John Norman – Outlaw of Gor (Gor 2)

Aufstand gegen die Herrscherin

Im 2. Band des Gor-Zyklus wird Tarl Cabot aus Neuengland zum zweiten Mal nach Gor entführt. Und er ist entsetzt: Seine Gor-Heimatstadt Ko-ro-ba ist dem Erdboden gleichgemacht worden, sein Vater Matthew ist tot, seine Gattin Talena verschwunden. Er findet heraus, dass die Verwüstung durch die gefürchtete Todesflamme des Sardargebirges herbeigeführt wurde, jene Vergeltungswaffe, mit der die Priesterkönige unerlaubte oder unerwünschte Aktivitäten ausmerzen. Durch den Verlust seiner Heimatstadt Ko-ro-ba und ihres Heimsteins ist Tarl nun ein kompletter Niemand, ein Geächteter auf Gor. Natürlich hasst er nun die geheimnisvollen Priesterkönige, doch sie müssen es wohl gewesen sein, die ihn zurückgebracht haben. Aber zu welchem Zweck?

Hinweis: Dieser Roman wurde mit Jack Palance verfilmt.

Handlung

Tarl Cabot, unser Mann auf Gor, der Gegenerde, gerät in den Bannkreis der politischen Vorgänge in der merkwürdigen Stadt Tharna. Dort herrschen Frauen, was für goreanische Verhältnisse recht gewöhnungsbedürftig ist. Männer sind hingegen blasse, leblose Gestalten, und massenhaft schuften Sklaven in den Silberminen und auf Großfarmen – kurzum: Es ist eine Art Vorhölle.

Leider bemerkt Tarl seinen Fehler zu spät, als er die ungastliche Stadt betreten hat. Schon wenig später findet er sich als Sklave zu Füßen einer herrischen „Tatrix“ von Tharna, die über sein Leben entscheidet. Sie trägt ebenso eine Maske wie alle anderen edlen Damen, nur dass ihre aus Gold und die der anderen bloß von Silber sind – Silber aus den lokalen Minen…

Doch sie hat nicht mit seiner Lebenskraft gerechnet. In der Arena, wo er die Massen unterhalten und schließlich sterben soll, dreht er den Spieß um, schnappt sich einen riesigen Tarn-Vogel und entführt die Tatrix kurzerhand. Doch sein Glück währt nicht allzu lange, denn sie verrät ihr Abkommen mit ihm. Am nächsten Tag findet er sich als Sklave in den Silberminen wieder. Dort endlich beginnt die Revolution von Tharna…

Mein Eindruck

Eigentlich müsste sich ja Tarl überhaupt nicht um die Zustände in der perversen Stadt Tharna kümmern, denn er will ja die Festung der Priesterkönige erreichen. Sobald er seinen Tarn-Vogel hat, kann er sehr schnell dort hinfliegen. Doch es ist erstaunlich: Immer wieder ist Tarl seinem Kriegerkodex treu und den Leitlinien der Humanität. So etwa lässt er seine Freunde nicht im Stich, stellt sich jeder Herausforderung, befreit selbst Frauen, die bereit sind, sich ihm zu unterwerfen usw. So wird er mit seinen Idealen der zündende Funke im Pulverfass der tharnischen Gesellschaft, der er sich nicht einzufügen vermag. Am Schluss existiert die alte Ordnung nicht mehr – zu seiner und des Lesers Zufriedenheit.

Aber etwas beunruhigt dennoch: Was, wenn in der westlichen Gesellschaft Frauen die Macht gewinnen würden? Was, wenn lauter Angela Merkels und Hilary Clintons das Sagen hätten? Hätten wir dann wirklich Zustände wie in Tharna? Man sieht, dieser Roman spielt nicht in Wolkenkuckucksheim, sondern hat für jeden eine gewisse Relevanz.

Von diesem Aspekt ganz abgesehen: Es ist einfach ein guter, actionreicher Abenteuerroman, der sich mit ungewöhnlichen Themen befasst. Mit nur 220 Seite ist er zudem einer der kürzesten (und lesbarsten) Gor-Romane in der Serie. ACHTUNG: Die Heyne-Taschenbuchausgabe ist massiv gekürzt, ungekürzt ist nur die deutsche Subskriptionsausgabe des Basilisk-Verlags. Ansonsten ist wie stets zum Original zu raten, das es preisgünstig als E-Book herunterzuladen gibt.

Der Gor-Zyklus

In seinem bis dato 38 Bände umfassenden Gor-Zyklus erzählt der amerikanische Geschichts- und Philosophie-Professor John Norman (eigentlich John Lange) die Abenteuer von Menschen auf der Welt Gor, einem Planeten, der sich in seiner Umlaufbahn um unsere Sonne der Erde genau gegenüber befindet. Gor ist somit eine Art Zwillingswelt, allerdings weitaus wilder, altertümlicher, wenig erforscht und von zwei Alienspezies umkämpft, den auf Gor im Verborgenen herrschenden Priesterkönigen und den sie bedrängenden Kurii. Raumschiffe der Priesterkönige verkehren zwischen Erde und Gor: Sie bringen geheime Technik, Gold und entführte junge Damen auf die Gegenerde.

1: Tarnsman of Gor
2: Outlaw of Gor
3: Priestkings of Gor
4: Nomads of Gor
5: Assassin of Gor
6: Raiders of Gor
7: Captive of Gor
8: Hunters of Gor
9: Marauders of Gor
10: Tribesmen of Gor
11: Slave Girl of Gor
12: Beasts of Gor
13: Explorers of Gor
14: Fighting Slave of Gor (Jason Marshall 1)
15: Rogue of Gor (Jason Marshall 2)
16: Guardsman of Gor (Jason Marshall 3)
17: Savages of Gor
18: Bloodbrothers of Gor
19: Kajira of Gor
20: Players of Gor
21: Mercenaries of Gor
22: Dancer of Gor
23: Renegades of Gor
24: Vagabonds of Gor
25: Magicians of Gor
26: Witness of Gor
27: Prize of Gor
28: Kur of Gor
29: Swordsmen of Gor
30: Mariners of Gor
31: Conspirators of Gor
32: Smugglers of Gor
33: Rebels of Gor
34: Plunder of Gor
35: Quarry of Gor
36: Avengers of Gor
37: Warriors of Gor
38: Treasure of Gor

Taschenbuch: 220 Seiten
Sprache: Englisch
O-Titel: Outlaw of Gor, 1967

Der Autor vergibt: (4.0/5) Ihr vergebt: SchrecklichNa jaGeht soGutSuper (1 Stimmen, Durchschnitt: 4,00 von 5)