Schlagwort-Archive: Weihnachtsempfehlungen

Kriminell gute Weihnachtstipps – Krimi-Tipps

Und zu guter Letzt darf es auch mal unterm Weihnachtsbaum knistern vor Spannung! Hier unsere Krimi-Tipps:

Robert B. Parker – Drei Kugeln für Hawk

Nachdem sein bester Freund Hawk in den Rücken geschossen wurde, während der einen Buchmacher beschützte, begibt sich der Bostoner Privatdetektiv Spenser mit dem genesenen Hawk auf einen Rachefeldzug gegen die Hintermänner dieses feigen Anschlags. Wie sich herausstellt, handelt es sich um Ukrainer, der von Marshport aus operieren. Aber wieso lässt Tony Marcus, der Gangsterboss von Boston, sie das überhaupt tun?

Parkers Detektiv-Krimis sind nie einfach, sondern vielmehr komplex, und stets engagiert. Frauen spielen wider Erwarten eine wichtige Rollen: Sie analysieren die beiden Helden und reagieren auf sie.
Unsere Rezi

Ace Atkins – Robert B. Parkers Cheap Shot: A Spenser Novel

Polizei-Chef Jesse Stone steht mächtig unter Druck. Der Mord an einem stinkreichen Talkshow-Moderator erschüttert das kleine Städtchen Paradise. Mit seiner scharfen Zunge hat sich Walton Weeks zu Lebzeiten zahlreiche Feinde gemacht. Ein vertrackter Fall für Jesse Stone, zumal das Medieninteresse an dem Mord gewaltig ist. Als auf dem Höhepunkt des Presserummels eine weitere Leiche gefunden wird, will die Öffentlichkeit ganz schnell einen Täter präsentiert bekommen, aber Jesse Stone ermittelt unbeirrt weiter.

Polizeichef Jeff Stone ist aus unzähligen Wiederholungen seiner Verfilmungen durchaus eine bekannte Krimifigur. Anders als Kommissar Schimanski ist er entwurzelt, versucht aber dennoch das Richtige zu tun. Sein Codex ist komplex und hält Überraschungen bereit.
Unsere Rezi

Robert Ludlum, Eric van Lustbader – Die Bourne-Vergeltung

Jason Bourne ist am Boden zerstört, als seine Gefährtin, die Mossad-Agentin Rebekka, bei einem gemeinsamen Einsatz in Mexiko getötet wird. So nimmt er den Auftrag an, für den ihn der Chef des israelischen Geheimdienstes gewinnen will: den chinesischen Minister Ouyang Jidan auszuschalten, der nicht nur für Rebekkas Tod verantwortlich zeichnet, sondern mit seinen dunklen Plänen eine Bedrohung für die gesamte westliche Welt darstellt.

Bourne ist hier nicht mehr der ferngesteuerte Superkiller, sondern ein Mann, der die Wahrheit aufdeckt und es mit dem Herz der Finsternis aufnimmt. In diesem Band spielen Frauen erstmals eine ausnehmend wichtige Rolle für die Entwicklung der Handlung.

Unsere Rezi

Arnaldur Indriadson – Nacht über Reykjavik

Der junge, grüblerisch veranlagte Erlendur Sveinsson hat vor Kurzem seine Tätigkeit als Streifenpolizist in Reykjavík aufgenommen. In den Nachtschichten lernt er die dunklen Seiten der isländischen Hauptstadt kennen: betrunkene Autofahrer, häusliche Gewalt, Einbrüche, Drogenhandel. Ihn bewegt das Schicksal von Randfiguren der Gesellschaft. An einem Wochenende wird ein Obdachloser in einem Tümpel am Stadtrand ertrunken aufgefunden, und eine junge Frau verschwindet spurlos. Beide Fälle lassen Erlendur keine Ruhe, und er beginnt auf eigene Faust zu ermitteln …

Dieser Krimi bietet quasi ein Prequel für Indridasons lange Serie über Kommissar Erlendur Sveinsson, die 2013 mit „Eiseskälte“ (siehe dort) abgeschlossen wurde. Der Band nimmt den Leser zurück in die seltsamen 1970er Jahre und den Fan zu den Anfängen seines Lieblingskommissars – der hier noch ganz normal Streife fährt.

Unsere Rezi

Andrea Camilleri – Das Lächeln der Signorina: Commissario Montalbano lässt sich blenden

Eine Serie von Diebstählen sorgt für Aufregung im sizilianischen Vigàta. Als Commissario Montalbano im Rahmen der Ermittlungen Bekanntschaft mit der jungen Angelica Cosulich macht, fühlt er sich schlagartig in seine Jugend zurückversetzt: Mit ihrem wallenden Blondhaar erinnert ihn die schöne Angelica an die Heldin selben Vornamens aus Ariosts Epos „Der rasende Roland“, die ihm seinerzeit die Träume versüßt hat. Doch hinter dem betörenden Lächeln der Signorina verbirgt sich ein gefährliches Geheimnis…

Auf vielschichtige und gekonnte Weise verknüpft der italienische Altmeister Montalbanos Erleben der aktuellen Ermittlung und fatalen Liebe mit jenen Jugendtagen, als der junge Salvo noch von heroischen Frauen träumte. Darf ihn diese Sehnsucht blenden? Natürlich nicht. Doch wer wird ihn davor bewahren?

Unsere Rezi

Hörbuch

Arthur Conan Doyle – Der Daumen des Ingenieurs (Sherlock Holmes 19)

Der junge Ingenieur Victor Hatherley befindet sich in finanziellen Schwierigkeiten und entschließt sich daher, einen äußerst mysteriösen – und dem nächtlichen – Auftrag anzunehmen. Als er am nächsten Morgen wieder zu sich kommt, fehlt ihm einer seiner Daumen…

Dies ist zwar nicht der bekannteste Fall des Meisterdetektivs, doch in der Inszenierung durch Titania Medien wird eine packende Erzählung daraus: Ein scheinbar harmloser Auftrag entpuppt sich nach und nach als tödliche Falle – in einer Hochdruckpresse…

Unsere Rezi

Weihnachtsempfehlungen SF 2015

… und weiter geht’s mit unseren Empfehlungen zur Science Fiction. Die fallen dieses Jahr etwas umfangreicher aus – euch bleibt die Freude an der Auswahl:

Ann Leckie – Die Maschinen

Unser Fazit:

»[…] ein interessanter Weltentwurf, eine spannende Geschichte und abwechslungsreich durch die verschiedenen Abschnitte, die die Protagonistin in Rückblicken miterleben lässt. Sogar an die unangenehm große Schrift der deutschen Erstausgabe im Tradepaperback gewöhnt man sich mit der Zeit, bis sie schließlich nicht mehr stört. Atmosphärisch dicht erzählt, fällt am Ende fast nicht auf, woher der Roman seinen Umfang und damit seinen Preis bezieht. Ann Leckie jedenfalls kann man keine Aufplusterung zum Vorwurf machen. Der Roman findet zu einem befriedigenden Ende und ist damit auch alleinstehend eine gute Lektüre – trotzdem darf man gespannt sein, ob Leckie das hohe Niveau über die beiden Fortsetzungen halten kann und ob das Thema Stoff für zwei weitere Romane bietet.«

Rezension von Tobias Schäfer

Ian Tregillis: Saat des Unheils

Als Nazi-Deutschland den II. Weltkrieg mit Hilfe biotechnisch aufgerüsteter Superhelden zu gewinnen droht, greifen die Briten in ihrer Not auf Magie zurück, um ihnen die Stirn bieten zu können … – Der Zeitgeschichte wird vom Verfasser eine alternative Ebene eingezogen, die Thriller-‚Realität‘ und Phantastik routiniert aber spannend mischt und Auftakt einer seitenstarken Trilogie ist, die populäre (bzw. Popkorn-) Unterhaltung der gelungenen Art bietet

Rezension von Michael Drewniok

Andreas Brandhorst – Ikarus

Unser Fazit:

»So ist »Ikarus« anfangs vor allem dystopisch und grausig, ein Roman mit vielen Elementen zwischen Space Opera und Cyberpunk, aber durchdrungen von der Lebensbejahung, die für Brandhorsts Romane charakteristisch ist. Und obzwar der kriminalistische Aufbau der Geschichte anderen aus seiner Feder ähnelt, ist die Art des Erkenntnisgewinns jedes Mal anders. »Ikarus« hebt sich angenehm von anderen dicken Schinken dieser Subkultur ab, indem der Stil kondensiert ist, keine langweiligen Ausschweifungen zulässt und seine Geschichte flüssig und klar erzählt.«

Rezension von Tobias Schäfer

Kazuaki Takano: Extinction

Als im zentralafrikanischen Dschungel ein Mensch mit schier unbegrenzter Intelligenz geboren wird, fürchtet die ultrakonservative US-Regierung um ihre Weltmachtstellung und bläst zur Hatz auf den noch kindlichen Mutanten, während eine kleine Rettergruppe sich auf dessen Seite stellt … – Spannender Wissenschafts-Thriller, der Sachwissen mit Verfolgungsjagden mischt sowie erstaunlich deutlich und kritisch die USA als Bösewicht darstellt: interessante Variante der üblichen „Wunder-&-Rätsel-der-Natur“-Garne.

Rezension von Michael Drewniok

Robert Corvus – Grauwacht

Unser Fazit:

»Insgesamt ist der Roman ein spannendes Fremdweltspektakel mit mehreren unvermutet auftauchenden Details, die sich stimmig zusammenschließen und vor den phantastischen Genregrenzen keinen Halt machen. Sogar die dritte der Phantastik zugeordneten Schublade, der Horror, findet seinen Platz in den letzten Zügen der großen Rätselei. Das Buch liest sich schnell und flüssig, befördert einen interessanten Weltenbau mit stimmigen Charakteren und unterhält phantastisch. Einzig eine fremdartige Figur treibt es zeitweise etwas auf die Spitze und verschließt sich deshalb des Leserverständnisses, doch diese Sache rückt sich im Verlauf der Geschichte wieder zurecht und verblasst vor der Zufriedenheit, die das Buch hinterlässt.«

Rezension von Tobias Schäfer

Biom Alpha – Aus den Tiefen des Kosmos

Die gefeuerte NASA-Mitarbeiterin Dr. April Reignar und der Hobbyastronom Jimmy MacPeale entdecken, was Ufologen schon immer wussten: Wir sind nicht allein! Ein riesiger Schwarm von Flugobjekten nähert sich der Erde. Als sich diese Nachricht verbreitet, fiebern UFO-Jünger dem ersehnten Erstkontakt mit den Aliens entgegen. Während die Welt auf die Landung der Außerirdischen wartet, stellt ein Arzt in Brasilien fest, dass dies nicht der erste Besuch aus dem All ist. Auch seine biologischen Forschungsobjekte kamen einst aus den Tiefen des Kosmos …
(Verlagsinfo)

Hier erscheint eine neue Serie in Form von Ebooks im mittlerweile bekannten Genreverlag „Wurdack“, geschrieben von ambitionierten deutschen Autoren wie Uwe Post oder Nicklas Peinecke, die schon auf sich aufmerksam machten. Ein Blick, der sich lohnt!

Karl Edward Wagner: Kane 2 – Kreuzzug des Bösen

Der unsterbliche Barbar Kane versucht sich auf Kosten eines selbsternannten Propheten als Thronräuber, erregt dadurch jedoch den Zorn eines uralten ‚Gottes‘, der ihm daraufhin mörderisch im Nacken sitzt … – Ungewöhnlich vielschichtige „Sword-&-Sorcery“-Fantasy, die packende Kampfszenen und interessante Figuren bietet sowie in den ‚ruhigen‘ Passagen eindringliche Bilder kreiert: eine hochwillkommene und endlich ungekürzte Neuausgabe.

Rezension von Michael Drewniok

Andreas Brandhorst – Das Schiff

Unser Fazit:

»Dies ist bis heute Brandhorsts Meisterwerk, denn obwohl man seine Auseinandersetzung mit ähnlichen Themen aus den letzten Romanen und gerade auch aus dem diesjährigen »Ikarus« kennt, erreicht er mit diesem Roman eine andere Ebene. Und das Beste: Unreflektiert ist es einfach eine spannende, ungemein unterhaltsam eskapistische Geschichte!«

Rezension von Tobias Schäfer

Unsere Weihnachtsempfehlungen 2015: Fantasy

Bald ist es wieder so weit!

Es ist wieder Advent. Und bevor die Weihnachtseinkäufe wieder in Stress ausarten, kümmern wir uns doch lieber jetzt schon um passende Gaben für unsere Lieben. Nach wie vor gilt: Bücher sind zeitlos gute Geschenke. Deshalb hier unsere Empfehlungen für den Bereich Fantasy:

Jenny May Nuyen – Nacht ohne Namen

Jenny May Nuyen ist eine der begabtesten Nachwuchsautorinnen, die ich kenne. Ihre Charaktere sind stets so lebendig, dass es eigentlich unmöglich ist, sich nicht mit ihnen zu identifizieren. Außerdem liegen ihre Themen immer jenseits ausgelatschter Erzählpfade. Grundsätzlich sind alle ihre Bücher empfehlenswert, da wir die aber nicht alle hier auflisten können, haben wir uns diesmal auf ihr neuestes Werk beschränkt.

E. L. Greiff – Zwölf Wasser

Eigentlich handelt es sich bei Zwölf Wasser um eine Trilogie. Und sie hat es nicht nur als Ganzes in die Empfehlungen geschafft, weil es keinen Sinn machen würde, nur einen der drei Bände zu lesen, sondern weil wirklich alle drei Bände ausgesprochen gut sind: Die Geschichte ist stimmungsvoll, einfallsreich, spannend und vor allem neu. Wer hier anfängt zu lesen, will ganz sicher nicht vor dem Ende aufhören.

Patrick Rothfuss – Die Musik der Stille

Diese Geschichte ist eine Novelle und „nur“ 173 Seiten lang. Aber diese Seiten haben es in sich! Auri ist der ungewöhnlichste und geheimnisvollste Charakter aus Patrick Rothfuss‘ Königsmörder-Chronik, und ihre Geschichte ist eine der zauberhaftesten, einfühlsamsten und wunderbarsten, die ich je gelesen habe.