John Norman – Marauders of Gor (Gor 9)

Actionreich: Invasion der Aliens

Dieser neunte Band der Gor-Saga ist die direkte Fortsetzung von „Jäger von Gor“ und wird in „Stammeskrieger von Gor“ fortgesetzt. Dieses actiongeladene Trio lässt sich also zusammenhängend lesen. Spätere Romane führen Tarl in die Arktis („Bestien von Gor“) und in den Dschungel („Erforscher von Gor“). Hier aber lässt sich Tarl Cabot mit den wilden Nordmännern von Torvaldsland ein.


Handlung

Diesmal führt Tarl Cabot das Schicksal einer entführten Ex-Geliebten in den hohen Norden von Gor, nach Torvaldsland. Diese Region erinnert stark an das Norwegen zu Zeiten der Wikinger. Nicht nur, dass die Seeleute und Krieger wilde Burschen sind und in ihren Drachenschiffen andere Küstenstriche heimsuchen. Sie stammen offenbar auch von einem nach Gor gekommenen Erdenkrieger namens Torvald ab. Und der hat viel mit der Legende von König Artus gemeinsam, die besagt, dass der König in Zeiten der Not wieder auftauchen werde, sobald sein Land ihn rufe.

Tarl spürt Telima nach, die offenbar von Kur-Aliens entführt wurde. Wie sich herausstellt, handelte es sich um eine List, um Tarl nach Torvaldsland zu locken. Dort schnappt denn auch die Falle zu. Nachdem er sich mit einem geächteten Krieger namens Ivar Gabelbart angefreundet hat, begibt er sich zum alljährlichen Thing der Torvaldsländer. Dort will sich Ivar vom Bann der Ächtung durch Jarl Svein Blauzahn freikaufen. Ivar hat alle notwendigen Schätze dafür beisammen.

Der Überfall

Doch die Kurii machen beiden einen dicken Strich durch die Rechnung. Als ihre unverschämte Forderung nach Unterstützung einer Invasion Gors durch die Torvaldsländer rundweg abgeschlagen wird, überfallen die Aliens die am Thing versammelten Stämme und brennen die Halle des Jarls Svein Blauzahn nieder.

Tarl, Blauzahn und Gabelbart können mit knapper Not entkommen. Diese grausige Szene erinnert Tarl selbst stark an den epischen Kampf Beowulfs gegen das Ungeheuer Grendel, das sich seine Opfer unter den Dänen holte, bis ihm der Recke Beowulf (= Bär) den Garaus machte.

Tarl und Ivar rufen die Stämme zum Kampf gegen die Eroberer von den Kurii-Stahlwelten auf, die von dem verräterischen Torvaldsländer Scagnar unterstützt werden. Schließlich kommt es zur entscheidenden Schlacht, die einen ganzen Tag dauert. Deren lebendige Schilderung ist natürlich der Höhepunkt des Romans und dürfte jeden Fan von heroischer Fantasy in höchstem Maße zufriedenstellen.

Danach findet alle seine Aufklärung: Wären die zehntausend Aliens in Torvaldsland durchgebrochen, wären sie in alle anderen Länder durchmarschiert – eine ernste Bedrohung der gutartigen Herrschaft der Priesterkönige wäre das Ende gewesen. Dies wäre ein wichtiger Test geworden, um die wahre Macht der Beschützer von Gor herauszufinden. Sobald die Aliens Gor erobert gehabt hätten, wäre die wehr- und ahnungslose Erde konsequenterweise ihr nächstes Ziel geworden…

Unterm Strich

Bereits das zweite Kapitel dieses neunten Gor-Romans ist ein actiongeladener Auftakt und typisch für die Gor-Saga: Die Wikinger-ähnlichen Krieger brennen einen Tempel nieder und nehmen die schönsten Frauen gefangen. Merke: Fantasy à la John Norman ist nichts für Zimperliesen. Er hat seine modernen Nachahmer in Autoren wie Chris Bunch und Donald McQuinn gefunden. Normans Romane stehen in der Tradition der CONAN-Bücher von Robert E. Howard, aber auch der Agentenromane von Ian Fleming („James Bond“).

„Unser Mann in Havanna“ heißt also Tarl Cabot. Anders als der „Schneider von Panama“ erledigt er wirkliche Agentengeschäfte. Mit seinem Schwert begibt er sich sogar selbst ins Getümmel, um letztendlich die heimatliche Erde vor den bösen Aliens zu bewahren. Eine noble Tat, fürwahr. Die Art und Weise, wie er seine Agententätigkeit versteht, ist hingegen weniger politically correct – siehe oben. Der Leser sei gewarnt.

Der Gor-Zyklus

In seinem bis dato 38 Bände umfassenden Gor-Zyklus erzählt der amerikanische Geschichts- und Philosophie-Professor John Norman (eigentlich John Lange) die Abenteuer von Menschen auf der Welt Gor, einem Planeten, der sich in seiner Umlaufbahn um unsere Sonne der Erde genau gegenüber befindet. Gor ist somit eine Art Zwillingswelt, allerdings weitaus wilder, altertümlicher, wenig erforscht und von zwei Alienspezies umkämpft, den auf Gor im Verborgenen herrschenden Priesterkönigen und den sie bedrängenden Kurii. Raumschiffe der Priesterkönige verkehren zwischen Erde und Gor: Sie bringen geheime Technik, Gold und entführte junge Damen auf die Gegenerde.

1: Tarnsman of Gor
2: Outlaw of Gor
3: Priestkings of Gor
4: Nomads of Gor
5: Assassin of Gor
6: Raiders of Gor
7: Captive of Gor
8: Hunters of Gor
9: Marauders of Gor
10: Tribesmen of Gor
11: Slave Girl of Gor
12: Beasts of Gor
13: Explorers of Gor
14: Fighting Slave of Gor (Jason Marshall 1)
15: Rogue of Gor (Jason Marshall 2)
16: Guardsman of Gor (Jason Marshall 3)
17: Savages of Gor
18: Bloodbrothers of Gor
19: Kajira of Gor
20: Players of Gor
21: Mercenaries of Gor
22: Dancer of Gor
23: Renegades of Gor
24: Vagabonds of Gor
25: Magicians of Gor
26: Witness of Gor
27: Prize of Gor
28: Kur of Gor
29: Swordsmen of Gor
30: Mariners of Gor
31: Conspirators of Gor
32: Smugglers of Gor
33: Rebels of Gor
34: Plunder of Gor
35: Quarry of Gor
36: Avengers of Gor
37: Warriors of Gor
38: Treasure of Gor

Taschenbuch: 320 Seiten
Sprache: Englisch

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