem Fiasko werden. Nur Graydon überlebt – und er gelangt nach Yu-Atlanchi, dem verbotenen Land. Dort – unter Geschöpfen, die zeitlos sind und für die der Tod unbekannt ist – lernt Graydon, der Mann des 20. Jahrhunderts, die Wunder und Schrecken eines Volkes kennen, das viel älter als die Menschheit ist… (Apex-Verlag)
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Valerio Evangelisti – Das Blut des Inquisitors (Inquisitor-Zyklus Band 2)

Die Maske des Roten Todes

Zwischen Vampirismus, Ketzertum und Genetik ist dieser zweite Roman aus dem Inquisitor-Zyklus angesiedelt – eine recht heftige Mischung, die jedoch in kleinen, die Spannung steigernden Häppchen dargeboten wird. Fans von Edgar Allan Poe dürften diesen Roman ebenso mögen wie Leser, die „Der Name der Rose“ verschlungen haben. Das letzte Kapitel ist nämlich schamlos der klassischen Poe-Story „Die Maske des Roten Todes“ nachgebildet. Allerdings ist dieser Effekt nicht an den Haaren herbeigezogen, sondern bildet den folgerichtigen Höhepunkt der zweigleisigen Erzählung.

Der Autor
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Charles de Lint – The Blue Girl. Urban Fantasy für Jugendliche

Geisterabenteuer an Halloween

Die 17-jährige Imogene Yeck ist eine Rebellin, doch als sie mit ihren Eltern nach Newford zieht, wird sie schwer auf die Probe gestellt. Schnell haben die Raufbolde an ihrer Highschool sie auf dem Kieker, aber auch der Geist eines Jungen nimmt sie offenbar wahr – und sie ihn. Schließlich gerät sie auch noch mit den boshaften Feen in einen Streit, und das ist wirklich kein Spaß. Nun braucht sie wirklich Hilfe: von ihrem alten Geist Pelly aus Kindertagen, von ihrer neuen Freundin Maxine und vielleicht sogar von dem mysteriösen Geisterjungen… (Verlagsinfo)

Der Autor

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Wolfgang Jeschke (Hrsg.) – Schöne nackte Welt. Internationale Science Fiction Stories

Classic SF of 1986: Eine der besten Jeschke-Anthologien

Dieser Heyne-Auswahlband versammelt internationale Science Fiction Erzählungen aus USA, Italien, Österreich, Jugoslawien, Polen, Ungarn und Deutschland.

Zu den Höhepunkten zählen:

• Lucius Shepards zwei Erzählungen „Der Pfad des Jaguars“ und „R & R“,
• die William-Gibson-Story „Der Wintermarkt“ sowie
• die beiden Novellen „Flucht aus Katmandu“ von Kim Stanley Robinson und
• „24 Ansichten des Berges Fuji, von Hokusai“ von Roger Zelazny, und viele mehr.

Kurzum: eine erstklassige Lese des Jahres 1986!
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Hahn, R. M. (Hg.) / Bailey / Resnick / Aurelian / MacLeod / Goulart / MacEwen / Oltion / Rusch – Roosevelt-Depeschen, Die (MFSF 101)

_Vielfalt der Phantastik: Der Weltraum hat abgedankt_

Dies ist einer der letzten Auswählbände mit Erzählungen aus dem traditionsreichsten und mehrfach mit mit Preisen ausgezeichneten „Magazine of Fantasy and Science Fiction“. Die Auswahlbände erschienen rund vier Jahrzente in der Reihe „Heyne Science Fiction & Fantasy“.

Mit Mike Resnick ist ein echter Veteran unter den ausgewählten Autoren, und Kristine Kathryn Rusch, selbst Herausgeberin, ist inzwischen einer der erfolgreichsten SF- und Fantasy-Autorinnen der USA.

|Die Erzählungen|

_1) Dale Bailey: Moment der Stille_

Ein Vertreter für Teppichböden entdeckt in einer Kleinstadt einen unscheinbaren Laden, der aber ein interessantes Ladenschild hat: „Erasmus Brand, Kaufmann – Händler des Unheimlichen, Exotischen und Wunderbaren – Was ist Ihr Herzenswunsch?“ Bei diesem letzten Wort fühlt sich Upton Spencer sofort angesprochen und tritt ein.

Als er wieder herauskommt, hat er für seine Zufriedenheit eine rubinrote Phiole eingetauscht. In dieser befindet sich, wie er Stunden später im Motelzimmer feststellt, eine bezaubernd duftende Flüssigkeit. Er wagt nur einen einzigen Tropfen davon zu kosten, doch schon wünscht er seinen keifenden Boss Frank Enderby zum Teufel. Denn Upton hat irgendwo seinen Musterkoffer verloren. Aber wo? Als ihm Erasmus Brand wieder einfällt, kehrt er dorthin zurück, wo die Phiole hergekommen ist …

|Mein Eindruck|

Es geht um Zufriedenheit in der giftigen Alltagswelt, mit dem frustrierenden Alltagsjob und mit der ganzen banalen Realität eines Handelsvertreters. Den Kontrast dazu, ja sogar die Erlösung bildet die Phiole und ihr Zauber – der Zauber von einer anderen, poetischeren Welt, einer Welt der Magie: der Herzenswunsch. Und dafür hat Upton seinen Chef zum Teufel gewünscht? Upton überlegt es sich anders, denn er will seine Zufriedenheit zurückhaben. Wie viele von uns haben nicht schon diesen unheiligen Deal gemacht? Die Ziele der Kindheit und Jugend für einen Apfel und das Butterbrot der Zufriedenheit verraten?

Die Ironie bei dieser Geschichte: Der Händler der Herzenswünsche riecht nach Schwefel …

_2) Mike Resnick: Die Roosevelt-Depeschen_

13. Juli 1898: Oberst Theodore Roosevelt, der spätere Präsident der Vereinigten Staaten, ist mit seinem Freiwilligenregiment der „Rough Riders“ noch auf Kuba stationiert, als er auf die Jagd in den nahen Dschungel geht. (Im Spanisch-Amerikanischen Krieg wurde Kuba erobert.) Dort stößt er statt auf harmlose Brachvögel auf ein aggressives Untier, das sich nicht durch einen Schuss aus Roosevelts Gewehr in die Knie zwingen lässt. Nicht einmal Schüsse ins Auge oder in den Mund können es töten, vielmehr muss der kecke Schütze selbst in Deckung gehen, als das Untier eine WAFFE zückt. Wer hätte je von einem Tier mit einer Waffe gehört, wundert sich der Oberst. Ein Feuerstrahl verfehlt ihn nur um Haaresbreite, und er ergreift bei so viel Feuerkraft die Flucht.

Doch im nahen Fluss gelingt ihm die Überlistung des tentakelbewehrten Monsters. Als er es im Lager seziert, stößt er auf eine vollkommen fremdartige Anatomie, die ihn in Alarmzustand versetzt. Er warnt den US-Präsidenten McKinley, erntet aber nun Spott. Unterdessen treffen aus England Meldungen über weitere solche Geschöpfe ein …

|Mein Eindruck|

Die Invasion vom Mars hat stattgefunden, der „Krieg der Welten“ hat begonnen! Und ausgerechnet im tiefsten kubanischen Dschungel muss Roosevelt auf einen der Invasoren stoßen. Es ist wirklich ein Heidenspaß, wenn der SF-Freund eins und eins zusammenzählt und nicht zwei, sondern H. G. Wells erhält! Dessen Roman [„Krieg der Welten“ 1475 erschien bekanntlich im Jahr 1898 und erzählte von Monstern vom Mars, die einen Hitzestrahl einsetzen, der alle Waffen außer Gefecht setzt.

Die Erzählung bildet somit eine Fußnote zum Wells’schen Roman, doch ist sie derart authentisch mit Briefen, tagebucheinträgen und einem Redemanuskript erzählt, dass man sie glatt für echt halten könnte. Ein feiner Spaß, der leider abrupt und viel zu früh endet.

_3) Robin Aurelian: Gummiknochen_

Eine Story mit einem sehr ungewöhnlichen Ich-Erzähler. Er oder sie – das ist nicht sicher – wurde im Kofferraum eines Cadillac de Ville gefunden, und zwar ausgerechnet vom Gangsterboss Shilling. Der nahm ihn auf, um ihn als Leibwächter einzusetzen, doch nachdem sein Findling einmal Mist gebaut hatte, ließ er ihn in ein Säurebottich werfen.

Der Findling hat überlebt. Seine Knochen, ja, eigentlich alles hat sich verflüssigt, und so konnte er aus dem Bottich entkommen. Als er wieder bei Shillings Schergen auftaucht, haben sie Mitleid mit ihm und lassen ihn laufen, nachdem er versprochen hat, nie zurückzukehren. Doch die Spur zurück zu seiner Herkunft führt über Shilling. Als der merkt, dass sein Mann nicht tot ist, rastet er aus. Der Findling muss fliehen, nimmt einen der Schergen mit. Zusammen mit Peterson sucht er seine Herkunft in Las Vegas …

|Mein Eindruck|

Eigentlich könnte dies eine richtige Superheldenstory sein, aber dafür ist sie viel zu feinfühling und stilsicher erzählt. Es scheint sich eher um eine Alien-Story zu handeln, wobei sich der Alien bemüht, so menschlich wie möglich aufzutreten, doch immer wieder macht er in seiner Naivität einen Fehler. Er – oder sie – endet mit Peterson in einem Kaff im Norden der USA. Dort erschafft das Alien aus seinem Leib einen Jungen, um jemanden zum Reden zu haben – genau wie eine Mutter. Eine ungewöhnliche Alien-Story also, aus einem neuen Blickwinkel: dem des „Monsters“.

_4) Ian R. MacLeod: Tirkiluk_

Am 18. Juli 1942 löst der Wissenschaftsoffizier Seymour seinen Kollegen auf der arktischen Wetterstation in der Tuiak-Bucht ab. Seymour, dessen Tagebuch wir lesen, gibt dem Hauptquartier in Godalming bei London seine Meldungen per Morsezeichen durch, damit die Zentrale sicher die Geleitzüge nach Murmansk lotsen kann. Der arktische Hochsommer ist wunderschön, und Seymour bewundert die Nordlichter.

Es gibt auch einen Eskimostamm in der Nähe, und Seymour rümpft bei seinem Besuch die Nase. Die Inuit benutzen Urin nicht nur zum Gerben der Felle, sondern auch zum Waschen ihrer Haare. Eine gefesselte Gestalt fällt ihm auf, und der Stammesälteste nennt sie „Inua“, nach einer alten Legendengestalt. Nach dem Abzug des Stammes bleibt „Inua“ zurück und schleicht um Seymours Hütte, ernährt sich mehr schlecht als recht.

Als Seymour diesen ausgehungerten Eskimo bei sich aufnimmt und aufpäppelt, stellt er zu seiner Überraschung fest, des sich um eine Frau handelt und sie hochschwanger ist. Tirkiluk erzählt ihm die Legende von Inua. Diese wurde für ein Verbrechen von ihrer Familie ins Meer geworfen, worin sie bis auf den Boden sank. Dort lebe sie nun als alte Frau ohne Finger, nur mit einer Lampe, mit der sie Unglückliche anlocke. Sie, Tirkiluk, habe mit ihrem Halbbruder geschlafen, und für diesen Inzest wurde sie verstoßen.

Seymour hat kein Problem mit Eskimomoral, sondern kümmert sich um Tirkiluk und das kommende Baby. Er fängt und sie tötet eine Robbe nach der anderen, und das Baby kommt auf die Welt, ein Junge, den Tirkiluk Naigo nennt. Dann beginnt alles schiefzulaufen. Seymours Hütte gerät in Brand, nachdem er im Suff eine Laterne umgeworfen hat. Die beiden können kaum eine Zeltbahn, ihre Kleider und etwas Proviant retten, und die Heizvorräte sind in die Luft geflogen. Seymours Sinne beginnen sich zu verwirren …

|Mein Eindruck|

Eine wunderbar anschauliche und poetische Erzählung, wie sie nur von einem britischen Erzähler stammen kann. Sie erinnert an Franklins Expedition zur Entdeckung der Nordwestpassage und an den Untergang Robert Falcon Scotts am Südpol, an Ernest Shackleton und viele andere Tragödien, die im Eis ihr Ende fanden. Doch die Geschichte hat zwei positive Schlüsse, sowohl für Seymour als auch für Tirkiluk. Und das macht sie fast zu so etwas wie einer arktischen Weihnachtsgeschichte.

_5) Ron Goulart: Warum ich nie fest mit Heather Moon ging_

Im Leben des Studenten Will Harkins herrscht das Chaos. Drei Dämonen hat ihm der eifersüchtige Englischprofessor Matt Krouch auf den Hals gehetzt. Will ist ein Loser: Er gibt klein bei und tritt seine Freundin Sue Smith an Krouch ab. Kein Wunder, wenn so unfaire Mittel wie schwarze Magie eingesetzt werden.

Doch Wills Freund Nat will vom Trübsalblasen nichts hören. Er richtet Will wieder auf und empfiehlt ihm, als neue Verabredung eine Kommilitonin namens Heather Moon kennenzulernen. Leider eilt Heather der Ruf voraus, verschroben zu sein. Als Will sie in ihrem Elternhaus zur Party abholt – dies sind die anständigen fünfziger Jahre – , erlebt er ein paar überraschende Begegnungen mit Mitgliedern von Heathers Familie. Ihr Bruder ist unsichtbar, ihr Onkel schwebt in der Luft, und aus ihm spricht die Stimme eines Geistes, der sich als Orakel betätigt: Es liege noch weiteres Ungemach vonseiten Krouchs in der Luft.

Auch Heather hat ein paar „zauberhafte“ Eigenschaften von ihrer Sippe geerbt: Sie beherrscht Telekinese und Teleportation aus dem Effeff. Das erweist sich als sehr hilfreich, als Professor Krouch ein weiteres Mal zuschlägt und Will per Magie entführt. Sue Smith liebt Will immer noch, und um dieses Hindernis zu beseitigen, muss Will sterben. Das Pentagramm für den Abholer aus der Hölle ist bereits gezeichnet …

|Mein Eindruck|

Wenn man es nicht besser wüsste, könnte man denken, dies sei eines von Thorne Smiths zauberhaften Geschichten, die er weiland von 1928 bis 1941 schrieb, z. B. „Meine Frau, die Hexe“ (deutsch bei S. Fischer). Alles ist wunderschön altmodisch – und Magie so selbstverständlich wie das Kuchenbacken. Leider ist das alles aber auch schrecklich klischeehaft und da es sich keineswegs um eine Parodie handelt, ist die Aussage auch etwas belanglos. Es ist lediglich gute Unterhaltung, und obendrein nicht einmal besonders einfallsreich – ganz im Gegensatz zu dem fabelhabten Mr. Thorne Smith.

_6) Pat MacEwen: Die Gabe der Macklins_

Die Gabe der männlichen Mitglieder der Sippe der Macklins besteht in „mind-control“, das heißt in der Überwindung des Willens einer Frau und des Weckens ihres Begehrens. John Macklin, der Chef der Familie, hat mit seiner Frau drei Kinder gezeugt, aber auch mit ihrer Mutter. Williams Großmutter ist im achten Monat von ihm schwanger. Die Dinge stehen nicht zum besten bei den Macklins: John unterdrückt alle mit seiner herrschsüchtigen, gewalttätigen Art. Nicht nur sein Sohn William, der Ich-Erzähler, hat Angst vor ihm. Alle Frauen in der Stadt haben Angst vor ihm.

Als Wills Vater wieder einmal eine Nachbarin „betört“, wird es Will zu viel: Soll es dem Fünfzehnjährigen bald ebenso ergehen und er eine Frau nach der anderen in eine willenlose Puppe verwandeln? Das erscheint ihm ungerecht – sowohl gegen die Frauen wie auch gegen sich selbst, der das nicht will. Als er vor den düster-stolzen Vorhersagen von Wills Schicksal davonläuft, passiert genau dies: die Betörung zweier junger Mädchen. Wann wird das nur aufhören?

Doch die Großmutter warnt Will eindringlich vor der nächsten Nacht, wenn John, der Alteisenhändler, zum Schwarzbrenner Joe Sullivan fahren will. Sullivan wohnt auf einer Insel im Black Lake. Will sträubt sich vergeblich gegen seinen Vater und muss mit, so dass er im Mondschein durch dichten Nebel über den See rudert. Da hört er ein Geräusch … Sie finden eine nackte Frau, die sich in einem alten Fischernetz verfangen hat. Sie hat sehr weiße Haut und silbernes Haar, das im Mondlicht schimmert. Um den Hals trägt sie ein weißes Amulett, und als sich Johns begieriges Messer ihrer Haut nähert, zuckt sie vor dem kalten Eisen zurück.

Will ahnt, womit er es zu tun: mit einer der Wassernixen, die in magischen Nächten wie dieser zu sehen sind. Und vielleicht ist ihnen die Gabe der Macklins zu verdanken. Daher empfindet Will die „Betörung“, die John unwillkürlich ausübt, als Unrecht gegen die Vorfahren. Und so kommt es, dass John Macklin nicht nur in der weißen Lady aus dem See seinen Meister findet, sondern auch in seinem Sohn …

|Mein Eindruck|

Es gibt ein berühmtes Gedicht des irischen Poeten William Butler Yeats, das Donovan vertont hat: „The Song of Wandering Aengus“. Aengus ging in den Haselbuschwald, um Forellen zu angeln. Er fing in der Tat eine Forelle, doch sie verwandelte sich in ein „Glimmering-Girl“, das ihn bei seinem Namen rief und davonlief. Er lief ihm nach und wenn er nicht gestorben ist, so läuft er noch heute seinem Zaubermädchen hinterher, auf der Jagd nach den „silbernen Äpfeln des Mondes und den goldenen Äpfeln der Sonne“.

Irische Sagen und Legenden sind voll von solchen magischen Begegnungen mit dem kleinen Volk, das in allen Dingen wohnt. Und als die Iren Mitte des 19. Jahrhundert nach Amerika auswanderten, nahmen sie ihre Legenden mit. Die vorliegende Geschichte spielte zur Zeit der Großen Depression, also zwischen 1929 und 1939, entsprechend rückständig ist das arme Landvolk. Doch John Macklin ist ein besonders konservativer Typ, mehr tyrannischer Unhold als sorgender Vater. Die Macht, die ihm von den Genen verliehen wurde, findet zurück zu ihren Wurzeln – und eine ebenso starke Macht, die der weißen Frau aus dem See innewohnt.

Die psycholgischen Querelen, in denen sich Will verstrickt, sind überzeugend dargestellt. Doch dass sein Vater bezwungen ist, verhindert nicht das Wirken der „Betörung“ in Will selbst. Nach einem schrecklichen Zwischenfall mit seiner neunjährigen Schwester setzt sich Will mit einem Messer ans Ufer des Sees und erfleht Erlösung von der Nixe. Und wenn er sich nicht getötet hat, so sitzt er dort noch heute und pflückt die „silbernen Äpfel des Mondes“.

_7) Jerry Oltion & Kristine Kathryn Rusch: Deus X_

Marcus Chambers ist der erfolgreiche Bürgermeister einer Großstadt und befindet sich in den neunziger Jahren im Wahlkampf, als er mehrere Peinlichkeiten zu überstehen hat. Seine Schwester Lita, die seit längerem mit Unsichtbaren spricht, lässt er in eine psychiatrische Anstalt einweisen, damit sie ihn nicht mehr kompromittieren kann.

Doch kaum glaubt er, das Blatt zu seinen Gunsten gewendet zu haben, ereignet sich auf einer Pressekonferenz ein Zwischenfall: Ein seltsam gekleideter Mann spricht ihn auf Litas Einweisung an, und Marcus antwortet ihm mit diplomatischem Geschick. Doch Marcus‘ Wahlkampfleiter Phil, ein treuer Wegbegleiter, fragt Marcus nach der Konferenz, was das sollte? Wieso hat Marcus mit der Luft gesprochen? Phil hat den Mann nicht gesehen, und für ihn sieht es so aus, als habe Marcus die „Geisteskrankheit“ seiner Schwester geerbt.

Der seltsam gekleidete Mann taucht in Marcus‘ eigenem Heim auf. Nachdem er sich weigert wegzugehen, muss ihm Marcus zuhören. Kaldakeddy, wie er sich nennt, ist ein Wanderer zwischen den Welten, und seine Welt ist von den kriegerischen Zetain erobert worden. Lita habe den Unterworfenen zwar Tipps in zivilem Widerstand gegeben und eine Rebellengruppe gegründet, doch nur eines könne dem Widerstand Dauerhaftigkeit verleihen: die Geburt eines Heilands. Marcus ist die Parallele zu den von den Römern unterdrückten Juden nicht entgangen. Solch ein Heiland würde in der Tat aus einer unbefleckten Empfängnis stammen, denn der Vater befände sich ja nicht in der anderen Welt, sondern in der von Marcus.

Lita erklärt es ihm klipp und klar: Marcus braucht nicht in die Anderwelt zu wechseln, er braucht bloß eine der Frauen der Widerstandsbewegung zu schwängern. Dann endlich würde er seinem Ehrennamen „Geheiligter Geist“ alias „Sidanta“ gerecht werden. Marcus hegt einige Zweifel trotz der angenehmen Aussicht auf eine erotische Nacht. Doch als Naralena von Kaldakeddy herbeigeführt wird und sie Marcus einen Kuss gibt, merkt er, dass alles halb so schlimm ist. Der Sex ist mit einer Unsichtbaren ist wahrlich nicht schlimm, ganz im Gegenteil.

Natürlich fangen Marcus‘ Schwierigkeiten damit erst so richtig an …

|Mein Eindruck|

Auf 78 Seiten breiten die beiden Autoren zunächst eine realistische politische Landschaft aus, nur um sie dann systematisch zu unterminieren, als die Andersweltler eindringen. Dann wird aus der Erzählung ein Szenario, das sehr stark an Philip K. Dick erinnert, etwa in der VALIS-Trilogie. Nach einem erotischen Intermezzo und einer Expedition, in der er „das Hochheilige Paar“ – Kaldakeddy und die schwangere Naralena – in Sicherheit fährt, begibt sich die Story noch weiter ins vertraute Dick’sche Fahrwasser, als Marcus schließlich in der Klapse landet.

Eigentlich hätte ich erwartet, dass sich die Zetain, die Eroberer der Anderwelt, in unserer Realität zu erkennen geben, doch ihr einziger Agent scheint Phil zu sein. Das wird aber nie zugegeben. Und so bleibt dieser letzte tragisch-ironische Schlenker zu unserer Frustration aus.

Na ja, die Stoßrichtung der Aussage der Story ist eine andere: Sie erklärt die Erscheinung und den Tod Jesu als Intervention aus einer anderen Welt. Nur dass diesmal die andere Welt in unserer besteht. Der „Wanderer zwischen den Welten“ ist offenkundig ein Engel. Naralena, die Mutter des Heilands, entspricht Maria (ist aber wesentlich älter als die historische Maria, nämlich etwa 25). Der Clou ist allerdings, dass ein amerikanischer Bürgermeister Gott sein kann. Und der biblische Gott hat bekanntlich mehrmals korrigierend und hilfreich in die Jesus-Geschichte eingegriffen – Stichwort „Wunder“.

Die Botschaft ist klar, aber nur wenig ironisch gebrochen: Die amerikanischen Ideale, denen Marcus gehorcht, stünden einem Gott gut zu Gesicht, wenn er sie denn zur Befreiung von Unterdrückten einsetzen könnte. Doch leider gibt es eine Menge Kräfte wie Phil, die aus kleingeistigem politischem Kalkül solch idealistisches Verhalten verhindern. Diese Aussage könnte man als auf die amerikanische Außenpolitik angewandt interpretieren, wie sie sich im Jahr 1997 präsentierte, also unter Bill Clinton.

_Die Übersetzung_

… durch Horst Pukallus verdient eine Erwähnung. Der Übersetzer von John Brunner und Stephen Donaldson ist ein stilsicherer Meister deutscher Grammatik (Konjunktiv!) und der Umgangssprache. Vielfach klingen die Figuren durch ihre Zusammenziehung von Wörtern („wär’s möglich“ und dergleichen) natürlicher als sonst.

Michael K. Iwoleit übertrug die ersten beiden Erzählungen sowie „Tirkiluk“. Ich fand seine Arbeit sehr gelungen, denn sein genauer Stil trägt stark zum richtigen Ausdruck bei. Manfred Weinland übersetzte die restlichen Storys, und das sind die So-lala-Storys. Ihm unterläuft auf Seite 125 unten ein übler Stilfehler. Statt „bezweckte“ müsste es „bewirkte“ heißen, was doch etwas anderes ist.

_Unterm Strich_

Die Auswahl von Herausgeber Ronald M. Hahn ist breit gestreut und vielfältig in Thematik, Stil und Tempo. In der Ausführung und der Aussage haben mir am weitaus besten die Erzählungen von Mike Resnick und Ian McLeod gefallen. „Die Roosevelt-Depeschen“ bildet eine witzige Fußnote zu H. G. Wells‘ klassischem Invasionsroman „Krieg der Welten“.

„Tirkiluk“ hingegen ist eine zunächst sehr realistische Schilderung des Lebens in der (schwindenden) Arktis, die parallel zur geistigen Verwirrung des Chronisten geradezu traumhafte oder psychedelische Zuge annimmt. Dennoch lässt sich nicht behaupten, dass die Geschichte unglücklich ausginge. Ich war an den armen Robert F. Scott erinnert, der sich 1912 aufmachte, den Südpol zu erobern. In England ist er immer noch ein Held, denn er erfüllt das Ideal des „ehrenvollen Todes“.

Die anderen Erzählungen sind so lala, vielleicht mit Ausnahme von „Die Gabe der Macklins“, eine poetische Verarbeitung des Schuldkomplexes eines Super-Mannes. Die Storys sind raffiniert angeordnet: Sie werden zunehmend länger, und die letzte ist quasi ein Kurzroman – dessen Länge von 78 Seiten man erst realisiert, wenn man sich die letzte Seitenzahl ansieht.

Es fällt auf, dass keine einzige Geschichte irgendwo auf anderen Welten spielt, sondern alle auf der Erde. Der Weltraum hat abgedankt. Magie, Anderwelt, Super-Mann – phantastische Elemente qualifizieren die Storys für die Publikation in „Magazine of Fantasy and Science Fiction“. Wer Raumschiffe und Telepathen sucht, wird eher in „Asimov’s SF Magazin“ fündig. Aber dessen Auswahlbände erscheinen hierzulande ja auch schon längst nicht mehr.

Valerio Evangelisti – Der Schatten des Inquisitors (Inquisitor-Zyklus Band 1)

Der Dämonenjäger des Papstes

Fans von „Der Name der Rose“ dürften diesen Roman ebenso mögen wie eingefleischte Fantasy- oder Science-Fiction-Leser. Der Italiener Evangelisti, mit seinem „Nostradamus“-Zyklus (bei |Goldmann|) als Mittelalter-Fachmann ausgewiesen, bietet in den drei Handlungssträngen seines Romans jedem etwas.

Der Autor
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Wolfgang Jeschke (Hg.) – Science Fiction Story Reader 13. Intl. SF-Erzählungen

Klassische SF-Erzählungen von Star-AutorInnen

In dieser Anthologie aus dem Jahr 1980 sind neun SF-Erzählungen amerikanischer, deutscher, englischer und russischer AutorInnen vereinigt:

– der Kurzroman „Azteken“ der HUGO- und NEBULA-Award-Gewinnerin Vonda McIntyre;

– die romantisch-traurige Novelle vom „Alten Zinnsoldaten“ von Joan D. Vinge (HUGO für „Die Schneekönigin“);

– „Tertiär“, ein bemerkenswerter Kurzroman des deutschen Autors Gerhard Stein sowie

– die Kurzgeschichte „Kassandra“ der mehrfachen HUGO-Preisträgerin C.J. Cherryh, mit der sie im August 1979 erneut den HUGO Award gewann. Und vieles mehr.
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Poe – Grube und Pendel und andere Erzählungen. Mit Illustrationen von Harry Clarke

Klassische Poe-Auswahl, mit passenden Illustrationen

Dieser Auswahlband mit elf Erzählungen von Edgar Allan Poe versammelt die bekanntesten Geschichten wie etwa „Der Untergang des Hauses Usher“, „Ligeia“ oder „Der Doppelmord in der Rue Morgue“, bringt aber auch weniger bekannte wie „Die Brille“ und „Die längliche Kiste“. Alle Geschichten entstammen der Ausgabe der Dieterichschen Verlagsbuchhandlung von 1954 und wirken sprachlich dementsprechend veraltet.

Der Autor
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Abraham Merritt – Das Volk der Fata Morgana. Fantasy-Klassiker

Kampf gegen den Krakengott

Der junge Bergwerksingenieur Leif Langdon hat auf einer Expedition nach Zentralasien erlebt, dass ihn das aussterbende Volk der hellen Uiguren, wikingerartiger Krieger, für die Reinkarnation eines uralten Helden ihres Stammes hält – des unbesiegbaren Dwayanu. Für sie ruft er den furchtbaren Krakengott Khalk’ru und flieht entsetzt, als er seine Tat begreift.

Aber wer Khalk’ru gerufen hat, der muss auch seinem Ruf folgen – und Monate später ruft der Gott Leif, im äußersten Alaska, in einem Tal, das unter einer ewigen Fata Morgana verborgen liegt. Mit der Herrin der weißen Wölfe und dem gewaltigen Schmied Tibur kämpft Leif um die Macht und um das Leben der schönen Evalie, die zum Opfer für Khalk’ru bestimmt ist. Aber der heißeste Kampf tobt in ihm selbst, als Dwayanu, der grausame Krieger der Vorzeit, Macht über seine Seele zu gewinnen beginnt … (Verlagsinfo)
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Wolfgang Jeschke (Hrsg.) – Heyne Science Fiction Jahresband 1980

Mannigfaltige Auswahl: preiswerte Einführung in die Science Fiction

Der inzwischen in Rente gegangene Herausgeber der Heyne-Science-Fiction-Reihe, Wolfgang Jeschke, pflegte von 1980 bis 2000 eine schöne Tradition: Jedes Jahr präsentierte er seinen Lesern eine Anthologie von guten phantastischen Geschichten zu einem sehr erschwinglichen Preis. Lag dieser 1980 noch bei schlappen 4,80 DM, so war der Preis im Jahr 2000 bereits bei 18,00 DM angelangt – und wäre heute überhaupt nicht mehr bezahlbar. (Man könnte man die Preissteigerungsrate ausrechnen: Sie ist astronomisch hoch.)

Wie immer jedoch lieferten die SF-Jahresbände Erzählungen, die von der ersten Liga der Autoren und Autorinnen stammte. Stets war ein kleiner Ausreißer dabei, sei es ein Autor aus dem Ostblock – zu dem Jeschke von jeher gute Kontakte pflegte -, oder ein Kurzroman, etwa von C. J. Cherryh.

Die Erzählungen
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Mike Resnick – Wilson Cole 1: Die Meuterer (Starship 01)

Commander Cole, der aufmüpfige Offizier

Rund 3000 Jahre in der Zukunft (im Jahr 4875) führt die Republik der Menschen Krieg gegen die Teroni-Föderation. Der Offizier Wilson Cole hat bereits zweimal sein Schiff samt Crew in der Schlacht verloren. Zur Strafe soll er nun als zweiter Offizier auf einem geradezu schrottreifen Schlachtschiff dienen, noch dazu in einem weit abgelegenen Raumsektor.

Die Reibereien an Bord nehmen zu, die Disziplin sinkt, doch Cole ist kein Mann, der gern Däumchen dreht, während woanders der Krieg tobt. Während der Kapitän eine ruhige Kugel schieben will und meint, sein Raumsektor sei der letzte Ort in der Milchstraße, wo der Feind angreifen würde, lässt Cole erst einmal die Datenbank aktualisieren – und siehe da: ein Volk ist zu den Teroni übergelaufen und hat eine Republikwelt angegriffen. Klammheimlich schleicht sich Cole mit zwei Offizieren von Bord der |Teddy R|, um mal nachzusehen, was da Sache ist. Er sticht in ein Wespennest …
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Wolfgang Jeschke (Hg.) – Heyne Science Fiction Jahresband 1991

Sciencefiction und Phantastik vom Feinsten

Der inzwischen in Rente gegangene Herausgeber der Heyne Science Fiction Reihe, Wolfgang Jeschke, pflegte von 1980 bis 2000 eine schöne Tradition: Jedes Jahr präsentierte er seinen Lesern eine Anthologie von guten phantastischen Geschichten zu einem sehr erschwinglichen Preis. Lag dieser 1985 noch bei schlappen 5,80 DM, so war der Preis im Jahr 2000 bereits bei 18,00 DM angelangt – und wäre heute überhaupt nicht mehr bezahlbar. (Man könnte mal die Preissteigerungsrate ausrechnen: Sie ist astronomisch hoch.)

Wie immer jedoch lieferten die SF-Jahresbände Erzählungen, die von der ersten Liga der Autoren und Autorinnen stammte. Stets war ein kleiner Ausreißer dabei, sei es ein Autor aus dem Ostblock – zu dem Jeschke von jeher gute Kontakte pflegte -, oder ein Kurzroman, z.B. von Bruce McAllister oder Connie Willis.
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Kevin Major – Two for the Tablelands. Der zweite Fall für Sebastian Synard

Ein Detektiv in der Honigfalle

Der ehemalige Lehrer Sebastian Synard hat drei große Leidenschaften: Whiskey, Bücher und seine Heimat Neufundland. Mit seinem kleinen Tourismus­unternehmen »On the Rock(s)« macht er die Hobbys zum Beruf. Die exklusiven Touren über die Insel kommen gut an und er plant bereits für die nächste Saison.

In den neufundländischen Tablelands gibt es viel zu sehen: malerische Natur, jahrtausendealte Gesteinsschichten und – eine Leiche. Schnell wird klar, dass es sich bei dem toten Studenten um ein Mordopfer handelt. So stürzt Synard, mittlerweile ein zugelassener Privatdetektiv, in seinen nächsten Fall.

Doch er ist nicht der Einzige, der an der Aufklärung interessiert ist: Die Tante des Opfers kommt mitsamt heißer Spur aus Mexiko angereist. Sie besteht darauf, dass der Stiefvater der Täter sein muss. Mit Entschlossenheit und luftiger Kleidung im Gepäck nimmt Synard den nächsten Flieger vom windzerzausten Neufundland ins warme Mexiko. Doch was ihn dort erwartet, bringt ihn einmal mehr in große Gefahr.
(Verlagsinfo)

Der Autor

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Wolfgang Jeschke (Hg.) – Heyne Science Fiction Jahresband 1994

Classic SF: Von Madonnen und Anubis

Mit seinen preiswerten Jahresbänden bedankt sich der Heyne Verlag bei seinen Lesern. Im Unterschied zu früheren Science Fiction-Jahresbänden wird 1994 nicht mehr gekennzeichnet, ob eine Story ausgezeichnet wurde, sei es mit dem HUGO oder dem Nebula, jeder Beitrag steht für sich. Es sind beiträge von Brian Aldiss, Michael Flynn, Robert Silverberg, John Barnes, Alan Brennert, Ian McDonald und Kim Stanley Robinson.
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Wolfgang Jeschke (Hrsg.) – Heyne Science Fiction Jahresband 1998


Die Bezwinger des Olymp: erstklassige SF-Erzählungen

Dieser Jahresband vereint Geschichten und Kurzromane von den Brüdern Strugatzki, Kim Stanley Robinson, Mary Gentle, George Guthridge, Marek Baraniecki und – last but not least – Thomas Ziegler. Insgesamt bietet der Band eine sehr gehalt- und niveauvolle Sammlung erstklassigen Materials, das von den einfühlsamen Illustrationen ideal ergänzt wird. Die Handlung von Kim Stanley Robinsons Kurzroman „Grüner Mars“ stellt den Höhepunkt eines an guten Stories nicht gerade armen Auswahlbandes dar.
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Wolfgang Jeschke (Hrsg.) – Heyne Science Fiction Jahresband 1997


Ernüchternde Zukunft, digitale Romantik: Auswahl erstklassiger SF-Stories

Der SF-Jahresband 1997 vereint Geschichten und Kurzromane von Michael Flynn, Elisabeth Vonarburg, Ben Bova, Stephen Baxter, Lucius Shepard, Charles Sheffield und – last but not least – Marcus Hammerschmitt. Insgesamt bietet der Band eine sehr gehalt- und niveauvolle Sammlung erstklassigen Materials, das von den Illustrationen ideal ergänzt wird. Die Story von Lucius Shepard über „Muschelkratzer-Bill“ landete zum Beispiel bei zahlreichen Awards auf den vordersten Plätzen.
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Wolfgang Jeschke (Hrsg.) – Aufbruch in die Galaxis. Intl. SF-Erzählungen

Lesebuch für SF-Einsteiger

Diese Storyauswahl präsentiert SF-Erzählungen für Einsteiger ins Genre, die qualitätsvolle Science Fiction kennenlernen wollen, wie der Herausgeber schreibt. Aber auch an eingefleischte SF-Kenner richtet sich das Buch, die gern einmal ein paar gute alte SF-Stories wiederlesen möchten. Oder an Leute, „die ein Geschenk suchen für jugendliche Leser, für die es höchste Zeit wäre, dass sie mit Science Fiction Bekanntschaft machen“.

Der SF-Freund findet hier die „schönsten Erzählungen“ von bekannten Autoren wie Ray Bradbury, Arthur C. Clarke, Theodore Sturgeon und Brian W. Aldiss. Weder Spannung noch Humor kommen hier zu kurz.

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Wolfgang Jeschke (Hg.) – Science Fiction Story Reader 20. Erzählungen

Klassische Phantastik, darunter zwei US- Meisterwerke

In dieser Anthologie sind 13 SF-Erzählungen internationaler AutorInnen sowie zahlreiche deutschsprachige Gedichte vereinigt, darunter:

– Gene Wolfes Novelle „Sieben amerikanische Nächte“ (rund 70 Seiten);
– sowie Kate Wilhelms Novelle „Ein Untier an der Angel“ (ebenfalls rund 70 Seiten) und
– Erzählungen von Autoren aus der UdSSR, aus Deutschland, CSSR, Frankreich, Italien und Thailand.

Die 13 ist diesmal keine Unglücks-, sondern eine Glückszahl. Denn mit Gene Wolfe und Kate Wilhelm sind zwei innovative Schwergewichte der US-Phantastik vertreten.
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