Schlagwort-Archive: Sherlock Holmes

Arthur C. Doyle: Sherlock Holmes – Die Gloria Scott (Folge 26)


Ex-Meuterer als Richter: Der Fluch der bösen Tat

Sherlock Holmes berichtet seinem Freund und Chronisten Dr. Watson und Mrs. Hudson von seinem allerersten Fall. Seinerzeit hatte er sich auf Einladung seines einzigen Freundes aus Studienzeiten auf dem Landsitz der Trevors befunden – nicht ahnend, dass der Vater seines Freundes seit vielen Jahren bereits ein dunkles Geheimnis hütet… (Verlagsinfo)
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Arthur C. Doyle: Sherlock Holmes – Das Musgrave-Ritual (Folge 27)

Drei Rätsel in einem Fall, buchstäblich gekrönt

Beim erzwungenen und äußerst verhassten Aufräumen stößt Sherlock Holmes auf Erinnerungsstücke eines früheren Falls, bei dem es um das Musgrave-Ritual ging. Neugierig geworden, erfährt Dr. Watson bei dieser Gelegenheit durch den Meisterdetektiv von dem äußerst erstaunlichen Fall, in dem Holmes lange vor ihrer Bekanntschaft ermittelt hat. (Verlagsinfo)

Der Verlag empfiehlt das Hörbuch ab 12 Jahren. Auf der Hitliste des Autors rangiert es unter den Top Twelve.

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Arthur C. Doyle: Sherlock Holmes – Der Angestellte des Börsenmaklers (Folge 25)

Unterhaltsam: Sherlock Holmes deckt einen Trickbetrug auf

Der junge Hall Pycroft bittet Sherlock Holmes um Hilfe, da die Firma, die eine Anstellung anbietet, einen äußerst merkwürdigen, ja beinahe unseriösen Eindruck auf ihn macht. (Verlagsinfo)

Ist dies nun der dritte oder der vierte Fall in den „Memoirs“? Die Antwort hängt davon ab, ob man eine britische oder eine amerikanische Ausgabe nutzt. In den US-Ausgaben fehlt nämlich meist der als „skandalös“ erachtete dritte Fall „The Adventure of the Cardboard Box“, die in den britischen Ausgaben meist enthalten ist.

Der Verlag empfiehlt das Hörbuch ab 12 Jahren.

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Arthur Conan Doyle – Silberblesse (Sherlock Holmes 23)

Das Rätsel der verschwundenen Edelmähre

Das Rennpferd Silberblesse verschwindet unter mysteriösen Umständen in einer Nacht- und Nebelaktion – und das ausgerechnet vor einem wichtigen Rennen! Zurück bleiben ein betäubter Stattbursche und der tote Trainer im Moor. Wird es Sherlock Holmes gelingen, das hoch dotierte Tier bis zum Rennen wiederzufinden…? (Verlagsinfo)

Dieser Fall ist Nr. 13 auf der Liste der liebsten Holmes-Geschichten, die der Autor aufstellte. Das bedeutet: Diese Story landet unter den 56 veröffentlichten Storys ganz weit vorne.

Der Verlag empfiehlt das Hörspiel ab 12 Jahren.

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Mattias Boström – Von Mr. Holmes zu Sherlock. Meisterdetektiv. Mythos. Medienstar

Mit der Biografie des Arztes und Schriftstellers Arthur Conan Doyle beginnt der Autor seine Geschichte von Sherlock Holmes, der von einer Literaturfigur zu einer multimedialen Weltmacht und einem globalen Kult mutierte, sich dabei stetig weiterentwickelte und weiterhin neu erfunden wird … – (Manchmal allzu) detailverliebte, vor allem die Jahre bis ca. 1970 sehr ausführlich behandelnde, später abflachende und ausfasernde Darstellung, die leider auf Bilder fast völlig verzichtet; dennoch ein ebenso informatives wie unterhaltsames Buch.
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[NEWS] David Pirie – Die Hexe von Dunwich. Aus den dunklen Anfängen von Sherlock Holmes

Arthur Conan Doyle und Joseph Bell ist es nicht gelungen, ihren Erzfeind, den Serienkiller Cream, dingfest zu machen. Als in dem kleinen Ort Dunwich Menschen auf mysteriöse Weise umgebracht werden, lebt eine alte Legende wieder auf. Die Einheimischen sind der festen Überzeugung, dass die Hexe von Dunwich zurückgekehrt ist. Doch Doyle und Bell wissen, es ist viel schlimmer: Cream ist zurück – (Verlagsinfo)

Taschenbuch: 464 Seiten
Originaltitel: The Dark Water
Bastei Lübbe

Arthur Conan Doyle – Der Daumen des Ingenieurs (Sherlock Holmes 19)

Watsons Fall: In der hydraulischen Presse gefangen

Der junge Ingenieur Victor Hatherley befindet sich in finanziellen Schwierigkeiten und entschließt sich daher, einen äußerst mysteriösen – und nächtlichen – Auftrag anzunehmen. Als er am nächsten Morgen wieder zu sich kommt, fehlt ihm einer seiner Daumen … (Verlagsinfo)

Der Autor

Sir Arthur Conan Doyle lebte von 1859 bis 1930 und gelangte mit seinen ca. 60 Erzählungen um den Meisterdetektiv Sherlock Holmes zu Weltruhm. Dabei begann der Mediziner, der eine eigene Praxis hatte, erst 1882 mit dem Schreiben, um sein Einkommen aufzubessern. Neben mystischen und parapsychologischen Themen griff er 1912 auch die Idee einer verschollenen Region (mit Dinosauriern und Urzeitmenschen) auf, die von der modernen Welt abgeschnitten ist: „The Lost World“ erwies sich enorm einflussreich und wurde schon 13 Jahre später von einem Trickspezialisten verfilmt. Schon 1913 ließ Doyle eine Fortsetzung unter dem Titel „The Poison Belt“ (dt. als Im Giftstrom, 1924) folgen.

Hinweis: Jede einzelne SHERLOCK-HOLMES-Erzählung ist auf der englischen Wikipedia gewürdigt worden. Ein Blick lohnt sich: http://en.wikipedia.org/wiki/The_Adventure_of_the_Engineer%27s_Thumb. Alle Originaltexte finden sich hier, zuweilen illustriert: http://www.artintheblood.com/text/alphabetical.htm.

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[NEWS] Annelie Wendeberg – Tiefer Fall (Anna Kronberg 2)

Das Biowaffenkomplott – Anna Kronberg und Sherlock Holmes vs. Moriarty 1890. Anna Kronberg hat London auf der Flucht vor Scotland Yard verlassen und führt ein unauffälliges Leben irgendwo auf dem Land. Doch eines Nachts wacht sie auf, mit einer Pistole an der Schläfe. Ihr Vater wird an einem unbekannten Ort gefangen gehalten, und Anna muss sich auf ein gefährliches Spiel mit ihrem dämonischen Entführer einlassen … Kann die brillante Wissenschaftlerin ihn von seinen Plänen abbringen, grausame biologische Waffen zu entwickeln? Und wie soll sie, die mitten in London in einem goldenen Käfig festgehalten wird, zu Sherlock Holmes Kontakt aufnehmen? (Verlagsinfo)

Taschenbuch: 336 Seiten
KiWi

[NEWS] Arthur Conan Doyle – Die Memoiren des Sherlock Holmes: Der Verwachsene & Der niedergelassene Patient

Oliver Kalkofe ist Dr.Watson

„Der Verwachsene“

Der Fall scheint klar: Nach einem Ehestreit wird der Regimentskommandeur Colonel Barclay tot im Salon seines Hauses gefunden. Seine Gattin leidet seitdem an einem schweren Nervenfieber. Hat der verkrüppelte Mann, dem Mrs. Barclay am Vorabend bei einer Wohltätigkeitsveranstaltung begegnet ist, den tödlichen Streit verursacht? Oder weisen die Pfotenabdrücke an den Vorhängen auf den wahren Täter hin?

„Der niedergelassene Patient“

Da bei zwei Einbrüchen bei dem Dauerpatienten Mr. Blessington rätselhafterweise nichts gestohlen wurde, macht sich dessen Hausarzt auf den Weg in die Baker Street. Doch auch Sherlock Holmes und Doktor Watson können den Mord an Mr. Blessington nicht mehr verhindern, nur noch aufklären … (Verlagsinfo)

2 Audio-CDs
Spieldauer: ca, 1:34 Std.
Der Hörverlag

Gosho Aoyama – Detektiv Conan 82

Inhalt

Meisterdetektiv und TV-Ermittler Conan ist wieder auf allen Kanälen unterwegs.
Glücklicherweise hat das Böse gegen den „Detektiv der kleinen Größe“ keine Chance! Und „natürlich“ ist Conan auch noch Auflagenmillionär – allein in Deutschland! Qualität hängt eben nicht von der Größe ab.
Diesmal ist Kaito Kid wieder mit von der Partie, die Detective Boys geben sich die Ehre und eine Katze gibt Rätsel auf! (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

Unser geschrumpfter Lieblings-Detektiv ermittelt wieder. Der erfolgreiche Mangaka Gosho Aoyama bringt nunmehr schon den 82. Band heraus, so viel wie sonst kein anderer Manga-Autor.

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Anthony Horowitz – Der Fall Moriarty

Das geschieht:

Im Mai des Jahres 1891 werden sowohl die Kriminalisten als auch die Kriminellen dieser Welt von der Nachricht erschüttert (bzw. erfreut), dass Sherlock Holmes, der geniale Privatermittler, im Kampf gegen seinen Erzfeind Professor James Moriarty an den Reichenbachfällen in der Schweiz den Tod fand. Auch Moriarty starb, was für Pinkerton-Detektiv Frederick Chase einen herben Rückschlag bedeutet, hatte er doch gehofft, über den Professor einem ähnlich üblen Verbrecher auf die Spur zu kommen: Clarence Devereux plant, sein kriminelles Imperium über die USA hinaus nach England zu erweitern. Er wollte einen Pakt mit Moriarty schließen und sich deshalb mit diesem Treffen, doch Zeitpunkt und Ort dieser Zusammenkunft sind unbekannt.

Chase hofft, an der inzwischen gefundenen Leiche Moriartys eine entsprechende Nachricht zu finden. Dem ist tatsächlich so, aber sie ist kodiert. Glücklicherweise kann sein neuer Verbündeter helfen: Inspektor Athelney Jones von Scotland Yard ist ein glühender Verehrer des verstorbenen Sherlock Holmes und hat sich dessen Methoden zu Eigen gemacht. Jones entschlüsselt die Botschaft, doch in London haben sich die neuen Herren der Unterwelt bereits gut etabliert. Da Moriarty tot ist, will Devereux dessen Organisation übernehmen. Er und seine Schergen scheuen dabei vor keiner Brutalität zurück. Anthony Horowitz – Der Fall Moriarty weiterlesen

Sherlock Holmes – Eine Frage der Identität (Folge 14)

Die Verdopplung des Erbschleichers

Die verzweifelte Mary Sutherland wendet sich Hilfe suchend an Sherlock Holmes, denn ihr ist auf dem Weg zur kirchlichen Trauung ihr Bräutigam abhanden gekommen! Bisher konnte sie keine Spur von ihm finden. Nun hofft sie, dass ihr der Meisterdetektiv weiterhelfen kann… (Verlagsinfo)

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Marc Gruppe: Ein Skandal in Böhmen (Sherlock Holmes 12)

DIE FRAU triumphiert über den Meisterdetektiv: Wettstreit der Meister

Seit seiner Heirat ist Dr. Watson zu seinem eigenen Bedauern nur noch sporadisch zu Gast in der Baker Street 221 B. Eines Abends führt ihn sein Weg jedoch mal wieder in die Straße seiner Junggesellenzeit und er wird sogleich in den aktuellen Fall seines Freundes Sherlock Holmes hineingezogen. Dieser hatte mit der Abend-Post einen Brief bekommen, in dem ein Unbekannter seinen Besuch ankündigt … (Verlagsinfo)

Der Verlag empfiehlt das Hörspiel ab 12 Jahren.

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Sherlock Holmes – Der Smaragd des Todes (Die geheimen Fälle des Meisterdetektivs – Folge 7)

Holmes & Watson in Verzweiflung: Humor trifft Abenteuer

Die feine Londoner Gesellschaft ist fasziniert von den gewagten Darbietungen Tahi Swawis, einer exotischen Tänzerin. Ihr Bühnenkostüm schmückt ein besonderer Edelstein, der es unter dem Namen „Smaragd des Todes“ zu trauriger Berühmtheit gebracht hat. Viel Blut ist um seinetwillen bereits geflossen und ein Ende scheint nicht absehbar, wie sich schon bald herausstellt … (Verlagsinfo)
Der Verlag empfiehlt das Hörspiel ab 12 Jahren.

Der Autor

Marc Gruppe ist der Autor, Produzent und Regisseur der erfolgreichen Hörspielreihe GRUSELKABINETT, die von Titania Medien produziert und von Lübbe Audio vertrieben wird. Genau wird dort erscheinen auch „Die geheimen Fälle des Meisterdetektivs“ meist im Doppelpack.
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Anthony Horowitz – Das Geheimnis des weißen Bandes

Das geschieht:

Ende November des Jahres 1890 konsultiert der Kunsthändler Edmund Carstairs den berühmten Privatermittler Sherlock Holmes. Er hatte mit einem reichen Amerikaner ein Geschäft abgeschlossen und war dabei in Boston an die „Flat Cap Gang“ geraten. Voller gerechter Empörung über deren kriminelles Treiben hatte Carstairs zu deren Verfolgung aufgerufen. Tatsächlich wurde die Bande gestellt und aufgerieben. Auch Rourke O’Donaghue, einer der beiden Anführer, hatte den Tod gefunden, während sein Zwillingsbruder Keelan entkommen und Rache schwören konnte. Jetzt meint Carstairs Keelan in England entdeckt zu haben. In Ridgeway Hall, sein Landhaus in Wimbledon, wird eingebrochen. Carstairs fürchtet um das Leben seiner jungen Gattin Catherine. Sherlock Holmes soll nach Keelan fahnden und ihn gefangen setzen lassen.

Der Detektiv ist einverstanden, der Fall ganz nach seinem Geschmack. Holmes‘ Interesse wächst noch, als er den Verdächtigen – der nicht Keelan ist – tot in einem schäbigen Hotel findet. Er hatte ihn mit Hilfe der „Baker Street Irregulars“ aufgespürt, einer Horde von Straßenkindern, die Holmes oft als Fahnder einsetzt. Als kurz darauf einer der „Irregulären“ grausam ermordet wird, rührt sich Holmes‘ Gewissen. Bei der Leiche findet sich ein weißes Seidenband: Dies ist das Markenzeichen des „House of Silk“, einer Geheimorganisation, der auch hochrangige Angehörige der britischen Regierung, des Adels und der Polizei angehören.

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Anthony Horowitz – Sherlock Holmes – Das Geheimnis des weißen Bandes

Die Handlung:

Kurz vor seinem Tod schreibt Dr. Watson einen Fall seines berühmten Freundes Sherlock Holmes auf, über den er bislang geschwiegen hat – zu schockierend waren die Geschehnisse, zu weitreichend die Verschwörung und zu mächtig die darin verwickelten Familien.

Der wohlhabende Kunstsammler und Galerist Edward Carstairs fühlt sich von einem mysteriösen Mann mit Schiebermütze verfolgt. Er erkennt in ihm den Anführer und einzigen Überlebenden einer amerikanischen Verbrecherbande, die mit seiner Hilfe in Boston zerschlagen wurde. Und so wendet er sich hilfesuchend an Sherlock Holmes. Kurz darauf wird der Amerikaner erstochen und ein Straßenjunge, der den Mord beobachtet hat, brutal ermordet. Holmes hat nur einen einzigen Hinweis: ein weißes Seidenband, befestigt am Handgelenk des Jungen … (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

Man mag es aufgrund der Vielzahl an Sherlock-Holmes-Geschichten, die es nach dem Tod seines Erfinders schon gegeben hat, nicht glauben, aber dies ist tatsächlich das erste Holmes-Abenteuer, das von offizieller Seite als Canon abgesegnet wurde. Da Holmes hier bereits verstorben ist und sich der gute Watson bald zu ihm gesellen wird, kann es aber auch gut sein, dass dieses Abenteuer zugleich die letzte offizielle Fortsetzung sein könnte, die „gefunden“ wurde.

Und wenn der Hörer sich von Horowitz‘ Holmes ins viktorianische England entführen lässt, dann merkt er schnell, warum der Autor das Gütesiegel des Doyle-Clans bekommen hat. In erster Linie schreibt er, wie Conan Doyle seinen Holmes geschrieben hat und erst dann fügt er seinen eigenen Stil hinzu. So bekommen wir hier noch mehr Action und Drama geboten, als man es sonst von Holmes-Abenteuern gewohnt ist, auch ist das gesamte Feeling düsterer.

Da Horowitz das offizielle Vertrauen hat, lässt er auch gern ein paar allzu bekannte Namen wie Professor Moriarty, Mrs Wiggins und Holmes‘ Bruder Mycroft für einen Gastauftritt auftauchen, ob sie nun mit der Handlung etwas zu tun haben oder nicht, und lässt für den Hardcore-Fan immer mal ein paar Bezüge zu Doyles Holmes-Fällen hören. Da Watson diesen vorliegenden Fall für 100 Jahre unter Verschluss halten wollte, weil er zu gewaltig war und Holmes gerade ein Jahr tot ist … müsste er rein rechnerisch 1910 verstorben sein (denn 2011 erschien die Romanvorlage dieses Hörbuchs). Dann allerdings hätte er „Seine Abschiedsvorstellung“ 1914 nicht geben können, denn in diesem Jahr spielt diese Story und auch der Hinweis am Anfang mit den „Zeiten des Krieges“ würde nicht passen, was Watson ins Jahr 1914+ versetzt hätte. Canon also ok … Recherche … diskussionswürdig. Es sei denn, die 100 Jahre wären nicht eingehalten worden und das gesellschaftserschütternde Manuskript wäre schon früher an die Öffentlichkeit gelangt.

Es geht los, wie viele Fälle von Sherlock Holmes starten. Es kommt ein Klient und erzählt aufgebracht seine Geschichte, die oftmals viel komplizierter aufgelöst wird, als man es vermuten könnte. Hier fängt alles mit einem Kunstraub in Amerika an, dessen Aus- und Nachwirkungen sich bis nach England ziehen und dessen Fall mit zunehmender Ermittlungsarbeit immer seltsamer wird. Irgendwann fällt der Begriff „House of Silk“ (der keine deutsche Übersetzung erfahren hat), wobei es sich um eine Geheimgesellschaft handeln könnte und plötzlich steht der drogensüchtige Holmes selbst im Mittelpunkt der Ermittlungen … was nicht zuletzt der Verdienst des „House of Silk“ sein dürfte. Und dadurch gibts dann zwangsweise auch ein Watson-Solo, in dem der Erzähler der Geschichte selbst ermitteln muss.

Der Spannungsbogen beim „Geheimnis des weißen Bandes“ nimmt sich anfangs Zeit, um sich nach oben zu biegen. So wird dem Hörer aber auch Zeit gegeben, sich in dem Setting wohlzufühlen, bevor er anfängt, über den Fall nachzugrübeln. Mit jedem Kapitel aber wird es spannender und aufregender. Dramatik und Verbrechen halten Holmes und Watson im Griff und den Hörer bei der Stange, der irgendwann nicht mehr abschalten möchte, weil es keine Durchhänger in der Handlung gibt.

Auch das Ende und die große Auflösung hätte Doyle wohl selbst nicht so geschrieben … aber … Doyle hat diese Geschichte ja auch nicht geschrieben und so hat Horowitz am Ende doch noch seinen eigenen Holmes geschaffen … mit offizieller Absegnung.

Und es wäre keine Sherlock-Holmes-Geschichte, wenn mit der großen Auflösung nicht bis ganz zum Schluss gewartet werden würde. Auch wenn der aufmerksame Hörer sich das eine oder andere schon zusammengereimt hat, so gibts im Laufe der Geschichte dennoch Drehungen und Wendungen, die zu überraschen wissen.

Das Hörerlebnis:

Johannes Steck gibt einen tollen Watson. Vom ersten Augenblick an nimmt er den Hörer gefangen und bringt die Trauer des Holmes-Freundes perfekt ins Ohr. Und wenn er dann anfängt, vom eigentlichen Fall zu berichten, dann blüht er hörbar auf und der Hörer freut sich lächelnd auf das, was die beiden damals erlebt haben.

Steck schafft es allein durch die Veränderung der Sprechgeschwindigkeit, leichter Modulation der Stimme und manches Mal durch Lautstärkeveränderungen, die Charaktere für den Hörer unterscheidbar zu machen und in Sekundenbruchteilen sofort Dramatik und Spannung aufzubauen. Holmes klingt immer so, als wäre er Herr der Lage, was zweifellos auch immer der Wahrheit entspricht und Watson ist immer ein wenig hektisch und aufgeregt.

Steck braucht seine Stimme nicht albern zu verstellen, auch wenn er Frauen spricht, um die Stimmung, das Erlebte und die Gefühle der einzelnen Personen nachfühlbar zu transportieren. Johannes Steck weiß mit seiner Stimme umzugehen und sie zielsicher einzusetzen. Hier ist ein Profi am Werk, der seine Hörer die Romanvorlage authentisch erleben und die Spannung mitfühlen lässt.

Die Aussprache des Namens des allseits bekannten, beliebten und von Holmes nicht für voll genommenen Inspector Lestrades hingegen, gefällt mir gar nicht. Allgemein wird er nicht „Le-strait“, sondern „Le-strard“ ausgesprochen, was den Reim „Lestrade vom Yard“ ermöglicht, zumal Lestrade französische Wurzeln haben soll. Dieser Aussprache schließt sich auch die 60-teilige Hörspielserie SHERLOCK HOLMES an.

Der Autor:

Anthony Horowitz, geboren 1956 in Stanmore / Middlesex in England, arbeitete bereits für Theater, Film und Fernsehen, als er in England mit den „Diamond-Detektiven“ seinen Durchbruch als Romanautor erlebt. Seit der Erfindung von „Alex Rider“ ist er zum Kultautor avanciert. (Verlagsinfo)

Der Sprecher:

Johannes Steck, 1966 in Würzburg geboren, absolvierte eine Ausbildung an der Schauspielschule Wien. Nach Engagements an staatlichen Theatern folgten zahlreiche Auftritte im TV wie zum Beispiel eine Hauptrolle in der ARD-Serie „In aller Freundschaft“. Als Sprecher und Produzent von Hörbüchern hat Johannes Steck sich deutschlandweit einen Namen gemacht. Er lebt mit seiner Familie in der Nähe von München. (Verlagsinfo)

Die Ausstattung:

Die zwei schwarz bedruckten und die zwei weiß bedruckten CDs bieten den gleichen geschwungenen und stilvoll weißen Schriftzug des Titels wie das Jewel-Case, in dem sie stecken. Das Booklet bietet nicht nur die Spielzeitangaben der einzelnen CDs, sondern auch eine Aufstellung darüber, welche Tracks zu welchem Kapitel gehören. Damit die Hörer nicht den Überblick über die vielen Charaktere verlieren, finden wir auf zwei weiteren Seiten eine Aufstellung der Personen und was sie so treiben. Dann gibts noch Fotos des Autors und des Sprechers zu sehen, nebst Infos zu ihnen, die Technik-Credits und Eigenwerbung zu weiteren Produktionen des Verlags. Auf der Rückseite der Box finden wir noch mal ein Foto des Sprechers und Infos zur Geschichte.

Mein Fazit:

„Einmal Sherlock Holmes mit alles, bitte!“ … Horowitz lässt das bekannte Gespann Holmes & Watson von einer Wendung zur nächsten hetzen. Holmes-Hardcorefans werden hier und da chronologische Ungereimten in Verbindung zu Doyles Fällen finden, wer nur ein wenig Sherlock-Holmes-Vorwissen hat oder ihn nur in Form von Downey Jr. aus dem Kino kennt, auch für den ist diese Story interessant, abwechslungsreich und spannend.

Alles lebendig, spannend und fesselnd vorgertragen von einem Sprecher, der weiß, wie man einen Hörer in die Story hineinzieht. Ich würde mich freuen, wenn Horowitz noch einmal nachlegen und das Werk dann wieder von Johannes Steck gelesen würde.

4 Audio-CDs
Spieldauer: 5:09 Std.
Tracks: 67
Originaltitel: The House of Silk
Gelesen von Johannes Steck
ISBN: 978-3-8337-2868-6
www.jumboverlag.de

Sherlock Holmes – Im Schatten des Rippers (Die geheimen Fälle des Meisterdetektivs 1)

London, Ende des 19. Jahrhunderts: In Viertel Whitechapel geschehen unheimliche Morde an Prostituierten. Der Täter wird „Jack the Ripper“ genannt und bleibt trotz aller Ermittlungen unauffindbar. Inspector Abberline vom Scotland Yard bittet schließlich Sherlock Holmes um Hilfe, den berühmten Detektiv aus der Baker Street.

Sherlock Holmes legt allerdings gerade eine Pause ein und hat kein Interesse an Fällen, erst recht nicht an so einem unappetitlichen Fall wie den Jack-the-Ripper-Morden. Das ändert sich aber, als der Inspector Dr. Watson als Zeugen und eventuell sogar Tatverdächtigen sprechen möchte. Holmes ehemaliger Wohnungsgenosse, Freund und Partner bei Ermittlungen hat vor wenigen Monaten geheiratet, sich anscheinend aber bereits wieder von seiner Frau getrennt.

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Walter, Klaus-Peter – Sherlock Holmes und Old Shatterhand

_Der Meisterdetektiv und der Wilde Westen_

Neue Geschichten um Sherlock Holmes und Dr. John Watson! Dieses „lost cases“ geben Gewissheit, was bislang lediglich Vermutung war: Holmes begegnete nicht nur dem sarkastischen Theaterkritiker und Dramatiker George Bernard Shaw, sondern auch Buffalo Bill und einem gewissen Karl May aus Dresden. Ja, er traf sogar Menschen, die wir bislang nur aus literarischen Phantasien kannten, darunter Professor Henry Higgins und seine bezaubernde Schülern Eliza Doolittle, besser bekannt aus „My Fair Lady“.

_Der Autor_

Klaus-Peter Walter wurde 1955 in Michelstadt, Odenwald, geboren. Er lebt heute in Bitburg, Eifel. Nach dem Studium der Slawistik, Philosophie und osteuropäischen Geschichte wurde er freier Publizist. Aufgrund einer schweren Infektion mit dem Holmes-Virus widmet er sich seit dem Gymnasium der Kriminalliteratur. Er gibt seit 1993 das Loseblatt-„Lexikon der Kriminalliteratur“ LKL heraus. Er schrieb 1995 „Das James-Bond-Buch“ und war Ko-Autor an „Reclams Krimi-Lexikon“. Er veröffentlichte zahlreiche Kriminalkurzgeschichten, so etwa „Sherlock Holmes und Old Shatterhand“ (2005) und „Der Tote vom Sewer“ (BLITZ-Verlag, 2006).

_Die Erzählungen _

_1) Sherlock Holmes und der stumme Klavierspieler (2009)_

Watsons Freund Dr. Bentringham leitet im Jahr 1900 eine psychiatrische Anstalt und bittet ihn um Rat. Einer seiner Patienten weigere sich zu sprechen und will seinen Namen nicht verraten. Watson bietet diesen Fall seinerseits Holmes an, der begeistert ist. Der fragliche Mann, der sich inzwischen als hervorragender Klavierspieler offenbart hat, wurde in einem Rettungsboot auf der Adria treibend geborgen. Da er auf englische Schiffsbefehle reagierte, übergab man ihn der britischen Botschaft, und so landete er in einem englischen Sanatorium.

Nachdem Holmes sämtliche Kleidungsstücke des Patienten genau untersucht hat, lässt er diesen hereinbitten. Interessanterweise tritt auch Sherlocks Bruder Mycroft, der Chef des Geheimdienstes Ihrer Majestät, ein. Der Patient liefert ein erstklassiges Klavierkonzert ab, das die Zuhörer enthusiastisch zurücklässt.

Dann jedoch spielt Holmes auf seiner Geige eine Phantasie, die der Pianist mit Leichtigkeit begleitet. Nach deren Ende sind alle gerührt, und in diesem Überschwang spricht Holmes den Mann ohne Identität auf Albanisch an – und dieser antwortet ebenso! Nun dauert es nicht mehr, bis der Grund für das Schweigen des Albaners Georghe bekannt wird: Blutrache …

|Mein Eindruck|

Watson und Holmes befinden sich hier auf der Höhe ihrer Zeit, denn sie kennen sogar die kurzlebige Zeitschrift „Albania“, die nur zwischen 1897 und 1902 in London erschien. Wie auch immer: Dem von der Blutrache verfolgten George – er weigerte sich, einen völlig unbekannten Menschen umzubringen und sollte dafür als Verräter selbst sterben – kann geholfen werden. Nicht zuletzt mit Hilfe des Geheimdienstes.

_2) Sherlock Holmes und Old Shatterhand (2005)_

Holmes und Watson erkunden ca. 1904 das schöne Rheintal – allerdings per Eisenbahn, was Watson als viel zu schnell empfindet. Sie machen die Bekanntschaft eines Herrn, der sich als Dr. Karl May vorstellt und gerade aus dem wilden Wilden Westen zurückgekommen sein will, wo er als Old Shatterhand bekannt sei. Er ist baff, als der Schaffner den inkognito reisenden Holmes mit dessen richtigem Namen anspricht: Es habe einen Mord gegeben.

Selbstredend findet sich der Meisterdetektiv dazu bereit, zu helfen. Der Erstochene ist ein Rittmeister, und wenn auch seine Brieftasche verschwunden ist, so ist sein Blut doch noch warm. Der Mörder muss noch ganz in der Nähe sein. Eine Dame mit riesigem Hut will ihn gefunden haben. Doch sie verrät ihren Namen nicht, noch enthüllt sie ihr Gesicht.

Da hilft nur ein Trick. Bei einer Versammlung aller Passagiere der Ersten Klasse behauptet Watson, mit seinem nagelneuen Fotoapparat könne er aufnehmen, was das Auge des Toten als Letztes gesehen habe! Die hanebüchene Flunkerei zeigt sofortige Wirkung, und der Mörder ist schnell geschnappt.

|Mein Eindruck|

Diesmal bekommen der ebenfalls kräftig flunkernde „Reiseschriftsteller“ Karl May – er war nie Doktor noch betrat er jemals amerikanischen Boden – sowie ein gewisser „Silvio Perlusconi“ ihr Fett weg. Dass der italienische Regierungschef in die Pfanne gehauen werden darf, lässt tief blicken. Die kleine Story macht wirklich viel Laune.

_3) Sherlock Holmes und die weiße Frau (2011)_

Mrs Ebenezer Thorndyke hat lange Jahre mit ihrem kürzlichen verstorbenen Mann in China verbracht. Nach dessen Tod ist sie auf das Gut Henstiffle Bow Hall gezogen, habe aber ihrem Ziehsohn Roger und dessen chinesischer Frau Lian den Westflügel überlassen. Seit einigen Tagen werde sie von einem Gespenst schier in den Wahnsinn getrieben – von der Weißen Frau.

Holmes glaubt nicht an Gespenster und lässt sich alles ganz genau erklären, ähnlich wie seinerzeit im Fall des Gefleckten Bandes. Als die alte Lady erzählt, sie wolle am nächsten Tag Roger enterben, weil er ein nichtsnutziger Alkoholiker sei, wirkt Holmes alarmiert. Sie dürfe keinesfalls etwas in ihrem Heim trinken oder essen, bis die Sache aufgeklärt sei, weist er sie kategorisch an. Der Grund für seine Besorgnis sind die Todesfälle von Mrs Thorndyke geliebtem Hund und dem ihrer Schwester Ann. Der Hund wies Spuren innerer Blutungen auf.

Zusammen mit der Lady reisen der Meisterdetektiv und sein Freund zum Landgut, wo sie erst den widerlichen Roger, dessen Frau Lian und seine Geliebte Ai, die Zofe der Hausherrin, vorfinden. Roger Throndyke tut das Gespenst wie zu erwarten als Hirngespinst ab, Lian hat es noch nie gesehen, denn sie hält sich stets in ihrer umfangreichen Bibliothek auf. Da sie abgebundene, verstümmelte Füße hat, kommt sie als flinkes Gespenst sowieso nicht in Frage.

Die beiden Herren verlassen den Landsitz wieder, werden vom Butler Jennings sorgsam zum Bahnhof chauffiert und abgefertigt. Offenbar will Roger sichergehen, dass die potentiellen Störenfriede auch wirklich verschwinden. Doch er soll sich getäuscht haben: Sie steigen an der nächsten Station aus und fahren per Kutsche zum Landgut zurück. Da die Zeit wird für die Übeltäter knapp wird, tun sich dort schon bald alarmierende Dinge …

|Mein Eindruck|

Dieser Fall ist schon mehr das, was man seinerzeit von Arthur Conan Doyle gewohnt war: eine Familiengeschichte, die tödlich zu enden droht, noch dazu eine aufregende Geistererscheinung. Alles findet seine vernünftige Erklärung, doch zwei Figuren werden Holmes‘ abschließende Erklärungen nicht mehr erleben.

Von der chinesischen Wasserfolter wusste ich schon lange, und auch dass in China die Hurenhäuser speziell gekennzeichnet sind – in Japan verhält es sich ähnlich – verwundert nicht. Doch zum ersten Mal erfuhr ich hier vom Schwarzen Theater, bei dem sich die Schauspieler ganz in Schwarz kleiden, um vor schwarzem Hintergrund weiße Masken und andere Hilfsmittel effektvoll zum Einsatz bringen zu können. Einen Kopf unterm Arm tragen? Eine Kleinigkeit, wenn man eine Maske benutzt.

Für den Holmes-Kenner ergibt sich hier auch ein Hinweis, wohin der Detektiv nach seinem vorgetäuschten Tod am Schweizer Wasserfall verschwand: nach China, Tibet usw., wo er auch bald seiner Lieblingstätigkeit nachgehen konnte. Davon würde wir zu gerne mal etwas Näheres erfahren!

_4) Sherlock Holmes und die verschwundene Witwe (2006/07)_

Ende April 1889 sind Holmes und Watson anlässlich der Weltausstellung in Paris. Sie sollen einen Schatz vor dem Gestohlenwerden bewahren. Die Zeitungen haben ihre Ankunft gemeldet. So kommt es, dass sich eine 17-Jährige auf Watson stürzt und ihn ihren Onkel nennt. Sie brauche dringend seine bzw. Mr. Holmes Hilfe!

Elizabeth Harmon-Billings logierte mit ihrer Mutter Margaret im Hotel „Londres“, als ihre Mutter von schweren Bauchkrämpfen befallen wurde. Die Hoteldirektion nahm sich des Falls an und telefonierte heftig, doch Beth verstand nur den Namen Tielrard oder so ähnlich. Man schickte sie zu einem Arzt, doch als sie fünf Stunden später mit der Arznei zurückkehrte, waren ihre Mutter weg und fremde Gäste in ihr Zimmer eingezogen – dessen Einrichtung komplett ersetzt worden war! Was soll man davon nur halten?!

Watson ist von diesem Fall verblüfft, doch Holmes begierig, mehr zu erfahren. Bei „Tielrard“ könnte es sich um Pierre Tirard handeln, und der ist kein anderer als der Premierminister und Leiter der Weltausstellung. In Verkleidung wird Holmes auch hinsichtlich der verschwundenen Einrichtung fündig: Sie wurde im Heizungskeller fast vollständig verbrannt – bis auf ein paar verräterische Überbleibsel.

Als Watson und Holmes in ihre Zimmer zurückkehren, ist auch Beth verschwunden, und die Beweismittel ebenfalls. Was steckt dahinter?

|Mein Eindruck|

Dieser mysteriöse Fall beweist Holmes, dass wirtschaftliche Interessen auch mit ganz handfesten politischen verknüpft sein können – ganz besonders dann, wenn der Premierminister, wie Tirard, auch gleichzeitig der Leiter der Weltausstellung ist. Und wenn Hunderttausende nach Paris pilgern, käme doch eine Epidemie, wie Mrs. Harmon-Billings sie aus Indien eingeschleppt hatte, doch im ungünstigsten Augenblick!

Holmes und Watson sehen sich formlos von Deuxieme Bureau, vermutlich einer Staatspolizei jener Zeit, nach England expediert. Dort hat Mycroft gute Lust, ihnen die Leviten zu lesen. Aber wenigstens ist auch Beth wohlbehalten eingetroffen, bemerkt Watson erleichtert.

_5) Sherlock Holmes und Buffalo Bill (2011)_

Im Jahr 1891 feiert Queen Victoria ihr Goldenes Thronjubiläum. Aus diesem Anlass finden entsprechende Feierlichkeiten statt, und auch Buffalo Bill hat sich mit seiner Wild West Show auf den Weg nach London begeben, um in der Earls Court Arena eine Vorführung von der Queen und dem europäischen Hochadel zu geben.

Doch was führt den Westmann in die Baker Street 221B? An der Seite von Inspektor Lestrade und einem Ko-Direktor der Show bittet William F. Cody, so sein bürgerlicher Name, Holmes um Hilfe bei der Aufklärung eines Mordes: Brannagan, ein Pinkerton-Detektiv, wurde tot aufgefunden, zertrampelt von Codys wertvollstem Bison, dem riesigen Goliath. Jetzt will Scotland Yard seine Show dichtmachen!

Holmes entspricht der Bitte natürlich, aber er schickt zuerst Watson vor, um Beweise zu sammeln und den Tatort in Augenschein zu nehmen. Er selbst will Brannagan ersetzen und als Geiger in der Band der Show mitspielen. Auf diese Weise hofft er, entscheidende Hinweise auf den Mörder zu erhalten. Und das ist auch in der Tat so.

Dr. Watson lernt am Tatort, dem abgesperrten Stall des Goliath-Bullen, die Kunstschützin Annie Oakley kennen. Sie übergibt ihm ein Stück Holz, das sie vor dem Stall auf den Boden gefunden hat. Als Australier erkennt Watson sofort, um was es sich handelt. Er kann dem Drang nicht widerstehen, das Schwirrholz auszuprobieren. Doch leider versetzt der dabei entstehende Ton den Büffel in Raserei, was Cody seinerseits in Wut versetzt. Bei Watson und Lestrade fällt der Groschen: So konnte der Täter also den Bullen leicht dazu bringen, den vielleicht schon betäubten Brannagan totzutrampeln.

Doch leider bleibt es nicht bei einem Toten, und Sherlock Holmes wird um Haaresbreite fast das dritte Opfer …

|Mein Eindruck|

Die Details über die Wild-West-Show des Buffalo Bill sind korrekt wiedergegeben, auch wenn der Autor seinem Erzähler Watson fortwährend widerspricht – quasi augenzwinkernd. Die Stimmung in dem großen Zirkuszelt der Show hingegen ist stimmig eingefangen, und es gibt sogar einen filmreifen Moment, der direkt aus John Fords Western „Stagecoach“ (1939) stammen könnte, wie der Autor in der Fußnote anmerkt.

Natürlich steht die Ermittlung und das Stellen des Täters im Mittelpunkt der Handlung. Aber im Grunde transportiert sie bloß die großartige, bunte Welt der Wildwestshow. Als Arzt kommt hier Dr. Watson zum Einsatz, und er hat es nicht bloß mit Cowboys und Indianern zu tun, sondern auch mit anderen „Raureitern“, nämlich Kosaken und Magyaren. Mit denn Auftritten von Annie Oakley kommt auch das romantische Moment zu seinem Recht. Und es gibt sogar einen erstaunlichen Wechsel des Geschlechts in der Truppe. Der Leser kommt also voll auf seine Kosten.

_6) Sherlock Holmes und das indische Kraut (2005)_

Holmes hat den Fall der Gattenmörderin O’Shaughnessy gelöst. Die in Indien lebende Frau hat zwei Arten von Kräutern verwendet. Mit dem „indischen Kraut“, einer Wahrheitsdroge, erfuhr sie von der Liebschaft ihres Mannes mit einer Einheimischen namens Shmi. Und mit der zweiten Droge, deren Namen Holmes nicht zu kennen behauptet (was wir stark bezweifeln), beförderte sie den Untreuen ins Jenseits. Als Inspektor Lestrade sie festnehmen wollte, nahm sie es selbst und verschied binnen Minuten.

Watson hat sich etwas vom Indischen Kraut mitgenommen und probiert dessen Wirkung an seinem Freund aus. Tatsächlich gesteht dieser zu Watsons Befriedigung, in seiner Jugend ein Mädchen namens Deborah geliebt zu haben. Doch sein Zwillingsbruder, Moriarty Holmes, behandelte sie aufs Schändlichste, woraufhin er, Sherlock, die größte Mühe gehabt habe, seine Unschuld zu beweisen. Watson ist von den Socken: Der „Napoleon des Verbrechens“ – Sherlock Holmes‘ Zwilling? Unfassbar!

Da zwinkert ihn sein Freund verschwörerisch an: Alles nur geflunkert. Denn er hat inzwischen das Indische Kraut, das Watson ins Kaminfeuer geworfen zu haben glaubt, gegen harmlose Ahornblätter ausgetauscht. Was sein Freund vorhatte, das verrieten ihm die Krümel auf dessen Kleidung …

|Mein Eindruck|

Bekanntlich wissen wir reichlich wenig über Holmes‘ Jugend, um nicht zu sagen, gar nichts. Und über seine Beziehung zu Prof. Moriarty, der mit ihm die Reichenbachfälle hinabstürzte, geben lediglich Conan Doyles dürre Worte Auskunft. Höchste Zeit, mehr Licht in diese Lebensbereiche des Meisterdetektivs zu bringen. Auch mit Drogenhilfe!

_7) Sherlock Holmes und der Fall der Fair Lady (2011)_

In der Innenstadt von London werden Holmes und Watson nach einem Konzert von Edgar Elgar von dem Sprachkundler Henry Higgins angesprochen. Was für aufgeblasener Popanz, denkt sich Watson, und doch: wie bemitleidenswert. Denn der auf seine Kunst so stolze Higgins hat seine beste Schülerin, Eliza Doolittle, erst gekränkt und jetzt offenbar an jemand anderen verloren. Nun steht er da wie ein liebeskranker Junggeselle.

Dass die Sache einen ernsteren Hintergrund haben könnte, deutet der Besuch von Higgins‘ Mutter an. Sie engagiert Holmes, um Eliza, die spurlos verschwunden ist, zu suchen. Es könnte ihr etwas zugestoßen sein. Das ehemalige Blumenmädchen stammt zwar aus dem Bodensatz der Gesellschaft, konnte aber nach Higgins‘ sechsmonatiger Sprachausbildung sogar als Gräfin auftreten. Und seitdem sie fort ist, ist Henry eben nicht mehr der Alte.

Na schön, meint Holmes, und zusammen mit Watson begibt er sich in das grauenerregendste Viertel Londons: Lisson Grove mitten im East End. Hier lebt Elizas Vater, ein Müllkutscher, im Souterrain, unter der Fuchtel seiner ebenso trunksüchtigen Frau. Aber was heißt schon „lebt“? Umgeben von Wanzen ächzt und stönt der Alte im Bett. Eine flüchtige Untersuchung Watson liefert erschreckende Diagnose: ansteckende Hirnhautentzündung. Der Mann liegt in den letzten Zügen! Und Eliza könnte er angesteckt haben …

Higgins hatte Eliza in die besseren und besten kreise eingeführt, wo sie Adlige und dergleichen kennenlernte. Der junge Freddy Eynsford-Hill hat sich in sie verliebt. Nun wird er blass, als Holmes andeutet, dass sie möglicherweise nicht mehr lange zu leben hat. Er bittet ihn inständig, sie zu finden. Und er kann ihm sogar einen wertvollen Hinweis auf einen merkwürdigen Mann geben, zu dem sie sich vielleicht geflüchtet hat.

Da bekommt Higgins ein Erpresserschreiben, das er Holmes übergibt. Für das Leben Elizas werden hundert Pfund Sterling verlangt. Nur 100 Pfund für ein Menschenleben? Die Sache erscheint dem Detektiv und seinem Freund zunehmend merkwürdiger. Höchste Zeit, die Baker Street Irregulars einzusetzen. Und da ist er auch schon, der Neuzugang Charles Spence Chaplin. Es dauert nicht lange, bis Holmes genau weiß, dass Eliza Doolittle ein seltsames Spiel treibt …

|Mein Eindruck|

Mit 70 Seiten ist diese Erzählung ebenso lang wie die um Buffalo Bill. Und ebenso wie dort bemüht sich der Autor, durch Anhäufung von bekannten historischen Details, den Eindruck von Realismus zu erwecken. Da ist Edgar Elgar mit seinen brandneuen „Enigma-Variationen“, da taucht George Bernard Shaw persönlich auf und last but not least ein gewisser Henry Higgins mitsamt Fair Lady.

Damit sind alle Hauptfiguren beisammen, um einen Zirkelschluss zu ermöglichen, der die Geschichte perfekt rechtfertigt. Denn erst aus Higgins‘ Schicksal formt Shaw sein Schauspiel „Pygmalion“, welches wiederum die Vorlage zu dem verfilmten Musical „My Fair Lady“ liefert. Und somit hätten wir anhand dieser Novelle das Pre-Prequel zum Musical.

Der ironische Ton, der durch die Scheinexistenzen Higgins und Elizas Mentor Karpathy gerechtfertigt wird, zieht sich als Grundton einer Komödie durchs ganze Stück. Und „Stück“ muss man die Story nennen, wenn dem Autor die Gäule durchgehen: Holmes und Watson treten als kasachische Orientalen auf, stoßen den Borat-Gruß „Jakschémasch!“ aus (offenbar polnisch für „Wie geht es dir?“) und rufen voller Erstaunen „Bunga, Bunga!“ Ein Fall für Professor Perlusconi offenbar. In einer Fußnote erklärt der Autor alias Watson, dieser Bunga!-Ausruf habe der Bloomsbury-Kreis um Virginia Woolf bei einem Streich ausgestoßen, den sie der Royal Navy spielten. Wers glaubt, wird selig.

Auch der Auftritt eines gewissen Charles Spence Chaplin gehört mit zum pseudorealistischen Spiel des Autors mit seinem Leser. Allerdings ist richtig: a) Charlie Chaplin stammte aus England, b) spielte am Gaukler-Theater (daher sein geschickter Auftritt vor Holmes), c) musste sich mit allen möglichen Jobs über Wasser und d) wanderte schließlich nach Hollywood aus.

Abseits dieser Spielereien ist die Handlung allerdings recht dürftig und schwächer als der Plot zur Buffalo-Bill-Geschichte. Dass Holmes die Verkleidung Elizas als augenkranke ungarische Cousine von Karpathy nicht sofort durchschauen, erscheint mir doch recht zweifelhaft. Der Leser wird sie jedoch sofort verdächtigen. Elizas Charakter trägt ebenfalls zur Komödie bei, nämlich indem sie berlinert und dabei kein Blatt vor den Mund nimmt. Man kann sich die Szene auf der Rennbahn von Ascot gut vorstellen, wenn sie einen „ollen Kleppa“ mit Worten anfeuert, die der versammelten High Sociaty die Ohren klingen lassen!

Wo Shaw aus der Higgins-Vorlage eine Klassenkampf-Komödie machte, drechselt der Autor eine Sprach- und Theatercharade, die zwischen Krimi und Farce oszilliert. Das ist zwar stellenweise durchaus amüsant, aber eben auch nur stellenweise, so etwa in den erwähnten Szenen. Der Spagat zwischen den beiden Genres verursachte bei mir jedenfalls Unbehagen.

_8) Sherlock Holmes und der diebische Weihnachtsmann (2007/08)_

Man schreibt das Jahr 1899, und seufzend bemerkt Watson, dass das schöne 19. Jahrhundert sich seinem Ende zuneigt. Die neue Zeit kündigt sich allenthalben mit diesen schrecklich gefährlichen und stinkenden Motorwagen – natürlich mal wieder eine deutsche Erfindung! – an, die in diesem Fall eine Hauptrolle spielen.

Inspektor Lestrade beringt einen jüdischen Diamantenhändler namens Lobkowicz mit, der aus dem polnischen Gdansk stammt. Dieser gibt an, in seinem Laden von einem verkleideten Father Christmas ausgeraubt worden zu sein, mit vorgehaltenem Revolver. Er stopfte die Diamanten in einen großen Sack und eilte von dannen, nicht ohne sich mit einem Gruß auf Polnisch zu verabschieden.

Offenbar fuhr er in einem Motorwagen weg, denn nicht einmal ein Polizist, der ihn auf einem Velociped (einem Fahrrad) verfolgte, konnte ihn einholen. Aber das Wappen auf dem Wagen war eindeutig das von Lord Wulfingham, einem Mitglied des Oberhauses.

Dieser Hinweis und die bekannte Marke des Wagens, ein seltener Lanchester, führen Holmes auf die Spur des diebischen Weihnachtsmannes. Wie Holmes zu sagen pflegt: „Das Spiel hat begonnen!“

|Mein Eindruck|

Die Gesetze der Physik spielen eine elementare Rolle in diesem Fall, in dem es um einen versteckten Sack voller Juwelen geht. So fragt sich Watson an einer Stelle, was ein Netz voller Schwimmkugeln und ein Stapel Salzbriketts in einer Autowerkstatt zu suchen haben. Holmes kann es ihm in seinem Schlussplädoyer gegen den Verbrecher genau erklären – nachdem er Watsons Goldfisch mit Salzwasser gemeuchelt hat.

Deutsche, Polen und englische Adlige spielen ebenfalls eine Rolle, noch mehr aber die Höllenmaschinen der Motorwagen. Von diesen muss Watson, der sie verabscheut, auf Bitten seines Freundes, selbst einen fahren! Diese Erfahrung treibt ihn schier zur Verzweiflung. Doch was tut man nicht alles, um dem Bösen immer und überall das Handwerk zu legen? An Silvester 1899 schmauchen deshalb Holmes und Watson einträchtig eine Pfeife zum Ausgleich. Bis die Glocken das neue Jahrhundert einläuten. Was mag es der Welt wohl Gutes bringen?

_Schwächen im Text_

Der eklatanteste Fehler gleich vorneweg: Auf Seite 183 behauptet der Autor in einer Fußnote, die Figur „Lord Peter Wimsey“ stamme von Agatha Christie. Frechheit! Denn es weiß doch jeder Krimikenner, dass sie von Dorothy L. Sayers erfunden wurde.

Des weiteren störten mich kleine Unsauberkeiten. So wird der bekannte Pferderennenort Ascot ständig „Ascott“ geschrieben. Und einen „Daily Herold“, wie er zweimal auftaucht, kann es in England gar nicht geben, weil der deutsche Begriff „Herold“ dort „herald“ geschrieben wird. Dass auf Seite 233 „das“ statt „dass“ steht, fällt demgegenüber schon gar nicht mehr ins Gewicht.

_Unterm Strich_

Die zwei Novellen und sechs Kurzgeschichten sind von recht unterschiedlicher Qualität. Manche sind superkurz und haben praktisch keine Handlung („Das indische Kraut“), andere wieder stellen schon fast einen ausgewachsenen Kurzroman dar („Buffalo Bill“). Die einen bemühen sich um richtige Dramatik, die anderen wiederum sollen offensichtlich der Erheiterung dienen, so etwa „Fair Lady“.

Immerhin hat sich der Autor bemüht, nicht nur verstreute Storys zu Holmes zu sammeln, sondern hat für diese Ausgabe drei neue Erzählungen verfasst, darunter 140 Seiten in Form der zwei Novellen. Hätte er noch etwas sorgfältig an seinen Texten gefeilt, wäre die Freude ungetrübt gewesen. Der Preis hingegen ist in Ordnung.

Für den Holmes-Kenner und -Sammler sind alle Beiträge durchweg von hohem Interesse: Der Meisterdetektiv bleibt ungetastet und wird nicht etwa als Schürzenjäger oder Steuerhinterzieher, ja, noch nicht mal als koksender Junkie verunglimpft. Recht so! Am Holmes-Denkmal darf nicht gerüttelt werden. Denn dies würde zweifellos das Ende des viktorianischen Abendlandes bedeuten.

|Hardcover: 277 Seiten
ISBN-13: 978-3898403207|
[www.blitz-verlag.de]http://www.blitz-verlag.de

Rezensionen zu 30 weiteren |Sherlock Holmes|-Abenteuern findet ihr in unserer [Datenbank]http://buchwurm.info/book .

Sherlock Holmes Collectors Edition IV

Auf den scharlachroten Spuren des Verbrechens

Seit einigen Jahren erscheinen in der Verlagsgruppe Herrmann in regelmäßigen Abständen neue CD-Boxen ihrer Hörspielfassungen der Abenteuer des weltbekannten Meisterdetektivs Sherlock Holmes. Auf der vorliegenden „Sherlock Holmes Collectors Edition IV“ vereinen die Macher einmal mehr drei spannende Kriminalfälle aus der Feder des englischen Schriftstellers Sir Arthur Conan Doyle. Die Wahl ist zudem auf drei Abenteuer gefallen, die einen guten Einblick in die persönlichen Beziehungen und Ansichten von Sherlock Holmes ermöglichen, welche man im Zusammenhang mit der von Watson beschriebenen eigenbrötlerischen Denkmaschine Holmes kaum vermutet. So erfährt der Hörer beispielsweise in „Eine Studie in Scharlachrot“ auf zwei CDs, wie sich Holmes und Watson kennengelernt und die Räume in der Bakerstreet bezogen haben. Dort werden sie schon bald gemeinsam in die Aufklärung des rätselhaften Mordes an Enoch Drebber verwickelt.

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Nick Rennison – Sherlock Holmes. Die unautorisierte Biographie

Inhalt:

Die Biografie des Kriminalisten William Sherlock Holmes (1854-1929) lässt Licht in viele dunkle Winkel eines außergewöhnlichen Lebens fallen. Aus meist zufälligen Äußerungen, zeitgenössischen Quellen und allerdings gut begründeten Spekulationen resultieren vor allem die Angaben zur Geschichte der Familie Holmes (Kapitel 1: „Meine Vorfahren waren Landjunker“), in die nicht nur Sherlock, sondern auch der kaum weniger berühmte Mycroft 1854 bzw. 1847 geboren wurden.

Die schwierigen Jugendjahre des Sherlock Holmes, dessen Genie mit einer gleichzeitigen Ablehnung der rigiden viktorianischen Gesellschaftsordnung einherging, ließen ihn nur schwer seinen Platz in der Welt finden. Dem gescheiterten Studium und einem Intermezzo am Theater folgte der Umzug nach London, wo Holmes viele saure Jahre darauf verwenden musste, sich als „beratender Ermittler“ zu etablieren (Kap. 2: „Diese ungastliche Stadt“). Hier lernte er 1880 den ehemaligen Militärarzt John H. Watson kennen, der nicht nur – mit Einschränkungen – zu seinem Biografen, sondern auch zu seinem besten Freund wurde (Kap. 3: „Sie sind in Afghanistan gewesen, wie ich sehe“).

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